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Vollständige Version anzeigen : Kraulzug: Luftbläschen unter der Hand


Anfänger0
12.10.2009, 14:04
Hi, bei meiner rechten Hand gibts nach dem Eintauchen und ziehen lauter Luftblässchen, dass wird immer mehr desto schneller ich werde... komisch, ich versuch es genauso wie links zumachen, da gibts gar keine Blässchen. Was könnte Falsch sein?

Zweite Frage, muss ich bei jedem Tempo, beim Kraulzug, ab dem Brustbein mehr Kraft aufwenden. Also kommt der Schub erst in der Druckphase. Soll ich das auch so machen, wenn ich locker schwimme?

Dritte Frage: Man muss ja seinen Rumpf anspannen. MAcht ihr das bewusst? Also Bauchmuskeln, beim Atmen seitliche, dann immer unterer Rückken, oder versucht ihr euch so ins Wasser zulegen, dass ihr das Gefühl habt locker zu sein und euch vom Wasser tragen zu lassen?

grooverider
12.10.2009, 14:22
Hi, bei meiner rechten Hand gibts nach dem Eintauchen und ziehen lauter Luftblässchen, dass wird immer mehr desto schneller ich werde... komisch, ich versuch es genauso wie links zumachen, da gibts gar keine Blässchen. Was könnte Falsch sein?
Ohne es gesehen zu haben, vermute ich, dass das "Wasser fassen" rechts nicht so gut funktioniert. Versuch' mal nicht so weit vorne mit der Hand ins Wasser zu tauchen, sondern wenn der Arm noch LEICHT gebeugt ist. Die Streckung dann erst unter Wasser, damit streifst Du die Luftblasen quasi ab. Das sollte links genau so sein, funktioniert aber evtl. automatisch schon besser?
Zweite Frage, muss ich bei jedem Tempo, beim Kraulzug, ab dem Brustbein mehr Kraft aufwenden. Also kommt der Schub erst in der Druckphase. Soll ich das auch so machen, wenn ich locker schwimme?
Das ist ja schon anatomisch bedingt so. Wenn Du den Zug richtig ausführst, hast Du erst ab dem Brustbein die Möglichkeit zu drücken. Davor bewegst Du im Wesentlichen nur den Unterarm, der Ellenbogen bleibt stehen. Der Übergang von der Zug- in die Druckphase sollte dann ein fließender sein. Also kein plötzliches drücken, sondern eine runde Bewegung.
Dritte Frage: Man muss ja seinen Rumpf anspannen. MAcht ihr das bewusst? Also Bauchmuskeln, beim Atmen seitliche, dann immer unterer Rückken, oder versucht ihr euch so ins Wasser zulegen, dass ihr das Gefühl habt locker zu sein und euch vom Wasser tragen zu lassen?
Ich spanne meinen Rumpf nicht bewusst an. Ich glaube das würde mich beim Atmen behindern. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich schon lange (>20 Jahre) schwimme und sich dadurch evtl. gewisse Automatismen gebildet haben. Im Sinne der bereits oben genannten fließenden Bewegung, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein willentliches Anspannen gewisser Muskelgruppen in unterschiedlichen Zugphasen dauerhaft funktioniert.

Hoffe geholfen zu haben!
Alex

Skunkworks
12.10.2009, 18:41
(...) Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich schon lange (>20 Jahre) schwimme und sich dadurch evtl. gewisse Automatismen gebildet haben. (...)


Alex

Davon kannst du ganz gewiss ausgehen...
Für alle anderen ist es Teufelswerk!

indierocker
12.10.2009, 22:33
@ grooverider

vielen dank für aufschlussreichen und fundierten antworten auf die fragen von anfänger0, die sich mir nämlich selber auch gestellt haben und nun perfekt beantwortet sind.

