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Das Problem ist doch, dass es unglaublich schwierig ist Fake tatsächlich beweissicher zu enttarnen. Ich sag nur Massenvernichtungswaffen im Irak. Es gab damals Stimmen, die behaupteten, dass es keine geben würde. Diese verstummten aber relativ schnell und wurden als Fake abgetan, bis dann die Wahrheit ans Licht kam.
Gerade bei heiklen Themen ist es unmöglich ohne die Handlungsfähigkeit von Staaten einzuschränken bedingungslos Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt öffentlich zu prüfen.
Ich würde mir eher wünschen wenn man diesen Aspekt in die Bildungspolitik mit aufnehmen würde und entsprechende Medienerziehung vorantreiben würden, so dass ein mündiger Bürger in der Lage ist, den potentiellen Wahrheitsgehalt aufgrund des Urhebers zu überprüfen. Bzw wie mit entsprechenden Berichten aus zweifelhaften Quellen umzugehen ist.
Gibt genug Beispiele und Beweise für meine Behauptungen , auch im web. Such es dir selbst raus.
Deine Behauptung entbehrt für die Position der Grünen heute jeder beweiskräftigen Grundlage und ist falsch. Es liegt ausserdem an Dir, Nachweise, Quellen zu liefern, weil Du die Behauptung aufgestellt hast.
Die Grünen schreiben auf ihrer Website:
https://www.gruene.de/ueber-uns/bericht-zur-paedophilie-debatte-der-1980er-jahre.html
"Der Bericht dokumentiert, dass sich Forderungen nach Straffreiheit pädophiler Handlungen in der ersten Hälfte der 1980er Jahre in unterschiedlichen Programmen auf Bundesebene, bei einigen Landesverbänden und teilweise auch auf kommunaler Ebene finden. Für Bündnis 90/Die Grünen steht fest: Diese Forderungen waren zu keinem Zeitpunkt akzeptabel. Wir hätten als Partei schon viel früher Konsequenzen ziehen müssen und diese Positionierung damals nicht zulassen dürfen.
Von Forderungen nach Straffreiheit für pädophile Handlungen distanzieren wir uns in aller Deutlichkeit. Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern ist immer sexualisierte Gewalt gegen Kinder und eine Form des Machtmissbrauchs, mit schwerwiegenden, zum Teil lebenslangen Folgen für die Betroffenen.
Wir entschuldigen uns bei denen, die sich durch unsere Debatten und Positionen in den 1980er Jahren in ihrem Schmerz und Leid verhöhnt fühlen. Wir bedauern es zutiefst, wenn durch diese Debatten Täter ein Gefühl der Legitimation für ihre Taten erhalten haben sollten."
....Ich würde mir eher wünschen wenn man diesen Aspekt in die Bildungspolitik mit aufnehmen würde und entsprechende Medienerziehung vorantreiben würden, so dass ein mündiger Bürger in der Lage ist, den potentiellen Wahrheitsgehalt aufgrund des Urhebers zu überprüfen. Bzw wie mit entsprechenden Berichten aus zweifelhaften Quellen umzugehen ist.
das wäre schon mal ein guter ansatz. wobei es dann noch am willen der leute scheitern könnte. ich muss sagen, dass ich teilweise entsetzt bin, das auch gebildete und studierte leute aus meinem direkten bekanntenkreis auf facebook sachen teilen und liken, die schon nach einfachsten faktencheck nicht wahr sind bzw nicht wahr sein können. es passt aber halt in deren weltbild. und dann ist es irgendwann nicht mehr harmloser populismus, sondern demagogie, das hetzen und verleumden mit hilfe falscher behauptungen.
das wäre schon mal ein guter ansatz. wobei es dann noch am willen der leute scheitern könnte. ich muss sagen, dass ich teilweise entsetzt bin, das auch gebildete und studierte leute aus meinem direkten bekanntenkreis auf facebook sachen teilen und liken, die schon nach einfachsten faktencheck nicht wahr sind bzw nicht wahr sein können. es passt aber halt in deren weltbild. und dann ist es irgendwann nicht mehr harmloser populismus, sondern demagogie, das hetzen und verleumden mit hilfe falscher behauptungen.
Kenn ich. Ich habe es aufgegeben die Leute zu motivieren, "ihre Nachrichten" zu überprüfen.
Wir haben das im Geschichte Leistungskurs immer machen müssen, wenn wir Quellenarbeit gemacht haben. Historischer Kontext und noch viel wichtiger wo steht der Autor, wer ist der Empfänger und was ist der Sinn und Zweck der Quelle. Wenn man sich diese Fragen auch in der heutigen Medienwelt stellt, ist man meist schon sehr gut davor geschützt irgendwelchen Falschmeldungen oder Meinungsmache auf den Leim zu gehen.
Das setzt allerdings voraus, dass man auch gewillt ist, seine eigene Position bezüglich der Meldung außen vor zu lassen und ggf auch kritisch zu hinterfragen
Telepolis hat was zum Thema 'Wie "postfaktisch" sind die Leitmedien?':
FAZ und Verfassungsschutz im "Fake News"-Strudel (https://www.heise.de/tp/features/FAZ-und-Verfassungsschutz-im-Fake-News-Strudel-3572734.html)
Die FAZ hat die Story gewaltig aufgeblasen und die "präzisen Erkenntnisse" kommen augenscheinlich aus einem BfV-Newsletter. ;)
Bin ich der Einzige, der sich darüber wundert, dass auf einmal angeblich überall die Russen ihre Finger drin haben, es aber keinen einzigen Beleg dafür gibt, außer die sich ständig wiederholenden Sprüche im Sinne von "vertraut uns, wir sind die Guten"? Und die kommen von Leuten, die uns jahrelang belogen haben, die die politische Willensbildung untergraben, indem sie massiv Vertuschung betreiben, und auch schon versehentlich mal ein paar Akten vernichten, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
Telepolis hat was zum Thema [I]Bin ich der Einzige, der sich darüber wundert, dass auf einmal angeblich überall die Russen ihre Finger drin haben, es aber keinen einzigen Beleg dafür gibt, außer die sich ständig wiederholenden Sprüche im Sinne von "vertraut uns, wir sind die Guten"? Und die kommen von Leuten, die uns jahrelang belogen haben, die die politische Willensbildung untergraben, indem sie massiv Vertuschung betreiben, und auch schon versehentlich mal ein paar Akten vernichten, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
Hi, Schnodo,
wir beide sind halt einsame Kämpfer. ;)
Du wunderst Dich, dass alle glauben, hinter allem stecken die Russen.
Ich wundere mich, dass manche glauben, die Russen würden sich nirgends einmischen, obwohl sie das ja erstens offen sagen (z.B. warum sie RT betreiben) und zweitens auch bei allen möglichen Gelegenheiten ganz offen zeigen (z.B. in Syrien, wo sie halt aus eigenem Machtkalkül ihre Armee in ein fremdes Land schicken, in dem sie genau gar nichts verloren haben).
Wir beide sind einsame Kämpfer: du glaubst, dass alle lügen außer die Russen. Ich glaube, dass die Russen mindestens genau soviel lügen wie alle anderen, nur mit noch größerem Einsatz von offensichtlicher staatlicher Propaganda.
Um noch kurz zum Sport zu kommen: da sammelt die McLaren-Kommission Beweise staatlichen Dopings und legt einen Bericht vor. Russland behauptet einfach: da ist nichts dran! Dann sollen sie doch endlich gegen den Bericht klagen und Gegenbeweise vorlegen! Und nicht nur blöd reden.
lg trithos
Dirtyharry
17.12.2016, 13:16
Hallo,
wie sagt man so schön, früher war alles besser.;)
Da gabs nur den Russen als Feindbild.:dresche
Heute sieht das wohl ein wenig anders aus. Der Russe tut zwar so, ist aber nicht mehr so wichtig.
Der Feind ist überall, in der Wohnung nebenan, in Deinem PC und ich habe den Verdacht, alle machen mit.
Warum? Weil sie Geld und Macht lockt.
Ihr könnt noch Jahre hier schreiben. Einer wird wegen der Aussicht auf Geld oder Macht alles dafür tun.
Er wird, wie man so schön sagt, über Leichen gehen, damit er eine Villa und einen SUW hat.:(
In diesem Sinne, Frohe Weihnachten, Dirtyharry:Blumen:
Wir beide sind einsame Kämpfer: du glaubst, dass alle lügen außer die Russen. Ich glaube, dass die Russen mindestens genau soviel lügen wie alle anderen, nur mit noch größerem Einsatz von offensichtlicher staatlicher Propaganda.
Du deutest meinen Standpunkt falsch. Alle lügen.
Wer nun mehr oder weniger lügt, kommt auf den Einzelfall an. Bei uns stellt sich die staatliche Propaganda halt anders dar als bei den Russen. Bei uns gibt es "gewöhnlich gut informierte Quellen" oder "Geheimdienstkreise" und deren Output landet schon mal ungeprüft in der Presse.
Um noch kurz zum Sport zu kommen: da sammelt die McLaren-Kommission Beweise staatlichen Dopings und legt einen Bericht vor. Russland behauptet einfach: da ist nichts dran! Dann sollen sie doch endlich gegen den Bericht klagen und Gegenbeweise vorlegen! Und nicht nur blöd reden.
Warum sollten die Russen damit anders umgehen als die Amerikaner mit der NSA-Affäre oder die Bundesregierung mit der BND-Angelegenheit? Ist doch klar, dass das so läuft. Lügen und Abwiegeln gehört zum Tagesgeschäft.
In diesem Fall gibt es zumindest konkrete, nachprüfbare Belege dafür, dass die Russen Dreck am Stecken haben. Wenn das bei allen anderen Schandtaten, die man den Russen aktuell zuschreibt, genauso wäre, würdest Du kein Wort der Gegenrede von mir hören.
Ich wundere mich, dass manche glauben, die Russen würden sich nirgends einmischen, obwohl sie das ja erstens offen sagen (z.B. warum sie RT betreiben)
Hier kann man durchaus den RT-eigenen Standpunkt vertreten, dass RT als Gegengewicht zu den übrigen Medien dient, weil diese überwiegend eine einseitig Russland-feindliche Position einnehmen.
Warum Du Deinen Kollegen bei RT das Berufsethos absprichst, ist mir nicht klar.
und zweitens auch bei allen möglichen Gelegenheiten ganz offen zeigen (z.B. in Syrien, wo sie halt aus eigenem Machtkalkül ihre Armee in ein fremdes Land schicken, in dem sie genau gar nichts verloren haben).
Genau betrachtet sind die Russen die Einzigen, die von der syrischen Regierung ins Land gebeten wurden. Nichts dort verloren hätten demnach alle anderen. ;)
z.B. in Syrien, wo sie halt aus eigenem Machtkalkül ihre Armee in ein fremdes Land schicken, in dem sie genau gar nichts verloren haben
Bei ZDF heute gibt es ein interessantes Interview mit dem Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das die Syrien-Situation anders beleuchtet. Ich dachte, es könnte Dich interessieren: "Hauptverantwortung liegt bei den USA" (http://www.heute.de/interview-mit-syrien-experte-guenter-meyer-sieht-verantwortung-fuer-syrien-krieg-beim-westen-46114990.html)
Für seine Luftangriffe auf Aleppo und die Blockade im UN-Sicherheitsrat wird Russland heftig kritisiert. Nahost-Experte Günter Meyer macht im heute.de-Interview aber vor allem die USA für die Not der Menschen in Syrien verantwortlich. Und Deutschland? "Hat de facto keinen Einfluss auf die Lage."
Bei ZDF heute gibt es ein interessantes Interview mit dem Leiter des Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das die Syrien-Situation anders beleuchtet. Ich dachte, es könnte Dich interessieren: "Hauptverantwortung liegt bei den USA" (http://www.heute.de/interview-mit-syrien-experte-guenter-meyer-sieht-verantwortung-fuer-syrien-krieg-beim-westen-46114990.html)
Für seine Luftangriffe auf Aleppo und die Blockade im UN-Sicherheitsrat wird Russland heftig kritisiert. Nahost-Experte Günter Meyer macht im heute.de-Interview aber vor allem die USA für die Not der Menschen in Syrien verantwortlich. Und Deutschland? "Hat de facto keinen Einfluss auf die Lage."
Es erstaunt und freut mich, dass im ZDF so klar formuliert die Einschätzung dieses Nahost Experten inbezug auf die Unterstützung der syrischen Rebellen / Terroristen durch die USA und ihre arabischen Verbündeten mit dem Ziel eines Regime-Wechsels wiedergegeben wird, weicht diese differenzierte Auffassung doch ziemlich von dem ab, was sonst die Medien im allgemeinen über die Ursachen des Krieges geschrieben haben.
Im Unterschied zu ihm denke ich, dass die stillschweigende Übernahme der USA-Position durch die NATO und die BRD schon einen gewissen Einfluss auf den Konflikt hat(te), mindestens auf dem diplomatischen Parkett, wie z.B. die negativen Folgen der diplomatischen Aberkennung der Assad-Regierung. Desweiteren liefert die BRD Waffen an Saudi-Arabien und kann nicht kontrollieren, ob sie in Syrien oder im Jemen zum Einsatz kommen.
Bei ZDF heute gibt es ein interessantes Interview mit dem Leiter des Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das die Syrien-Situation anders beleuchtet. Ich dachte, es könnte Dich interessieren: "Hauptverantwortung liegt bei den USA" (http://www.heute.de/interview-mit-syrien-experte-guenter-meyer-sieht-verantwortung-fuer-syrien-krieg-beim-westen-46114990.html)
Für seine Luftangriffe auf Aleppo und die Blockade im UN-Sicherheitsrat wird Russland heftig kritisiert. Nahost-Experte Günter Meyer macht im heute.de-Interview aber vor allem die USA für die Not der Menschen in Syrien verantwortlich. Und Deutschland? "Hat de facto keinen Einfluss auf die Lage."
Danke, interessiert mich wirklich. Und ich möchte ihm, was von ihm angenommene Fakten betrifft, gar nicht widersprechen. Schließlich weiß ich´s nicht besser und denke mir, er könnte schon recht haben. Manches Szenario, das er entwirft, finde ich aber doch sehr spekulativ. Wenn wäre, dann hätte. Ja eh, oder auch nicht.
Du deutest meinen Standpunkt falsch. Alle lügen.
Wer nun mehr oder weniger lügt, kommt auf den Einzelfall an. Bei uns stellt sich die staatliche Propaganda halt anders dar als bei den Russen. Bei uns gibt es "gewöhnlich gut informierte Quellen" oder "Geheimdienstkreise" und deren Output landet schon mal ungeprüft in der Presse.
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Hier kann man durchaus den RT-eigenen Standpunkt vertreten, dass RT als Gegengewicht zu den übrigen Medien dient, weil diese überwiegend eine einseitig Russland-feindliche Position einnehmen.
Warum Du Deinen Kollegen bei RT das Berufsethos absprichst, ist mir nicht klar.
Alle lügen ... nichts anderes habe ich geschrieben. Da sind wir uns einig!
Du verwendet meiner Meinung nach aber den Begriff "staatliche Propaganda" unscharf. Sicher landet manches ungeprüft in den Medien. Es ist aber ein Unterschied, ob ein Medium Quellen verwendet, die schwer zu überprüfen sind, manches nur unter der Zusicherung von Anonymität sagen, ... usw. Oder ob ein Sender nur aus einem Grund betrieben wird, nämlich um eine übergeordnete Regierungslinie zu propagieren.
Den Standpunkt, dass RT als Gegengewicht dient, kann man auch vertreten. Er ist nur sachlich nicht gerechtfertigt. Propaganda ist kein Gegengewicht zu Journalismus. Im Optimalfall läuft es so (und bitte versteh das nur als einfaches Beispiel): ich habe eine Aussage der USA, und eine Aussage Russlands. Und dann habe ich die Medien, die versuchen herauszufinden, wer die Wahrheit sagt. RT ist in diesem "Dreieck" aber nicht der, der herausfinden will, wer die Wahrheit sagt. RT ist die Stimme Russlands.
Die "Kollegen" bei RT sind also nicht meine Kollegen und ich spreche ihnen nichts ab. Sie veröffentlichen die russische Regierungslinie - sei ihnen unbenommen. Die Pressestelle der USA veröffentlicht ja auch den US-Standpunkt, auch das ist okay. Beide sind aber PR-Agenten, Propagandisten usw. Sie sind aber keine Journalisten.
Dass Journalisten oft daran scheitern, die Wahrheit herauszufinden - ja, das stimmt. Dass nicht alle Journalisten ehrlich darum bemüht sind - ja, das stimmt. Das sich manche Journalisten korrumpieren lassen - ja, das stimmt alles! (Leider, sage ich als Journalist.).
Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen seriösem Journalismus und dem, was von RT und anderen derartigen Medien betrieben wird. Ich finde, man sollte sie daher nicht als Gegengewicht sehen, sondern als eine Quelle, deren Angaben stets nachgeprüft und kritisch betrachtet werden sollten - wie alle Angaben von denen, die in einer Frage "Partei" sind. Also zum Beispiel genauso kritisch wie US-Regierungsangaben.
Die Frage der "Lügen mit Bildern", die in Meyers Interview angesprochen worden ist, finde ich übrigens besonders spannend. Hier ein aktuelles Beispiel aus Syrien, diesmal war´s allerdings der syrische UNO-Botschafter, der erwischt wurde:
http://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/5134541/Syrien_Wie-der-syrische-Botschafter-die-UNO-taeuschen-wollte
Alle lügen ... nichts anderes habe ich geschrieben.
Ganz so war es nicht, soviel Zeit muss sein. Das hier hast Du nämlich auch geschrieben:
du glaubst, dass alle lügen außer die Russen.
Dem ist eben nicht so. :)
Du verwendet meiner Meinung nach aber den Begriff "staatliche Propaganda" unscharf.
Ich möchte das Thema "hiesige staatliche Propaganda" nicht zentral positionieren, da Du als Mitarbeiter einer Anstalt - korrigiere mich wenn ich falsch liege - die sich im Staatsbesitz befindet, persönlich betroffen bist und ich mich deshalb zurückhalten will. :Blumen:
RT ist die Stimme Russlands.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Ein Auftrag für RT ist sicher, dass auch die russische Position Gehör findet. Allerdings setzt sich RT auch aus Individuen zusammen, die zumindest aus RT Deutschland aus dem Pool hiesiger Journalisten angeworben wurden, die ja nicht von heute auf morgen plötzlich gewissenlos und zu russischen Marionetten (https://de.wikipedia.org/wiki/RT_(Fernsehsender)#Kritik_von_RT-Journalisten) werden.
Die "Kollegen" bei RT sind also nicht meine Kollegen und ich spreche ihnen nichts ab. Sie veröffentlichen die russische Regierungslinie - sei ihnen unbenommen. Die Pressestelle der USA veröffentlicht ja auch den US-Standpunkt, auch das ist okay. Beide sind aber PR-Agenten, Propagandisten usw. Sie sind aber keine Journalisten.
Da machst Du es ziemlich einfach. Was unterscheidet die Journalisten bei RT von denen bei westlichen Staatssendern? Hinsichtlich Finanzierung und staatlicher Einflussnahme (man schaue sich in Deutschland mal die Zusammensetzung der Gremien oder den Fall Brender (https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Brender) an) gibt es aus meiner Sicht mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Die Journalisten bei RT sind nicht Deine Kollegen, die bei BBC, France Télévisions, Deutschlandfunk oder beim ZDF dann auch nicht?
Darüber hinaus habe ich eine generelle Frage an Dich, weil ich verstehen möchte, wo bei Dir Propaganda anfängt: Ist z.B. die Bundespressekonferenz, in der die Regierung ihre Position darstellt, somit auch eine Propagandaveranstaltung? Sind alle Äußerungen staatlicher Stellen prinzipiell als Propaganda einzustufen?
Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen seriösem Journalismus und dem, was von RT und anderen derartigen Medien betrieben wird. Ich finde, man sollte sie daher nicht als Gegengewicht sehen, sondern als eine Quelle, deren Angaben stets nachgeprüft und kritisch betrachtet werden sollten - wie alle Angaben von denen, die in einer Frage "Partei" sind. Also zum Beispiel genauso kritisch wie US-Regierungsangaben.
Der seriöse Journalismus, den vielleicht gab als der Spiegel sich noch mit Stolz Nachrichtenmagazin nennen durfte, ist aus meiner Sicht nahezu tot. Ist das, was SPON, WELT/N24 oder Zeit online betreiben seriös? Die meisten von denen (im schlimmsten Fall sogar alle) kriegen es ja nicht mal hin, eine Zahl aus einer Talksendung (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1278313&postcount=248), von der man annehmen sollten, dass die Journalisten sie tatsächlich live gesehen haben, richtig zu zitieren - und führen sich dabei noch arrogant auf, weil sie bemängeln, dass die falsch zitierte Zahl falsch sei.
Das muss man sich mal vorstellen! Wenn ich nun wissen will, was tatsächlich gesagt wurde, muss ich an die Primärquelle. Was nützt mir dann die Berichterstattung darüber, die mir zudem noch eine Meinung vorkaut? Und das ist nur ein Beispiel, über das ich selbst zufällig gestolpert bin. Warum sollte ich denen nun mehr oder weniger vertrauen als RT? Jede der Aussagen, die ich in diesen Publikationen lese, kann falsch sein und ist es auch oft genug.
Wenn ich in einer Angelegenheit ausreichend sicher gehen will, dass ich keiner Ente aufsitze, dann muss ich mir alleine bei nationalen Themen mittlerweile 3 oder 4 ideologisch möglichst weit auseinanderliegende Publikationen anschauen (z.B. von links nach rechts - taz, SPON, WELT, Bild). Und selbst dann kann es noch sein, dass alle dieselbe falsche Agenturmeldung kopiert oder paraphrasiert haben.
Thorsten
18.12.2016, 14:30
Das kann man so pauschal nicht sagen. Ein Auftrag für RT ist sicher, dass auch die russische Position Gehör findet. Allerdings setzt sich RT auch aus Individuen zusammen, die zumindest aus RT Deutschland aus dem Pool hiesiger Journalisten angeworben wurden, die ja nicht von heute auf morgen plötzlich gewissenlos und zu russischen Marionetten (https://de.wikipedia.org/wiki/RT_(Fernsehsender)#Kritik_von_RT-Journalisten) werden.
Selbstverständlch werden diese angeworben und ausgesucht, um für Ausgeglichenheit zu sorgen. So wie der Vatikan auch gerne Geschiedene, Homosexuelle und so weiter anstellt.
:Lachanfall:
Selbstverständlch werden diese angeworben und ausgesucht, um für Ausgeglichenheit zu sorgen. So wie der Vatikan auch gerne Geschiedene, Homosexuelle und so weiter anstellt.
:Lachanfall:
Natürlich findet eine ideologische Auswahl statt. Die taz wird kaum jemand mit stramm rechter Gesinnung einstellen und die Bild keinen Kommunisten. Und wenn sie das täten, würde man sich wohl bald wieder trennen.
Trotzdem kann man den jeweiligen Journalisten nicht unterstellen, dass sie ihr Gewissen und ihre Berufsehre an der Redaktionstür abgeben. Genau das tut man aber sehr gerne bei den Mitarbeitern von RT.
Thorsten
18.12.2016, 15:09
Ich glaube nicht, dass sie ihr Gewissen an der Tür abgeben. Wozu auch, wenn sie zuvor schon die passende Einstellung hatten. Und das gilt in alle Richtungen, nicht nur für RT. Genügend Leute glauben an das, was sie tun und es wird immer genügend Leute geben, die genauso an das Gegenteil davon glauben.
Ich glaube nicht, dass sie ihr Gewissen an der Tür abgeben. Wozu auch, wenn sie zuvor schon die passende Einstellung hatten. Und das gilt in alle Richtungen, nicht nur für RT. Genügend Leute glauben an das, was sie tun und es wird immer genügend Leute geben, die genauso an das Gegenteil davon glauben.
Ich glaube, dass es Grenzen gibt, die auch eine passende Einstellung nicht überwinden kann oder sollte. Von einem Journalisten, egal für wen er arbeitet, erwarte ich, dass die Wahrhaftigkeit - auch wenn sie keine Wahrheit garantieren kann - immer die Ideologie übertrumpfen sollte.
Ich möchte das Thema "hiesige staatliche Propaganda" nicht zentral positionieren, da Du als Mitarbeiter einer Anstalt - korrigiere mich wenn ich falsch liege - die sich im Staatsbesitz befindet, persönlich betroffen bist und ich mich deshalb zurückhalten will. :Blumen:
Siehst Du, genau Formulierungen wie diese bringen mich auf die Palme. Und jemand, der sich um Wahrheit bemüht und in einer Mediendiskussion engagiert sollte solche Formulierungen nicht verwenden. Zurückhaltung ist nicht angebracht. Wir können gerne hart diskutieren. Wenn ich das nicht wollte, würde ich hier ja nicht schreiben. Aber wir sollten uns die Mühe einer differenzierten Diskussion machen.
Ich arbeite weder in einer "Anstalt", noch in einer "staatlichen". Da ich aber nicht sehr zuversichtlich bin, Dich davon überzeugen zu können, dass ein staatlicher Sender etwas anderes ist als ein Öffentlich-Rechtlicher Sender, weiß ich nicht, ob es sich lohnt, hier auf die entscheidenden Unterschiede hinzuweisen. Du könntest Wikipedia bemühen. Aber um Dir die Mühe zu sparen:
Zitat Wikipedia: "Anders als beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der sich aus Gebühren finanziert und in Deutschland von einem Rundfunkrat kontrolliert wird, der die Interessen der Allgemeinheit bei der Programmgestaltung gewährleisten soll, unterstehen staatliche Sender unmittelbar einer Behörde."
Ich weiß aus meinem persönlichen Berufsleben, dass dieser Unterschied entscheidend ist.
Interessant finde ich aber, dass Du davon ausgehst, dass RT von Journalisten gemacht wird, die nicht von heute auf morgen gewissenlos und russische Marionetten geworden sind. Warum hältst Du dann eigentlich Mitarbeiter anderer Medien, die weit weniger staatlichem Einfluss unterliegen (z.B. eben dem ÖR-Rundfunk) für gewissenlose Propagandisten und Marionetten irgendwelcher finsterer Mächte? Oder ganz persönlich gefragt: wieso hältst Du mich für einen solchen Propagandisten?
Ich arbeite weder in einer "Anstalt", noch...
Ja, wo denn dann? Der ORF ist z.B. eine Anstalt des öffentlichen Rechts und daran ist nichts Ehrenrühriges.
...noch in einer "staatlichen".
Eine Bitte: Wenn Du mich schon in Anführungszeichen zitierst, dann doch bitte möglichst ohne Änderung. Dann muss ich mich nicht wegen Aussagen verteidigen, die ich nie getätigt habe. :Blumen:
Warum hältst Du dann eigentlich Mitarbeiter anderer Medien, die weit weniger staatlichem Einfluss unterliegen (z.B. eben dem ÖR-Rundfunk) für gewissenlose Propagandisten und Marionetten irgendwelcher finsterer Mächte? Oder ganz persönlich gefragt: wieso hältst Du mich für einen solchen Propagandisten?
Das tue ich doch gar nicht. Wer hat Dir den Floh ins Ohr gesetzt?
Manche Dinge aus dem Berufsleben will man aus verschiedenen Gründen - von generellem Anstand bis zu Geheimhaltungsverpflichtungen - nicht beliebig breittreten. Ich kann nicht einschätzen, welchem politischen Druck Du ausgesetzt bist und wollte die Sache deswegen nicht vertiefen.
Aber wenn wir nun schon dabei sind, muss ich Dich halt doch fragen: Für wen arbeitest Du konkret? Die Rechtsforum und Finanzierung Deines Arbeitgebers kann ich dann googeln und in Wikipedia nachschauen. Und auch ein öffentlich-rechtlicher Sender kann in Staatsbesitz sein, aber das weißt Du ja sicher.
Danach sage ich Dir gerne, wie sich das für mich im Vergleich zu RT darstellt und wir können uns konkret austauschen. Die Gebührenfinanzierung wird dabei sicher auch ein Thema sein. Mir ist z.B. nicht klar, inwiefern sich eine Rundfunkgebühr, die nicht von der Nutzung abhängt und unter Strafandrohung gezahlt werden muss, von einer Rundfunksteuer unterscheidet, von der dann z.B. Angebote wie RT unterhalten werden könnten.
(Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, wie RT im Detail finanziert wird. Ich nehme an, das Geld kommt aus dem allgemeinen russischen Haushalt. Vielleicht weißt Du da mehr.)
Andererseits sollten wir das Thema auch nicht ewig auswalzen, weil wir uns ansonsten zu sehr von der Bundestagswahl 2017 entfernen. Vielleicht kriegen wir die Kurve noch irgendwie, indem wir den Fokus auf Meinungssteuerung durch staatliche und öffentlich-rechtliche Medien legen.
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Letzteres war natürlich nur ein Spaß. :Lachen2:
Andererseits sollten wir das Thema auch nicht ewig auswalzen, weil wir uns ansonsten zu sehr von der Bundestagswahl 2017 entfernen.
Ich glaube, dass dies allerdings der wahlentscheidende Faktor ist. Wie bekomme ich die Informationen, die ich vermitteln möchte meinem Wähler beigebracht und wie verhindere ich, dass andere die Wahlentscheidung meines Wählers zu meinen Ungunsten verändern.
Oder auch, wie erreiche ich mehr potentielle Wähler bzw. wie kann ich die meisten der Wähler überzeugen, ihre Stimme mir zu geben, die noch keine Entscheidung getroffen haben.
Ich glaube schon, dass man da je nach Publikum unterschiedliche Kommunikationswege gehen muss, den durchschnittlichen Rentner erreichte ich eben nicht über SocialMedia. Und den Jungwähler nicht mit der Tagesschau oder Tageszeitungen. Wenn man das Prinzip jetzt pervertieren würde, könnte man eben über Social Media andere Programmpunkte in ihrer Wichtigkeit hervorheben als in anderen Medien um die Inhalte der Zielgruppe mundgerecht zu servieren.
Wenn man das Prinzip jetzt pervertieren würde, könnte man eben über Social Media andere Programmpunkte in ihrer Wichtigkeit hervorheben als in anderen Medien um die Inhalte der Zielgruppe mundgerecht zu servieren.
Das halte ich für den Status quo. Ob das eine Pervertierung des Prinzips darstellt, liegt wohl im Auge des Betrachters.
(Für meinen Geschmack schon, aber mir ist es insofern egal, als dass ich generell versuche, beim Medienkonsum wachsam zu sein.)
Manche Dinge aus dem Berufsleben will man aus verschiedenen Gründen - von generellem Anstand bis zu Geheimhaltungsverpflichtungen - nicht beliebig breittreten. Ich kann nicht einschätzen, welchem politischen Druck Du ausgesetzt bist und wollte die Sache deswegen nicht vertiefen.
Aber wenn wir nun schon dabei sind, muss ich Dich halt doch fragen: Für wen arbeitest Du konkret? Die Rechtsforum und Finanzierung Deines Arbeitgebers kann ich dann googeln und in Wikipedia nachschauen. Und auch ein öffentlich-rechtlicher Sender kann in Staatsbesitz sein, aber das weißt Du ja sicher.
Der generelle Anstand verbietet mir lediglich, irgendwelche Liebschaften zwischen Kollegen- und innen breitzutreten ;) .
Geheimhaltungsverpflichtungen beziehen sich nur auf unmittelbare Programmpläne. Und bevor da jetzt wieder irgendwas hineingeheimnist wird. Da geht es zum Beispiel darum, mit welcher Strategie und Musikausrichtung wir versuchen, die jungen Leute von unserem Programm zu überzeugen, ohne die älteren (die wir alleine aufgrund ihrer großen Anzahl brauchen) zu vergraulen.
Die Sache mit dem politischen Druck brauchen wir nicht vertiefen, der ist auf der Ebene, auf der wir Programmacher uns befinden, nicht spürbar. Natürlich werden in einem ÖR-Rundfunkunternehmen die Führungspositionen letztlich politisch besetzt, aber das liegt ja in der Natur der Sache. Die Volksvertreter sind eben auch dafür gewählt. Im Falle meines Unternehmens (ja, es ist der ORF), ist das der so genannte Stiftungsrat. In diesem Gremium sind alle Parteien vertreten, weshalb schon alleine dadurch sichergestellt ist, dass da keine einseitigen Programm-Weisungen daherkommen. Es hat nämlich keine Partei eine Mehrheit und meistens (aufgrund der Zusammensetzung des Stiftungsrates) hat nicht einmal die Regierungskoalition eine Mehrheit und muss sich für Beschlüsse andere Unterstützer suchen. Und stell Dir vor, wie z.B. die FPÖ es ausschlachten würde, wenn der Stiftungsrat im Sinne der SPÖ-ÖVP-Regierung ins Programm hineinregieren würde.
Ganz konkret: ich arbeite bei Ö3, einem ORF-Radioprogramm, und zwar in der Nachrichtenredaktion als Chef vom Dienst. Das bedeutet, dass ich (wenn ich in dieser Funktion am Dienstplan stehe) entscheide, welche Beiträge bei uns in den Nachrichten gebracht werden, in welcher Form und in welcher Länge. Aufgrund der Aktualität der Ereignisse entscheide ich tatsächlich selbst, weil in den meisten Fällen gar keine Zeit für irgendwelche Rückfragen wäre. Hier die genaue Organisation meiner Abteilung vorzustellen, würde zu weit führen, ich kann Dir aber versichern, dass es nur ganz selten zu Interventionen kommt. Vor allem, seit die offizielle Linie im Umgang mit Interventionen die ist, dass veröffentlicht wird, wer wann und warum interveniert hat.
Ich weiß natürlich nicht, wer gleich beim Generaldirektor anruft, kann Dir aber auch da versichern, dass noch nie in meinen mittlerweile mehr als 25 Jahren beim ORF eine solche Intervention bei mir gelandet ist. Im Sinne der Transparenz eines ÖR-Senders: solltest Du jemals in Wien sein, kann ich Dir gerne anbieten, einmal vorbei zu schauen und Dir selbst ein Bild davon zu machen, wie bei uns gearbeitet wird.
