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Mo77
13.07.2021, 23:01
Was du so alles liest ...
Geht's ein bisschen konkreter?

Hier (https://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl/kommentar-von-ulrich-reitz-nicht-nur-plagiate-auch-fehler-in-baerbocks-buch-und-ein-gemein-nuetzliches-stipendium_id_13487291.html) beim Focus. Habe es aber nicht überprüft.

LidlRacer
13.07.2021, 23:30
Hier (https://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl/kommentar-von-ulrich-reitz-nicht-nur-plagiate-auch-fehler-in-baerbocks-buch-und-ein-gemein-nuetzliches-stipendium_id_13487291.html) beim Focus. Habe es aber nicht überprüft.

Der Focus sollte erst mal den peinlichen Fehler in der eigenen Überschrift korrigieren.

Hafu
14.07.2021, 06:52
Hier (https://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl/kommentar-von-ulrich-reitz-nicht-nur-plagiate-auch-fehler-in-baerbocks-buch-und-ein-gemein-nuetzliches-stipendium_id_13487291.html) beim Focus. Habe es aber nicht überprüft.

Skandal: sie hat die "Europäischen Gemeinschaften" "EU" genannt. Und sie hat für ein "Partners in Leadership"-Angebot von George Bush die Jahreszahl 1989 statt 1991 benutzt!
Ich musste den betreffenden Absatz dreimal durchlesen, um nachzuvollziehen worin die angeblichen Fehler in ihrem 200-Seiten-Buch eigentlich bestehen. Der durchschnittliche Focus-Leser begnügt sich ohnehin mit der Überschrift.

Es wird wirklich immer lächerlicher.

Gibt es eigentlich irgendwo einen Focus-/ Bild- oder FAZ-Text, die thematisieren, dass Laschet, Amthor (und so ziemlich jeder prominente CDU-Politiker) sich Stipendien der Konrad-Adenauer-Stiftung haben zuschachern lassen? Und zwar was die beiden oben Genannten betrifft, ohne dass sie es zu einer Promotion gebracht hätten?
Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass Laschet während des Stipendiums schwanger geworden wäre...

Mo77
14.07.2021, 07:59
So kann man sich Kritik auch vom Leib halten.
"Die anderen sind schlimmer"
Unrecht wird nicht zu Recht wenn andere es auch machen.
Ihr seid ja gleich persönlich getroffen wenn Kritik kommt.
Ich hatte früher in Mathematik auch nie Fehler, hab lediglich die Zahlen falsch benutzt.
Das Stipendium Thema beantwortest du ernsthaft damit, dass andere es auch getan haben?
Wo wird eigentlich von einem Skandal gesprochen? Es geht um eine falsche Angabe: nicht mehr und nicht weniger.

captain hook
14.07.2021, 08:08
So kann man sich Kritik auch vom Leib halten.
"Die anderen sind schlimmer"
Unrecht wird nicht zu Recht wenn andere es auch machen.
Ihr seid ja gleich persönlich getroffen wenn Kritik kommt.
Ich hatte früher in Mathematik auch nie Fehler, hab lediglich die Zahlen falsch benutzt.
Das Stipendium Thema beantwortest du ernsthaft damit, dass andere es auch getan haben?
Wo wird eigentlich von einem Skandal gesprochen? Es geht um eine falsche Angabe: nicht mehr und nicht weniger.

Werden die Lebensläufe aller Politiker so genau untersucht und bewertet? Wenn es dazu einen Link gibt, würde ich mich freuen. Wenn nicht, frage ich mich, warum das hier das dominierende Thema zu sein scheint.

iaux
14.07.2021, 08:13
sich immer beschweren, dass es nicht um die Sache geht und im nächsten Halbsatz kommt dann ein 'whataboutism'-Argument... :Lachanfall:

Das Grüne Frauenstatut empfinde ich auch als diskriminierend. Ich dachte wir verlassen die Zeit in der das Geschlecht auschlaggebend ist und nicht die Qualifikation:o

keko#
14.07.2021, 08:23
Werden die Lebensläufe aller Politiker so genau untersucht und bewertet? Wenn es dazu einen Link gibt, würde ich mich freuen. Wenn nicht, frage ich mich, warum das hier das dominierende Thema zu sein scheint.

Bei Frau Baerbock beißt man sich halt ein ihrem Buch/Lebenslauf fest. Bei einem anderen Kandiaten vielleicht an seinem Porsche Cayenne. Nach deiner Logik müsste man einen Gegenkandiaten dieses fiktiven Kandidaten nach seinem Auto befragen ;)
Ich halte das für völlig normalen Wahlkampf. Das wird sie durchschiffen müssen, will sie Kanzlerin werden.
:Blumen:

dr_big
14.07.2021, 08:29
Bei Frau Baerbock beißt man sich halt ein ihrem Buch/Lebenslauf fest. Bei einem anderen Kandiaten vielleicht an seinem Porsche Cayenne. Nach deiner Logik müsste man einen Gegenkandiaten dieses fiktiven Kandidaten nach seinem Auto befragen ;)
Ich halte das für völlig normalen Wahlkampf. Das wird sie durchschiffen müssen, will sie Kanzlerin werden.
:Blumen:

Ich halte das nicht für normalen Wahlkampf. Im Wahlkampf sollte über Inhalte und Programme geredet werden. Als Bürger möchte ich wissen, was mich nach der Wahl erwartet. Andere Kandidaten zu diffamieren ist da völlig fehl am Platz. Leider beschränken sich gerade Parteien, die kein taugliches Zukunftskonzept haben, auf das letztere.

keko#
14.07.2021, 08:34
Ich halte das nicht für normalen Wahlkampf. Im Wahlkampf sollte über Inhalte und Programme geredet werden. Als Bürger möchte ich wissen, was mich nach der Wahl erwartet. Andere Kandidaten zu diffamieren ist da völlig fehl am Platz. Leider beschränken sich gerade Parteien, die kein taugliches Zukunftskonzept haben, auf das letztere.

Da bin ich vollständig bei dir! Ich halte das aber leider für eine unrealistsche Idealvorstellung.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat kürzlich noch an die damaligen Schweißflecken von Angela Merkel erinnert.... "Wer die Hitze nicht verträgt...."
;)

sabine-g
14.07.2021, 09:02
Ich hoffe dass es noch ein bisschen weiter regnet, so dass es mal so richtig schlimm wird.
Also nicht so dass nur ein paar Keller voll sind.
Dann kümmert man sich vielleicht nicht mehr um ein Buch von Frau Baerbock sondern um das elementare Thema unserer Zeit mit entsprechenden Maßnahmen.

Klugschnacker
14.07.2021, 09:05
Betrachtet man nicht nur die letzten Wochen, sondern die letzten Jahre, dann läuft es für die Grünen derzeit sensationell gut und für die CDU sehr schlecht.

20% bei der Sonntagsfrage und zweitstärkste Partei sind ein Erfolg für eine grüne Partei. Die CDU mit aktuell 28% befindet sich hingegen auf einem historischen Tiefstand (Infratest (https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/sonntagsfrage/)).

Das sollte man meiner Meinung nach bedenken, bevor man konstatiert, Baerbock und/oder Habeck hätten irgend etwas verbockt. Die meiste Zeit ihrer jüngeren Parteigeschichte erzielten die Grünen kaum die Hälfte der jetzigen Stimmen. Auch wenn es für die Kanzlerschaft nicht reicht, können die Grünen meiner Meinung nach außerordentlich zufrieden sein.

Wichtige "grüne" Themen werden auch unter einem schwarzen Kanzler nach vorne kommen. Der Energie- und Verkehrswende ist es egal, wer gerade Kanzler ist, da geht es um ein paar Jahre hin oder her. Beispiel Elektroantrieb bei PKWs: Hier geben die internationalen Märkte die Richtung vor, nicht Laschet oder Baerbock. Tempolimit: Hat sich mit dem Elektroantrieb ohnehin erledigt. Und so weiter.
:Blumen:

Mo77
14.07.2021, 09:08
Werden die Lebensläufe aller Politiker so genau untersucht und bewertet? Wenn es dazu einen Link gibt, würde ich mich freuen. Wenn nicht, frage ich mich, warum das hier das dominierende Thema zu sein scheint.

Es wird vermutlich etwas daran liegen, dass Gefühlt die moralischen Ansprüche der Grünen sehr hoch waren und viele da jetzt einen großen sehen.
Es könnte auch daran liegen, dass viele sich vollkommen getriggert zeigen und es dann "verlockend" ist.
Für Zeitungen hat es bestimmt was mit Anzeigenkunden zu tun.
Gesellschaftlich kommt noch eine subtile Angst vor Reichtumsverlust hinzu.
Sind viele Faktoren.

Gibt genug Portale wo andere "zerpflückt" werden. Da ist oft erschreckendes dabei, manchmal auch erschreckend wie substanzlos.

Bei den Grünen kommt als Alleinstellungsmerkmal aus meiner Sicht ganze profane Schadenfreude hinzu.

Mo77
14.07.2021, 09:11
Ich hoffe dass es noch ein bisschen weiter regnet, so dass es mal so richtig schlimm wird.
Also nicht so dass nur ein paar Keller voll sind.
Dann kümmert man sich vielleicht nicht mehr um ein Buch von Frau Baerbock sondern um das elementare Thema unserer Zeit mit entsprechenden Maßnahmen.

Denke auch wir sollten nicht so viele Flächen versiegeln und leistungsfähige Kanalisationen forcieren.
Ebenso Gullideckeln und Schächte die intelligent sind um bei Hagel auf zu machen.

Achso, ich wünsche niemanden Leid und Schaden um verhalten zu korrigieren.
Ich wünsche Einsicht.

keko#
14.07.2021, 09:11
..
Dann kümmert man sich vielleicht nicht mehr um ein Buch von Frau Baerbock sondern um das elementare Thema unserer Zeit mit entsprechenden Maßnahmen.

Ich gebe dir recht: es wird spannend, wie der Umbau zur Klimaneutralität, der EU-weit zunächst viele tausende Milliarden € kosten wird, gestartet wird. Eine echte Mammutaufgabe, egal wer Bundeszanzler wird oder nicht, denn das Thema ist längst gesetzt.

Weißer Hirsch
14.07.2021, 09:12
Betrachtet man nicht nur die letzten Wochen, sondern die letzten Jahre, dann läuft es für die Grünen derzeit sensationell gut und für die CDU sehr schlecht.

20% für die Grünen bei der Sonntagsfrage und zweitstärkste Partei sind ein Erfolg für eine grüne Partei. Die CDU mit aktuell 28% befindet sich hingegen auf einem historischen Tiefstand (Infratest (https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/sonntagsfrage/)).

Das sollte man meiner Meinung nach bedenken, bevor man konstatiert, Baerbock und/oder Habeck hätten irgend etwas verbockt. Die meiste Zeit ihrer jüngeren Parteigeschichte erzielten die Grünen kaum die Hälfte der jetzigen Stimmen. Auch wenn es für die Kanzlerschaft nicht reicht, können die Grünen meiner Meinung nach außerordentlich zufrieden sein.

Wichtige "grüne" Themen werden auch unter einem schwarzen Kanzler nach vorne kommen. Der Energie- und Verkehrswende ist es egal, wer gerade Kanzler ist, da geht es um ein paar Jahre hin oder her. Beispiel Elektroantrieb bei PKWs: Hier geben die internationalen Märkte die Richtung vor, nicht Laschet oder Baerbock. Tempolimit: Hat sich mit dem Elektroantrieb ohnehin erledigt. Und so weiter.
:Blumen:

Sehr guter und ausgleichender Kommentar, Arne. Ich sehe es genauso. Und verstehe zum Beispiel nicht, dass das Thema Tempolimit immer wieder hochgeholt wird. Das geht es eher ums Rechtbekommen als um die Wirkung. Denn wie Du schon schreibst, durch die EU-Co2-Vorgaben ist irgendwann nur noch der Elektroantrieb im Verkauf möglich. Damit ist das Tempolimit obsolet, das Thema läuft sich von allein aus. Deshalb kann jeder entspannt sein, der sich dies wünscht. Es wird kommen, nur nicht morgen und eben durch die Hintertür.

Hafu
14.07.2021, 09:13
"Lügen und Lächeln" (https://taz.de/Laschets-Steuerpolitik/!5781084/)

...CDU-Kanzlerkandidat Laschet kündigt an, dass es keine Steuersenkungen geben werde. Doch die hat die Union längst angekündigt...

Die TAZ, die ja eigentlich ein links-liberal ausgerichtete Zeitung ist, bemüht sich um das was eigentlich von allen ernsthaften Journalisten zu erwarten wäre, nämlich um ausgewogene Berichterstattung. Kritische Kommentare zu Baerbock aus der TAZ waren hier ja schon verlinkt. Hier in diesem Kommentar von gestern beschäftigt sie sich mit haarsträubenden Falschaussagen von Laschet im ARD-Sommerinterview. (https://taz.de/Laschets-Steuerpolitik/!5781084/)
Kann man jemanden, der Bundeskanzler werden will, mit derartigen Lügen in einem Interview im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einfach so davon kommen lassen?

Warum sind diese Falschaussagen denn eigentlich Welt, FAZ, Focus oder Bild nicht einmal eine Erwähnung wert? Liegt das an den Verlegerfamilien?

Diese offensichtliche Asymmetrie in der Wahlkampfberichterstattung stört mich ungemein. Teile der Presse (und insbesondere diejenigen mit einer hohen Auflage und relevanten Online-Reichweite) scheinen eine klare Agenda zu verfolgen und (ähnlich wie die Murdoch-Medien bzw. Murdoch-Sender) klar in eine ganz bestimmte Richtung Wahlkampf zu betreiben, anstatt über den Wahlkampf nur zu berichten.

LidlRacer
14.07.2021, 09:24
Tempolimit: Hat sich mit dem Elektroantrieb ohnehin erledigt.

Warum?
Mir fällt ehrlich kein tragfähiger Grund dafür ein.

tandem65
14.07.2021, 09:32
Lieber Hafu,

Kann man jemanden, der Bundeskanzler werden will, mit derartigen Lügen in einem Interview im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einfach so davon kommen lassen?

hier schiesst Du meiner Meinung nach weit über das Ziel hinaus. Lügen würde ja bedeuten daß er das Wahlprogramm verstanden hätte.
So wie ich die Sache sehe irrt er sich nur.:Cheese:
Das kann der besten Hausfrau passieren.

tandem65
14.07.2021, 09:33
Warum?
Mir fällt ehrlich kein tragfähiger Grund dafür ein.

Stimmt, bin schon gespannt ob dann im Rest von Europa oder in der Welt die Tempolimits fallen.

Stefan
14.07.2021, 09:41
Stimmt, bin schon gespannt ob dann im Rest von Europa oder in der Welt die Tempolimits fallen.

Ich verstehe Deinen Beitrag nicht. Klugschnacker sagt, dass der elektrisch angetriebene Autos Temoplimits obsolet machen. LidlRacer kann das nicht nachvollziehen.
Wenn ich mir die Motoren und die Maximalgeschwindigkeiten von einigen neuen Modellen anschaue, kann ich es auch nicht nachvollziehen.
Bsp.: (Quelle ADAC): "Das Model S Plaid hingegen soll kurzzeitig eine Spitzenleistung von 1020 PS entwickeln. Mögliche Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h. Spurt von null auf 100 km/h: 2,1 Sekunden."

dr_big
14.07.2021, 09:42
Warum?
Mir fällt ehrlich kein tragfähiger Grund dafür ein.

Weil man die Raserei nicht mehr mit Geld an der Tankstelle begleichen kann, sondern mit Wartezeit an der Ladestation bezahlt. Dadurch wird der Widerstand gegen ein Tempolimit stark nachlassen.

keko#
14.07.2021, 09:44
...Denn wie Du schon schreibst, durch die EU-Co2-Vorgaben ist irgendwann nur noch der Elektroantrieb im Verkauf möglich. Damit ist das Tempolimit obsolet, das Thema läuft sich von allein aus. Deshalb kann jeder entspannt sein, der sich dies wünscht. Es wird kommen, nur nicht morgen und eben durch die Hintertür.

Ich sehe den künftigen Bundeskanzler lediglich als Moderator, der das in DE "verkaufen" muss. Entschieden ist das längst.
Ebenso kann man es je nach Geschmack als Überheblichkeit oder Unwissenheit bezeichen, wenn man glaubt, DE entscheidet über das eAuto. Der Anstoß kommt längst aus China.
Zum Glück wird gerade immens in den (Software-)Entwicklungsstandort DE investiert. Hier sind wir noch ein Stück voraus. Die Nachrichten hier aus Stuttgart sind diesbezüglich sehr vielversprechend. Augen auf bei der Berufswahl! ;-)

Matthias75
14.07.2021, 09:48
Wichtige "grüne" Themen werden auch unter einem schwarzen Kanzler nach vorne kommen. Der Energie- und Verkehrswende ist es egal, wer gerade Kanzler ist, da geht es um ein paar Jahre hin oder her. Beispiel Elektroantrieb bei PKWs: Hier geben die internationalen Märkte die Richtung vor, nicht Laschet oder Baerbock. Tempolimit: Hat sich mit dem Elektroantrieb ohnehin erledigt. Und so weiter.
:Blumen:

Die Frage ist, ob Deutschland lieber der internationalen Entwicklung hinterherhinken will oder diese aktiv gestalten will. Das hat aus meiner Sicht auch Einfluss auf den Arbeitsmarkt in Deutschland.

Sieht man ja am Beispiel der Automobilindustrie. Diese bzw. die von ihr bevorzugte Verbrenner-Technologie wurde so lange geschützt, bis man fast den technologischen Anschluss bei den alternativen Antriebstechnologien verpasst hatte.

Analog zu dem vor ein paar Tagen erwähnten "Wettbewerbsvorteil" durch das fehlende Tempolimit könnte man auch durch eine Vorreiterrolle im Klimaschutz für einen Wettbewerbsvorteil sorgen. In dem Sinne: Was in Deutschland entwickelt/zugelassen wird, hält wirklich alle Vorgaben ein.

Die paar Jahre hin oder her können aus meiner Sicht entscheidend sein, dass man den technologischen Anschluss verpasst.

M.

tandem65
14.07.2021, 09:59
Ich verstehe Deinen Beitrag nicht. Klugschnacker sagt, dass der elektrisch angetriebene Autos Temoplimits obsolet machen. LidlRacer kann das nicht nachvollziehen.

Ich stimme LidlRacer zu, daß ich Klugschnackers These nicht nachvollziehen kann.
Wenn das E-Auto Tempolimits obsolet macht, dann könnten/müssten ja in einigen Jahren die Tempolimits in anderen Staaten fallen.

Hafu
14.07.2021, 10:03
...Denn wie Du schon schreibst, durch die EU-Co2-Vorgaben ist irgendwann nur noch der Elektroantrieb im Verkauf möglich. .

Wegen der Kippunkte des Klimas und weil Co2 in erheblichem Ausmaß nicht nur im PKW-Verkehr, sondern auch im LKW-Verkehr, Flugverkehr, Gebäudeheizung, Stahl- und Zementindustrie sowie bei der Stromgewinnung produziert wird, macht es bei der Bekämpfung des Klimawandels durchaus einen Sinn wann der Verkauf von PKWs mit Verbrennermotor eingestellt wird.
Wenn man die wissenschaftlichen Prognosen der Klimawissenschaftlern glaubt, ist es nicht egal ob wir das 1,5°-Ziel zu dem sich alle Länder der Welt im Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet haben erreichen.

Die EU-Co2-Vorgaben sind ohnehin ein Witz, da Deutschland mit seiner Lobby-gesteuerten Unionsregierung nunmal der wichtigste Akteur bei jeder EU-Vorgabe ist und ein Vetorecht besitzt. Meines Wissens nach hat noch nie ein deutscher Hersteller eine nennenswerte Strafzahlung leisten müssen, da die Flottenverbrauchsziele für jeden Hersteller seit Jahren maßgeschneidert werden, damit dieser sie stets knapp unterbietet.
Dass jedes verkaufte Elektro-Fahrzeug trotz des aktuellen Kohle-Strommixes und der bekannten CO2-Belastung des Klimas bei der Produktion von Batterien mit 0g C02 gewertet wird und sogar doppelt in den Flottenverbrauch eingeht (im übrigen auch dann wenn es nur als Tageszulassung an den lokalen VW-Händler verkauft wird) und auch Hybrid-Fahrzeuge mit 0g Co2-Produktion (und doppelt) gewertet werden ist ein mehr als deutlicher Beleg wie stumpf dieses "Schwert" der EU ist.


...Damit ist das Tempolimit obsolet, das Thema läuft sich von allein aus...

Wenn ich derzeit die Heute-Nachrichten ansehe, in der ungefähr die Hälfte der Meldungen mit Klimawandelphänomenen (Waldbrände und Rekordhitze in den USA, Rekordhitze in Russland, Überschwemmungen in Deutschland) sich beschäftigt während Teile der Presse das wichtigste Thema in einer Stipendiumsunterstützung einer der Kanzlerkandidaten auf Hartz-4-Niveau durch eine parteinahe Stiftung sehen, fällt es mir durchaus manchmal schwer entspannt zu sein.

... Deshalb kann jeder entspannt sein, der sich dies wünscht. Es wird kommen, nur nicht morgen und eben durch die Hintertür

Du scheinst prophetische Fähigkeiten hinsichtlich der Bundestagswahl zu haben.

Ich versuche mich dann auch mal als Prophet: Das Tempolimit wird kommen und zwar morgen (sofern damit die unmittelbare Zeit nachder Bundestagswahl gemeint ist) und keineswegs durch die Hintertür, sondern durch eine feste Vereinbarung im nächsten Koalitionsvertrag.

Für die FDP ist der Verzicht auf ein Tempolimit keine Herzensangelegenheit, so dass es bei einer Ampelkoalition durchgewungen werden würde, da es für die grüne Stammwählerschaft ein Thema mit hoher Symbolkraft ist.

Der einzige Wahlausgang, bei dem es realistisch vorstellbar, dass Laschet und Scheuer ihre anachronistischen Vorstellungen hinsichtlich unbegrenzten Rasens aus deutschen Autobahnen aufrecht erhalten könnten, wäre eine absolute Mehrheit für die Union oder eine Mehrheit alleine durch schwarz-gelb und beides ist mehr als unwahrscheinlich, zumal der Unionswahlkampf seit wenigen Wochen massiv darauf abzielt, der FDP Stimmen abzujagen

keko#
14.07.2021, 10:07
Die Frage ist, ob Deutschland lieber der internationalen Entwicklung hinterherhinken will oder diese aktiv gestalten will. Das hat aus meiner Sicht auch Einfluss auf den Arbeitsmarkt in Deutschland.

Sieht man ja am Beispiel der Automobilindustrie. Diese bzw. die von ihr bevorzugte Verbrenner-Technologie wurde so lange geschützt, bis man fast den technologischen Anschluss bei den alternativen Antriebstechnologien verpasst hatte.

...

Aber eben nur fast... Die Leute sind doch nicht blöd! Es gibt und gab ganze Abteilungen, die (globale) Entwicklungen beobachten. Ein Unternehmen muss natürlich Geld verdienen und deshalb fährt man zweigleisig: Verkauf von Bestand und Neuentwicklungen. Ein Unternehmen muss (möglichst viel) Geld verdienen, entsprechend wird das ausgereizt, damit man (möglichst viel) verdient.

Matthias75
14.07.2021, 10:08
Ich stimme LidlRacer zu, daß ich Klugschnackers These nicht nachvollziehen kann.
Wenn das E-Auto Tempolimits obsolet macht, dann könnten/müssten ja in einigen Jahren die Tempolimits in anderen Staaten fallen.

Mit den aktuellen Reichweite macht es mit E-Autos wenig Sinn, schneller als 130 zu fahren, da man dann mit den meisten E-Autos alle 100-150km eine Zwangspause einlegen muss. Das wird den einen oder anderen aber nicht davon abhalten, die 50-60km nach München, Frankfurt etc. Vollgas zu pendeln, da er das Auto tagsüber in der Tiefgarage des Arbeitsgebers und nachts zu Hause in der Garage laden kann.

Wenn aber, wie von allen Seiten prognostiziert, die Akkukapazitäten und die Reichweite der E-Autos zunehmen werden, werden auch die Geschwindigkeiten wieder zunehmen, da man dann mit einer Akkuladung wieder länger durch die Gegend heizen kann.

M.

aequitas
14.07.2021, 10:17
Aber eben nur fast... Die Leute sind doch nicht blöd! Es gibt und gab ganze Abteilungen, die (globale) Entwicklungen beobachten. Ein Unternehmen muss natürlich Geld verdienen und deshalb fährt man zweigleisig: Verkauf von Bestand und Neuentwicklungen. Ein Unternehmen muss (möglichst viel) Geld verdienen, entsprechend wird das ausgereizt, damit man (möglichst viel) verdient.

Naja, das ganze strategische und Org-Entwicklungsthema ist etwas komplexer als du es hier in ein paar kleinen Sätzchen beschreibst.

Zu welchen Problemen Pfadentwicklungstendenzen führen können hat nicht zuletzt der Dieselskandal gezeigt. Hier wurde nachhaltig auf mehreren Ebenen Schaden verursache - nicht nur direkt, sondern auch indirekt, wie Matthias richtigerweise beschrieben hat.

TriBlade
14.07.2021, 10:17
Ich versuche mich dann auch mal als Prophet: Das Tempolimit wird kommen und zwar morgen (sofern damit die unmittelbare Zeit nachder Bundestagswahl gemeint ist) und keineswegs durch die Hintertür, sondern durch eine feste Vereinbarung im nächsten Koalitionsvertrag.