:Huhu:

merci und gruss
indierocker

Anfänger0
13.10.2009, 07:17
ich sage auch vielen Dank... ich hab mir schon gedacht, dass ich den Arm früher eintauchen sollte. Dann hab ich aber gelesen, dass ich den Arm ja möglichst spät eintauchen soll, da ich ja sonst unter Wasser bremse.... aber das mit dem Luftbläßchen abstreifen hört sich toll an, wenns nur so einfach wär, ich versuche es auf jeden Fall.

Zu der fließenden Bewegung und Körperhaltung... ich weis nun nicht ob es bei mir auch schon automatisch funst, aber immer wenn ich Schwimmer im Hallenbad Frage, meinen die , dass es ja schon recht gut aussieht. Dann frag ich mich..Mensch warum bin ich dann nicht schhhhhhhhhneeeeelllllller!

Ich mach mal ein Video sobald ich an so ne Kammera komme...

grooverider
13.10.2009, 09:38
vielen dank für aufschlussreichen und fundierten antworten auf die fragen von anfänger0, die sich mir nämlich selber auch gestellt haben und nun perfekt beantwortet sind.
Gerne doch... :Huhu:

grooverider
13.10.2009, 09:41
ich hab mir schon gedacht, dass ich den Arm früher eintauchen sollte. Dann hab ich aber gelesen, dass ich den Arm ja möglichst spät eintauchen soll, da ich ja sonst unter Wasser bremse...
Das hab ich auch mal so gelernt. Aus der Erfahrung heraus würde ich aber sagen, dass das frühere Eintauchen mehr Sinn macht. Wenn Du den Arm gestreckt auf das Wasser legst, hast Du automatisch Blasen unter der Hand, die Du dann mit in den Zug nimmst. Und haben sie nichts verloren, da der Zug dadurch weniger effektiv wird. Also, versuch's mal anders.
Ich mach mal ein Video sobald ich an so ne Kammera komme...
Ich bin gespannt!

NBer
13.10.2009, 09:53
Hi, bei meiner rechten Hand gibts nach dem Eintauchen und ziehen lauter Luftblässchen, dass wird immer mehr desto schneller ich werde...

na und? willst du schnell, oder shcön schwimmen? was nützen dir wundershcön eingetauchte hände im hallenbad nachher draußen im see bei wellengang ode rim wettkampf im gedränge? da ist sowieso robustes schwimmen gefragt.
wer auf luftbläschen an der hand achtet und auf die abstellung trainingszeit vergeudet, hat entweder langeweile, oder schwimmt bereits 50 sekunden über 100m.

Nic.Run
13.10.2009, 13:05
Ich denke schnell und schön geben sich die Hand, alles andere ist Ineffizient.

Anfänger0
13.10.2009, 13:27
ach komm, es ist kein Fehler mal nach sowas zu schauen. Wenns blubbert wos nich soll, dann stimmt was nicht...das zieht ja immer einen Rattenschwanz hinter sich her.

grooverider
13.10.2009, 15:44
wer auf luftbläschen an der hand achtet und auf die abstellung trainingszeit vergeudet, hat entweder langeweile, oder schwimmt bereits 50 sekunden über 100m.
Ich würd's anders formulieren: Wer nicht auf Luftblasen an der Hand achtet, wird nicht mal in die Nähe von 50sek./100m kommen. Höchstens zu Fuss...

Rälph
13.10.2009, 15:59
Mich würde mal interessieren, ob so ein paar Lutfbläschen an der Hand echt ein Problem sind? Ich meine, ich ziehe ja mit dem ganzen Unterarm+Hand...

Von welcher Größe Luftblasen sprechen wir hier denn?

Megalodon
13.10.2009, 17:27
na und? willst du schnell, oder shcön schwimmen? was nützen dir wundershcön eingetauchte hände im hallenbad nachher draußen im see bei wellengang ode rim wettkampf im gedränge? da ist sowieso robustes schwimmen gefragt.
wer auf luftbläschen an der hand achtet und auf die abstellung trainingszeit vergeudet, hat entweder langeweile, oder schwimmt bereits 50 sekunden über 100m.

