Vollständige Version anzeigen : Live-Sendung 1.02.2008: Woolf-Schuhe, Pedometer, SmartCranks, runder Tritt
hans1000
16.08.2008, 20:17
Beispiele:
"Der Musculus sartorius beugt zwei Gelenke: das Hüftgelenk und das Kniegelenk"
"Der Musculus semitendinosus streckt das Hüftgelenk. Außerdem beugt er, wie der Musculus biceps femoris, das Kniegelenk"
...
Das macht es alles nicht einfacher! :Gruebeln:
Ja, da wird's halt wirklich bio-mechanisch. Allerdings habe ich den Verdacht, dass die beiden genannten Muskeln beim Radeln keine große Rolle spielen.
LidlRacer
16.08.2008, 20:23
Ja, da wird's halt wirklich bio-mechanisch. Allerdings habe ich den Verdacht, dass die beiden genannten Muskeln beim Radeln keine große Rolle spielen.
Leider ist das ganze Thema biomechanisch.
Ein Verdacht ist immer schön. Aber klick mal alle Beuger und Strecker im Oberschenkel durch, praktisch alle wirken auch auf die Hüfte! Alle unbedeutend? :Gruebeln:
hans1000
16.08.2008, 20:39
Leider ist das ganze Thema biomechanisch.
Ja leider. Ich bin auch deiner Meinung. Aber ich glaube, dass man ohne zunächst vereinfachtes Modell nicht viel weiterkommt.
Ein Verdacht ist immer schön. Aber klick mal alle Beuger und Strecker im Oberschenkel durch, praktisch alle wirken auch auf die Hüfte! Alle unbedeutend?
Nein. Aber damit kenne ich mich zu wenig aus. Ich würde vermuten, dass die "großen" Beuger und Strecker aber schon hauptsächlich auf "ihr eigenes" Gelenk wirken. Das wäre zu klären...
Was bedeutet es also für unsere bisherige Vorstellung, wenn beispielsweise ein Beinstrecker des Oberschenkels auch die Hüfte beugt?
Die Kopplung gibt es ja schon allein aufgrund der Hebelverhältnisse. Wir hatten ja schon einige Seiten vorher dass beispielsweise Hüftbeuger und Hüftstrecker alleine pedalieren könnten. Die Kniestreckung und -beugung findet ja zwangsweise über die Kraftrückwirkungen statt.
Jeder Muskel ist ja an beiden Enden befestigt. Die eine Seite zieht an dem Gelenk für das er zuständig ist. Aber die andere Seite des Muskels ist ja nicht in der Luft aufgehängt sondern "ein Knochen höher" und hat damit auch Auswirkungen auf die Belastung und Bewegung dort.
Entsprechend hat Petzke sich ja auf die Drehmomente in den Gelenken reduziert die noch eindeutig bestimmbar sind. Wie die genau zustande kommen ist bei der Vielzahl der Muskeln dagegen nicht mehr eindeutig. Dazu müsste man die Kräfte an jeder Sehne bzw. die Anspannung jedes Muskels messen.
Das ist ja wie gesagt auch der Grund warum die reine Mechanik uns bei der Diskussion welcher Muskel wann angespannt ist nicht weiterbringt.
Gruß Meik
Wie "schlimm" Haltearbeit ist, ist weiterhin unklar.
Ich empfehle hier eine Stunde Pilates mit Mauna-Keas-Frau. :quaeldich:
:Cheese:
Gruß Meik
hans1000
16.08.2008, 21:37
Das ist ja wie gesagt auch der Grund warum die reine Mechanik uns bei der Diskussion welcher Muskel wann angespannt ist nicht weiterbringt.
Dass der tatsächliche Aufbau der Beine zu kompliziert ist, um ihn als Basis zu nehmen, darüber dürften wir uns ja alle einig sein.