Und zu guter Letzt: ein ÖR-Sender kann nicht im Staatsbesitz im eigentlichen Wortsinn sein, sonst wäre es nämlich ein Staatssender. Die Gebührenfrage ist eine finanztechnische. Aber die Besitzverhältnisse sind klar: ÖR ist nicht Staatssender, vor allem, weil kein staatliches Organ irgendein Durchgriffsrecht aufs Programm hat.
Und nachdem ich jetzt doch viel von mir preisgegeben habe: Für wen arbeitest Du eigentlich konkret? Die Rechtsforum und Finanzierung Deines Arbeitgebers könnte ich mir dann auch anschauen. Vielleicht hast Du ja auch bestimmte Interessen, die Deinen Standpunkt beeinflussen... :Huhu:
trithos, danke für Deine ausführliche Antwort!
Und zu guter Letzt: ein ÖR-Sender kann nicht im Staatsbesitz im eigentlichen Wortsinn sein, sonst wäre es nämlich ein Staatssender. Die Gebührenfrage ist eine finanztechnische. Aber die Besitzverhältnisse sind klar: ÖR ist nicht Staatssender, vor allem, weil kein staatliches Organ irgendein Durchgriffsrecht aufs Programm hat.
Wir wollen hier nicht weiter streiten, weil das nicht mein zentrales Anliegen ist, aber einen Sender, bei dem die Gesellschafter der Bund mit 97,3% und die Länder mit 2,7% (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichischer_Rundfunk) sind, ist für mich schon ein Staatssender. Ob man den Gesellschaftern Hürden für den Durchgriff aufs Programm auferlegt steht auf einem anderen Blatt.
Ich weiß natürlich nicht, wer gleich beim Generaldirektor anruft, kann Dir aber auch da versichern, dass noch nie in meinen mittlerweile mehr als 25 Jahren beim ORF eine solche Intervention bei mir gelandet ist. Im Sinne der Transparenz eines ÖR-Senders: solltest Du jemals in Wien sein, kann ich Dir gerne anbieten, einmal vorbei zu schauen und Dir selbst ein Bild davon zu machen, wie bei uns gearbeitet wird.
Das hört sich doch alles sehr aufgeräumt und sympathisch an. Und falls ich mal wieder in Wien bin (war leider schon lange nicht mehr da), nehme ich das Angebot gerne an.
Ich verstehe aber nicht, warum Du RT pauschal absprichst, ähnlich aufgestellt zu sein und diese als reine Propagandklitsche siehst. Stellen wir uns mal vor, Du wärest gezwungen Deinen Job aufzugeben und müsstest aus finanzieller Not bei RT arbeiten. Wärest Du dann ein anderer Mensch, der alle Prinzipien, die sich in 25 Berufsjahren verfestigt haben, über Bord wirft? Doch wohl eher nicht. Ich finde es deshalb unfair, anderen pauschal zu unterstellen, dass sie dies tun oder von Natur aus gewissenlose Gauner sind.
Und nachdem ich jetzt doch viel von mir preisgegeben habe: Für wen arbeitest Du eigentlich konkret? Die Rechtsforum und Finanzierung Deines Arbeitgebers könnte ich mir dann auch anschauen. Vielleicht hast Du ja auch bestimmte Interessen, die Deinen Standpunkt beeinflussen... :Huhu:
Ich arbeite konkret .... überwiegend für meine Frau. ;)
Nein, natürlich nicht - hätte sie das gelesen, müsste ich mich unter einer Ohrfeige wegducken. Spaß beiseite - ich kann leider nicht ganz so freizügig berichten wie Du. Es kein großes Geheimnis aber es gehört sich trotzdem nicht, öffentlich damit hausieren zu gehen, von wem genau ich mein Geld beziehe. Das kann ich Dir gerne mal in Wien erzählen. :)
Ich bin freiberuflich tätig für Kunden aus der Automobilbranche. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren überwiegend mit der Standardisierung von Protokollen für die Fahrzeugvernetzung und Austauschformaten für die Systembeschreibung mit Schwerpunkt Infotainment. Das heißt Gremienarbeit und Erstellung von Spezifikationen. Vorher war mein Fokus - auch im Automobilbereich - auf Komponentensimulation, Designverifikation mittels formaler Methoden, Konzeption von Modellierungstools, Requirements Engineering und Defect Management. Nebenher habe ich diverse Software Development Kits zum Encoding/Decoding von Audio- und Video-Daten dokumentiert und Beispielcode dafür erstellt. Du erkennst vermutlich, dass das eher wenig kontroverse und politiklastige Themenbereiche sind. (Obwohl, was sage ich da? Streiten kann man erfahrungsgemäß über alles.)
Beeinflussen meine Kunden meinen Standpunkt? Direkt sicher nicht, dafür geht es zu technisch zu und ich habe zum Glück nichts mit den heiklen Themen zu tun, die in letzter Zeit durch die Presse gegangen sind. Aber es sorgt tatsächlich dafür, dass ich mich mit öffentlicher Kritik aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage zurückhalte. So gesehen bin ich ganz froh, dass ich kein Journalist bin, denn dann könnte ich mir diese Zurückhaltung nicht erlauben sondern müsste an vorderster Front sein, was die Aufdeckung angeht. ;)
Ich würde nichts tun, was ich für anrüchig oder gar ein Verbrechen halte. Zum Glück hat dies bislang auch noch niemand von mir gefordert. Die meisten, mit denen ich bislang zu tun hatte, waren enorm gescheite, fleißige, angenehme und geradlinige Menschen und somit hat sich die Frage nicht gestellt. Es ist lange her, dass ich anderweitige Erfahrungen gemacht habe und da war dann auch die ganze Geschäftsbeziehung nicht sehr erquicklich. Wenig überraschend existiert die Firma auch nicht mehr.
Ich habe zwei wesentliche Dinge in meinem bisherigen Berufsleben gelernt: Fairness zahlt sich unterm Strich aus und man trifft sich immer zweimal im Leben.
Nun weißt Du hoffentlich auch fürs erste genug über mich. Der Rest lässt sich irgendwann mal offline bei einer "Stelzen" austauschen. :Cheese:
Das hört sich doch alles sehr aufgeräumt und sympathisch an. Und falls ich mal wieder in Wien bin (war leider schon lange nicht mehr da), nehme ich das Angebot gerne an.
Ich verstehe aber nicht, warum Du RT pauschal absprichst, ähnlich aufgestellt zu sein und diese als reine Propagandklitsche siehst. Stellen wir uns mal vor, Du wärest gezwungen Deinen Job aufzugeben und müsstest aus finanzieller Not bei RT arbeiten. Wärest Du dann ein anderer Mensch, der alle Prinzipien, die sich in 25 Berufsjahren verfestigt haben, über Bord wirft? Doch wohl eher nicht. Ich finde es deshalb unfair, anderen pauschal zu unterstellen, dass sie dies tun oder von Natur aus gewissenlose Gauner sind.
Hallo Schnodo, auch Dir vielen Dank für Deine ausführliche Vorstellung. Fahrzeugvernetzung klingt ja sehr spannend. Ich bin mir sicher, dass das ein Thema ist, dass auch großes Potential hat - für heftige gesellschaftspolitische Diskussionen ;) .
Du hast Recht: Pauschalurteile sind immer ungerecht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich so heftig reagiere, wenn ich das Gefühl habe, pauschal be- oder verurteilt zu werden. Und das passiert mir leider in letzter Zeit immer öfter. Zumindest habe ich immer öfter das Gefühl, mit sehr gefestigten vorgefassten Meinungen gegenüber einer angeblichen "L....presse" konfrontiert zu sein. Sogar in meinem Freundeskreis.
Zu den Kollegen bei RT: du bringst das Problem ja selbst auf den Punkt: wenn ich gezwungen bin, aus finanzieller Not einen Job (z.B. bei RT) anzunehmen, dann muss ich irgendwo Abstriche machen: vielleicht beim Gehalt, vielleicht bei den Arbeitszeiten, vielleicht beim Dienstort, vielleicht aber auch bei manchen journalistischen Prinzipien. Oder ich bin tatsächlich von der Redaktionslinie überzeugt und arbeite gerne bei RT. All das ist möglich, aber all das lässt mich kritisch auf das Produkt blicken.
Und natürlich nicht nur bei RT, ich könnte Dir z.B. bei jeder Tageszeitung in Österreich sofort aufzählen, bei welchen Themen sie bestimmten Einflüssen unterliegen könnte (z.B. wegen der Besitzverhältnisse) und wo man daher besonders kritisch sein sollte. Und natürlich gilt dieser kritische Ansatz auch für mein Unternehmen, das ja genügend journalistische Produkte anbietet, mit denen ich nicht direkt befasst bin, und wo ich daher ebenfalls zum Publikum gehöre.
Diese Details besprechen wir aber lieber tatsächlich bei einem wohlschmeckenden Getränk, also z.B. Bier (=Du) und Cola (=ich), wenn Du mal in Wien sein solltest. PM genügt. Cheers!:Prost:
So, nachdem wir nun Nettigkeiten ausgetauscht haben, kann es endlich weitergehen mit der Journalistenschelte. :Cheese:
Ich will eines vorausschicken: Natürlich bist Du als Journalist von dem betroffen, was ich schreibe. Versuche aber bitte es nicht auf Dich als Person zu beziehen, sondern schau es Dir einfach als generelles Feedback eines Medienkonsumenten, der Dir nichts Böses will, für die ganze Branche an.
Ob "Vox Populi, Vox Dei" oder "Vox Populi, Vox Rindvieh" zutrifft siehst Du ja dann. :Huhu:
Du hast Recht: Pauschalurteile sind immer ungerecht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich so heftig reagiere, wenn ich das Gefühl habe, pauschal be- oder verurteilt zu werden. Und das passiert mir leider in letzter Zeit immer öfter. Zumindest habe ich immer öfter das Gefühl, mit sehr gefestigten vorgefassten Meinungen gegenüber einer angeblichen "L....presse" konfrontiert zu sein. Sogar in meinem Freundeskreis.
Ich kann verstehen, dass Dich der Begriff wurmt, meine aber, dass Du Deinen Freunden Unrecht tust, wenn Du ihnen vorwirfst ihre Meinungen seien vorgefasst. Vielmehr hat sich diese Meinung erst im Lauf der Zeit verfestigt. Ich vermute, dass das vor 15 Jahren kein Thema war, oder? Es hat damit zu tun, dass die Menschen sehr viel kritischer geworden sind während sich das Krisenmanagement der Medien nicht wahrnehmbar verändert hat.
Ich sehe zwei wesentliche Aspekte, die Einfluss haben: Unzureichende Kritikfähigkeit und Publikumsbeschimpfung.
Die Leute nutzen vermehrt die Möglichkeit, sich direkt an der Quelle zu informieren, indem sie sich z.B. die komplette Videoaufnahme, eventuell sogar aus etlichen Blickwinkeln, eines nachrichtenrelevanten Vorfalls anschauen. Wenn dann in der Berichterstattung ein komplett anderes Bild gezeichnet wird als sich aus den Aufzeichnungen ergibt, oder man feststellt, dass wesentliche Teile unterschlagen wurden, ist man verunsichert und fordert eine Erklärung.
Leider habe ich das Gefühl, dass in der Presse immer noch eine gewisse althergebrachte Arroganz vorherrscht und man nicht meint, dass man der ungewaschenen Masse überhaupt in irgendeiner Form Rechenschaft abzulegen hat. Daran, dass sie nicht mehr nur selbst Kritik üben sondern diese über sich ergehen lassen müssen und harsch abgeurteilt werden, haben sich die Medienschaffenden noch nicht gewöhnt.
Im Großen und Ganzen machen die meisten Journalisten für meinen Geschmack einen ganz ordentlichen Job. Faule Eier gibt es natürlich überall, aber die sind in meinen Augen nicht der Knackpunkt. Das Problem ist der Umgang mit Fehlern, sei es durch unzutreffende Berichterstattung oder falsche Einschätzung der Nachrichtenrelevanz eines Vorfalls.
Wenn nach offensichtlichen Fehlern erst tagelang gemauert oder beschönigt wird, anstatt sich hinzustellen, den Fehler zuzugeben und glaubhaft zu machen, dass man eine Wiederholung versucht zu vermeiden, dann ist das Publikum schnell dabei, Vorsatz zu unterstellen, weil es aussieht, als ob ein Schuldiger versucht, sich der Verantwortung zu entziehen.
Der Vorwuf der Lüge lässt sich (wir hatten es vor langer Zeit schon mal davon) nur durch wiederholte Demonstration des Gegenteils - Wahrhaftigkeit, Zuverlässigkeit und Kritikfähigkeit wieder aus der Welt schaffen. Wenn kein Unfug berichtet wird und man mit unvermeidbaren Fehlern offensiv umgeht, dann - davon bin ich überzeugt - wird die Masse der Leser- oder Zuhörerschaft dies wahrnehmen und honorieren. Einige Unbelehrbare finden sich immer, die gehen dann aber im Rauschen unter.
Der zweite Punkt, den die Medienschaffenden vielleicht überhaupt nicht wahrnehmen ist folgender: In den Redaktionen scheint man der Meinung zu sein, dass man Kritiker oder verschiedene Gruppen in der der Bevölkerung kategorisch ungestraft als Rechtspopulisten, Rechtsextremisten, Putin-Freunde, Rassisten, Wutbürger oder ähnliches klassifizieren kann. Man muss aber kein Putin-Freund sein, wenn man nicht gegen Russland in den Krieg ziehen will und ich unterstelle mal, dass die meisten AfD- oder CSU-Wähler keine Faschisten sind, nicht Hitlers Geburtstag feiern und im Traum nicht auf die Idee kämen, gegen Asylbewerber übergriffig zu werden. Auf einige trifft das auch zu, aber eben nicht auf alle. Trotzdem werden sie ohne Unterschied mit ehrabschneidenden Vokabeln belegt.
Die, auf die es nicht zutrifft, sind aufgebracht und wehren sich. Vielleicht habe ich hier selbst eine verzerrte Wahrnehmung aber ich begreife nicht, dass man nicht erkennt, dass es eben vielfach die Leute sind, die man gestern (zumindest aus deren Sicht) zu Unrecht als Nazis bezeichnet hat, die heute "Lügenpresse" zurückschreien. Wie kann man jemanden, der eine abweichende Meinung z.B. in Sachen Zuwanderung vertritt, ohne Hemmung als Rassisten beschimpfen, sich aber im gleichen Atemzug über den Konter mit dem Begriff "Lügenpresse" zutiefst beleidigt fühlen? Da finde ich, könnte man etwas in sich gehen und generell verbal abrüsten. Ich glaube nicht, dass es Aufgabe der Presse ist, für politische Positionen abwertende Labels zu erfinden und diese dann konsequent den Menschen aufzudrücken.
Ich werfe Dir das jetzt nicht persönlich vor, ich glaube nur, dass man seitens der Medien überhaupt nicht versteht, dass die Leute, die man in den Schmutz schreibt, dann eben dementsprechend mit Matsch zurückwerfen.
Das waren, leider nicht besonders schön aufbereitet, meine Gedanken dazu. :)
aequitas
19.12.2016, 16:31
Ich werfe Dir das jetzt nicht persönlich vor, ich glaube nur, dass man seitens der Medien überhaupt nicht versteht, dass die Leute, die man in den Schmutz schreibt, dann eben dementsprechend mit Matsch zurückwerfen.
Ich verstehe deine "Kritik" nicht. Du unterstellst, dass die meisten Menschen sich seriös an der primär Quelle informieren und danach eine differenzierte Meinung haben. Auf Grund dieser Informiertheit beleidigen sie alle (außer die eigenen) Publikationsmedien als "Lügenpresse".
Wo hat denn die "Presse" tagelang gebraucht um einen Fall richtigzustellen? Meist geht die Richtigstellung doch einfach unter, da sich danach niemand mehr dafür interessiert.
Auch bei deinem zweiten Punkt: Wie kommst du zu der Feststellung, dass Menschen ohne Grund "falsch" etikettiert werden?
Ja, die AfD ist mindestens (!) eine rechtspopulistische Partei. Mag sein, dass es Menschen in der Partei gibt, zu denen dieses Etikett nicht passt, sie stellen jedoch Einzelfälle dar, die nicht die Partei in ihrer Gänze widerspiegeln.
Wo werden Menschen in den "Schmutz geschrieben"? Weil die Montagsdemonstrationen als verschwörungstheoretisch deklariert wurden? Weil "besorgte Bürger" undiffernziert "die Ausländer" für ihre missliche Lage verantworten?
Von all diesen Gruppen wurde nie eine differnzierte Kritik hervorgetragen oder an irgendeiner Lösung gearbeitet. Man war daran auch nicht interessiert. Diese Gruppen haben die Etiketten erhalten, die sie sich verdient haben. Auch hier wieder: Einzelfälle mag es durchaus geben, jedoch spiegeln sich deren Meinungen nicht in den genannten "Bewegungen" wieder.
Kannst du mir Beispiele nennen?
Die Wahl der "Lügenpresse" Vokabel verdeutlicht auch, welches Weltbild hinter solchen Aussagen steckt. Genauso bei dem Ausspruch "Wir sind das Volk" bei dem es heute nicht mehr um demokratische Mitbestimmung geht, sondern um eine Abgrenzung zu anderen Gruppen auf Basis des NS Begrifffs "völkisch".
Ich war Jahrelanger Linke wähler, aber was seit 2 Jahren hier abgeht ist jenseits von Gut und Böse. Werde 2017 aus Protest die AFD wählen.
Jetzt dürft ihr mich steinigen :Huhu:
aequitas
19.12.2016, 16:49
Ich war Jahrelanger Linke wähler, aber was seit 2 Jahren hier abgeht ist jenseits von Gut und Böse. Werde 2017 aus Protest die AFD wählen.
Jetzt dürft ihr mich steinigen :Huhu:
Ein wenig ketzerisch: jahrelang? Du bist 24, so oft wirst du "Die Linke" nicht gewählt haben können ;)
Was erwartest du dir denn aus deiner Protestwahl? Was bezweckst du damit? Was hat "Die Linke" falsch gemacht, dass du sie nicht mehr wählst? Was ist seit zwei Jahren "jenseits von Gut und Böse"?
Nobodyknows
19.12.2016, 17:24
Was erwartest du dir denn aus deiner Protestwahl? Was bezweckst du damit? Was hat "Die Linke" falsch gemacht, dass du sie nicht mehr wählst? Was ist seit zwei Jahren "jenseits von Gut und Böse"?
Genau Virgo!
Du hast jetzt Gelegenheit für die berühmten letzten Worte bevor jemand von uns den ersten Stein wirft.
Gruß
N. :Huhu:
aequitas
19.12.2016, 17:55
Genau Virgo!
Du hast jetzt Gelegenheit für die berühmten letzten Worte bevor jemand von uns den ersten Stein wirft.
Gruß
N.
Ich will allerdings keine Steine werfen.
Aber was soll so ein Post wie der von Virgo? Da will uns jemand etwas mitteilen, verschickt aber eine inhaltslose Nachricht.
Ich will eines vorausschicken: Natürlich bist Du als Journalist von dem betroffen, was ich schreibe. Versuche aber bitte es nicht auf Dich als Person zu beziehen, sondern schau es Dir einfach als generelles Feedback eines Medienkonsumenten, der Dir nichts Böses will, für die ganze Branche an.
...
Ich sehe zwei wesentliche Aspekte, die Einfluss haben: Unzureichende Kritikfähigkeit und Publikumsbeschimpfung.
Ich will ja niemanden mit diesem Nebenaspekt der Diskussion langweilen. Also, wer sich nicht für Medien interessiert, kann hier gleich zu lesen aufhören.
Zur Sache möchte ich gerne die Perspektive beitragen, die ich wahrnehme. Ich glaube nicht, dass die Menschen kritischer geworden sind, ich glaube nur, das heutzutage jeder glaubt, er habe Recht und alle anderen haben Unrecht. Folgendes Beispiel, ein bisschen zugespitzt, aber in den Grundzügen tatsächlich real passiert:
Unserer Redaktion wird ja bei vielen Gelegenheiten von einer Partei, nennen wir sie die Blauen, vorgeworfen, parteiisch zu berichten. Entsprechend melden sich auch immer wieder Hörer mit derartigen Beschwerden. Sinngemäß: über alle anderen berichtet ihr, die Blauen schweigt ihr tot. Dass das nicht stimmt, können wir nachweisen - anhand der Beitragslisten.
Unlängst (nach der Bundespräsidentenwahl) haben wir einmal zwei Blaue in einer Sendung gehabt, weil sowohl der Kandidat als auch der Parteichef genau an diesem Tag ihre ersten analytischen Nachwahlstatements abgegeben haben. Prompt haben sich bei uns Hörer gemeldet, die finden: über die Blauen berichtet ihr, die anderen schweigt ihr tot. Dass das nicht stimmt, können wir nachweisen - s.o.
Was ist also unser grundsätzliches Problem in der öffentlichen Wahrnehmung, und da vereinfache ich jetzt natürlich: wir haben 46 Prozent Hörer, die finden, wir benachteiligen ihren Kandidaten. Wir haben 54 Prozent Hörer, die finden auch, wir benachteiligen ihren Kandidaten (nämlich den anderen). Das heißt: 100 Prozent unserer Hörer sind der Meinung, wir berichten unfair, verschweigen die Wahrheit (nämlich ihre Wahrheit) und wir sind daher "L...presse" und Vollidioten.
Hmm...
Mir scheint, da fehlt bei vielen Menschen die Einsicht, dass ihre Meinung, Haltung, Weltanschauung eben nur eine von mehreren Möglichkeiten ist. Und dass es andere Meinungen gibt, die genauso das Recht haben, gehört zu werden.
Als Journalist bist Du aber der Idiot, der von allen Seiten für ein Arschloch gehalten wird ...
LidlRacer
19.12.2016, 19:16
Ich verstehe aber nicht, warum Du RT pauschal absprichst, ähnlich aufgestellt zu sein und diese als reine Propagandklitsche siehst.
"Website: www.rt.com
Bias: conspiratorial left bias political
RT - Russia Today publishes information from a left biased position with an advocacy for liberal causes. The editorial content and headlines are often loaded with strong words to appeal to emotions and stereotypes. They may publish misleading reports, cite unverified sources, reference bogus reports and omit information that may damage their cause. The information provided should be regarded as speculative opinion and/or propaganda. It is among the most untrustworthy sources in the media."
www.fakenewschecker.com/fake-news-source/rt-russia-today
schoppenhauer
19.12.2016, 20:02
Als Journalist bist Du aber der Idiot, der von allen Seiten für ein Arschloch gehalten wird ...
Geschätzter trithos, du bist sicher kein Arschloch, deine Beiträge hier sind immer lesenswert und kompetent. Nur, komm mir bitte nicht mit den Ö3-Nachrichten. Ich frag mich jedesmal, warum ich Rundfunkgebühren zahle um mir dann ein Familiendrama in Eisenstadt-Süd in einer Ausführlichlichkeit beschreiben zu lassen, dass ich vor Betroffenheit zu schluchzen beginne oder aber mich frage, warum man die Zeit für diesen Beitrag nicht für das verwendet hat, was wirklich wichtig ist.
Mag sein, dass niemand interveniert. Ihr müsst aber die Quote hochhalten, und das selbst in einer gebührenfinanzierten Nachrichtensendung. DAS finde ich nicht weniger schlimm als Intervention.
Geschätzter trithos, du bist sicher kein Arschloch, deine Beiträge hier sind immer lesenswert und kompetent. Nur, komm mir bitte nicht mit den Ö3-Nachrichten. Ich frag mich jedesmal, warum ich Rundfunkgebühren zahle um mir dann ein Familiendrama in Eisenstadt-Süd in einer Ausführlichlichkeit beschreiben zu lassen, dass ich vor Betroffenheit zu schluchzen beginne oder aber mich frage, warum man die Zeit für diesen Beitrag nicht für das verwendet hat, was wirklich wichtig ist.
Mag sein, dass niemand interveniert. Ihr müsst aber die Quote hochhalten, und das selbst in einer gebührenfinanzierten Nachrichtensendung. DAS finde ich nicht weniger schlimm als Intervention.
Da sprichst Du ein echtes Problem an, allerdings bin ich (bzw. Ö3) der falsche Adressat. Und deine grundsätzliche Missachtung der "Quote" halte ich auch nicht für besonders klug.
Aber das ist jetzt wirklich tiefe österreichische Provinz-Medienpolitik. Wenn es dich tatsächlich interessiert, schreib mir eine PM. Ansonsten werde ich in dieser Diskussion nicht noch einen Seitenstrang eröffnen.
"It is among the most untrustworthy sources in the media."
www.fakenewschecker.com/fake-news-source/rt-russia-today
Das Gleiche sagen sie über The Onion. Witzig. :)
"fakenewschecker.com"? Ist das Dein Ernst?
Unter deren "Top Propaganda News Articles From Russia" ist an vierter Stelle folgender gelistet:
Obama blames Russia for hacking, says response won't be public (https://www.rt.com/usa/370574-obama-year-end-russia/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=RSS)
Den habe ich herausgepickt, weil ich dazu auch in anderen Zeitungen gelesen habe und mich grob daran erinnere, was sie geschrieben haben. Der Artikel hätte inhaltlich genauso gut in der New York Times erscheinen können. Das soll die russische Propaganda sein?
Ich verstehe nicht, warum Du dich an RT so abarbeitest. Gehen wir mal davon aus, dass RT wirklich ausschließlich das Sprachrohr für die russische Regierungslinie ist und dort nur regimetreue Roboter arbeiten. Man kann doch in Sekundenschnelle nahezu beliebig viele andere Medien scannen um zu sehen, ob RT lügt oder nicht. Gleichzeitig ist es aber oft so, dass man nur bei RT auf die Schnelle zu sehen bekommt, wie denn ein Ereignis aus russischer Sicht bewertet wird.
Ich wusste nicht, dass das Hören von Feindsendern auch heute noch so verpönt ist.
Wo hat denn die "Presse" tagelang gebraucht um einen Fall richtigzustellen?
Du wolltest ein Beispiel haben, hier ist ein aktuelles. Die in den unterschiedlichen verlinkten Medien kommentierte Talkshow ist eine knappe Woche her. Die zitierten Zahlen stehen immer noch da und werden als Beleg dafür genommen, das Herr Sarrazin ein planloser Schwätzer ist:
Hat Sarrazin in "Der heiße Stuhl" gesagt, dass seit dem 1. Januar 2015 (oder seit 2015 oder vielleicht auch ohne Zeitangabe)
910.000 junge Männer (https://www.welt.de/vermischtes/article160239420/Thilo-Sarrazin-genoss-was-er-bei-RTL-anrichtete.html) (WELT/N24)
1 Million junge muslimische Männer (http://www.huffingtonpost.de/2016/12/12/thilo-sarrazin-der-heisse_n_13593756.html) (Huffington Post)
1 Million Männer (http://www.zeit.de/kultur/film/2016-12/der-heisse-stuhl-rtl-thilo-sarrazin-innere-sicherheit) (Zeit Online)
1,3 Millionen muslimische Männer (http://www.spiegel.de/kultur/tv/der-heisse-stuhl-bei-rtl-mangelnder-anstand-als-sendungskonzept-a-1125612.html) (Spiegel online)
ins Land gekommen sind?
Oder womöglich alles das in einer Sendung? Das hätte aber jemandem auffallen müssen. Oder nichts davon?
Ich werde es nie erfahren, weil ich die Sendung nicht gesehen habe. Du wirst nun einwenden, ist doch egal, was irgendein Rechtsradikaler gesagt hat, hier geht es um nichts.
Aber wie soll man Medien vertrauen, die es nicht schaffen, eine einzige Aussage übereinstimmend korrekt wiederzugeben? Soll ich einfach darauf hoffen, dass sie es beim Auswürfeln in anderen Belangen besser machen werden?
Auch bei deinem zweiten Punkt: Wie kommst du zu der Feststellung, dass Menschen ohne Grund "falsch" etikettiert werden?
Ich könnte jetzt Beispiele heraussuchen, aber das ist ein Spiel, das niemanden etwas bringt, außer Dir die Befriedigung meine Zeit verschwendet zu haben. Ich will deshalb anders argumentieren: Es widerspricht meiner Lebenserfahrung und ich kann mir nicht vorstellen, dass ca. ein Viertel der vergleichsweise weltoffenen deutschen Bevölkerung, die seit Jahrzehnten im Großen und Ganzen problemlos mit Ausländern zusammenlebt, sich quasi über Nacht radikalisiert hat und rassistisch und rechtsextrem geworden ist. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Menschen nicht grundlegend geändert haben, dann liegt für mich der Verdacht nahe, dass man ihnen Labels verpasst, die nicht zutreffen.
Von Deiner Warte aus waren die vermutlich alle schon immer rechtsextrem und nun nennt man es endlich so. Ich kann mich dieser Sichtweise nicht anschließen.
LidlRacer
20.12.2016, 00:20
Das Gleiche sagen sie über The Onion. Witzig. :)
"fakenewschecker.com"? Ist das Dein Ernst?
Unter deren "Top Propaganda News Articles From Russia" ist an vierter Stelle folgender gelistet:
Obama blames Russia for hacking, says response won't be public (https://www.rt.com/usa/370574-obama-year-end-russia/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=RSS)
Den habe ich herausgepickt, weil ich dazu auch in anderen Zeitungen gelesen habe und mich grob daran erinnere, was sie geschrieben haben. Der Artikel hätte inhaltlich genauso gut in der New York Times erscheinen können. Das soll die russische Propaganda sein?
Du solltest etwas genauer hinschauen und nicht falsch zitieren.
Dort steht keineswegs "Top Propaganda News Articles From Russia" sondern "Articles Published By Russia Today" und sie verlinken dort einfach alle aktuellen Artikel. Natürlich sind die nicht alle falsch bzw. Propaganda.
Die Beschreibungstexte bei fakenewschecker.com bestehen offenbar aus Standardtextbausteinen, die nicht in jedem Fall 100% treffend sind.
Aber im Gegensatz zu RT wird The Onion korrekterweise als Satireseite eingestuft.
Du solltest etwas genauer hinschauen und nicht falsch zitieren.
Ist heute schon wieder der 1. April? Sonst hältst Du Dich mit schrägen Witzen ja eher zurück.
Dort steht keineswegs "Top Propaganda News Articles From Russia"
Wie bitte? :confused:
http://oi68.tinypic.com/2gtxel5.jpg
LidlRacer
20.12.2016, 00:40
Ich verstehe nicht, warum Du dich an RT so abarbeitest. Gehen wir mal davon aus, dass RT wirklich ausschließlich das Sprachrohr für die russische Regierungslinie ist und dort nur regimetreue Roboter arbeiten.
Es wäre ja kaum zu beanstanden, wenn sie eine legitime Sicht der Dinge aus russischer Perspektive darstellen würden. Tatsächlich verbreiten sie aber Propagandalügen.
Oder möchtest Du z.B. ernsthaft die russische Verantwortung für den Abschuss von MH17 (https://mh17.correctiv.org) bestreiten?
LidlRacer
20.12.2016, 00:44
Wie bitte? :confused:
http://oi68.tinypic.com/2gtxel5.jpg
In dem Fall hast Du Recht, hier ist die Überschrift irreführend. Ich war nur auf der direkten Seite über RT.
Korrekt wäre hier etwa:
Top News von Websites, die u.a. russische Propaganda verbreiten.
Oder möchtest Du z.B. ernsthaft die russische Verantwortung für den Abschuss von MH17 (https://mh17.correctiv.org) bestreiten?
Keine Ahnung, ob ich das will. Ich habe mich nicht ausreichend intensiv damit beschäftigt. Das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist dass ich nichts damit zu tun hatte. ;)
Wo ist der Zusammenhang zu RT? Es wird Dich vielleicht überraschen, aber ich bin so gut wie nie auf rt.com (eigentlich nur, wenn das Bashing hier im vollen Gang ist, um zu schauen, ob die wirklich so schlimm sind) und weiß deshalb nicht, worauf Du konkret hinaus willst.
LidlRacer
20.12.2016, 00:57
Keine Ahnung, ob ich das will. Ich habe mich nicht ausreichend intensiv damit beschäftigt. Das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist dass ich nichts damit zu tun hatte. ;)
Wo ist der Zusammenhang zu RT?
www.rt.com/search?q=mh17
N8
Korrekt wäre hier etwa:
Top News von Websites, die u.a. russische Propaganda verbreiten.
Eben, so oder so ähnlich. Du wirst zugeben, dass die fakenewschecker-Klitsche alles in allem selbst eher nach Propaganda-Website oder einem The-Onion-Ableger aussieht als nach seriösem Angebot. Ich hätte mich nicht getraut auf die zu verlinken.
www.rt.com/search?q=mh17
N8
Muss ich die nun alle durchlesen? Die auffälligsten davon sind in der Rubrik "Op-Edge", wo sich im Prinzip Blogger ausspinnen dürfen - bei SPON wären das Fleischhauer, Augstein und Lobo. Ansonsten halt, was die russische Bevölkerung so glaubt, wer verantwortlich war, was die Opferanwälte meinen etc.
Wo ist denn der Part, wo im redaktionellen Teil knallhart gelogen wird? Da Du mich darauf verwiesen hast, nehme ich an, dass Du bereits Fundstellen hast. Eine oder zwei würden mir schon reichen. Danke! :Blumen:
aequitas
20.12.2016, 12:03
Hat Sarrazin in "Der heiße Stuhl" gesagt, dass seit dem 1. Januar 2015 (oder seit 2015 oder vielleicht auch ohne Zeitangabe)
910.000 junge Männer (https://www.welt.de/vermischtes/article160239420/Thilo-Sarrazin-genoss-was-er-bei-RTL-anrichtete.html) (WELT/N24)
1 Million junge muslimische Männer (http://www.huffingtonpost.de/2016/12/12/thilo-sarrazin-der-heisse_n_13593756.html) (Huffington Post)
1 Million Männer (http://www.zeit.de/kultur/film/2016-12/der-heisse-stuhl-rtl-thilo-sarrazin-innere-sicherheit) (Zeit Online)
1,3 Millionen muslimische Männer (http://www.spiegel.de/kultur/tv/der-heisse-stuhl-bei-rtl-mangelnder-anstand-als-sendungskonzept-a-1125612.html) (Spiegel online)
ins Land gekommen sind?