Ich sag's mal so: Die Bläschen sind meistens ein Indiz für eine falsche Schwimmtechnik (oft zu wenig Streckung nach vorne). Und die macht im Gegensatz zu den Bläschen sehr wohl was aus.

Und wer stets einen ganzen Bläschenschweif durchs Wasser zieht, sollte nochmal zu irgendeinem Kraulkurs gehen.

NBer
13.10.2009, 18:20
es ging ja um bläschen an de rhand, das ist eher eine frage des handeintauchens, nicht unbedingt der arm- bzw schulterstreckung.
bei triathleten geht es immer darum, wie die meist begrenzte schwimmzeit am effektivsten genutzt werden kann. und wenn die grobe technik stimmt, halte ich zb intervalle schwimmen für zielführender, als an kleinigkeiten rumzudoktern und dort trainingszeit zu investieren. aber da kann ja jeder ne andere strategie verfolgen........

Anfänger0
20.10.2009, 11:36
ich wollte nur mal mitteilen, dass ich nun deim Schwimmen verstärkt auf einen hohen Ellenbogen(über Wasser) geachtet habe. Auf einmal war alles besser und vorallem waren da auch keine Blässchen mehr und das hat mich in meinem Gefühl bestätigt, dass es die richtige Richtung ist.

berti
21.10.2009, 08:19
"groovti" hat völlig recht.:)

und zu NBer:

es ging ja um bläschen an de rhand, das ist eher eine frage des handeintauchens, nicht unbedingt der arm- bzw schulterstreckung.
bei triathleten geht es immer darum, wie die meist begrenzte schwimmzeit am effektivsten genutzt werden kann. und wenn die grobe technik stimmt, halte ich zb intervalle schwimmen für zielführender, als an kleinigkeiten rumzudoktern und dort trainingszeit zu investieren. aber da kann ja jeder ne andere strategie verfolgen........

hoffentlich hören nicht allzu viele auf deine weisheiten. technik ist der schlüssel zum erfolg. bei begrenzter trainingszeit m.e. umso wichtiger, sofern man bereit ist, sich mit der sache auseinanderzusetzen. nicht nur im wasser, sondern auch vorher an land (visualisierung). für techniktraining ist gerade jetzt die richtige zeit. vier wochen vor dem wettkampf damit anzufangen ist natürlich quatsch.

grüße
berti

Meik
21.10.2009, 09:27
Stimmt, jetzt ist die richtige Zeit viel in das Techniktraining zu investieren. Geht es weiter Richtung Saison stimme ich aber NBler zu, schnell zu schwimmen benötigt neben guter Technik ebenso Kraft und Ausdauer. Nur mit Techniktraining wird man nicht schnell, ganz ohne aber genauso wenig. Letztlich braucht man auch Kraft um eine gute Technik bei höherem Tempo und längeren Strecken durchzuhalten.

Gruß Meik, der heute auch wieder Techniktraining im Wasser macht :Ertrinken:

berti
21.10.2009, 12:46
insbesondere unter wasser, viel spaß :)

stimme dir vollkommen zu. hab' ja auch nicht gesagt, dass man 100% des trainings das ganze jahr an der technik feilen muss oder allein mit techniktraining schneller wird. es ging im beitrag von NBer um die effizienz. und im herbst/winter intervalle vorzuziehen ist einfach quatsch, es sei denn man bereitet sich auch auf schwimmwettkämpfe vor, aber davon bin ich jetzt nicht ausgegangen. das sich in diesem fred jemand mit der optimierung seines armzuges beschäftigt, finde ich hingegen äußerst positiv.

nabenschalter
21.10.2009, 13:17
Kompliment, wenn da beim Handeintauchen jetzt keine Bläschen mehr sind. Dann hab ich sie jetzt wohl noch dazu bekommen. Bei mir sind jede Menge Bläschen, wenn ich die Hand eintauche. Übrigends egal wie. Ich dachte bisher, die gehören einfach dazu.