Ich würde mich freuen, wenn Deine Prophezeiung eintritt. Leider ist meine Erfahrung im entfernten Freundes und Bekanntenkreis eher so, dass das Tempolimit so emotional besetzt ist, dass sich abgesehen von den Grünen keine Partei daran trauen wird. Es gibt in Deutschland eine erhebliche Zahl von Menschen (ist sicher nicht mehr die Mehrheit, aber noch so groß das sie wahlentscheidend ist) die da sachlichen Argumenten gegenüber nicht empfänglich ist. Die werden auch in 20, 30, 40 Jahren nicht die Partei wählen, die das letzte große Freiheitsrecht der Deutschen abgeschafft hat. Da trauen sich CDU, SPD und FDP nicht ran. Ich würde mich sehr freuen wenn ich mich täusche.

keko#
14.07.2021, 10:26
Naja, das ganze strategische und Org-Entwicklungsthema ist etwas komplexer als du es hier in ein paar kleinen Sätzchen beschreibst.

Zu welchen Problemen Pfadentwicklungstendenzen führen können hat nicht zuletzt der Dieselskandal gezeigt. Hier wurde nachhaltig auf mehreren Ebenen Schaden verursache - nicht nur direkt, sondern auch indirekt, wie Matthias richtigerweise beschrieben hat.

Selbstverständlich! Ich wollte auch nur kurz anreißen, dass ich nicht glaube, dass man Entwicklungen verschläft.
:Blumen:

El Stupido
14.07.2021, 10:29
Und derweil eine mir bis dato unbekannte Bundestagsabgeordnete auf Twitter:

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum es nicht mal die Option gibt, dass man sich als Eltern an Kosten für Bildung oder Luftfiltern beteiligt. Pauschale Kostenbefreiung führt dazu, dass automatisch das Niveau der Ausstattung für alle sinkt. Es ist auch nicht sozial. (https://twitter.com/KLeikert/status/1415043998109077508?s=20)

Wie weltfremd ist das bitte?

Matthias75
14.07.2021, 10:31
"Lügen und Lächeln" (https://taz.de/Laschets-Steuerpolitik/!5781084/)
...CDU-Kanzlerkandidat Laschet kündigt an, dass es keine Steuersenkungen geben werde. Doch die hat die Union längst angekündigt...

Dabei ist doch genau das laut Söder das Alleinstellungsmerkmal der Union:

Gerade die Entlastungen trügen zur Unverwechselbarkeit der Union bei. "Steuerentlastungen sind die Grundphilosophie der Union - das ist der Unterschied zur politischen Linken: Grüne wollen Steuern erhöhen, wir wollen senken." (https://www.sueddeutsche.de/politik/union-steuerpolitik-csu-1.5351148)
So einfach kann Politik sein :Nee:

M.

NBer
14.07.2021, 10:32
.....Wie weltfremd ist das bitte?

Vielleicht nicht so sehr wie du denkst. Ich kenne tatsächlich Schulen hier bei uns, wo die Eltern das schon selbst vorgeschlagen haben, und zwar schon im letzten Winter.....

Weißer Hirsch
14.07.2021, 10:35
Vielleicht nicht so sehr wie du denkst. Ich kenne tatsächlich Schulen hier bei uns, wo die Eltern das schon selbst vorgeschlagen haben, und zwar schon im letzten Winter.....

Ist zwar etwas um die Ecke gedacht, aber um die Schulöffnung damit zu ermöglichen eigentlich eine gute Idee. Nur: Gastronomen haben auch eine Menge in solche Filter investiert und wurden trotzdem geschlossen. Kann also auch für viel Enttäuschung sorgen bei den Eltern und Kindern.

aequitas
14.07.2021, 10:54
Selbstverständlich! Ich wollte auch nur kurz anreißen, dass ich nicht glaube, dass man Entwicklungen verschläft.
:Blumen:

Doch, genau das ist passiert. Entwicklungen wurden verschlafen. Statt in neue Technologien zu investieren (R&D), wurde Geld/Ressourcen in inkrekmentelle Innovation investiert bzw. der Betrug damit verbessert.

An der Stelle hat sowohl das strategische Management als auch die Entwicklungsabteilung geschlafen.

keko#
14.07.2021, 11:12
Doch, genau das ist passiert. Entwicklungen wurden verschlafen. Statt in neue Technologien zu investieren (R&D), wurde Geld/Ressourcen in inkrekmentelle Innovation investiert bzw. der Betrug damit verbessert.

An der Stelle hat sowohl das strategische Management als auch die Entwicklungsabteilung geschlafen.

Fahrzeuge stehen bereit. Such dir eins aus:

https://www.daimler.com/nachhaltigkeit/klima/elektro-offensive.html

aequitas
14.07.2021, 11:25
Fahrzeuge stehen bereit. Such dir eins aus:

https://www.daimler.com/nachhaltigkeit/klima/elektro-offensive.html

Das ist mittlerweile ziemlich off-topic. Aber verschlafen beudetet, dass der Wecker oder die richtige Zeit aufzustehen versäumt wurde, nicht, dass man noch im Schlaf wäre. Auch Daimler hat großen Nachholbedarf. Das bezieht sich nicht nur auf den Elektromotor. Daimler und andere haben eine Entwicklung verschlafen. Das bedeutet nicht, dass sie es nicht irgendwie wieder aufholen können. Aber sie sind auf diesem neuen Markt nicht die First-Mover, wobei sie das als klassischer Konzern / "Incumbent" auch nicht.

Helios
14.07.2021, 11:36
Ich verstehe Deinen Beitrag nicht. Klugschnacker sagt, dass der elektrisch angetriebene Autos Temoplimits obsolet machen. LidlRacer kann das nicht nachvollziehen.
Wenn ich mir die Motoren und die Maximalgeschwindigkeiten von einigen neuen Modellen anschaue, kann ich es auch nicht nachvollziehen.
Bsp.: (Quelle ADAC): "Das Model S Plaid hingegen soll kurzzeitig eine Spitzenleistung von 1020 PS entwickeln. Mögliche Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h. Spurt von null auf 100 km/h: 2,1 Sekunden."

Es wird sich das Denken und die Fahrweise ändern, weil die rekuperative negative Beschleunigung sonst die Batteriesäure über die Fahrbahn verschüttet :)

innerorts wird konstant mit 30 Sachen, auch um die Kurven gefahren - wie im Tri - dafür aber nach der Kurve nicht mehr beschleunigt.

außerorts wird max 80 gefahen - eher 60 bis 70 - man wird es als Entschleunigen des Aktionismus bezeichen und Autobahn wird eher bei 120 begrenzt als die 130, welche diskutiert werden.

Einen Berlingo XL, welche ich für das Luxusproblem des Transports von eventuell 2 ausgewachsenen Landseern, mit 60 bis 70kg, haben werde, kostet in der normalen Tankversion um die 20 kilo€, als E-Teil 10kilo Aufpreis (ja klar, für einen Dässla-Heini ist das Kinderkackke).
Das jetzige Hundeauto wurde zu 99.9% um 10km bewegt - eigentlich ideal, um es an eine Sonnen-Melk-Maschine anzudocken, also ein paar schwarze Platten aufs Dach und die 8000km p.a. könnten größtenteils variable Kostenneutral abgespult werden - bye bye Zapfsäule - bye bye OMV - weil ich kein Grüner bin, darf ich das aber nicht machen - mörkkssss.

Klugschnacker
14.07.2021, 11:40
Wegen der Kippunkte des Klimas und weil Co2 in erheblichem Ausmaß nicht nur im PKW-Verkehr, sondern auch im LKW-Verkehr, Flugverkehr, Gebäudeheizung, Stahl- und Zementindustrie sowie bei der Stromgewinnung produziert wird, macht es bei der Bekämpfung des Klimawandels durchaus einen Sinn wann der Verkauf von PKWs mit Verbrennermotor eingestellt wird.

Wenn man die wissenschaftlichen Prognosen der Klimawissenschaftlern glaubt, ist es nicht egal ob wir das 1,5°-Ziel zu dem sich alle Länder der Welt im Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet haben erreichen.

Das halte ich für ein gutes Argument. Uns läuft beim Klima die Zeit davon. Allerdings halte ich die Debatte um die 1.5°C für Zweckoptimismus und Schönfärberei. Wir können das meiner Meinung nach global nicht schaffen.

Wir verniedlichen in meinen Augen das tatsächliche Ausmaß des Problems, wenn wir so tun, als könnten wir die die globale Erwärmung auf 1.5 °C begrenzen. Ich halte eine globale Erwärmung um 4°C für weit wahrscheinlicher, sofern wir es hinbekommen, die weltweiten Emissionen rechtzeitig auf netto Null zu reduzieren. Andernfalls sind auch die 4°C eine Durchgangsstation. Auf Platz eins der globalen Umweltprobleme sehe ich künftig das Artensterben, das an unserer Nahrungskette nicht haltmachen wird. Es genügt, wenn ein wichtiger Bodenpilz an den Wurzeln unserer wenigen Getreidesorten die Grätsche macht.

Ob das etwas ändert, wenn die Grünen in Deutschland 28% bekommen und die Schwarzen 22% – oder umgekehrt? Ich versuche, das gelassen zu sehen.
:Blumen:

keko#
14.07.2021, 12:07
Das ist mittlerweile ziemlich off-topic. Aber verschlafen beudetet, dass der Wecker oder die richtige Zeit aufzustehen versäumt wurde, nicht, dass man noch im Schlaf wäre. Auch Daimler hat großen Nachholbedarf. Das bezieht sich nicht nur auf den Elektromotor. Daimler und andere haben eine Entwicklung verschlafen. Das bedeutet nicht, dass sie es nicht irgendwie wieder aufholen können. Aber sie sind auf diesem neuen Markt nicht die First-Mover, wobei sie das als klassischer Konzern / "Incumbent" auch nicht.

Ich verstehe nicht, was du konkret meinst...
Global sind wir mMn spätestens seit Corona im asiatischen Zeitalter. China ist die kommende wirtschaftliche Supermacht. Das ist also kein Daimler-Problem oder deutsches Problem, sondern eine weltweite Entwicklung.
Ob Frau Baerbock den Benzinpreis um 16ct erhöht oder nicht, ist für mich eine nationale Randnotiz. Dass Unternehmen wie Daimler oder Porsche hier in Stuttgart investieren, ist viel wichtiger. Diese Unternehmen verschlafen nichts, sie haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und agieren. Man muss auch nicht der "First-Mover" sein. Solange in China ein Mercedes oder eine deutsche Maschinenanlage einen hohen Status hat, ist das ok.

El Stupido
14.07.2021, 12:16
Vielleicht nicht so sehr wie du denkst. Ich kenne tatsächlich Schulen hier bei uns, wo die Eltern das schon selbst vorgeschlagen haben, und zwar schon im letzten Winter.....

Wenn das aus eigenem Antrieb aus der Elternschaft kommt ist das für mich völlig ok. Auch wenn es Sache der Länder (oder unter Hilfe des Bundes) ist, wenn es um das Kindswohl geht und Eltern(teile) zur Eigeninitiative greifen vollkommen ok.

Von oben herab das ganze "anzuordnen" halte ich aber für ziemlich daneben.
Luftfilter etc. dann in Schulen mit solventen Eltern(teilen) und in der Schule paar KM weiter im "sozialen Brennpunkt" schaut man in die Röhre?

aequitas
14.07.2021, 13:09
Ich verstehe nicht, was du konkret meinst...
Global sind wir mMn spätestens seit Corona im asiatischen Zeitalter. China ist die kommende wirtschaftliche Supermacht. Das ist also kein Daimler-Problem oder deutsches Problem, sondern eine weltweite Entwicklung.
Ob Frau Baerbock den Benzinpreis um 16ct erhöht oder nicht, ist für mich eine nationale Randnotiz. Dass Unternehmen wie Daimler oder Porsche hier in Stuttgart investieren, ist viel wichtiger. Diese Unternehmen verschlafen nichts, sie haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und agieren. Man muss auch nicht der "First-Mover" sein. Solange in China ein Mercedes oder eine deutsche Maschinenanlage einen hohen Status hat, ist das ok.

Du hast die Strategie der deutschen Automobilindustrie des Festhaltens an der Verbrenner-Technologie verteidigt und behauptet, dass nichts verschlafen worden sei. Das ist schlicht falsch. Ja, mittlerweile produziert man Elektroautos. Ja, man hat weiter Gewinne gemacht. Aber dazwischen hat man u.a. eine Betrugs-Strategie gewählt, da eine inkrementelle Innovation des Verbrenners/Diesel nicht mehr möglich war bzw. diese über das Mögliche - und sinnvolle - ausgereizt und hat stattdessen betrogen. Hier entstanden einerseits unmittelbare Kosten durch Schadensersatzzahlungen etc. Andererseits auch indirekte Kosten durch bspw. Vertrauensverlust und verspätete/verschlafene R&D-Aktivitäten. Das hat auch erstmal gar nichts mit China oder Stuttgart zu tun.

Weißer Hirsch
14.07.2021, 14:45
Von oben herab das ganze "anzuordnen" halte ich aber für ziemlich daneben.
Luftfilter etc. dann in Schulen mit solventen Eltern(teilen) und in der Schule paar KM weiter im "sozialen Brennpunkt" schaut man in die Röhre?

In dem verlinkten Kommentar ging es doch darum, dass Eltern nicht mal die Möglichkeit haben dies so anzubieten und umzusetzen. Wo ist das von oben herab?

captain hook
14.07.2021, 14:57
In dem verlinkten Kommentar ging es doch darum, dass Eltern nicht mal die Möglichkeit haben dies so anzubieten und umzusetzen. Wo ist das von oben herab?

Grundsätzlich geht es ja darum jedem Kind die gleichen Möglichkeiten und Voraussetzungen zu bieten. Zumindest im staatlichen Schulbereich. Wenn solche Filteranlagen nötig sind, müssen die da sein. Und zwar überall. Für alle Kinder, egal ob aus reichen oder armen Familien.

Bleierpel
14.07.2021, 15:17
Das halte ich für ein gutes Argument. Uns läuft beim Klima die Zeit davon. Allerdings halte ich die Debatte um die 1.5°C für Zweckoptimismus und Schönfärberei. Wir können das meiner Meinung nach global nicht schaffen.

Wir verniedlichen in meinen Augen das tatsächliche Ausmaß des Problems, wenn wir so tun, als könnten wir die die globale Erwärmung auf 1.5 °C begrenzen. Ich halte eine globale Erwärmung um 4°C für weit wahrscheinlicher, sofern wir es hinbekommen, die weltweiten Emissionen rechtzeitig auf netto Null zu reduzieren. Andernfalls sind auch die 4°C eine Durchgangsstation. Auf Platz eins der globalen Umweltprobleme sehe ich künftig das Artensterben, das an unserer Nahrungskette nicht haltmachen wird. Es genügt, wenn ein wichtiger Bodenpilz an den Wurzeln unserer wenigen Getreidesorten die Grätsche macht.

Ob das etwas ändert, wenn die Grünen in Deutschland 28% bekommen und die Schwarzen 22% – oder umgekehrt? Ich versuche, das gelassen zu sehen.
:Blumen:
Die "christlichen" Parteien agieren so: alles kein Ding, Problem erkannt. Wenn wir 2 bis 3 Jahre vor den Due Dates beginnen, dann bekommen wir das hin.

Die Grünen wollen jetzt agieren.

Das ist der Untershied. Und deshalb kann es nur eine Stelle für mein Kreuz geben.

P.S. Ich war nie Demonstrant, aber nach unsererm Urlaub wird mich Fridays for Future in Bonn wohl öfters sehen!

keko#
14.07.2021, 15:22
Du hast die Strategie der deutschen Automobilindustrie des Festhaltens an der Verbrenner-Technologie verteidigt und behauptet, dass nichts verschlafen worden sei. Das ist schlicht falsch. Ja, mittlerweile produziert man Elektroautos. Ja, man hat weiter Gewinne gemacht. Aber dazwischen hat man u.a. eine Betrugs-Strategie gewählt, da eine inkrementelle Innovation des Verbrenners/Diesel nicht mehr möglich war bzw. diese über das Mögliche - und sinnvolle - ausgereizt und hat stattdessen betrogen. Hier entstanden einerseits unmittelbare Kosten durch Schadensersatzzahlungen etc. Andererseits auch indirekte Kosten durch bspw. Vertrauensverlust und verspätete/verschlafene R&D-Aktivitäten. Das hat auch erstmal gar nichts mit China oder Stuttgart zu tun.

Ich sage ja nicht, dass nicht möglichst lange am Verbrenner festgehalten wird oder nicht beschissen wurde. Ich sage lediglich, dass die Entwicklung nicht verschlafen wurde. Das eine schließt das andere nicht aus und aus Sicht der Gewinnmaximierung sowieso nicht. Wir wissen ja alle, dass zur Not dann eben "der Staat" (also der Steuerzahler) einspringt. Wieso sollen Unternehmen nicht darauf bauen und das System ausreizen?

Hafu
14.07.2021, 15:47
...Wieso sollen Unternehmen nicht darauf bauen und das System ausreizen?

"System ausreizen" ist ja selbst in seiner negativen Konnotation noch sehr euphemistisch formuliert.

Unter Andi Scheuer und auch unter dessen Vorgängern haben deutsche Autobauer sich nicht mal mehr an ein System anpassen müssen, sondern sie haben das System selbst passend für sich gebaut.

Gesetze, die die Automobilindustrie betrafen wurden in vielen Fällen direkt von Lobbyisten ausformuliert, EU-Regulationsvorschriften hinsichtlich von Co2-Grenzwerten wurden detailliert an die jeweilige Fahrzeugpalette angepasst.

keko#
14.07.2021, 16:28
"System ausreizen" ist ja selbst in seiner negativen Konnotation noch sehr euphemistisch formuliert.

Unter Andi Scheuer und auch unter dessen Vorgängern haben deutsche Autobauer sich nicht mal mehr an ein System anpassen müssen, sondern sie haben das System selbst passend für sich gebaut.

Gesetze, die die Automobilindustrie betrafen wurden in vielen Fällen direkt von Lobbyisten ausformuliert, EU-Regulationsvorschriften hinsichtlich von Co2-Grenzwerten wurden detailliert an die jeweilige Fahrzeugpalette angepasst.

Volle Zustimmung!
Ich habe kürzlich in einer Fernsehsendung gehört, dass in Brüssel die Lobbyarbeit noch enthemmter praktiziert würde (war in den ÖR-Sendern, also wohl mit einem gewissen Wahrheitsgehalt).

Mo77
15.07.2021, 08:09
Ich hoffe dass es noch ein bisschen weiter regnet, so dass es mal so richtig schlimm wird.
Also nicht so dass nur ein paar Keller voll sind.
Dann kümmert man sich vielleicht nicht mehr um ein Buch von Frau Baerbock sondern um das elementare Thema unserer Zeit mit entsprechenden Maßnahmen.

Deine Hoffnungen wurden erfüllt:
Tote (https://www.spiegel.de/panorama/schuld-bei-adenau-haeuser-in-der-eifel-eingestuerzt-mehrere-menschen-vermisst-a-e11635dc-6611-4933-8525-d682d6937c63)
Häuser eingestürzt (https://www.sueddeutsche.de/panorama/unwetter-nordrhein-westfalen-feuerwehrmann-eifel-vermisste-1.5352429)
Vermisste (https://www.fr.de/panorama/tief-bernd-unwetter-ueber-deutschland-talsperre-bei-wuppertal-laeuft-ueber-rettungskraefte-sterben-90862156.html)

El Stupido
15.07.2021, 13:56
Was soll man dazu sagen?

https://pbs.twimg.com/media/E6VaMlgWYAEKDS9?format=jpg&name=large

Legt der Klimawandel mal eben die CDU Homepage lahm.

Weißer Hirsch
15.07.2021, 13:57
Viel Kraft an alle Betroffenen und den Hinterbliebenen.

Mein Elternhaus war 2 Mal von Hochwassern betroffen, ich weiß wie sich das anfühlt. Zum Glück gab es bei uns keine Toten und Verletzten.

Zum Wunsch das dieses Ereignis eintreten solle schreibe ich mal nichts... Das dies aber für Armin Laschet ein Wahlkampf-Turbo werden kann sollte man im Hinterkopf haben. Unabhängig von den Schäden und dem Leid war so ein Wunsch vielleicht auch diesbezüglich nicht so clever.

LidlRacer
15.07.2021, 14:40
Das dies aber für Armin Laschet ein Wahlkampf-Turbo werden kann sollte man im Hinterkopf haben.

Wie soll bitte eine mutmaßlich klimawandelbedinte Unwetterkatastrophe für den Klimawandelignoranten,
Kohle- und Raser-Freund Laschet zum Turbo werden?

Matthias75
15.07.2021, 14:56
Wie soll bitte eine mutmaßlich klimawandelbedinte Unwetterkatastrophe für den Klimawandelignoranten,
Kohle- und Raser-Freund Laschet zum Turbo werden?

Da braucht man doch nicht so viel Fantasie.:Blumen:

„Sein“ Bundesland ist betroffen und wird weiter betroffen sein, wenn der Rheinpegel wie befürchtet steigen sollte. Eine einmalige Chance für Laschet, sich als einfühlsamer Landesvater und vor allem als Krisenmanager zu präsentieren. Ob er die Chance nutzen kann, werden wir sehen. Wenn ja, könnte ihm das Image des Krisenmanagers sowohl im Wahlkampf wie auch parteiintern (inkl. CSU) den Rücken stärken. Egal, was er danach machen würde, bis dieses Image verblassen würde, wäre der Wahlkampf gelaufen.

Muss man nicht gut finden, aber so könnte die Katastrophe tatsächlich Laschet helfen. Und ein Angriff (der Grünen) auf Laschet wäre ein Angriff auf den fürsorglichen Landesvater.

Nachtrag:
Zusätzlich ist damit zu rechnen (bzw. wird schon gemacht), dass jeder Versuch der Grünen über die Ursachen der Katastrophe zu sprechen, abgekanzelt wird als schamloses Ausnutzen der Katastrophe für den Wahlkampf.

Für Laschet eine Situation, in der er gewinnen kann, für die Grünen genau das Gegenteil. Sie können sich mangels Regierungsbeteiligung nicht als Krisenmanager profilieren und jeder Hinweis auf die möglichen Ursachen wird als billiges Wahlkampfmanöver abgekanzelt werden.

M.

Hafu
15.07.2021, 15:38
...
„Sein“ Bundesland ist betroffen und wird weiter betroffen sein, wenn der Rheinpegel wie befürchtet steigen sollte. ...

Im Prinzip teile ich deine Analyse hinsichtlich möglicher Imagegewinne im Krisenmanagement. Katastrophen sind immer die Stunde der Exekutive und jegliches Parteiengezänk kommt da schlecht an.

Allerdings muss man im konkreten Fall Hochwasser entlang der Flüsse von den schon eingetretenen teilweise massiven Schäden durch Starkregen unterscheiden.

Der Pegel im Rhein wird mit einem Höchststand von um die 9m am Sonntag erwartet (und ist relativ gut prognostizierbar), dass ist für die hochwassererprobten Anwohner dort kein großes Problem, so dass die eigentliche Katastrophe schon passiert ist und es jetzt weniger um Krisenmanagement wie Bauen von Dämmen, Evakuierungen, Nachtschichten für etwaige tausende Helfer usw. wie einst bei Schröder vor 20 Jahren geht, sondern mehr um Aufräumarbeiten und Hilfen für die Geschädigten.

Und es ist nur eine Frage von Tagen, bis die Frage nach den Ursachen solcher Wetterphänomene allgemein in ihrer Legitimität akzeptiert ist, zumal auch die Nachrichten von Hitze und Waldbränden aus den USA nicht abreißen werden.

Und die Skills von Laschet im Krisenmanagement kennt man ja von seiner Corona-Politik. Er kann sich da einfach nicht gut verkaufen (ganz anders als Söder). Ich würde mich wundern, wenn es jetzt anders laufen würde.
Am besten ist Laschet, wenn er nicht den Mund aufmacht, sich in der Öffentlichkeit zurückhält und darauf wartet, dass andere Fehler machen. Das wissen ja auch seine Berater.

LidlRacer
15.07.2021, 15:48
Laschet bringt die Unwetter gerade selbst mit dem Klimawandel in Zusammenhang.
So weit, so gut.

Sofort stellt er aber sein NRW als Vorreiter beim Klimaschutz dar. Das dürfte gut angreifbar sein.

Estebban
15.07.2021, 15:52
Laschet bringt die Unwetter gerade selbst mit dem Klimawandel in Zusammenhang.
So weit, so gut.

Sofort stellt er aber sein NRW als Vorreiter beim Klimaschutz dar. Das dürfte gut angreifbar sein.

Das ist nun wirklich reichlich naiv… Gazprom-Schröder 2002 schon vergessen? Es ist die perfekte Bühne für den „kümmernden“ Landesvater, der mit seinen Schäfchen leidet.
Dass er maßgeblich an den Gründen beteiligt ist ist erstmal zweitrangig bzw nur für Leute zugänglich, die sich sowieso mit soetwas beschäftigen… nicht umsonst war das erste Interview im „Krisengebiet“ mit Bild-Live

quick-nick
15.07.2021, 15:54
Da braucht man doch nicht so viel Fantasie.:Blumen:

Nachtrag:
Zusätzlich ist damit zu rechnen (bzw. wird schon gemacht), dass jeder Versuch der Grünen über die Ursachen der Katastrophe zu sprechen, abgekanzelt wird als schamloses Ausnutzen der Katastrophe für den Wahlkampf.