Es bleibt uns also gar nichts anderes übrig, als vereinfachte Modelle zu verwenden. Die Frage ist dann nur, wie sehr vereinfacht das Modelln sein darf/sollte. Spätestens wenn man merkt, dass ein bestimmtes Modell nicht mehr ausreciht, um einen Sachverhalt zu klären, wird man es entsprechend anpassen müssen. Das Ganze ist denke ich auch irgendwo eine Gefühlssache.
Meiner Einschätzung nach reicht das bisherige Modell (drei ideale Gelenke mit je einem Beuger und Strecker) zunächst mal aus, um das Gröbste zu klären. Oder wie seht ihr das?
Ich meine, man muss es ja nicht komplizierter machen, als nötig.
Meiner Einschätzung nach reicht das bisherige Modell (drei ideale Gelenke mit je einem Beuger und Strecker) zunächst mal aus, um das Gröbste zu klären. Oder wie seht ihr das?
Seh ich genauso. Aber bei dem Gröbsten waren wir uns auch einig.
Nur lässt sich auf der Basis der Knackpunkt in dieser Diskussion nicht klären: Arbeiten zeitweise 2 Muskeln am selben Gelenk direkt gegeneinander ja oder nein.
Dass es unlogisch und kontraproduktiv ist - klar, auch unbestritten.
Aber ist das tatsächlich so? DER Punkt bleibt offen :confused:
Gruß Meik
...
1. Oberschenkelvorderseite und Rückseite kontrahieren gleichzeitig.
Nein! Dies ist nicht möglich! Entweder Agonist oder Antagonist - nicht beides gleichzeitig... Das ganze würde von unseren Nerven verhindert werden. Schließlich würde das für unseren Körper eine Riss des schwächeren Muskels bedeuten!!! (und er weiß es halt zu verhindern (synaptische/inhibitorische Hemmung)
...
Damit fing die ganze Sache ja an! Ich persönlich glaube nicht an diese Aussage von Wasserträger.
Ich habe ja schon diverse Begründungen dafür angeführt, warum Agonist und Antagonist das nicht nur können, sondern sogar fast immer tun.
Vielleicht sagt Wasserträger was ihn zu dieser Aussage gebracht hat. Gibts da Quellen zu?
Klugschnacker
16.08.2008, 22:39
Aber bei dem Gröbsten waren wir uns auch einig.
Mittlerweile liegt ein Statement von Herrn Petzke vor. Hans1000 hat sich die Mühe gemacht, ihn anzumailen (vielen Dank dafür). In seiner Antwort sagt er, meine Darstellung sei "äußerst schlecht und zum großen Teil auch falsch". Weiter schreibt er: "Die Aussagen scheinen auf einem Artikel der Zeitschrift Tour aufzubauen, über dessen Statements und Erklärungen ich damals ebenfalls nicht ganz glücklich war."
Das ist richtig, ich habe mich in dem Filmbeitrag, der natürlich wesentlich einfacher gehalten war als diese Diskussion hier, auf die Darstellungen im Tour-Magazin gestützt.
Leider hat Herr Petzke nicht präzisiert, was genau falsch war und was richtig gewesen wäre; letzteres wäre vielleicht für die hier noch laufende Diskussion hilfreich gewesen. Kurz und gut, der Film enthält falsche Aussagen. Ich komme daher dem Anliegen von Hans1000 nach und habe ihn bereits gelöscht. Friede seiner Asche.
Da nach wie vor die Frage offen ist, warum der runde Tritt in der Praxis keine Anwendung findet, schlage ich vor, ich bringe das Sendethema demnächst erneut auf’s Programm. Dazu lade ich einen Experten ein, der noch zu benennen wäre. Oder einen von Euch dreien. Wer wäre dazu bereit?
Viele Grüße,
Arne
sybenwurz
16.08.2008, 22:43
Ich denke, niemand kann die Darstellungen von Hn. Petzke besser darstellen als Herr Petzke.
