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Vollständige Version anzeigen : Hintergrundwissen zum Training...


MacPatrick
21.11.2011, 14:41
Hallo zusammen,

auch wenn ich schon einige Zeit die Sendungen verfolge, und auch oft im Forum mit lese hätte ich noch ein paar Fragen. Würde mich gerne etwas einlesen was das Thema Training betrifft. Egal ob veröffentlichungen, Studien oder Bücher. Kennt jemand dazu lesenswertes? Nach Möglichkeit in deutscher Sprache.

Mir geht es dabei hauptsächlich darum abzuschätzen was sinnvoll ist und was nicht, besonders für Einsteiger. Die Meinungen gehen ja von "nach Gefühl" bis nach genauen Vorgaben eines Lactattests oder einer Spiroergeometrie zu Trainieren. Finanziell ist es ja ein gewalltiger Unterschied ob man "nach Gefühl" trainiert oder ob man mit GPS und Pace läuft und ein SRM am Fahrrad hat. Das es was bringt glaube ich ja, aber holt man damit nur 2% als Profi raus, oder bringt es auch schnellere Fortschritte bei einem Anfänger?

Gruß Patrick und danke für die Antworten.

loomster
21.11.2011, 15:12
Hallo zusammen,

auch wenn ich schon einige Zeit die Sendungen verfolge, und auch oft im Forum mit lese hätte ich noch ein paar Fragen. Würde mich gerne etwas einlesen was das Thema Training betrifft. Egal ob veröffentlichungen, Studien oder Bücher. Kennt jemand dazu lesenswertes? Nach Möglichkeit in deutscher Sprache.

Mir geht es dabei hauptsächlich darum abzuschätzen was sinnvoll ist und was nicht, besonders für Einsteiger. Die Meinungen gehen ja von "nach Gefühl" bis nach genauen Vorgaben eines Lactattests oder einer Spiroergeometrie zu Trainieren. Finanziell ist es ja ein gewalltiger Unterschied ob man "nach Gefühl" trainiert oder ob man mit GPS und Pace läuft und ein SRM am Fahrrad hat. Das es was bringt glaube ich ja, aber holt man damit nur 2% als Profi raus, oder bringt es auch schnellere Fortschritte bei einem Anfänger?

Gruß Patrick und danke für die Antworten.

also die antwort gilt jetzt nur fuer mich. ich habe zwei leistungsdiagnostiken gemacht und es kam dabei heraus, dass ich die standardpulswerte, die sich aus % vom maximalpuls auch auf die lactatschwellen umlegen konnte. ich denke nach puls zu trainieren macht durchaus sinn. gerade bei den langen einheiten sollte man drauf achten im ga1bereich zu bleiben. und dieses die langen einheiten langsam und lange genug zu trainieren, faellt einem ohne pulsmesser wohl schwer (mir zumindest), weil ich den gefuehlsunterschied da nicht ziehen kann. und das ist fuer mich fuer die trainingssteuerung auch schon das einzige, was ich brauche. ich zeichne mein training mit dem iphone auf, aber ich hab eh meistens nen podcast in den ohren, und wenn ich irgendwo verloren gehe, ist ein telefon auch mal hilfreich. das hat also nix mit trainingssteuerung zu tun.

MacPatrick
21.11.2011, 16:29
@ loomster Das mit dem GA1-Bereich einschätzen deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Würde auch etwas bis deutlich schneller laufen. Allerdings bin ich mir auch sicher, würde ich dann zwar die Einheit schneller laufen, aber die Trainingswoche würde ich wohl nicht überstehen. Denke da würden mir dann echt die Körner ausgehen.

flotter3er
21.11.2011, 16:53
Schau(t) dir (euch) doch auch mal die Filme unter der Rubrik "Training allgemein" (http://tv.triathlon-szene.de/Filmarchiv.html)
an, da sind recht viele und gute Informationen zu holen

:Huhu:

MacPatrick
21.11.2011, 17:08
@flotterTRIAer habe davon schon ca. 50% gesehen, und die anderen schaue ich nach und nach an :) aber in den Filmen die ich gesehen habe (vielleicht fehlt der Richtige noch) habe ich noch keine Unterscheidung gefunden zwischen "Profi" und "Anfänger". Weiß z.b. das ein SRM gut ist, aber erreiche ich meine Ziele damit schneller oder schaffe ich dann "nur" als Profi 100% statt 98% aus meinen Körper heraus zu holen?