M.

Die Bildzeitung schiesst ja bereits seit Wochen gegen die Grünen (und unterstützt Laschet), aber der Artikel liess sich nicht lange auf sich warten:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/unwetter-katastrophe-geschmacklos-tweet-vom-fraktionsvizen-der-gruenen-77091154.bild.html

Matthias75
15.07.2021, 16:06
es jetzt weniger um Krisenmanagement wie Bauen von Dämmen, Evakuierungen, Nachtschichten für etwaige tausende Helfer usw. wie einst bei Schröder vor 20 Jahren geht, sondern mehr um Aufräumarbeiten und Hilfen für die Geschädigten.

Diese Punkte hätte ich zum Krisenmanagement dazu gezählt.

Er muss ja „nur“ den fürsorglichen Landesvater geben, sein Team die Aufräumarbeit organisieren lassen und sich geg. später das Lob dafür abholen.

Und es ist nur eine Frage von Tagen, bis die Frage nach den Ursachen solcher Wetterphänomene allgemein in ihrer Legitimität akzeptiert ist, zumal auch die Nachrichten von Hitze und Waldbränden aus den USA nicht abreißen werden.

Da bin ich mir nicht so sicher, ob eine solche Diskussion sachlich geführt werden kann, solange die Aufräumarbeiten andauern.

Und die Skills von Laschet im Krisenmanagement kennt man ja von seiner Corona-Politik. Er kann sich da einfach nicht gut verkaufen (ganz anders als Söder). Ich würde mich wundern, wenn es jetzt anders laufen würde.
Am besten ist Laschet, wenn er nicht den Mund aufmacht, sich in der Öffentlichkeit zurückhält und darauf wartet, dass andere Fehler machen. Das wissen ja auch seine Berater.

Ich habr nur geschrieben, dass es eine Chance ist, nicht, dass er sie nutzt.;) Andererseits schätze ich ihn so ein, dass er das schon irgendwie so dreht, dass er nachher nicht in einem zu schlechten Licht steht.

M.

Helios
15.07.2021, 16:40
Man merkt, dass er Gene vom kleinen Korsen hat. 40plus% - Auftritt beim Heimspiel. Leider ist der Anlass sehr traurig.
Bilder sind wirklich erschreckend.

Normalerweise bringt man NRW nicht mit den Bergen der Eifel in Verbindung, sondern mit dem Nieder-Rhein, dort steckt man ein Schäufelchen in den Boden und das Grundwasser fließt.

merz
15.07.2021, 21:25
Heiterkeitsmomente an einem dunklen Tag: verwirrte Rechte (lies: Umfeld WerteUnion) drehen schon frei: Grüne würden die Toten des Hochwasser für die Wahl instrumentalisieren und ausserdem sei Klimawandel ja Trockenheit und Hitze, also passe das garnicht.

Verlinke mit Absicht nicht [Print/Online Medium, nicht Twitter o.ä.], warte noch auf irgendwie relevante Personen, die diesen Faden weiterspinnen .... spinnen

m.

Hafu
16.07.2021, 07:05
Ich glaube ich werde Recht behalten.

Die Starkregen-Katastrophe wäre eine große Chance für Laschet als fürsorglicher, umsichtiger Landesvater Pluspunkte zu sammeln und mit ehrlicher, glaubwürdiger Empathie den Betroffenen Trost zu spenden , so wie es nach meinem Dafürhalten Malu Dreyer in den letzten zwei Tagen gut gelingt.

Aber Laschet kann es einfach nicht:
(https://twitter.com/patdiekmann/status/1415723306003668994?s=20)


... „Entschuldigung, junge Frau. Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik. (https://twitter.com/patdiekmann/status/1415723306003668994?s=20)“

Und mindestens genauso schlimm wie der Kern dieser Aussage und die Tatsache, dass er den Namen der WDR-Journalistin, die ihn gerade interviewt vergisst und sie komplett deplaziertund herabwürdigend patriarchalisch mit "Junge Frau" anspricht ist, dass er gleichzeitig sein dümmliches Standardlächeln auflegt. An einem Tag, an dem mit vorerst 50 Toten das volle Ausmaß der Katastrophe sukzessive deutlich wird, ist in einem Fernseh-Interview nichts deplazierter als ein Lächeln.

Bei Baerbock gibt es einige Leute, die im Augenblick Zweifel an deren Kanzlerformat haben. Bei Laschet gibt es keinen Grund zu zweifeln, da ist es Gewissheit: dieser Mann ist komplett ungeeignet als möglicher Kanzler.

Hafu
16.07.2021, 07:10
Und weil mir natürlich bewusst wird, dass ich auf Twitter aufgrund meiner abonnierten Personen dort einer selektiven Wahrnehmung unterliege, habe ich mal kurz gegoogelt, wie das Interview in der sonstigen Presse aufgenommen wurde. Die Eindrücke scheinen sich mit meinem persönlichen Eindruck zu decken:

Armin Laschet im WDR: Chaos-Interview zur Flutkatastrophe - "Entschuldigung, junge Frau" (https://www.derwesten.de/politik/armin-laschet-flutkatastrophe-ueberflutung-nrw-wdr-chaotisch-interview-aktuelle-stunde-id232802689.html)

Euronews (https://de.euronews.com/2021/07/15/junge-frau-der-tweet-zu-laschet-der-nach-dem-hochwasser-viral-geht)

Laschet vergisst Namen von WDR-Moderatorin mehrfach - bis die genug hat (https://www.focus.de/politik/deutschland/entschuldigung-frau-laschet-vergisst-namen-von-wdr-moderatorin-mehrfach-bis-die-genug-hat_id_13500563.html)

„Aktuelle Stunde“: Laschet erntet Kritik für WDR-Interview zu Flutkatastrophe (https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/%E2%80%9Eaktuelle-stunde%E2%80%9C-laschet-erntet-kritik-f%C3%BCr-wdr-interview-zu-flutkatastrophe/ar-AAMcj1h)

Abgesehen davon macht er in dem interview genau das, was man nicht tun sollte und was der Opposition um die Ohren gehauen werden würde (Baerbock und Scholz haben bisher dieser Versuchung widerstanden): er instrumentalisiert die Katastrophe für seinen Wahlkampf, klopft sich auf die Schulter und betont die großartige Politik in NRW in den letzten Jahren unter seiner Führung.

Mo77
16.07.2021, 07:44
......

ricofino
16.07.2021, 08:20
@Hafu, ich gebe Dir recht, so gut wie in allen Punkten hier in diesem Thread.

Die ein oder andere Sondersendung zu der fürchterlichen Katastrophe habe ich gestern auch gesehen, was ich nicht gesehen oder gehört habe ist ein Statement der Partei "Die Grünen". Habe ich was verpasst oder gehen die Unwetter an dieser Partei vorbei?

Wo war die Kanzlerkandidatin gestern? Ob es nun den Opfern was bringt oder nicht, in so einer Situation geht man Vorort wenn man für alle in diesem Land Politische Verantwortung übernehmen will.

Des weitern müssen " Die Grünen" und deren Wahlkampf mal in die Pusche kommen und ihre Defensivtaktik aufgeben. Der Laschet bietet eine Steilvorlage nach der nächsten und niemand greift das auf und ihn an.

So wird man nicht die stärkste Partei im Land, leider nicht, das Ergebnis wird sein wie die Umfragen das zeigen...

aequitas
16.07.2021, 08:26
Abgesehen davon macht er in dem interview genau das, was man nicht tun sollte und was der Opposition um die Ohren gehauen werden würde (Baerbock und Scholz haben bisher dieser Versuchung widerstanden): er instrumentalisiert die Katastrophe für seinen Wahlkampf, klopft sich auf die Schulter und betont die großartige Politik in NRW in den letzten Jahren unter seiner Führung.

Das war ein wirklich wahnsinnig schlechtes Interview. Dermaßen unsouverän - das ähnelt schon dem Aussetzer von Habeck zur BaFin.

Allerdings: er hat nicht wirklich "junge Frau" gesagt sondern "Entschuldi-gung Frau ...". Er hat schlicht ihren Namen vergessen, was für einen Kanzlerkandidaten mindestens so unsouverän ist, wie das restliche Interview. Selbst Susanne Wieseler (die Moderatorin) hat bereits gesagt, dass sie nicht "junge Frau" verstanden habe.

Aber Teil des Wahlkampfs sind nun mal seit einigen Jahren Fake News. Da gehört die "Ausschlachtung" dieses Vorfalls genauso dazu wie das Fälschen von Tweets der bpb, um Annalena Baerbock plagiatieren von Tweets zu unterstellen.

aequitas
16.07.2021, 08:28
@Hafu, ich gebe Dir recht, so gut wie in allen Punkten hier in diesem Thread.

Die ein oder andere Sondersendung zu der fürchterlichen Katastrophe habe ich gestern auch gesehen, was ich nicht gesehen oder gehört habe ist ein Statement der Partei "Die Grünen". Habe ich was verpasst oder gehen die Unwetter an dieser Partei vorbei?

Selbstverständlich haben sich die Grünen dazu geäußert - sowohl Baerbock als auch Habeck. Hier einen Vorwurf zu stricken ist absurd. Allerdings regieren in den beiden hauptsächlich betroffenen Bundesländern andere Parteien, sodass deren MPs ihre Rolle Vorort wahrgenommen haben. Ein Wahlkampftross anderer Parteien wäre vollkommen unangebracht.

El Stupido
16.07.2021, 08:53
(...) Wem Laschets Tour ins Flutgebiet hingegen nicht verborgen geblieben war, waren Reporter der "Bild"-Zeitung. Deutschlands größtes Boulevard-Medium, das seit Wochen Laschets grüne Gegenkandidatin Annalena Baerbock unter Dauerfeuer nimmt, war schon live mit Laschet vor den Altenaer Fluten, als man im Rathaus noch rätselte, ob der Ministerpräsident, der bald für die CDU Bundeskanzler werden will, denn tatsächlich vor Ort war.(...)"Das ist keine Frage, mit der man Bilder erzeugen will", sagte Laschet dazu, als er schließlich gegen 12.30 Uhr bei der Hagener Feuerwehr mit dem dortigen Bürgermeister Erik Schulze vor die Presse trat. "Das ist eine zu ernste Lage." (Das Statement von Laschet sehen Sie oben im Video oder hier.) Nichtsdestotrotz hatte das Social-Media-Team seiner Staatskanzlei da bereits eine Stunde zuvor Bilder seines Besuchs über Twitter verbreitet. Ganz zu schweigen von der "Flut-Interview" betitelten Live-Schalte auf der Homepage der "Bild"-Zeitung, in der Laschet bereitwillig Rede und Antwort stand, während in Hagen der dortige Krisenstab anderthalb Stunden auf ihn wartete. (...) (https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_90451084/armin-laschet-und-die-flutkatastrophe-mit-bild-und-eile.html)

Das ist seine Interpretation von "kümmernder Landesvater"?
Hmm...

ricofino
16.07.2021, 09:09
Selbstverständlich haben sich die Grünen dazu geäußert - sowohl Baerbock als auch Habeck. Hier einen Vorwurf zu stricken ist absurd. Allerdings regieren in den beiden hauptsächlich betroffenen Bundesländern andere Parteien, sodass deren MPs ihre Rolle Vorort wahrgenommen haben. Ein Wahlkampftross anderer Parteien wäre vollkommen unangebracht.

Hier will niemand eine Vorwurf stricken.
Wenn sie aber Ernsthaft Kanzlerin werden will, dann muss jetzt mal was kommen.
Sich immer nur lächelnd den Vorwürfen anderer Parteien rechtfertigen zu müssen hat etwas von verlieren.

Hafu
16.07.2021, 09:09
...
Wo war die Kanzlerkandidatin gestern? Ob es nun den Opfern was bringt oder nicht, in so einer Situation geht man Vorort wenn man für alle in diesem Land Politische Verantwortung übernehmen will.
...

Baerbock hat sich in mehreren Beiträgen auf social media empathisch zu der Katastrophe (und komplett ohne Häme oder Seitenhieben auf Laschet) zu der Katastrophe geäußert.

Baerbock hat keine Funktion oder Amt in in NRW bzw. im Bund, ist auf Listenplatz in Brandenburg. Wenn sie jetzt alleine der Bilder wegen nach NRW oder Rheinland-Pfalz fahren würde, um sich in Gummistiefeln fotografieren zu lassen, würde das zu Recht von vielen als Wahlkampf interpretiert werden.

Ihr Fraktionsvize Notz hatte in einem Tweet der Union, SPD, den Linken sowie der FDP ihre Versäumnisse bei ernsthafter Klimapolitik pointiert vor Augen geführt und wurde dafür heftig kritisiert.

„CDU: Kein Tempolimit! / FDP: Der Markt + synthetische Kraftstoffe regeln das / SPD: Can’t touch this: Kohle + Nordstream2 / Die Linke : Was’n jetzt mit Sahra? / Grüne: Klimaschutz Prio Stufe 1“

Grundsätzlich halte ich die Kritik für berechtigt und nachvollziehbar und ambitionierter Klimaschutz ist nunmal die Kernkompetenz der Grünen, so dass man im Wahlkampf durchaus mit diesem Pfund wuchern darf.
Angesichts von fast 60 Toten ist aber aktuell der falsche Zeitpunkt für solche Tweets, so dass es durchaus richtig ist, dass Notz den Tweet wieder gelöscht hat, bzw. er hätte ihn nicht so unmittelbar nach/ während der Katastrophe absenden sollen.

ricofino
16.07.2021, 09:13
Das ist eine nationale Katastrophe, ich bin aus BaWü, hier ist jeder betroffen über das Ausmaß.
Und es kann als Wahlkampf gesehen werden, wir sind mitten drin, jedenfalls die CDU.

Matthias75
16.07.2021, 09:17
@Hafu, ich gebe Dir recht, so gut wie in allen Punkten hier in diesem Thread.

Die ein oder andere Sondersendung zu der fürchterlichen Katastrophe habe ich gestern auch gesehen, was ich nicht gesehen oder gehört habe ist ein Statement der Partei "Die Grünen". Habe ich was verpasst oder gehen die Unwetter an dieser Partei vorbei?

Wo war die Kanzlerkandidatin gestern? Ob es nun den Opfern was bringt oder nicht, in so einer Situation geht man Vorort wenn man für alle in diesem Land Politische Verantwortung übernehmen will.

Des weitern müssen " Die Grünen" und deren Wahlkampf mal in die Pusche kommen und ihre Defensivtaktik aufgeben. Der Laschet bietet eine Steilvorlage nach der nächsten und niemand greift das auf und ihn an.

So wird man nicht die stärkste Partei im Land, leider nicht, das Ergebnis wird sein wie die Umfragen das zeigen...

Aus meiner Sicht sind diese sofortigen Besuche irgendwelcher Politiker in Krisengebieten meistens sinnlos. Die wenigstens Politiker können vor Ort tatsächlich etwas tun, außer mit Betroffenen und Helfern zu reden und diesen Unterstützung/Hilfen zu versprechen (ob sie sich dann später daran halten, steht auf einem andere Blatt).

Meistens stören sie aber nur die Arbeit vor Ort. Sie tauchen ja nicht allein auf, sondern mit einem ganzen Anhang aus Beratern, Sicherheitskräften und Presse. Für die Transport und die Betreuung werden Ressourcen gebunden, die anderweitig besser eingesetzt wären. Das ist allenfalls für einen Politiker ok, der vor Ort tatsächlich in der Verantwortung ist.

Wieso soll eine Politikerin, die nicht in der Regierungsverantwortung ist, also weder irgendwelche Hilfen organisieren noch irgendwelche Versprechungen machen kann, vor Ort fahren, um dort die Helfer zu stören (etwas anderes machen Politiker dort nicht)?

Davon abgesehen, dass sie vor Ort vermutlich nur stören würde, würde ihr ein solcher Besuch wieder als billiges Wahlkampfmanöver ausgelegt werden.

Wie schon oben geschrieben: Die Grünen können mangels Regierungsverantwortung aktuell wenig tun, was ihnen positiv ausgelegt werden könnte. Im Prinzip können sie aktuell nur weiter verlieren.

M.

JENS-KLEVE
16.07.2021, 09:38
Ein Politiker muss in so einer Situation sich unbedingt zeitnah äußern. Ansonsten würden sich die Menschen alleingelassen fühlen. Das sieht man gut bei heiklen Themen wie Terroranschlägen, wenn sich Politiker da nicht rantrauen.
Wichtig sind also Erklärungen zur Solidarität und zum Mitgefühl, und wer gerade an der Macht ist, auch zu konkreten Hilfen.
Ob das unbedingt vor Ort am gleichen Tag sein muss, ist eine ganz andere Frage. Ich fände es eleganter sich 3 Tage später bei vielen Hilfskräften sich zu bedanken. Das kann man ja am Katastrophentag bereits medial ankündigen.

LidlRacer
16.07.2021, 15:41
Allerdings: er hat nicht wirklich "junge Frau" gesagt sondern "Entschuldi-gung Frau ...".

Leicht offtopic, aber beeindruckend, wie man ein- und dasselbe Gehörte völlig unterschiedlich verstehen kann:
https://twitter.com/pitsandpints/status/1415924087931682816

In Zeitlupe angehört:
Eindeutig "Entschuldijung Frau ..."

aequitas
16.07.2021, 15:57
Leicht offtopic, aber beeindruckend, wie man ein- und dasselbe Gehörte völlig unterschiedlich verstehen kann:
https://twitter.com/pitsandpints/status/1415924087931682816

In Zeitlupe angehört:
Eindeutig "Entschuldijung Frau ..."

Das stimmt. Laschet verhaspelt sich einfach und hat offensichtlich nicht ihren Namen im Kopf. Wie gesagt: selbst die Moderatorin sagt, dass sie nicht "junge Frau" verstanden habe.

In ähnliche Richtung der Kritik: das Interview war absolut unsouverän und die Art und Weise wie Armin Laschet sich gegenüber einer Journalistin präsentiert hat, war eines Kanzlerkandidaten unwürdig. Derart pampig und herablassend darf ein Kanzlerkandidat in einer solchen Situation nicht reagieren. Inhaltlich/politisch war das Interview darüber hinaus ebenso eine Offenbarung, die wieder gezeigt hat, dass mit der Union in der Regierung Umweltschutz weiter eine unwichtige Nebenrolle spielen wird.

merz
16.07.2021, 16:46
dämmert Euch auch erst jetzt was da am Mittwoch/Donnerstag los war?
Je mehr ich Videos, Fotos, Drohnenmaterial und Interviews in den meist lokalen Medien wahrnehme, je erschrockener werde ich.

Irgendwie fehlt dem ein griffiger Name ("Jahrhundertflut", "Juli Extremregen"?) und es ist an so vielen kleinere Orten- an der Ahr, an der Erft, Hückeswagen, Altena, Trier ....


m.

(ich poste mal unpassend hier, gibt ja keinen eigenen Thread dazu)

Hafu
16.07.2021, 18:19
dämmert Euch auch erst jetzt was da am Mittwoch/Donnerstag los war?
Je mehr ich Videos, Fotos, Drohnenmaterial und Interviews in den meist lokalen Medien wahrnehme, je erschrockener werde ich.

Irgendwie fehlt dem ein griffiger Name ("Jahrhundertflut", "Juli Extremregen"?) und es ist an so vielen kleinere Orten- an der Ahr, an der Erft, Hückeswagen, Altena, Trier ....
...
(ich poste mal unpassend hier, gibt ja keinen eigenen Thread dazu)

So ähnlich geht es mir auch. Tagsüber muss ich arbeiten und jedesmal wenn ich mich vertieft mit der Nachrichtenlage beschäftige, schaut die Situation noch katastrophaler aus, gibt es mehr Tote.
Eigentlich wäre der Klimawandelthread ein geeigneter Ort, um die Katastrophe zu diskutieren, auch wenn der Starkregen natürlich klare Beziehungen zur Politik und zum fehlenden Kampf gegen den Klimawandel hat und somit auch hier in diesem Thread keineswegs offtopic ist.

Um das ganze ergebnisoffen zu diskutieren, z.B. auch die Aspekte wie wir in Zukunft bei sich häufenden derartigen Ereignissen wohnen werden müssen, werde ich mal eben einen separaten Thread eröffnen.

Bleierpel
17.07.2021, 11:15
Sehr guter Kommentar in SPON zur aktuellen Katastrophe in NRW:

Politik in der Flutkatastrophe
Die Tage der Gummistiefel (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/flutkatastrophe-und-politik-die-tage-der-gummistiefel-kolumne-a-00d668d9-e091-41e8-b5e7-344f588865af)

Hafu
18.07.2021, 19:39
Soeben wurde ich nochmal daran erinnert, wie es mir passieren konnte, dass ich bei der letzten Bundestagswahl die Union wählen konnte:

Merkel im Flutgebiet bei einer Bürgerfragestunde im Clinch mit einer Bildzeitungsreporterin. (https://twitter.com/daniel_bouhs/status/1416750263168348162?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5 Etweetembed%7Ctwterm%5E1416750263168348162%7Ctwgr% 5E%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fpolitik%2Fd eutschland%2Fhochwasser-katastrophe-angela-merkel-in-der-eifel-eingetroffen-a-490cf803-c71a-473e-bd8d-2adda4674b65)

Merkel läuft während ihrer letzten Amtstage nochmal zur Höchstform auf, schert sich nicht um Parteiräson oder Rücksicht auf die von Laschet peinlich hofierte Springerpresse.

Bemerkenswert auch, dass sie als Unionspolitikerin das Katastrophengebiet mit der SPDlerin Malu Dreyer besucht, die wie ich vor ein paar Tagen schon bemerkt habe, eine recht gute Figur als glaubwürdige Krisenmanagerin abgibt und nicht mit dem Unionskanzlerkandidaten Laschet.

merz
18.07.2021, 21:27
hab ich heute in Phoenix Live Stream direkt aus Schuld , auch gedacht - sie wird uns irgendwie fehlen (weniger sentimental: da werden andere einfach in diesen Rolle reinwachsen müssen).

Es gab am Ende eine Zuschauerfrage zu Krankenhäusern (die Diskussion, wie man mit sehr kleinen Häusern umgeht, das ortsnahe Krankenhaus da ist einfach weg)
Die Kanzlerin war sofort komplet im Thema und hat dann direkt interveniert, als sich die BILD-Reporterin gleich auf die Fragestellerin gestürzt hat, während die MP aus RP noch zum Thema ausführte.

m.

JENS-KLEVE
18.07.2021, 22:30
Die Dreyer finde ich sowieso ganz gut.

tandem65
19.07.2021, 06:30
Die Dreyer finde ich sowieso ganz gut.

Ich denke das können wir durchgehen lassen.:Cheese:

El Stupido
19.07.2021, 08:20
Man könnte es auch im Thread bzgl. der Flutkatastrophe posten.
Ich denke, es könnte aber nicht unwesentlich auf die Meinungsbildung zur Wahl in den kommenden Wochen Einfluss haben:

https://www.fr.de/politik/soforthilfe-unwetter-nrw-katastrophe-laschet-steuererleichterung-wahlkampf-cdu-hochwasser-90867926.amp.html?__twitter_impression=true

Es geht im Artikel um den "Automatismus der finanziellen Nothilfe nach Katastrophen", wie es seit 2017/2019 gehandhabt wird und wieso das ein heißes Eisen für Laschet sein wird.

Hafu
19.07.2021, 09:01
Man könnte es auch im Thread bzgl. der Flutkatastrophe posten.
Ich denke, es könnte aber nicht unwesentlich auf die Meinungsbildung zur Wahl in den kommenden Wochen Einfluss haben:

https://www.fr.de/politik/soforthilfe-unwetter-nrw-katastrophe-laschet-steuererleichterung-wahlkampf-cdu-hochwasser-90867926.amp.html?__twitter_impression=true

Es geht im Artikel um den "Automatismus der finanziellen Nothilfe nach Katastrophen", wie es seit 2017/2019 gehandhabt wird und wieso das ein heißes Eisen für Laschet sein wird.

Das wird sicher nochmal ein Thema. Diejenigen, die über Jahre hinweg Prämien für eine Elementarversicherung bezahlt haben, müssen ja -gerade nach dem in der Union und FDP bevorzugten Prinzip der Eigenvorsorge- erkennbar besser gestellt sein im Vergleich zu denjenigen, die auf derartigen Versicherungsschutz verzichtet haben.

Da im konkreten Katastrophenfall keine typischen Überflutungsgebiete betroffen waren, wie z.B. die Kölner Innenstadt oder auch der Großteil von Passau, wo man sich von vornherein gar nicht gegen Hochwasserschäden versichern kann (hierzu gehört auch der gesamte Ort, in dem ich wohne), hätten fast alle Opfer in NRW und Rheinland-Pfalz die Möglichkeit gehabt, ihre Immobilie gegen Überflutungsschäden abzusichern.

Allerdings bleibt die Frage offen, wer konkret sich über die zweifellos in Kürze massiv sprudelnden Hilfsgelder an nicht versicherte Betroffene beschweren wird und hierdurch mitten im Wahlkampf fehlende Empathie nachweist. Die Grünen werden das Thema sicher nicht aktiv aufgreifen, die SPD steckt mit Malu Dreyer in derselben Zwickmühle...

Klugschnacker
21.07.2021, 08:32
Da ich gerne weiterhin legal schnell fahren möchte, werde ich dann also eine Partei wählen, die keine Verbote in diese Richtung plant.