Wie wärs mit ihm?
Wenns schon die allmächtige "Tour" verpeilt...
Klugschnacker
16.08.2008, 22:53
Ich denke, niemand kann die Darstellungen von Hn. Petzke besser darstellen als Herr Petzke.
Wie wärs mit ihm?
Wenns schon die allmächtige "Tour" verpeilt...Offen gesagt, stelle ich mir einen anderen Gast vor als Petzke. Ich habe mich jetzt genug mit seinen Thesen beschäftigt und kann es zumindest in nächster Zeit nicht mehr hören. Außerdem bin ich erwiesenermaßen zu doof für den Stoff.
Viele Grüße,
Arne
Ich habe ja schon diverse Begründungen dafür angeführt, warum Agonist und Antagonist das nicht nur können, sondern sogar fast immer tun.
Hast du? :Gruebeln:
M.W. hast du lediglich den Tonus als zusätzlichen Aspekt reingebracht. Die Muskulatur hat halt einen Ruhetonus, d.h. auch ohne willkürliche Kontraktion hält sie einen gewissen Spannungszustand. Gegen diesen muss der Gegenmuskel logischerweise immer arbeiten.
War aber nicht die Frage.
Schade dass Wasserträger sich hier nicht weiter zu seinem Post geäussert hat. Bisher sind wir diesbezüglich nicht weitergekommen.
Gruß Meik
Mittlerweile liegt ein Statement von Herrn Petzke vor. Hans1000 hat sich die Mühe gemacht, ihn anzumailen (vielen Dank dafür).
Leider hat Herr Petzke nicht präzisiert, was genau falsch war und was richtig gewesen wäre;
Da nach wie vor die Frage offen ist, warum der runde Tritt in der Praxis keine Anwendung findet
1) Klasse das der sich geäußert hat!
2) Das ist wiederum ärgerlich, eine genauere Erklärung seinerseits wär echt klasse gewesen. Offengesagt fände ich Herrn Petzke als Studiogast super, ich denke er hat sich weit mehr mit dem Thema befasst als wir alle zusammen. :)
3) Hmm, eigentlich nicht. Ob der Beuger nach 3Uhr jetzt nur gegen die Bewegung arbeitet oder auch gegen den Beinstrecker ist doch diesbezüglich egal - beides ist kontraproduktiv für den Vortrieb, es bremst schlicht und ergreifend.
Jede Muskelkontraktion gegen die Bewegungsrichtung bremst. Unabhängig von der Fragestellung ob der Gegenmuskel noch arbeitet oder nicht.
Diesbezüglich waren wir uns doch eigentlich einig, oder? :confused:
Gruß Meik
Hast du? :Gruebeln:
M.W. hast du lediglich den Tonus als zusätzlichen Aspekt reingebracht. Die Muskulatur hat halt einen Ruhetonus, d.h. auch ohne willkürliche Kontraktion hält sie einen gewissen Spannungszustand. Gegen diesen muss der Gegenmuskel logischerweise immer arbeiten.
War aber nicht die Frage....
Das mit dem Tonus hatte ich in erster Linie angeführt um Wasserträger Aussage zu falsifizieren.
Wenn einer sagt etwas ginge gar nicht und es gibt einen Fall wo es doch geht, dann ist die Aussage vom Tisch. Zumindest muss er sie revidieren. Das ist nicht passiert. Und immerhin lernt man das mit dem Tonus in der 7.Klasse ;-)
Die andere, wichtigere Argument war, dass ein Muskel alleine nicht stabilisieren und auch nicht positionieren kann, sondern dazu den Antagonisten benötigt. (du erinnerst dich an die Diskussion mit dem Hydraulikzylinder)
Darauf bist du dann nicht mehr wirklich eingegangen.
