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Vollständige Version anzeigen : Natural Running Kurs - Erfahrungen?


TheRunningNerd
03.08.2011, 16:12
Moin,

ich denke dran rum an diesem Kurs hier teilzunehmen:

http://www.laufwerk-hamburg.de/index.php?id=393

Nun hört man in den Foren ja eine Vielzahl von Meinungen über Hr. Dr. Marquardt. Hat hier zufällig jemanden Erfahrungen mit Kursen die sich an seinen Methoden ausrichten, bringts was? Mein Hintergrund: Anfänger (laufe sit ~18 Monaten) mit Ambition auf Marathon sub4 im Frühjahr 2012.

LG & Thx!

tiku
03.08.2011, 16:38
Moin,
Ich fand den nr-Kurs hilfreich.
Meine Ambition für die Teilnahme war schneller zu werden. Verletzungen hatte ich keine.
Durch das viele Lesen fragt man sich ja schon wie man selber läuft
und ob man alles richtig macht und effizient läuft. Darum wollte ich jemanden, der/die mir Feedback gibt und mich ggf. verbessert.
Diese Erwartungen wurden nicht erfüllt im nr-Kurs. Liegt aber möglicherweise am zuständigen Trainer.
Habe mich während des Kurses oft gefragt, was das bringen soll paar Übungen zu machen, die ich genau so gut zuhause hätte machen können. Im Endeffekt haben wir in jeder Sitzung 3 Kräftigungsübungen, 3 Barfußübungen und 3 Rumpfstabiübungen gemacht.
Trotzdem hat man einen Anfang sie regelmäßig zu machen. Ich achte bewusster auf Armarbeit(was mich meiner Meinung nach schneller gemacht hat seit dem Kurs) und behalte während langer Läufe auch mehr Haltung.
Wenn du den Kurs machst, informiere dich vorher, ob der Trainer berechtigt ist, dir die Teilnahmeurkunde auszuhändigen, die du später bei der Krankenkasse einreichen kannst. Damit bekommst du 75% o.ä. von der KK wieder.

Grüße

Matthias75
03.08.2011, 17:39
Hab' keine Erfahrungen mit den Kursen, sondern nur mit dem Buch und den Trainingsplänen von MM. Da im Buch bzw. auf seiner Homepage alles für mich ausreichend gut beschrieben ist, hatte ich bis jetzt noch keine Veranlassung, seine Kurse zu besuchen.

Die Übungen und Trainingspläne fand ich persönlich sehr gut. Die Pläne haben deutlich weniger Wochen-km wie andere Pläne, aber wesentlich mehr Stabilisierungs- und Kraftübungen.

Denke, das sind die Übungen, um die es auch in den Kursen geht. Im Buch und auf der Hompage sind die wie schon gesagt, für mich so gut beschrieben, dass ich sie problemlos ausführen konnte. Geg. kann man sicher auch einen Laufpartner/Trainingskollegen fragen, ob er auf die richtige Ausführung achten kann oder mal ein Video dazu machen kann. Wenn man etwas weniger Erfahrung hat, ist aber sicher eine Teilnahme an den Kursen auch nicht nachteilig, um die Übungen richtig zu lernen. Vor allem, wenn die Kurskosten, wie tiku schon geschrieben hat, teilweise von der Krankenkasse übernommen werden.

Hab' mich letztes Jahr mit dem 3h-Plan auf einen Marathon vorbereitet. Plan war super, hat deutlich zu einer neuen Bestzeit gereicht (3h leider um 2sec verpasst :( ). Für mich aber noch wichtiger: Verletzungs- und beschwerdenfreie Vorbereitung. Beim Training habe ich deutlich gemerkt, dass ich vor allem bei langen Läufen wesentlich stabiler laufe.

War lange Zeit kein Anhänger der Marquardt'schen Lauflehre. Finde aber nach der Lektüre seines Buches und den eigenen Erfahrungen, dass das alles Hand und Fuss hat.

Matthias

Hafu
03.08.2011, 17:49
...Teilnahmeurkunde auszuhändigen, die du später bei der Krankenkasse einreichen kannst. Damit bekommst du 75% o.ä. von der KK wieder.
...