Welche Verbote stehen sonst noch aktuell zur Debatte?

wenn das Verbot durch ist, folgen immer weitere. Nicht mein Ding.

Ich möchte noch auf dieses Punkt eingehen. Leider komme ich erst jetzt dazu. Der aktuelle Anlass ist, dass ich gestern als Handwerker im neuen Studio beschäftigt war und dabei nebenher Youtube ein paar Politik-Debatten angesehen bzw. -gehört habe.

Die CDU und die FDP geben sich nach meiner Wahrnehmung dabei große Mühe, die Grünen als Verbotspartei dastehen zu lassen. Auf konkrete politische Vorschläge der Grünen wird dann meistens geantwortet, man vertraue lieber auf den Erfindungsgeist der Menschen und die Kreativität des freien Marktes.

Dazu möchte ich anmerken: Wenn wir die Erderwärmung auf 1.5°C begrenzen wollen, steht uns ein globales Restbudget von 420 Gigatonnen Kohlendioxid zur Verfügung. Nach Verbrauch dieses Budgets müssen wir global klimaneutral wirtschaften. Je mehr wir aktuell und in den nächsten Jahren von diesem Budget verbrauchen, um so härter wird unsere Vollbremsung danach.

Das bedeutet natürlich: Je träger wir die wirtschaftlichen und politischen Änderungen angehen, desto strikter werden anschließend die Verordnungen und Verbote ausfallen müssen. Das gilt auch für die Marktwirtschaft. Je billiger jetzt die Tonne Kohlendioxid zu haben ist, desto teuerer wird sie später durch die fortschreitende Verknappung des noch verfügbaren Restbudgets.

Das ist für mein Verständnis ein einfacher und nachvollziehbarer Zusammenhang. Ich empfinde es als unverschämt, wenn den Grünen in der politischen Debatte vorgehalten wird, ihr Weg würde einen Haufen Verbote und Einschränkungen mit sich führen. Diese Veränderungen kommen aber so oder so. Zur Debatte steht nur die Länge des Bremswegs.

Das hat auch das Bundesverfassungsgericht klargestellt. Es ist nicht rechtens, heute große Teile des CO2-Restbudgets zu verbrauchen, und dadurch die immer härter werdende Notbremsung der folgenden Generation aufzubürden. Wir opfern deren Freiheit und Handlungsmöglichkeiten ungerecht zugunsten unserer eigenen. In diesem Urteil wird also auf die unvermeidbar kommenden Verbote konkret Bezug genommen: Weniger Regelungen heute bedeuten mehr Verbote morgen.
:Blumen:

JENS-KLEVE
21.07.2021, 09:18
Du sprichst jetzt mehrere Themenbereiche an, die natürlich direkt oder indirekt zusammenhängen, da kann ich jetzt nicht auf alles antworten, sonst verstricken wir uns. Ich konzentriere mich also auf meinen Kernpunkt, der Verbotskultur.

Ich bin kein Grünenhasser, mein Freund kandidiert sogar für die Grünen in Bonn. Ich beobachte selbst diesen Verbotsfetischismus, dafür brauche ich keine Debatten der CDU oder FDP. Auch in diesem ziemlich grünen Forum spürt man die Auswirkungen häufig. Überall lauert die Gefahr, dass jemand latenten Rassismus sieht, also will man etablierte Sprache verbieten. Die Emanzipationsbewegung schiesst an einigen Stellen übers Ziel hinaus, als Mann werde ich bereits beruflich benachteiligt. Gendersprache ist ein großes Thema, Gebote und Verbote sprießen an vielen Stellen. Ich bin immer für Umweltschutz, aber mit meinem mathematischen Ansatz flippe ich manchmal aus, so wie hier. Man wirft mir vor, ich würde mit meiner Fahrweise der Umwelt oder gar dem Klima schaden. Und mein 270 PS Diesel sei auch unzeitgemäß. Ich mache aber alle Kurzstrecken mit dem Fahhrad und merkte an, dass ich 2021 erst 3 mal getankt hatte. Gilt nicht, böse! Ich fahre den Audi übrigens mit 6Liter auf 100km. Mein Arbeitskollege regt sich über StandbyModus von meinem Laptop auf, und maßregelt mich, wenn ich LED Lampen brennen lasse. Ich hab aber von allen den niedrigsten Stromverbrauch, weil ich ein mechanisches Garagentor habe, nicht backe, mechanische Rolläden und Markise verwende , keine Klimaanlage habe etc. …
Meine Frau regt sich auf, wenn ich beim Zähneputzen das Wasser laufen lasse, aber duscht länger als ich und bei starkem Strahl. :Maso: Meine Haare sind länger, also keine Ausreden!

Ich würde z.b. Benzin und Diesel 20 Cent teurer machen und die KFZ Steuer abschaffen. Dann überlegt man sich welche Fahrten nötig sind. Da braucht man gar keine Verbote.

Am Ende ist es einfach: Ich bin charakterlich nicht konservativ, aber ich habe einen konservativen Lebensentwurf Kinder, Eigenheim, dickes Auto, Urlaub, Hobbies), und der passt leider nicht zu den Grünen, darum werde ich sie nicht wählen.

repoman
21.07.2021, 09:56
…....
Meine Frau regt sich auf, wenn ich beim Zähneputzen das Wasser laufen lasse, aber duscht länger als ich und bei starkem Strahl.....

Ich verstehe nicht, warum man beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen muss.:Gruebeln:
Das habe ich am Campingplatz schon häufig gesehen und hat mich jedesmal aufgeregt.:-((

qbz
21.07.2021, 10:05
Eine treffende Analyse des Bundestagswahlkampfes von Alban Werner (Politikwissenschaftler) im Freitag:

Merkel tritt ab, der Merkelismus lebt weiter. Bundestagswahl: Die progressiven Parteien vermasseln mal wieder den Wahlkampf. Das liegt weniger an den Qualitäten der CDU als an der Zahnlosigkeit der Gegner. Wie konnte es dazu kommen?
(https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/merkel-tritt-ab-der-merkelismus-lebt-weiter)

JENS-KLEVE
21.07.2021, 10:08
Ich verstehe nicht, warum man beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen muss.:Gruebeln:
Das habe ich am Campingplatz schon häufig gesehen und hat mich jedesmal aufgeregt.:-((

Ich verstehe nicht, warum man Fischgerichte bei 200Grad mit Starkstrom in den Backofen schiebt, wenn man es auch in der Pfanne mit Deckel genauso lecker hinbekommt.:Huhu:

El Stupido
21.07.2021, 10:32
Und ich verstehe das Framing von B90/Grüne als "Verbotspartei" nicht und dass "man sich Grüne wählen erst mal leisten können muss".

tandem65
21.07.2021, 10:33
Ich verstehe nicht, warum man beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen muss.:Gruebeln:
Das habe ich am Campingplatz schon häufig gesehen und hat mich jedesmal aufgeregt.:-((

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Lasst den Jens doch mal.
ich lasse es leider auch oft laufen und dusche dazu heiß und lang.
Dazu habe ich öfters als 3 mal getankt dieses Jahr. Man fühle ich mich schlecht.

Körbel
21.07.2021, 10:57
Ich verstehe nicht, warum man beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen muss.


Ich verstehe nicht, warum man Fischgerichte bei 200Grad mit Starkstrom in den Backofen schiebt, wenn man es auch in der Pfanne mit Deckel genauso lecker hinbekommt.

Einsparpotential allerorten.

zahnkranz
21.07.2021, 11:03
Wie wäre es, wenn man (da wir in einem Tria-Forum sind) die Profi-Triathleten an den Pranger stellt, mit ihren unzähligen Flügen zwischen zuhause, Trainingslager, Höhencamp und Wettkampf. Da findet ein Duell im Allgäu statt, LS fliegt sogar aus Amerika ein, während des gesamten Wettkampfs mindestens ein Hubschrauber in der Luft, aber wenn der Entertainment-Faktor stimmt, scheint die Sorge um die Umwelt vergessen. Auf die Strecke schickt man als Begleitfahrzeuge e-Autos und schon ist das grüne Gewissen beruhigt. Alleine was der Flug aus Amerika plus Rückflug für einen CO2-Abdruck hinterlässt, dafür kann Jens sehr lange und viel aufs Gaspedal treten. Hier schiesst man sich auf Jens ein, weil er geschrieben hatte, dass er Spaß an hohen Geschwindigkeiten hat. Unterm Strich hat er womöglich dennoch einen niedrigeren CO2-Abdruck als so mancher andere (ohne ihn jetzt zu kennen). Und ist es verwerlich zu sagen, dass man an etwas Spaß hat? Mit welcher Begründung fliegen so viele in den Urlaub (Trainingslager) wenn nicht Spaß? Arne hat vorgemacht, dass ein Trainingslager auch wunderbar in Deutschland funktioniert, wer wird dann zukünftig der Umwelt wegen auf Mallorca und Lanzarote verzichten? Ich bin gespannt ob Arne es auch nach Corona so durchzieht.
Auch ich sehe die Notwendigkeit, dass sich etwas ändern muss. Nur finde ich es unmöglich, wie man sich hier auf einige Teilaspekte festbeisst. Ein Jens darf keineswegs etwas zu viel CO2 verbrauchen als nötig, Profi-Triathleten dürfen aber einen ungleich höheren Abduck hinterlassen und auch noch gefeiert werden. So umweltfreundlich, wie die Triathleten es behaupten, ist der Sport nämlich nicht wenn man die Reisetätigkeit berücksichtigt. Da stehen so mancher AMG-Freund unterm Strich besser da.

Auch wurde hier geschrieben, dass es zukünftig keine Business-Flüge mehr brauchen würde da sich Video-Telefonie durchgesetzt habe. Für viele Meetings mag das zustimmen, es wird dennoch weiterhin viele Business-Flüge geben. Das ist nämlich so, als wenn jemand behaupten würde, es bräuchte keine Flüge mehr zu Präsenz-Wettkämpfen da sich Zwift und Co. etabliert haben. In Meetings geht es um viel mehr als den Austausch von ein paar Worten und Argumenten. Zudem ist es in zahlreichen Unternehmen so, dass die beruflich gesammelten Bonus-Meilen privat genutzt werden können. Da schaffen es nicht wenige, so viele Meilen zu sammeln, dass es per Business-Class in exotische Länder in den Urlaub geht. Es ist für Unternehmen nämlich viel günstiger die Bonus-Meilen dem Mitarbeiter zu überlassen als diese intern zu verwalten. Ja, es ist etwas verrückt... Aber die Anreize viel zu fliegen sind da. Klar wird das nach Corona weniger werden, alleine weil die Unternehmen das stärker einschränken werden. Aber ich selbst glaube nicht, dass es so stark zurückgehen wird, wie von vielen erhofft.

Körbel
21.07.2021, 11:08
Wie wäre es, wenn man (da wir in einem Tria-Forum sind) die Profi-Triathleten an den Pranger stellt, mit ihren unzähligen Flügen zwischen zuhause, Trainingslager, Höhencamp und Wettkampf.

Vergiss die Hobetten nicht, da gibt es sogar noch wesentlich mehr davon,
die rund um den Globus tingeln.

keko#
21.07.2021, 11:36
Wie wäre es, wenn man (da wir in einem Tria-Forum sind) die Profi-Triathleten an den Pranger stellt, mit ihren unzähligen Flügen zwischen zuhause, Trainingslager, Höhencamp und Wettkampf. ....

Dafür musst du z.B. in ein Motorradfahrer-Forum gehen. Dort regt man sich über die Radfahrer auf, die zuerst mit dem Auto und dem Rad im Kofferaum irgendwo hinfahren, um dann mit dem Fahrrad die Straßen zu verstopfen. Hier regt man sich über Motorradfahrer auf, die sonntags sinnlos umherkurven. ;)

El Stupido
21.07.2021, 13:36
Es ist zwar Landespolitik und nicht Bundespolitik aber die (möglichen) Auswirkungen bleiben ja nicht auf Thüringen begrenzt:

(...) Björn Höcke und seine AfD-Landtagsfraktion. Die hat für kommenden Freitag ein konstruktives Misstrauensvotum beantragt. Die Thüringer Landesverfassung lässt das in Artikel 73 ausdrücklich zu. Der Landtag, der sich erst vergangene Woche restlos über die Frage seiner Selbstauflösung verheddert hatte, muss also jetzt darüber abstimmen, ob AfD-Partei- und Fraktionschef Höcke der nächste Ministerpräsident von Thüringen werden soll (...) (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/thueringen-misstrauen-afd-101.html)

Nun ist auf Twitter folgendes zu lesen:

Wenn - wahrscheinlich am Freitag - das konstruktive Misstrauensvotum der AfD im Thüringer Landtag abgestimmt wird, und Björn Höcke zur Wahl als MP steht, will die CDU-Fraktion vor der geheimen Abstimmung den Plenarsaal verlassen. Damit könnte keine Ja-Stimme von ihr stammen. (https://twitter.com/Martin_Debes/status/1417796706872213506?s=20)

deralexxx
21.07.2021, 13:47
Es ist zwar Landespolitik und nicht Bundespolitik aber die (möglichen) Auswirkungen bleiben ja nicht auf Thüringen begrenzt:

[/URL]

Nun ist auf Twitter folgendes zu lesen:

[URL="https://twitter.com/Martin_Debes/status/1417796706872213506?s=20"] (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/thueringen-misstrauen-afd-101.html)

Heißt der nicht Bernd?

Klugschnacker
21.07.2021, 13:51
Mir geht es in keiner Weise darum, das Verhalten von Jens Kleve zu kritisieren. Mir leuchtet nur sein Argument nicht ein, er könne die Grünen nicht wählen, aus Sorge vor angekündigten Regelungen, die ihn betreffen. Mein Argument war, dass diese Regelungen um so drastischer ausfallen werden, je später sie kommen.

Außerdem kann man bestimmte Dinge selber nutzen, und gleichzeitig dafür sein, dass sie abgeschafft oder eingeschränkt werden. Ich nutze beispielsweise ständig diese dünnen Plastiktüten beim Einkauf von Gemüse und bin dennoch für ein Verbot dieser Dinger. Andere essen gerne Fleisch, sind aber für ein Verbot bestimmter Haltungsformen bei der Tierhaltung. Sie machen die unvermeidliche Preiserhöhung dann mit, wenn alle mitmachen.

in gleicher Weise kann man auf der Autobahn gelegentlich Gas geben und gleichzeitig für ein allgemeines Tempolimit plädieren – vielleicht eingebettet in ein umfassenderes Verkehrs- oder Klimakonzept, das man unterstützen möchte.
:Blumen:

spanky2.0
21.07.2021, 14:07
. Auf die Strecke schickt man als Begleitfahrzeuge e-Autos und schon ist das grüne Gewissen beruhigt..

In dem Zusammenhang musste ich direkt an Sebastian Vettel denken, der nach dem Formel1 Rennen letzten Sonntag (medienwirksam 'stundenlang'?) auf der Tribüne Müll eingesammelt hat.
Auch süss, wenn man ansonsten seine Reisetätigkeit bzw. seinen Job betrachtet. :Cheese:

Aber das ist wohl sehr OT in diesem Faden.

Hafu
21.07.2021, 14:22
...
Außerdem kann man bestimmte Dinge selber nutzen, und gleichzeitig dafür sein, dass sie abgeschafft oder eingeschränkt werden. Ich nutze beispielsweise ständig diese dünnen Plastiktüten beim Einkauf von Gemüse und bin dennoch für ein Verbot dieser Dinger. Andere essen gerne Fleisch, sind aber für ein Verbot bestimmter Haltungsformen bei der Tierhaltung. Sie machen die unvermeidliche Preiserhöhung dann mit, wenn alle mitmachen.

in gleicher Weise kann man auf der Autobahn gelegentlich Gas geben und gleichzeitig für ein allgemeines Tempolimit plädieren – vielleicht eingebettet in ein umfassenderes Verkehrs- oder Klimakonzept, das man unterstützen möchte.


:Blumen:
Sehr guter Einwand, der sich im übrigen inhaltlich deckt mit der Argumentationslinie von Luisa Neubauer, der man durchaus mal zuhören kann, wenn sie über Details des Klimaschutzes und der Energiewende spricht. Fridays for future ist alles andere als eine Verbotsbewegung und auch keine Initiative, die Fliegen und Individualverkehr per se ablehnt.

Und noch viel weniger als Fridays for future sind die Grünen eine Verbotspartei, wie sie von der Union und der Springerpresse gerne dargestellt werden. Dafür reicht ja schon ein Blick nach Baden Württemberg, wo sie in Regierungsverantwortung stehen.

keko#
21.07.2021, 15:06
...

Und noch viel weniger als Fridays for future sind die Grünen eine Verbotspartei, wie sie von der Union und der Springerpresse gerne dargestellt werden. Dafür reicht ja schon ein Blick nach Baden Württemberg, wo sie in Regierungsverantwortung stehen.

Die Grünen kann man problemlos wählen, habe ich hier in BaWü auch schon gemacht. Die können das längst :) Stuttgart hatte ein paar Jahre einen grünen OB, jetzt einen schwarzen. Die Welt wird nicht von Frau Baerbock untergehen, auch nicht mit Herrn Laschet. Wäre ja auch schlecht, wenn eine Person so viel bewirken könnte.
Entscheidende Impulse kommen längst europaweit (von der EU). Sieht man schön bei der Klimapolitik: Paris will Tempo 30, Stuttgart hat schon viele Tempo 40 Zonen. Frankreich verbietet viele Inlandsflüge, DE redet über Tempolimit und Spritpreiserhöhungen. Es läuft zwar in jedem Land national irgendwie anders, aber doch letztendlich in die gleiche Richtung. Sei es bei Corona-Maßnahmen oder beim Klimaschutz. Alles in allem finde ich das auch i.O. so - gelegentliches Geschimpfe sei trotzdem erlaubt ;)
(wie immer nur meine persönliche Meinung)
:Blumen:

Flow
21.07.2021, 15:07
Heißt der nicht Bernd?
Falls nicht bekannt, hier "Bernd Höckes" Geschichte von Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6rn_H%C3%B6cke#%E2%80%9EBernd_H%C3%B6cke%E2 %80%9C) :
Im März 2015 gab die Thüringer Allgemeine Björn Höckes Vornamen irrtümlich mit „Bernd“ an.[281] Nachdem Höcke sich darüber öffentlich empört hatte, nannte Oliver Welke in der heute-show konsequent den falschen Vornamen;[282] andere Satiriker taten es ihm nach.[283]

Später benutzten auch Sprecher von Tagesschau und heute-journal[284] versehentlich den falschen Vornamen, ebenso Medien wie B.Z., DWDL.de, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Neue Osnabrücker Zeitung, Nordwest-Zeitung, Spiegel TV,[285] Hamburger Morgenpost, Huffpost, Münchner Merkur, Südwestrundfunk und weitere.[286]

Der FDP-Politiker Hans-Ulrich Rülke nannte in einer Landtagsrede im Oktober 2017 mehrfach den falschen Vornamen und bekräftigte auf Nachfrage: „Der Mann heißt Bernd. Ich weiß es definitiv aus der heute-show.“[287] Am 25. Januar 2018 erschien der Name „Bernd Höcke“ in einer Pressemitteilung des Bundestages, die am selben Tag korrigiert wurde.[288] Oliver Welke feierte dies in der heute-show als ultimativen Erfolg seines Running Gags.[289] Am 2. Dezember 2020 lud die AfD Nordrhein-Westfalen (NRW) Medienvertreter zu einer Diskussion mit „Bernd Höcke“ ein. Das ZDF-Landesstudio NRW kommentierte auf Twitter: „Das ist dann wohl der Durchbruch.“[290]

tandem65
21.07.2021, 15:13
Falls nicht bekannt, hier "Bernd Höckes" Geschichte von Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6rn_H%C3%B6cke#%E2%80%9EBernd_H%C3%B6cke%E2 %80%9C) :

Fake news!:Huhu:

Flow
21.07.2021, 15:39
Fake news!:Huhu:Ne, Lügenpresse ... ;)

tandem65
21.07.2021, 16:03
Ne, Lügenpresse ... ;)

Latürnich, der Herr Asseriks weiß es wieder besser. :Lachen2:

deralexxx
21.07.2021, 16:36
Falls nicht bekannt, hier "Bernd Höckes" Geschichte von Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6rn_H%C3%B6cke#%E2%80%9EBernd_H%C3%B6cke%E2 %80%9C) :

Hab die Ironie Tags vergessen :Blumen:

zahnkranz
21.07.2021, 16:47
Mir geht es in keiner Weise darum, das Verhalten von Jens Kleve zu kritisieren. Mir leuchtet nur sein Argument nicht ein, er könne die Grünen nicht wählen, aus Sorge vor angekündigten Regelungen, die ihn betreffen. Mein Argument war, dass diese Regelungen um so drastischer ausfallen werden, je später sie kommen.

Arne, mir ging es in meinem Beitrag nicht speziell um Dich, das ging ja schon vor mehr als einer Woche los, als er schrieb, dass er, sofern es zulässig ist und die Verkehrslage es ermöglicht, gerne schnell fährt. Ich denke da wird es schwierig Argumente zu verstehen, da das Thema ist viel zu sehr emotional aufgeladen. Es wird schnell mit dem Finger auf andere gezeigt, was der jeweilige Schreiber alles falsch macht. Jeder einzelne hier kann seinen Beitrag leisten um langfistig der Umwelt zu helfen. Einfach mal die eigene Reisetätigkeit hinterfragen, die massiv den eigenen CO2-Abdruck belastet. Ich selbst mache auch nicht alles richtig, denke auch dass da noch Potential ist.

Meiner Meinung reicht ein Blick auf den CO2-Abdruck nicht aus wenn man der Umwelt helfen will. In unserem Garten sieht man eine riesige Vielfalt an Schmetterlingen, Hummeln, Wildbienen. Ein Garten weiter, nichts mehr davon. Vor wenigen Tagen haben sie den Rasen erneut gemäht, inklusive blühendem Klee, der eine riesige Futterquelle für zahlreiche Insekten bietet. Schräg gegenüber der Vorgarten komplett zugepflastert, da blüht gar nichts mehr. Aber Insekten sind ihnen schon sehr wichtig. Klar. Aber pflegeleicht soll es doch auch sein. Ohne Worte.

Auch bin ich der Meinung, dass der Weg zu e-Autos derart gestaltet werden sollte, dass die elektrische Fortbewegung so attraktiv wird, dass keiner auf den Gedanken kommt einen Verbrenner zu fahren. Beispielsweise wäre es ein grosses Signal, wenn man jeden zehnten öffentlichen Parkplatz bundesweit mit einer Ladesäule ausstatten würde, an der zu üblichen Strompreisen aufgeladen werden könnte, meinetwegen zuzüglich eines symbolischen Euro als Infrastrukturabgabe. Keine Ahnung was die Instalation einer Ladesäule kostet, aber man könnte an den Kosten die Bürger in Form einer Anleihe oder Beteiligung an einer Ladesäulen AG teilhaben lassen.

Flow
22.07.2021, 00:40
Hab die Ironie Tags vergessen :Blumen:
Hatte ich vermutet ... ;)

Mir war die ganze Geschichte neu. Keine Ahnung, wieviele hier sie schon kannten.
Hatte selbst auch eine Weile gebraucht, bis ich die Namen Bernd Lucke und Björn Höcke sauber auseinanderhalten konnte. So sehr interessieren mich die Protagonisten dann doch wieder nicht ... ;)

Weißer Hirsch
22.07.2021, 07:35
Nordstream 2 ist jetzt übrigens durch. Sehr gut, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben. Und absolut im Interesse Deutschlands.

LidlRacer
22.07.2021, 10:34
Nette Zusammenfassung für die Vergesslichen unter uns (inkl. meiner Wenigkeit), und die, die ihn bisher kaum beachtet haben (inkl. meiner Wenigkeit):

Die Skandale von Armin Laschet: Das Ende des Teflon-Kandidaten (https://www.t-online.de/nachrichten/id_90430104/die-skandale-von-armin-laschet-das-ende-des-teflon-kandidaten.html)

qbz
22.07.2021, 13:39
Nordstream 2 ist jetzt übrigens durch. Sehr gut, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben. Und absolut im Interesse Deutschlands.

Und weshalb braucht DE bzw. die deutsche Regierung überhaupt die Einwilligung der USA für die Bezugsquellen seiner Energie?

Hafu
22.07.2021, 13:52
Nordstream 2 ist jetzt übrigens durch. Sehr gut, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben. Und absolut im Interesse Deutschlands.

Ich würde bezweifeln, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben.

Und das oberste Interesse Deutschlands sollte die Energiewende sein. Das Verbrennen von Erdgas ist für das Klima ein kleines bisschen besser als das Verbrennen von Kohle, aber das reicht bei weitem nicht aus, um die verbindlich geschlossenen Verträge des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten.

El Stupido
23.07.2021, 09:52
Wie bereits erwähnt Landespolitik, keine Bundespolitik, allerdings mit großer Tragweite:

Mit einem Misstrauensvotum will die AfD im Erfurter Landtag Ministerpräsident Ramelow stürzen - AfD-Rechtsaußen Höcke soll ihn ersetzen. Dass das gelingt, ist praktisch ausgeschlossen. Für Aufregung sorgt das angekündigte Abstimmungsverhalten der CDU.(...) (https://www.tagesschau.de/inland/thueringen-misstrauensvotum-hoecke-101.html)

Siebenschwein
24.07.2021, 08:40
Ich würde bezweifeln, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben.