LidlRacer
16.08.2008, 23:18
Mittlerweile liegt ein Statement von Herrn Petzke vor. Hans1000 hat sich die Mühe gemacht, ihn anzumailen (vielen Dank dafür). In seiner Antwort sagt er, meine Darstellung sei "äußerst schlecht und zum großen Teil auch falsch". Weiter schreibt er: "Die Aussagen scheinen auf einem Artikel der Zeitschrift Tour aufzubauen, über dessen Statements und Erklärungen ich damals ebenfalls nicht ganz glücklich war."
@hans1000
Danke für die Anfrage! Hatte ich auch schon überlegt. Aber nachdem ich auch Petzkes Methodik in Frage gestellt habe, doch davon abgesehen.
@Klugschnacker
Danke für die offene Richtigstellung hier!
@LidlRacer: Och, ein schickes Finishershirt kriegen wir bestimmt auch noch hin. "Runder-Tritt-Diskussions-Finisher 2008" :cool: :Lachanfall:
Wo kann ich mein Shirt abholen? :Cheese:
Ich habe Wasserträgers Post so interpretiert dass eine aktive Gegenanspannung über den normalen Tonus hinaus nich stattfindet. Den Ruhetonus kann man willentlich eh nicht abschalten, eine gewisse Spannung behält die Muskulatur ja immer. Und die muss auch immer durch den Gegenmuskel überwunden werden.
Bezüglich der AKTIVEN Anspannung des Gegenmuskels bringt uns die Geschichte mit dem Tonus also nicht weiter.
Bei der Hydraulik/Pneumatik bin ich doch drauf eingegangen. Die Stabilisierung brauchst du da genauso wie der Körper bei präzisen Bewegungen - nicht bei hohen Leistungen mit geringen Koordinationsansprüchen. Die Bewegung ist durch die Pedalen fixiert, hier kommt es also nur auf maximalen Druck an.
Hier stabilisiert der Gegendruck der Last, ein weiterer Gegendruck druch den Gegenmuskel bzw. Zylinder bei der Hydraulik ist prinzipiell also nicht erforderlich.
Von der Hydraulik und Pneumatikseite könnte ich da noch reichlich zu beisteuern. Ich hab im letzten Jahr eine Studienarbeit zum Thema Wirkungsgrade bei hydraulischen Systemen geschrieben. Da ging es Steuerungstechnisch u.a. um die Frage wann brauch ich wieviel Gegendruck bzw. wann kann ich auf den für besseren Wirkungsgrad verzichten. Der Muskeltonus ist hier quasi vergleichbar mit der Reibung und dem Ölfluss im/aus dem Zylinder. Selbst ohne "aktiven" Gegendruck im Öl muss das Öl halt bewegt werden und Reibung überwunden weren. Der Anteil lässt sich auch hier nicht ausschalten.
Gruß Meik
Klugschnacker
16.08.2008, 23:27
1) Klasse das der sich geäußert hat!
2) Das ist wiederum ärgerlich, eine genauere Erklärung seinerseits wär echt klasse gewesen. Offengesagt fände ich Herrn Petzke als Studiogast super, ich denke er hat sich weit mehr mit dem Thema befasst als wir alle zusammen. :)
3) Hmm, eigentlich nicht. Ob der Beuger nach 3Uhr jetzt nur gegen die Bewegung arbeitet oder auch gegen den Beinstrecker ist doch diesbezüglich egal - beides ist kontraproduktiv für den Vortrieb, es bremst schlicht und ergreifend.
Jede Muskelkontraktion gegen die Bewegungsrichtung bremst. Unabhängig von der Fragestellung ob der Gegenmuskel noch arbeitet oder nicht.
Diesbezüglich waren wir uns doch eigentlich einig, oder? :confused:
Gruß Meik
Ich habe nicht den Eindruck, dass sich Petzkes Ablehnung auf ein Detail bezieht, wie Du es bei Deinem dritten Punkt erwägst. Er sagte "zum großen Teil falsch". Daher sind wohl auch jene Aussagen nicht nach seinem Geschmack, über die hier Einigkeit herrschte.