HeinB
21.11.2011, 17:45
Weiß z.b. das ein SRM gut ist, aber erreiche ich meine Ziele damit schneller oder schaffe ich dann "nur" als Profi 100% statt 98% aus meinen Körper heraus zu holen?

Zur Frage ob Puls-, Pace- und Wattmessung für Anfänger was bringt gibt es gegensätzliche Meinungen hier im Forum. Einige sagen es behindert dabei, ein gutes Körpergefühl für die richtige Belastung (je nach Trainingseinheit oder Wettkampfstrecke) zu entwickeln. Ich denke umgekehrt, es hilft dabei.

Wenn dir ein Betrag x für ein Rad zur Verfügung steht, und du bekommst dafür ein nobles Rad oder ein einfacheres plus Leistungsmesser, würde ich dir immer die letzte Variante empfehlen. Gutes Training schlägt immer gutes Material. Wattmessung ist eine komplexe Sache und bedarf eines Lernprozesse über ein oder zwei Jahre, bis man richtig davon profitiert. Deshalb sollten gerade Anfänger früh (vielleicht nach dem ersten oder zweiten Jahr) damit anfangen.

Noch ein Wort zu Leistungsdiagnostik: Taugen tun nur die umfangreichen Tests von Leuten die sich auskennen (wie Jürgen Sessner von hier). Irgendwo im Fitnesstudio mit ins Ohr pieksen kann man vergessen. Entscheidender Nachteil auch bei den guten Diagnostikern ist, dass man es über die Saison mehrfach wiederholen muss, um aussagekräftige Resultate zu bekommen. Das ist teuer, und insofern aus meiner Sicht eher was für Profis. Für uns Amateure leichter zu realisieren sind Leistungstests. In denen ermittelt man für bestimmte Strecken (oder Dauer) die Geschwindigkeit beim Laufen/Schwimmen oder Watt beim Rad, und kann daraus die Trainings- und Rennbereiche ableiten. In der Saison mehrfach wiederholt bringt das mehr, als ein Laktattest von letztem Jahr. Und 75% von HFmax per Formel ermittelt ist schlimmer als ohne Pulsmesser!

HTH, Tobias

sbechtel
21.11.2011, 18:24
Vielleicht nicht ganz unwichtig: wie alt bist du denn?

Ich für meinen Teil habe für mich herausgefunden, dass ich ohne Pulsmesser usw. besser zurecht komme, was allerdings auch dem geschuldet ist, dass ich mit meinen jungen 18 Jahren noch sehr "wild" bin, das Testosteron sprudelt, die Pumpe kommt locker über die 200 raus und entsprechend weit streut auch der Puls. Da macht das keinen Sinn.

Bei den Triathleten im "erfahrenen Alter" ( :Cheese: ) sieht das dann auch schon wieder anders aus, da ist die Pulsspanne oft nicht mehr so groß und der Puls ist ruhiger und soll wohl relativ linear zur Leistung verlaufen bzw. 5 Pulsschläge Sprung passieren nicht einfach mal so, sondern dahinter steckt dann auch wirklich eine höhere Intensität.

Also probiers aus :Huhu:

LidlRacer
21.11.2011, 18:38
Ich halte
Jörg’s Multisport Blog:
Laktatleistungsdiagnostik und Ausdauertraining (http://adventureracing.wordpress.com/2010/03/02/laktatleistungsdiagnostik-und-ausdauertraining/)
für einen guten Beitrag zum Thema.

"Fazit: Meine Empfehlung lautet, dass Du Dir Dein Geld sparen kannst, denn mit den Ergebnissen wirst Du in der Praxis nicht viel anfangen können. Außerdem verändern sie sich ständig. Außerdem hängen sie von zu vielen Faktoren ab. Außerdem repräsentieren sie eine Momentaufnahme, die (z.B. in nicht vollständig ausgeruhtem Zustand) völlig falsche Werte liefern kann."

Ich weiß gar nicht:
Ist Jörg auch hier unterwegs?

HeinB
21.11.2011, 18:54
..., was allerdings auch dem geschuldet ist, dass ich mit meinen jungen 18 Jahren noch sehr "wild" bin, das Testosteron sprudelt, die Pumpe kommt locker über die 200 raus und entsprechend weit streut auch der Puls.

Tipp: Ohne weibliche Begleitung/Ablenkung trainieren.