Und das oberste Interesse Deutschlands sollte die Energiewende sein. Das Verbrennen von Erdgas ist für das Klima ein kleines bisschen besser als das Verbrennen von Kohle, aber das reicht bei weitem nicht aus, um die verbindlich geschlossenen Verträge des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten.

Ich bin da sehr entspannt, was NS2 angeht: die Energiewende kommt sowieso, egal wo die hoffentlich schwindenden Mengen Erdgas herkommen. Dann hat Putin eine Pipeline an der Backe, die sich niemals amortisiert. Als Druckmittel lässt sie sich dann auch nicht mehr einsetzen- also eigentlich eine gute Situation für alle Beteiligten ausser unseren kyrillischen Freund, den lupenreinen Demokraten.
Also: fertig bauen, damit die Amerikaner merken, wo sie sich einmischen dürfen und wo nicht. Und dann den sich wandelnden Markt entscheiden lassen, dass das Ding eine Fehlinvestition war.

JensR
24.07.2021, 10:00
Ich bin da sehr entspannt, was NS2 angeht: die Energiewende kommt sowieso, egal wo die hoffentlich schwindenden Mengen Erdgas herkommen. Dann hat Putin eine Pipeline an der Backe, die sich niemals amortisiert.

D bezieht derzeit > 50% der Energie aus Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie und Erdgas.

Bei Windkraft gibt es jeweils erbitterten Streit um neue Windparks usw. Ich vermute, dass der Anteil von Erdgas (16%) mittelfristig eher steigen wird, während Kohle- und Kernenergie sinken. Ich glaube nicht, dass sich Putin aktuell grosse Sorgen macht.

JENS-KLEVE
24.07.2021, 10:54
D bezieht derzeit > 50% der Energie aus Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie und Erdgas.

Bei Windkraft gibt es jeweils erbitterten Streit um neue Windparks usw. Ich vermute, dass der Anteil von Erdgas (16%) mittelfristig eher steigen wird, während Kohle- und Kernenergie sinken. Ich glaube nicht, dass sich Putin aktuell grosse Sorgen macht.

Ich habe eine moderne Gasheizung und einen Gasherd zum kochen. Ich behaupte damit sehr umweltfreundlich unterwegs zu sein. Wer mal im Urlaub mit Gas gekocht hat weiss, dass man da die Glasflasche nicht leerbekommt. Und die modernen Brennwertanlagen sind sehr effizient.

Hafu
24.07.2021, 11:04
Ich habe eine moderne Gasheizung und einen Gasherd zum kochen. Ich behaupte damit sehr umweltfreundlich unterwegs zu sein. Wer mal im Urlaub mit Gas gekocht hat weiss, dass man da die Glasflasche nicht leerbekommt. Und die modernen Brennwertanlagen sind sehr effizient.

Behaupten kannst du das, aber man kann den Co2-Abdruck von Gas auch messen:

https://www.polarstern-energie.de/fileadmin/_processed_/b/4/csm_grafik_co2-vergleich_von_brennstoffen_23517d849a.jpg

Gas zum Heizen ist natürlich ein kleines bisschen besser als Öl oder gar Kohle, aber es taugt definitiv nicht als Beitrag zur Energiewende, wenn man dem Klimawandel begegnen will, weil man da mit Co2-Reduzierungen in der Größenordnung von 20% nicht weit kommt, wenn es für das Klima deutlich bessere Alternativen gibt.

(P.S.:Nicht falsch verstehen: ich sitze derzeit auch noch im Glashaus, denn unser Grill z.B. läuft auch mit Gas, wird aber nicht allzu oft benutzt. Wir kochen allerding mit Strom, den wir selbst auf dem Dach produzieren.
Andererseits steht 'nen Ölbrenner bei uns auch noch im Keller, der aber nur noch an extrem kalten Tagen zum Einsatz kommt, wenn Solarthermie und Strom zum Heizen nicht ausreichen. )

JENS-KLEVE
24.07.2021, 11:16
Gasheizung ist ja nicht gleich Gasheizung. Ich sprach von moderner Brennwerttechnologie. Diese Technik arbeitet sehr effizient. Natürlich kann man das noch messen, aber meines Wissens ist es nicht nur viel sparsamer, sondern auch sauberer in der Verbrennung. Moderne Gasheizungen bei gut isolierten Gebäuden sind nicht unser Problem. Es gibt noch so viele Gebäude,, auch große öffentliche Gebäude, die mit alten Ölheizungen arbeiten und bei schlechter Isolierung quasi permanent durchballern. Meine alte Schule z.b. mit Fenstern, die richtig zugingen.:Huhu:

Mo77
24.07.2021, 12:32
Gasheizung ist ja nicht gleich Gasheizung. Ich sprach von moderner Brennwerttechnologie. Diese Technik arbeitet sehr effizient. Natürlich kann man das noch messen, aber meines Wissens ist es nicht nur viel sparsamer, sondern auch sauberer in der Verbrennung. Moderne Gasheizungen bei gut isolierten Gebäuden sind nicht unser Problem. Es gibt noch so viele Gebäude,, auch große öffentliche Gebäude, die mit alten Ölheizungen arbeiten und bei schlechter Isolierung quasi permanent durchballern. Meine alte Schule z.b. mit Fenstern, die richtig zugingen.:Huhu:

Wie viel Silizium und selten Erden sind in deiner Brennwerttherme verbaut?

JENS-KLEVE
24.07.2021, 18:12
Wie viel Silizium und selten Erden sind in deiner Brennwerttherme verbaut?

Du kannst ja dem Hersteller Vissmann eine email schreiben, und mir anschließend davon berichten, damit ich weiß wen ich wählen soll:bussi:

Siebenschwein
24.07.2021, 21:49
Gasheizung ist ja nicht gleich Gasheizung. Ich sprach von moderner Brennwerttechnologie. Diese Technik arbeitet sehr effizient. Natürlich kann man das noch messen, aber meines Wissens ist es nicht nur viel sparsamer, sondern auch sauberer in der Verbrennung. Moderne Gasheizungen bei gut isolierten Gebäuden sind nicht unser Problem. Es gibt noch so viele Gebäude,, auch große öffentliche Gebäude, die mit alten Ölheizungen arbeiten und bei schlechter Isolierung quasi permanent durchballern. Meine alte Schule z.b. mit Fenstern, die richtig zugingen.:Huhu:

Klar bist Du effizient unterwegs, das bestreitet niemand. Aber eben nicht CO2- neutral.
Du kannst direkt aus Deinem Gasverbrauch in m3 die CO2-Menge berechnen. Pro Volumeneinheit Methan entsteht die gleiche Menge CO2.
Ein bisschen mit Molmasse und Molvolumen spielen, und Du hast es in kg.

merz
26.07.2021, 17:33
Browser Ballett / Funk: Der Laschet-Schnitt

https://www.youtube.com/watch?v=fIVPsYH2W8I

ich findes es mässig witzig, dazu ist es zu realisitätsnah und in der Form etwas gewagt - warum ist es doch interessant?

Es zahlt negativ ein auf diese komische Darstellung von "Mainstreammedien", "Staatsfunk", "sind doch alle kontrolliert", mmh, ja, die sind von den Öffentlich-Rechtlichen

m.

P.S:: Hafu hat nichts damit zu tun :)

qbz
26.07.2021, 17:45
Die Anstalt hat sich am 23.7. mit dem Bundestagswahlkampf und der Presse satirisch beschäftigt. Vor der Sommerpause werfen Max Uthoff und Till Reiners gemeinsam mit Antonia von Romatowski und Michael Altinger einen satirischen Blick auf das kommende politische Großereignis und ergründen den Status quo der Parteien auf dem Weg zur Bundestagswahl. (https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-23-juli-2021-100.html)

LidlRacer
28.07.2021, 18:12
https://pbs.twimg.com/media/E7UHdCYWUAkPaah.jpg

Umweltverbände werfen Laschet Falschaussage zur Kohlekommission vor
Der Kanzlerkandidat verteidigte im ZDF den Kohleausstieg bis 2038 und berief sich auf Umweltverbände. Diese dementieren; sie hätten vielmehr ein früheres Datum gefordert. (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-07/kohleausstieg-2038-armin-laschet-falschaussage-bund-kritik-energiewende)

Morgen mehr dazu in der Monitor-Sendung ...
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/laschet-klimaschutz-100.html

Laschet ist #UNWÄHLBAR

JENS-KLEVE
28.07.2021, 21:15
Laschet ist #UNWÄHLBAR

Ich wollte dieses Jahr sowieso lieber eine Partei statt einer Person wählen ✅

LidlRacer
29.07.2021, 23:29
Extra 3 - Der Irrsinn der Woche:
Armin Laschet: Lachend ins Kanzleramt (https://daserste.ndr.de/extra3/Armin-Laschet-Lachend-ins-Kanzleramt,extra19820.html)

Wäre lustig - wenn's nicht traurig wäre.

Schwarzfahrer
30.07.2021, 10:26
https://pbs.twimg.com/media/E7UHdCYWUAkPaah.jpg

Umweltverbände werfen Laschet Falschaussage zur Kohlekommission vor
Der Kanzlerkandidat verteidigte im ZDF den Kohleausstieg bis 2038 und berief sich auf Umweltverbände. Diese dementieren; sie hätten vielmehr ein früheres Datum gefordert. (https://www.cambridgeindependent.co.uk/sport/tokyo-olympics-how-austria-s-anna-kiesenhofer-went-from-cam-9208994)
Das Monitor-Plakat ist höchst manipulativ. Laschet bezieht sich mit der Aussage zu 2038 richtigerweise auf die gesamte Kohlekommission, die als Gremium tatsächlich 2038 vorgeschlagen hat. Er manipuliert höchstens darin, daß er von den Mitgliedern der Kommission neben den Wissenschaftlern gerade Greenpeace und BUND hervorhebt, und damit den Eindruck erweckt, daß auch diese für 2028 waren (aber nicht nur diese). Dem gegenüber steht das Minderheits-Sondervotum mit dem früheren Datum, das aber bezüglich der Kommissionsempfehlung kein Gewicht hat, außer einer Information. Daraus eine Lüge zu konstruieren finde ich schon etwas übertreiben.

Übrigens ein Hinweis: der Link führt etwas in die Irre:
"Tokyo Olympics: How Austria’s Anna Kiesenhofer went from Cambridge University Cycling Club to women’s road race gold" - deutich lesenswerter, als die Monitor-Seite :)
Laschet ist #UNWÄHLBAR
Ich finde diese Polarisierung zunehmend bedenklich. Für die einen ist Laschet unwählbar, für die anderen Baerbock oder die Grünen, oder die AfD - das ist nicht mein Bild einer parlamentarischen Demokratie, in der an sich gleichwertige Ideen und Parteien mit vergleichbaren Grundwerten um die Gunst verschiedener Wählerprioritäten konkurrieren. In meinen ersten 30 Jahren in Deutschland hatte ich das Bild, daß zwar jeder seine Präferenzen hat bezüglich der Parteien, aber grundsätzlich jede Option eine akzeptable oder zumindest erträgliche Lösung darstellt, weil ja auch die Opposition als anerkannte Gestaltungskraft gesehen wurde. Wenn das verloren geht, geht damit auch die Chance verloren, aus der Interaktion von Regierung und Opposition kreativ Neues fürs Land hervorzubringen. Schade.

Matthias75
30.07.2021, 10:43
Ich finde diese Polarisierung zunehmend bedenklich. Für die einen ist Laschet unwählbar, für die anderen Baerbock oder die Grünen, oder die AfD - das ist nicht mein Bild einer parlamentarischen Demokratie, in der an sich gleichwertige Ideen und Parteien mit vergleichbaren Grundwerten um die Gunst verschiedener Wählerprioritäten konkurrieren. In meinen ersten 30 Jahren in Deutschland hatte ich das Bild, daß zwar jeder seine Präferenzen hat bezüglich der Parteien, aber grundsätzlich jede Option eine akzeptable oder zumindest erträgliche Lösung darstellt, weil ja auch die Opposition als anerkannte Gestaltungskraft gesehen wurde. Wenn das verloren geht, geht damit auch die Chance verloren, aus der Interaktion von Regierung und Opposition kreativ Neues fürs Land hervorzubringen. Schade.

Grundsätzlich gebe ich dir recht. Es wäre wünschenswert, wenn sich die politische Diskussion und vor allem der Wahlkampf wieder mehr auf sachlicher Ebene abspielen würde.

Zum Thema Regierung vs. Opposition eine Anmerkung: Die Opposition hat den riesengroßen Vorteil, dass sie im Zweifel nichts beschließen muss (das ist Aufgabe der Regierung), sondern sich als Kontrollinstanz für die Regierung ansehen kann. Wenn etwas schnell beschlossen werden muss oder große Mehrheiten erforderlich sind, kann man die Opposition ins Boot holen.

Für mich entscheidend ist aber der erste Punkt: Laschet wirkt im gesamten Wahlkampf nicht wie ein "Entscheider". Corona? Erstmal abwarten. Klima? Bloß nichts überstützen. etc. Zudem hat er immer Söder im Nacken sitzen, der es deutlich besser schafft, sich als starken Mann zu positionieren. Laschet wirkt ingesamt eher schwach, auch, weil er und seine Partie sich zu kaum einem Punkt klar äußern. Siehe das schwammige Wahlprogramm.

Und ja, das macht ihn FÜR MICH PERSÖNLICH unwählbar. Andere mögen das anders sehen.

Baerbock mag zwar öfter anecken und hat weniger Regierungserfahrung, wirkt aber so, als hätte sie eine klare Vorstellung, was sie und ihre Partei erreichen wollen. Klar, das kommt bei vielen nicht gut an und verschafft ihr nicht nur Sympathien. In der summe erscheint es mir aber klarer und ich hätte bei ihr mehr Hoffnung auf einen politischen und gesellschaftlichen Wandel.

M.

LidlRacer
30.07.2021, 11:08
Übrigens ein Hinweis: der Link führt etwas in die Irre:
"Tokyo Olympics: How Austria’s Anna Kiesenhofer went from Cambridge University Cycling Club to women’s road race gold" - deutich lesenswerter, als die Monitor-Seite :)


Ähm, ja, sorry! Mein Link ging knapp daneben. Da der Monitor-Beitrag zu der Zeit noch nicht online war, sollte es dieser Zeit-Artikel mit gleicher Richtung sein:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-07/kohleausstieg-2038-armin-laschet-falschaussage-bund-kritik-energiewende

Monitor ist jetzt aber auch da:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/laschet-klimaschutz-100.html

Und, nein! Nicht Monitor ist manipultiv sondern Laschet ist es, wie aus all diesen Beiträgen sehr klar wird.

Matthias75
30.07.2021, 11:27
Laschet scheint auch bei bei seinem Buch abgeschrieben zu haben. (https://www.spiegel.de/politik/armin-laschet-cdu-raeumt-fehler-in-eigenem-buch-ein-a-83bbaeb0-0c3a-495e-b300-cd9674d2b0b8)

Bewerten möchte ich das gar nicht. Ich bin lediglich auf die Umgang der Presse damit gespannt.

M.

Roini
30.07.2021, 11:33
Ich finde diese Polarisierung zunehmend bedenklich. Für die einen ist Laschet unwählbar, für die anderen Baerbock oder die Grünen, oder die AfD - das ist nicht mein Bild einer parlamentarischen Demokratie, in der an sich gleichwertige Ideen und Parteien mit vergleichbaren Grundwerten um die Gunst verschiedener Wählerprioritäten konkurrieren. In meinen ersten 30 Jahren in Deutschland hatte ich das Bild, daß zwar jeder seine Präferenzen hat bezüglich der Parteien, aber grundsätzlich jede Option eine akzeptable oder zumindest erträgliche Lösung darstellt, weil ja auch die Opposition als anerkannte Gestaltungskraft gesehen wurde. Wenn das verloren geht, geht damit auch die Chance verloren, aus der Interaktion von Regierung und Opposition kreativ Neues fürs Land hervorzubringen. Schade.

Deine Beiträge lassen mich in letzter Zeit immer wieder virtuell den Kopf schütteln :Blumen:

sybenwurz
30.07.2021, 12:41
Du kannst direkt aus Deinem Gasverbrauch in m3 die CO2-Menge berechnen.

Ich verbrauche pro Jahr mit meinem Gasherd eine 11kg Flasche Propangas.
Da fang ich nicht das Rechnen an.

merz
30.07.2021, 14:04
easy, ungefähr mal 3

m.

Schwarzfahrer
30.07.2021, 14:37
Für mich entscheidend ist aber der erste Punkt: Laschet wirkt im gesamten Wahlkampf nicht wie ein "Entscheider"....Laschet wirkt ingesamt eher schwach,
Darin stimme ich Dir zu. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das sein Charakter ist (dazu weiß ich zu wenig von seiner Amtsfürung in NRW), oder ob das ein Versuch ist, bis zur Wahl nirgendwo zu sehr anzuecken; ich habe z.B. den Eindruck, daß er sehr darauf bedacht ist, seine von Merkel teilweise extrem abweichende Meinungen allzu offen und klar zu äußern.
...Söder, ... der es deutlich besser schafft, sich als starken Mann zu positionieren. Baerbock ... wirkt aber so, als hätte sie eine klare Vorstellung, was sie und ihre Partei erreichen wollen.
Ja, die letzten beiden klingen recht klar, wobei ich Söder als Opportunisten einschätze, der jederzeit sich um 180 Grad dreht, wenn es seine Interessen verlangen. Beide stellen allerdings Positionen dar, die für mich absolut nicht wünschenswert sind. Laschet ist auch weit von einem Kanzler weg, wie ich ihn mir schnitzen möchte, aber bei ihm sehe ich (auf Grund gelegentlich einzeln aufblitzenden Äußerungen) zumindest eher die Chance, daß er hinter seiner wischi-waschi Darbietung Ziele verfolgt, die sich mit meinem Vorstellungen vereinbaren lassen. Ist auch noch sehr dünn, um wahlentscheidend zu sein; es ist halt schwer zwischen Pest und Cholera zu wählen, wenn man die Stimme nicht einer Kleinpartei schenken will, die zwar am ehesten zu meinen Vorstellungen passt, die aber kaum die 5%-Hürde knacken dürfte...

Schwarzfahrer
30.07.2021, 14:41
Deine Beiträge lassen mich in letzter Zeit immer wieder virtuell den Kopf schütteln :Blumen:
Kannst Du Dein Problem erläutern? Was ist an der Hervorhebung Dein Problem? Ich wünsche mir eine Parteienlandschaft (und entsprechende Wählergruppen), die die gleichen Grundwerte und gesellschaftlichen Grundvorstellungen teilen, und damit für den jeweils anderen auch akzeptabel sind. Und liste drei Beispiele auf, die m.M.n. in den letzten Jahren für zunehmend extrem divergierende Wertesysteme eintreten, und damit meine Wunschvorstellung eben nicht erfüllen.

Matthias75
30.07.2021, 15:13
Darin stimme ich Dir zu. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das sein Charakter ist (dazu weiß ich zu wenig von seiner Amtsfürung in NRW), oder ob das ein Versuch ist, bis zur Wahl nirgendwo zu sehr anzuecken; ich habe z.B. den Eindruck, daß er sehr darauf bedacht ist, seine von Merkel teilweise extrem abweichende Meinungen allzu offen und klar zu äußern.

Ja, die letzten beiden klingen recht klar, wobei ich Söder als Opportunisten einschätze, der jederzeit sich um 180 Grad dreht, wenn es seine Interessen verlangen.
...

Zu beiden fällt mir immer das Zitat von Walter Scheel ein:

"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."

Wenn ein Politiker zu sehr darauf schielt, was ihm Stimmen einbringt, ist er aus meiner Sicht für eine Führungsposition ungeeignet. Ich erwarte von einem zukünftigen Bundeskanzler, dass er auch und gerade im Wahlkampf in der Lage und bereit ist, zu erklären, wofür er steht und diese Überzeugungen auch zu verteidigen.

M.

Schwarzfahrer
30.07.2021, 15:19
Zu beiden fällt mir immer das Zitat von Walter Scheel ein:...
Ja, der war noch ein wahrer Idealist. Die heutigen Realisten schauen eher auf Müntefering: „Es ist unfair, Politiker an ihren Wahlversprechen zu messen“.

Flow
30.07.2021, 16:15
Extra 3 - Der Irrsinn der Woche:
Armin Laschet: Lachend ins Kanzleramt (https://daserste.ndr.de/extra3/Armin-Laschet-Lachend-ins-Kanzleramt,extra19820.html)

Wäre lustig - wenn's nicht traurig wäre.
Ich dachte, "Extra 3" wäre lustiger ... oder kommt der Humor in der zweiten Hälfte ?
In den ersten zwei, drei Minuten sah ich lediglich niveauloses Laschet-Bashing ...

Traurig, falls das für die Qualität der öffentlich-rechlichen Satire steht ...

trithos
31.07.2021, 11:27
Als unabhängiger österreichischer Beobachter wundere ich mich gerade, dass "#Laschetschreibtab" hier kein Thema ist. Oder hab ich´s übersehen? Hat es sogar schon auf orf.at geschafft.

https://orf.at/stories/3223009/

Oder (Achtung Polemik :Cheese: ) Ist Abschreiben nur schlimm, wenn es eine Grüne macht?

captain hook
31.07.2021, 12:02
Laschet scheint auch bei bei seinem Buch abgeschrieben zu haben. (https://www.spiegel.de/politik/armin-laschet-cdu-raeumt-fehler-in-eigenem-buch-ein-a-83bbaeb0-0c3a-495e-b300-cd9674d2b0b8)

Bewerten möchte ich das gar nicht. Ich bin lediglich auf die Umgang der Presse damit gespannt.

M.

War schon Thema. Hat aber niemanden interessiert.

Mo77
31.07.2021, 19:41
War schon Thema. Hat aber niemanden interessiert.

Er geht auch anders damit um.
Das Ausmaß scheint auch ein anderes sein.

Jetzt ist eh erst mal 2017 Brexit Manuel Sarrazin auf der Agenda..?.

El Stupido
03.08.2021, 09:49
Ich packe es mal in diesen Thread:

#Laschet macht Wahlkampf in #Swisttal und spricht mir ab betroffen zu sein, weil ich ihn filme... Wtf?!

Im Keller und Erdgeschoss ist bei uns alles kaputt. Der Schaden liegt bei ca. 200.000 Euro.
Aber wenn ich Filme kann ich ja bestimmt nicht betroffen sein.
#laschetlasset (https://twitter.com/Niklas1120o/status/1422183580973809665?s=20)


Im Tweet auch das angesprochene Video.

HerrMan
03.08.2021, 10:01
Ich mag Laschet auch nicht.

Warum man aber den medialen Umgang mit Flutopfern zum zentralen Entschundungskriterium einer Bundestagswahl erhebt, hab ich schon bei Schröder nicht verstanden.

Das Volk bekommt mal wieder das, was ihm entspricht.

El Stupido
03.08.2021, 10:05
Ich mag Laschet auch nicht.

Warum man aber den medialen Umgang mit Flutopfern zum zentralen Entschundungskriterium einer Bundestagswahl erhebt, hab ich schon bei Schröder nicht verstanden.

Das Volk bekommt mal wieder das, was ihm entspricht.

Es geht ja nicht um den medialen Umgang.
Konkret wird Laschet in der Szene vorgeworfen, die Situation für Wahlkampf zu nutzen statt wie auch immer zu helfen.
Dann der filmenden Person aber direkt abzusprechen, selbst betroffen zu sein ist wenig souverän.

Vor Jahren dachten wir hier arrogant "wie können die Amis so blöd sein, den Trump zu wählen?" und jetzt sind wir hier dabei, Laschet ins Kanzleramt zu befördern. :Maso:

Siebenschwein
03.08.2021, 10:07
Ich mag Laschet auch nicht.

Warum man aber den medialen Umgang mit Flutopfern zum zentralen Entschundungskriterium einer Bundestagswahl erhebt, hab ich schon bei Schröder nicht verstanden.

Das Volk bekommt mal wieder das, was ihm entspricht.

Sollten Empathie und Krisenmanagement nicht mehr zu den geforderten Kernkompetenzen von Politikern gehören, hast Du sicher recht.
Ansonsten ist es genau das, wonach man ihn beurteilen sollte.

HerrMan
03.08.2021, 10:53
Sollten Empathie und Krisenmanagement nicht mehr zu den geforderten Kernkompetenzen von Politikern gehören, hast Du sicher .

Bei der ex post - Besichtigung einer Flutkatastrophe würde ich nicht von Krisenmanagement sprechen. Zumindest nicht auf dieser Entscheidungsebene. Die operative Bewältigung der Aufräumarbeiten managen und verantworten andere.

Empathie ist sicher sehr wichtig, wenn ich meine Bürgermeisterin wähle. Beim Bundeskanzler nimmt die Gewichtung der Empathie deutlich ab. Als Beispiel passt hier die Flüchtlingskrise, in der die von mir sonst so verehrte Merkel ein Hauch zu viel Empathie zeigte.

Schwarzfahrer
03.08.2021, 10:57
Vor Jahren dachten wir hier arrogant "wie können die Amis so blöd sein, den Trump zu wählen?" und jetzt sind wir hier dabei, Laschet ins Kanzleramt zu befördern. :Maso:
Ich finde, beides hat viel mit der Qualität der Alternativen zu tun...

El Stupido
03.08.2021, 13:06
Bei der ex post - Besichtigung einer Flutkatastrophe würde ich nicht von Krisenmanagement sprechen. Zumindest nicht auf dieser Entscheidungsebene. Die operative Bewältigung der Aufräumarbeiten managen und verantworten andere.