Oder womöglich alles das in einer Sendung? Das hätte aber jemandem auffallen müssen. Oder nichts davon?
Ich werde es nie erfahren, weil ich die Sendung nicht gesehen habe. Du wirst nun einwenden, ist doch egal, was irgendein Rechtsradikaler gesagt hat, hier geht es um nichts.
Aber wie soll man Medien vertrauen, die es nicht schaffen, eine einzige Aussage übereinstimmend korrekt wiederzugeben? Soll ich einfach darauf hoffen, dass sie es beim Auswürfeln in anderen Belangen besser machen werden?
Ich kann dieses fürchterliche Beispiel nicht mehr sehen. Daran arbeitest du dich ernsthaft (!) ab!? Ja, ich habe die Sendung gesehen und ja, der Herr Sarrazin hat ganz schön viel Quatsch gesagt. Aber das ist doch eine Kleinigkeit die an dem Gesamteindruck nichts wesentliches ändert. Dafür gibt es genug Quellen und keine davon ist das Statistische Bundesamt ...
Ich könnte jetzt Beispiele heraussuchen, aber das ist ein Spiel, das niemanden etwas bringt, außer Dir die Befriedigung meine Zeit verschwendet zu haben. Ich will deshalb anders argumentieren: Es widerspricht meiner Lebenserfahrung und ich kann mir nicht vorstellen, dass ca. ein Viertel der vergleichsweise weltoffenen deutschen Bevölkerung, die seit Jahrzehnten im Großen und Ganzen problemlos mit Ausländern zusammenlebt, sich quasi über Nacht radikalisiert hat und rassistisch und rechtsextrem geworden ist. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Menschen nicht grundlegend geändert haben, dann liegt für mich der Verdacht nahe, dass man ihnen Labels verpasst, die nicht zutreffen.
Von Deiner Warte aus waren die vermutlich alle schon immer rechtsextrem und nun nennt man es endlich so. Ich kann mich dieser Sichtweise nicht anschließen.
Bitte was!? Nie hat jemand behauptet, dass so viele Menschen "rechtsextrem" wäre. Und es gibt durchaus auch positiven Rassismus oder auch Menschen die in der Geflüchteten Hilfe tätig sind und rassistisch/paternalistisch argumentieren. Das wäre nun allerdings eine andere Diskussion. Wie rechte Einstellungen in Deutschland verteilt sind, kannst du mindestens alle zwei Jahre in den entsprechenden Studien nachlesen.
Eine Antwort hast du mir bisher auf keine meiner Fragen liefern können.
q.e.d.
Ich kann dieses fürchterliche Beispiel nicht mehr sehen.
Du verlangst ein Beispiel. Ich liefere Dir ein sehr konkretes, sehr aktuelles, bei dem ich mir die Mühe gemacht habe, die Berichterstattung verschiedener Publikationen zu vergleichen. Plötzlich ist das nicht relevant und Du willst ein tolleres Beispiel.
Eine Antwort hast du mir bisher auf keine meiner Fragen liefern können.
Ich sehe keine Veranlassung Dir überhaupt noch irgend etwas zu liefern. Deine Antwort oben zeigt ja, dass es völlig egal ist, wie exakt ich etwas belege; im Zweifelsfall änderst Du einfach Deine Relevanzkriterien.
Ich muss Dich nicht von der Validität meiner Meinung überzeugen und die "Diskussion" mit Dir bringt mir nichts, weil Du überwiegend nicht argumentierst sondern in einem überheblichen Ton predigst. In diesem Sinne, viel Spaß noch! :Huhu:
Ich bin gerade über dieses amüsante Video gestolpert, mit dem Ihr 3 1/2 Minuten Eurer Lebenszeit verschwenden könnt: Die postfaktische Bundesregierung - Jung & Naiv: Ultra Edition (https://www.youtube.com/watch?v=-ohFpGoHxqE)
Zwischen den Feiertagen kann man das schon mal machen. Für mich hat es sich gelohnt, auch wenn ich dadurch nichts Neues gelernt habe. :)
Die postfaktische Bundesregierung - Jung & Naiv: Ultra Edition (https://www.youtube.com/watch?v=-ohFpGoHxqE)
Danke!:Blumen:
aequitas
29.12.2016, 22:11
Wie es scheint will die SPD im kommenden Wahljahr Geringverdiener entlasten (http://www.tagesspiegel.de/politik/wahlprogramm-2017-wie-spd-geringverdiener-anlocken-will/19190130.html). Die derzeitige Lage ist mitunter auch durch die Vermögenskonzentration zu erklären. Damit lässt sich die Wahl 2017 nicht gewinnen, nichts desto trotz ist dies ein wichtiger Impuls im gesellschaftlichen Diskurs.
Damit lässt sich die Wahl 2017 nicht gewinnen, nichts desto trotz ist dies ein wichtiger Impuls im gesellschaftlichen Diskurs.
Die ist doch eh schon entschieden.
Die "Mainstream-Wähler" haben ihr Geschenk erhalten, alles andere ist reine Formsache!
Jakob Augstein hat mal wieder was geschrieben:
Liberale Lügen (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ungleichheit-das-thema-macht-der-elite-angst-kolumne-a-1127877.html)
Die Rechtspopulisten haben geschafft, was linken Politikern und Publizisten seit Jahren nicht gelungen ist: Die Elite debattiert über Ungleichheit. Nicht aus Anstand - sondern aus Angst.
Er mag es, wenn die Dinge einfach liegen:
Auf einmal bringen sich die Abgehängten zu Gehör. Die AfD hat vielen von ihnen eine Stimme gegeben.
Leider ist es keine Stimme des Fortschritts, sondern eine des Rassismus, der Menschenverachtung, der Unfreiheit.
Augstein, selbst Teil der Elite kennt sie also genau: Die Abgehängten mögen den Fortschritt nicht, sondern sind Rassisten, Menschenverächter, Freunde der Unfreiheit. Natürlich. Da erübrigt es sich dann, sich mit ihren Anliegen weiter auseinanderzusetzen.
Herrn Augsteins Ausführunge erinnern mich an etwas, das Christopher Hitchens - Gott hab ihn selig ;) - einmal über Mutter Teresa gesagt hat: Sie liebte die Armut, nicht die Armen (http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/mutter-teresa-und-die-heiligsprechung-sie-liebte-die-armut-nicht-die-armen/13325726.html)
sybenwurz
30.12.2016, 10:17
...und Schulz verzichtet (https://www.gmx.net/magazine/politik/wahlen/bundestagswahl/schulz-rennen-spd-kanzlerkandidatur-32092664)auf die Kandidatur.
Der LINKEN und der AFD gefällt das
aequitas
30.12.2016, 12:01
Augstein, selbst Teil der Elite kennt sie also genau: Die Abgehängten mögen den Fortschritt nicht, sondern sind Rassisten, Menschenverächter, Freunde der Unfreiheit. Natürlich. Da erübrigt es sich dann, sich mit ihren Anliegen weiter auseinanderzusetzen.
Du bist doch sonst einer, der jedes Wort zerlegt und Logik durchsetzt. Jetzt drehst du hier Augstein die Worte im Mund um. Er behauptet nicht, dass die abgehängten Rassisten etc. sind, sondern die Stimme die ihnen vermeintlich gegeben wird - die AfD. Außerdem behauptet er genau das Gegenteil von dem von dir behaupteten: sich mit den wirtschaftlichen Ursachen auseinanderzusetzen. Derzeit herrscht allerdings eine neoliberale Poltik, welche die Interessen der "Abgehängten" nicht beachtet.
Das ist doch genau das, was bspw. bei der Landtagswahl in BaWü zu beobachten war. Ehemals sozialdemokratische Arbeiterviertel wählten bei dieser Wahl zum Großteil die AfD. Wirtschaftliche Probleme wurden vielmals durch rassistische Argumentationen erklärt. Die SPD hat sich um die Wähler vorort nicht gekümmert und die Interessen in ihrer Politik jahrelang nicht beachtet. Nun hat sich die AfD mit einfachen Lösungen für vermeintliche einfache Probleme als Stimme bereitgestellt.
Jetzt scheint es erstmals wieder so, als wollte die SPD zumindest in Teilen dieses Klientel wieder ansprechen.
(p.s. Dass ich mal den Augstein "verteidige", hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt)
Ich verstehe den Augstein wie @aequitas
Das ist doch genau das, was bspw. bei der Landtagswahl in BaWü zu beobachten war. Ehemals sozialdemokratische Arbeiterviertel wählten bei dieser Wahl zum Großteil die AfD. Wirtschaftliche Probleme wurden vielmals durch rassistische Argumentationen erklärt.
Genau das ist das was ich meine. Die Politiker verlieren ihre Wähler und vor allem ihre Interessen aus dem Blick. Politik wird zum Selbstzweck anstatt Interessen ihrer Wähler zu vertreten.
Nun haben eben diese Bürger das Gefühl eher durch die AFD vertreten zu werden. Und anstatt dies inhaltlich anzugreifen, wird die AFD und deren Sympathisanten einfach in die rechte Ecke weggelacht und man verschlimmbessert die Situation nur noch.
Andere Umstände haben die AFD zudem in eine sehr starke Position gerückt, da die Sympathisanten den "Mainstreammedien" kaum mehr Vertrauen und entsprechende Berichterstattung als "Lügenpresse" und Stimmungsmache abtun.
Auch die Personalpolitik in der SPD ist unglaublich. Da kommt der relativ unverbrauchte Schulz aus Brüssel zurück. Man hat die Möglichkeit ihn entsprechend zu stärken und mit ihn als neues Gesicht einen entsprechenden neuen Kurs gegen die Merkelpolitik glaubwürdig einzuschlagen und dann kommt der dicke Gabriel und meldet seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur als Parteivorsitzender an, was jedem der auch nur einen Hauch Verstand hat als völlige Katastrophe klar sein muss, da man so einen Kurs gegen eine Merkelpolitik, die ja nun von Gabriel als Vize mitgetragen und vor allem verbunden wird, kaum glaubwürdig verkaufen kann.
So ist das Wahlziel 2017 klar. Man möchte weiter als Juniorpartner der großen Koalition regieren. Und ich glaube, dass möchte der Wähler nicht, denn das würde bedeuten, dass alles so weiter geht wie die letzten Jahre. Da wird es noch krassere Wählerwanderschaften nach Links und nach rechts geben. Wenn ich CDU Politik will, dann wähle ich das Original.
Auch die Personalpolitik in der SPD ist unglaublich. Da kommt der relativ unverbrauchte Schulz aus Brüssel zurück. Man hat die Möglichkeit ihn entsprechend zu stärken und mit ihn als neues Gesicht einen entsprechenden neuen Kurs gegen die Merkelpolitik glaubwürdig einzuschlagen und dann kommt der dicke Gabriel und meldet seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur als Parteivorsitzender an, was jedem der auch nur einen Hauch Verstand hat als völlige Katastrophe klar sein muss, da man so einen Kurs gegen eine Merkelpolitik, die ja nun von Gabriel als Vize mitgetragen und vor allem verbunden wird, kaum glaubwürdig verkaufen kann.
Ich halte weder Schulz noch Gabriel für den richtigen Kandidaten. Schulz wird und ist mit der Politik der EU in engem Zusammenhang. Die EU-Euphorie findet zB. in der AfD nicht statt und Schulz wird schon deshalb eine Angriffsfläche bieten. Da braucht es nicht mal Flüchtlinge um dagegen zu sein. Schulz ist ein Vertreter der Oberklasse - gebrandmarkt.
Gabriels Politik bemerkt man kaum und wie Du schon sagtest, er macht bereits mit Merkel Politik. Gabriel erscheint mir in seinen Statements und in seiner Richtung zu wackelig und schwach.
Ich denke, die SPD bräuchte eine frische, dynamische und starke Person für die Kandidatur. Eine Person die den Mittelstand stärkt und den großen Spalt zwischen Arm und Reich wieder etwas ebnet.
Ich denke, die SPD bräuchte eine frische, dynamische und starke Person für die Kandidatur.
Nicht nur die SPD, alles etablierten Parteien.
Naja eine Partei hat ne ganz passable Führung!
Naja eine Partei hat ne ganz passable Führung!
Du meinst die Sahra ;) .
Die Linke ist mir in vielen Punkten symphatisch - dennoch denke ich, es wäre eine ungeeignete Regierungspartei. Nur lieb sein funktioniert leider nicht.
Eine linke Regierung würde den rechten Aufstand herauf beschwören - Bürgerkrieg will ich nicht. ;)
MatthiasR
30.12.2016, 14:20
Ich halte weder Schulz noch Gabriel für den richtigen Kandidaten. Schulz wird und ist mit der Politik der EU in engem Zusammenhang. Die EU-Euphorie findet zB. in der AfD nicht statt und Schulz wird schon deshalb eine Angriffsfläche bieten. Da braucht es nicht mal Flüchtlinge um dagegen zu sein. Schulz ist ein Vertreter der Oberklasse - gebrandmarkt.
Gabriels Politik bemerkt man kaum und wie Du schon sagtest, er macht bereits mit Merkel Politik. Gabriel erscheint mir in seinen Statements und in seiner Richtung zu wackelig und schwach.
Ich denke, die SPD bräuchte eine frische, dynamische und starke Person für die Kandidatur. Eine Person die den Mittelstand stärkt und den großen Spalt zwischen Arm und Reich wieder etwas ebnet.
Da hast du vermutlich recht, aber siehst du jemanden, der dafür in Frage kommt? Und der schon bekannt genug für eine Wahl im kommenden Jahr ist?
Schulz hat ja nicht mal Abitur, das sollte doch klarstellen, dass er nicht aus der 'Oberschicht' ist. Und er redet auch mal Klartext, was ich sehr begrüße. Und er steht für ein starkes, geeintes Europa - anders geht es doch gar nicht.
Wohingegen der dicke Gabriel irgendwie für gar nichts steht und imho völlig indiskutabel ist.
Du meinst die Sahra ;) .
Die Linke ist mir in vielen Punkten symphatisch - dennoch denke ich, es wäre eine ungeeignete Regierungspartei. Nur lieb sein funktioniert leider nicht.
Eine linke Regierung würde den rechten Aufstand herauf beschwören - Bürgerkrieg will ich nicht. ;)
Naja, eigentlich wären die ganzen Unzufriedenen, die jetzt AfD wählen, bei der Linken besser aufgehoben, die machen doch am ehesten Politik für diese Klientel - nur scheinen die es nicht zu wissen...
Gruß Matthias
Du meinst die Sahra ;) .
Die Linke ist mir in vielen Punkten symphatisch - dennoch denke ich, es wäre eine ungeeignete Regierungspartei. Nur lieb sein funktioniert leider nicht.
Eine linke Regierung würde den rechten Aufstand herauf beschwören - Bürgerkrieg will ich nicht. ;)
Deine Meinung, die ich akzeptiere, aber nicht ganz verstehe, aber das muss ich ja auch nicht.
Ich persönlich hätte zumindest ein etwas bessere Gefühl, wenn sie ein klein wenig an der Regierungsverantwortung mitwirken würden.
Denn schlechter als die letzten Jahre und vor allem in 2016 kanns ja auch nicht mehr werden.
Und Bürgerkrieg möchte niemand, nicht einmal die AfD-ler.
Denn schlechter als die letzten Jahre und vor allem in 2016 kanns ja auch nicht mehr werden.
Den Satz verstehe ich nicht. Das Deutschland kurz vor dem Untergang ist und die Bevölkerung hungert, konnte ich gerade mit google.de nirgendwo nachlesen.
Den Satz verstehe ich nicht. Das Deutschland kurz vor dem Untergang ist und die Bevölkerung hungert, konnte ich gerade mit google.de nirgendwo nachlesen.
Tja ich sags mal so, untergehen wird es nicht so schnell, aber wenn man viele headlines sich so zu Gemüte führt, dann kann man das schon glauben.
Man wird in vielen Nachrichtensendungen ständig mit der "Altersarmut" konfrontiert, mit der "Terrorangst und Angst vor weiteren Anschlägen", mit "Versorgungslücken", mit "Ärztemangel" auf dem platten Land, mit zuwenig "Kita's" usw.
Mir ist vieles sehr suspekt und nicht mehr zeitgemäss.
Ein ganz aktuelles Beispiel unseres Landwirtschaftsministers:
Da will er die Bezeichnung "vegetarisches Schnitzel oder vegetarische Wurst" verbieten lassen, weil irgendwo irreführend, andererseits werden weiterhin täglich Hunderttausende von Eintagesküken geschreddert, weil es nicht anders gehen soll.
Wer den Tod von frischgeschlüpften Tieren billigend in Kauf nimmt, nur weil evtl man durch diese Entscheidung wiedergewählt wird, ist in meinen Augen nicht mehr tragbar. Was ich persönlich denke und gerne aussprechen würde, kann ich hier garnicht offen schreiben, denn sonst verstosse ich gegen Forenregeln.
Aber es möchte ja jeder oder ganz viele, weiterhin Billigeier essen, das man mit 4 cent/Ei das verhindern könnte, wird aber nicht durchgesetzt, warum wohl???
Ich denke es reicht, solche Hohlköpfe braucht Deutschland nicht länger an der Macht.
......aber wenn man viele headlines sich so zu Gemüte führt, dann kann man das schon glauben.
Man wird in vielen Nachrichtensendungen ständig mit der "Altersarmut" konfrontiert, mit der "Terrorangst und Angst vor weiteren Anschlägen", mit "Versorgungslücken", mit "Ärztemangel" auf dem platten Land, mit zuwenig "Kita's" usw.....
man darf halt nicht nur die headlines eines bestimmten boulevardblattes lesen. ich zitiere eine bekannte Band:
"Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht
Aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht."
ein herrliches beispiel für eine unterschiedliche herangehensweise war gerade wieder sehr aktuell (man verglieche die titelbilder am selben tag): http://www.spiegel.de/politik/deutschland/anschlag-in-berlin-so-kommentiert-die-presse-a-1126893.html
und meldungen wie diese gerade heute werden gern mal überlesen: http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/konjunktur-deutsche-wirtschaft-ausgaben-fluechtlingskrise-konsum
und meldungen wie diese gerade heute werden gern mal überlesen: http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/konjunktur-deutsche-wirtschaft-ausgaben-fluechtlingskrise-konsum
Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass es sich zum großen Teil um staatliche Mittel (sowohl die Ausgaben der Flüchtlinge, wie auch die Güter für deren Unterhalt) handelt. Also im Prinzip das selbe wie Subventionen.
Diese staatlichen Mittel werden auch an anderer Stelle gebraucht
Die Mehrausgaben im Zuge der Flüchtlingskrise wirken wie ein Konjunkturprogramm
Ist damit nicht ganz zutreffend. Sie sind also eher ein Konjunkturprogramm.
JENS-KLEVE
30.12.2016, 16:40
Das gleiche Konjunkturprogramm hätte man auch, wenn man in Bildung, Familie, Sicherheit und sozialen Wohnungsbau investieren würde. Bzw. das schon viel früher getan hätte oder meinetwegen wenigstens ab jetzt machen würde.
man darf halt nicht nur die headlines eines bestimmten boulevardblattes lesen. ich zitiere eine bekannte Band:
"Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht
Aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht."
Lese ich nicht, denn die bekomme ich hier garnicht zu kaufen und ehrlich gesagt, ich habe noch niemals im Leben eine einzige Bild gekauft.
Ob die meisten Leute ihre Bildung aus der Bild haben, kann ich nicht beurteilen, aber selbst bei den normalen Nachrichten in ARD, ZDF, NT-V, usw habe ich solche headlines, wie vorher angegeben schon gelesen und mir auch schon diverse Berichte angehört.
Ich bin halt der Meinung, es ist Zeit, Zeit für einen Wechsel, einen Wechsel den viele vielleicht nicht möchten, der aber m. M. nach notwendig ist.
Mir ist vieles, eigentlich fast alles in Deutschland zu verfilzt, verkrustet, eingefahren.
Das gleiche Konjunkturprogramm hätte man auch, wenn man in Bildung, Familie, Sicherheit und sozialen Wohnungsbau investieren würde. ....
hätte hätte fahrradkette. hätten sich die leute ja damals schon vor 2, 5 oder 10 jahren aufregen können. das geld war da. haben sie aber nicht.
.....Mir ist vieles, eigentlich fast alles in Deutschland zu verfilzt, verkrustet, eingefahren.
solange du nicht behauptest in pleitespanien ist es besser....das einzige was da besser ist, ist das wetter.
wer n bischen rumgekommen ist in der welt müsste eigentlich merken, das es den deutschen überdurchschnittlich gut geht. das problem....viele sachen werden als selbstverständlichkeiten hingenommen, die woanders luxus sind oder wären. hier ist viel meckern auf sehr sehr hohem niveau.
aequitas
30.12.2016, 17:08
Das gleiche Konjunkturprogramm hätte man auch, wenn man in Bildung, Familie, Sicherheit und sozialen Wohnungsbau investieren würde. Bzw. das schon viel früher getan hätte oder meinetwegen wenigstens ab jetzt machen würde.
Gibt ja verschiedene Parteien und Personen die von der "Schwarze-Null-Politik" von Schäuble nicht viel halten.
Nochmal kurz festgehalten: Flüchtlinge sind kein Konjunkturprogramm.
das geld war da. haben sie aber nicht.
Es wurde immer suggeriert, dass eben das Geld nicht da wäre, um in Infrastruktur, Bildung und innere Sicherheit zu investieren.
Das das Geld immer da war, ist ja nu erst durch die Bewältigung der neuerlichen Ereignisse klar geworden.
Nochmal kurz festgehalten: Flüchtlinge sind kein Konjunkturprogramm.
Sie sind allerdings auch nicht die Rettung der Deutschen Wirtschaft. Man muss aber festhalten, dass die staatlichen Maßnahmen, die für den Zustrom an Menschen notwendig wurden, einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben.
aequitas
30.12.2016, 17:25
Sie sind allerdings auch nicht die Rettung der Deutschen Wirtschaft. Man muss aber festhalten, dass die staatlichen Maßnahmen, die für den Zustrom an Menschen notwendig wurden, einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben.
Mir ging es nur um das Wort. Die Flüchtlinge der letzten Jahre waren kein bestelltes Konjunkturprogramm, jedoch haben sie wirtschaftlich ähnliche/die gleichen Effekte ausgelöst. Dass man so keine Wirtschaft retten kann sollte klar sein und darum darf es auch nicht gehen. Nichts desto trotz verdeutlicht es, dass Integration, vor allen Dingen Arbeitsmarktintegration von immenser Bedeutung ist, sowohl für die Wirtschaft, für die Gesellschaft und die Flüchtlinge.
Wie es scheint will die SPD im kommenden Wahljahr Geringverdiener entlasten (http://www.tagesspiegel.de/politik/wahlprogramm-2017-wie-spd-geringverdiener-anlocken-will/19190130.html). Die derzeitige Lage ist mitunter auch durch die Vermögenskonzentration zu erklären. Damit lässt sich die Wahl 2017 nicht gewinnen, nichts desto trotz ist dies ein wichtiger Impuls im gesellschaftlichen Diskurs.
Vielleicht sollte die SPD selbstkritisch zuerst feststellen, wieweit sie unter Schröder und später in der Koalition aktiv durch Beschlüsse dazu beitrug, dass die Einkommen der Reichen und der mittleren bis gering Verdienenden auseinanderdrifteten, als da wären:
Senkung des Spitzensteuersatzes von 52 % (1988) auf 43 % (2005)
Senkung der Körperschaftssteuer für Unternehmen (von 40 bzw. 30 auf 25 %)
Investmentmodernisierungsgesetz zur Deregulierung der Finanzmärkte (u.a. Zulassung von Hedge-Fonds in DE für private Anleger)
Steuerbefreiung (http://www.zeit.de/2005/37/Steuern) von Gewinnen aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften durch Kapitalgesellschaften
Hartz IV: Senkung der Arbeitslosenbezüge und der Arbeitslosenhilfe
Privatisierung des Krankengeldes
der Ausbau von Zuzahlungen, Eigenanteilen und Selbstbehalten
Verschechterungen des Kündigungsschutzes
Riesterrente und 2malige Senkung des Rentenniveaus
Erhöhung der Energiekosten für private Haushalte infolge der Privatisierung der profitablen Energieunternehmen (Strom- / Wasserwerke)
Deregulierung des Wohnungsmarktes in den Städten mit der Folge überproportionaler Mietsteigerungen im Vergleich zu den Löhnen und der Inflationsrate, Verkauf von Wohnungsbaugesellschaften, nicht ausreichender sozialer Wohnungsbau
Abbau von staatlichen Leistungen in den Bereichen Bildung, Sport, Jugend und Familie
Verwendung von öffentlichen Mitteln für Grossbanken, die sich verzockten
Natürlich forcierten die Grünen (rot-grüne Koalition), sowieso die FDP, und die CDU/CSU in unterschiedlichen Koalitionen diese Politik mit, welche die Reichen in DE so deutlich begünstigte.
Angesichts dessen erscheinen mir die Überlegungen im verlinkten Tagesspiegel-Artikel eher kosmetischer Art zu sein in der Form einer homöopathischen Dosierung für den Wahlkampf. Damit werden sich die Linken in einem Bündnis niemals zufrieden geben können. Ohne stärkere Besteuerung der Spitzenverdiener, Vermögenden und finanzkräftigen Unternehmen sowie Entlastung der Geringverdiener kann und wird die Linke 2017 keine Regierungskoalition eingehen (übrigens alles ehemals sozialdemokratische Forderungen).
aequitas
30.12.2016, 17:34
Es wurde immer suggeriert, dass eben das Geld nicht da wäre, um in Infrastruktur, Bildung und innere Sicherheit zu investieren.
Jain.
Allen voran Schäuble hat mit seiner "Schwarzen-Null-Politik" dazu beigetragen, dass keine Investitionen erfolgen, wo es vielleicht nötig wäre. Wie gesagt, andere Parteien haben keynesianistische Forderungen. Gerade in den erwähnten Bereichen sind Investitionen auch längst überfällig. Trotzdem genießt Schäuble für seine fragwürdige Politik Anerkennung von allen möglichen Seiten :confused:
aequitas
30.12.2016, 17:39
Angesichts dessen erscheinen mir die Überlegungen im verlinkten Tagesspiegel-Artikel eher kosmetischer Art zu sein in der Form einer homöopathischen Dosierung für den Wahlkampf. Damit werden sich die Linken in einem Bündnis niemals zufrieden geben können. Ohne stärkere Besteuerung der Spitzenverdiener, Vermögenden und finanzkräftigen Unternehmen sowie Entlastung der Geringverdiener kann und wird die Linke keine Koalition eingehen (übrigens alles ehemals sozialdemokratische Forderungen).
Zu deinem Beitrag kann ich dir nur zustimmen.
R2G halte ich mittlerweile für gar nicht mehr wahrscheinlich. Sarah Wagenknecht war bei der Linken die absolute Fehlbesetzung. Bei der SPD ist es Sigmar Gabriel.
Dieses Bündnis scheitert leider an der Unfähigkeit der drei Parteien.
Da hast du vermutlich recht, aber siehst du jemanden, der dafür in Frage kommt? Und der schon bekannt genug für eine Wahl im kommenden Jahr ist?
Auf den ersten Blick finde ich da eine Malu Dreyer schon besser. Sie wirkt auf mich dem Bürger näher. Ob Sie dann tatsächlich geeignet ist, kann ich ohne genauer hinzusehen nicht sagen.
Betrifft Die Linke-
Ich persönlich hätte zumindest ein etwas bessere Gefühl, wenn sie ein klein wenig an der Regierungsverantwortung mitwirken würden.
Mitwirken wäre auch für mich sehr ok :Blumen:
Aber eine echte Linke Regierung mit Händchen halten für alle ?! ......bei dem Agressionspotenzial in und um DE herum. Ich glaube das würde nicht klappen und die Linke wäre schnell in der Mitte und müsste auch unpopuläre und weniger humane Entscheidungen treffen.
Ein ganz aktuelles Beispiel unseres Landwirtschaftsministers:
Da will er die Bezeichnung "vegetarisches Schnitzel oder vegetarische Wurst" verbieten lassen, weil irgendwo irreführend, andererseits werden weiterhin täglich Hunderttausende von Eintagesküken geschreddert, weil es nicht anders gehen soll.
Wer den Tod von frischgeschlüpften Tieren billigend in Kauf nimmt, nur weil evtl man durch diese Entscheidung wiedergewählt wird, ist in meinen Augen nicht mehr tragbar. Was ich persönlich denke und gerne aussprechen würde, kann ich hier garnicht offen schreiben, denn sonst verstosse ich gegen Forenregeln.
Aber es möchte ja jeder oder ganz viele, weiterhin Billigeier essen, das man mit 4 cent/Ei das verhindern könnte, wird aber nicht durchgesetzt, warum wohl???
Ich denke es reicht, solche Hohlköpfe braucht Deutschland nicht länger an der Macht.
:Blumen:
Oh Mann, mehr beipflichten geht gar nicht - Du hast genau meine politische Zielscheibe getroffen. Den Landwirtschaftsminister C.Schmidt könnte ich auf den Mond schießen.
Ob es einem Land gut geht, sieht man daran wie Tiere dort behandelt werden. Deutschland geht es beschissen. Eines der blutigsten Länder der Erde !
wer n bischen rumgekommen ist in der welt müsste eigentlich merken, das es den deutschen überdurchschnittlich gut geht. das problem....viele sachen werden als selbstverständlichkeiten hingenommen, die woanders luxus sind oder wären. hier ist viel meckern auf sehr sehr hohem niveau.
Bleibt die Frage, was macht glücklich ?
Im Designeranzug mit Geldscheinen wedelnd auf einem Berg aus Plastik, Lebensmittelresten und Tierkadavern stehen, macht mich eher traurig.:(
Es wurde immer suggeriert, dass eben das Geld nicht da wäre, um in Infrastruktur, Bildung und innere Sicherheit zu investieren.
Das das Geld immer da war, ist ja nu erst durch die Bewältigung der neuerlichen Ereignisse klar geworden........
ich finde das ist eine selektive wahrnehmung. jetzt wird auf die politiker geschimpft und nichts geglaubt. wieso wurde das damals geglaubt? bzw nicht auf die stimmen gehört, die damals schon anderes behauptet und gefordert haben? achja, waren ja linke forderungen......
solange du nicht behauptest in pleitespanien ist es besser....das einzige was da besser ist, ist das wetter.
Tue ich nicht, die Politikverdrossenheit ist hier wahrscheinlich noch grösser.
Das Wetter stimmt es ist besser, aber vom Rest weisst du nicht viel.
Wer nur wegen dem Wetter auswandern möchte, sollte besser in seinem Land bleiben. Für mich ist das Leben hier einfach super und das hat garnichts mit dem Wetter zu tun. Ich werde wohl nicht mehr nach Deutschland zurückkehren.
Dieses Bündnis scheitert leider an der Unfähigkeit der drei Parteien.
Das liegt aber vor allem daran, dass diese Parteien (die LINKE ausgenommen) ihre Kernkompetenz und damit auch ihre Zielgruppe völlig aus den Augen verloren haben.
In Japan geht ein Atomkraftwerk nach einem Tsunami hoch, überall wird der Atomausstieg plötzlich populär, sogar die CDU schwenkt ein und was machen die Grünen? Wollen plötzlich Wirtschaftspolitik machen und einen Veggieday einführen. Schweinepest, Hühnegrippe, Maul- und Klauenseuche, konventionelle Massentierhaltung frag nicht nach Sonnenschein, Kükenschreddern, und und und... Das ist Grüne Kernkompentenz, hier sind, nein waren, sie glaubwürdig. Auch führen sie mit ihrer tollen Doppelparteispitze mit Frauenquote die gerade von ihnen so vehement geforderte Gleichberechtigung ad absurdum.
Die SPD wurde oben ja schon auseinandergenommen.
Die LINKE zeichnet sich immer wieder durch öffentlich geführte interne Grabenkämpfe aus. Wagenknecht, Bartsch und Kipping müssen ja nun keine Freunde sein, aber zumindest sollten sie es schaffen internes intern zu regeln.
Gespannt bin ich auf die FDP. Ihnen fehlt zur Zeit die bundespolitische Bühne um sich zu den aktuellen Themen an prominenter Stelle zu äußern. Muss kein Nachteil sein.
wieso wurde das damals geglaubt? bzw nicht auf die stimmen gehört, die damals schon anderes behauptet und gefordert haben?
Das ist eine berechtigte Frage. Könnte wie auch die sehr positiv ausfallenden Berichte über Schäubles "schwarze 0 - Politik" über eine (ich sag mal) regierungsnahe Berichterstattung liegen und der deutschen Angewohnheit lieber Geld zu sparen, als es in notwendige Reparaturen zu investieren.
Die Quittung davon bekommen wir in ein paar Jahren, wenn zB unsere Verkehrsinfrastruktur aufgrund maroder Brücken erhebliche Kosten verursachen wird, da die Brücken nicht wie jetzt einfach von 6-spurig auf 4-spurig auf 2-spurig (A1 Dütebrücke bei Osnabrück) und nur noch auf 40t runtergeregelt werden können sondern gesperrt oder neu gebaut werden müssen.
Wir aufgrund der Massentierhaltung immer mehr mit irgendwelchen Seuchen zu tun haben werden und unser Grundwasser durch die medikamentenbelasteten Exkremente der Tiere verseucht wird und daher vor jedem Gebrauch erst einmal umständlich und kostenintensiv aufbereitet werden muss.
Ich könnte mir eine R2G Regierung sehr gut vorstellen, wenn sich die Parteien darauf besinnen, was sie können.
MatthiasR
02.01.2017, 10:00
Auf den ersten Blick finde ich da eine Malu Dreyer schon besser. Sie wirkt auf mich dem Bürger näher.