Außerdem fand er die Sendung äußerst schlecht auch dort, wo sie sachlich richtig war - so muss man sein Statement wohl verstehen. Und da bin ich beleidigt und finde, er soll sich vor ein Publikum stellen, wo es ihm besser gefällt.
Viele Grüße,
Arne
Klugschnacker
16.08.2008, 23:35
Wo kann ich mein Shirt abholen? :Cheese:Freu Dich nicht zu früh! Was Petzke von Deinen Ansichten hält, müssen wir erst noch nachfragen.
:Cheese:
Grüße,
Arne
Außerdem fand er die Sendung äußerst schlecht auch dort, wo sie sachlich richtig war - so muss man sein Statement wohl verstehen. Und da bin ich beleidigt und finde, er soll sich vor ein Publikum stellen, wo es ihm besser gefällt.
Viele Grüße,
Arne
Hmm, ok. Dann kann ich verstehen dass er nicht dein bevorzugter Studiogast ist. :(
Gruß Meik
Freu Dich nicht zu früh! Was Petzke von Deinen Ansichten hält, müssen wir erst noch nachfragen.:Cheese:
Wahrscheinlich sind wir alle in seinen Augen ein Haufen Ahnungsloser :Holzhammer:
Gruß Meik
Außerdem fand er die Sendung äußerst schlecht auch dort, wo sie sachlich richtig war - so muss man sein Statement wohl verstehen. Und da bin ich beleidigt und finde, er soll sich vor ein Publikum stellen, wo es ihm besser gefällt.
:-((
Ganz ehrlich, unter diesen Umständen will ich den Mann auch gar net kennenlernen ........
Hier mal eine Untersuchenung zum Thema:
http://bildung.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/doc-hilli/VEROEFF/RUNDERTRITT.HTM
und nochwas:
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/237/pdf/Stapelfeldt.pdf
Zitat Seite 29:
"Letztlich geht es hierbei um das adäquate Zusammenspiel von Synergisten und Antagonisten. Wenn dies nicht optimal ist, kann es zu einer Abbremsung der angestrebten Bewegung durch die Antagonisten kommen."
Zitat Seite 90:
"Die Höhe und Richtung der muskulären Kräfte ergibt sich aus dem Maximalkraftniveau der innerhalb der beteiligten Muskelschlingen wirkenden einzelnen Muskeln und deren vor allem an zeitlichen Parametern festzumachender Koordination untereinander. Hinzu kommt die Wirkung der Antagonisten (STAPELFELDT 2000)."
hans1000
17.08.2008, 00:02
Also ich fühle mich jetzt ein bisschen schlecht, auch wenn ich recht behalten habe.
Ich habe nicht den Eindruck, dass sich Petzkes Ablehnung auf ein Detail bezieht, wie Du es bei Deinem dritten Punkt erwägst. Er sagte "zum großen Teil falsch". Daher sind wohl auch jene Aussagen nicht nach seinem Geschmack, über die hier Einigkeit herrschte.
Außerdem fand er die Sendung äußerst schlecht auch dort, wo sie sachlich richtig war - so muss man sein Statement wohl verstehen. Und da bin ich beleidigt und finde, er soll sich vor ein Publikum stellen, wo es ihm besser gefällt.
Vergiss bitte auch nicht, dass die Mail nicht ans Forum, sondern an mich gerichtet war. Ich bin ehrlich gesagt nicht davon ausgegangen, dass du den Wortlaut wiedergeben wirst. Das ist jetzt auch ein bisschen unfair Herrn Petzke gegenüber. Aus geschäftlicher Sicht ist es durchaus nachvollziehbar, wenn sich Herr Petzke deutlicher distanziert, als das nötig wäre. Da kann es schon mal schnell zu härteren Formulierungen kommen, als beabsichtigt.