Die, die letztenendes dann aber alles managen können dies - gerade bei Lagen solchen Ausmaßes - nur mit Hilfe "von oben".
Ohne Zuweisung von Personal und Geldern ist eben das Ausführen von Hilfe nicht möglich. Und da verspricht man sich eben Zuspruch und auch konkrete Zusagen vom Ministerpräsidenten. Wenn er dies nur bedingt kann dann ist das eine Sache. Wenn er die Besuche vor Ort aber sehr offensichtlich nutzt um Bilder zu erzeugen dann ist das mehr als nur unglücklich.



Empathie ist sicher sehr wichtig, wenn ich meine Bürgermeisterin wähle. Beim Bundeskanzler nimmt die Gewichtung der Empathie deutlich ab. Als Beispiel passt hier die Flüchtlingskrise, in der die von mir sonst so verehrte Merkel ein Hauch zu viel Empathie zeigte.

Natürlich muss man in gehobener Position hier und da unpopuläre Entscheidungen treffen. Das ist jedoch kein Freibrief dafür, jegliche Empathie abzulegen.
Was wäre denn 2015 ff. die Alternative gewesen? "Absaufen" (https://www.ardmediathek.de/video/panorama/absaufen-zu-besuch-bei-pegida/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS8xNTMyMDE4NS0xODRiLTQ1N2UtYWZiOC 04YTBkOTUwM2Q2OWY/)?

HerrMan
03.08.2021, 14:23
Die, die letztenendes dann aber alles managen können dies - gerade bei Lagen solchen Ausmaßes - nur mit Hilfe "von oben".
Ohne Zuweisung von Personal und Geldern ist eben das Ausführen von Hilfe nicht möglich.


Es herrscht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass hier der Geldhahn aufgemacht werden muss. Das kann der Laschet so wie jeder x-beliebige andere Politiker auch. Das ist für mich aber noch kein 'Krisenmanagement'. Zumal Geld spätestens seit Corona in der Politik überhaupt keine Bedeutung mehr zu haben scheint.

HerrMan
03.08.2021, 14:26
Das ist jedoch kein Freibrief dafür, jegliche Empathie abzulegen.
Was wäre denn 2015 ff. die Alternative gewesen? "Absaufen" (https://www.ardmediathek.de/video/panorama/absaufen-zu-besuch-bei-pegida/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS8xNTMyMDE4NS0xODRiLTQ1N2UtYWZiOC 04YTBkOTUwM2Q2OWY/)?

Wer hat denn hier von "jeglicher Empathie ablegen" geschrieben. Eh super, dass du dieses Thema gleich noch mal vertiefen willst und einen so geschickten Einstieg gewählt hast. Jetzt bräuchte ich nur noch schreiben, dass man ja nicht gleich "Ihr Kinderlein kommet" singen braucht, und schon können wir sicher sein, das es eine fruchtbare Diskussion wird. :Lachen2:

Hafu
03.08.2021, 15:22
Es herrscht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass hier der Geldhahn aufgemacht werden muss. ...

Da bin ich mir gar nicht so sicher, wie breit dieser Konsens tatsächlich ist.

Bedingt durch die bevorstehende Bundestagswahl versuchen die regierenden Politiker nach meiner Einschätzung durch proaktives Zusagen "unbürokratischer Hilfen" eine gesellschaftliche Diskusion, ob die Allgemeinheit tatsächlich für alle flutbedingten Schäden von Privatleuten aufkommen muss, unabhängig davon, ob diese sich um einen entsprechenden Versicherungsschutz bemüht haben, ob sie nicht ohnehin soviel Rücklagen haben, um ihre Schäden selbst zu tragen oder ob sie nicht leichtfertig in Gebieten gebaut haben, in denen ein erhöhtes Hochwasserrisiko besteht.

In Bayern war eigentlich die Soforthilfe für Hochwasseropfer seit dem 1.1.2019 abgeschafft worden und Hausbesitzer z.B. , die bei den Überflutungen im Mai und Juni in Franken nicht versichert waren, blieben auf ihren Schäden sitzen. (https://www.sueddeutsche.de/bayern/finanzministerium-bayern-will-hochwasseropfer-nicht-mehr-unterstuetzen-1.3441272)
Jetzt im Juli mitten im Bundestagswahlkampf, in dem sich Herr Söder gegenüber Herrn Laschet zu positionieren versucht, wurden die zwei Jahre zuvor auf den Weg gebrachten Gesetze uind Verordnungen mal eben zurecht gebogen, um weiterhin die Allgemeinheit als Hauptverantwortlichen für Überflutungsschäden heran zu ziehen.

Das Problem ist, dass dies nicht die letzten Schäden durch die gerade erst so richtig in Fahrt kommende Klimakatastrophe sein wird und der Staat absehbar überfordert sein wird, wenn er in Zukunft immer für derartige Schäden gerade stehen soll. Solches Geld fehlt dann bei den ureigensten Aufgaben des Staates: in der Bildungspolitik, im Ausbau der Infrastruktur (inklusive Klimawandelschutz-Insvestitionen) etc.
"Unbürokratische Soforthilfe" gilt nach Experteneinschätzung sogar als kontraproduktiv, da sie den Anreiz in private Vorsorgemaßnahmen zu investieren untergräbt. (https://www.tagesspiegel.de/politik/schnelle-hilfe-fuer-hochwasser-opfer-kontraproduktiv-oekonom-kritisiert-soforthilfe-als-politische-ablenkung/27430764.html)

Hafu
03.08.2021, 16:18
Kann man sich nicht ausdenken.:Maso:

46483

Wieviele Bilder gibt es von Merkel, in der ihr so der Regenschirm gehalten wird, dass ihr Gesprächspartner garantiert die maximale Ladung Regen abbekommt?

Für Bilder dieser Art gibt es im übrigen ähnlich machtbewusste Vorbilder:

46484

...und es gibt Bildbeispiele, wie man einen Auftritt im Regen wesentlich besser hinbekommt.

https://image.saechsische.de/954x636/d/y/dyl86261v0e9ier2mshcvyv5b12jq3ry.jpg

captain hook
03.08.2021, 16:25
Nun wurden ja weitere Unregelmäßigkeiten in seinem Buch gefunden. Halbe Seitenweise abgeschrieben. tstststststs. Geht es als kanzlerwürdige Leistung durch, dass er es schafft, dass das nur einen Bruchteil der Wellen schlägt wie bei den Grünen? Stell sich mal einer vor, der hätte nen Dr. Titel.

deralexxx
03.08.2021, 16:27
Nun wurden ja weitere Unregelmäßigkeiten in seinem Buch gefunden. Halbe Seitenweise abgeschrieben. tstststststs. Geht es als kanzlerwürdige Leistung durch, dass er es schafft, dass das nur einen Bruchteil der Wellen schlägt wie bei den Grünen? Stell sich mal einer vor, der hätte nen Dr. Titel.

Springer findet das nicht relevant —> keine Wellen.

Flow
03.08.2021, 16:33
Kann man sich nicht ausdenken.:Maso:

Der eigentliche Skandal ist doch, daß der Schirm in AfD-Blau gehalten ist ... :Nee:

HerrMan
03.08.2021, 17:02
Bedingt durch die bevorstehende Bundestagswahl versuchen die regierenden Politiker nach meiner Einschätzung durch proaktives Zusagen "unbürokratischer Hilfen" eine gesellschaftliche Diskusion, ob die Allgemeinheit tatsächlich für alle flutbedingten Schäden von Privatleuten aufkommen muss, unabhängig davon, ob diese sich um einen entsprechenden Versicherungsschutz bemüht haben, ob sie nicht ohnehin soviel Rücklagen haben, um ihre Schäden selbst zu tragen oder ob sie nicht leichtfertig in Gebieten gebaut haben, in denen ein erhöhtes Hochwasserrisiko besteht.

[/URL]

Die Diskussion habe ich ehrlich gesagt nicht so verfolgt. Und als Außenstehender habe ich bei der aktuellen Flutkatastrophe schon den Eindruck, dass das für viele Betroffene wirklich nicht absehbar war. Dann kommt noch das offensichtliche Versagen der öffentlichen Stellen dazu. Also sehe ich hier schon die Allgemeinheit in der Pflicht.

Auf jeden Fall in einem anderen Maße als die Bilder von Schröder seinem Hochwasser-Wahlkampf das nahe gelegt haben. Da habe ich permanent geflutete Häuser in Elbnähe im Fernsehen gesehen bei denen man sich nur dachte, "die wussten doch genau was sie tun, wenn sie dort bauen."

Hafu
03.08.2021, 17:21
Die Diskussion habe ich ehrlich gesagt nicht so verfolgt. ...
Die Diskussion gab es ja noch gar nicht, da sie proaktiv durch schnelle, verbindliche Hilfszusagen abgewürgt worden ist.
Und dies nicht nur bei den Überflutungen im Rhein-Erft-Kreis, sondern auch bei den bei weitem nicht so ausgeprägten Überflutungen in der Schönau eine Woche später.

Und als Außenstehender habe ich bei der aktuellen Flutkatastrophe schon den Eindruck, dass das für viele Betroffene wirklich nicht absehbar war. Dann kommt noch das offensichtliche Versagen der öffentlichen Stellen dazu. Also sehe ich hier schon die Allgemeinheit in der Pflicht. ...

Es ist sicher richtig, dass die Flutkatastrophe für viele nicht absehbar war, aber das trifft eigentlich für alle Elementarschäden zu. Grundsätzlich war praktisch jedes betroffene Haus dort potenziell versicherbar, da es keine klassischen Überflutungsgebiete wie an der Mosel, in Köln oder Passau waren, wo Versicherungen nur zu horrenden Prämien zu bekommen sind.

Die erkennbaren Fehler im Warnsystem haben zweifellos Menschenleben durch ausbleibende bzw. zu späte Evakuierungen gefordert, haben auf die Höhe der aufgetretenen Sachschäden aber keinen Einfluss gehabt. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber natürlich versucht die Politik mit den "unbürokratischen Soforthilfen" auch diese Diskussion so gut es geht abzuwürgen bzw. zu befrieden. Die Toten können ihren Unmut nicht mehr ausdrücken und die Überlebenden sind froh über die finanziellen Hilfen des Staates und werden sich alleine deshalb die ein oder andere Klage auf Entschädigung genau überlegen, wenn sie auch ohne Klage an Geld gelangen.

Ich will die Katastrophenhilfe auch nicht pauschal schlecht reden, was aus meiner Position als Nicht-Betroffener ohnehin hochproblematisch wäre, aber da derartige Katastrophen in den nächsten Jahren durchaus häufiger zu erwarten sind, muss man sich IMHO dringend überlegen, wie man (unabhängig davon ob Bundestagswahlen bevorstehen) jetzt und in Zukunft ein einheitliches Vorgehen findet.

HerrMan
04.08.2021, 14:31
Ach die arme Frau, das wird nix. Und dann wieder diesen bösen Kommentare von alten weißen Männern, die bei Laschet sicher niemand gemacht hätte.... :Lachen2:

"Solang sie noch den Weg nach Hause findet ,ist doch gut."

https://www.tagesspiegel.de/berlin/gruenen-chefin-verwechselt-biesenthal-mit-oderbruch-annalena-baerbock-sieht-brandenburg-vor-lauter-baeumen-nicht/27480938.html

deralexxx
04.08.2021, 14:55
Ach die arme Frau, das wird nix. Und dann wieder diesen bösen Kommentare von alten weißen Männern, die bei Laschet sicher niemand gemacht hätte.... :Lachen2:

"Solang sie noch den Weg nach Hause findet ,ist doch gut."

https://www.tagesspiegel.de/berlin/gruenen-chefin-verwechselt-biesenthal-mit-oderbruch-annalena-baerbock-sieht-brandenburg-vor-lauter-baeumen-nicht/27480938.html

BILD Zeitung gefällt das

Hafu
04.08.2021, 15:06
...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/gruenen-chefin-verwechselt-biesenthal-mit-oderbruch-annalena-baerbock-sieht-brandenburg-vor-lauter-baeumen-nicht/27480938.html

...Das Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken ist 1.000 Hektar groß und nicht wie zunächst geschrieben 1.000 Quadratmeter. Wir haben den Fehler korrigiert....

Man stelle sich vor, was der Tagesspiegel geschrieben hätte, wenn Frau Baerbock mal eben Quadratmeter und Hektar verwechselt hätte.:Huhu:

Es gibt den Texte, die sagen mehr über den Verfasser aus, als über den, den sie kritisieren wollen.

Glashaus, Steine und so...

qbz
04.08.2021, 16:28
Ich frage mich schon, wie man zwei so ganz unterschiedlich aussehende Landschaftsttypen wie den Oderbruch (https://de.wikipedia.org/wiki/Oderbruch) (ehemaliges Überschwemmungsland, das durch Oderdämme und Entwässerungskanäle der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt wurde (würde heute nicht mehr so gebaut!) und in dem es keine Wälder gibt, und einen höher gelegenen, zusammenhängenden naturnahen Wald auf einer Anhöhe (Hügelland, Biesenthaler Becken (https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Biesenthaler_Becken)) vor dem Beginn des Oderbruches verwechseln kann. Sie kennt sich offensichtlich in Brandenburg nicht besonders aus. Ich würde ihr am Wochende eine Radtour durch den Oderbruch empfehlen. :)

HerrMan
04.08.2021, 17:21
BILD Zeitung gefällt das

Locker bleiben, wir sind doch hier keine 22 mehr. Nur weil sich die Bild gestern unglaublich über das Gold im Weitsprung gefreut hat soll ich mich in meiner Freude zügeln, oder wie ist das jetzt gemeint? Dieses Bild-Bashing ist für mich klassischer Milieu-Krieg aus den 80'ern, hab damals auch brav Wallraff verschlungen.

Heute bin ich eher bei Politycki, der neulich seine Emigration von Berlin nach Wien wie folgt in der FAZ begründete:

"Was inzwischen, zusammengefasst unter dem Begriff Wokeness, unseren gesellschaftlichen Diskurs dominiert, ist für mich nichts weniger als Pervertierung linken Denkens. Es ist die Herrschaftsform einer Minderheit, die sich anmaßt, gegen den Willen der Mehrheitsgesellschaft die Welt nach ihrem Bilde neu zu schaffen."

Nur Wien - ober der wohl weiß was er da tut? :Nee:

qbz
04.08.2021, 17:29
......
Heute bin ich eher bei Politycki, der neulich seine Emigration von Berlin nach Wien wie folgt in der FAZ begründete:
.......


von Hamburg nach Wien. Aber egal, die Berliner müssen sowieso für jeden Mist den Kopf herhalten, da kommt es auch nicht so genau darauf an. :)

deralexxx
04.08.2021, 17:33
...

Ich bin locker. Es fällt nur auf, wie unterschiedlich die von mir genannte Zeitung mit Kandidaten und der Aufarbeitung der Ausrutscher umgeht.

Vergleiche:


https://www.bild.de/politik/inland/politik/oderbruch-oder-barnim-baerbock-kennt-eigene-wahlheimat-nicht-77285458.bild.html


Immer gut, wenn man in der Politik weiß, wo man steht – blöd, wenn man da gar nicht ist.

Genau das ist jetzt passiert: Annalena Baerbock (40), der pannen- und plagiatsgestählten Kanzlerkandidatin der Grünen. Ausgerechnet in ihrem Brandenburg hat sie zwei Naturschutzgebiete verwechselt: einen Höhenzug und ein altes Flussdelta.
...


Mit

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/neuer-plagiatsvorwurf-gegen-laschet-zweite-abschreibe-stelle-gefunden-77272984.bild.html


Der österreichische Plagiatssucher Stefan Weber sieht beim Buch von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (60, CDU) von 2009 „Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance“ nun doch Anlass für eine weitere Prüfung!



Das sind jeweils nur die ersten Absätze. Erkenne den Unterschied.

HerrMan
04.08.2021, 17:39
Das sind jeweils nur die ersten Absätze. Erkenne den Unterschied.

Für ein manipulatives Massenblatt, das keinen Hehl daraus macht, was es sich politisch zumindest nicht wünscht, ist das mehr als fair formuliert.

Ich mag ja neben meiner geliebten Zeit auch die taz sehr. Die können aber ganz anders drauf hauen, als es die BILD in deinen Zitaten macht.

@ qbz: Ist ja noch schlimmer !

Hafu
04.08.2021, 17:44
Laschet nähert sich in neuesten Umfragen dem Wahlergebnis, das seinen Fähigkeiten entspricht:

24% für die Union, 22% für die Grünen. (https://www.welt.de/politik/deutschland/article232940503/Umfrage-Schock-fuer-Laschet-CDU-faellt-deutlich-nur-noch-zwei-Punkte-vor-den-Gruenen.html?cid=socialmedia.twitter.shared.web) Und da ist der neueste Korruptionsskandal um Philipp Amthor, der beim chinesischen Staatskonzern TikTok versucht hat Parteispenden für die JU einzuwerben, noch gar nicht eingepreist.

Sehr schöner (thematisch passender) Text über das seltene Talent Laschets laufend Bilder zum Kopfschütteln zu produzieren:
Ein Bild von einem Kandidaten (https://uebermedien.de/62535/armin-laschet-ein-bild-von-einem-kandidaten/)

Schwarzfahrer
04.08.2021, 20:46
Für wie realistisch haltet ihr die Idee des grünen Klimaministeriums, das mit einem Vetorecht praktisch als übergeordnete Regierung dem Kanzler Konkurrenz machen soll? Mal abgesehen davon, ob ihr es für nötig oder sinnvoll haltet - ist sowas in unserem politischen System vorgesehen/juristisch/verfassungsmäßig möglich? Und welcher Koalitionspartner würde sich einem solchen Ministerium beugen?

Achtung Provokation: Mich erinnert es stark an das iranische Konzept des religiösen Wächterrates...

merz
04.08.2021, 21:25
Ist das so ausformuliert? ich dachte Wirtschaft soll jetzt Klima _ Wirtschaft werden, unterliegt als Ministerium immer noch dem Kabinettsprozess und der Ressortabstimmung und Richtliniekompetenz kann man nicht jeden Mittwoch geltend machen .....


m.

Schwarzfahrer
04.08.2021, 21:35
Ist das so ausformuliert? ich dachte Wirtschaft soll jetzt Klima _ Wirtschaft werden, unterliegt als Ministerium immer noch dem Kabinettsprozess und der Ressortabstimmung und Richtliniekompetenz kann man nicht jeden Mittwoch geltend machen .....


m.
Grünen stellen Klimaprogramm vor: -Neues Klima-Ministerium mit Vetorecht (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klima-sofortprogramm-habeck-baerbock-gruene-bundestagswahl-102.html)

Und eine erste Meinung dazu (https://www.welt.de/politik/deutschland/article232932785/Klima-Ministerium-mit-Veto-Recht-Gruene-glauben-das-selbst-nicht.html)

merz
04.08.2021, 21:51
Was ich da rauslese, ist im Rahmen des üblichen: wenn ein klassisches Ressort im Kabinett Nein sagt, muss man sehen, was geht. Neu ist, dass Wirtschaftklima (oder wie immer man das nennt) klassisch wird :), es ist an der Zeit .....

m.

merz
04.08.2021, 22:32
Union punktet in der Digitalen Welt. Nicht.

https://twitter.com/LilithWittmann/status/1422546380275556352

(Die ITlerin, die die CDU auf einen, sagen wir mal, Mangel, in der CDU Wahlkampf-App hingewiesen hat, nach dem üblichen Verfahren, wird jetzt von ihr angezeigt ...)


m.

qbz
04.08.2021, 22:36
Für wie realistisch haltet ihr die Idee des grünen Klimaministeriums, das mit einem Vetorecht praktisch als übergeordnete Regierung dem Kanzler Konkurrenz machen soll? Mal abgesehen davon, ob ihr es für nötig oder sinnvoll haltet - ist sowas in unserem politischen System vorgesehen/juristisch/verfassungsmäßig möglich? Und welcher Koalitionspartner würde sich einem solchen Ministerium beugen?

Achtung Provokation: Mich erinnert es stark an das iranische Konzept des religiösen Wächterrates...

Beides (neues Klimaschutzministerium u. vorgebliches Vetorecht (Scheinkompetenz)) spart nach meiner Meinung real keine einzige Tonne CO2-Emission und bringt nur eine grössere Verwaltung und Ministerialbürokratie (vor allem Stellen für die neu an der Regierung beteiligte Grüne Fraktion) in die gesetzgeberischen Entscheidungsprozesse und vor allem mehr Klimaschutznebel. Klimaschutz gehört zu den typischen sog. Querschnittsaufgaben und betrifft alle Ministerien, die sich kollegial abstimmen müssen.

Die Anpassung des Klimaschutzgesetzes an das BfG-Urteil nahm doch jetzt in weniger als 2 Monaten die gesetzgeberischen Hürden. Sobald der politische Wille da ist, können auch jetzt schnell Gesetze beschlossen werden, ein neues, zusätzliches Ministerium beschleunigt da nichts.

noam
04.08.2021, 22:43
Wenn man in irgendeiner Form in oder mit einer Behörde arbeiten muss(te), sollte jedem klar sein, dass mehr Verwaltung nie förderlich ist, sondern immer bremst und Entscheidungsprozesse verwässert.

deralexxx
04.08.2021, 22:50
Union punktet in der Digitalen Welt. Nicht.

https://twitter.com/LilithWittmann/status/1422546380275556352

(Die ITlerin, die die CDU auf einen, sagen wir mal, Mangel, in der CDU Wahlkampf-App hingewiesen hat, nach dem üblichen Verfahren, wird jetzt von ihr angezeigt ...)


m.

Die CDU hat sich “Entscheuldigt” und sagt es wer ein Versehen und nimmt die Anzeige zurück (was den nächsten Fehler nach sich zieht, eine Anzeige kann man wohl nicht zurück nehme (https://strafverteidiger-berlin.info/kann-man-eine-strafanzeige-zuruecknehmen/)n:

https://twitter.com/stefanhennewig/status/1422899620498321409?s=21

Mehr dazu: https://netzpolitik.org/2021/cdu-connect-berliner-lka-ermittelt-gegen-it-expertin-die-sicherheitsluecken-in-partei-app-fand/

Das Vorgehen erzeugt nicht gerade Jubelstürme in der IT Security Blase (vorsichtig formuliert).

Die ITlerin hat das responsible Disclosure (zumindest von aussen betrachtet) vorbildlich durchgeführt.

Noch “witziger” wird es, weil die CDU anscheinend der ITlerin einen Beratungskommission angeboten hat, den sie ablehnte und dann kam die Anzeige:

https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-sicherheitsluecke-anzeige-lilith-wittmann-1.5373488

Mal gespannt, wann die ersten Dinge in CDU Infrastruktur gefunden werden, die nicht verantwortungsvoll an den Betreiber gemeldet werden sondern einfach auf Twitter rausgehauen werden. In der Haut des IT Teams der CDU die diese Infrastruktur möchte ich aktuell nicht stecken, solche Dinge werden gerne Freitag Abend oder übers Wochenende gepostet, wenn die Researcher Zeit neben ihrem Dayjob haben, sich Dinge anzuschauen.

Schwarzfahrer
05.08.2021, 09:29
Union punktet in der Digitalen Welt. Nicht.

https://twitter.com/LilithWittmann/status/1422546380275556352

(Die ITlerin, die die CDU auf einen, sagen wir mal, Mangel, in der CDU Wahlkampf-App hingewiesen hat, nach dem üblichen Verfahren, wird jetzt von ihr angezeigt ...)


m.
Klingt für mich nach absurder Dünnhäutigkeit, bzw. problematischer Fehlerkultur: Fehler dürfen nicht bekannt werden, und auf keine n Fall zugegeben; wer darauf hinweist, wird als "Überbringer der schlechten Botschaft" "hingerichtet". Ist es Dummheit, oder einfach die Arroganz der Macht? Merken die gar nicht, wie dadurch Vertrauen und Glaubwürdigkeit den Bach runtergehen, oder ist es ihnen völlig egal?

Hafu
05.08.2021, 12:26
Für wie realistisch haltet ihr die Idee des grünen Klimaministeriums, das mit einem Vetorecht praktisch als übergeordnete Regierung dem Kanzler Konkurrenz machen soll? ...

Es gibt in der Regierung seit etlichen Jahren ein Ministerium mit Vetorecht, nämlich das Finanzministerium, das jedes Gesetzesvorhaben anderer Ministerien auf Finanzierbarkeit abklopfen muss und ggf auch stoppen kann.

Mir ist in der politischen Praxis bisher nicht aufgefallen, dass der Finanzminister mit seinen weitreichenden Befugnissen und seinem großem Einfluss deshalb in Konkurrenz zum jeweiligen Kanzler getreten ist, zumal der Finanzminister immer noch entlassen und ernannt werden kann von der jeweiligen Kanzlerin.

So wie auch jetzt schon jedes geplante Gesetz von den Experten des Finanzministeriums hinsichtlich der Finanzierbarkeit geprüft werden muss (https://www.faz.net/aktuell/politik/sonderrechte-des-finanzministers-vetorechte-1574489.html) (was ja vermutlich jeder für sinnvoll hält) würde ein Klimaschutzministerium in Zukunft Gesetzesvorhaben anderer Ministerien ergänzend hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Erreichen der Klimaschutzziele untersuchen, bevor derartige Gesetzesentwürfe dem Plenum zur Abstimmung vorgelegt werden.