Die hat ja vor Kurzem beim geplatzen Verkauf des Flughafens Hahn wirklich Kompetenz bewiesen :(
Gruß Matthias
Die Quittung davon bekommen wir in ein paar Jahren, wenn zB unsere Verkehrsinfrastruktur aufgrund maroder Brücken erhebliche Kosten verursachen wird, da die Brücken nicht wie jetzt einfach von 6-spurig auf 4-spurig auf 2-spurig (A1 Dütebrücke bei Osnabrück) und nur noch auf 40t runtergeregelt werden können sondern gesperrt oder neu gebaut werden müssen.
Wir aufgrund der Massentierhaltung immer mehr mit irgendwelchen Seuchen zu tun haben werden und unser Grundwasser durch die medikamentenbelasteten Exkremente der Tiere verseucht wird und daher vor jedem Gebrauch erst einmal umständlich und kostenintensiv aufbereitet werden muss.
Ich könnte mir eine R2G Regierung sehr gut vorstellen, wenn sich die Parteien darauf besinnen, was sie können.
Die "Quittung" ist schon ausgestellt.:dresche
Ich bekomme jedes Mal einen Schreck, wenn ich nach halbjährlicher Abstinenz mal wieder deutschen Boden betrete.
Wenn man solche Sachen nur so ab und an sieht, dann merkt man erst mal wie weit es schon gekommen ist.
Wie ich schon sagte:
Es muss was absolut NEUES her.
Ich bekomme jedes Mal einen Schreck, wenn ich nach halbjährlicher Abstinenz mal wieder deutschen Boden betrete.
Wenn man solche Sachen nur so ab und an sieht, dann merkt man erst mal wie weit es schon gekommen ist.
Kannst du mal objektiv sagen, was "solche Sachen" sind, bei denen du "jedes Mal einen Schreck" bekommst? Ich mag so allgemeines in den Raum schwadronieren nicht so gern. (Was dich ja nicht interessieren muss, aber ich würde mich trotzdem über einen Antwort freuen. :Blumen: )
Kannst du mal objektiv sagen, was "solche Sachen" sind, bei denen du "jedes Mal einen Schreck" bekommst? Ich mag so allgemeines in den Raum schwadronieren nicht so gern. (Was dich ja nicht interessieren muss, aber ich würde mich trotzdem über einen Antwort freuen. :Blumen: )
Ich antworte, warum auch nicht.
Meine ehemalige Heimatstadt, als Beispiel, ob es an anderen Stellen genauso ist, kann ich natürlich nicht sagen.
Provinzstadt mit Hang zur Überheblichkeit, etwas über 64Tsd Einwohner (Hessen), um die 2 % Arbeitslosigkeit, also eigentlich hat jeder Arbeit.
Wenn man dann in der Innenstadt sieht wieviele Läden leer stehen,
wenn man den Zustand der Strassen sieht,
die Unzufriedenheit vieler Menschen, die man noch von früher kennt wenn man mit ihnen mal ins Gespräch kommt, das alles zeigt mir, wieviel im Argen liegt.
Ganz allgemein den runtergekommenen Eindruck den diese Stadt nicht mehr verstecken kann, dann frage ich mich:
Warum sieht das so aus, wenn doch fast alle Menschen die arbeiten können, auch Arbeit haben.
Ist das Zufall?
Oder gewollt?
Muss das so sein?
Was denkt sich ein OB einer solchen Stadt?
Das alles lässt für mich nur einen Gedanken zu:
Es muss sich was ändern.
Seit Jahr und Tag regiert in dieser Stadt die CDU, meistens mit absoluter Mehrheit, also kanns doch eigentlich nur an dieser Partei liegen, ist doch kein Zufall, oder?
Gruss
Danke, so finde ich das schon verständlicher. :)
Die Dinge, die du ansprichst haben meiner Meinung nach sehr viel mit dem Kaufverhalten der Menschen zu tun. Die Leute fahren halt, wenn sie nicht bei Amazon einkaufen, in den Supermarkt mit Parkhaus direkt nebendran. Ich komm auch aus einer Provinzstadt mit ziemlich genau der Größe, glaube nicht, das sich das so viel schenkt.
Denkst du, dass da die Politik so unmittelbar was tun kann? Ich glaube, dass haben wir, wie so oft, selbst in der Hand.
Abgesehen davon, ist das in Spanien anders?
Abgesehen davon, ist das in Spanien anders?
Vieles ist ähnlich, manches ist besser, manches schlechter.
Aber solch marode Hauptverkehrsstrassen findest du in Spanien nicht.
Wenn ich abgelegene Strassen in die Berge nehme, dann evtl schon, aber in den Städten und Gemeinden, alles gut asphaltiert.
Leerstand von Geschäften gibts hier auch, liegt aber auch an der Immobilienblase, die es aber in Deutschalnd garnicht gibt.
Da werden Hände ringend Wohnungen und Häuser gesucht.
Unser Haus was wir im vorletzten Jahr verkauft haben, war schon weg, da war noch nicht mal das Exposé fertiggestellt.
Ich sage es mal so, eine Nation die in den Top-3 der Exportnationen sich seit Jahren befindet, für die sollte es solche Probleme garnicht erst geben.
Obendrein sollten die so reich sein, das es kein Problem darstellt, 1 Mio Schutzsuchende zu versorgen.
Terrorgefahr mal ausgeklammert.
Gruss
Ich glaube auch, dass Innenstädte von ich sag mal Provinzhauptstädten ein echtes Problem haben. Hohe Mieten, wenig bis keine Parkplätze und vor allem Konkurrenz an verkehrsgünstig gelegenen Outletzentren. Man ruht sich auf der Geschichte aus. Und nur Geschichte reicht heute einfach nicht mehr.
Allgemein habe ich den Eindruck, dass Deutschland in vielerlei Hinsicht die digitale Entwicklung verschlafen hat bzw. zögerlich reagiert hat, anstatt sie entsprechend auszunutzen.
sybenwurz
03.01.2017, 11:53
Schulz hat ja nicht mal Abitur, das sollte doch klarstellen, dass er nicht aus der 'Oberschicht' ist.
Einer aus der Unter- oder Mittelschicht ohne Abi aber mit Verstand und Herz am rechten Fleck wär mir definitiv lieber als die rechtsaussen-Hassprediger und Flachzangen der AfD, wo ja scheinbar die komplette Führungsriege mit Studienabschlüssen ist (Petry Dr. in Chemie, Gauland, Glaser, Storch Juristen, Höcke OStR...).
Ich will jetzt auch nicht den Linken das Wort reden, aber meinem aktuellen Eindruck nach sind das die einzigen, denen ich es zutrauen würde, mehr ihre Prinzipien zu vertreten statt eingefahrenen Gleisen und Lobbyisten zu folgen.
Schwarzfahrer
03.01.2017, 12:47
Schulz hat ja nicht mal Abitur, das sollte doch klarstellen, dass er nicht aus der 'Oberschicht' ist.
Wie definierst Du "Oberschicht"? Ob man Abitur hat, sollte doch primär mit den schulischen Fähigkeiten zu tun haben, und nicht mit der sozialen Herkunft - sagen zumindest die glühenden Verfechter unseres ach so Chancen-offenen dreigliedrigen Schulsystems. Oder sollte doch etwas dran sein, daß das deutsche Schulsystem extrem sozial selektiv ist, wie es böse Untersuchungen (z.B. UNESCO) immer wieder behaupten? Oder ist doch etwas an der These der vererbten Intelligenz, die Sarrazin als böser Rassismus vorgeworfen wurde?
Ansonsten ist mir die Herkunft egal, Schulz ist seit vielen Jahren Oberschicht, allein durch seine hohe Position im Europäischen System und seine Einkommensklasse; der ist so abgehoben wie jeder andere dort oben. Ich glaube auch, daß seine hohe Akzeptanz in Deutschland primär darauf beruht, daß er sich in der Innenpolitik zu Hause noch nicht verbrennen konnte - man weiß eben zu wenig über ihn. Das ist ein ähnlicher "Grundbonus", wie der vom jeweiligen Außenminister. Mit seinen Fähigkeiten dürfte es wenig zu tun haben. Ich persönlich hoffe, daß er uns erspart bleibt.
Einer ...mit Verstand und Herz am rechten Fleck wär mir definitiv lieber
Mir auch - hast Du einen Tipp?
Ich will jetzt auch nicht den Linken das Wort reden, aber meinem aktuellen Eindruck nach sind das die einzigen, denen ich es zutrauen würde, mehr ihre Prinzipien zu vertreten statt eingefahrenen Gleisen und Lobbyisten zu folgen.Dürfte stimmen - aber es sind nicht unbedingt meine Prinzipien; zumindest nicht, solange eine Sarah Wagenknecht eine Rolle spielt. Aber das liegt vielleicht daran, daß ich real existierenden Sozialismus an der eigenen Haut erlebt habe - und dies nie wieder möchte. Ansonsten verfolgen m.M.n. auch die Grünen oder die AfD oder die IS sehr wohl ihre eigenen Prinzipien - Prinzipientreue ist somit wohl kaum ein ausreichendes positives Differenzirungsmerkmal.
MatthiasR
03.01.2017, 13:58
Aber solch marode Hauptverkehrsstrassen findest du in Spanien nicht.
Wenn ich abgelegene Strassen in die Berge nehme, dann evtl schon, aber in den Städten und Gemeinden, alles gut asphaltiert.
Ohne nennenswerten Frost sind Straßen aber auch viel leichter in gutem Zustand zu halten!
Und vermutlich brettern in Spanien auch nicht derart viel schwere LKW über die Straßen wie in DE.
Gruß Matthias
Man ruht sich auf der Geschichte aus. Und nur Geschichte reicht heute einfach nicht mehr.
Auf den Punkt gebracht.
Ohne nennenswerten Frost sind Straßen aber auch viel leichter in gutem Zustand zu halten!
Und vermutlich brettern in Spanien auch nicht derart viel schwere LKW über die Straßen wie in DE.
Gruß Matthias
Frost, ja den gibts hier weniger das stimmt, aber was glaubst du wieviele LKW hier fahren.
Rundherum jede Menge Marmorsteinbrüche und die LKW vollgepackt mit riesigen Blöcken.
Also 40 Tonner ist hier ein Normal-LKW.
Geteert wird hier ständig, auch manchmal wenn man als Laie denkt, war doch noch garnicht nötig.
Und eine Exportnation wie Deutschland, sollte ein berechtigtes Interesse haben, das alle Strassen gut in Schuss sind.
Brücken sowieso.
Ich habe da mal einen Bericht im TV gesehen, also wenn das wirklich so bedenklich ist, vesrtehe ich nicht, warum die Renovierung solcher Brücken sich so lange hinzieht.
Bis die erste zusammenfällt, dann ist das Geschrei gross.
............
Ich will jetzt auch nicht den Linken das Wort reden, aber meinem aktuellen Eindruck nach sind das die einzigen, denen ich es zutrauen würde, mehr ihre Prinzipien zu vertreten statt eingefahrenen Gleisen und Lobbyisten zu folgen.
Ich hatte heute eine Einheit auf der Rolle absolviert und mir dabei u.a. den Ansichten von S.Wagenknecht ( Die Linke ) angenommen https://www.youtube.com/watch?v=j9d4xOKfgME .
Jetzt bin mehr als zuvor gedacht auf Ihrer Seite.
Noch weiß ich nicht, wie die Partei zum Tierwohl steht, das mir sehr am Herzen liegt. Sollte das auch noch passen, bin ich glatt überzeugt.
Ich hatte heute eine Einheit auf der Rolle absolviert und mir dabei u.a. den Ansichten von S.Wagenknecht ( Die Linke ) angenommen https://www.youtube.com/watch?v=j9d4xOKfgME .
Jetzt bin mehr als zuvor gedacht auf Ihrer Seite.
Noch weiß ich nicht, wie die Partei zum Tierwohl steht, das mir sehr am Herzen liegt. Sollte das auch noch passen, bin ich glatt überzeugt.
Die Frau hat Format, da gibts nix dran zu rütteln.
Schreib sie an und frag nach, vielleicht bekommst du eine Antwort, kann mir nicht vorstellen, das sie deine Frage unbeantwortet lässt.
Dürfte stimmen - aber es sind nicht unbedingt meine Prinzipien; zumindest nicht, solange eine Sarah Wagenknecht eine Rolle spielt. Aber das liegt vielleicht daran, daß ich real existierenden Sozialismus an der eigenen Haut erlebt habe - und dies nie wieder möchte. Ansonsten verfolgen m.M.n. auch die Grünen oder die AfD oder die IS sehr wohl ihre eigenen Prinzipien - Prinzipientreue ist somit wohl kaum ein ausreichendes positives Differenzirungsmerkmal.Sahra Wagenknecht ist der Ansicht, dass es in der DDR nicht einmal den Kommunismus gab und erst recht keinen Sozialismus.
Nach der Wende trat sie aus Trotz der SED bei meinte sie mal, weil sie nicht wollte, dass der Sozialismus keine Chance mehr bekommt.
Was ich von Wagenknecht schön gehört habe, hat mir immer ziemlich gut gefallen.
Das gilt auch in Bezug auf Katja Kipping.
Schwarzfahrer
03.01.2017, 19:20
Sarah Wagenknecht ist der Ansicht, dass es in der DDR nicht einmal den Kommunismus gab und erst recht keinen Sozialismus.
Ja, es war eben die real existierende Version; die ihr vorschwebende fundamentalistische Version gab es höchstens in Albanien und noch in Nordkorea.
Nach der Wende trat sie aus Trotz der SED bei meinte sie mal, weil sie nicht wollte, dass der Sozialismus keine Chance mehr bekommt.
Das ist für mich (und wohl für viele frühere Ostblock-Bewohner) so, als ob jemand der NPD beitritt, damit die alten Ideale der alten Diktatur nochmal eine Chance bekommen. Für mich ein Zeichen für einen festen ideologischen "Glauben" an ihre Prinzipien, der alle Folgen ihrer Ideen auf die Menschen ausblendet. Dazu paßt auch, daß sie z.B. seit Jahren konsequent von der Gedenkveranstaltung der Linken an die Opfer des Stalinismus demonstrativ fernbleibt. Bei so jemandem habe ich Zweifel, ob sie bei entsprechender Macht in der Wahl ihrer Mittel zur Durchsetzung zimperlicher wäre, als Stalin.
Was ich von Wagenknecht schön gehört habe, hat mir immer ziemlich gut gefallen.
Das gilt auch in Bezug auf Katja Kipping.
Was ich zugeben muß, sie hat einen guten Auftritt, ist intelligent und kann besser reden, als viele andere Politiker. Das sollte aber nicht über die Inhalte hinwegtäuschen.
Ja, es war eben die real existierende Version; die ihr vorschwebende fundamentalistische Version gab es höchstens in Albanien und noch in Nordkorea.
.................
Wo hast Du denn diesen Unsinn her? Für Sozialismus / Kommunismus sind nach Marx hoch entwickelte Produktivkräfte eine unabdingbare Voraussetzung, welche in den beiden genannten Ländern nicht gegeben ist. So politisch "ungebildet" und diktaturbefürwortend kommt mir Sahra Wagenknecht nicht vor wie Du sie karikierst ;)
Sahra Wagenknecht im Interview mit R. David Precht: Was ist Kommunismus (https://www.youtube.com/watch?v=W4uamusVlsI)
Das Problem des Kommunismus zwischen Theorie und Praxis ist halt der Egoismus des einzelnen. Wäre doch super wenn alle sich nach ihren Fähigkeiten entsprechend einbringen und am Ende alle in Wohlstand leben könnten.
Leider wird es immer Menschen geben, die ihre Leistung als besser bewerten als die von anderen und sich somit ein größeres Stück vom Kuchen nehmen wollen.
Das Problem des Kommunismus zwischen Theorie und Praxis ist halt der Egoismus des einzelnen. Wäre doch super wenn alle sich nach ihren Fähigkeiten entsprechend einbringen und am Ende alle in Wohlstand leben könnten.
Leider wird es immer Menschen geben, die ihre Leistung als besser bewerten als die von anderen und sich somit ein größeres Stück vom Kuchen nehmen wollen.Das gefällt mir ausgesprochen gut, was Du da geschrieben hast :Blumen:!
Es wäre Zeit, dass die Menschen endlich anfangen ihren Egoismus und Hochmut Schritt für Schritt einzudämmen.
Das gefällt mir ausgesprochen gut, was Du da geschrieben hast :Blumen:!
Es wäre Zeit, dass die Menschen endlich anfangen ihren Egoismus und Hochmut Schritt für Schritt einzudämmen.
Thomas,
wird aber (leider) nicht passieren. Siehe Beispielsweise unsere "Vorbildmanager" ala Nonnenmacher, Winterkorn, Zumwinkel etc. etc. etc.!
Solange Betrug und Steuerbetrug am Volk und damit Beschiss der Allgemeinheit nicht endlich richtig verfolgt, sondern Fahnder, die mal einen der "Politikerlieblinge" hops nehmen, (klickmich (http://www.capital.de/themen/wie-der-staat-unbequeme-steuerfahnder-kaltstellt.html)), kaltgestellt und disskreditiert werden, wird das in D nichts.
Von den echten Gemeinschaftsabzockern ala Miriclan (https://de.wikipedia.org/wiki/Miri-Clan) mal ganz abgesehen...
Omtc
Thomas
Sahra Wagenknecht im Interview mit R. David Precht: Was ist Kommunismus (https://www.youtube.com/watch?v=W4uamusVlsI)Wunderbar :-) und somit habe ich höchstwahrscheinlich eine sehr angenehme Abendunterhaltung, bei der ich vielleicht ja sogar, was dazu lernen kann.
Die Antwort auf die Einstiegsfrage finde ich schon mal Klasse :Blumen: :Liebe:!
(Ich Dummerle habe da wahrscheinlich was verwechselt:
Der Sozialismus wird als eine Vorstufe vom Kommunismus angesehen und nicht umgekehrt.
Aber wie sagte die Sarah so schön:
Die Worte oder Begriffe sind nicht so wichtig :-))
Schwarzfahrer
03.01.2017, 20:57
Wo hast Du denn diesen Unsinn her? Für Sozialismus / Kommunismus sind nach Marx hoch entwickelte Produktivkräfte eine unabdingbare Voraussetzung, welche in den beiden genannten Ländern nicht gegeben ist.
Kommunismus ist eine totalitäre Ideologie, die in der Praxis je nach "Gründlichkeit" bis zu Staaten wie Nordkorea führt, aber noch nie zu einer grlücklichen, vielfältigen und freien Gesellschaft. Nur wer nie in solchen Ländern gelebt hat, kann glauben, daß die Utopie vom Kommunismus auf Staatsebene mit Menschen machbar ist. Ich bin überzeugt, daß es der menschlichen Natur widerstrebt, und daher nur in Diktaturen umgesetzt werden kann. Und solange die Wagenknecht behaptet, Stalin sein kein Verbrecher und seine Opfer hätten einem höheren Zweck gedient, bleibt sie für mich eine gefährliche Figur, auch wenn sie wohl keine Chance hat, hier ihre Ideen voll umzusetzen.
So politisch "ungebildet" und diktaturbefürwortend kommt mir Sahra Wagenknecht nicht vor wie Du sie karikierst ;)
Welcher spätere Diktator in der Geschichte hat zuvor sich als solcher zu erkennen gegeben? Robespierre, Lenin, Castro, Mao, Hitler, Kim Il Sung, Erdogan - alle wurden entweder unterschätzt oder gar als Lösung der aktuellen Probleme angesehen - erst im nachhinein zeigten sie ihr "volles Potential". Was nicht heißt, daß ich Wagenknecht mit der Liste gleichsetze, aber ich halte jeden, der totalitäre Ideologien beschwört, für potentiell gefährlich.
Schwarzfahrer
03.01.2017, 21:00
Leider wird es immer Menschen geben, die ihre Leistung als besser bewerten als die von anderen und sich somit ein größeres Stück vom Kuchen nehmen wollen.
Und es wird auch immer Menschen geben, die eine höhere Leistung, als andere einbringen, und daher auch ein größeres Stück vom Kuchen verdienen. (das Strittige ist nur, wieviel größer). Gleichberechtigung wird nie absolute Gleichheit bedeuten können, damit müssen wir leben.
Vor einiger Zeit habe ich mir mal einen Vortrag von Werner Sinn angesehen.
Ich habe zu wenig Ahnung, um alles verstehen bzw. beurteilen zu können, was er das so gesagt hat, aber wenn man nur mal die Reaktionen des Publikums sich anschaut, was gelegentlich durch Kameraschwencks gezeigt wird, dann ist das schon ziemlich eindrucksvoll.
Es ging in dem Vortrag um Schulden.
-> https://www.youtube.com/watch?v=_6k2ExRjLVc
Stairway
03.01.2017, 22:13
Ich hatte heute eine Einheit auf der Rolle absolviert und mir dabei u.a. den Ansichten von S.Wagenknecht ( Die Linke ) angenommen https://www.youtube.com/watch?v=j9d4xOKfgME .
Jetzt bin mehr als zuvor gedacht auf Ihrer Seite.
Noch weiß ich nicht, wie die Partei zum Tierwohl steht, das mir sehr am Herzen liegt. Sollte das auch noch passen, bin ich glatt überzeugt.
Bedenke aber bitte das sie oft Gegenwind hat in ihrer Partei. Sie hat sich oft kritisch zur Flüchtlingspolitik der Kanzlerin geäußert , und bekam einen Rüffel ihrer Partei Kollegen.
Man wirft ihr sogar "Schnittmengen" mit der AFD vor, in einigen Sachen.
Aber sonst gute Rede und wie Recht sie hat in vielen Sachen.
" Sie haben nicht den Milliardär Trump gewählt , sie haben das weiter so abgewählt"
Stairway
03.01.2017, 22:19
Und solange die Wagenknecht behaptet, Stalin sein kein Verbrecher und seine Opfer hätten einem höheren Zweck gedient, bleibt sie für mich eine gefährliche Figur, auch wenn sie wohl keine Chance hat, hier ihre Ideen voll umzusetzen.
Hat sie das wirklich gesagt? Hammer!
Komme übrigens auch aus der ehemaligen. Nein so wie es war will wohl kaum einer zurück.Aber es wird auch vieles von den Medien in den Dreck getreten was nicht so war.
Ich hab neulich irgendwo einen Satz gelesen der es trifft wie ich finde" Die Idee des Kommunismus ist gut , aber nicht durchführbar , weil der Mensch schlecht ist!
Thomas,
wird aber (leider) nicht passieren. Siehe Beispielsweise unsere "Vorbildmanager" ala Nonnenmacher, Winterkorn, Zumwinkel etc. etc. etc.!
Solange Betrug und Steuerbetrug am Volk und damit Beschiss der Allgemeinheit nicht endlich richtig verfolgt, sondern Fahnder, die mal einen der "Politikerlieblinge" hops nehmen, (klickmich (http://www.capital.de/themen/wie-der-staat-unbequeme-steuerfahnder-kaltstellt.html)), kaltgestellt und disskreditiert werden, wird das in D nichts.
Von den echten Gemeinschaftsabzockern ala Miriclan (https://de.wikipedia.org/wiki/Miri-Clan) mal ganz abgesehen...
Omtc
ThomasEs kommt mir oft so vor, als würden sich viele Menschen dauernd dazu verführen lassen, sich selbst unter Druck zu setzen.
Erst der Kampf in der Schule, der Ausbildung bzw. dem Studium, um an einen gut bezahlten Job zu kommen.
Kaum haben sie den und fühlen sich einigermaßen sicher, dann trauen sie sich glücklicherweise (!) Kinder in die Welt zu setzen und sind fortan natürlich noch mehr davon abhängig ihren gut bezahlten Job zu behalten.
Tja - und läuft das ganz gut mit der Familie, dann träumen sie von einer eigenen Wohnung oder gar einem eignene Haus, was natürlich für einen Großteil nicht aus eigenen Mitteln zu finanzieren ist.
Aber man ist ja Optimist und gehört zu den Gewinnern ;-), also kann man darauf vertrauen, dass man zukünftig begehrt sein wird in der Berufswelt und man kann sich ruhig verschulden.
Da man kaum Zeit hat für die eigenen Kinder und den eigenen Mann bzw. die eigenen Frau na dann muss man wenigstens erstklassige Urlaube zusammen verbringen, die entsprechend kosten. ;-)
Zwei Autos braucht man da ja sowieso ist ja klar ;-), sonst sieht man sich ja überhaupt nicht mehr.
Das kostet dann auch einen Haufen Schotter.
Und wenn dann mal was richtig schief geht (gut bezahlter Job geht verloren), dann ist Ruckzuck die K... so richtig am Dampfen.
Trimichi
04.01.2017, 07:03
Es kommt mir oft so vor, als würden sich viele Menschen dauernd dazu verführen lassen, sich selbst unter Druck zu setzen.
Erst der Kampf in der Schule, der Ausbildung bzw. dem Studium, um an einen gut bezahlten Job zu kommen.
Kaum haben sie den und fühlen sich einigermaßen sicher, dann trauen sie sich glücklicherweise (!) Kinder in die Welt zu setzen und sind fortan natürlich noch mehr davon abhängig ihren gut bezahlten Job zu behalten.
Tja - und läuft das ganz gut mit der Familie, dann träumen sie von einer eigenen Wohnung oder gar einem eignene Haus, was natürlich für einen Großteil nicht aus eigenen Mitteln zu finanzieren ist.
Aber man ist ja Optimist und gehört zu den Gewinnern ;-), also kann man darauf vertrauen, dass man zukünftig begehrt sein wird in der Berufswelt und man kann sich ruhig verschulden.
Da man kaum Zeit hat für die eigenen Kinder und den eigenen Mann bzw. die eigenen Frau na dann muss man wenigstens erstklassige Urlaube zusammen verbringen, die entsprechend kosten. ;-)
Zwei Autos braucht man da ja sowieso ist ja klar ;-), sonst sieht man sich ja überhaupt nicht mehr.
Das kostet dann auch einen Haufen Schotter.
Und wenn dann mal was richtig schief geht (gut bezahlter Job geht verloren), dann ist Ruckzuck die K... so richtig am Dampfen.
Eben. Man muss den ganzen Blödsinn - Nobelpreisträger und Verhaltensforscher Konrad Lorenz spricht auch vom Wettlauf mit sich selbst - NICHT mitmachen.
Weniger ist mehr. Ein mehr an Lebensqualität. Wie nicht nur Philosophen der Antike, sondern auch Philosophen von heute (vgl. R. D. Precht) wissen und öffentlich weissagen.
Es fragt sich nun welche Regierung das am ehesten unterstützt, wenn man bedenkt das neben dem Luxusgut Zeit vor allem Energie- und Medien-/Informationsstruktur wichtig sein werden.
Wagenknecht als Kanzlerin kann ich mir nicht vorstellen. Klar haben wir Shadow-Government, Schatten-Regierung, eine geheime Weltregierung, die Illuminaten oder auch Illumis von Insidern genannt, multinationale Konzerne die das Weltenschiff deixeln. Sind diese Leute wirklich unfähig? Hm. Wagenknecht hat womöglich das Brain von unten nach oben zu vermittlen. Aber kann sie das auch von oben nach unten? I do not think so.
Merkel sollte den Weg frei machen für frischen Wind, zugleich Sorge dafür tragen, dass DE auch in Zukunft über die best infrastructure, die beste Infrastruktur der Welt verfügt.
Ich bleibe bei Grün. Ansonsten halte ich Mutti Mama Merkel für die beste Alternative zu grün.
Übrigens gibt es inzwischen einige die nicht mehr so mitmachen/mitspielen: 20h p.w. Teilzeitjob, Leben in einer WG. Ende. Geht auch mit weniger.
--
Edit: Beitrag von R. D. Precht auf fb bringt es auf den Punkt (habe ich nicht auf ytube gefunden)
https://www.facebook.com/WWieWahrheit/videos/1083650421755789/?pnref=story
Es kommt mir oft so vor, als würden sich viele Menschen dauernd dazu verführen lassen, sich selbst unter Druck zu setzen.
Erst der Kampf in der Schule, der Ausbildung bzw. dem Studium, um an einen gut bezahlten Job zu kommen.
Ist das so abwegig?
Bei einem Abschluss mit 25 geht man vielleicht 40 Jahre arbeiten.
In der Zeit legt man dann auch den Grundstein dafür, wie es einem von 65 bis zum Ende finanziell geht. Ich finde es nicht absurd, dass man sich dafür in der Schule/ der Ausbildung/Studium ins Zeug legt.
Eben. Man muss den ganzen Blödsinn - Nobelpreisträger und Verhaltensforscher Konrad Lorenz spricht auch vom Wettlauf mit sich selbst - NICHT mitmachen.
Weniger ist mehr. Ein mehr an Lebensqualität. Wie nicht nur Philosophen der Antike, sondern auch Philosophen von heute (vgl. R. D. Precht) wissen und öffentlich weissagen.
Es fragt sich nun welche Regierung das am ehesten unterstützt, wenn man bedenkt das neben dem Luxusgut Zeit vor allem Energie- und Medien-/Informationsstruktur wichtig sein werden.
Wagenknecht als Kanzlerin kann ich mir nicht vorstellen. Klar haben wir Shadow-Government, Schatten-Regierung, eine geheime Weltregierung, die Illuminaten oder auch Illumis von Insidern genannt, multinationale Konzerne die das Weltenschiff deixeln. Sind diese Leute wirklich unfähig? Hm. Wagenknecht hat womöglich das Brain von unten nach oben zu vermittlen. Aber kann sie das auch von oben nach unten? I do not think so.
Merkel sollte den Weg frei machen für frischen Wind, zugleich Sorge dafür tragen, dass DE auch in Zukunft über die best infrastructure, die beste Infrastruktur der Welt verfügt.
Ich bleibe bei Grün. Ansonsten halte ich Mutti Mama Merkel für die beste Alternative zu grün.
Übrigens gibt es inzwischen einige die nicht mehr so mitmachen/mitspielen: 20h p.w. Teilzeitjob, Leben in einer WG. Ende. Geht auch mit weniger.
--
Edit: Beitrag von R. D. Precht auf fb bringt es auf den Punkt (habe ich nicht auf ytube gefunden)
https://www.facebook.com/WWieWahrheit/videos/1083650421755789/?pnref=storySollte sich herausstellen, dass Leute wie Sahra Wagenknecht oder Katja Kipping letztlich ähnlich von Geld und Macht korrumpierbar sind wie wohl ein Großteil der anderen, dann wäre das für mich erst einmal besonders schlimm.
Ich fürchte beide würden sich so gut sie es können wehren, aber der Kampf würde äußerst mühsam und aufzehrend werden.
Angenommen ähnlich gestrickte Leute oder eine oder beide kämen mal in Form einer Regierungspartei (bundesweit) an die "Macht", dann müssten sie wohl Kompromisse eingehen bzw. suchen.
Durchaus wahrscheinlich, dass Ideale dabei im Laufe der Zeit immer mehr herausgewaschen würden.
Aus Enttäuschung über sich selbst, ist dann so manches denkbar.
Irgendwie muss man ja negative Gefühle wegdrücken.
Du traust Dich einiges zu schreiben, was ich mich nicht trauen würde.
Letztlich glaube ich nach Seehofer, dass diejenigen, die gewählt sind wirklich kaum was zu sagen haben und diejenigen, die sehr viel zu sagen haben nicht gewählt sind.
Wer das zu welchem Prozentsatz dann genau ist, weiß ich nicht.
Ist im Prinzip wahrscheinlich auch nicht so wichtig, wenn man erkannt hat, dass Geld in dieser Welt einfach ein ungeheueres Machtmittel ist, was oft missbraucht wird.
Mir kommt es so vor, als würden oft bereits etwas ältere Menschen (die wohl auch ihre Schäfchen im Trockenen haben bzw. sich dessen ziemlich sicher sind) anfangen sehr kritische Töne anzuschlagen und sehr unangenehme Themen immer wieder anzusprechen.
Sinn ist ja z.B. 2012 schon fast im Rentenalter gewesen.
Oder halt eben Menschen, die irgendwann sowieso schon zum Außenseiter geworden sind oder gemacht wurden.
Die haben dann nicht mehr so viel Angst z.B. vor dem Verlust an gutem Ruf.
Die weit verbreitete Form der Demokratie, wie wir Menschen sie bisher kennen, ist viel zu anfällig für Korruption.
Wir brauchen viel mehr Menschen, die eine sehr starke humane Ethik in sich tragen und sich wirklich von ihr führen lassen und sie nicht immer wieder mal ausblenden.
Nachtrag: Sinn erwähnte in seinem Vortrag Kardinal Marx, der nach ihm sprach.
Da bin ich neugierig.
Den höre und sehe ich mir jetzt mal an. -> https://www.youtube.com/watch?v=OX38Gn3EDI4
Ist das so abwegig?
Bei einem Abschluss mit 25 geht man vielleicht 40 Jahre arbeiten.
In der Zeit legt man dann auch den Grundstein dafür, wie es einem von 65 bis zum Ende finanziell geht. Ich finde es nicht absurd, dass man sich dafür in der Schule/ der Ausbildung/Studium ins Zeug legt.Nein - ich finde es in der heutigen Welt auch nicht abwegig.
Nur blendet man halt bei diesem Kampf um u.a ein hohes Gehalt eben aus, dass je mehr einzelne Gruppen verdienen, desto schwerer wird es in unserer Arbeitswelt für andere auf ein gutes Gehalt zu kommen oder es zu behalten oder überhaupt an einen einigermaßen gut bezahlten Job zu kommen.
Sternstunde Philosophie vom 15.05.2016 mit Sahra Wagenknecht: https://www.youtube.com/watch?v=Hwwn2a_NVT0
Nachtrag:
Hat mir sehr gut gefallen:
Sowohl die Art und Weise der Gesprächsführung der Moderatorin als auch die von Sahra Wagenknecht und den Inhalt der Antworten fand ich auch sehr, sehr sympathisch.