Aber vielleicht habe ich das Problem auch noch nicht verstanden.
Nabenschalter

NBer
21.10.2009, 13:59
......es ging im beitrag von NBer um die effizienz. und im herbst/winter intervalle vorzuziehen ist einfach quatsch, es sei denn man bereitet sich auch auf schwimmwettkämpfe vor......

naja, das ist die typische auffassung, wenn intervalle immer nur volles rohr kraul bedeuten. bei mir sind alles intervalle, was nicht technik und nicht dauerschwimmen ist. also u.a. auch 6x100 lagen, 4x150 (mit 100 freistil und 50 rücken) usw usf. also alles, was in wiederholungen (intervallen), gemacht wird. sprich 90% des normalen schwimmtrainings. und was dabei immer total verkannt wird....niemand verbietet es, auch beim normalen schwimmen auf die technik zu achten. dafür muss man nicht unbedingt stundenlang schönschwimmen üben in der wertvollen trainingszeit.
und da bleibe ich dabei, dass es mehr bringt in einer halben stunde 1500m zu schwimmen, als 500m handeintauchen zu üben.

Meik
21.10.2009, 14:05
Noch besser: Du übst erst 200m Handeintauchen und schwimmst dann noch 1000m Intervalle. :Huhu:

Gruß Meik

berti
21.10.2009, 14:38
naja, das ist die typische auffassung, wenn intervalle immer nur volles rohr kraul bedeuten. bei mir sind alles intervalle, was nicht technik und nicht dauerschwimmen ist. also u.a. auch 6x100 lagen, 4x150 (mit 100 freistil und 50 rücken) usw usf. also alles, was in wiederholungen (intervallen), gemacht wird. sprich 90% des normalen schwimmtrainings. und was dabei immer total verkannt wird....niemand verbietet es, auch beim normalen schwimmen auf die technik zu achten. dafür muss man nicht unbedingt stundenlang schönschwimmen üben in der wertvollen trainingszeit.
und da bleibe ich dabei, dass es mehr bringt in einer halben stunde 1500m zu schwimmen, als 500m handeintauchen zu üben.

schön! ich will ja nichts sagen. aber ich habe nichts von dauerschwimmen geschrieben. das hat auch nichts mit techniktraining zu tun.

ich habe auch nicht gesagt, dass man in seiner wertvollen trainingszeit ausschließlich technikübungen absolvieren soll. bin aber davon überzeugt, dass es mehr als 10% sein solten. eine investition in das optimieren der technik in der wettkampffreien zeit bringt aber den vorteil, dass man, wenn es darauf ankommt effizienter, d.h. mit weniger aufwand schwimmen kann. das führt dann unweigerlich dazu, dass man schneller wird. es geht mir um die gewichtung. und wenn man das ganze jahr intervalle mal schnell mal langsam mal brust mal lagen mal kraul mal rücken schwimmt wird man in der regel keine großen sprünge machen können. da gibt es noch ganz andere dinge, auf dei man achten muss (beweglichkeit, koordination, kraft, frequenz).

Tatze77
22.10.2009, 11:30
Also ich bin der Meinung das Technicktraining in jede Schwimmeinheit gehört genau wie das ein und ausschwimmen, die Umfänge sind da ja entscheidend (Zeit) .

was ich allerdings nicht verstehe warum sollte ich gerade jeze von Ende Oktober bis ende Januar(WK sind alle gelaufen) den keine 15x100m im training schwimmen um meine Grundschnelligkeit zu erhöhen und ab Januar diese dann auf längere intervalle zu übertragen?