Einige von uns sind ja der Meinung, dass eben die Darstellung zur Einleitung des Themas falsch ist, nämlich:
"Beinstrecker arbeitet, reicht aber nicht => Beuger muss gleichzeitig arbeiten, damit ne runde Bewegung daraus wird => Leistungsverluste => Runder Tritt ist schlecht"
Der restliche Teil hängt dadurch eben etwas in der Luft. Herr Petzkes Aussage war glaube ich ein bisschen spontan.
Ich würde mir die Sendung mit Herrn Petzke als Gast gerne anschaun. Das wäre ein echter Gewinn.
Du hast ja schon Größe bewiesen, indem du gerade unverblümt alles dargestellt hast. Weitere Größe könntest du zeigen, indem du Herrn Petzke einlädst und mit ihm das Thema erörterst. DEr Thread hat ja schon hier und da Aufmerksamkeit aufsich gezogen. Ein solches Gespräch wäre wünschenswert und der Knüller.
Viele Grüße
Harald
Also ich fühle mich jetzt ein bisschen schlecht, auch wenn ich recht behalten habe.
Geht mir ähnlich. Es war ja nicht die ganze Sendung schlecht (und schonmal gar nicht alle Filme - da waren schon sehr viele klasse Informationen drin!) sondern es ging lediglich um einen Punkt den viele hier nicht nachvollziehen konnten.
Jetzt die ganze Sendung schlecht zu machen war nicht Sinn der Sache - zumindest war es nicht meine Absicht.
Also Arne: Weiter so schöne Filmchen machen - nur weil an einer Stelle mal was nicht korrekt war ist das noch lange kein Beinbruch. :Danke:
@scotti: Mit solchen Quellen kommst du erst jetzt? :-((
Mal querlesen was der Text von Stapelfeldt so hergibt. Nach deinem Zitat scheint es ja um das hier diskutierte gehen.
Noch mehr Futter:
http://spt0010a.sport.uni-oldenburg.de/BIOMECHANIK/BIOMECHANIKRADFAHREN.PDF
mit Elektromyogramme von vier Muskeln!
Vielleicht kann Arne den Film ja wieder online stellen.
Stapelfeld geht auf die Problematik aber auch nicht ein - habs grad mal quergelesen und die entsprechenden Kapitel detailliert.
Letztlich geht es hierbei um das adäquate Zusammenspiel von Synergisten und Antagonisten. Wenn dies nicht optimal ist, kann es zu einer Abbremsung der angestrebten Bewegung durch die Antagonisten kommen."
Da steht z.B. wieder "Abbremsen der Bewegung" - nicht explizit dass der Antagonist gegen den Agonisten arbeitet. Im Zusammenhang geht es mehr um die generelle Koordination wann welcher Muskel arbeitet. Gegen die Bewegung wär genauso kontraproduktiv wie gegen den Antagonisten. An dieser Stelle geht er aber nicht weiter darauf ein.
Das zweite Zitat hättest du ein paar Zeilen länger machen sollen:
Insofern lässt sich annehmen, dass die Maximalkraft und Koordination der an der Kurbelbewegung beteiligten Muskulatur die im Drehmomenttest gemessene Leistung in hohem Maße bestimmen. Welcher der beiden Einflussfaktoren die größere Bedeu-tung zukommt, ist aus dem Test selbst nicht zu entnehmen. Hier könnte jedoch eine Analyse des individuellen technischen Niveaus Aufschluß geben. Wenn der biome-chanische Wirkungsgrad mit Hilfe von Pedalkraftmessungen und die muskuläre Akti-vität für die gleichen Probanden gemessen werden, ließe sich der Faktor Koordination herauspartialisieren.
Desweiteren bleibt auch hier offen ob mit Koordination Muskelarbeit gegen die Bewegung oder die Arbeit Antagonist vs. Agonist gemeint ist. Vermutlich beides. Trifft aber keine genauere Aussage dazu.