Hier findet man Infos zu ihrem neuen Buch: http://www.campus.de/buecher-campus-verlag/gesellschaft-wirtschaft/wirtschaft/reichtum_ohne_gier-10240.html
spanky2.0
05.01.2017, 18:46
Sollte sich herausstellen, dass Leute wie Sahra Wagenknecht oder Katja Kipping letztlich ähnlich von Geld und Macht korrumpierbar sind wie wohl ein Großteil der anderen, dann wäre das für mich erst einmal besonders schlimm.
Hi Thomas,
darf ich fragen was Du damit meinst bzw. was Du besonders schlimm finden würdest?!
Wagenknechts Ehemann Oskar Lafontaine hat bestimmt schon das ein oder andere "Milliönchen" auf der Seite und sie selbst sitzt schon seit 2009 als Abgeordnete im Bundestag. Und hast du mal gesehen in welcher Villa die beiden an der Deutsch-Französischen Grenze "residieren"? Du kannst Dir sicher sein, dass sie ihre Schäfchen schon längst im Trockenen hat.
...wie sagt man so schön..."Wasser predigen und Wein saufen"...das sind mir die Liebsten ;)
PS zur Klarstellung: Das heisst natürlich noch lange nicht, dass sie korrumpierbar ist!
Hi Thomas,
darf ich fragen was Du damit meinst bzw. was Du besonders schlimm finden würdest?!
Wagenknechts Ehemann Oskar Lafontaine hat bestimmt schon das ein oder andere "Milliönchen" auf der Seite und sie selbst sitzt schon seit 2009 als Abgeordnete im Bundestag. Und hast du mal gesehen in welcher Villa die beiden an der Deutsch-Französischen Grenze "residieren"? Du kannst Dir sicher sein, dass sie ihre Schäfchen schon längst im Trockenen hat.
...wie sagt man so schön..."Wasser predigen und Wein saufen"...das sind mir die Liebsten ;)
PS zur Klarstellung: Das heisst natürlich noch lange nicht, dass sie korrumpierbar ist!In meinen Augen vertreten beide (Wagenknecht und Kipping) Standpunkte, hinter denen für mich eine recht hohe Ethik steht.
Wenn sich dann heraustellen würde, dass diese Ethik doch nicht so stark ausgeprägt ist, oder nur vorgegeben worden ist, dass es diese gäbe, dann empfände ich das als besonders schlimm.
Da wäre mir ein Politiker lieber, der sagt, ich bin für das Recht des Stärkeren, einfach weil es tatsächlich seinem Standpunkt entspricht und das obwohl ich diesen Standpunkt ganz und gar nicht teile.
Dem Lafontaine traue ich viel weniger, aber das ist weitgehend eine Sache meines Gefühls.
Ich weiß viel zu wenig von ihm als Mensch und als Politiker, als das ich das wirklich gerecht beurteilen könnte.
Ich frage mich ja auch, was die hübsche Sahra nur an dem Oscar so gut findet ;-).
Wo die Liebe halt hinfällt ;-)!
Hoffentlich macht sie dem Oscar wenigstens ab und zu mal ein bisschen Feuer unter dem Hintern, wenn er mal wieder ein irrsinnig teueres Fläschchen Wein oder so aufmacht ;-).
Eins dürfte klar sein Sahra Wagenknecht ist nicht frei von einer gewissen Eitelkeit und wenn man sich von der zu sehr lenken lässt, dann ist das nicht immer unbedingt gut.
Laufen tut sie übrigens auch und den Oscar nimmt sie manchnmal mit, wenn sie mit dem Rad unterwegs ist (Besser ist das für den Oscar ;-)!).
Sie hat mal in einer Talkshow in der Nähe von Frodo gesessen.
Der scheint ihr auch ein wenig gefallen zu haben :-).
Gut - aber geheiratet hat sie halt den Oscar ...
Hmmm .... ;-)
Zum Nachdenken: https://www.youtube.com/watch?v=8JBzzSUDY0s
Tilo Jung hat die Deutschen gefragt, ob wir ein Wahrheitsministerium brauchen (https://www.youtube.com/watch?v=VZOzbfZFtvU).
Das Ergebnis hat mich erschreckt. So weit sind wir schon, dass mehr als die Hälfte das für eine gute Idee hält.
Das Ergebnis hat mich erschreckt. So weit sind wir schon, dass mehr als die Hälfte das für eine gute Idee hält.
Warum hat Dich das erschreckt?
JENS-KLEVE
09.01.2017, 23:05
Mach mal Geschichtsunterricht, wenn du welche in der Klasse sitzen hast, die top informiert von radikalen Revisionisten Seiten sind! Ich selber bin da ziemlich fit und immun gegen, aber den normalen Kollegen wird es demnächst eng werden. Es gibt politisch Radikale, Verschwörungstheoretiker usw., die sich gegenseitig zitieren und verlinken. Schnell entsteht eine parallele Wahrheit.
Mach mal Geschichtsunterricht, wenn du welche in der Klasse sitzen hast, die top informiert von radikalen Revisionisten Seiten sind! Ich selber bin da ziemlich fit und immun gegen, aber den normalen Kollegen wird es demnächst eng werden. Es gibt politisch Radikale, Verschwörungstheoretiker usw., die sich gegenseitig zitieren und verlinken. Schnell entsteht eine parallele Wahrheit.Nicht nur Revisionisten-Seiten - auch die weltweit am fünft-häufigsten aufgerufene Seite überhaupt (http://www.alexa.com/siteinfo/wikipedia.org):
http://www.heute.de/wikipedianer-fuerchten-uebernahme-der-online-enzyklopaedie-durch-rechtspopulisten-46141222.html
http://motherboard.vice.com/de/read/der-afd-mann-der-die-deutsche-wikipedia-lahm-legt
spanky2.0
10.01.2017, 08:27
Jetzt ist es wohl fix.
Gabriel will/wird gegen Mutti antreten.
Warum hat Dich das erschreckt?
Weil die Hälfte der Leute es für eine gute Idee hält, jemanden, der zum Zwecke des Machterhalts ein Interesse daran hat die Wahrheit nicht ans Licht kommen zu lassen oder zu verbiegen, darüber bestimmen zu lassen, was als wahr gelten soll.
Die Leute drücken ihre Sehnsucht nach einem totalitären Staat aus. Ich hätte nicht gedacht, dass das nach dem Dritten Reich und der DDR so schnell salonfähig wird.
Ich hätte nicht gedacht, dass das nach dem Dritten Reich und der DDR so schnell salonfähig wird.
Wie heisst es in dem Buch: Er ist wieder da
"Die einzig richtige Regierungsform ist die Diktatur."
Ob ich jetzt genauso wiedergegeben habe, wie geschrieben, kann ich jetzt auch nicht mit Bestimmtheit sagen.
Wobei ich natürlich NICHT dieser Meinung bin.
Weil die Hälfte der Leute es für eine gute Idee hält, jemanden, der zum Zwecke des Machterhalts ein Interesse daran hat die Wahrheit nicht ans Licht kommen zu lassen oder zu verbiegen, darüber bestimmen zu lassen, was als wahr gelten soll.
So gesehen stimme ich Dir zu - ich bin mir aber unsicher, ob diese "Hälfte der Leute" das Wahrheitsministerium auch als solches ansieht. Ich glaube eher, es steckt der Wunsch dahinter, endlich mal wieder Informationen zu bekommen, die nicht geschönt oder verbogen sind.
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wird kaum jemand wollen.
Schwarzfahrer
10.01.2017, 11:38
Die Leute drücken ihre Sehnsucht nach einem totalitären Staat aus. Ich hätte nicht gedacht, dass das nach dem Dritten Reich und der DDR so schnell salonfähig wird.
Ich fürchte, es ist keine bewußte Sehnsucht nach einem totalitären Staat, eher ein hohes Maß an Ahnungslosigkeit, daß solche Methoden zum Kerninventar von Diktaturen gehören. Die meisten dürften eher glauben, sie fördern damit das "Gute". Der Weg zur Hölle soll ja mit guten Absichten gepflastert sein.
Ich fürchte, es ist keine bewußte Sehnsucht nach einem totalitären Staat, eher ein hohes Maß an Ahnungslosigkeit, daß solche Methoden zum Kerninventar von Diktaturen gehören. Die meisten dürften eher glauben, sie fördern damit das "Gute". Der Weg zur Hölle soll ja mit guten Absichten gepflastert sein.
wir werden dies demnächst sehr gut in der Türkei sehen und beobachten können.
Da bin ich gespannt, wie unsere Politiker dann auf die Notwendigkeit reagieren, von dem Wohlwollen des Großkalifen E. des Kalifates Türkei abhängig zu sein.
omtc
Thomas
wir werden dies demnächst sehr gut in der Türkei sehen und beobachten können.
Da bin ich gespannt, wie unsere Politiker dann auf die Notwendigkeit reagieren, von dem Wohlwollen des Großkalifen E. des Kalifates Türkei abhängig zu sein.
Sie sind ja auch z.b. von den Saudis abhängig und machen mit denen gute Geschäfte, wo soll das Problem sein?
LidlRacer
24.01.2017, 15:40
Überraschung!
Sigmar Gabriel verzichtet auf Kanzlerkandidatur
Paukenschlag bei der SPD: Parteichef Sigmar Gabriel verzichtet auf Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz. Martin Schulz soll Nachfolger werden. (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sigmar-gabriel-spd-chef-verzichtet-auf-kanzlerkandidatur-a-1131503.html)
spanky2.0
24.01.2017, 15:45
Jetzt ist es wohl fix.
Gabriel will/wird gegen Mutti antreten.
Haha, jetzt berichtet die Bild wieder was anderes.
Jetzt berichtet sie, dass DIE ZEIT berichtet, dass Martin Schulz Kanzlerkandidat wird und Gabriel Aussenminister werden will.
Mal gespannt wie oft das noch ändert. :Lachen2:
LidlRacer
24.01.2017, 16:30
Mal gespannt wie oft das noch ändert. :Lachen2:
Gar nicht.
Viel eindeutiger als Gabriels eigene Aussagen kann es wohl nicht mehr werden:
http://www.stern.de/politik/deutschland/sigmar-gabriel-zu-seinem-ruecktritt---es-gibt-auch-private-gruende--7295686.html
Scheint mir eine sehr gute Entscheidung zu sein.
Gar nicht.
Viel eindeutiger als Gabriels eigene Aussagen kann es wohl nicht mehr werden:
http://www.stern.de/politik/deutschland/sigmar-gabriel-zu-seinem-ruecktritt---es-gibt-auch-private-gruende--7295686.html
Scheint mir eine sehr gute Entscheidung zu sein.
ich schüttel den Kopf wenn ich das lese. Das stinkt.
Man will doch nicht AUSSENminister werden, wenn man seine Familie MEHR sehen will.
Mattes87
24.01.2017, 17:00
ich schüttel den Kopf wenn ich das lese. Das stinkt.
Man will doch nicht AUSSENminister werden, wenn man seine Familie MEHR sehen will.
Naja.... Wenn Europa den Bach runter geht & Trump die USA abschottet, dann hat man ja nicht mehr so viel Stress mit Staatsbesuchen. :Lachanfall:
Nobodyknows
25.01.2017, 07:54
...
Man will doch nicht AUSSENminister werden, wenn man seine Familie MEHR sehen will.
Durch die kommende Wahl ist seine Amtszeit doch sehr überschaubar.
Gruß
N. :Huhu:
MatthiasR
25.01.2017, 14:59
Schulz hat ja nicht mal Abitur, das sollte doch klarstellen, dass er nicht aus der 'Oberschicht' ist. Und er redet auch mal Klartext, was ich sehr begrüße. Und er steht für ein starkes, geeintes Europa - anders geht es doch gar nicht.
Wohingegen der dicke Gabriel irgendwie für gar nichts steht und imho völlig indiskutabel ist.
Hab' ich (und noam) es nicht gesagt? Jetzt haben es sogar Gabriel und die SPD eingesehen.:Cheese:
Gruß Matthias
aequitas
25.01.2017, 15:24
...
Auch wenn ich Schulz für einen besseren Kandidaten halte, bleibt es leider trotzdem nur bei dieser Feststellung. Schulz steht nicht unbedingt für eine sozialdemokratischere Politik, sondern gehört ebenso zu den Befürwortern einer GroKo. Ich bin gespannt auf die programmatische Ausrichtung der SPD und welche Impulse Schulz setzt. Auch, wenn ich nicht viel Hoffnung habe, dass es einen Wandel gibt.
Hab' ich (und noam) es nicht gesagt? Jetzt haben es sogar Gabriel und die SPD eingesehen.:Cheese:
Gruß Matthias
Wir sollten für viel Geld Politikberater werden :P
Wir sollten für viel Geld Politikberater werden :P
Ich würde es umsonst machen, wenn sich drastisch was ändern würde.:Huhu:
Na wer hätte das gedacht?
https://web.de/magazine/politik/wahlen/bundestagswahl/spd-umfrage-erstmals-union-32154442
Es tut sich was.
Jetzt gehts "Mutti" an die Wäsche!;)
Na wer hätte das gedacht?
https://web.de/magazine/politik/wahlen/bundestagswahl/spd-umfrage-erstmals-union-32154442
Es tut sich was.
Jetzt gehts "Mutti" an die Wäsche!;)
Können wir bitte etwas respektvoller von Frau Merkel reden ?
Danke
Können wir bitte etwas respektvoller von Frau Merkel reden ?
Danke
Jetzt bin ich aber baff, diese Person wurde hier schon mehrfach so genannt, selbst im TV habe ich dieses Wort im Zusammenhang mit ihr schon gehört.
Da ist aber einer sehr spiessig!:)
Wegen mir, Die Frau Bundeskanzlerin.
Auf jeden Fall, schwimmen ihre Felle davon.
Jetzt bin ich aber baff, diese Person wurde hier schon mehrfach so genannt, selbst im TV habe ich dieses Wort im Zusammenhang mit ihr schon gehört.
Da ist aber einer sehr spiessig!:)
Wegen mir, Die Frau Bundeskanzlerin.
Auf jeden Fall, schwimmen ihre Felle davon.
Ja, die Leute von der AfD verwenden "Mutti" gerne und es ist abfällig gemeint.
Und ja, in diesem Fall bin ich spießig, weil es mich mittlerweile richtig nervt.
Mit Frau Bundeskanzelrin kann ich gut leben und sehe es auch so, sie kann zur Zeit nur verlieren, weil nicht mehr gesehen wird was sie geleistet hat.
(Nur am Rande: Ich habe sie nie gewählt)
Es ist noch nicht so lange her, da haben viele Deutsche gerufen, sie soll nicht länger zuschauen, wie die Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken.
Sie macht die Grenzen auf und schon geht das Geschrei los, weil so viele kommen.
Frau Merkel sieht zu, wie die Grenzen geschlossen werden und schließt einen Packt mit den Teufel ( in der Türkei). Das finde die Leute auch nicht toll, aber sind froh, dass der Flüchtlingsstrom abgenommen hat.
Jetzt ertrinken wieder die Flüchtlinge im Mittelmeer, aber wir können wohl wieder damit leben.
Und ja, ich bin froh, dass wir kein Kräftemessen mit Herrn Putin in Syrien angefangen.
Ja, Frau Merkel kann nur noch verlieren, aber sie hat sich zu Wahl gestellt.
An ihrer Stelle hätte ich kein Bock mehr auf den Job.
Um ihren Job ist sie nicht zu beneiden.
Es geht mir nicht um die Flüchtlingspolitik, sie hat richtig gehandelt, etwas übereilt, aber Menschen darf man nicht ertrinken lassen.
Das steht ausser Frage.
Es gibt einige andere Sachen, die mir missfallen und wahrscheinlich nicht nur mir.
Und ehrlich gesagt 12 Jahre sind ne lange Zeit.
Es ist Zeit für was neues, obs besser wird, wird sich zeigen.
Bleierpel
06.02.2017, 18:21
Martin Schulz und die SPD müssen das erst mal bestätigen / halten. Das wird noch ein langer Kanten......
Nobodyknows
06.02.2017, 18:27
Es tut sich was.
Jetzt gehts "Mutti" an die Wäsche!;)
Sind die Wähler wirklich so leicht zu beeindrucken, um nicht "zu verarschen" zu schreiben? Was wird sich denn mit Schulz ändern?
Für meinen Teil sieht es bis jetzt so aus:
Danke Sozis, dass ich auch nach 45 Jahren nicht abschlagsfrei in Rente gehen kann! Die Ungnade der späten Geburt...
http://www.svz.de/deutschland-welt/politik/die-maer-von-der-rente-mit-63-id6265186.html
Danke Sozis, dass ihr mich um meine Altersvorsorge bescheißt in dem ich auf meine Direktversicherung auch noch Krankenkassenbeiträge abdrücken darf.
http://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/betriebliche-altersversorgung-krankenkassen-schroepfen-die-rentner/9964708.html
Warnung an alle SPD-Wahlkämpfer! Haltet euch auch in eurer Euphorie von mir fern! Ich bin leicht angefressen....
Gruß
N. :Peitsche:
Sind die Wähler wirklich so leicht zu beeindrucken, um nicht "zu verarschen" zu schreiben? Was wird sich denn mit Schulz ändern?
Immer wieder aktuell: Wer hat uns verraten? (https://www.youtube.com/watch?v=8vFL0QWxugI) :Cheese:
Schwarzfahrer
06.02.2017, 19:45
Sind die Wähler wirklich so leicht zu beeindrucken, um nicht "zu verarschen" zu schreiben?
Offenbar ja - schließlich wird ja in den Medien auf und ab diskutiert, wie populär Schulz ist - dann müssen es ja die Leute glauben :-((
Was wird sich denn mit Schulz ändern?
Ich fürchte kaum etwas. In der Europa-, Flüchtlings- und Außenpolitik vertritt doch Schulz genau Merkels Positionen. In der Sozialpolitik, wo er anscheinend punkten will, hat doch die SPD seit Jahren in Bund und Ländern (mit)regiert - da kann man ja fragen, warum sich jetzt etwas grundlegendes ändern sollte. Aber das merken vermutlich immer mehr Leute bis zur Wahl, und die 31 % schmelzen wieder dahin.
Danke Sozis, dass ich auch nach 45 Jahren nicht abschlagsfrei in Rente gehen kann! Die Ungnade der späten Geburt...
Die umlagenfinanzierte Rente kann nicht mehr funktionieren bei unserer demografischen Entwicklung. Da können weder Sozis noch andere etwas daran ändern, ohne einen harten Schnitt. Dieser wäre zur Zeit von Blüm noch deutlich schmerzfreier möglich gewesen, aber er fand es lukrativer für die CDU, "die Rente ist Sicher" vorzugaukeln. Du kannst Dich ebenso auch bei ihm bedanken. Seit seiner Zeit doktern doch alle nur an Symptomen des Systems herum, ohne sich an eine echte nachhaltige Lösung zu trauen.
......
Die umlagenfinanzierte Rente kann nicht mehr funktionieren bei unserer demografischen Entwicklung. .....
Ein Märchen, das auch immer von den Versicherungsfirmen gerne erzählt wird, siehe:
Die Anstalt vom 11.3.14 zur Rente, ab 15 Min. (https://www.youtube.com/watch?v=nECUDanbCJA)
Ein Märchen, das auch immer von den Versicherungsfirmen gerne erzählt wird, siehe:
Die Anstalt vom 11.3.14 zur Rente, ab 15 Min. (https://www.youtube.com/watch?v=nECUDanbCJA)Auch diese Ausgabe der Anstalt habe ich versäumt.
Am Schluss steht sogar der Nobbi auf der Bühne :-O.
Das schaue ich mir jetzt an.
:-) -> https://youtu.be/nECUDanbCJA?t=47m15s
Für meinen Teil sieht es bis jetzt so aus:
Danke Sozis, dass ich auch nach 45 Jahren nicht abschlagsfrei in Rente gehen kann!
Im Alter braucht man nicht mehr soviel Geld, geh doch einfach früher, wer hindert dich daran?
Spar halt an Ecken wo du sparen kannst.;)
Gehst halt in den Park und fütterst die Enten im Teich, altes Brot wirst du noch haben. Manche Bäckereien verschenken es sogar.
Achnee, geht ja gerade nicht, Vogelgrippe.
Auch so ein leidiges Thema in Deutschland, da hauen sie sich in einem anderen Forum dermassen die Köpfe ein, da ist der Hamburg-2017-Thread eine Streichelzone dagegen.
Nobodyknows
07.02.2017, 10:25
Im Alter braucht man nicht mehr soviel Geld, geh doch einfach früher, wer hindert dich daran?
Mir geht es darum, dass es urplötzlich dem Martin Schulz auffällt, dass es da diverse Ungerechtigkeiten für Arbeitnehmer gibt. Und alle bejubeln den neuen Heilsbringer und hoffen auf Wandel und Besserung...
Das ist doch ein Verhalten das nicht zu erwachsenen Menschen passt.
Zeichnet sich ein Mensch mit normalen Gehirnfunktionen -eigentlich- nicht dadurch aus, dass er aus Fehlern lernt?
„Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair.“ (Franz Müntefering, SPD)
"Merkelsteuer, das wird teuer." So die Sozen im Wahlkampf 2005. Denn Merkel kündigte eine Mehrwertsteuererhöhung um zwei Prozentpunkte an. Die SPD versprach: So etwas gibt es mit uns nicht. Dann gingen Union und SPD eine Koalition ein – und siehe da, die Mehrwertsteuer wurde um drei Prozentpunkte erhöht, sie stieg von 16 auf 19 Prozent.
Wer will meine Stimme? Die SPD? Ja, nee, is klar... :Lachanfall:
Gruß
N. :Huhu:
„Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair.“ (Franz Müntefering, SPD)
...
Die SPD versprach: So etwas gibt es mit uns nicht.
Genau dieses Verhalten hat die SPD für mich auch unwählbar gemacht. Wen ich im Wahlkampf ein Kaiserthema auserköre, bei dem ich in einer möglichen Koalition nicht zu Kompromissen bereit bin, dann muss ich auch dabei bleiben. Das schafft ja sogar die CSU mit der lächerlichen PKW Maut. Wenn man seine Grundsätze nur für eine Regierungsbeteiligung über den Haufen wirft, bekommt man meine Stimme nicht.
Mir geht es darum, dass es urplötzlich dem Martin Schulz auffällt, dass es da diverse Ungerechtigkeiten für Arbeitnehmer gibt. Und alle bejubeln den neuen Heilsbringer und hoffen auf Wandel und Besserung...
Das ist doch ein Verhalten das nicht zu erwachsenen Menschen passt.
Zeichnet sich ein Mensch mit normalen Gehirnfunktionen -eigentlich- nicht dadurch aus, dass er aus Fehlern lernt?
Ich hab in meiner Umgebung noch keine getroffen, der über irgendwas jubelt.
Und wenn kann es ja nur daran liegen, dass diese "Neuwähler" einfach Gabriel gehasst haben und von ihm allein ihre Wahlentscheidung abhängig gemacht haben.
Inhalte gibt es ja nun wirklich keine neuen.
Mir geht es darum, dass es urplötzlich dem Martin Schulz auffällt, dass es da diverse Ungerechtigkeiten für Arbeitnehmer gibt. Und alle bejubeln den neuen Heilsbringer und hoffen auf Wandel und Besserung...
Das ist doch ein Verhalten das nicht zu erwachsenen Menschen passt.
Zeichnet sich ein Mensch mit normalen Gehirnfunktionen -eigentlich- nicht dadurch aus, dass er aus Fehlern lernt?
„Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair.“ (Franz Müntefering, SPD)
"Merkelsteuer, das wird teuer." So die Sozen im Wahlkampf 2005. Denn Merkel kündigte eine Mehrwertsteuererhöhung um zwei Prozentpunkte an. Die SPD versprach: So etwas gibt es mit uns nicht. Dann gingen Union und SPD eine Koalition ein – und siehe da, die Mehrwertsteuer wurde um drei Prozentpunkte erhöht, sie stieg von 16 auf 19 Prozent.
Was erwartest du? Die kochen alle nur mit Wasser und Fortschritt auf Pump machen sie ja nun mal alle und Pump muss ja irgendwie finanziert werden.
Geht in der modernen Politik nun mal nicht anders?
Oder doch???
Ein Heilsbringer ist er auch nicht, aber vielleicht ein "Umverteiler".
Es kann nicht sein, das die höchsten Manager eines grossen Konzerns Fehler machen und dafür noch eine Millionen-Betriebsrente kassieren.
Wenn der Staat in die Rettung grosser Unternehmen eingreift um zu helfen, dann sollte er auch eingreifen und solch eine bodenlose Ungerechtigkeit unterbinden.
Da sehe ich bei den Sozis den Willen eher mal nachzubessern, ob es natürlich so kommt, das weiss ich auch nicht.
Inhalte gibt es ja nun wirklich keine neuen.
Mir würde es schon reichen, wenn manches besser bzw gerechter verteilt wird.:Huhu:
Es kann nicht sein, das die höchsten Manager eines grossen Konzerns Fehler machen und dafür noch eine Millionen-Betriebsrente kassieren.
Wäre es anders bekäme der kleine Mann auf der Strasse aber auch nicht mehr.
Umverteilung muss schon wo anders ansetzen.
Z.b. Unternehmenssteuer, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer usw..
Dazu sollte die Krankenkasse für Arbeitnehmer wieder 50/50 von AG und AN bezahlt werden.
Nobodyknows
07.02.2017, 14:52
Wäre es anders bekäme der kleine Mann auf der Strasse aber auch nicht mehr.
Umverteilung muss schon wo anders ansetzen.
Z.b. Unternehmenssteuer, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer usw..
Dazu sollte die Krankenkasse für Arbeitnehmer wieder 50/50 von AG und AN bezahlt werden.
Ja. Das könnte man unterschreiben.
Auf meinem Wunschzettel stünde ferner die Umverteilung von Geldern weg von wünschenswerten Projekten hin zur Bewältigung von Aufgaben die eindeutig, nachweisbar und kurzfristig die Lebensumstände auf dem Planeten verbessern.
In diesem Zusammenhang habe ich die vom Gabriel'schen Ressortwechsel emporgespülte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) gefressen. :Nee:
"...Insgesamt finanziert Deutschland rund 296 Mio. Euro der Rosetta-Missionskosten."
http://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2016/20160930-luft-und-raumfahrtkoordinatorin-zypries-rosetta-mission-ist-eine-technologische-meisterleistung-und-ein-riesenerfolg-fuer-die-europaeische-weltraumforschung.html
Gruß
N. :Huhu:
Wäre es anders bekäme der kleine Mann auf der Strasse aber auch nicht mehr.
Umverteilung muss schon wo anders ansetzen.
Z.b. Unternehmenssteuer, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer usw..
Dazu sollte die Krankenkasse für Arbeitnehmer wieder 50/50 von AG und AN bezahlt werden.
Genauso hätte ich mir das gedacht.
Geht doch!
Auf meinem Wunschzettel stünde ferner die Umverteilung von Geldern weg von wünschenswerten Projekten hin zur Bewältigung von Aufgaben die eindeutig, nachweisbar und kurzfristig die Lebensumstände auf dem Planeten verbessern.
In diesem Zusammenhang habe ich die vom Gabriel'schen Ressortwechsel emporgespülte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) gefressen. :Nee:
Na also, ist doch garnicht so schwer, warum klappt das bei den regierenden nicht?
Schwarzfahrer
07.02.2017, 16:42
Wäre es anders bekäme der kleine Mann auf der Strasse aber auch nicht mehr.
Umverteilung muss schon wo anders ansetzen.
Z.b. Unternehmenssteuer, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer usw..
Dazu sollte die Krankenkasse für Arbeitnehmer wieder 50/50 von AG und AN bezahlt werden.
Ich glaube, es geht nicht nur ums Finanzielle, sondern auch um das Gefühl der Gerechtigkeit in der Gesellschaft, was für "den kleinen Mann" wichtig ist. Umverteilung ist schön, aber auch kaum je gerecht zu machen. Es werden immer viele schimpfen, daß die Anderen/die Falschen mehr bekommen.
Ich glaube aber, daß der "kleine Mann auf der Straße" sehr wohl zufriedener wäre, wenn die "Großen da oben" bei Fehlern auch ernste Konsequenzen tragen müßten, weil das mehr zur gefühlten Gerechtigkeit beiträgt, als diffus umverteiltes Geld, das sich in ein paar Euro Kindergelderhöhung o.ä. manifestieren.
In diesem Sinnne wäre ich für Maßnahmen wie z.B. keine "Einkommens-Obergrenze" bei KV und RV, d.h. jeder sollte den gleichen Prozentsatz seines Einkommens einzahlen in die Sozialversicherungen, erst recht die ganz Reichen - das wäre echte Solidarität, und könnte die Beiträge deutlich senken. (Die Bürgerversicherung ist auch eine Variante, die mir einleuchten würde).
Oder z.B. keine Steuer-Variante beim Kindergeld (gibt es das noch?) - so bekommen die Reichen ja viel mehr, als "einfache Familien" - dabei braucht jedes Kind gleich viel Essen und Kleidung.
Auch die Schweizer Begrenzung der Managergehälter fördert den sozialen Frieden durch Begrenzung von Neid.
Ich glaube aber, daß der "kleine Mann auf der Straße" sehr wohl zufriedener wäre, wenn die "Großen da oben" bei Fehlern auch ernste Konsequenzen tragen müßten, weil das mehr zur gefühlten Gerechtigkeit beiträgt, als diffus umverteiltes Geld, das sich in ein paar Euro Kindergelderhöhung o.ä. manifestieren.
So siehts aus.
Wenn Manager alles richtig machen, den Betrieb gut führen, volle Auftragsbücher haben und neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, dann missgönnen wohl die Allerwenigsten üppige Gehälter und Betriebsrenten.
Bei Versagen bzw gravierenden Fehlern von Seiten der Geschäftsleitung,
wie z.B. bei VW, dann sollten solche hohen Herren, schon empfindliche bis drastische Geldeinbussen hinnehmen.
Was erwartest du? Die kochen alle nur mit Wasser und Fortschritt auf Pump machen sie ja nun mal alle und Pump muss ja irgendwie finanziert werden.
Geht in der modernen Politik nun mal nicht anders?
Oder doch???
Ein Heilsbringer ist er auch nicht, aber vielleicht ein "Umverteiler".
Es kann nicht sein, das die höchsten Manager eines grossen Konzerns Fehler machen und dafür noch eine Millionen-Betriebsrente kassieren.
Wenn der Staat in die Rettung grosser Unternehmen eingreift um zu helfen, dann sollte er auch eingreifen und solch eine bodenlose Ungerechtigkeit unterbinden.
Da sehe ich bei den Sozis den Willen eher mal nachzubessern, ob es natürlich so kommt, das weiss ich auch nicht.
Mir würde es schon reichen, wenn manches besser bzw gerechter verteilt wird.:Huhu:
Ja, aber auch mal an die Mittelschicht denken,
Da hatten wir gerade so ein Abschreckendes Beispiel, mein Tochter 25 Jahre hat sich bisher alles alleine erarbeitet, zahlt über 5000Euro Lohnsteuern im Jahr ist auf Wohnung suche.
War jetzt bei einer Wohnungsbesichtigung Zentrale-Lage, das Haus ca. 15 Jahre alt, in der Wohnung ein gleichaltriges Ehepaar, die ganze Wohnung total verqualmt, dreckig, schlafen auf Luftmatratzen, daneben die Kiese Bier, in der ganzen Wohnung alles voll mit leeren Bierflaschen, ein Aschenbecher der überläuft.
Da zwischen sitzt die Mutti mit nen Baby, ja wir bekommen jetzt ne größere Wohnung vom Amt bezahlt.
Ja, aber auch mal an die Mittelschicht denken,
Da hatten wir gerade so ein Abschreckendes Beispiel, mein Tochter 25 Jahre hat sich bisher alles alleine erarbeitet, zahlt über 5000Euro Lohnsteuern im Jahr ist auf Wohnung suche.
War jetzt bei einer Wohnungsbesichtigung Zentrale-Lage, das Haus ca. 15 Jahre alt, in der Wohnung ein gleichaltriges Ehepaar, die ganze Wohnung total verqualmt, dreckig, schlafen auf Luftmatratzen, daneben die Kiese Bier, in der ganzen Wohnung alles voll mit leeren Bierflaschen, ein Aschenbecher der überläuft.
Da zwischen sitzt die Mutti mit nen Baby, ja wir bekommen jetzt ne größere Wohnung vom Amt bezahlt.
Das die Mittelschicht viel zu hart gebeutelt wird, ist ja nicht erst seit ein paar Jahren so und das in Deutschland manches in arger Schieflage ist, ist im Grunde auch schon fast Normalität. Leider
Das so mancher Mensch bei solchen Geschichten eine radikale Meinung bekommt und an Meuchelmord denkt, kann ich irgendwo nachvollziehen.
Wo Licht ist, ist leider auch Schatten.
Auch da, sollte die neue Regierung, wenn es denn nun eine geben sollte, etwas ändern.
Ja, aber auch mal an die Mittelschicht denken,
Da hatten wir gerade so ein Abschreckendes Beispiel, mein Tochter 25 Jahre hat sich bisher alles alleine erarbeitet, zahlt über 5000Euro Lohnsteuern im Jahr ist auf Wohnung suche.
War jetzt bei einer Wohnungsbesichtigung Zentrale-Lage, das Haus ca. 15 Jahre alt, in der Wohnung ein gleichaltriges Ehepaar, die ganze Wohnung total verqualmt, dreckig, schlafen auf Luftmatratzen, daneben die Kiese Bier, in der ganzen Wohnung alles voll mit leeren Bierflaschen, ein Aschenbecher der überläuft.
Da zwischen sitzt die Mutti mit nen Baby, ja wir bekommen jetzt ne größere Wohnung vom Amt bezahlt.Es ist recht wahrscheinlich, dass das gleichaltrige Pärchen in einem ganz anderen sozialen Umfeld aufgewachsen ist als Deine Tochter.
Das hat großen Einfluß auf die Entwicklung eines Menschen.
Es macht halt in der Regel sehr viel mehr Spaß sich beruflich anzustrengen, wenn dabei finanziell etwas herumkommt und man relativ viel Anerkennung dafür erhält.