Und ich hab' gestern erst wieder von Finanzierungproblemen bei den gesetzlichen Kassen in Deutschland gelesen. Aber solange es möglich ist, als gesunder Läufer Jogging-Seminare über die Solidargemeinschaft der Versicherten finanziert zu bekommen, scheint da nicht viel dran zu sein.

Just my 2 Cents.

(Kann man sich die Schwimmseminare bei ute Mückel auch von der Krankenkasse erstatten lassen?)

drullse
03.08.2011, 17:58
Und ich hab' gestern erst wieder von Finanzierungproblemen bei den gesetzlichen Kassen in Deutschland gelesen. Aber solange es möglich ist, als gesunder Läufer Jogging-Seminare über die Solidargemeinschaft der Versicherten finanziert zu bekommen, scheint da nicht viel dran zu sein.

+1 :Huhu:

carolinchen
03.08.2011, 18:00
Und ich hab' gestern erst wieder von Finanzierungproblemen bei den gesetzlichen Kassen in Deutschland gelesen. Aber solange es möglich ist, als gesunder Läufer Jogging-Seminare über die Solidargemeinschaft der Versicherten finanziert zu bekommen, scheint da nicht viel dran zu sein.

Just my 2 Cents.

(Kann man sich die Schwimmseminare bei ute Mückel auch von der Krankenkasse erstatten lassen?)

offtopic:wenn das nur das einzige wär gings ja noch ,aber was die kassen ihren vips alles schenken ist auch noch ne nummer.....

4SeasonBiker
03.08.2011, 18:11
Tja, bringt's was? Keine Ahnung, was erwartest Du denn, warum willst Du den Kurs machen? :)

Ich habe den Kurs im Frühjahr gemacht, für mich war er perfekt.

Die Vorgeschichte: über 10 Jahre habe ich alle 2-3 Jahre mit dem Laufen angefangen und jedes Mal nach ein paar Wochen / Monaten wieder aufgehört, weil ich Probleme mit den Knien bekommen habe. Laufschuhberatung, Einlage, Voltaren, Stoßwellentherapie, Kniebandage etc. haben nicht geholfen. Der Orthopäde wollte dann spritzen, ich habe dankend abgelehnt.

Seit der Umstellung vom Laufstil durch den Kurs habe ich keinerlei Probleme mit den Knien. Allerdings, und das könnte für Deine Marathonpläne wichtig sein, muss ich Waden und Achillessehne gerade relativ vorsichtig aufbauen. Als Laufanfänger mit guter Kondition durchs Radfahren laufe ich von der Luft her problemlos eine Stunde, dann sind meine Waden aber steinhart und die Achillessehne zwickt ein wenig. Ein anderer Kursteilnehmer mit viel Lauferfahrung hatte schon vor dem Kurs umgestellt, er sprach davon dass die Umstellung bei ihm ein halbes Jahr gedauert hätte.

Der Kurs selber war ein Mix aus den Übungen von der Webseite (Lauf ABC, Kräftigung, Dehnen) ergänzt um step-by-step Anleitungen zu dem von Marquardt propagierten Laufstil (Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, aktiver Armeinsatz, Mittelfußlauf, Aufsatz unter Körperschwerpunkt, aktiver und langer Abdruck). Wir haben meist einen Aspekt herausgegriffen, den speziell geübt und sind dann eine Runde um den Sportplatz mit individueller Korrektur durch den Trainer.

Hat Spaß gemacht, meine Knie sind glücklich und ich bin die 5km bei meiner ersten SD deutlich schneller gelaufen als erwartet. Ich würde den Kurs wieder machen.

Matthias75
03.08.2011, 18:57
Und ich hab' gestern erst wieder von Finanzierungproblemen bei den gesetzlichen Kassen in Deutschland gelesen. Aber solange es möglich ist, als gesunder Läufer Jogging-Seminare über die Solidargemeinschaft der Versicherten finanziert zu bekommen, scheint da nicht viel dran zu sein.

Kosten-Nutzen-Rechnung: Denke, dass ein Laufkurs für x Personen günstiger sein wird als einem dieser Personen nachher die Reha zu zahlen (oder günstiger als die "Dienstreise" nach Budapest....).