Ich finde es ist genau die richtige Zeit für die harten kurzen intervalle allerdings vorher ein ausgibiges Techniktraining

und wenn mich Blasen an der hand nicht stören dann kann man auch mit ihnen gute Zeiten schwimmen allerdings könnte man ohne schneller und effektiver schwimmen :-)

GRuß Tatze

Meik
22.10.2009, 11:57
Ich finde es ist genau die richtige Zeit für die harten kurzen intervalle allerdings vorher ein ausgibiges Techniktraining


Eben, richtige Zeit für ausgiebiges Techniktraining, du sagst es ja selbst :Huhu:

Klar kannst du danach noch Intervalle machen wenn du kannst. Techniktraining kann aber auch reichlich anstrengend sein. Nach einer umfangreichen Technikeinheit schwimme ich jedenfalls keine schnellen Intervalle mehr.

Gruß Meik

keko
22.10.2009, 12:05
was ich allerdings nicht verstehe warum sollte ich gerade jeze von Ende Oktober bis ende Januar(WK sind alle gelaufen) den keine 15x100m im training schwimmen um meine Grundschnelligkeit zu erhöhen und ab Januar diese dann auf längere intervalle zu übertragen?



Kann halt sein, dass du dann bis zum Sommer müde bist und dein Leistungshöhepunkt im Schwimmen vielleicht im Februar war. Kann sein, muß aber nicht sein... Mußt dir halt immer ein paar Kohlen als Reserve lassen, die du dann im Frühling nachlegen kannst. Im Übrigen erhöht man mit 15x100 garantiert nicht seine Grundschnelligkeit. Du wirst damit vielleicht härter und ausdauernder, aber nicht grundschneller. ;)

Jimmi
22.10.2009, 12:37
Noch was von mir:

Je weniger Luftblasen man durchs Wasser zieht, desto besser ist die Hand im Wasser verankert. Je mehr Blasen man produziert, desto mehr sinnlose Wirbel enstehen auch hinter der Hand. Das ist so, als wenn Du beim Radfahren eine Wahnsinnsfrequenz hast, aber keinen Meter vorankommt, weil jemand die Sperre in deinem Freilauf blockiert hat und Du ins Leere trittst.
Im Optimalfall bewegt sich die Hand im Wasser gar nicht, sondern hat sich so festgesogen, dass man sich wie an einem Griff daran durch die Fluten ziehen kann.

stilltrying
22.10.2009, 12:43
wenn man nicht volles Rohr ballert und sich halbwegs wohl im Wasser fühlt (nicht gegen das Ersaufen kämpft) halte ich es für wichtig stets auf die Technik zu achten. Rhythmuswechsel vom Beinschlag und Atmung zum Beispiel, schon hat man eine andere Wasserlage und nimmt eventuell Seitenunterschiede der Arme stärker wahr. Dies fällt besseren Schwimmern natürlich leichter.

Schnelligkeit trainiert man mit schnellem schwimmen. 15x100m haben nichts mit Grundschnelligkeit zu tun (sind aber sicher zur richtigen Zeit ein effektives Programm). 25m Sprints Beine, Gesamt,... sowas macht schnell danach braucht man aber mindestens 2 Minuten Pause um wieder das Maximalniveau zu erreichen. Ich mach z.B. ganz gern mal Tempowechsel während längerer Strecken z.B. 75m GA1, 25m gesteigert bis submax/max

gruß

LidlRacer
22.10.2009, 12:44
Im Optimalfall bewegt sich die Hand im Wasser gar nicht, sondern hat sich so festgesogen, dass man sich wie an einem Griff daran durch die Fluten ziehen kann.

Das klingt nach einer netten Vorstellung.
Dürfte aber physikalisch unmöglich sein.
Ohne Geschwindigkeit gibt es keinen Wasserwiderstand der Hand, der die Vortriebskraft erzeugt.

NBer
22.10.2009, 13:16
nicht, dass wir uns falsch verstehen, ein technikteil gehört sicher an den anfang fast jeder schwimmeinheit. aber ob das abstellen von luftbläschen beim handeintauchen dazugehört....weiß ich nicht. da gibt es gerade für triathleten mit begrenzter schwimmzeit doch andere, wichtigere baustellen........
die verschiedenen arm- und handhaltungen ausprobieren, die richtige konstellation dann einschleifen....das alles kostet viel trainingszeit, die eben, aus meiner sicht, anderweitig sinnvoller genutzt werden kann.