Bringt also immer noch nix. :Huhu:
Gruß Meik
... Bringt also immer noch nix. :Huhu:
...
Mir wird immer schleierhafter was hier überhaupt was bringen könnte.
Mir wird immer schleierhafter was hier überhaupt was bringen könnte.
Vielleicht eine Studie die was zur Diskussion beiträgt :Huhu:
Und keine die zu der Fragestellung keine konkrete Aussage trifft und sogar schreibt dass die Frage mit den Ergebnissen nicht beantwortet werden kann. ;)
Das zweite sieht besser aus. Allerdings hab ich mich grad mal 2h in die Biomechanik des Beins versucht einzulesen und steig langsam aus. Bei weitem nicht so einfach wie "Beinbeuger" vs. "Beinstrecker". Einfach schon da es DEN Beuger und DEN Strecker gar nicht gibt. Einige Muskeln haben mehrere Aufgaben, beispielsweise der rectus femoris der sowohl eine Beinstreckung wie Hüftbeugung verursacht. Bei einigen Muskeln ändern sich über die Gelenkstellung die Hebelverhältnisse und damit u.U. auch die Wirkung.
Der biceps femoris arbeitet nach Scottis letztem Link z.B. trotz seiner kniebeugenden Wirkung während der Druckphase. In dem Bereich ist seine Wirkung als Hüftstrecker größer und somit geht er insgesamt positiv in die Bewegung ein. Obwohl er gleichzeitig eine kontraproduktive Kniebeugung bewirkt.
Und das dann hochgerechnet auf die Vielzahl der Muskeln in Hüfte und Beinen ... nee, das ist mir dann doch zuviel :Maso:
Jetzt weiss ich warum sich Petzke auf die Drehmomente in den Gelenken beschränkt. :Cheese:
Den Schritt von der tatsächlichen oder mechanisch idealen Beinbewegung zur dazu gehörenden Muskelaktivität werden wir hier wohl nicht klären können. :Traurig:
Gruß Meik, müde und verwirrt :Schlafen:
hans1000
17.08.2008, 10:52
Herr Petzke verweist in seiner Mail auf seinen Aufsatz (Muskelleistung und Wirkungsgrad beim Radfahren, Leistung der Gelenkbewegungen - Erklärung zum "runden" Tritt), den bisher ja vermutlich noch keiner von uns gelsesen hat:
Wenn Sie einen eigenen Beitrag von mir zum Thema lesen möchten, ziehen Sie bitte den Aufsatz in der Zeitschrift "Leistungssport" vom deutschen Sportbund heran. Exemplare (mit Archiv vergangener Jahresausgaben) liegen an allen Universitätsbibliotheken mit Fachbereich Sport aus. Ein Exemplar könnte auch direkt beim Verlag, wie auf meiner Homepage unter Mehr-Literatur
angegeben, bezogen werden.
Den Aufsatz hätten wir schon viel früher Lesen sollen, auch wenn er nicht online verfügbar ist.
BTW: Der Aufsatz ist in der Ausgabe 03/2006 abgedruckt. Nicht in der vom Mai 2006.
Klugschnacker
17.08.2008, 11:32
Allerdings möge Herr Petzke sich fragen, warum er stattdessen auf den Artikel im Tour-Magzin (PDF) verlinkt, der sachlich falsch und mit dem er so unglücklich sei.
"Die Aussagen scheinen auf einem Artikel der Zeitschrift Tour aufzubauen, über dessen Statements und Erklärungen ich damals ebenfalls nicht ganz glücklich war."l
Grüße,
Arne
LidlRacer
19.08.2008, 11:33
Ich würde diesen Thread gerne wiederbeleben - hoffentlich geht das nun etwas entspannter!:Blumen:
@Arne
Fährst Du denn selbst entsprechend Deiner Empfehlung im "Stampftritt"? Wenn ja: schon immer, oder hast Du das kürzlich aufgrund Deiner Überlegungen verändert?