Bin aber davon unabhängig der Meinung, dass es durchaus legitim ist, wenn die Krankenkassen Personen, die willig sind, durch eine gesunde Lebensweise Heilungskosten zu reduzieren, unterstützen, sei es durch präventive Massnahmen (eben solche Kurse) oder durch ein gewisses Mass an Vorsorgeuntersuchungen (anderer Fred, Sportuntersuchung...).

Sehe ich in gewissem Masse als Umkehrung von Risikozuschlägen, die ich bei anderen Versicherungen für Lebensweisen, die potentiell die Versicherung mehr belasten, zahle.

Matthias

pinkpoison
03.08.2011, 19:08
Kosten-Nutzen-Rechnung: Denke, dass ein Laufkurs für x Personen günstiger sein wird als einem dieser Personen nachher die Reha zu zahlen (oder günstiger als die "Dienstreise" nach Budapest....).

Bin aber davon unabhängig der Meinung, dass es durchaus legitim ist, wenn die Krankenkassen Personen, die willig sind, durch eine gesunde Lebensweise Heilungskosten zu reduzieren, unterstützen, sei es durch präventive Massnahmen (eben solche Kurse) oder durch ein gewisses Mass an Vorsorgeuntersuchungen (anderer Fred, Sportuntersuchung...).

Sehe ich in gewissem Masse als Umkehrung von Risikozuschlägen, die ich bei anderen Versicherungen für Lebensweisen, die potentiell die Versicherung mehr belasten, zahle.

Matthias

Schließe mich Deiner Meinung an... Hafu offenbart leider (und das nicht zum ersten mal...) mit seiner Haltung das klassische Denken der Mediziner, die präventive Maßnahmen als Schädigung ihrer geschäftlichen Interessen betrachten.

Lieber bezahlt die Solidargemeinschaft einem Gesunden einen Jogging-Kurs als dass sie ihn als Kranken durch die Mühlen der Ärzteschaft drehen lassen muß, die mit fragwürdigen Methoden der Therapie - die wiederum selbst oft ursächlich für Folgekrankheiten sind - und oft völlig überflüssiger Diagostik (als Privatversicherter kenne ich jedes Meßgerät in den Praxen, die ich kenne...) die Solidargemeinschaft abzocken.

Wir haben generell das falsche Anreizsystem in unserem "Gesundheits"wesen, denn diesem geht es ökonomisch nur gut, wenn es den Menschen schlecht geht. Und genau deshalb ist es völlig richtig, wenn solche Kurse bezahlt werden, wenn dadurch der ein oder andere von typischen Zivilisationskrankheiten und anderem mehr bewahrt werden kann.

Meik
03.08.2011, 19:32
Kannst du das bitte ausführen?

Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ein :Maso:

Wobei da schon einiges falsch läuft. Wer mit dem Rauchen aufhört wird belohnt, wer gar nicht erst angefangen hat hat die Arschkarte. Wenn es schon mit der Selbstverantwortung der Menschen nicht funktioniert sollte man doch mal über mehr finanzielle Anreize nachdenken um einen gesunden Lebensstil zu fördern. Aber auch ein trauriges Bild der Gesellschaft, Geld zählt mehr als die eigene Gesundheit. Das ist kein Problem des Gesundheitssystems als solchem.

Schwarzfahrer
03.08.2011, 21:07
Schließe mich Deiner Meinung an... Hafu offenbart leider (und das nicht zum ersten mal...) mit seiner Haltung das klassische Denken der Mediziner, die präventive Maßnahmen als Schädigung ihrer geschäftlichen Interessen betrachten.

Lieber bezahlt die Solidargemeinschaft einem Gesunden einen Jogging-Kurs als dass sie ihn als Kranken durch die Mühlen der Ärzteschaft drehen lassen muß, die mit fragwürdigen Methoden der Therapie - die wiederum selbst oft ursächlich für Folgekrankheiten sind - und oft völlig überflüssiger Diagostik (als Privatversicherter kenne ich jedes Meßgerät in den Praxen, die ich kenne...) die Solidargemeinschaft abzocken.