Ich kann die Aufregung um den Vorschlag der Grünen nicht wirklich nachvollziehen. Ein Vetorecht für die "Schwarze Null", für einen ausgeglichenen Staatshaushalt finden alle o.K., weil es das ja schon immer gibt und weil es nie große Probleme verursacht hat und ein zusätzliches Vetorecht als Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, das größe Problem mit dem die Menschheit in den nächsten 100 Jahren konfrontiert ist, wäre jetzt plötzlich der Untergang des Abendlandes?
(https://www.sueddeutsche.de/meinung/die-gruenen-klimaschutz-sofortprogramm-vetorecht-1.5372352)

Ich gebe dem oben verlinkten Bericht der Süddeutschen teilweise recht: der Kampf gegen den Klimawandel ist eine derart große Aufgabe, dass diese nicht in einem einzelnen Ministerium ausgegliedert werden sollte, sondern sich am besten alle Ministerien a priori darum kümmern sollten. Am besten mit so hoher Priorität, dass ein Klimaschutzministerium gar nicht notwendig ist.

Da aber nach der Bundestagswahl damit zu rechnen ist, dass es zu einer Mehrparteienkoalition kommt und die Parteien in ihren Wahlprogrammen keineswegs alle dem Klimaschutz die oberste Priorität einräumen, wie es z.b. die Grünen und Die Linke tun, ist es gar kein so abwegiger Gedanke, wenn ein separates Ministerium ein paar Extra-Kompetenzen bekommt, um z.b. dem nächsten Verkehrsminister (mit den traditionellen Lobby-Verbindungen dieses Ministeriums in die deutsche Autoindustrie) und dem nächsten Landwirtschaftsminister (mit den traditionellen Lobby-Verbindungen dieses Ministeriums in die Fleischverarbeitende Agrarindustrie) bei ihren Gesetzesvorhaben auf die Finger zu klopfen.

El Stupido
05.08.2021, 12:34
Es gibt in der Regierung seit etlichen Jahren ein Ministerium mit Vetorecht, nämlich das Finanzministerium, das jedes Gesetzesvorhaben anderer Ministerien auf Finanzierbarkeit abklopfen muss und ggf auch stoppen kann.

(...)

Sind es nicht sogar drei Ministerien?
Finannzen
Inneres
Justiz

Wollte es selbst gerade googeln aber fand es auf Anhieb nicht.

Hafu
05.08.2021, 12:52
Sind es nicht sogar drei Ministerien?
Finannzen
Inneres
Justiz

Wollte es selbst gerade googeln aber fand es auf Anhieb nicht.

Durchaus möglich, aber den Hinweis auf das Finanzministerium habe ich der Diskussion unter dem peinlichen und selbstentlarvenden Tweet von Friedrich Merz vorgestern entnommen, dem dieses Vetorecht wohl tatsächlich unbekannt war.
Ist aber auch kein Wunder, denn Merz hat ja bekanntlich keine Regierungserfahrung und war darüberhinaus viele Jahre aus dem politischen Geschäft draußen.

merz
05.08.2021, 12:56
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/geschaeftsordnung-der-bundesregierung-459846

§ 26 - die magischen Drei

Informell hat Aussen und Verteidigung auch einen gewissen Einfluss

m.

Matthias75
05.08.2021, 13:03
Sind es nicht sogar drei Ministerien?
Finannzen
Inneres
Justiz

Wollte es selbst gerade googeln aber fand es auf Anhieb nicht.

Es gibt wohl noch einige andere Ministerien mit Vetorechten und es gab auch schon frühere Versuche, ein solches für das Umweltministerium zu erhalten, interessanterweise von einem CDU-Umweltminister (Klaus Töpfer) (https://www.tagesspiegel.de/politik/umstrittener-vorschlag-von-baerbock-und-habeck-ein-veto-ministerium-fuer-die-gruenen-der-realitaets-check/27482802.html).

Ansonsten verstehe ich die Aufregung nicht. Ein solches Vetorecht würde doch nur mit einer grünen Regierung kommen, die sich ja sowieso den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben hat. Dieses Ministerium würde also nur die Regierungsarbeit der eigenen Regierung überwachen bzw. einschreiten, wenn diese zu sehr von ihrem Weg abkommt. Genauso könnte man dem jetzigen Verkehrsministerium ein Vetorecht geben. Das würde auch nie genutzt werden, weil die Regierung auf der Seite der Autofahrer und deren Industrie steht.

M.

TTTom
05.08.2021, 13:03
Das ist ja alles schön. Nur, die Damen und Herren Minster sind die ausführende Gewalt.
Die haben auszuführen, was das Parlament ihnen aufgibt.
Insoweit kann ein Klimaministerium gegen Regierungsbeschlüsse mauern.
Aber alles was Tragweite hat muss in diesem Staat durch das Parlament und ein Gesetzgebungsverfahren.

merz
05.08.2021, 13:10
Die Bundesregierung/Kabinett ist Teil des Gesetzgebungsverfahrens, als Inputgeber, wenn man so will.

m.

Mo77
05.08.2021, 13:16
Stellen die Grünen sich ein aufschiebendes Veto ähnlich dem Finanzminister vor vor?

qbz
05.08.2021, 14:37
.......
So wie auch jetzt schon jedes geplante Gesetz von den Experten des Finanzministeriums hinsichtlich der Finanzierbarkeit geprüft werden muss (https://www.faz.net/aktuell/politik/sonderrechte-des-finanzministers-vetorechte-1574489.html) (was ja vermutlich jeder für sinnvoll hält) würde ein Klimaschutzministerium in Zukunft Gesetzesvorhaben anderer Ministerien ergänzend hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Erreichen der Klimaschutzziele untersuchen, bevor derartige Gesetzesentwürfe dem Plenum zur Abstimmung vorgelegt werden.
.......


Für eine solche Kompetenz bzw. ein solches Recht braucht es aber kein eigenes Ministerium. Das könnte genauso gut das Umweltschutzministerium ausüben, wo der Klimaschutz bisher zugeordnet ist. Das Klimaschutzgesetz wie auch die Novelle nach dem BfG-Urteil z.B. legte das Umweltschutzministerium vor.

Hafu
05.08.2021, 16:19
Für eine solche Kompetenz bzw. ein solches Recht braucht es aber kein eigenes Ministerium. Das könnte genauso gut das Umweltschutzministerium ausüben, wo der Klimaschutz bisher zugeordnet ist. Das Klimaschutzgesetz wie auch die Novelle nach dem BfG-Urteil z.B. legte das Umweltschutzministerium vor.

Theoretisch ja.

Das "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit" gibt es immerhin schon seit 1986, es verfügt über ein beeindruckendes Haushaltsvolumen von 2,6 Mrd €. Damit kann man echt was bewegen und eigentlich läuft ja in Deutschland auch alles perfekt in Sachen Umwelt, so dass es keinen Grund gibt, an der Machtverteilung innerhalb der Exekutive was zu verändern.

(Nur der Vollständigkeit halber erwähnt: das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur kann für seine Projekte mit einem Budget von über 40 Mrd € verfügen.)

Die Quintessenz des Grünen-Vorschlages ist sicher nicht die Schaffung eines komplett neuen Ministeriums, sondern v.a. das Primat des Klimaschutzes für alle zukünftigen Projekte und Gesetze. eine entsprechende Neugewichtung eines solchen Ministers auch gegenüber allen anderen Ministern im Kabinett und eben auch die Implementierung eines Vetorechtes gegen Maßnahmen und Subventionen die eindeutig dem Pariser Klimaschutzabkommen zuwiderlaufen.

Der Vorschlag verdient es, diskutiert zu werden und es ist ein Versuch ein Stück Sachpolitik in einen viel zu sehr von Nebensächlichkeiten dominierten Wahlkampf zurück zu bringen. Es wäre ganz gut, wenn von der Union oder FDP evt. eigene diskussionswürdige Vorschläge zur Beseitigung der krassen Schieflage zwischen den verschiedenen Ministerien und der Mittelzuweisung kämen anstatt nur immer "nein, das geht ja gar nicht" zu rufen.

qbz
05.08.2021, 16:57
Theoretisch ja.

Das "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit" gibt es immerhin schon seit 1986, es verfügt über ein beeindruckendes Haushaltsvolumen von 2,6 Mrd €. Damit kann man echt was bewegen und eigentlich läuft ja in Deutschland auch alles perfekt in Sachen Umwelt, so dass es keinen Grund gibt, an der Machtverteilung innerhalb der Exekutive was zu verändern.

(Nur der Vollständigkeit halber erwähnt: das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur kann für seine Projekte mit einem Budget von über 40 Mrd € verfügen.)

Die Quintessenz des Grünen-Vorschlages ist sicher nicht die Schaffung eines komplett neuen Ministeriums, sondern v.a. das Primat des Klimaschutzes für alle zukünftigen Projekte und Gesetze. eine entsprechende Neugewichtung eines solchen Ministers auch gegenüber allen anderen Ministern im Kabinett und eben auch die Implementierung eines Vetorechtes gegen Maßnahmen und Subventionen die eindeutig dem Pariser Klimaschutzabkommen zuwiderlaufen.

Der Vorschlag verdient es, diskutiert zu werden und es ist ein Versuch ein Stück Sachpolitik in einen viel zu sehr von Nebensächlichkeiten dominierten Wahlkampf zurück zu bringen. Es wäre ganz gut, wenn von der Union oder FDP evt. eigene diskussionswürdige Vorschläge zur Beseitigung der krassen Schieflage zwischen den verschiedenen Ministerien und der Mittelzuweisung kämen anstatt nur immer "nein, das geht ja gar nicht" zu rufen.

Mir ist das extrem geringe Budget des Umweltministeriums durchaus bewusst. Es wird aber bestimmt nicht wachsen, wenn man noch den Klimaschutz in ein extra Ministerium ausgliedert, das genauso über ein Minibudget (deutlich kleiner als Umwelt) verfügen würde, und diese Haushaltsmitteln fliessen zuerst mal in neue Staatsekretärsposten und in die Verwaltung eines neuen Ministeriums, wo man die Mittel besser direkt in die Förderung von externen Klimaschutzprojekten stecken würde. In Vorschlägen über die Aufteilung von Ministerien und Verwaltungen erkenne ich persönlich keine inhaltlichen Forderungen zur Einsparung von CO2-Emissionen, eher eine Ablenkung davon. Genauso stelle ich mir eine grüne Regierungsbeteiligung auch vor, wie man sie aus der Amtszeit von Renate Künast bzw. Jürgen Trittin kennt.

Mo77
05.08.2021, 17:28
Was bedeutet der Ausschluss der Grünen im Saarland?

Bleibt da was an Baerbock hängen?
Wurde Druck (https://www.google.de/amp/s/www.merkur.de/politik/bundestagswahl-gruenen-annalena-baerbock-saarland-saarbruecken-hubert-ulrich-wahlkampf-kellner-90899261.amp.html) ausgeübt?

JENS-KLEVE
05.08.2021, 21:13
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-buendnis-90-die-gruenen-bleiben-im-saarland-ausgeschlossen-a-f00c5a14-e990-4646-b742-eec7656495b1?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpP YDCQgO1dEMph

In dem Artikel ist eigentlich der Vorgang gut erklärt. Probleme gab es dieses Jahr im Saarland so einige bei den Grünen.

Übel finde ich die Formulierung in dem Artikel, dass es rechnerisch eigentlich egal sei. Denn wenn das gesamte Saarland eigentlich egal ist, wie will man dann Einzelpersonen motivieren zur Wahl zugehen?

merz
05.08.2021, 21:36
nicht ohne, könnte ein Mandat sein, in den Koalitionsscharmüzeln zählt das und - wieder ein letztlich handwerklicher Fehler, wenn sie es nicht können, wollen sie es auch nicht wirklich


m.

HerrMan
05.08.2021, 21:56
Was bedeutet der Ausschluss der Grünen im Saarland?

Bleibt da was an Baerbock hängen?
Wurde Druck (https://www.google.de/amp/s/www.merkur.de/politik/bundestagswahl-gruenen-annalena-baerbock-saarland-saarbruecken-hubert-ulrich-wahlkampf-kellner-90899261.amp.html) ausgeübt?

Du bist voll frauenfeindlich ! :Gruebeln:

Die Grünen werden zu der anfänglichen Geschmeidigkeit eines E-Antrieb nicht mehr zurück finden, aus lauter Verzweiflung wird noch der Kompromiss Hofreiter zum Kanzlerkandidaten gekürt. Laschek war von Anfang mehr als fragwürdig, jetzt wissen wir das er zu allem Übel auch noch schlecht erzogen wurde.

Soll es tatsächlich noch der onkelige Olaf werden? Bitte bitte nicht !:Maso:

deralexxx
05.08.2021, 22:10
Klingt für mich nach absurder Dünnhäutigkeit, bzw. problematischer Fehlerkultur: Fehler dürfen nicht bekannt werden, und auf keine n Fall zugegeben; wer darauf hinweist, wird als "Überbringer der schlechten Botschaft" "hingerichtet". Ist es Dummheit, oder einfach die Arroganz der Macht? Merken die gar nicht, wie dadurch Vertrauen und Glaubwürdigkeit den Bach runtergehen, oder ist es ihnen völlig egal?

Heute nun in der Zeit eine etwas detaillierte Ausarbeitung:
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2021-08/cdu-connect-app-it-sicherheit-lilith-wittmann-forscherin-klage

Kann weiterhin nur den Kopf über die handelnden Personen bei der CDU schütteln.

deralexxx
05.08.2021, 22:12
Du bist voll frauenfeindlich ! :Gruebeln:

Die Grünen werden zu der anfänglichen Geschmeidigkeit eines E-Antrieb nicht mehr zurück finden, aus lauter Verzweiflung wird noch der Kompromiss Hofreiter zum Kanzlerkandidaten gekürt. Laschek war von Anfang mehr als fragwürdig, jetzt wissen wir das er zu allem Übel auch noch schlecht erzogen wurde.

Soll es tatsächlich noch der onkelige Olaf werden? Bitte bitte nicht !:Maso:

Ist Trimichi wieder da? :Gruebeln:

Ist mir gerade in den Sinn gekommen…

LidlRacer
05.08.2021, 22:26
"Der Glaube an Gott ist prägend für mein Verständnis der Welt"

Welche(r) KanzlerkandidatIn könnte dies gesagt haben und ist das eine gute Basis für den Job als Bundeskanzler?

pepusalt
05.08.2021, 22:35
"Der Glaube an Gott ist prägend für mein Verständnis der Welt"

Welche(r) KanzlerkandidatIn könnte dies gesagt haben und ist das eine gute Basis für den Job als Bundeskanzler?

"Der Glaube an Gott ist prägend für mein Verständnis der Welt", schrieb Laschet einmal, "wenn man daran glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht, macht man auch Politik anders als zum Beispiel ein Kommunist, der bis zum Lebensende dringend mit allen Mitteln das Paradies auf Erden schaffen will."

Das erklärt natürlich sowohl den Versuch, die Umwelt- und Klimakrise einfach auszusitzen, als auch die Akzeptanz sozialer Ungerechtigkeiten, solange sie einen nicht selbst betreffen.
(https://www.heise.de/tp/features/Methode-Laschet-Der-Herrgott-wird-s-richten-6155411.html)

treffender Kommentar

El Stupido
06.08.2021, 07:19
Infratest Dimap zur Zufriedenheit mit den Unions-Spitzenkandidat*innen der letzten Jahre:

https://pbs.twimg.com/media/E8DlBGjWQAIE9_h?format=jpg&name=medium

Wie viele in der cDU/cSU mit dem heutigen Wissen doch eher Söder ins Rennen geschickt hätten, als es darum ging aber noch Laschet den Rücken stärkten?

Hafu
11.08.2021, 10:41
Neueste Forsa-Umfrage:

Union 23%
Grüne 20%
SPD 19% (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/sonntagsfrage-union-rutscht-in-forsa-umfrage-drei-prozentpunkte-ab-spd-mit-bestem-wert-seit-april-2018/27501846.html?ticket=ST-4547371-usOth0QzDEEV5g4St1ZT-ap3)

Der Trend passt.

HerrMan
11.08.2021, 10:52
Bis die Baerbock wieder einen raus haut. :Lachen2:

tandem65
11.08.2021, 11:11
Bis die Baerbock wieder einen raus haut. :Lachen2:

Du meinst die Armin Baerbock?
Ich finde die Position von Frau Baerbock eigentlich recht komfortabel.
Ich bin gespannt ob das Team von Armin noch ausreichend Munition für die Wochen vor der Wahl hat.

Helios
11.08.2021, 12:04
Die Schwarzen konnten an der Umfrage nicht teilnehmen, weil sie mit ihren Verbrennern weg gefahren sind;
die Grünen wollten auch weg, es ging aber nicht, weil die Bahn streikt :-((

Hafu
11.08.2021, 12:05
Du meinst die Armin Baerbock?
Ich finde die Position von Frau Baerbock eigentlich recht komfortabel.
Ich bin gespannt ob das Team von Armin noch ausreichend Munition für die Wochen vor der Wahl hat.

Ich vermute, dass die Springer-Medien jetzt zügig auf von reinen "Anti-Baerbock"-Schlagzeilen auf eine Art neue "Rote-Socken-Kampagne" umsatteln, weil im Windschatten der vielen angeblichen Grünen-Skandale, die vor zwei Monate noch Bedrohung Nummer 1 für den nächsten schwarzen Kanzler waren, der eigentlich sehr leicht angreifbare Scholz eine echte Renaissance erlebt.

Und Laschet (bzw. seine Berater) müssen sich sehr ernsthaft überlegen, ob sie ihre Strategie, jeglichem echten Wahlkampf aus dem Weg zu gehen, alle Duell-Situationen mit den Mitbewerbern abzusagen, um nur ja keine Fehler zu machen, weiterhin aufrecht erhalten.

Hafu
11.08.2021, 16:19
Laschet im Interview mit Claus Kleber im heute-Journal (Sendung vom 10.8.) (https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/geimpfte-werden-keinen-lockdown-erleben-100.html)


Baerbock im Interview mit Claus Kleber im heute-Journal (Sendung vom 9.8.) (https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/einige-werden-bezahlen-100.html#autoplay=true)

Ein paar Ausschnitte von beiden Interviews kursieren in der Erregungsmaschinerie auf Twitter, aber ich finde, man sollte sich, sofern man ein paar Minuten übrig hat, am besten beide Interviews nacheinander ansehen, um sich ein vernünftiges Bild von unseren Kanzlerkandidaten zu machen, deshalb verlinke ich mal lieber auf ZDf.de und nicht auf Twitter.

merz
11.08.2021, 21:18
Lass mich raten, die eine Seite von Twitter schlachtet die Sprachstolperer (wieder) aus?

Ja, das ist nicht fair, Inhalt zählt - aber auch: ja, das kann man wegtrainieren, Sprachschulung gehört (seit ungefähr vor Cicero) dazu - eine Flanke weniger.

m.

Den anderen Bewerber lass ich mal unkommentiert.... dat is was rheinisches, das versteht ihr nicht. :j

LidlRacer
11.08.2021, 21:58
Laschet: "3G-Regel" gilt nicht für Gottesdienste
https://www.nw.de/nachrichten/zwischen_weser_und_rhein/23068308_Laschet-3G-Regel-gilt-nicht-fuer-Gottesdienste.html

Natürlich nicht. Depp.

qbz
12.08.2021, 00:36
Maischberger befragte Christian Lindner und Janine Wissler zu einigen Punkten ihres politischen Programmes (Mieten und Steuern). Wer konträre und inhaltliche Positionen im Wahlkampf vermisst, hier werden sie kurz und knapp vorgetragen, vor allem von Janine Wissler.

Lindner und Wissler bei Maischberger (https://www.ardmediathek.de/video/maischberger/wahl-duell-janine-wissler-die-linke-und-christian-lindner-fdp/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21lbnNjaGVuIGJlaSBtYWlzY2 hiZXJnZXIvZTY2ZjAyMTMtMjBkZC00MDQxLWFiY2UtYWU1ZDVj MGZjMWM2/)

qbz
13.08.2021, 16:03
Angesichts der Tatsache, dass in Afghanistan die von der Bundeswehr und der NATO bekämpften Taliban in einer Stadt nach der anderen die militärische Macht übernehmen, in zahlreichen ländlichen Regionen besassen sie diese schon, und die USA ihre fast komplette Evakuierung in Kabul vorbereiten, ist es an der Zeit, sich mal zu erinnern, mit welchen Worten Angela Merkel programmatisch zu Beginn ihrer Kanzlerschaft auf der Müchener Sicherheitskonferenz 2006 den Kriegseinsatz der Bundeswehr beschönigte:

"Ich möchte die Vielzahl von Krisenherden, mit denen wir es zu tun haben, noch einmal anhand von vier Beispielen deutlich machen. Im ersten Fall möchte ich über Afghanistan sprechen. Ich denke, Afghanistan ist ein hochinteressantes Beispiel dafür, wie wir es aus der zentralen Bedrohung des 21. Jahrhunderts heraus, nämlich den Gefahren des Terrorismus, und aus der Situation eines quasi nicht aktionsfähigen Staates heraus schaffen können, Schritt für Schritt stabile politische Strukturen aufzubauen. Für mich hat Vorbildcharakter das Zusammenwirken von Operationen wie Enduring Freedom, die einen klar militärischen Charakter haben, mit Operationen wie ISAF, die stabilitätsbildend sind und von militärischen Aufgaben über polizeiliche Aufgaben bis hin zu politische Strukturen aufbauenden Aufgaben reichen, und die auch Tätigkeiten von Nicht-Regierungsorganisationen, von Entwicklungshilfe und Wiederaufbauarbeit mit einbeziehen. Sie umfassen das gesamte Spektrum, wie man quasi von einer völlig instabilen Struktur zu einem politisch stabilen Land hinkommen könnte. Das muss das Ziel sein.

Noch weiter das Ziel verfehlen (zusammen mit der NATO und der USA) kann man eigentlich nicht. Dass die Situation in Afghanistan eine etwas andere war, erfuhren die Soldaten aber schon damals vor Ort ziemlich rasch (was auch die Geheimdienste wussten), was aber während der gesamten Bundeswehr-Interventionszeit die Regierung und zustimmenden Parteien nie davon abhielt, die Bevölkerung über die wirkliche Lage zu täuschen.

Angelika Merkel formulierte damals den Bundeswehr- und Natokrieg in Afghanistan als Modell für die Nato und Bundeswehr für andere Kriegsgebiete und Konfliktherde auf der Welt. Neben den Regierungsparteien CDU/CSU und SPD unterstützten die FPD wie die Grünen die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr in Afghanistan bis zum leisen Abzug im Juli. Auch die Grünen und speziell Annalena Baerbock wollen die Bundeswehr weiter, obwohl sie nach dem Grundgesetz eine Verteidigungsarmee ist, an der Seite der NATO weltweit einsetzen und das Heer darauf ausrichten. Allein die Linke stimmte immer konsequent gegen die Beteiligung am Afghanistankrieg. Mich, der sich schon aktiv gegen den Vietnamkrieg engagierte und den die Evakuierung aus Kabul auch wieder an die aus Saigon erinnert, wundert es schon, weshalb diese fehlgeschlagene interventionistische Aussenpolitik von CDU/CSU, SPD, FPD, Grüne nicht mehr Kritik im Bundestagswahlkampf hervorruft und offensichtich die Wahlentscheidung entweder nicht oder sogar zustimmend beeinflusst, wie man an der Abstimmung auch hier im Forum sehen kann.

Profitiert vom langjährigen Afghanistankrieg hat in erster Linie die Rüstungsindustrie.

merz
13.08.2021, 16:34
Der Einsatz ist ja von Rot-Grün beschlossen worden, danach hing das gesamte politische Spektrum ausser der Linke da drin, deswegen ist es offensichtlich kein nutzbares Thema.
Die Linke scheint mir dann auch die Tendenz zu haben, Deutschland in der
Nato in Frage zu stellen, womit man einfach keine Punkte macht, eher im Gegenteil.

Wann war absehbar, dass das nation building in Afghanistan nicht klappt- vor 5 Jahren, vor 10, vor 15?

m.

qbz
13.08.2021, 17:04
Der Einsatz ist ja von Rot-Grün beschlossen worden, danach hing das gesamte politische Spektrum ausser der Linke da drin, deswegen ist es offensichtlich kein nutzbares Thema.
Die Linke scheint mir dann auch die Tendenz zu haben, Deutschland in der
Nato in Frage zu stellen, womit man einfach keine Punkte macht, eher im Gegenteil.

Wann war absehbar, dass das nation building in Afghanistan nicht klappt- vor 5 Jahren, vor 10, vor 15?

m.

Man könnte aber auch die Bewertung aus der Zeit der Rot-Grünen Regierung über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan im Laufe von 15 Jahren ändern. Die Grünen haben das ja inbezug auf Hartz IV zumindest im Wahlprogramm getan.

Die USA und die NATO haben sich damals beim interventionistischen Sturz der Talibanherrschaft mit den sog. Warlords der Nordallianz verbündet, d.h. mit Kriegsherren kleinerer Bevölkerungsrandgruppen, und ein System der Korruption geduldet, unterstützt, so dass man die Paschtunen, zu denen die Talibans gehören, auf dem Land nur schwer als Anhänger der neuen Regierung gewinnen konnte. Und der lange Krieg wiederum verstärkte den Einfluss der Talibans unter den Paschtunen.
Die Afghanisierung des Krieges führte in den letzten 6 Jahren zu hohen Verlusten bei der afghanischen Armee ( mehr als 45 000 Tote) und vor allem der Zivilbevölkerung.