MacPatrick
22.11.2011, 00:20
@Tobias23 Also mir hilft die Uhr dabei. Bin ja Anfänger und habe noch zu wenig Erfahrungswerte mit denen ich mein Gefühl vergleichen kann.

Die Aussage zur Wattmessung ist mal eine sehr gute Info.

Zur Diagnostik währe ich zu Jürgen gegangen. Erstens weil er von hier ist, und zweitens weil ich denke das er sehr gut ist.

Ich habe manchmal das Gefühl das wohl durch meine Nacht-Schichten der Puls schwankt oder nicht genau das macht was ich erwarte. Eben mal mehr mal weniger ausgeruht. Daher auch die Frage mit der Pace. Bin mir aber nicht sicher, ob mein Gefühl täuscht oder ich "müde" nicht wirklich auf den Puls anstatt auf die Geschwindigkeit schauen sollte.

Den Puls bestimmt auch mein Hund. Trödeln, weglaufen, jagen, Stöckchen zwischen die Beine und anspringen.... Muss also nicht immer eine weibliche Begleitung sein....

@sbechtel Wenn ich schon im erfahren Alter bin (29) :Nee: schätze ich mich falsch ein. :cool: Aber meinen Puls bekomme ich nicht mehr auf 200 und die Schwankungen sind Intervalle oder wenn ich mich aufrege weil mein Hund nicht hört oder ein Stöckchen zwischen die Beine trägt :Holzhammer:

@LidlRacer Vielen lieben dank. Gucke gleich mal nach

loomster
22.11.2011, 10:36
Wenn dir ein Betrag x für ein Rad zur Verfügung steht, und du bekommst dafür ein nobles Rad oder ein einfacheres plus Leistungsmesser, würde ich dir immer die letzte Variante empfehlen. Gutes Training schlägt immer gutes Material. Wattmessung ist eine komplexe Sache und bedarf eines Lernprozesse über ein oder zwei Jahre, bis man richtig davon profitiert. Deshalb sollten gerade Anfänger früh (vielleicht nach dem ersten oder zweiten Jahr) damit anfangen.



das finde ich interessant. ich hatte immer gedacht, dass ein wattmesser wirklich nur erfahrenen sportlern hilft. wo genau hilft es einem denn gegenueber dem puls was? auf huegeligen strecken, weil der puls immer langsamer reagiert als die belastung ansteigt? das ist jetzt so die einzige situation, die mir einfaellt. und gerade dann wuerde ich das als anfaenger (der ich ja eigentlich auch noch bin) eher so halten, dass ich da eher an meiner laktattoleranz arbeiten wuerde und durchtreten was das zeug haelt :-)

MacPatrick
22.11.2011, 20:12
@loomster

Ich habe ja einige Beiträge gesehen, wo auch oft Wattmesser angesprochen wurden. Denke der größte Vorteil ist einfach das es eine "fixe Größe" ist, die sehr schnell auf Änderungen anspricht, was der Puls ja nicht immer macht, und wohl auch nicht so genau macht.

- bessere Steuerung von Intervallen bzw. vergleichbarer.
denn beim zweiten Intervall geht evtl. der Puls höher weil man ja vom letzten Intervall noch nicht ganz auf dem Ausgangswert ist.

- unabhängig von Stress

- unabhängig von Krankheit, bzw. man merkt wenn was nicht ok ist.

- ggf. wird Übertraining oder falsches Training sichtbar, bzw. man sieht wenn man sich nicht verbessert.

- bessere Steuerung der Leistung an Bergen/Hügeln. Ggf. schneller über die Hügel fahren wie in Arnes Beitrag.

- Trainingsstesscore bei Trainingspeaks wird damit besser berechnet.

- Die Leistung ist besser einzuschätzen. Z.b. Windschatten, Gegenwind, Temperatur, Reifendruck sind nebensächlich.

- Der Pulsdrift den man ja immer hat, ist da schöner/genauer abzulesen da alle Einflüsse für die Geschwindigkeit (Wind oder hin rauf, zurück runter) fehlen.

Es wird eine gut vergleichbare Zahl daraus. z.b. 3:00 mit 200 Watt im Durchschnitt in dieser Einheit sagt ja mehr aus wie 90 km in 3:00 oder so.

Hoffe das sind alle Punkte, und alle sind richtig. :)

Gruß Patrick