Das ist nicht böse gemeint, sondern soll nur ein Denkanstoß sein.
Es ist recht wahrscheinlich, dass das gleichaltrige Pärchen in einem ganz anderen sozialen Umfeld aufgewachsen ist wie Deine Tochter.
Das hat großen Einfluß auf die Entwicklung eines Menschen.
Es macht halt in der Regel sehr viel mehr Spaß sich beruflich anzustrengen, wenn dabei finanziell etwas herumkommt und man relativ viel Anerkennung dafür erhält.
Das ist nicht böse gemeint, sondern soll nur ein Denkanstoß sein.
Das sehe ich auch so, mir ging nur darum das es dieser Schicht gut genug geht, die werden sich auch durch mehr Stütze nicht ändern.
Wem es in Deutschland zur Zeit am ungerechteten geht sind die Verkäufer,Handwerker u.s.w. die in kleinen Unternehmen arbeiten, da gibt Verträge über 20h die Woche 35h und mehr sind sie aber auf Arbeit und gehen teilweise unter 1000Euro nach hause, auch KFZ Schlosser werde so schlecht bezahlt, die sollen viel können aber für Reparatur will keiner Geld ausgeben.
Die Alkoholsteuer kann auf jedenfalls angehoben werden, im Supermarkt gibt es Korn schon für 4.44Euro sowas brauch kein Mensch, nach meiner Meinung sollte so eine Flasche mindestens 10.Euro kosten, mit den Zigaretten haben sie es ja auch gemacht, zudem ist Alkohol die Droge Nummer eins.
Das sehe ich auch so, mir ging nur darum das es dieser Schicht gut genug geht, die werden sich auch durch mehr Stütze nicht ändern.
Wem es in Deutschland zur Zeit am ungerechteten geht sind die Verkäufer,Handwerker u.s.w. die in kleinen Unternehmen arbeiten, da gibt Verträge über 20h die Woche 35h und mehr sind sie aber auf Arbeit und gehen teilweise unter 1000Euro nach hause, auch KFZ Schlosser werde so schlecht bezahlt, die sollen viel können aber für Reparatur will keiner Geld ausgeben.
Die Alkoholsteuer kann auf jedenfalls angehoben werden, im Supermarkt gibt es Korn schon für 4.44Euro sowas brauch kein Mensch, nach meiner Meinung sollte so eine Flasche mindestens 10.Euro kosten, mit den Zigaretten haben sie es ja auch gemacht, zudem ist Alkohol die Droge Nummer eins.
Du hast sehr nett geantwortet :-).
Das freut mich sehr.
Ja - es gibt einen Haufen Leute, die geben sich Tag für Tag ziemlich das Brett für einen unverschämt niedrigen Lohn.
Das ist sehr, sehr bitter.
Was Alkohol betrifft, bin ich wohl ein wenig befangen.
Mit dem Zeug habe ich zwar glücklicherweise persönlich kein Problem (ich trinke gar keinen Alkohol), aber ich esse ziemlich viel Schokolade u.ä. und es wäre für mich ein Problem, wenn da die Preise stark anziehen würden.
Alkoholiker sparen halt leider oft am Essen, damit sie genug Kohle für den Stoff haben.
Das ist auch bitter, aber Alkoholabhängigkeit halt auch eine Krankheit und in meinen Augen eine sehr schwere.
Ich bin weit davon entfernt, unseren Staat als Bananenrepublik zu bezeichnen, aber die Häufung von Todesfällen (http://www.swr.de/swraktuell/bw/nsu-untersuchungsausschuss-im-landtag-naechste-tote-zeugin-sorgt-fuer-offene-fragen/-/id=1622/did=18986334/nid=1622/6tozvz/) im Zusammenhang mit dem NSU-Ausschuss ist ziemlich bemerkenswert.
Ganz, ganz tolle, zeitgemäße und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verfassungskonforme Vorschläge aus Bayern: Unbefristete Haft für Gefährder in Bayern? (http://www.tagesschau.de/inland/gefaehrder-haft-bayern-101.html)
tandem65
28.02.2017, 14:02
Ganz, ganz tolle, zeitgemäße und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verfassungskonforme Vorschläge aus Bayern: Unbefristete Haft für Gefährder in Bayern? (http://www.tagesschau.de/inland/gefaehrder-haft-bayern-101.html)
Ja super, das Rennen mit Amerika & der Türkei ist im vollen Gange. :(
Ja super, das Rennen mit Amerika & der Türkei ist im vollen Gange. :(
Na auf irgendeine Seite müssen sie sich ja schlagen, auch wenn es am Ende die Falsche sein könnte!:(
Eine der nächsten Privatisierung von Gemeineigentum wird vorbeitet. Noch im Mai will die Bundesregierung eine Grundgesetzänderung im Parlament mit den Mehrheit der grossen Koalition. Wer weiss, ob nach der Wahl dafür noch Mehrheit zu bekommen wäre.
Mit der Grundgesetzänderung würden im Bereich der Autobahnen viele Privatisierungen möglich, z.B. über Tochtergesellschaften, Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP), stille Beteiligungen. Auch die SPD will noch schnell gemeinsam mit der CDU/CSU die größte Privatisierung seit den Neunziger durchzuziehen. Mit der Privatisierung wird aus der „Ausländermaut“ eine Infrastrukturmaut ermöglicht. Wie hoch diese – dann mehrwertsteuerpflichtige – Maut ausfallen wird, entscheidet die neu gegründete, teilprivatisierte Autobahngesellschaft im Interesse ihrer privaten Anleger. Das entspräche faktisch einer Steuererhöhung.
Was plant die Bundesregierung (https://www.gemeingut.org/aktiv-werden/)
captainbeefheart
01.03.2017, 19:48
Autofahrer müssten - endlich - direkt die tatsächlichen Kosten des Autobahn Individualverkehrs tragen. Es wird nicht mehr quersubventioniert und die Bahn als ökologische Alternative gestärkt. Was ist daran verkehrt?
Autofahrer müssten - endlich - direkt die tatsächlichen Kosten des Autobahn Individualverkehrs tragen. Es wird nicht mehr quersubventioniert und die Bahn als ökologische Alternative gestärkt. Was ist daran verkehrt?
Dass der Autoverkehr die tatsächlichen Kosten tragen sollte, damit gehe ich mit Dir konform. Nicht konform gehe ich damit, wenn über eine Privatisierung mit den Autobahnen Profite erzielt werden.
Die Erfahrungen mit der Privatisierung der Stromnetze, der Bahnnetze (England z.B.), der Wasserwerke (im Ausland), der Autobahnen sprechen dagegen, dass es auf diese Weise nachhaltig günstiger für die Bürger wird. Und die geplante Grundgesetzänderung würde eine Privatisierung ermöglichen.
Autofahrer müssten - endlich - direkt die tatsächlichen Kosten des Autobahn Individualverkehrs tragen. Es wird nicht mehr quersubventioniert und die Bahn als ökologische Alternative gestärkt. Was ist daran verkehrt?
Die Rechnung geht sich nicht auf. Der Staat kann sich (fast?) zinsfrei Geld besorgen. Wenn 40 Mio. € durch eine Maut eingenommen werden, dann können dafür Projekte bezahlt werden. Sobald aber ein privater Investor das Ganze übernimmt, verschlingen schon die Zinsen der Finanzierung solche unmengen von Geld, dass nicht mehr viel für den Straßenbau übrig bleibt.
Da gab es mal irgendwo irgendwen der das so erzählt hat. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern und kann´s nur stark verkürzt/vereinfacht wiedergeben :cool:
captainbeefheart
01.03.2017, 21:05
Die Rechnung geht sich nicht auf. Der Staat kann sich (fast?) zinsfrei Geld besorgen. Wenn 40 Mio. € durch eine Maut eingenommen werden, dann können dafür Projekte bezahlt werden. Sobald aber ein privater Investor das Ganze übernimmt, verschlingen schon die Zinsen der Finanzierung solche unmengen von Geld, dass nicht mehr viel für den Straßenbau übrig bleibt.
Da gab es mal irgendwo irgendwen der das so erzählt hat. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern und kann´s nur stark verkürzt/vereinfacht wiedergeben :cool:
Wo hast Du denn das her, dass Zinsen für den Staat substanziell geringer sind, als für Unternehmen? Beide finanzieren sich über denselben Finanzmarkt und Unternehmen mit guter Bonität (A bis AAA) haben nur marginale Risikoaufschläge.
Wir reden dann bei privatisierten Autobahnen, die annähernd die echten Kosten über die Maut einnehmen, nicht über die Mickey-Maus-Beträge, die für die (eh europarechtswidrige) geplante Bundesmaut geplant sind!
captainbeefheart
01.03.2017, 21:27
Dass der Autoverkehr die tatsächlichen Kosten tragen sollte, damit gehe ich mit Dir konform. Nicht konform gehe ich damit, wenn über eine Privatisierung mit den Autobahnen Profite erzielt werden.
Die Erfahrungen mit der Privatisierung der Stromnetze, der Bahnnetze (England z.B.), der Wasserwerke (im Ausland), der Autobahnen sprechen dagegen, dass es auf diese Weise nachhaltig günstiger für die Bürger wird. Und die geplante Grundgesetzänderung würde eine Privatisierung ermöglichen.
Wieso sollen denn Autobahnen kein Geschäftsmodell sein? Autos selbst sind es doch auch? Und keine ganz schlechten: Porsche bis zu 15%, BMW und Daimler bis zu 8% EBIT Marge. Warum sollte die Infrastruktur auf der profitable Geschäftsmodelle fahren nicht auch selbst eines sein? Für mich nicht logisch.
Über die These, dass Privatisierungen nicht funktionieren, haben wir schon mal geschrieben. Das trifft nur teilweise zu. Es gibt meines Wissens mehr funktionierende, als gescheiterte. Letztlich ist die Frage, was wirklich echte Kernaufgaben des Staates sind. Meiner Ansicht nach sind das sehr wenige.
captainbeefheart
01.03.2017, 21:38
Erfolgreiche "große" Privatisierungen in Deutschland seit 1960:
VW, Viag, Veba, Post, Telekom, Deutsche Flugsicherung, Hamburger Flughafen, Fraport, Bundesanzeiger, Lufthansa, ...
Wieso sollen denn Autobahnen kein Geschäftsmodell sein? Autos selbst sind es doch auch? Und keine ganz schlechten: Porsche bis zu 15%, BMW und Daimler bis zu 8% EBIT Marge. Warum sollte die Infrastruktur auf der profitable Geschäftsmodelle fahren nicht auch selbst eines sein? Für mich nicht logisch.
Weil Infrastruktur etwas anderes ist als ein Konsumgut/Gebrauchsgegenstand. Z.B. kann ich auswählen, welches Auto ich kaufe. Wenn ich also finde, dass BMW überteuerte Autos baut, dann nehme ich halt ein anderes. Gehen wir mal davon aus, dass Konkurrenz das Geschäft belebt und die Preise sich nach Angebot und Nachfrage richten.
Wenn mir jetzt die eine Autobahn zu teuer ist, nehme ich halt einfach eine andere??? Wenn das so funktionieren würde, würde ich Dir zustimmen. Tut es aber nicht. Außerdem ist Infrastruktur insgesamt für jeden Einzelnen und die gesamte Gesellschaft wichtiger als eine einzelne Autofirma. Daher sollte Infrastruktur nach anderen Kriterien funktionieren als nach Profit.
Letztlich ist die Frage, was wirklich echte Kernaufgaben des Staates sind. Meiner Ansicht nach sind das sehr wenige.
Für mich (als Bahnfahrer) gehören die Strassen dazu.
captainbeefheart
01.03.2017, 22:03
Weil Infrastruktur etwas anderes ist als ein Konsumgut/Gebrauchsgegenstand.
...
Wenn mir jetzt die eine Autobahn zu teuer ist, nehme ich halt einfach eine andere???
...
Daher sollte Infrastruktur nach anderen Kriterien funktionieren als nach Profit.
Ich weiß, dass Infrastruktur und Konsumgut verschiedene Dinge sind. Dann müsste konsequenterweise Infrastruktur immer anders sein als Konsumgut.
Als Infrastruktur gelten materiell Verkehrsnetze (Straßen, Schienen- und Wasserwege), Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Energie, Wasser, Kommunikationsnetze) sowie immateriell Bildungswesen, Forschungseinrichtungen, Gesundheits- und andere soziale Dienstleistungen.
An den Beispielen siehst Du schon, dass es sehr wohl gut funktionierende private Infrastruktur gibt.
Und die Alternative zur Autobahn ist Bundesstraße (staatlich), Bahn (teilprivatisiert), Flugzeug (privatisiert) oder gar nicht fahren. Insofern zieht das Argument auch nur bedingt.
Heute haben wir ein über alle wesentlichen Parteien hinweg akzeptiertes, echtes Infrastrukturproblem im Straßennetz - obwohl es rein staatlich ist! Insofern taugt diese Lösung de facto offenbar nur bedingt.
Wieso sollen denn Autobahnen kein Geschäftsmodell sein? Autos selbst sind es doch auch? Und keine ganz schlechten: Porsche bis zu 15%, BMW und Daimler bis zu 8% EBIT Marge. Warum sollte die Infrastruktur auf der profitable Geschäftsmodelle fahren nicht auch selbst eines sein? Für mich nicht logisch.
Über die These, dass Privatisierungen nicht funktionieren, haben wir schon mal geschrieben. Das trifft nur teilweise zu. Es gibt meines Wissens mehr funktionierende, als gescheiterte. Letztlich ist die Frage, was wirklich echte Kernaufgaben des Staates sind. Meiner Ansicht nach sind das sehr wenige.
Es entstehen marktbeherrschende Monopole, die ihre Investitionen nach der Maximierung des Profites und der Dividende ausrichten und nicht nachhaltig nach den Erfordernissen der Infrastruktur. Der Staat macht sich erpressbar und es läuft nach dem Prinzip: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. (typisches Beispiel: Entsorgung der Atomkraftwerke.).
Wenn ich z.B. die SBB (Bahn in der Schweiz) mit der DB vergleiche, die teilprivatisiert ist und die man versucht hat, an die Böse zu bringen, wünschte ich mir in DE eine SBB!
Wieviele Gemeinde in DE würden heute die ÖPP-Verträge wieder rückgängig machen, wenn sie könnten?
Für mich gehören Bereiche der Daseinsvorsorge und der Infrastruktur einfach in staatliche, demokratisch kontrollierte Hand, in gemeinnützige Unternehmen oder Genossenschaften.
Erfolgreiche "große" Privatisierungen in Deutschland seit 1960:
VW, Viag, Veba, Post, Telekom, Deutsche Flugsicherung, Hamburger Flughafen, Fraport, Bundesanzeiger, Lufthansa, ...
Was ist denn Deine Definition von "erfolgreich"?
captainbeefheart
01.03.2017, 22:56
Es entstehen marktbeherrschende Monopole, die ihre Investitionen nach der Maximierung des Profites und der Dividende ausrichten und nicht nachhaltig nach den Erfordernissen der Infrastruktur. Der Staat macht sich erpressbar und es läuft nach dem Prinzip: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. (typisches Beispiel: Entsorgung der Atomkraftwerke.).
Wenn ich z.B. die SBB (Bahn in der Schweiz) mit der DB vergleiche, die teilprivatisiert ist und die man versucht hat, an die Böse zu bringen, wünschte ich mir in DE eine SBB!
Wieviele Gemeinde in DE würden heute die ÖPP-Verträge wieder rückgängig machen, wenn sie könnten?
Für mich gehören Bereiche der Daseinsvorsorge und der Infrastruktur einfach in staatliche, demokratisch kontrollierte Hand, in gemeinnützige Unternehmen oder Genossenschaften.
Zu springst ein wenig zu kurz, qbz :-)
Erstens: Worin genau besteht der strukturelle Unterschied zwischen einem staatlichen und einem privaten Monopol?
Zweitens: "Profit" und "Investitionen in Infrastruktur" sind zwar teilweise konkurrierende, aber keineswegs sich ausschließende Ziele. BMW beispielsweise ist seit Jahrzehnten das Unternehmen mit dem zweithöchsten Profit UND GLEICHZEITIG das unter den Top 3 bei der Investitionshöhe in der Branche.
Drittens: Die unwidersprochenen Effizienzvorteile privater Unternehmen gegenüber staatlichen Behörden allein generieren schon einen ordentlichen Gewinn.
Viertens: Die Herausforderungen bei der Infrastrukturbereitstellung in der (flächenmäßig kleinen) Schweiz mit denen vom (deutlich größeren) Deutschland zu vergleichen ist absolut windschief. Gleichzeitig ist der volkswirtschaftliche Vermögensstock, zu der u.a. die Infrastruktur gezählt wird, in der Schweiz durch zwei fehlende Weltkriege deutlich höher. Salopp formuliert: Mit vollen Hosen ist gut stinken! Ich vermute, Liechtenstein hat eine noch bessere Infrastruktur :-)
captainbeefheart
01.03.2017, 23:00
Was ist denn Deine Definition von "erfolgreich"?
Alle genannten Unternehmen sind in Ihren Nachfolgekonstruktionen bis heute am Markt und in den 10 Jahren nach der jeweiligen Privatisierung deutlich produktiver.
Erfolgreiche "große" Privatisierungen in Deutschland seit 1960:
VW, Viag, Veba, Post, Telekom, Deutsche Flugsicherung, Hamburger Flughafen, Fraport, Bundesanzeiger, Lufthansa, ...
Also mir als Privathaushalt war die frühere Post deutlich lieber. Heute bekommt man von 4-5 Ausfahrerfirmen zu unterschiedlichsten Zeiten Pakete und 3mal am Tag Briefe und findet in irgendwelchen Kiosks, Lebensmittelgeschäften usf. in versteckten Ecken eine Annahmestelle. Über die Lohndrückerei der Neuen im Geschäft und die Ausbeutung der Beschäftigten, die sich gewerkschaftliche Rechte gegen grosse Widerstände erkämpfen müssen, ganz zu schweigen. Woran der Erfolg liegt, vermag ich nicht zu erkennen, ich bin kein Aktionär bei UPS.
Also mir als Privathaushalt war die frühere Post sehr deutlich lieber. Heute bekommt man von 4-5 Ausfahrerfirmen zu unterschiedlichsten Zeiten Pakete und 3mal am Tag Briefe und findet in irgendwelchen Kiosks, Lebensmittelgeschäften usf. in verstecken Ecken eine Annahmestelle. Über die Lohndrückerei der Neuen im Geschäft iund die Ausbeutung der Beschäftigten, die sich gewerkschaftliche Rechte gegen grosse Widerstände erkämpfen müssen, ganz zu schweigen. Woran der Erfolg liegt, vermag ich nicht zu erkennen, ich bin kein Aktionär bei UPS.Endlich kann ich auch mal wieder ein wenig etwas beitragen:
Um die Jahrtausendwende habe ich gut zwei Jahre als Briefzusteller bei einem privaten Unternehmen gearbeitet.
Die Arbeitsverhältnisse für die Beschäftigten waren teilweise schlimm.
Von einem Tag auf den anderen hat sich manchmal die Menge der Sendungen pro Zusteller verdoppelt bis verdreifacht und das ohne Vorwarnung.
Das bedeutetet dann auch, dass die Zustellertour entsprechend länger wurde.
Es kam vor, dass Leute 12 Stunden oder mehr Sendungen verteilten und dann immer noch nicht fertig waren.
Für meine anfangs manchmal nicht mal 100 Sendungen bin ich bis zu knapp 50 km geradelt (mit dem Privatrad samt Tacho) und das nicht, weil ich riesige Umwege gefahren wäre.
Gute Nacht!
Zu springst ein wenig zu kurz, qbz :-)
Erstens: Worin genau besteht der strukturelle Unterschied zwischen einem staatlichen und einem privaten Monopol?
Zweitens: "Profit" und "Investitionen in Infrastruktur" sind zwar teilweise konkurrierende, aber keineswegs sich ausschließende Ziele. BMW beispielsweise ist seit Jahrzehnten das Unternehmen mit dem zweithöchsten Profit UND GLEICHZEITIG das unter den Top 3 bei der Investitionshöhe in der Branche.
Drittens: Die unwidersprochenen Effizienzvorteile privater Unternehmen gegenüber staatlichen Behörden allein generieren schon einen ordentlichen Gewinn.
Viertens: Die Herausforderungen bei der Infrastrukturbereitstellung in der (flächenmäßig kleinen) Schweiz mit denen vom (deutlich größeren) Deutschland zu vergleichen ist absolut windschief. Gleichzeitig ist der volkswirtschaftliche Vermögensstock, zu der u.a. die Infrastruktur gezählt wird, in der Schweiz durch zwei fehlende Weltkriege deutlich höher. Salopp formuliert: Mit vollen Hosen ist gut stinken! Ich vermute, Liechtenstein hat eine noch bessere Infrastruktur :-)
Ich ziehe halt eine Punktlandung dem langen Sprung vor ;)
1. das private Monopol ist in der Regel seinen Aktionären und der Profitmaximierung verpflichtet; das staatliche Monopol unterliegt in DE demokratischer Kontrolle. Dass letzteres auch über Lobbytum ausgehebelt werden kann, wäre ein anderes Thema.
2. Dass die Profitmaximierung andere, ökologische Ziele z.B. verdrängt, kann man gerade bei den Autofirmen doch gut erkennen, wenn man nicht gerade die Brille des Betriebswirtschafters und Aktionärs aufhat. (Abgasfilterskandal, Stand bei umweltfreundlicheren Motoren, usf.).
3. Effizienz durch geringere Qualität und Lohndrückerei. (vergleiche ich die Privatisierung der Reinigung, der Grünflächenämter im öffentlichen Dienst, die "outgesourct" wurden, war das Ergebnis: schlechte Qualität, niedriger Lohn).
4. Die Schweiz besitzt keine eigene PKW-Industrie wie Deutschland und keine Auto-Unternehmer-Lobby. Deswegen gibt es ein gutes Eisenbahnnetz und Tempo 120km auf der Autobahn. Die kleine Schweiz hat dem volkswirtschaftlichen Vermögensstock :Lachen2: erst neulich mit 57km den längsten Eisenbahntunnel der Welt durch den Gotthard hinzugefügt, damit der Nord-Süd-Güterverkehr auf den Schienen statt der Strasse die Schweiz durchquert. Leider stinken weiterhin die deutschen Lastwagen auf der Strasse von Nord nach Süd durch die Schweiz, weil das grosse DE seine Hausaufgaben nicht erledigte, das Güterverkehrsnetz im Süden entsprechend wie vereinbart auszubauen. Nun wissen wir endlich woran es liegt, dass DE das nicht schafft: An den beiden Weltkriegen. :Lachen2:
Schafft eine börsennotierte DB dasselbe wie die SBB, ich wäre von Deiner Argumentation überzeugt.
captainbeefheart
01.03.2017, 23:55
@qbz:
Es gibt zwar noch genug Unternehmen die "Profitmaximierung" anstreben. Das Paradigma des Shareholder-Value-Ansatzes von Rappaport ist aber aus den 80er Jahren - also ziemlich old school - und von modern geführten Unternehmen längst abgelegt und durch "Profitoptimierung" im Rahmen des Stakeholder-Ansatzes ersetzt. Und das ist nicht nur Rethorik.
Ich schrieb zu dem von Dir als sich scheinbar ausschließende Ziele "Profit" und "Investiionen", die sich tatsächlich ergänzen können. Von ökologischen Zielen hast Du erst jetzt geschrieben. Auch diese beiden (Profit und Ökologie) schließen sich übrigens keineswegs aus.
Bei der Gelegenheit: Tesla hat noch nie Gewinne erzielt, investiert massiv und ist ökologisch vorne dran. Flocert zertifiziert Unternehmen mit Fairtrade, ist DER Ökoplayer schlechthin, erzielt hohe Gewinne und verwendet dies in sozialen Projekten. Usw., usw.
Du siehst: Die Welt hat mehr Varianten parat, als die Geldgeilen Unternehmen und den guten Staat.
@qbz:
Es gibt zwar noch genug Unternehmen die "Profitmaximierung" anstreben. Das Paradigma des Shareholder-Value-Ansatzes von Rappaport ist aber aus den 80er Jahren - also ziemlich old school - und von modern geführten Unternehmen längst abgelegt und durch "Profitoptimierung" im Rahmen des Stakeholder-Ansatzes ersetzt. Und das ist nicht nur Rethorik.
Ich schrieb zu dem von Dir als sich scheinbar ausschließende Ziele "Profit" und "Investiionen", die sich tatsächlich ergänzen können. Von ökologischen Zielen hast Du erst jetzt geschrieben. Auch diese beiden (Profit und Ökologie) schließen sich übrigens keineswegs aus.
Bei der Gelegenheit: Tesla hat noch nie Gewinne erzielt, investiert massiv und ist ökologisch vorne dran. Flocert zertifiziert Unternehmen mit Fairtrade, ist DER Ökoplayer schlechthin, erzielt hohe Gewinne und verwendet dies in sozialen Projekten. Usw., usw.
Du siehst: Die Welt hat mehr Varianten parat, als die Geldgeilen Unternehmen und den guten Staat.
Ich bin mir dessen vollkommen bewusst und kenne die Beispiele.
Ohne einen starken, demokratischen Staat, der durch Gesetze die am Profit orientierten Unternehmen zwingt, Erfordernisse der Allgemeinheit einzuhalten, hätten wir noch heute bunt-gefärbte Flüsse, Smog in den Städten, verseuchte Abfallhalden, Kinderarbeit in DE usf..
Wo man sehr schön sehen kann, dass solidarische Privatisierung nicht funktioniert sind doch die Versicherungen. Beiträge steigen. Vergnügungsreisen für die Manager und Prunkbauten in toller Lage oder Fußballstadien Sponsoring.
Solidarische Risikoverteilung und Profitmaximierung funktioniert halt nicht. Oder sagen wir es funktioniert nur auf einer Seite.
Paketdienste sind hier auch ein gutes Beispiel. Gibt da eine schöne Dokumentation über Hermes und das Ausnutzen von Subunternehmern.
Ach der Internetbreitband Netzausbau? LTE Nettabdeckung im ländlichen Raum? Funktioniert alles nicht. Dann soll es bei der Autobahn funktionieren? Es ist ja nicht so dass keine entsprechenden Steuereinnahmen für die Kraftfahrzeuginfrastruktur da wären. Nur leider Subventioniert man damit lieber anderes und verliert sich in völlig bekloppten Ausschreibungen für Bauprojekte.
Es ist ja völlig in Ordnung die Straßennutzer an deren Unterhaltskosten teilhaben zu lassen. Nur läuft es doch dann wieder auf eine Doppelbelastung hinaus. Einerseits erhebt man genau zu diesem Zweck die KFZ Steuer. Will man nun noch zusätzlich über eine Autobahnmaut an die Geldbörsen der Bürger muss man sich schon etwas überlegen.
Alle genannten Unternehmen sind in Ihren Nachfolgekonstruktionen bis heute am Markt und in den 10 Jahren nach der jeweiligen Privatisierung deutlich produktiver.
Sind da auch geänderte steuerliche Möglichkeiten betrachtet?
Und was die Post angeht: solange die sogenannte Produktivität für den Kunden kontinuierliche Verschlechterung des Services bedeutet ist das für mich KEIN Beispiel einer gelungenen Privatisierung.
tandem65
02.03.2017, 06:43
Wenn ich z.B. die SBB (Bahn in der Schweiz) mit der DB vergleiche, die teilprivatisiert ist und die man versucht hat, an die Böse zu bringen, wünschte ich mir in DE eine SBB!
Schöner Vertipper! ;)
Also mir als Privathaushalt war die frühere Post deutlich lieber. Heute bekommt man von 4-5 Ausfahrerfirmen zu unterschiedlichsten Zeiten Pakete und 3mal am Tag Briefe und findet in irgendwelchen Kiosks, Lebensmittelgeschäften usf. in versteckten Ecken eine Annahmestelle. Über die Lohndrückerei der Neuen im Geschäft und die Ausbeutung der Beschäftigten, die sich gewerkschaftliche Rechte gegen grosse Widerstände erkämpfen müssen, ganz zu schweigen. Woran der Erfolg liegt, vermag ich nicht zu erkennen, ich bin kein Aktionär bei UPS.
Zweimal hatte ich längere Zeit Jobs in Bereichen, die früher von der staatlichen Post erledigt worden sind.
Einmal arbeitete ich wie gesagt als Briefzusteller, ein anderes Mal in einem Beleglesecenter als Datentypist.
In beiden Fällen gab es keinen Betriebsrat und in beiden Fällen gab es größere Probleme einen solchen zu bilden.
Statt eines Betriebsrates sollten Vertrauensleute gewählt werden.
Einen Job verlor ich aus meiner Sicht einzig und allein deshalb, weil ich in den Pausen zu häufig mit Leuten zusammen war, die sich für einen Betriebsrat stark engagierten.
Den anderen ging es nämlich ganz genauso (mehrmals verlängerte Beschäftigungsverhältnisse ließ man auslaufen).
Ich selbst machte mich für einen solchen kaum stark.
Der Job an sich war mir nicht viel wert.
Ich machte ihn in erster Linie, weil ich ihn ganz gut mit einer Tätigkeit als Nachhilfelehrer kombinieren konnte und sich die Leute dort versuchten das Leben recht angenehm zu machen trotz monotoner Arbeit, indem man sich bemühten ansonsten das Arbeitsklima ganz angenehm zu halten.
Es arbeiteten dort sehr viele junge Menschen Studenten oder Leute, die noch nicht arg lange die Schule bzw. eine Ausbildung hinter sich gebracht hatten.
Recht viele hübsche Mädels :-).
Das hat mir gefallem :-).
Den anderen Job als Zusteller habe ich selbst beendet.
Die Arbeitsbedingungen wurden mir immer unangenehmer.
Dann wollten die auf einmal noch, dass ein Großteil der Sendungen eingescannt wird unmittelbar vor dem Zustellen und dann sah ich zu, dass ich Land gewinne.
So hätte ich nicht mehr so zustellen können, wie ich es mir angewöhnt hatte:
Ich trug eine nach vorne gedrehte Bauchtasche als Reservoir für Briefe und auf dem Rücken einen Rücksack, aus dem ich dann bei Bedarf größere Sendungen holte bzw. die Bauchtasche füllte.
Vom Rad stieg ich nur ab, wenn es anders kaum möglich war die Sendungen einzuwerfen.
Aus dem Grund verwendete ich auch mein Privatrad bzw. zwei unterschiedliche.
Sie hatten Räder, aber die waren sauschwer und liefen schlecht.
Meins brauchte ich eh um zur Zentrale zu kommen, also benutze ich es zum Verteilen.
So konnte ich auch direkt nachdem ich fertig war nach Hause fahren und musste nicht zurück zum Zentrum.
Auf dem Weg zur Nachhilfe gab ich dann meine Rückpost ab u.ä..
Ein oder zwei Felgen habe ich damals durchgebremst.
Gut - niemand hat mich gezwungen meine Räder zu benutzen, aber hätte ich das nicht gemacht, hätte ich den Job wohl kaum länger als ein paar Wochen beibehalten.
Nachtrag: Noam erwähnte es ja bereits.
Seid nett zu den Leuten, die Euch Briefe und Sendungen bringen!
Sie haben es oft ziemlich schwer.
https://www.youtube.com/watch?v=my-u7lp5st4
captainbeefheart
02.03.2017, 08:23
Ich bin mir dessen vollkommen bewusst und kenne die Beispiele.
Ohne einen starken, demokratischen Staat, der durch Gesetze die am Profit orientierten Unternehmen zwingt, Erfordernisse der Allgemeinheit einzuhalten, hätten wir noch heute bunt-gefärbte Flüsse, Smog in den Städten, verseuchte Abfallhalden, Kinderarbeit in DE usf..
So kommen wir zusammen :-)
Primäre Aufgabe des Staates ist Rahmensetzung und Kontrolle, damit sich Unternehmen entwickeln und Fehlstellungen erkannt und korrigiert werden können. Das bedeutet aber nicht, dass der Staat maßgeblich selbst aktiv werden sollte.
Ich finde, dass die Auseinandersetzung dazu eine sehr relevante Fragestellung für den Bundestagswahlkampf ist, weil sich die Positionen doch deutlich unterscheiden - deutlicher als in vielen anderen Punkten: Von der klar marktliberalen Position der FDP über die Präferenz eines deutlichen Rückzug des Staates aus eigenen Aktivitäten in der CDU über die gemäßigte Position dazu in der SPD und den Grünen, zu den klar staatsinterventionistisch geprägten Positionen in der AfD und den Linken.
Empirisch zu Privatisierungen gibt es in der Volkswirtschaft leider wenig brauchbares, weil hier unklar ist, ob Transaktionskosten in die Betrachtung mit einbezogen werden oder nicht. Umfassend hat Lehmitz 50 Länder in die empirische Analyse einbezogen und kommt zu dem Schluss, dass Privatisierungen überwiegend positive Effekte haben. (Lehmitz: Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Privatisierung)
captainbeefheart
02.03.2017, 08:31
Wo man sehr schön sehen kann, dass solidarische Privatisierung nicht funktioniert sind doch die Versicherungen. Beiträge steigen. Vergnügungsreisen für die Manager und Prunkbauten in toller Lage oder Fußballstadien Sponsoring.
Solidarische Risikoverteilung und Profitmaximierung funktioniert halt nicht. Oder sagen wir es funktioniert nur auf einer Seite.
Paketdienste sind hier auch ein gutes Beispiel. Gibt da eine schöne Dokumentation über Hermes und das Ausnutzen von Subunternehmern.
Ach der Internetbreitband Netzausbau? LTE Nettabdeckung im ländlichen Raum? Funktioniert alles nicht. Dann soll es bei der Autobahn funktionieren? Es ist ja nicht so dass keine entsprechenden Steuereinnahmen für die Kraftfahrzeuginfrastruktur da wären. Nur leider Subventioniert man damit lieber anderes und verliert sich in völlig bekloppten Ausschreibungen für Bauprojekte.