Ich weiß, dass das ohne Kraftmessungen nicht ganz objektiv zu beantworten ist. Aber zumindest ein grobes Gefühl hat man dafür ja schon.
Ich selbst gehe bei mir von einem Mittelding zwischen Stampf- und Rundem Tritt aus, das sich subjektiv recht gut anfühlt. Zug nach oben gibt es bei mir im Normalfall aber wohl gar nicht. Nur wenn ich am Berg mal mehr Power brauche.
Wenn ich es testweise bewusst mit dem "Stampfen" versuche, habe ich zwar den Eindruck, dass ich damit auch ordentlich schnell fahren kann, es kommt mir aber ermüdender vor. Vielleicht bilde ich mir das aber nur ein, da ich immer noch an den "Halbwegs Runden Tritt" glaube.:Gruebeln:
LidlRacer
21.08.2008, 16:01
Vielleicht hat ja Jennifer Lopez' Trainerin (keine Ahnung, wer das ist) mehr Autorität als ich, wenn sie sagt, man solle nicht wie 9-jährige treten: up and down, up and down.
http://recovoxnews.blogspot.com/2008/08/jennifer-lopez-triathlon-training-2008.html
(ab ca. 4 Min.)
Klugschnacker
06.10.2008, 20:15
Wolfgang Petzke ist Studiogast in der Hawaii-Nacht am 11. Oktober. Er wird die Grundzüge seiner Forschungen über den biomechanisch effizienten Tretstil erläutern. Außerdem wird eine Analyse der Effizienz eines Probanden live im Studio gemacht.
Viele Grüße,
Arne
chapeau oder wie dieser Hut heißt:Cheese: :Blumen:
aber doch hoffentlich nicht in den spannenden Pasen der Übertragung
LidlRacer
13.10.2008, 12:58
Wolfgang Petzke ist Studiogast in der Hawaii-Nacht am 11. Oktober. Er wird die Grundzüge seiner Forschungen über den biomechanisch effizienten Tretstil erläutern. Außerdem wird eine Analyse der Effizienz eines Probanden live im Studio gemacht.
Ich habe leider wegen einer Familienfeier den Anfang verpasst, und anschließend konnte ich mich während des Hawaii-Rennens auch nicht so recht auf das Thema konzentrieren.
Mein Eindruck war jedoch, dass Petzke Dich (Arne) nun praktisch vollständig bestätigte. Also dass runder Tritt Quatsch sei, dass man nur einfach stumpf runter (und hinten etwas rauf) treten solle, und sogar, dass es beim Versuch des Runden Tritts tatsächlich die gegeneinander gerichtete Muskelaktivität gäbe.
Weiß nicht, ob ich da was missverstanden oder nicht mitgekriegt habe. Damals meinte er doch, Du hättest ihn gründlich missinterpretiert, ohne dass ganz klar war, was denn die richtige Interpretation wäre.
Kann das bitte nochmal jemand kurz aufklären?
Weiß nicht, ob ich da was missverstanden oder nicht mitgekriegt habe. Damals meinte er doch, Du hättest ihn gründlich missinterpretiert, ohne dass ganz klar war, was denn die richtige Interpretation wäre.
Kann das bitte nochmal jemand kurz aufklären?
missverständnis der missinterpredation
LidlRacer
13.10.2008, 13:06
missverständnis der missinterpredation
Vielleicht hätte ich jetzt nicht "kurz" sagen sollen!? :confused:
Klugschnacker
13.10.2008, 13:09
Ich werde den neuen Beitrag zum runden Tritt ins Filmarchiv stellen.
Vielleicht hätte ich jetzt nicht "kurz" sagen sollen!? :confused:
Das dachte ich mir auch grade.
:Lachen2:
:Gruebeln:
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