Anfänger0
23.10.2009, 07:14
also jetzt bin ich etwas verwirrt....denn, in jedem Schwimmtrainingsplan steht mindestens ein drittel Technikübungen. ICh mach das auch voll viel...das könnte der Grund sein wieso ich 100m voll schnell schwimmen kann(also für meine Verhältnisse) und bei 500m nur eine Zeit zwischen 8 und 9 min rausspringt... soll ich vielleicht doch mehr am Stück runterreißen...????

Meik
23.10.2009, 09:20
500m nur eine Zeit zwischen 8 und 9 min rausspringt... soll ich vielleicht doch mehr am Stück runterreißen...????

A finde ich 8min auf 500m nicht so langsam und B sollst du auch mehr am Stück runterreißen, aber erst im neuen Jahr. Jetzt brav weiter an Technik und ggf. Grundschnelligkeit arbeiten und zum Frühjahr dann die bessere Technik und das höhere Tempo langsam auf längere Strecken ausdehnen

Gruß Meik

keko
23.10.2009, 09:31
also jetzt bin ich etwas verwirrt....denn, in jedem Schwimmtrainingsplan steht mindestens ein drittel Technikübungen. ICh mach das auch voll viel...das könnte der Grund sein wieso ich 100m voll schnell schwimmen kann(also für meine Verhältnisse) und bei 500m nur eine Zeit zwischen 8 und 9 min rausspringt... soll ich vielleicht doch mehr am Stück runterreißen...????


Wie schnell schwimmst du die 100 und wie schnell die 500? Evtl. passt es ja.

Grundsätzlich hindert dich ja keiner regelmässig einen längeren Abschnitt am Stück zu schwimmen. Wenn du z.B 3x pro Woche ins Wasser gehst und jeweils 2km schwimmst, kannst du doch 1x 800 oder 1000 durchkraulen.

Jimmi
23.10.2009, 09:51
Das klingt nach einer netten Vorstellung.
Dürfte aber physikalisch unmöglich sein.
Ohne Geschwindigkeit gibt es keinen Wasserwiderstand der Hand, der die Vortriebskraft erzeugt.

Sic est. Oder zumindest näherungsweise. Es gibt Aufnahmen guter Schwimmer, bei denen der Eintauchpunkt der Hand am Beckenrand markiert wird. Der Auftauchpunkt der Hand ist fast exakt an der selben Stelle. Gut, der immer vorhanden Schlupf der Hand wird in diesem Fall durch die Beinarbeit kompensiert. Die Aufnahmen zeigen aber, was möglich ist.
Und das mit der Geschwindigkeit ist IMHO ein weit verbreiteter Irrtum, den mir aber keiner glaubt: Wir schaufeln nicht das Wasser hinter uns, sondern saugen uns mit der Rückseite der Arme und Hände am Wasser fest. Je mehr Luft ich da reindresche, desto schlechter die Verankerung, desto mehr Relativbewegung zum Wasser, desto eher Strömungsabrisse und Tellern mit der Hand.
Das sagt sich alles leicht: Ich selbst ziehe relativ gut, hab aber eine schlechte Wasserlage. Effekt ist, dass meine Kraft durch Strömungswiderstände aufgefressen wird und ich, übertragen gesprochen, die Reckstange nur sehr langsam hochkomme.

Noch was zu den 25er oder 50er Sprints: Das geht in der Regel deutlich auf Kosten der Technik. 20% mehr Einsatz bringen 10% schnelleres Schwimmen. Kurzstreckenschwimmen bis 50 m ist eine komplett andere Sache als das, was Triathleten machen. Bin ich kein Freund von. Eher schon Kraftausdauereinheiten. Schon mal 200er geschwommen und versucht, die 2.Hälfte schneller zu sein, als die erste?