Wir haben generell das falsche Anreizsystem in unserem "Gesundheits"wesen, denn diesem geht es ökonomisch nur gut, wenn es den Menschen schlecht geht. Und genau deshalb ist es völlig richtig, wenn solche Kurse bezahlt werden, wenn dadurch der ein oder andere von typischen Zivilisationskrankheiten und anderem mehr bewahrt werden kann.

Genau diesen Eindruck sollen solche Aktionen der Kassen auch pflegen - ist ja gut fürs Image. Was dabei vergessen wird: die Leute, die so ein "natural running"-Kurs belegen, sind meist schon vorher gelaufen, sie werden nicht durch diese Maßnahme gesünder leben als vorher, sie sparen nur Geld, und die Veranstalter verdienen besser, weil auch Leute mitmachen, die es sich sonst nicht leisten würden. Und wo ziehe ich die Grenzen, was noch förderungswürdig ist, und was als "persönlicher Ehrgeiz" gilt, und was als selbstverständlich? Dann könnte ich auch mein Trainingslager auf Malle bezahlen lassen? Oder bekomme ich Gled zurück, wenn ich mehr als ein Kilo Äpfel pro Woche esse und keine Chips kaufe?

Und dann kommt noch die andere Seite: die gleiche Kasse weigert sich, einem behinderten Kind die hilfreiche Therapie zu bezahlen, oder ein weiteres Paar orthopädische Schuhe im Jahr zu gönnen, wenn es mal schneller gewachsen ist. Oder es wird einem chronisch Kranken eine nachgewiesen hilfreiche Therapie verweigert, bloß weil sie "off-label" ist. Und diese Patienten werden sicher nicht verstehen, warum die gesunden, fitten es (mit Verlaub) hinten reingeschoben bekommen, während sie um jede Hilfe kämpfen müssen. Das ist nicht vermittelbar. Daher muß ich Hafu voll zustimmen, das ist eine nicht nachvollziehbare Schieflage im System, die den Eindruck erweckt, uns (dem Gesundheitssystem) ginge es finanziell blendend, wir können uns alles leisten.

Ich denke, solche die Legitimität solcher Präventionsförderungen müßte genauso über den Medizinischen Dienst der KK für jeden Einzelfall geprüft werden, wie die Genehmigung von Hilfsmitteln für einen Behinderten - dann wäre das Ganze zumindest etwas ausgewogener (was nicht heißt, daß ich eine hohe Meinung vom medizinischen Dienst der KK habe).


Und zurück on topic:

ich stimme Bonafides' Ausführungen 100 % zu. Man kann auch ohne Laufkurs mit ein bißchen Beobachten anderer, ein bißchen Theorie (sei es die Laufbibel), und viel Laufen und gut auf die eigene Technik achten und probieren, was einem liegt und machbar ist, eine für sich gute, effektive Lauftechnik lernen. Dann reicht eine gelegentliche Rückmeldung von guten Läufern, um daran weiter zu feilen.

4SeasonBiker
03.08.2011, 21:24
Ich zitiere mich der Einfachkeit halber mal selber:
[...] Probleme mit den Knien [...] Einlage, Voltaren, Stoßwellentherapie, Kniebandage etc. haben nicht geholfen. Der Orthopäde wollte dann spritzen, ich habe dankend abgelehnt.
Krankengymnastik und wenn ich mich recht entsinne auch Reizstrom waren auch dabei. So wurde ich für mehrere hundert Euro zum Dauergast im "Gesundheits"system. Ohne den Kurs auf eigene Initiative hätte das noch ein paar Jahre so weitergehen können.

Das ist für mich Prävention: beim Auftreten von Problemen sinnvoll gegensteuern, z.B. durch einen Laufkurs. Spart eine Menge Zeit, Schmerzen - und nicht zuletzt Geld. Und davon profitiert dann auch über den Umweg Krankenkasse die Gemeinschaft.

sbechtel
03.08.2011, 21:36
Ich muss sagen, dass ich in der ganzen Diskussion etwas zwiegespalten bin...

Im Prinzip stimme ich zu, dass die KK eher in der Prävention bemüht sein sollten, den das ist egal in welchem Lebensbereich immer billiger, als alles erst am Ende auszubaden.