Es ist ja völlig in Ordnung die Straßennutzer an deren Unterhaltskosten teilhaben zu lassen. Nur läuft es doch dann wieder auf eine Doppelbelastung hinaus. Einerseits erhebt man genau zu diesem Zweck die KFZ Steuer. Will man nun noch zusätzlich über eine Autobahnmaut an die Geldbörsen der Bürger muss man sich schon etwas überlegen.
Was hat der unfassbare ERGO Skandal jetzt mit Privatisierung zu tun? Waren Versicherungen vorher staatlich? Nicht, dass ich wüsste. Leider gibt es diese Exzesse, die hoffentlich durch die hohen Folgekosten weniger werden. Und Fehlverhalten (Korruption etc.) gibt es auch in staatlichen Unternehmungen, das hat nichts mit der Eigentumsform, sondern mit dem unternehmensethischen Verhalten der
Menschen in diesen Unternehmen zu tun.
Ja, bei den Paketdiensten gibt es signifikante Probleme, die sich aber auch innerhalb der Branche deutlich unterscheiden. Daraus einen induktiven Schluss zu ziehen, dass Privatisierungen nicht funktionieren, greift zu kurz.
schoppenhauer
02.03.2017, 11:12
Als ich meine erste Studentenbude in Berlin bezogen habe, zu guter alter Telekom-Monopol-Zeit, hab ich im Sep. einen Telefonanschluss beantragt. Die Telekom schrieb mir dann im Oktober, dass ich in der KW 50 von Mo-Fr zwischen 8:00 und 16:00 bereit sein sollte, falls ein Techniker so gnädig ist und im Keller zwei Stecker umsteckt, damit ich Weihnachten telefonieren kann....
Vieles hat nicht funktioniert bei den Privatisierungen, aber Monopole sind per se Mist.
Und was die Post angeht: solange die sogenannte Produktivität für den Kunden kontinuierliche Verschlechterung des Services bedeutet ist das für mich KEIN Beispiel einer gelungenen Privatisierung.
Ich fühle als Kunde eigentlich keinen geringeren Service bei der Post.
Was auf dem platten Land vielleicht anders aussieht.
Die Suppe ausgelöffelt haben hauptsächlich die Mitarbeiter.
Ich fühle als Kunde eigentlich keinen geringeren Service bei der Post.
Was auf dem platten Land vielleicht anders aussieht.
Berlin ist nun nicht unbedingt plattes Land...
Wie gesagt. es ist immer die Frage, wie man das Wörtchen "erfolgreich" definiert.
So kommen wir zusammen :-)
Primäre Aufgabe des Staates ist Rahmensetzung und Kontrolle, damit sich Unternehmen entwickeln und Fehlstellungen erkannt und korrigiert werden können. Das bedeutet aber nicht, dass der Staat maßgeblich selbst aktiv werden sollte.
Ich finde, dass die Auseinandersetzung dazu eine sehr relevante Fragestellung für den Bundestagswahlkampf ist, weil sich die Positionen doch deutlich unterscheiden - deutlicher als in vielen anderen Punkten: Von der klar marktliberalen Position der FDP über die Präferenz eines deutlichen Rückzug des Staates aus eigenen Aktivitäten in der CDU über die gemäßigte Position dazu in der SPD und den Grünen, zu den klar staatsinterventionistisch geprägten Positionen in der AfD und den Linken.
Empirisch zu Privatisierungen gibt es in der Volkswirtschaft leider wenig brauchbares, weil hier unklar ist, ob Transaktionskosten in die Betrachtung mit einbezogen werden oder nicht. Umfassend hat Lehmitz 50 Länder in die empirische Analyse einbezogen und kommt zu dem Schluss, dass Privatisierungen überwiegend positive Effekte haben. (Lehmitz: Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Privatisierung)
Ich schrieb meine Meinung dazu ja schon im anderen Thread: Ich erlebte das Zusammenschmelzen des öffentlichen Dienstes in der Stadt Berlin, das Verscherbeln der Stromwerke, das Verscherbeln von Grund und Häusern, von Wohnungsbaugesellschaften, die Auslagerung vieler Dienste, den so geschaffenen riesigen Stellenabbau, und engagierte mich an meiner Arbeitsstelle sehr stark dagegen. (Reinigung, Grünflächen, Hausmeister usf.. Die Kollegen kamen in einen sog. Überhang zur Vermittlung. Anschliessend wurden einige Aufgaben von Firmen mit Hartz IV-Beschäftigten erledigt mit schlechterer Qualität.) Solche Auslagerungen trugen zur vielbeklagten "Desolidarisierung" in der Gesellschaft bei. Nahmen vor der Privatisierung Reinigungsfrau und Hausmeister selbstverständlich am Betriebsausflug, Weihnachtsfeier teil, waren es danach ständig wechselnde, von aussen kommende Gesichter, die diese Pekunariats-Jobs erledigten und nicht mehr zum Betrieb(sausflug) gehörten.
In Brandenburg verkauften CDU/SPD viel Gemeineigentum von Wälder und Seen (Plötzlich mussten meine Bekannten für die Nutzung des Steges am kleinen See, an dem ihre Datschen-Wochenendsiedlung liegt, bezahlen und durften andere Zugänge nicht mehr nutzen).
Heute beklagen die Bürger den schlechten Zustand der Parks, die hohen Mieten (weil man zahlreiche Mittel, die Mietpreise zu beeinflussen, aus der Hand gab), die Wohnungsnot und andere negative Folgen der Privatisierungswelle wie bei der Post etc.
Deine Argumentation überzeugt mich nicht, weil Du bei privatisierten Unternehmen alle von mir oder anderen angeführten negativen Erfahrungen bereitwillig entschuldigst, weil halt irgendetwas noch falsch mit dem freien Markt läuft, noch nicht so weit ist etc., während Du negative Erfahrungen bei staatlichen Eigenbetrieben als systembedingt deklarierst, was nur durch Privatisierung und schlanken Staat lösbar wäre.
Die AFD liefert übrigens in ihrem Wahlprogramm ein Glaubensbekenntnis zum "freien Markt" ab, Du kannst die gewohnheitsmässige, aber falsche Gleichsetzung mit der Linke auflösen.
"Durch marktwirtschaftlichen Wettbewerb ergeben sich die besten ökonomischen Ergebnisse. Das unsubventionierte Angebot, von dem sich die Marktteilnehmer den größte Vorteil versprechen, setzt sich dauerhaft durch. Deshalb gilt für die AfD: Je mehr Wettbewerb und je geringer die Staatsquote, desto besser für alle."
So etwas wirst Du bei der Linke nicht finden.
Schlanker Staat wenig einfache Bürokratie geht auch ohne Privatisierung, wenn man es schafft einfache Gesetze zu schaffen.
Wenn man sich allein das Steuerrecht anschaut. Vieles ist für den Steuerzahler abzusetzen, manches nicht. Steuerzahler a) kann das absetzen, Steuerzahler b) wiederum nicht. Hier den Durchblick zu behalten, so dass jeder nur die Steuern zahlt, die er muss, ist ohne entsprechendes Fachwissen kaum möglich. Für Firmeninhaber kaum möglich.
Hier wäre ein einfaches transparentes Steuerrecht sehr schön.
Ebenso hat die europaweite Ausschreibungspflicht für Bauprojekte ab einer bestimmten Größe nicht zwingend dazu beigetragen, dass es einfacher wurde staatliche Bauprojekte schnell in die Tat umzusetzen. Wenn ich da einmal an unsere lieben Autobahnbaustellen denke, wird mir schlecht. Hier bekommt nicht derjenige den Zuschlag, der das beste Angebot macht, sondern der, der das günstigste macht. Mit der Folge, dass hier nicht das beste Unternehmen mit gut ausgerüsteten, gut ausgebildeten und angemessen bezahlten Arbeitern den Job macht, sondern die Firma, die sich besonders darauf versteht, unter Verwendung von "preisgünstigen Material" und günstigen Arbeitskräften den billigsten Preis bei Einhalten der Mindestvoraussetzungen. Oft mit der Folge, dass diese Firmen noch bei im Bau befindlichen Projekten in die Zahlungsunfähigkeit gehen.
Das Arbeiter und Angestellten Outsourcing gibt es bei uns auch. Früher hatte die Polizei zB eigene Werkstätten für die Autos, eigene Putzkräfte etc. Heute gibt es Verträge mit verschiedenen Firmen dafür mit der Folge, dass a) diese Belegschaft oft wechselt und b) die Arbeit sehr unzureichend erledigt wird, da die Firma natürlich bestrebt ist im Rahmen der Profitmaximierung möglichst wenig Kosten zu haben.
Dann gibt es ja auch noch die Privatisierung von Hallenbädern. Hier mit der Folge das unprofitbale Bäder einfach geschlossen werden und die bestehenden schnell zu reinen Spaßbädern umgebaut werden.
Aus meinen Erfahrungen mit der Privatisierung von (staatlichen) Aufgaben kann ich sagen, dass man so natürlich die Effizienz erhöht. Leider sehr oft zu Lasten der Arbeitnehmer und der Qualität der Arbeit.
captainbeefheart
02.03.2017, 17:19
Ich schrieb meine Meinung dazu ja schon im anderen Thread: Ich erlebte das Zusammenschmelzen des öffentlichen Dienstes in der Stadt Berlin, das Verscherbeln der Stromwerke, das Verscherbeln von Grund und Häusern, von Wohnungsbaugesellschaften, die Auslagerung vieler Dienste, den so geschaffenen riesigen Stellenabbau, und engagierte mich an meiner Arbeitsstelle sehr stark dagegen. (Reinigung, Grünflächen, Hausmeister usf.. Die Kollegen kamen in einen sog. Überhang zur Vermittlung. Anschliessend wurden einige Aufgaben von Firmen mit Hartz IV-Beschäftigten erledigt mit schlechterer Qualität.)
...
Deine Argumentation überzeugt mich nicht, weil Du bei privatisierten Unternehmen alle von mir oder anderen angeführten negativen Erfahrungen bereitwillig entschuldigst, weil halt irgendetwas noch falsch mit dem freien Markt läuft, noch nicht so weit ist etc., während Du negative Erfahrungen bei staatlichen Eigenbetrieben als systembedingt deklarierst, was nur durch Privatisierung und schlanken Staat lösbar wäre.
...
So kommen wir tatsächlich nicht weiter. Wenn wir ehrlich sind kann weder ich, noch kannst Du jeweils den ultimativen Beweis führen, weil es am ceteris-paribus-Vergleich fehlt: Wir können nur sehen und bewerten, wie es sich MIT der Privatisierung entwickelt hat, wie das z.B. in Berlin gelaufen ist - wir können nicht sehen und bewerten wie sich der öffentliche Dienst in Berlin OHNE Privatisierung entwickelt hätte. Es bleibt nur der Vergleich mit strukturell ähnlichen Betrieben unter ähnlichen, aber niemals gleichen Bedingungen. Hier sieht zwar die empirische volkswirtschaftliche Forschung die Privatisierung prinzipiell "vorne", es gibt aber eben auch misslungene Fälle und auch bei den "erfolgreichen" lässt sich an den im Detail immer unterschiedlichen Rahmenbedingungen Punkte finden, die der Vergleich hinken lassen.
Gehen wir deshalb von der prinzipiell unauflösbaren mikroökonomischen auf die makroökonomische Betrachtungsebene. Hier ist das Bild dann doch deutlich klarer, wenn staatswirtschaftliche und marktwirtschaftliche Systeme mit den darin befindlichen Unternehmen verglichen werden. In den letzten Jahrzehnten ist es mittlerweile common sense, dass es bzgl. Wohlstand, Volkseinkommen, Innovation etc. einen klaren Vorteil der marktwirtschaftlich orientierten Systeme gegeben hat und es heute faktisch keine ernstzunehmenden, weil substanziell wettbewerbsfähigen staats- bzw. planwirtschaftlichen Systeme mehr gibt. Schau Dir dazu einfach mal die G20 Länder an.
Jedes der Systeme hat dabei Vor- und Nachteile und natürlich haben alle makro- und mikroökonomischen Systeme Dysfunktionalitäten, die ich bzgl. marktwirtschaftlicher Systeme sehr wohl sehe und nicht einfach "entschuldige". Ich könnte Dir jetzt eine mindestens ebenso lange Liste an Verwerfungen staatlicher Unternehmen in Deutschland aufzählen, das bringt uns aber nicht weiter, weil wir beide wissen, dass es in beiden Systemwelten integres ebenso wie nicht-integres Verhalten gibt.
In den letzten Jahrzehnten ist es mittlerweile common sense, dass es bzgl. Wohlstand, Volkseinkommen, Innovation etc. einen klaren Vorteil der marktwirtschaftlich orientierten Systeme gegeben hat und es heute faktisch keine ernstzunehmenden, weil substanziell wettbewerbsfähigen staats- bzw. planwirtschaftlichen Systeme mehr gibt. Schau Dir dazu einfach mal die G20 Länder an.
Aber es gibt auch genug Verlierer im System.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/wohlfahrtsverband-sieht-armut-auf-neuem-hoechstand-14905254.html
Die Armut in den G20 Ländern (hier am Beispiel Deutschland) steigt, obwohl wir wirtschaftlich so erfolgreich sind wie nie.
captainbeefheart
02.03.2017, 18:01
3. Effizienz durch geringere Qualität und Lohndrückerei. (vergleiche ich die Privatisierung der Reinigung, der Grünflächenämter im öffentlichen Dienst, die "outgesourct" wurden, war das Ergebnis: schlechte Qualität, niedriger Lohn).
Ich mache Dir mal ein konkretes Beispiel, das ich aus erster Hand kenne:
Wir arbeiten derzeit in einer öffentlichen Verwaltung mit ca. 1000 Mitarbeitern. Entlang von objektiven Vergleichsdaten (es gibt strukturell nahezu identische Verwaltungen mit denen man Fallzahlen und Mitarbeiterproduktivität vergleichen kann, da vergleichst Du tatsächlich Äpfel mit Äpfeln :-)), sind dort ca. 20% der Mitarbeiter ganz oder teilweise nicht wirklich beschäftigt. Interessanterweise bestätigen das die Betroffenen und Kollegen aus ihrer subjektiven Perspektive sehr freimütig: "Ich habe meine Arbeit am Mittag geschafft, Nachmittags mache ich meine privaten Dinge" und ähnliche Statements.
Und das BEVOR Prozesse bzgl. von Digitalisierungseffekten angefasst wurden! Dort werden Mails bspw. ausgedruckt und von mehreren Boten mit dem Handwagen über die Flure gefahren, bevor sie weiterverarbeitet, wieder mit dem Handwagen zurückgebracht werden, um schlussendlich wieder per Mail verschickt zu werden. "Digitale Akten", wie sie in anderen öffentlichen Verwaltungen mittlerweile eingeführt sind gibt es hier also noch nicht und da werden nochmals ca. 20% Arbeitsinhalte obsolet. Fakt ist es gibt zu wenig Arbeitsinhalte für zu viele Mitarbeiter und die Schere öffnet sich weiter.
So, jetzt könnte man argumentieren: Passt doch, solange die Leute wenigstens teilweise beschäftigt sind, sind sie "weg von der Straße", müssen kein ALG1 oder andere Transferausgaben des Staates beziehen. Ich halte das für zynisch. Wo ist die Grenze bei der sich - auch aus einer solidarischen Perspektive - Mitarbeiter noch in fraktaler Beschäftigung halten und voll bezahlen lassen: 80%, 50%, 20%?
Fakt ist vor diesem Hintergrund, dass es die Verwaltung angesichts dieser Schieflage heute schon klimatisch zerreißt. Es gibt nämlich die anderen 80% der Mitarbeiter (später 60%) die zum Teil volle 100% zum Teil 120% für dasselbe Gehalt leisten, wie ihre Kollegen mit 50%, die daraus auch kein Geheimnis machen. Kannst Dir vorstellen wie die das finden? Und das wird nicht dadurch besser, dass Langeweile bei den unterausgelasteten Mitarbeitern (die oft gar nichts dafür können, das es so ist) zusätzlich zu Bore-out-Effekten und teilweise Sabotage führt.
Also alles lassen, wie es ist und die Ineffizienz, den "organizational slack" einfach weiter dulden und bezahlen?
captainbeefheart
02.03.2017, 18:11
Aber es gibt auch genug Verlierer im System.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/wohlfahrtsverband-sieht-armut-auf-neuem-hoechstand-14905254.html
Die Armut in den G20 Ländern (hier am Beispiel Deutschland) steigt, obwohl wir wirtschaftlich so erfolgreich sind wie nie.
Hatten wir schon diskutiert, da gibt es natürlich was zu tun. Insbesondere im Vergleich der Entwicklung des Lohneinkommens und der Vermögens- und Gewinneinkommen am Volkseinkommen.
Wenn Du aber mal z.B. die Top 20 im Volkseinkommen mit dem Mittel- und hinteren Feld vergleichst, dann wirst Du sehen, was mehr oder weniger flächendeckende Armut in Volkswirtschaften wirklich bedeutet!
......
Gehen wir deshalb von der prinzipiell unauflösbaren mikroökonomischen auf die makroökonomische Betrachtungsebene. Hier ist das Bild dann doch deutlich klarer, wenn staatswirtschaftliche und marktwirtschaftliche Systeme mit den darin befindlichen Unternehmen verglichen werden. In den letzten Jahrzehnten ist es mittlerweile common sense, dass es bzgl. Wohlstand, Volkseinkommen, Innovation etc. einen klaren Vorteil der marktwirtschaftlich orientierten Systeme gegeben hat und es heute faktisch keine ernstzunehmenden, weil substanziell wettbewerbsfähigen staats- bzw. planwirtschaftlichen Systeme mehr gibt. Schau Dir dazu einfach mal die G20 Länder an.
.....
Es ging mir eigentlich nur darum, ein paar Gründe anzuführen, weshalb die Privatisierung der Autobahn Nachteile für die Bürger bringt und einen Link zu posten mit Informationen dazu. Die Diskussion weitete sich dann in eine Grundsatzdebatte über die Privatisierung der staatlichen Eigenbetriebe wie Post, Bahn, Outsourcing im Öffentlichen Dienst u.a. aus.
Nun sind wir schon bei Planwirtschaft versus Marktwirtschaft ;) . Die Vorteile einer sozialen Marktwirtschaft mit einem Primat der Politik liegen für mich auf der Hand und werden nicht ausgehebelt dadurch, dass Betriebe der Daseinsvorsorge in staatlicher Hand sind oder wenn z.B. Gesundheitsdienste wie Ambulatorien staatlich organisiert wären (Spanien z.B.).
captainbeefheart
02.03.2017, 20:03
Es ging mir eigentlich nur darum, ein paar Gründe anzuführen, weshalb die Privatisierung der Autobahn Nachteile für die Bürger bringt und einen Link zu posten mit Informationen dazu. Die Diskussion weitete sich dann in eine Grundsatzdebatte über die Privatisierung der staatlichen Eigenbetriebe wie Post, Bahn, Outsourcing im Öffentlichen Dienst u.a. aus.
Nun sind wir schon bei Planwirtschaft versus Marktwirtschaft ;) . Die Vorteile einer sozialen Marktwirtschaft mit einem Primat der Politik liegen für mich auf der Hand und werden nicht ausgehebelt dadurch, dass Betriebe der Daseinsvorsorge in staatlicher Hand sind oder wenn z.B. Gesundheitsdienste wie Ambulatorien staatlich organisiert wären (Spanien z.B.).
Ja, so ist das :-)
Wie geschrieben, an dieser Frage lassen sich sehr gut politische Präferenzen für die Bundestagswahl festmachen, denn da unterscheiden sich die Parteien doch sehr deutlich:
Wer einen möglichst starken Staat und viele staatliche Interventionen möchte, kann sich am linken (Die Linken) und rechten Rand (AfD; da können sie von "Wettbewerb" schreiben was sie wollen, sie vertreten einen interventionistischen Staat) des Spektrums bedienen.
Wer das nicht will, kann in absteigender Reihenfolge einen zurückhaltenderen, moderaten Staat präferieren: Grüne, SPD, CDU/CSU, FDP.
Und eine rot-rot-grüne Koalition wird sich da anders positionieren als eine große Koalition, oder eine mit Beteiligung der FDP.
... (AfD; da können sie von "Wettbewerb" schreiben was sie wollen, sie vertreten einen interventionistischen Staat) ...
Woher hast Du diese Information?
Im Programm der AFD (Kurzfassung, S. 13 steht das Gegenteill:
"die AFD will ein investitions- und innovationsförderndes wirtschaftliches Umfeld. Wir wollen auf breiter Front deregulieren und Bürokratie abbauen. Den Subventionsdschungel von EU, Bund, Ländern, Kommunen und der Sonderfonds wollen wir so konsequent lichten, wie dies eine Prüfung auf Wirksamkeit und effizienz nahelegt. Sofern im Einzelfall Subventionen wirtschaftspolitisch sinnvoll erscheinen, sind sie zeitlich zu befristen.
Unsere Mittelstandspolitik ist Ordnungspolitik. Die AFD lehnt Subventionen generell ab. Wir wollen gleiche regeln für alle – ob groß, ob klein, in jeder Branche. Unser ziel ist ein schlanker, aber starker Staat. "
Die Hauptsache, man kann Linke und AFD gleichsetzen, oder nicht? ;)
captainbeefheart
02.03.2017, 21:53
Woher hast Du diese Information?
Im Programm der AFD (Kurzfassung, S. 13 steht das Gegenteill:
"die AFD will ein investitions- und innovationsförderndes wirtschaftliches Umfeld. Wir wollen auf breiter Front deregulieren und Bürokratie abbauen. Den Subventionsdschungel von EU, Bund, Ländern, Kommunen und der Sonderfonds wollen wir so konsequent lichten, wie dies eine Prüfung auf Wirksamkeit und effizienz nahelegt. Sofern im Einzelfall Subventionen wirtschaftspolitisch sinnvoll erscheinen, sind sie zeitlich zu befristen.
Unsere Mittelstandspolitik ist Ordnungspolitik. Die AFD lehnt Subventionen generell ab. Wir wollen gleiche regeln für alle – ob groß, ob klein, in jeder Branche. Unser ziel ist ein schlanker, aber starker Staat. "
Die Hauptsache, man kann Linke und AFD gleichsetzen, oder nicht? ;)
Ich habe das Geblubber gelesen, aber hier glaube ich, dass das Papier sehr geduldig ist ... :-) Wenn ich das, was ich aus allen anderen Quellen zu verschiedenen Themen höre und lese, dann ist meine Beobachtung zur Haltung der AfD in den meisten Themen: Interventionismus und Ordnungspolitik. Und deshalb würde dann im Zweifel der im Wahlprogramm so lapidar hingeschriebene "starke Staat" auch in der Wirtschaftspolitik zählen.
Und ja, Die Linke und die AfD haben ordentlich Überschneidungen, wenn Du hier auch einmal von programmatischen Papieraussagen abstrahierst. Etliche Aussagen von bspw. Sarah Wagenknecht sind nicht weit weg vom Rechtspopulismus, die Zeit hat dazu zu Recht getitelt: "Sarah Wagenknecht auf rechtem Stimmenfang".
Ich verstehe allerdings, dass das einen Linken auch schmerzen kann..
Die Hauptsache, man kann Linke und AFD gleichsetzen, oder nicht? ;)
Tse ... nicht provozieren lassen! ;-)
Etliche Aussagen von bspw. Sarah Wagenknecht sind nicht weit weg vom Rechtspopulismus, die Zeit hat dazu zu Recht getitelt: "Sarah Wagenknecht auf rechtem Stimmenfang".
Ja stimmt - das hat die Zeit tatsächlich getitelt und zwar als Überschrift eines Gastbeitrags von Claudia Roth.
Soviel Zeit muss sein! :Lachen2: ;)
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-07/sahra-wagenknecht-die-linke-fluechtlinge
Ich verstehe allerdings, dass das einen Linken auch schmerzen kann..
Und ich verstehe, dass den Grünen ein bisschen die Klammer geht, zu viele der ehemaligen Wähler könnten zu den Linken überlaufen.
captainbeefheart
03.03.2017, 08:32
Ja stimmt - das hat die Zeit tatsächlich getitelt und zwar als Überschrift eines Gastbeitrags von Claudia Roth.
Soviel Zeit muss sein! :Lachen2: ;)
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-07/sahra-wagenknecht-die-linke-fluechtlinge
... und ein paar Monate später gibt es zahlreiche Parteiaustritte, vor deren Hintergrund Riexinger seine Kollegin zurechtweist. Das hat mit Roth und den Grünen nun wirklich nichts zu tun :-) Programmatisch steht bei den Linken auch einiges drin, was durch das konkrete öffentlichen Handeln der Personen zu Recht anders interpretiert werden kann.
Dazu auch heute in der SZ ein Interview mit dem Linguistik-Professor Stefanowitsch:
SZ: Auch die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht kritisiert die Flüchtlingspolitik scharf. Verschwimmt da schon die Grenze zum rechten Populismus?
Stefanowitsch: Wenn man genauer liest, was Sahra Wagenknecht sagt, dann ist es viel differenzierter als das, was die AfD sagt. Sie übt Kritik an Merkels fehlenden infrastrukturellen Anstrengungen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen - vermutlich in der Absicht, diese Leute zu erreichen, die sich eingeredet haben, dass die Flüchtlinge an allem schuld sind und dass Merkel weg muss. Am Schluss bleibt aber doch nur hängen: Die Flüchtlinge sind zu viele und Merkel ist schuld. Deshalb wird Wagenknecht nicht zu Unrecht in eine Ecke mit der AfD gestellt, obwohl sie programmatisch sicher nicht dorthin gehört.
Zarathustra
03.03.2017, 10:42
Stefanowitsch: Wenn man genauer liest, was Sahra Wagenknecht sagt, dann ist es viel differenzierter als das, was die AfD sagt. Sie übt Kritik an Merkels fehlenden infrastrukturellen Anstrengungen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen - vermutlich in der Absicht, diese Leute zu erreichen, die sich eingeredet haben, dass die Flüchtlinge an allem schuld sind und dass Merkel weg muss. Am Schluss bleibt aber doch nur hängen: Die Flüchtlinge sind zu viele und Merkel ist schuld. Deshalb wird Wagenknecht nicht zu Unrecht in eine Ecke mit der AfD gestellt, obwohl sie programmatisch sicher nicht dorthin gehört.
So so, der Professor vermutet eine Absicht... Daß die differenziertere Botschaft der Frau W., die zu diskutieren wäre, hängen bleibt, schließt er vorsichtshalber aus. Es bleibt: die rechte Ecke. Politischen Diskurs verhindert - nochmal Glück gehabt!
Schwarzfahrer
03.03.2017, 12:26
Stefanowitsch: Wenn man genauer liest, was Sahra Wagenknecht sagt, dann ist es viel differenzierter als das, was die AfD sagt. Sie übt Kritik an Merkels fehlenden infrastrukturellen Anstrengungen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen - vermutlich in der Absicht, diese Leute zu erreichen, die sich eingeredet haben, dass die Flüchtlinge an allem schuld sind und dass Merkel weg muss. Am Schluss bleibt aber doch nur hängen: Die Flüchtlinge sind zu viele und Merkel ist schuld. Deshalb wird Wagenknecht nicht zu Unrecht in eine Ecke mit der AfD gestellt, obwohl sie programmatisch sicher nicht dorthin gehört.
So so, der Professor vermutet eine Absicht...
Ist doch ein perfektes Beispiel für die verbreitete Unsitte, die Relevanz oder Richtigkeit einer Aussage nicht mehr objektiv am Inhalt der Aussage zu messen, sondern nur noch an der "vermuteten Absicht", bzw. der Zuordnung der Person, die diese Aussage tätigt.
Diese Art der Unterstellung einer "vermuteten Absicht" erinnert mich übrigens irgenwie an politische Überreaktionen im Ostblock, wenn mal die Wettermeldung eine "aus dem Westen heranziehende Schönwetterfront" angekündigt hatte.
Neginroeb
03.03.2017, 12:35
Ist doch ein perfektes Beispiel für die verbreitete Unsitte, die Relevanz oder Richtigkeit einer Aussage nicht mehr objektiv am Inhalt der Aussage zu messen, sondern nur noch an der "vermuteten Absicht", bzw. der Zuordnung der Person, die diese Aussage tätigt.
Diese Art der Unterstellung einer "vermuteten Absicht" erinnert mich übrigens irgenwie an politische Überreaktionen im Ostblock, wenn mal die Wettermeldung eine "aus dem Westen heranziehende Schönwetterfront" angekündigt hatte.
dito
so wird heute auch Politik gemacht. Wenn es keine Sachantwort gibt wird etwas unterstellt und polemisch und populistisch vermarktet
captainbeefheart
03.03.2017, 21:09
dito
so wird heute auch Politik gemacht. Wenn es keine Sachantwort gibt wird etwas unterstellt und polemisch und populistisch vermarktet
Mit welchem Motiv sollte der Linguistik-Professor Politik machen? Soweit ich weiß, ist er nicht politisch aktiv.
Er wurde als Sprachwissenschaftler und Linguistik-Experte interviewt und hat eine differenzierende Aussage gemacht sowie eine Vermutung als solche gekennzeichnet. Und die trifft m.E. auch zu, weil Politiker heute genau so, wie beschrieben, in ihrer Kommunikation (unterstützt durch professionelle Kommunikationsberater) arbeiten. Da ist in den seltensten Fällen irgendetwas Zufall, sondern es ist durchgestylt und es bleibt hängen, was hängen bleiben soll.
Mit welchem Motiv sollte der Linguistik-Professor Politik machen? Soweit ich weiß, ist er nicht politisch aktiv.
Er wurde als Sprachwissenschaftler und Linguistik-Experte interviewt und hat eine differenzierende Aussage gemacht sowie eine Vermutung als solche gekennzeichnet. Und die trifft m.E. auch zu, weil Politiker heute genau so, wie beschrieben, in ihrer Kommunikation (unterstützt durch professionelle Kommunikationsberater) arbeiten. Da ist in den seltensten Fällen irgendetwas Zufall, sondern es ist durchgestylt und es bleibt hängen, was hängen bleiben soll.
Ich staune ja immer wieder mal darüber wie routiniert und sicher Spitzenpolitiker bei öffentlichen Auftritten (beispielsweise in Talkshows u.ä.) herüber kommen.
Was ich meine, bezieht sich viel eher auf die Körpersprache und wie was gesagt wird, als auf das was gesagt wird.
Ganz selten spürt man da als Zuschauer auch nur eine kurzfristige Verunsicherung oder Unsicherheit.
So zumindest mein Eindruck.
Das kann ja kaum Zufall sein bzw. einfach eine Folge von Learning by Doing, denn sonst würde man da wohl eine Art Entwicklung erkennen können.
Wagenknecht selbst meinte mal in einem Interview sinngemäß etwa sie wolle Menschen für ihre Partei als Wähler gewinnen, die sich mit dem Gedanken tragen die AfD zu wählen, um damit in erster Linie ihre Verärgerung über die anderen Parteien auszudrücken, aber eigentlich ganz andere Ansichten haben als die, die von der AfD vertreten werden.
Sollte das stimmen, fände ich eine solche Denkweise von Wagenknecht ziemlich sympathisch.
Natürlich kann man auch etwas anderes annehmen, nämlich dass es ihr in erster Linie darauf ankommen könnte möglichst viele Wählerstimmen zu gewinnen und es ihr ziemlich egal sein könnte, wer da gewonnen wird als Wähler die Hauptsache mit seiner Stimme kann ihre Partei an Macht und Einfluß gewinnen bzw. eben Vertreter ihrer Partei.
Diese Motivation empfände ich als äußerst unsympathisch.
Ja - bei den Menschen bleiben oft einfache und stark verkürzte und dadurch oft auch falsche Botschaften als Erinnerung übrig.
Menschen, die weit ausholen und nicht zuletzt deshalb bei vielen Menschen so herüberkommen als würden sie ungern oder nicht gerne auf den Punkt kommen, die werden nicht so arg beachtet bzw. gemocht.
Viele Zusammenhänge sind aber nicht so einfach darzustellen oder zu erklären, wenn da kurze und knackige Botschaften erwartet werden.
Das glaube zumindest ich und das ist zumindest meine Erfahrung.
Wir haben im Thread "Rechtsruck " und hier desöfteren über die Frage der Armut in DE diskutiert. Vor ein paar Tagen publizierte der Paritätische Wohlfahrtsverband den Armutsbericht 2017 (http://www.der-paritaetische.de/startseite/artikel/news/armutsbericht-2017-anstieg-der-armut-in-deutschland-auf-neuen-hoechststand-verbaende-beklagen-skan/)
"Erstmals ermöglicht der Bericht des Paritätischen einen Zehn-Jahres-Vergleich. Auffällig sei dabei der Rückgang der Armutsquote in allen ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme Berlins. Auf der anderen Seite stieg die Armut in allen westdeutschen Bundesländern mit Ausnahme Hamburgs und Bayerns merkbar an. Als besondere Problemregionen identifiziert der Bericht im Zehn-Jahres-Vergleich die Länder Berlin und Nordrhein-Westfalen. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl, der Bevölkerungsdichte und der längerfristigen Trends müssten das Ruhrgebiet und Berlin als die armutspolitischen Problemregionen Deutschlands angesehen werden.
Bei allen bekannten Risikogruppen habe die Armut im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zugenommen: Bei Erwerbslosen auf 59 Prozent, bei Alleinerziehenden auf 44 Prozent, bei kinderreichen Familien auf 25 Prozent, bei Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau auf 32 Prozent und bei Ausländern auf 34 Prozent. Alarmierend sei im Zehn-Jahres-Vergleich insbesondere die Armutsentwicklung bei Rentnerinnen und Rentnern. Ihre Armutsquote stieg zwischen 2005 und 2015 von 10,7 auf 15,9 Prozent und damit um 49 Prozent, ein völliger „Ausreißer in der Armutsstatistik“. Durchgreifende Reformen in der Alterssicherung seien daher unausweichlich, um Altersarmut vorzubeugen."
captainbeefheart
08.03.2017, 17:55
"Erstmals ermöglicht der Bericht des Paritätischen einen Zehn-Jahres-Vergleich. Auffällig sei dabei der Rückgang der Armutsquote in allen ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme Berlins. Auf der anderen Seite stieg die Armut in allen westdeutschen Bundesländern mit Ausnahme Hamburgs und Bayerns merkbar an. Als besondere Problemregionen identifiziert der Bericht im Zehn-Jahres-Vergleich die Länder Berlin und Nordrhein-Westfalen. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl, der Bevölkerungsdichte und der längerfristigen Trends müssten das Ruhrgebiet und Berlin als die armutspolitischen Problemregionen Deutschlands angesehen werden.