Gruß

Anfänger0
23.10.2009, 12:30
also mit den 8min auf 500m bin ich mir nicht 100%sicher... ich verzähl mich ständig, weil ich immer auf die Technik achte. 9,5 min auf 500m brauch ich beim locker Schwimmen... also könnte die 8 doch stimmen. Wißt ihr das Problem ist, manchmal schwimm ich eine Bahn und denke mir....wow.. das FLUTSCHT!!!! und dann denke ich wieder...da geht ja GAAAAAR nix!
Also was hab ich vorher gut gemacht was jezt scheisse ist????

Ich frag mich auch ständig ob ich nun den Oberkörper mitdrehen soll oder nicht oder wird die Hand beim Zug erstmal grad nach unten und hinten gezogen, oder schon ab dem Gesicht zur Körpermitte gebracht..überall (Youtube) siehts anderst aus.
Also eins steht: SCHWIMMEN IST NICHT LEICHT!... hat aber auch nie jemand gesagt...


Das mit den 200m und der 2. 100er schneller hab ich so noch nicht gemacht aber gleich , denn bei mir gehts gleich zum Planschen.

LidlRacer
23.10.2009, 13:18
Es gibt Aufnahmen guter Schwimmer, bei denen der Eintauchpunkt der Hand am Beckenrand markiert wird. Der Auftauchpunkt der Hand ist fast exakt an der selben Stelle.

Das mit dem Ein- und Auftauchpunkt mag sein.
Hast Du mal ne Aufnahme (youtube?), wo das gut zu sehen ist?
Das heißt aber absolut nicht, dass die Hand während des eigentlichen Unterwasserzuges im Wasser stillsteht. Nach dem Eintauchen wird ja der Arm i.d.R. erst mal noch weiter gestreckt und dann folgt noch die mehr oder weniger lange Gleitphase ohne Handbewegung - wo sie sich aber wie der ganze Körper weiter nach vorn bewegt.

Und das mit der Geschwindigkeit ist IMHO ein weit verbreiteter Irrtum, den mir aber keiner glaubt: Wir schaufeln nicht das Wasser hinter uns, sondern saugen uns mit der Rückseite der Arme und Hände am Wasser fest.

Klingt tatsächlich etwas komisch. Richtig daran ist, dass wir nicht nur das Wasser bewegen, das wir sozusagen in der Hand haben. Auch das Wasser hinter dem Handrücken wird bewegt, sonst entstünde dort ein Vakuum.

PippiLangstrumpf
23.10.2009, 15:50
Schon mal 200er geschwommen und versucht, die 2.Hälfte schneller zu sein, als die erste?

Nett auch: 300 m und dabei jede 50 m schneller werdend - ist ja ähnlich - nur, daß man anfangs dann schon eher locker losschwimmt, weil man sonst 5 Tempo-Erhöhungen gar nicht überlebt oder so filigran steigern muß, wie ich als Anfänger es überhaupt nicht hin bekomme ...

Jimmi
26.10.2009, 12:35
Klingt tatsächlich etwas komisch. Richtig daran ist, dass wir nicht nur das Wasser bewegen, das wir sozusagen in der Hand haben. Auch das Wasser hinter dem Handrücken wird bewegt, sonst entstünde dort ein Vakuum.

Aufnahme hab ich nicht zur Hand, die entsprechenden Videos gabs während der Trainer C Ausbildung zu sehen (mache gerade meinen B-Schein, aber das nur am Rand).
Guckst Du eine Flugzeug-Tragfläche an und frag den Fuxx: Nicht die Luft wird unter der Tragfläche nach unten gedrückt, sondern auf der Oberseite des Flügels entsteht ein Unterdruck, der den Vogel nach oben zieht. Das ist auch so ein weit verbreiteter Irrtum.
Ein Saugnapf hält auch ne ganze Menge aus, ohne dass er sich bewegt.
Klar bewegt sich die Hand in Relation zu einem Fixpunkt nach hinten. An den Handkanten entstehen Wirbel. Je weniger Wirbel aber, desto mehr Leistung bleibt für den Vortrieb.