Allerdings gehen solche Kurse vielleicht zu weit, da ich den Nutzen doch eher als gering für die allgemeine Gesundheit und somit für das System ansehen würde, da gibt es, wie angesprochen wurde, bei anderen Patienten nötigere Therapien, die damit besser stattdessen bezahlen sollte.

Aber wie gesagt ist die Prävention eben auch wichtig! Und jeder kann Prävention gebrauchen, selbst der, der gesund genug ist, um zu Laufen, kann durch eine verbesserte Fitness noch besser auf das Alter vorbereitet werden und so eine längere Zeit gesund und fit Leben, was später der Kasse wieder zu gut kommt. So gesehen würde man mit den angesprochenen Kursen gesunde Läufer noch gesünder machen. Und vielleicht zahlt sich das am Ende auch aus, wer weiß?

Und da es eben beide Seiten gibt, finde ich, müsste man das ganze System von Grund auf verändern, damit man die sinnvolle Prävention eben durchführen kann, aber auch nicht dem zu unrecht Benachteiligten anderen Patienten, der das Geld für seine Therapie mindestens genau so gut gebrauchen könnte, auf den Schlips treten muss.

In diesem neuen System könnte man dann viel für die Prävention tuen, also Sportkurse ermöglichen, Sportstätten öffentlich zugänglich machen (warum muss ich einem Verein beitreten, um die Laufbahn zu benutzen; der schwergewichtige im Wartezimmer muss doch auch nirgendwo beitreten, um seine selbst verschuldete Fettsucht behandeln zu lassen), die Tabaksteuer direkt in das KK-System fließen lassen, dass selbe für Alkohol-Steuer, und dann wäre am Ende auch noch Geld für die Leute da, die es wirklich nötig haben, weil sie unverschuldet Erkrankt sind etc.

Ich würde sogar so weit gehen, dass alle Kassenpatienten in regelmäßigen Abständen (ob das jetzt jedes Jahr oder alle 5 Jahre ist, weiß ich aber jetzt auch nicht so genau) vom Arzt begutachtet werden, der Fitnesszustand beurteilt wird, und wenn der Patient nicht gute Argumente anbieten kann, wenn der Fitnesszustand sch**** ist, wird er abgestuft und muss mehr in die Kasse bezahlen.

Wir zahlen schließlich auch viel Geld dafür, unsere Gesundheit zu erhalten, wer das Geld nicht so für seine Gesundheit ausgeben will (auf Präventiver Basis), muss das dann am Ende eben als Zwang in das System zahlen, dass später die Scheiße ausbadet.

Just my 2 cents

reisetante
03.08.2011, 23:08
Ich habe auch schon mal überlegt, so einen Kurs zu machen, rein präventiv und weil mich nach längeren Läufen (> 15 km) ein Schmerz im Becken plagte.
Da es aber Terminkollisionen gab, habe ich mir die > 180 EUR gespart und erst mal für sehr wenig Geld die drei Filme zum "Natural Running" aus dem Filmarchiv heruntergeladen. Bei den letzten Laufeinheiten habe ich bewusst auf die angesprochenen Dinge geachtet und in den letzten Wochen immer wieder mal die im 3. Film angesprochenen Rumpf-Kräftigungsübungen gemacht. Ich bilde mir ein, dass das Laufen seitdem besser geht und auch die Beckenschmerzen werden weniger.
(ich finde es übrigens doof, dass Dr. Marquardt das Natürliche Laufen patentieren ließ -- wer lässt denn z.B. den "runden Tritt" oder Wassertrinken patentieren?)

sybenwurz
03.08.2011, 23:27
Es gibt durchaus Kurse, die ohne Subvention der Krankenkasse billiger sind als der genannte mit.
Steht halt ggf. nicht unbedingt "Natural Running" drauf.
Ich hab schon zu Zeiten, als gewisse Laufpäpste noch mit der Trommel ummen Hals ummen Weihnachtsbaum gerannt sind, die gleichen Inhalte beim Laufseminar gehört, und das kostete damals 80DM fürs Wochenende.

