Vollständige Version anzeigen : RR nur Disk-Bremsen
K(r)aulquappe
20.06.2014, 14:38
So langsam kommen sie flächendeckend und auch bei den günstigeren Rennrädern - die Disk-Bremsen.
Die UCI wird sich davor nicht mehr lange verschließen können und ich prophezeie mal, 2015 (spätestens 2016) ist die Disk zugelassen.
Mir fehlt leider das technische Wissen hinsichtlich der Disks, okay mechanisch vs hydraulisch ;)
Deshalb mal folgende Fragen:
Sind die Rahmen/Gabeln, die eine Diskbremse vorsehen, sowohl für mechanische als auch hydraulische Bremsen verwendbar? Sind die mechanischen Bremsen (gibt ja verschiedene Hersteller) untereinander tauschbar, sprich Rad mit Avid-Disk-Bremse kann auch ne Tektro-Disk-Bremse aufnehmen?
Sind die Scheiben selbst nur für "ihre" Bremse" verwendbar oder gibt es da einen Standard?
Sind die Bremsbelege untereinander austauschbar oder hat jede Disk-Bremse ihre eigenen Bremsbelege?
Plane mir ein zunächst mal günstiges Disk-RR zuzulegen, als Dritt-oder Viertrad. Um mich mit der Technik vertraut zu machen.
Edit: "nur" in der Überschrift sollte "mit" heißen.
Also ich kann zwar zu deinen Fragen nichts beitragen, aber die Tests die ich bisher gelesen habe, lassen mich noch etwas daran zweifeln, dass sie in den nächsten 2 Jahren zugelassen werden, weil einen schmelzenden Bremsscheibenkern wollen die sicher nicht riskieren!
tofino73
20.06.2014, 14:49
Deshalb mal folgende Fragen:
Sind die Rahmen/Gabeln, die eine Diskbremse vorsehen, sowohl für mechanische als auch hydraulische Bremsen verwendbar?
Die aktuellen Rahmen sind auf durchgängige "Leitungen" ausgelegt und habe deshalb keine Anschläge mehr für die mechanischen Bremszughüllen. D. h. bei neueren Rahmen müsstest Du eine durchgängige mechanische Bremszughülle verlegen.
Sind die mechanischen Bremsen (gibt ja verschiedene Hersteller) untereinander tauschbar, sprich Rad mit Avid-Disk-Bremse kann auch ne Tektro-Disk-Bremse aufnehmen?
Ja, die Aufnahmen an Rahmen/Gabel sind genormt. Allerdings harmonieren nicht alle Brems-(Schalthebel) gleich gut mit den jeweiligen Bremsen.
Sind die Scheiben selbst nur für "ihre" Bremse" verwendbar oder gibt es da einen Standard?
Sind die Bremsbeläge untereinander austauschbar oder hat jede Disk-Bremse ihre eigenen Bremsbeläge?
Grundsätzlich sind die Scheiben tauschbar, das empfiehlt sich aber nicht in jeder Situation. Hier würde ich mich als Laie nicht auf Experimente hinauslassen, sondern konkret nach der Kompatibilität fragen.
Bremsbeläge sind Typen-spezifisch, auch wenn Du sie z.B. als Ersatzteile von SwissStop beziehst.
Frag aber im Zweifelsfall immer den Händler Deines Vertrauens, der ist Profi. An den Bremsen hängt zuviel ;-)
Happy trails
tofino73
20.06.2014, 14:52
Also ich kann zwar zu deinen Fragen nichts beitragen, aber die Tests die ich bisher gelesen habe, lassen mich noch etwas daran zweifeln, dass sie in den nächsten 2 Jahren zugelassen werden, weil einen schmelzenden Bremsscheibenkern wollen die sicher nicht riskieren!
Meinst Du den Test in der Tour? Den hat es in ähnlicher Art schon mal in der BIKE gegeben. Die haben bewusst Extrem-Situationen provoziert, somit musste die Ice-Tec Scheibe ja schmelzen.
Wird derzeit im Tour-Forum engagiert diskutiert.
Happy trails
Ja genau den. Natürlich wird dabei absichtlich ein Grenzfall simuliert und ich halte die Scheibe auch für Alltags geeignet, da man sich als Hobbyathlete nicht so oft im Grenzbereich bewegt.
Bei den Profis bin ich mir da aber nicht so sicher, darauf war auch mein Kommentar oben bezogen.
tofino73
20.06.2014, 15:10
"On verra" sagt man bei uns in der Westschweiz ;-)
Wenn die UCI grünes Licht gibt, wird es auch marketingtechnisch interessant für die Hersteller
Ich denke auch, dass die Scheibenbremse kommt. Für die nun noch bestehenden "Kinderkrankheiten" wird es Lösungen geben. das Mehrgewicht kann auch den Profis egal sein: Schon heute werden an die Profi-Räder Gewichte geklebt, damit man die geforderten 6,8 kg erreicht.
Zu den technischen Fragen kann ich leider nicht viel beitragen; soweit ich weiß, sind zumindest bei den mechanischen Bremsen die Scheiben austauschbar, was aber nicht empfohlen wird. Die Beläge sind nicht austauschbar.
sbechtel
20.06.2014, 16:13
Ich denke das wird noch dauern. Bei den Profis ist es afaik das Problem der verschiedenen "Standards" (wenn man das so nennen mag).
sybenwurz
20.06.2014, 22:51
Die ganze Geschichte ist doch zunächst mal ein politisches Problem und in nächster Instanz eines der konservativen Haltung der Radprofis.
Während man bei uns im Querfeldein noch bis zu den Achsen im Dreck steckt und so oder so keine Bremsen braucht, machen die Amis ziemlich lustige Rennen, bei denen man ein Rad mit ner Canti gar nicht erst an die Startlinie schieben brauchte.
Unabhängig davon, was erlaubt ist und was nicht.
Und als Privatmensch kauf ich mir nix, weils die UCI zulässt oder nicht.
Was die Technik angeht: bei der Belastung der Bauteile siehts nach nem sinnvollen Plan aus, einen Rahmen zu nehmen, der auf das Ein oder Andere optimiert ist und nicht Fleisch noch Fisch.
Dass ein drahtiger Profi, der nur Kurven anbremst unds dazwischen rollen lässt oder tritt, die Bremsen in die Knie zwingt, wage ich zu bezweifeln, dennoch halte ich das von der TOUR provozierte Szenario für nicht unrealistisch, wenn ein 90+Kilo-Typ n paar hundert Höhenmeter am Stück vernichtet und aus Schiss konstant am Hebel zieht.
Allerdings riechts wiederum natürlich eher nach Sensation, wenns raucht und stinkt und die Bremse versagt, und insgesamt hängt mein Herz in der Tendenz eher an der Scheibe als auf der Seite der Bedenkenträger.
Was mich dagegen tatsächlich interessieren würde, ist die Dauerhaltbarkeit. Im Alltagsbetrieb hat sich herauskristallisiert, dass Pflege gegenüberm MTB in nem krassen Missverhältnis zu den gefahrenen Kilometern steht, das sehe ich beim Rennrad ähnlich, und sollte die Befürchtung zutreffend sein, hätte der Spass nach ca. 2Jahren ein Loch.
Bleibt also spannend, obwohl sicher ist, dass die Zukunft der Scheibe gehören wird, ebenso wie der Elektronik.
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.