Skunkworks
26.10.2009, 15:33
Aufnahme hab ich nicht zur Hand, die entsprechenden Videos gabs während der Trainer C Ausbildung zu sehen (mache gerade meinen B-Schein, aber das nur am Rand).
Guckst Du eine Flugzeug-Tragfläche an und frag den Fuxx: Nicht die Luft wird unter der Tragfläche nach unten gedrückt, sondern auf der Oberseite des Flügels entsteht ein Unterdruck, der den Vogel nach oben zieht. Das ist auch so ein weit verbreiteter Irrtum.
Ein Saugnapf hält auch ne ganze Menge aus, ohne dass er sich bewegt.
Klar bewegt sich die Hand in Relation zu einem Fixpunkt nach hinten. An den Handkanten entstehen Wirbel. Je weniger Wirbel aber, desto mehr Leistung bleibt für den Vortrieb.

Ich denke da bist du auf dem Holzweg. Der Vergleich zum Flugzeugflügel ist unangebracht, da dort die Strömung konstant anliegt (hoffentlich) und nicht wie der Arm in verschiednen Richtungen durch das Medium bewegt wird.
Ein Schiffspropeller z.B. bewegt Wasser nach hinten, die Arme des Schwimmers machen das gleiche. Würdest du die Treibphase (Fast alle nennen es Gleiten obwohl es nur Treiben ist) inklusive Beinschlag weglassen, dann würdest du sehen, dass die Hand deutlich hinter dem Eintauchpunkt aus dem Wasser kommt.

Anderer Ansatz: Wieso ist der Vortrieb am größten im letzten Drittel der gesamten Arbewegung durchs Wasser (Von manchen "Druckphase" genannt)?

Ich habe allerdings keinen Schimmer, ob das daran liegt, dass Wasser sich im Gegensatz zu Luft nicht verdichten lässt und eben wesentlich dichter ist als Luft.

Jimmi
03.11.2009, 13:13
Natürlich sollte die Strömung um einen Flugzeugflügel laminar sein. Aber sobald sich da ungewünschte Turbulenzen bilden und die Stömung abreißt, wird die Sache problematisch. Logisch.

Genau so logisch, dass sich um die Handkanten Wirkbel bilden, die turbulent sind und einen Energieverlust bedeuten. Wenn ich jetzt alle meine Energie aufwende, um Wirbel zu erzeúgen (guckst Du Aquajogging) ist das rasend anstrengend, bringt mich aber keinen Meter weiter. Das gleiche gilt, wenn ich Luft mit ins Wasser dresche.

Und natürlich kann ich meine Gräten aufgrund der Anatomie nicht so durchs Wasser ziehen wie ein Stechpaddel. Wenn Du aber mal den Anstellwinkel der Hand zur Schwimmrichtung genauer anschaust, wirst Du festellen, das sich dieser wenig verändert, sich deshalb aber der Winkel zwischen Unterarm und Hand ständig verändern muss. Ein guter Schwimmer wird versuchen, den sogenannten hydrodynamischen Lift bis zum Ende aufrecht zu erhalten und die Hand optimal im Wasser zu verankern.
Der Begriff Druckphase ist, glaube ich, inzwischen allgemein gebräuchlich und verankert. Woher Du aber weißt, dass der Vortrieb in dieser Phase am größten ist, weiß ich nicht. Das ein guter Abdruck wichtig für das lange Gleiten ist, ist natürlich klar. Ob ich das Wort Treiben oder Gleiten verwende, ist wohl ziemlich wurst. Und ich habe oben schon gesagt, daß dieses Modell in der Relität hinkt, weil eben Beinschlag mit dabei ist, aber die Richtung aufzeigt, in die es gehen soll. Mehr nicht.