Zudem würde ich anmerken, dass "Natural Running" auf Vorfusslaufen basiert und dasses nicht für jede/n und unter allen bedingungen optimal ist, darauf umzustellen.
Für Fersenläufer reichts für meine Begriffe aus, ne richtige Lauftechnik zu erlernen, um langfristig verletzungsfrei zu laufen, zumal Vorfusslaufen nicht generell verletzungsunanfälliger macht.
Es sind nur die Arten der Verletzungen, die sie vom Fersenlauf unterscheidet, nicht die Häufigkeit.

LidlRacer
03.08.2011, 23:34
Zudem würde ich anmerken, dass "Natural Running" auf Vorfusslaufen basiert und dasses nicht für jede/n und unter allen bedingungen optimal ist, darauf umzustellen.

Ich glaub, das war nur im 1. Buch so. In der darauf folgenden "Bibel" eher Mittelfuß, und in den Kursen vermutlich ebenso.

Halte seine Kurse (ohne einen mitgemacht zu haben) auch für überteuert und würde es begrüßen, wenn Krankenkassen sich auf max. 50% Zuschuss beschränken würden, um das Preisbewusstsein des Kunden zu erhalten.

4SeasonBiker
04.08.2011, 08:40
Es gibt durchaus Kurse, die ohne Subvention der Krankenkasse billiger sind als der genannte mit.
Steht halt ggf. nicht unbedingt "Natural Running" drauf.
Ich hab schon zu Zeiten, als gewisse Laufpäpste noch mit der Trommel ummen Hals ummen Weihnachtsbaum gerannt sind, die gleichen Inhalte beim Laufseminar gehört, und das kostete damals 80DM fürs Wochenende.
Und mit Inflation und der neuen Währung sind in 25 Jahren aus 80 DM eben 119 Euro geworden. ;)

Im Ernst: ich habe hier in der Ecke lange nach Laufseminaren gesucht und nichts Vergleichbares gefunden. Weder bei Lauftreffs, Leichtathletik-Vereinen, Sportläden noch bei der Sporthochschule. Entweder gab es gar nichts, oder die Inhalte waren ganz andere. Es gab keine Alternative, schon gar keine günstigere.

sybenwurz
04.08.2011, 08:51
Es gab keine Alternative, schon gar keine günstigere.

Doofes Pflaster, dieses Bergisch Gladbach...:(

Muss ich mir merken.

Wenn mir mal die Arbeit abhanden gekommen sein sollte, veranstalte ich Laufseminare, wo sonst keiner welche macht...:Cheese:

Hafu
04.08.2011, 09:13
...Bin aber davon unabhängig der Meinung, dass es durchaus legitim ist, wenn die Krankenkassen Personen, die willig sind, durch eine gesunde Lebensweise Heilungskosten zu reduzieren, unterstützen, sei es durch präventive Massnahmen (eben solche Kurse) oder durch ein gewisses Mass an Vorsorgeuntersuchungen (anderer Fred, Sportuntersuchung...).

...

Bin ich ganz bei dir!
Und wenn es so wäre, könnte man stolz auf unser Gesundheitssystem sein.

Der Sinn solcher nur auf den ersten oberflächlichen Blick "gesundheitspräventiver" Leistungen liegt aber in der Realität einzig und allein darin, junge Mitglieder aus anderen Krankenkassen, die solche Wellnessleitstungen nicht bezahlen in die eigene Krankenkasse zu locken.

Im Gegenzug wirst du die TKK von einer ganz anderen Seite kennenlernen, wenn du dir als Rentner den Schenkelhals gebrochen hast und nach OP eine dringend notwendige Rehabilitationsmaßnahme zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit bezahlen lassen willst. Ich hab' beruflich mit der TKK genauso wie mit den Ersatzkassen derzeit die größten Probleme mit Genehmigungen von medizinisch erforderlichen Verlängerungsanträgen.

Alle Kassen versuchen derzeit mit größtem Eifer den "Case-Mix" ihrer Versicherten zu optimieren, d.h. dass alte und kranke Mitglieder mit Leistungungsverweigerungen und kleinen Boshaftigkeiten dazu gebracht werden sollen, ihre Wahlfreiheit zu nutzen und in andere Krankenkassen abzuwandern, während man andererseits möglichst viele junge, noch gesunde und möglichst überdurchschnittlich verdienende Versicherte anwerben möchte.