Bei allen bekannten Risikogruppen habe die Armut im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zugenommen: Bei Erwerbslosen auf 59 Prozent, bei Alleinerziehenden auf 44 Prozent, bei kinderreichen Familien auf 25 Prozent, bei Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau auf 32 Prozent und bei Ausländern auf 34 Prozent. Alarmierend sei im Zehn-Jahres-Vergleich insbesondere die Armutsentwicklung bei Rentnerinnen und Rentnern. Ihre Armutsquote stieg zwischen 2005 und 2015 von 10,7 auf 15,9 Prozent und damit um 49 Prozent, ein völliger „Ausreißer in der Armutsstatistik“. Durchgreifende Reformen in der Alterssicherung seien daher unausweichlich, um Altersarmut vorzubeugen."
Ja, das ist nicht zufriedenstellend, auch wenn wir da vergleichsweise zu anderen Volkswirtschaften immer noch gut dastehen. Die insgesamt positive gesamte Einkommensentwicklung kommt nicht ausreichend gut in der Einkommensverteilung an.
Der Bericht zeigt auch die Vielschichtigkeit des Problems:
Altersarmut bekommen wir nicht ohne eine grundlegende Änderung des heute gültigen Generationenvertrags in den Griff. Schon gar nicht, wenn wir zusätzlich KEINE Zuwanderung hätten.
Armut bei kinderreichen Familien und damit auch Kinderarmut bekommen wir nicht ohne eine grundlegende steuerliche Entlastung der Familien hin. Hier sieht man auch die Vernetzung zur Alterssicherung: Wer schafft denn die Grundlage für den Generationenvertrag, wenn nicht die kinderreichen Familien? Hier müsste die System-Ungerechtigkeit steuerlich kompensiert werden.
Armut bei Erwerbslosen, Niedrigqualifizierten und "Ausländern" bekommen wir nicht ohne eine Qualifikationsoffensive hin.
Leider sind die Themen lange bekannt, bislang hat sich an die strukturellen Themen auch eine große Koalition nicht heran gewagt.
aequitas
15.03.2017, 10:25
Im DeutschlandradioKultur gab es vor ein paar Tagen ein Interview mit Christoph Butterwegge zum aktuellen Armutsbericht und den "Reformvorschlägen" für Hartz IV der SPD.
(http://www.deutschlandradiokultur.de/armutsforscher-christoph-butterwegge-armut-trotz-arbeit-ist.990.de.html?dram:article_id=380968)
Man kann sich den Beitrag auch anhören, perfekt für das Training auf der Rolle.
Im DeutschlandradioKultur gab es vor ein paar Tagen ein Interview mit Christoph Butterwegge zum aktuellen Armutsbericht und den "Reformvorschlägen" für Hartz IV der SPD.
(http://www.deutschlandradiokultur.de/armutsforscher-christoph-butterwegge-armut-trotz-arbeit-ist.990.de.html?dram:article_id=380968)
Man kann sich den Beitrag auch anhören, perfekt für das Training auf der Rolle.
Wer sich zurück nehmen kann - auch mit weniger auskommt als der Nachbar und nicht durchs Leben hetzt auf der Verfolgung nach Geld, Macht, Luxus und Statussymbolen - der findet Butterwegge vermutlich ziemlich gut.
Ich fand seine Reden zur Präsidentschaftswahl schon überzeugend und angenehm geerdet Für mich der bessere Präsident, wenngleich auch Steinmeier nicht die schlechteste Wahl ist.
Es wird Zeit, den Thread mal wieder vorzukramen. So lange ist es ja nicht mehr hin.
Wie wir alle wissen, brauchen wir dringend mehr Überwachung. Viel mehr Überwachung, für alle, rund um die Uhr. Wegen der Sicherheit und so.
Sascha Lobo hat sich auf SPON mit "Anschläge in Europa: Unsere Sicherheit ist eine Inszenierung (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/islamistischer-terror-in-europa-unsere-sicherheit-ist-eine-inszenierung-a-1150015.html)" des Themas angenommen:
Seit 2014 verübten insgesamt 24 identifizierte Täter 13 islamistische Mordanschläge in der EU - und alle, ja wirklich: 100 Prozent der Attentäter waren zuvor den Behörden bekannt und gewaltaffin. (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/islamistischer-terror-in-europa-unsere-sicherheit-ist-eine-inszenierung-a-1150015.html)
Wir brauchen noch mehr Überwachung und vor allem noch mehr Behörden mit noch mehr Zuständigkeitenwirrwarr
Solange es noch nicht mal möglich ist ohne weiteres festzustellen ob der Pole, Franzose, Rumäne vor mir im Besitz eines Führerscheins ist, glaube ich nicht daran dass einem das mehr an Informationen von unverdächtigen weiter hilft wenn es augenscheinlich bei weitem nicht ausreicht sich bei hinreichend Verdacht um diese Personen ausreich nd zu kümmern
Nobodyknows
01.06.2017, 06:10
Wenn Bundeskanzler Bernd Höcke erst einmal die Mauer um Deutschland gebaut hat und die Grenzen endlich wieder dicht sind, wird es hier keine Franzosen und erst recht keine Rumänen und Polen mehr geben!!!11!!! Dann müssen wir unsere Wohnungen nicht mehr abschließen, können uns nachts wieder auf die Straße trauen und toitsche Mädels mit ihrem blonden, zu züchtigen Zöpfen geflochtenen Haar können wieder unbesorgt die Badeanstalten besuchen. FAKT!!!
Gruß
N. :Huhu:
FAKT!!!
Ich glaube du banalisierst hier ein sehr sehr wichtiges Thema, das zur Bundestagswahl nicht unerheblich sein wird. Nämlich die innere Sicherheit.
Innere Sicherheit hat nicht zwangsläufig etwas mit mehr rechten für repressive Organe zu tun, sondern viel mehr mit Kriminalität verhindern, aufklären und abstrafen.
Und hier haben wir in einem vereinten Europa, ja sogar in einem föderalistischen Deutschland, unglaubliche Probleme, die rein bürokratischer Natur sind, aber die praktische Arbeit sehr erschweren.
Zum einen gibt es kein einheitliches Straf- und schon gar kein einheitliches Strafprozessrecht. Heißt, dass Taten, die hier eine Straftat darstellen, stellen in anderen Ländern lediglich Ordnungswidrigkeiten dar und umgekehrt. Dies bedeutet natürlich unterschiedliche polizeiliche Maßnahmen und gerichtliche Sanktionen. Bestes Beispiel hierfür sind zB die Bußgelder im für Verkehrsordnungswidrigkeiten. Weiter gehts damit, dass der Bürger eines europäischen Mitgliedstaats in der EU Freizügigkeit genießt, aber überall unterschiedliche Lebensvoraussetzungen wie zB Sozialsysteme oder Krankenversicherungen herrschen.
Also im Bezug auf europäische Themen gibt es unglaublich viele Baustellen, die man national kaum lösen kann, aber im Rahmen vom Bundestagswahlkampf gerne zu nationalen Problemen gemacht werden.
Aber kommen wir wieder zur inneren Sicherheit. Sowohl der NSU als auch Anis Amri haben eindrucksvoll bewiesen, dass die Kommunikation zwischen verschiedenen Behörden nicht ausreichend funktioniert und bei weitem nicht transparent genug ist.Aber anstatt hier anzupacken und nachzubessern und entsprechende Behördenschnittstellen zu installieren, wird nach mehr Überwachung geschrien. Aber die Gefährder sind doch schon bekannt. Offensichtlich ist es den wenigen bekannten Gefährdern ja schon durch ein legales Reisen innerhalb Deutschlands möglich, der staatlichen Überwachung zu entgehen. es lag nicht an den rechtlichen Möglichkeiten, sondern an stumpfen Informationsdefiziten, da Behörde A und Behörde B lieber auch nicht nachvollziehbaren Motiven ihre Informationen horten, anstatt sie anderen zur Verfügung zu stellen und wirksam zusammenzuarbeiten. Bildlich gesprochen: Das Schwert ist scharf genug, es mangelt lediglich an der Waffenführung.
Witzig wird es dann wenn man politisch versucht das subjektive Sicherheitsgefühl des Bürgers zu stärken. In der Fläche gibt es zu wenig Polizei. Die vielen Einbrüche in letzter Zeit zeigen dies deutlich auf. Eigentlich ist ein Einbruchdiebstahl rechtlich ja nichts anderes, als ein abgeschlossenes Fahrrad zu stehlen. Aber nichts schwächt das subjektive Sicherheitsgefühl des Bürgers mehr als wenn Fremde in die ureigene Privatsphäre eindringen. Dies hat man politisch erkannt und versucht nun mehr Polizei zu bewirken. Das führt dann wieder zu so komischen Umständen, dass eine Landesregierung sich damit rühmt unglaublich viele neue junge Leute eingestellt zu haben. Dass diese aber immernoch bei weitem nicht den Personalstand ausgleichen der im selben Jahr in Pension geht, wird vergessen und das man über viele Jahre die Personaldecke so ausgedünnt hat, dass viele Dienststelle gar nicht mehr wissen, wo vorn und hinten ist, wird auch verschwiegen. Aber hey wir haben nun eingestellt.
Ich glaube, dass die Themen innere Sicherheit und Bildung die Wahl entscheiden werden. Und hier sehe ich gerade bei der SPD keinen klaren Kurs und daran wird der St. Martin scheitern und wir erleben die nächsten 4 Jahre politischen Stillstand.
Wenn Bundeskanzler Bernd Höcke ...
So kann man es auch machen - einfach drüber lustig machen, dann wird schon nix passieren. Und hinterher dann wundern, wenn die Ergebnisse der Wahl nicht dem eigenen Gusto entsprechen.
Und wieder zeigt unsere derzeitige Regierung unglaubliches Fingerspitzengefühl bei heiklen Entscheidungen.
Erst gibt man Anweisung (auch gut integrierte) Menschen nach Afghanistan und nach Dublin II wieder abzuschieben, was durch das BAMF und die Ausländerämter gnadenlos durchgezogen wird. Schüler(innnen) werden aus dem Unterricht geholt, andere werden in Nacht- und Nebelaktionen aus ihren Unterkünften geholt. Es kommt zu Ausschreitungen in Nürnberg, wo sich die Mitschüler des Schüblings zusammentun, um dessen Abschiebung zu verhindern.
Und jetzt? Rolle Rückwärts. Nun werden plötzlich nur noch Gefährder abgeschoben...
Da stellt sich mir doch sofort die Frage, warum man nicht eh vorrangig erst einmal potentielle Gefährder abschiebt und den integrierten zumindest die Chance gibt einen Schul- oder Berufsausbildungsabschluss zuende zu bringen.
Im Asylverfahrensgesetz und in den politischen Meinungsbekundungen unserer Regierung wird immer sehr viel Wert auf die Prüfung des Einzelfalls gegeben, aber wie kann es sein, dass offensichtlich integrierte Menschen abgeschoben werden und potentielle Gefährder vorerst im Land bleiben? Liegt es vielleicht daran, dass man hier mal wieder den Weg des geringsten Widerstands geht? Den derjenige der Integrationswillen zeigt, sich korrekt verhält, sich nie etwas zu schulden kommen lassen hat, einfach gar keinen Grund hat, sich vor der Polizei oder anderen Behörden zu verstecken und damit im Gegensatz zum "untergetauchten" Gefährder greifbar ist?
Nobodyknows
01.06.2017, 19:39
So kann man es auch machen - einfach drüber lustig machen, dann wird schon nix passieren. Und hinterher dann wundern, wenn die Ergebnisse der Wahl nicht dem eigenen Gusto entsprechen.
Dann bitte einen Vorschlag was ich, außer zur Wahl zu gehen und der AfD und ihren Wählern zu der Lächerlichkeit zu verhelfen die sie verdienen, noch machen soll.
Gruß
N. :Huhu:
Liegt es vielleicht daran, dass man hier mal wieder den Weg des geringsten Widerstands geht?
Das ist leider eine beliebte Strategie.
Nicht nur bei den Flüchtlingen führt es dazu, dass diejenigen, die sich so verhalten, wie man es von ihnen wünscht, am Ende die Dummen sind. Der gesetzestreue Mensch hat nirgendwo eine besonders große Lobby.
captainbeefheart
01.06.2017, 20:32
... dass diejenigen, die sich so verhalten, wie man es von ihnen wünscht, am Ende die Dummen sind. Der gesetzestreue Mensch hat nirgendwo eine besonders große Lobby.
schnodo, da bin ich differenziertere Beiträge von Dir gewohnt.
Das ist so pauschal, wie es falsch ist und nicht mehr als ein uralter Stammtischspruch. Oder hast Du ein paar konkrete Beispiele?
Schwarzfahrer
01.06.2017, 20:45
Dann bitte einen Vorschlag was ich, außer zur Wahl zu gehen und der AfD und ihren Wählern zu der Lächerlichkeit zu verhelfen die sie verdienen, noch machen soll.
Gruß
N. :Huhu:
Wählen ist also primär eine Protestbezeugung gegen die AFD? Worin besteht dann der Unterschied zum AfD-Wähler, der den Etablierten einen Denkzettel verpassen will?
Vorschlag: sich Gedanken machen, welche politischen Entscheidungen und Ziele das Land weiterbringen, oder zumindest Deine persönlichen Interessen am besten erfüllen, und schauen, welche Partei diese am ehesten vertritt - dann hast Du mal ein konstruktives, positives Ziel für die Wahlen.
Das ist so pauschal, wie es falsch ist und nicht mehr als ein uralter Stammtischspruch. Oder hast Du ein paar konkrete Beispiele?
Es ist zwar pauschal, aber im Hinblick auf die Durchführung der Abschiebungen durchaus zutreffend. Bei den Abschiebungen denen ich bisher beigewohnt habe im Rahmen der Amtshilfe lief es so, dass dem Schübling mit Ablehnung des Asylantrags und Verstreichen der Frist für Rechtsmittel eine Frist zur freiwilligen Ausreise unter Androhung der Abschiebung mitgeteilt wird.
Komischerweise waren diejenigen, die sich nichts zu Schulden kommen lassen haben, immer an ihrer Unterkunft als es hieß sie "abzuholen" (mir fällt es echt schwer in so einer Situation denjenigen in ein Auto zu setzen, dass ihn dann zum entsprechenden Flughafen bringt) und und sie sind in der Regel ohne große Widerrede mitgekommen. Diejenigen die schon reichlich Dreck am Stecken hatten, waren seltsamerweise immer am Tage der "Abholung" nicht zugegen und wurden dann komischerweise in anderen Zuständigkeitsbereichen mit neuem Aufenthaltstitel angetroffen. Ich will gar nicht wissen in wie vielen Fällen, Menschen als unauffindbar gelten, die einen Landkreis weiter mit anderem Aufenthaltstitel herumlaufen.
Sogesehen ist der ehrliche schon der dumme.
Allgemeingesellschaftlich kann man diesen Eindruck natürlich auch gewinnen. Denn die Menschen die häufig in Kontakt mit der Justiz kommen und dadurch entsprechend häufig Kontakt zu Strafverteidigern haben, haben natürlich einen unglaublichen Erfahrungsvorsprung im Umgang mit Behörden und sind trainiert darin, Schwachstellen von Behörden entsprechend zu erkennen und auszunutzen. Der unbedarfte Bürger ist darin natürlich völlig unbeleckt und kennt viele Hintertüren und Fallstricke nicht, verzichtet aber trotzdem auf einen entsprechenden Rechtsbeistand.
schnodo, da bin ich differenziertere Beiträge von Dir gewohnt.
Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Ich werde Deine Enttäuschung verkraften, und Du hoffentlich auch. ;)
Das ist so pauschal, wie es falsch ist und nicht mehr als ein uralter Stammtischspruch. Oder hast Du ein paar konkrete Beispiele?
Meine Erfahrung ist eine andere. Vielleicht ist der Stammtischspruch tatsächlich so alt, weil sich seit jeher jedes Staatswesen darauf konzentriert, primär diejenigen zu sanktionieren, die dadurch noch beeinflussbar und leicht greifbar sind.
Konkrete Beispiele sind die ausreisepflichtigen Flüchtlinge, die sich nicht durch Untertauchen, Vernichtung von Dokumenten, oder Gewalt der Abschiebung entziehen, sondern in Krisengebiete ausgeflogen werden.
Mal weg von der Flüchtlingsthematik: Ich habe ich es in meinem erweiterten Umfeld noch nicht erlebt, dass unauffällige einkommensschwache Familien besonders gefördert wurden - eher ist das Gegenteil der Fall, während sich bei "problematischen" Fällen die Sozialarbeiter hilfseifrig die Klinke in die Hand geben. Es werden in Einzelfällen Zehntausende Euro jährlich dafür aufgewendet, die zu alimentieren, die scham- und gewissenlos genug sind, das System auszunutzen.
PS: Ich habe etwas getrödelt, noam war deutlich schneller und hat es sehr passend geschrieben. Danke! :)
JENS-KLEVE
01.06.2017, 22:35
Hier in NRW haben die Wähler ziemlich deutlich geäußert, was sie von den Fehlern ihrer Regierung halten. Jetzt kann die CDU natürlich denken, dass sie auf der Welle mitschwimmt, aber ich befürchte eher, dass Merkel die Bundes-HanneloreKraft wird. Eben noch siegessicher mit nichtssagenden Wahlplakaten in die Kamera gelächelt und plötzlich von motivierten Parteien weggesemmelt.
Linke, AFD und FDP legen sich ordentlich ins Zeug und haben nicht die Fehler der Regierung produziert, die Themen sind die gleichen wie in NRW - da muss man jetzt Gas geben, sonst kommt die Quittung.
Nobodyknows
02.06.2017, 06:49
Wählen ist also primär eine Protestbezeugung gegen die AFD? Worin besteht dann der Unterschied zum AfD-Wähler, der den Etablierten einen Denkzettel verpassen will?
Na das ist jetzt aber eine schöne Vorlage von Dir.
Das könnte man jetzt genüßlichst zerpflücken. Aber nur so viel:
(M)eine Protestbezeugung gegen die AfD und ihre bekloppten Wähler ist
ein Bekenntnis zur repräsentativen Demokratie,
ein Bekenntnis zum Grundgesetz
und die Ablehnung von dumpf-deutschen völkischen Gehabe
sowie von Lügen und Polemik durch Menschen, die eine (Zitat der AfD-Spitze über Höcke) "Wesensverwandschaft mit dem Nationalsozialismus" haben und dies in der AfD ungehemmt ausleben können.
Das ist doch schon mal einiges und vor dem Hintergrund, dass an Merkel wieder mal kein Weg vorbeiführen wird, weil nichts dadurch besser würde, eine hehre Bewertung der anstehenden Wahl von mir, oder etwa nicht?
Gruß
N. :Huhu:
sabine-g
02.06.2017, 10:08
, dass die Kommunikation zwischen verschiedenen Behörden nicht ausreichend funktioniert und bei weitem nicht transparent genug ist.Aber anstatt hier anzupacken und nachzubessern und entsprechende Behördenschnittstellen zu installieren
Gerade hier wird massiv nachgebessert.
Ich weiß das, weil ich an dieser Software arbeite.........
Gerade hier wird massiv nachgebessert.
Ich weiß das, weil ich an dieser Software arbeite.........
Schön zu hören - wann wird das reibungslos und flächendeckend im Einsatz sein?
sabine-g
02.06.2017, 10:28
Schön zu hören - wann wird das reibungslos und flächendeckend im Einsatz sein?
ist bereits. Stufe 1..
Stufe 2 geht nächstes Jahr an den Start.
Ich geh davon aus, dass du für NRW arbeitest und das in NRW läuft? Ich muss nämlich immernoch ganz oldschool zur Geschäftszeit zum Telefon greifen um an Informationen zu kommen, die über Niedersachsen hinaus gehen, wenn man keinen kleinen Dienstweg zur Verfügung hat.
sabine-g
02.06.2017, 10:43
Ich geh davon aus, dass du für NRW arbeitest und das in NRW läuft? Ich muss nämlich immernoch ganz oldschool zur Geschäftszeit zum Telefon greifen um an Informationen zu kommen, die über Niedersachsen hinaus gehen, wenn man keinen kleinen Dienstweg zur Verfügung hat.
es ist ein Bundesprojekt an dem alle Länder und andere Behörden beteiligt sind.
(Datenanlieferung und Recherche)
Ah dann kann ich mir vorstellen, was da wo für weg gemacht wird :)
sabine-g
02.06.2017, 10:52
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Auch nicht per PN.
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Auch nicht per PN.
Versteht sich von selbst :Blumen:
Aber schön, dass sich da was tut
ist bereits. Stufe 1..
Stufe 2 geht nächstes Jahr an den Start.
Danke. Mich wunderte nur, dass das nicht auch medienwirksam mitgeteilt wird, würde doch dem Einen oder Anderen etwas den Wind aus den Segeln nehmen. Grade so vor der Wahl.
Kleiner Nachschlag zum Thema "wir brauchen dringend mehr Überwachung und mehr Befugnisse": Das Berliner LKA hat die Überwachung Amris nur vorgetäuscht (https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/06/lka-berlin-observation-amri-vorgetaeuscht.html). Er wurde nicht überwacht aber es wurden trotzdem Berichte geschrieben.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und die Konsequenz daraus soll sein, dass wir noch mehr Freiheitsrechte aufgeben müssen?
Kleiner Nachschlag zum Thema "wir brauchen dringend mehr Überwachung und mehr Befugnisse": Das Berliner LKA hat die Überwachung Amris nur vorgetäuscht (https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/06/lka-berlin-observation-amri-vorgetaeuscht.html). Er wurde nicht überwacht aber es wurden trotzdem Berichte geschrieben.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und die Konsequenz daraus soll sein, dass wir noch mehr Freiheitsrechte aufgeben müssen?
Naja, ist halt Berlin. Nichts was einen überraschen oder wundern sollte.
Ein Glück, dass wir nicht in einem Polizei- und Überwachungsstaat leben:
Innenminister beschließen Überwachung von WhatsApp und Co. (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/whatsapp-und-co-innenminister-beschliessen-ueberwachung-von-messengern-a-1152115.html)
Ein Glück, dass wir nicht in einem Polizei- und Überwachungsstaat leben:
Innenminister beschließen Überwachung von WhatsApp und Co. (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/whatsapp-und-co-innenminister-beschliessen-ueberwachung-von-messengern-a-1152115.html)
Eigentlich schon traurig das ein Update der Telefonüberwachung so lange braucht :) Und es ist j nicht so, dass jetzt jedes Handy überwacht werden kann, sondern nur dann wenn eh schon mindestens die Voraussetzungen zur Telefonüberwachung vorliegen.
Die Frage der technischen Umsetzung ist für mich viel interessanter bei End2End Verschlüsselung. Das geht ja nur mit "Einbruch" in das Endgerät und hier muss man in der Regel physischen Zugriff auf das Gerät haben, wenn denn der Nutzer entsprechende Sicherheiten nutzt.
Unlaublich! Ich hoffe, dass es Konsequenzen haben wird.
https://web.de/magazine/panorama/schiesserei-unterfoehring-piraten-politiker-freut-schwerst-verletzte-polizistin-32377226
Und es ist j nicht so, dass jetzt jedes Handy überwacht werden kann, sondern nur dann wenn eh schon mindestens die Voraussetzungen zur Telefonüberwachung vorliegen.
Du meinst, so wie die LKW-Maut-Daten niemals nicht zu Fahndungszwecken verwendet werden? ;)
Die Vergangenheit lehrt: Was möglich ist, wird gemacht. Wenn es dann eine Zeit lang gemacht wird, wird es ausgeweitet.
Unter "internationaler Terrorismus" läuft mittlerweile auch der Verkauf von Potenzmitteln (http://www.br.de/nachrichten/staatstrojaner-einsatz-soll-ausgeweitet-werden-100.html).
Unlaublich! Ich hoffe, dass es Konsequenzen haben wird.
https://web.de/magazine/panorama/schiesserei-unterfoehring-piraten-politiker-freut-schwerst-verletzte-polizistin-32377226
Es wundert nicht, dass die Piraten - deren ursprüngliches Anliegen hinsichtlich der Bürgerrechte meine Unterstützung hatte - mittlerweile bedeutungslos sind. Schade eigentlich, aber, wie man sieht, wohlverdient.
Meine Güte, was mir alles entgeht:
92% der Rundfunk-Zuhörerschaft nutzen UKW-Angebote. Weil die Leute sich nicht fürs Digitalradio interessieren, will man den Verkauf rein analoger UKW-Radios verbieten.
Mit der Erweiterung des § 48 soll erreicht werden, dass höherwertige Radioempfangsgeräte nur noch gehandelt werden dürfen, wenn diese zum Empfang normgerechter digitaler Signale geeignet sind. Als höherwertig werden in diesem Zusammenhang all die Radiogeräte bezeichnet, die nicht nur über eine Frequenzangabe verfügen, sondern via RDS-System den Namen des Senders anzeigen. Damit sind fast alle Autoradions sowie die hochwertigen stationären Empfänger von der Änderung betroffen. Die sollen zwar weiterhin auch UKW empfangen dürfen, sollen jedoch über eine Digitalschnittstelle verfügen. (https://www.heise.de/tp/features/Rundfunk-Hauptsache-irgendetwas-mit-digital-3710908.html)(Aus Telepolis -- Rundfunk: Hauptsache irgendetwas mit digital (https://www.heise.de/tp/features/Rundfunk-Hauptsache-irgendetwas-mit-digital-3710908.html))
Meine Güte, was mir alles entgeht:
92% der Rundfunk-Zuhörerschaft nutzen UKW-Angebote. Weil die Leute sich nicht fürs Digitalradio interessieren, will man den Verkauf rein analoger UKW-Radios verbieten.
(https://www.heise.de/tp/features/Rundfunk-Hauptsache-irgendetwas-mit-digital-3710908.html)(Aus Telepolis -- Rundfunk: Hauptsache irgendetwas mit digital (https://www.heise.de/tp/features/Rundfunk-Hauptsache-irgendetwas-mit-digital-3710908.html))
Naja, es wird wirklich langsam mal Zeit, dass sich gute Sachen mal durchsetzen. Bisher waren wohl auch eher die Gerätehersteller und die privaten Senderbetreiber aus angeblichen Kostengründen die Bremse und nicht unbedingt die Leute.
Der Markt an Geräten, die DAB+ beherrschen ist immer noch sehr übersichtlich, obwohl es die Technik schon lange gibt, selbst aktuelle Hochpreissmartphones sehen da alt aus und auch aktuelle Autorodios beherrschen die Technik nur als unnötig teure Sonderausstattung gegen Aufpreis.
Dir ist bestimmt auch entgangen, dass seit 11.01.2017 Norwegen, als weltweit erstes Land den UKW-Hörfunk bis Ende des Jahres abschaltet (http://www.digitalradio.de/index.php/de/pressebereich-downloads-zum-digitalradio/item/zugunsten-von-digitalradio-dab-norwegen-schaltet-als-weltweit-erstes-land-den-ukw-hoerfunk-ab).
Naja, es wird wirklich langsam mal Zeit, dass sich gute Sachen mal durchsetzen.
So wie der tolle Vorgänger, den man der Kundschaft auch schon vergeblich versucht hat, aufs Auge zu drücken und zu dem DAB+ so toll kompatibel ist? Die Zuhörerschaft hat nachvollziehbar keine Lust, alle paar Jahre mit einem neuen Standard konfrontiert zu werden, der nicht einmal mit sich selbst in einer älteren Fassung harmoniert - um es mal etwas plakativ zu formulieren.
Dir ist bestimmt auch entgangen, dass seit 11.01.2017 Norwegen, als weltweit erstes Land den UKW-Hörfunk bis Ende des Jahres abschaltet (http://www.digitalradio.de/index.php/de/pressebereich-downloads-zum-digitalradio/item/zugunsten-von-digitalradio-dab-norwegen-schaltet-als-weltweit-erstes-land-den-ukw-hoerfunk-ab).
In der Tat. Danke für den Hinweis!
Ein Blick auf die Zahlen sagt mir, dass das dortige Nutzungsverhalten mit dem in Deutschland überhaupt nicht vergleichbar ist.
Thorsten
15.06.2017, 20:20
Bin mal beim Piraten von Frankfurt nach Eisenach mitgefahren, der hatte in der Kiste DAB drin. Also nicht durchs Nirwana, sondern über eine der Hauptverkehrsadern. Wenn es lief, klang es gut. Aber zwischendurch immer wieder Aussetzer, wo dann nichts kam, bis es sich wieder gefangen hatte. Hat mich nicht dazu überzeugt, beim nächsten Auto nach einem zu suchen, das dieses Feature drin hat. Für das bisschen Hintergrund-Gedudel während der Autofahrt reicht mir UKW völlig aus. Mittelwelle höre ich aber nicht.
Schwarz-Gelb will Kennzeichnungspflicht für Polizei beenden (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-07/nordrhein-westfalen-polizei-kennzeichnungspflicht-abschaffung-cdu-fdp-afd)
"Rückhalt statt Stigmatisierung": Nach wenigen Monaten will die neue NRW-Regierung die Kennzeichen für Polizisten abschaffen. Neben CDU und FDP stimmte die AfD dafür.
Ich bin nicht begeistert. Während für Demonstranten Vermummungsverbot herrscht, dürfen sich Polizeibeamte nun mit höchstem Segen vermummen und der strafrechtlichen Überprüfung ihrer Handlungen entziehen? Fair geht anders.
Ich bin nicht begeistert. Während für Demonstranten Vermummungsverbot herrscht, dürfen sich Polizeibeamte nun mit höchstem Segen vermummen und der strafrechtlichen Überprüfung ihrer Handlungen entziehen? Fair geht anders.
Naja, ich sehe das ein wenig anders. Im Normaldienst trage ich aus Prinzip kein Namensschild. Wenn jemand meinen Namen wissen möchte, dann kann er mich fragen. So viel Arsch in der Hose sollte man dann schon haben. Auch nur weil man kein Namensschild trägt, ist man ja nicht anonym. Zumal sich die Mär von der Dienstnummer dank Funk und Fernsehen ja nun auch nachhaltig hält. Die einzige Nummer die ein Polizeibeamter in Niedersachsen hat, ist seine Personalnummer. Und die ist nur für die Gehaltsabrechnung, das Bekleidungskonto und für die Ausrüstung. Also zur Internen Inventarverwaltung und die kennt kaum jemand auswendig. Wozu auch?
Zumal es jederzeit absolut nachvollziehbar ist, wer wann wo eingesetzt war. Falls es also zu strafbaren Handlungen einzelner kommt, ist es immer nachvollziehbar welche Hundertschaft wo eingesetzt war. Und in die Hunderschaften sind wieder in Züge unterteilt und die wiederum in Gruppen. Eine Gruppe besteht aus 6 Leuten inkl. Gruppenführer. Und bis auf diese Gruppe kann man es dann im Falle des Falles herunterbrechen und nachvollziehen. Das ist auf jeden Fall nachvollziehbarer als wenn an der Uniform der Name Meyer oder Müller steht.
aequitas
16.07.2017, 07:33
...
Einen Polizisten nach seinem Namen fragen, wenn er sich rechtswidrig verhält? Am besten noch während einer Demo. Die Antwort wird mit Sicherheit ausführlich ausfallen, inkl. Geburtsdatum, -ort und Adresse.
Wie nachvollziehbar es ist, sieht man ja schon daran, wie viele letztlich auch ermittelt und verurteilt werden können.
Ein Name - gerade bei einer Demo - muss nicht auf der Uniform stehen, da man das zu recht problematisieren kann. Allerdings wäre es absolut notwendig, dass zumidenst eine individualisierte Nummer auf der Uniform lesbar ist um Personen letztlich genau zuzuordnen zu können.
JENS-KLEVE
16.07.2017, 09:53
Es würde doch reichen, wenn die Uniformen Nummern tragen. Dadurch vermeide ich, dass jemand meine Familie daheim aufsucht oder mich im Internet googlet.
Aber wenn jemand Mist macht, kann ich sagen: E6 hat ... gemacht und man kann hinterher nachvollziehen anhand von Einsatzlisten, wer im Zug E die Ausrüstung 6 anhatte.
Wenn jemand meinen Namen wissen möchte, dann kann er mich fragen. So viel Arsch in der Hose sollte man dann schon haben.
Den magst Du vielleicht haben. Die meisten werden aus nachvollziehbaren Gründen einen Polizisten, den sie gerade dabei beobachten, wie er jemanden zusammenschlägt, nicht nach seinem Namen fragen.
Das ist auf jeden Fall nachvollziehbarer als wenn an der Uniform der Name Meyer oder Müller steht.
Wenn die Identifizierung so ein Klacks wäre, dann würden nicht so viele Ermittlungsverfahren eingestellt (http://www.landtag.brandenburg.de/sixcms/media.php/5701/13.15918631.pdf) {ab Mitte Seite 3 Herr Glietsch (Polizeipräsident Berlin)}, weil der betreffende Beamte nicht identifiziert werden konnt.
Aus meiner Sicht wäre es ausreichend, wenn bei Polizisten, die durch eine Schutzmontur nicht erkennbar sind, ein biometrisches Passbild an der Uniform angebracht wäre. Zusammen mit den anderen Daten wäre es dann im Nachgang für ein Gericht tatsächlich leicht, eine Identifizierung durchzuführen.
Wie dem auch sei, die Beendigung der Kennzeichnungspflicht läuft bei mir intern unter "Beihilfe zur Strafvereitelung" und wird in meine Wahlentscheidung mit einfließen, auch wenn die Alternativen leider mau sind. ;)
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