Steffko
04.08.2011, 10:01
Moin,

ich denke dran rum an diesem Kurs hier teilzunehmen:

http://www.laufwerk-hamburg.de/index.php?id=393

Nun hört man in den Foren ja eine Vielzahl von Meinungen über Hr. Dr. Marquardt. Hat hier zufällig jemanden Erfahrungen mit Kursen die sich an seinen Methoden ausrichten, bringts was? Mein Hintergrund: Anfänger (laufe sit ~18 Monaten) mit Ambition auf Marathon sub4 im Frühjahr 2012.

LG & Thx!

Hab nur bis Anfang Seite 2 gelesen ...

Schuhe aus und Lauf ABC machen! Übungen kannste bei Youtube suchen. Das gesparte Geld kannste zur not in 5-Fingers stecken damit manauch im Winter bequem LaufABC machen kann.

My 2 Cents

Flitzetina
04.08.2011, 10:39
Im Gegenzug wirst du die TKK von einer ganz anderen Seite kennenlernen, wenn du dir als Rentner den Schenkelhals gebrochen hast und nach OP eine dringend notwendige Rehabilitationsmaßnahme zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit bezahlen lassen willst. Ich hab' beruflich mit der TKK genauso wie mit den Ersatzkassen derzeit die größten Probleme mit Genehmigungen von medizinisch erforderlichen Verlängerungsanträgen.


Von Krankenkassen und ihrer Behandlung alter Menschen kann ich auch die ein oder andere Geschichte erzählen... Wäre ggfs. einen anderen Fred wert, sprengt aber hier garantiert den Rahmen.

Matthias75
04.08.2011, 11:10
Im Übrigen: Ich stehe Marquardt sehr kritisch gegenüber.

Zudem würde ich anmerken, dass "Natural Running" auf Vorfusslaufen basiert und dasses nicht für jede/n und unter allen bedingungen optimal ist, darauf umzustellen.

Stand Marquardt eben wegen dem jahrelangen bedingungslosen, fast dogmatische Anpreisen des Vorfusslaufens und dem Verteufeln aller bisherigen Laufschuhe in einer großen Triathlonzeitschrift auch sehr skeptisch gegenüber. Der Name Marquardt hatte da für mich schon einen extrem großen Nerv-Faktor erreicht.

Bin dann auf das Buch aufmerksam geworden ,weil ich nach einem Marathon sehr lange mit einer Kniereizung zu kämpfen hatte und deshalb nach neuen, alternativen Trainingsplänen gesucht hab'. Greif & Co. hatten mir zu große Trainingsumfänge. Bin dann eher zufällig auf das Buch gestoßen (Hab' leider erst nachher festgestellt, dass es die Pläne auch kostenlos im Internet gibt), weil mir die Pläne und das Konzept mit viel Stabilisierungsübungen zugesagt hat. Nach einem Jahr Training bin ich zumindest schmerz- und verletzungsfrei und habe eine neue Bestzeit.

Finde das Buch gerade für Einsteiger sicher nicht falsch, weil viele Grundlagen sehr gut beschrieben werden. Rückblickend hätte zwar für mich auch ein ausgiebiger Besuch seiner Homepage gereicht. Hab' 40€ allerdings auch schon wesentlich sinnloser investiert :cool: Für Anfänger, die sich schwer einschätzen können oder etwas Hilfestellung außerhalb eines Vereins suchen, kann so ein Kurs sicher nicht falsch sein, wenn die Grundlagen, das Buches darin gut näher gebracht werden.

Zudem kostet so ein Kurs umgerechnet den Gegenwert von 1,5-2 Paar neuen Laufschuhe. Auch wenn der Kurs nicht von der KK bezahlt wird, gegenüber den sonstigen Ausgaben im Triathlon eher günstig (Hatte neulich erst im Online-Shop eines anderen größten deutschen Triathlonforums ein 3500€-Rad gesehen, das als Rad für den preisbewußten Triathleten angepriesen wurde :Gruebeln: )

Matthias