Hafu
13.08.2021, 18:45
...

Im Nachhinein und rückblickend betrachtet war der Afghanistan-Einsatz sicher ein Desaster und keiner würde aus heutiger Sicht den Krieg nochmal beginnen bzw. mindestens Pakistan, das wichtiger Unterstützer der Taliban war weitaus stärker einbeziehen. Mit geschickteren Allianzen und Vermeidung verschiedener Fehler hätte die Mission nach Einschätzung mancher Afghanistan-Experten evt. auch ein Erfolg werden können.

Aber so wie Merz sehe ich keinen Zusammenhang mit der Bundestagswahl. Natürlich gibt es die Linke, die grundsätzlich keinerlei Militär einsetzen und in Regierungsverantwortung mutmaßlich gleich die ganze Ukraine an Putin abschenken würde, aber die übrigen Parteien hätten bei damaliger Erkenntnislage und unter dem außenpolitischen Druck der Bündnistreue wohl ähnlich gehandelt wie die damalige Regierung und den von 9/11 gebeutelten US-Amerikanern nach der zu Recht verweigerten Unterstützung beim Irakkrieg nicht die Unterstützung für die Afghanistan-Mission komplett versagt.

Hafu
13.08.2021, 18:54
60 Jahre Mauerbau und Grüninnen und SPD bringen es tatsächlich fertig in keinem einzigen ihrer Statements die Täter und oder die dahinter stehende Ideologie beim Namen zu nennen. Kein einziges Wort. Nichts. Aber gut, wäre natürlich schwierig wenn man zeitgleich mit den Mauermördern in Regierungen sitzt.

Du bist bemerkenswert schlecht informiert:

Hier das Statement von Frau Baerbock auf Twitter:

...Die innerdeutsche Grenze war der in Beton gegossene Kalte Krieg. Der Gedanke an 60 Jahre #Mauerbau und die vielen Mauertoten erfüllt mich mit Schmerz.
Zugleich ist der heutige Tag untrennbar verbunden mit den mutigen Bürger*innen der DDR, die für Demokratie und Menschenrechte einstanden, die die Mauer zu Fall brachten und die deutsche Wiedervereinigung anstießen.

Hier ist übrigens das Statement des Kanzlerkandidaten Laschet zu 60 Jahren Mauerbau: (https://twitter.com/ArminLaschet)

-----------

Laschet zog es heute vor, einfach gar nichts anlässlich dieses Tages zu schreiben und twittert lieber über sein Treffen mit Elon Musk und ist besoffen davon wie toll NRW die Elektromobilität seit seiner Regierungsübernahme fördert.:Lachanfall:

Seit 2017 kämpfe ich für mehr Elektromobilität in NRW. Wir haben Neuanmeldungen zum Vorjahr verdreifacht. Klimaneutralität gelingt nur mit mehr Tempo.

Mit "mehr Tempo" meint er vermutlich seinen leidenschaftlichen Kampf gegen jedes Tempolimit.

qbz
13.08.2021, 19:02
Im Nachhinein und rückblickend betrachtet war der Afghanistan-Einsatz sicher ein Desaster und keiner würde aus heutiger Sicht den Krieg nochmal beginnen bzw. mindestens Pakistan, das wichtiger Unterstützer der Taliban war weitaus stärker einbeziehen. Mit geschickteren Allianzen und Vermeidung verschiedener Fehler hätte die Mission nach Einschätzung mancher Afghanistan-Experten evt. auch ein Erfolg werden können.

Manche "Experten" glauben das sogar noch vom Vietnamkrieg. Mission finde ich persönlich eine zynische Bezeichnung für einen Krieg mit mehr als 50 000 Tausend Opfern. Der Begriff stammt aus der USA-Kriegspropaganda. Klingt halt gleich viel besser als Angriffskrieg.

Du verteidigst in Deinem Beitrag nur die Anfangsentscheidung, danach führten diese Parteien 20 Jahre lang Krieg in Afghanistan, dem sie im Parlament jedes Jahr immer wieder von neuem zustimmten. Es gab genug Gelegenheiten, die falsche Anfangsentscheidung im Laufe der 20 Jahre zu revidieren.

Wo kann ich übrigens eine Bilanz über die Fehleinschätzungen der CDU/CSU, SPD, Grünen inbezug auf Afghanistan lesen? Welche Lehren ziehen sie daraus?


.......
in Regierungsverantwortung mutmaßlich gleich die ganze Ukraine an Putin abschenken würde, ......



Kann Deutschland ein anderes Land überhaupt abschenken? Ziemlich imperiale Formulierung, finde ich. Die Schweizer würden sich "bedanken", wenn man so voh ihrem Land spräche.

Du weisst genau, dass das unsachlich und reine Polemik ist. Die Linke findet es allerdings friedenspolitisch unverantwortlich und lehnt es ab, für die Ukraine oder Georgien eine Nato-Mitgliedschaft in der Zukunft zu erwägen, wie das übrigens Angela Merkel in der von mir zitierten Rede tat und wogegen auch die Grünen keine Einwände erheben.

Hafu
13.08.2021, 20:00
Im Nachhinein und rückblickend betrachtet war der Afghanistan-Einsatz sicher ein Desaster und keiner würde aus heutiger Sicht den Krieg nochmal beginnen ....

...Mission finde ich persönlich eine zynische Bezeichnung für einen Krieg mit mehr als 50 000 Tausend Opfern. Der Begriff stammt aus der USA-Kriegspropaganda. Klingt halt gleich viel besser als Angriffskrieg...

Wenn dir der Ausdruck Krieg besser gefällt. O.K. Auch ich habe diesen Ausdruck ja in meinem Beitrag benutzt. Für die Bundeswehr war es sicher kein Angriffskrieg und weder die dorthin entsandten Soldaten, noch die Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan war dazu geeignet einen "Angriffskrieg" zu führen.

Du verteidigst in Deinem Beitrag nur die Anfangsentscheidung, ...

Ich verteidige eigentlich gar nichts. Im maße mir nur nicht an, die damalige Regierung unter Kanzler Schröder wegen der Beteiligung in der Luft zu zerreißen. Es ging ja gerade zu Beginn des Afghanistan-Einsatzes primär um Aufbauhilfe bei der Schaffung von Polizeistrukturen und zur Stabilisierung der zivilen afghanischen Regierung. Sich selbst solcher Unterstützung der NATO-Partner zu verweigern, wäre sehr schwer gewesen, ohne das NATO-Bündnis insgesamt in Frage zu stellen.
Wegen des sehr zivilen Schwerpunkt der deutschen Beteiligung am Afghanistan-Einsatzes waren gerade in den ersten 5 Jahren die Bundeswehrsoldaten auch deutlich falsch ausgerüstet und nicht einmal zu vernünftiger Selbstverteidigung gegen die Taliban in der Lage.

Wo kann ich übrigens eine Bilanz über die Fehleinschätzungen der CDU/CSU, SPD, Grünen inbezug auf Afghanistan lesen? Welche Lehren ziehen sie daraus?

Nahezu jede überregionale Zeitung beschäftigt sich seit Wochen immer wieder mit der Bilanz des Afghanistan-Einsatzes. Du findest diesen also problemlos beleuchtet aus jeder erdenklichen politischen Richtung heraus.


Du weisst genau, dass das unsachlich und reine Polemik ist. Die Linke findet es allerdings friedenspolitisch unverantwortlich und lehnt es ab, für die Ukraine oder Georgien eine Nato-Mitgliedschaft in der Zukunft zu erwägen, wie das übrigens Angela Merkel in der von mir zitierten Rede tat und wogegen auch die Grünen keine Einwände erheben.

Die Linke fand die Annexion der Krim nachweislich O.K., akzeptierte das völkerrechtswidrige Referundum damals und verurteilte die damaligen Sanktionen gegen Russland (https://www.tagesspiegel.de/politik/krim-krise-sahra-wagenknecht-warnt-vor-dem-dritten-weltkrieg/9605202.html) und würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nichts unternehmen, wenn Putin auf die (durchaus nahe gelegene) Idee kommen würde, auch den Rest der Ukraine sich einzuverleiben.
In der Linken gibt es durchaus ein paar ernstzunehmende politische Ideen, gerade was die Innenpolitik angeht, aber die außenpolitischen Ideen sind bei der Linken derartig atemberaubend naiv, gerade was den Umgang mit der Diktatur in Russland anbelangt, dass sie als Partei auf nationaler Ebene (IMHO) kaum wählbar sind.

Mo77
13.08.2021, 20:03
Laschet: "3G-Regel" gilt nicht für Gottesdienste
https://www.nw.de/nachrichten/zwischen_weser_und_rhein/23068308_Laschet-3G-Regel-gilt-nicht-fuer-Gottesdienste.html

Natürlich nicht. Depp.

Kannst es wohl nicht lassen zu beleidigen?

sabine-g
13.08.2021, 20:20
Kannst es wohl nicht lassen zu beleidigen?

Lidl hat völlig recht.
Das geht gar nicht

TriVet
13.08.2021, 20:40
Laschet zog es heute vor, einfach gar nichts anlässlich dieses Tages zu schreiben und twittert lieber über sein Treffen mit Elon Musk und ist besoffen davon wie toll NRW die Elektromobilität seit seiner Regierungsübernahme fördert.:Lachanfall:

Auch schön, DEN E-Auto-Chef nach Wasserstoffautos zu fragen!:Lachanfall: :Lachanfall:
https://twitter.com/dw_politics/status/1426157837504466944?s=20

Cruiser
13.08.2021, 20:52
Kannst es wohl nicht lassen zu beleidigen?

Wenn man bedenkt, dass AL sich der Aufmerksamkeit seiner Aussagen bewusst sein dürfte, ist es doch unglaublich, was er für unterirdische Statements abgibt.
Bin da klar im Team Lidl.

Die CDU hat sich mit AL imho max. geschwächt.

Eigentlich muss AL ein trojanisches Pferd sein….

Flow
13.08.2021, 20:54
Mich, der sich schon aktiv gegen den Vietnamkrieg engagierte und den die Evakuierung aus Kabul auch wieder an die aus Saigon erinnert, wundert es schon, weshalb diese fehlgeschlagene interventionistische Aussenpolitik von CDU/CSU, SPD, FPD, Grüne nicht mehr Kritik im Bundestagswahlkampf hervorruft und offensichtich die Wahlentscheidung entweder nicht oder sogar zustimmend beeinflusst, wie man an der Abstimmung auch hier im Forum sehen kann.
Naja, der offizielle Ansatz war doch aller Ehren wert ! Ist halt am Ende nicht völlig abgeschlossen worden, aber einen gewissen Beitrag muß das Land selbst ja auch leisten. Vielleicht klappt's beim nächsten Mal besser, wenn die Armee bis dahin besser ausgerüstet und entsprechend aufgestellt ist ... ;)

qbz
13.08.2021, 21:41
Wenn dir der Ausdruck Krieg besser gefällt. O.K. Auch ich habe diesen Ausdruck ja in meinem Beitrag benutzt. Für die Bundeswehr war es sicher kein Angriffskrieg und weder die dorthin entsandten Soldaten, noch die Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan war dazu geeignet einen "Angriffskrieg" zu führen.

Die USA-Armee vetrieben die Taliban von der Regierung in Kabul und einzelnen Regionen zusammen mit der sog. Nordallianz, besetzten das Land und die NATO incl. Bundeswehr beteiligte sich mit unterschiedlichen Aufgaben bei der Besetzung des Landes. Die USA griffen Afghanistan an (= Angriffskrieg). In der Spitze befanden sich über die Jahre bis zu 200 000 Nato Soldaten im Land.

Nahezu jede überregionale Zeitung beschäftigt sich seit Wochen immer wieder mit der Bilanz des Afghanistan-Einsatzes. Du findest diesen also problemlos beleuchtet aus jeder erdenklichen politischen Richtung heraus.

Die Verantwortung tragen die Parteien, welche im Bundestag die Bundeswehr nach Afghanistan sandten. Und sie sollen erklären, welche Bilanz sie ziehen, als Rechenschaft gegenüber den Wählern. Wo haben das die Grünen und die anderen Parteien bisher getan?

In der Linken gibt es durchaus ein paar ernstzunehmende politische Ideen, gerade was die Innenpolitik angeht, aber die außenpolitischen Ideen sind bei der Linken derartig atemberaubend naiv, gerade was den Umgang mit der Diktatur in Russland anbelangt, dass sie als Partei auf nationaler Ebene (IMHO) kaum wählbar sind.

Die Ukraine und Russland betreffen jetzt wirklich andere Themen. Ich gehe deshalb nicht darauf ein. (Whataboutism).

Aber ich habe den Eindruck, die aussenpolitischen Vorstellungen der Linke sind Dir eher aus Sekundärinfos bekannt wie z.B. die friedenspolitischen Konzepte und Abrüstung.

Mit den Grünen, SPD, CDU/CSU, FDP bekommt DE einfach die Fortsetzung von Angela Merkel aussenpolitisch, d.h. weitere Aufrüstung, weltweite Bundeswehrkriegseinsätze an der Seite der NATO, europäische Rüstung und etvl. eine europäische Armee.

noam
13.08.2021, 21:55
.... weitere Aufrüstung, weltweite Bundeswehrkriegseinsätze an der Seite der NATO.

Man könnte hier die Frage aufwerfen, in wie fern andere NATO Mitgliedsstaaten Deutschland als NATO Mitglied in ihrem Bündnis tolerieren, wenn man jegliche Beteiligung an Militäreinsätzen im Ausland und damit entsprechenden NATO legitimierten Einsätzen ablehnt.

Ich sehe das eher so, dass man nicht einerseits sagen kann, dass man den militärischen Schutz der NATO gerne in Anspruch nimmt, aber bei einer Beteiligung andere zu beschützen lieber andere an die Front schickt. Es wäre sehr kurzfristig gedacht, zu glauben, auf einen umfangreiches Militärbündnis verzichten zu können (man erinnere sich an die Folgen der Aufkündigung von Bismarcks Bündnissystems).

Entsprechend müsste die Verfassung, was die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr angeht, durchaus einmal der Entwicklung angepasst werden, um bei Einsätzen wie Mali oder Afghanistan nicht immer herumschwadronieren zu müssen, dass es sich ja um keinen Kampfeinsatz handle. Man man sich einmal entsprechende Berichte aus erster Hand ansieht und mit Leuten spricht die dort waren, wird einem speiübel wie die Beteiligung an diesen Kriegen hier von den politischen Entscheidungsträgern "verkauft" werden.

Mo77
13.08.2021, 22:56
Lidl hat völlig recht.
Das geht gar nicht

Und wenn jemand was falsches sagt beleidigt man ihn?
Selbst wenn jemand den größten Unsinn von sich gibt sagt man nicht Depp zu ihm.

Mo77
13.08.2021, 22:58
Wenn man bedenkt, dass AL sich der Aufmerksamkeit seiner Aussagen bewusst sein dürfte, ist es doch unglaublich, was er für unterirdische Statements abgibt.
Bin da klar im Team Lidl.

Die CDU hat sich mit AL imho max. geschwächt.

Eigentlich muss AL ein trojanisches Pferd sein….

Findest du es wirklich gerechtfertigt jemanden für unterirdische Statements Depp zu nennen?

sabine-g
13.08.2021, 22:58
Depp ist in diesem Fall eher eine Wertschätzung

Mo77
13.08.2021, 23:09
Depp ist in diesem Fall eher eine Wertschätzung

Kinderstube?

Flow
13.08.2021, 23:11
Kinderstube?
DAS Kind ist in den Brunnen gefallen ... ;) ... vergebene Liebesmüh' ... :Huhu:

HerrMan
14.08.2021, 07:55
"Olaf Scholz kann sich Saskia Esken als Ministerin vorstellen"

Titelt der Spiegel. Zum Glück ist der Artikel hinter der Bezahlschranke und alle weiteren Info zu meiner Lieblingspolitikerin (ist das frauenfeindlich?) bleiben mir erspart. :Maso:

sabine-g
14.08.2021, 08:11
Kinderstube?

Wird auch Laschet gehabt haben.

merz
14.08.2021, 08:19
"Olaf Scholz kann sich Saskia Esken als Ministerin vorstellen"

Titelt der Spiegel. Zum Glück ist der Artikel hinter der Bezahlschranke und alle weiteren Info zu meiner Lieblingspolitikerin (ist das frauenfeindlich?) bleiben mir erspart. :Maso:

die Überschrift ist ärgerlicher Click bait, Interview ganz okay, viel über Strom und Klima, am Ende die Frage ob Esken ministrabel sei, Antwort: Ja ( was soll er sonst sagen)

m.

aequitas
14.08.2021, 15:15
Mit den Grünen, SPD, CDU/CSU, FDP bekommt DE einfach die Fortsetzung von Angela Merkel aussenpolitisch, d.h. weitere Aufrüstung, weltweite Bundeswehrkriegseinsätze an der Seite der NATO, europäische Rüstung und etvl. eine europäische Armee.

Das klingt ja richtig gut! Wird Zeit die Beziehungen in dieser Hinsicht auszubauen und eine europäische Armee aufzubauen auf einem Weg in Richtung einer „europäischen Republik“ oä.

Dein Beiträge zeigen allerdings, weshalb die Linke absolut regierungsunfähig ist und es deshalb auch zu keiner RRG/GRR-Koalition kommen wird.

qbz
14.08.2021, 16:07
Das klingt ja richtig gut! Wird Zeit die Beziehungen in dieser Hinsicht auszubauen und eine europäische Armee aufzubauen auf einem Weg in Richtung einer „europäischen Republik“ oä.

Hier die aktuellen Zitate von Annalena Baerbock dazu:
Das grüne Grundsatzprogramm schlägt vor, "EU-Einheiten" mit gemeinsamer Kommandostruktur zu schaffen. Ist das der Entwurf einer europäischen Armee?

Das sind Schritte in diese Richtung. Aus meiner Sicht müssen wir unsere Fähigkeiten als Europäer stärker bündeln. Die Militärausgaben Europas sind drei- bis viermal so hoch wie die Russlands, unsere Fähigkeiten aber sind begrenzt, weil wir vieles doppeln. Das ist nicht effizient. Ich halte es für sinnvoll, die Europäische Sicherheits- und Verteidigungsunion weiterzuentwickeln.
........
Wer sollte eine europäische Armee kontrollieren? Das Europaparlament?

"Mein Vorschlag ist, hier das Europäische Parlament zu stärken."

https://www.gruene.de/artikel/mit-dialog-und-haerte
Ich hoffe inständig, es wird nie dazu kommen. Ich fände das eine furchtbare (im wahrsten Sinne des Wortes) Entwicklung, soviel Macht in wenigen Händen in der EU. Das wäre auch ein Weg für DE, über die Hintertür an A-Waffen zu gelangen. Ich baue darauf, die anderen kleineren EU-Länder lehnen das grundsätzlich ab. Soviel militärische Macht in einer Hand birgt einfach riesige Gefahren. Die Bundeswehr ist eine nationale Verteidigungsarmee und das sollte auch so bleiben.


Dein Beiträge zeigen allerdings, weshalb die Linke absolut regierungsunfähig ist und es deshalb auch zu keiner RRG/GRR-Koalition kommen wird.

Zum einen bin ich kein Vertreter der Linke oder einer anderen Partei, zum anderen ist eine Wertung ohne Argument sinnlos, ausser dass wir jetzt wissen, aequtas findet die Linke regierungsunfähig. Diese Deine Meinung war uns aber schon vorher bekannt.

1. Das Desaster in Afghanistan ist wohl nicht gerade der aussenpolitische Qualitätsnachweis für alle beteiligten Parteien.

2. Die Linke tritt für Abrüstung ein, mit vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam auch ausserhalb vom Parlament, während alle anderen Parteien den Rüstungesetat in Zukunft erhöhen werden. Die These, DE muss am Hindukusch verteidigt werden (weil DE nach dem GG eine Verteidigungsarmee hat), erwies sich als totaler Schwachsinn.

keko#
14.08.2021, 16:25
...


Noch weiter das Ziel verfehlen (zusammen mit der NATO und der USA) kann man eigentlich nicht. ...


Mich, der sich schon aktiv gegen den Vietnamkrieg engagierte und den die Evakuierung aus Kabul auch wieder an die aus Saigon erinnert, wundert es schon, weshalb diese fehlgeschlagene interventionistische Aussenpolitik von CDU/CSU, SPD, FPD, Grüne nicht mehr Kritik im Bundestagswahlkampf hervorruft und offensichtich die Wahlentscheidung entweder nicht oder sogar zustimmend beeinflusst, wie man an der Abstimmung auch hier im Forum sehen kann.

Profitiert vom langjährigen Afghanistankrieg hat in erster Linie die Rüstungsindustrie.

Der Gipfel wäre wohl, wenn am 11. September 2021, also am 20. Jahrestag von 9/11, Al-Kaida und die Taliban die amerikanische Botschaft in Kabul niederbrennen.

Ich vermute, natürlich ohne es zu wissen, dass die mediale Resonanz größer wäre, wäre Trump noch Präsident. Biden spricht die naive Hoffnung aus, dass sich die Taliban um ihr internationales Ansehen sorgen könnte. Geradezu absurd!
Die USA betreiben Politik in Eigeninteresse, egal wer gerade Präsident ist.

So überlasst man Afghanisten nun wohl sich selbst. Neben dem alles in den Schatten stellenden Impfen und Klima, sieht man, dass das Problem der weltweiten Migration und Flucht nach wie vor völlig ungelöst ist.

qbz
14.08.2021, 16:32
Der Gipfel wäre wohl, wenn am 11. September 2021, also am 20. Jahrestag von 9/11, Al-Kaida und die Taliban die amerikanische Botschaft in Kabul niederbrennen.

Ich vermute, natürlich ohne es zu wissen, dass die mediale Resonanz größer wäre, wäre Trump noch Präsident. Biden spricht die naive Hoffnung aus, dass sich die Taliban um ihr internationales Ansehen sorgen könnte. Geradezu absurd!
Die USA betreiben Politik in Eigeninteresse, egal wer gerade Präsident ist.

So überlasst man Afghanisten nun wohl sich selbst. Neben dem alles in den Schatten stellenden Impfen und Klima, sieht man, dass das Problem der weltweiten Migration und Flucht nach wie vor völlig ungelöst ist.

China gibt den Taliban und Afghanistan wirtschaftliche Hilfe und im Gegenzug sichern die Taliban zu, dass keine Islamisten in China in den Grenzregionen Unruhe stiften (z.B. die Uiguren von Afghanistan aus unterstützen).

keko#
14.08.2021, 16:38
China gibt den Taliban und Afghanistan wirtschaftliche Hilfe und im Gegenzug sichern die Taliban zu, dass keine Islamisten in China in den Grenzregionen Unruhe stiften (z.B. die Uiguren von Aghanistan aus unterstützen).

Und die zu erwartenden Kriegsflüchtlinge dürfen dann nach Europa? China würde sicher mit Wohlwollen die Diskussionen und Streitereien, die dies zur Folge hätte, beobachten.

qbz
14.08.2021, 17:41
Und die zu erwartenden Kriegsflüchtlinge dürfen dann nach Europa? China würde sicher mit Wohlwollen die Diskussionen und Streitereien, die dies zur Folge hätte, beobachten.

Krieg gibt es da schon lange, über 50 000 Tote. Aber wegen Verabredungen mit der Regierung wurden trotz des Krieges Flüchtlinge aus der EU nach Kabul bis jetzt abgeschoben. Das hat sich schon bzw. wird sich ändern, wenn die Talibans auch die Macht in Kabul haben.

noam
15.08.2021, 00:11
1. Das Desaster in Afghanistan ist wohl nicht gerade der aussenpolitische Qualitätsnachweis für alle beteiligten Parteien.



Gibt / Gab es deiner Ansicht nach einen Konflikt auf der Welt, der durch militärische Intervention dritter die Lebenssituation vor Ort für die Menschen nachhaltig im Sinne der intervenierenden Kräfte (westliche Welt) verbessert hat?

Insbesondere Afghanistan wurde ja nun schon mehrfach von verschiedenen Kräften versucht zu "formen" und alle sind grandios gescheitert.

Ich glaube seit dem Marshall - Plan nach dem WK II gab es keine zufriedenstellenden Lösungen.



Nur wenn wir als Europa es akzeptieren, dass in anderen Ländern im Prinzip Zivilisation abgeschafft wird, Humanität und die daraus resultierenden Menschenrechte mit Füßen getreten werden, dann müssen wir uns ein Konzept überlegen, wir wir den Menschen, die diese Regionen verlassen wollen, ein lebenswertes Zuhause schaffen können. Allein durch umfassende Asylgewährung wird das nicht funktonieren.

qbz
15.08.2021, 08:07
Gibt / Gab es deiner Ansicht nach einen Konflikt auf der Welt, der durch militärische Intervention dritter die Lebenssituation vor Ort für die Menschen nachhaltig im Sinne der intervenierenden Kräfte (westliche Welt) verbessert hat?

Insbesondere Afghanistan wurde ja nun schon mehrfach von verschiedenen Kräften versucht zu "formen" und alle sind grandios gescheitert.

Ich glaube seit dem Marshall - Plan nach dem WK II gab es keine zufriedenstellenden Lösungen.

Nur wenn wir als Europa es akzeptieren, dass in anderen Ländern im Prinzip Zivilisation abgeschafft wird, Humanität und die daraus resultierenden Menschenrechte mit Füßen getreten werden, dann müssen wir uns ein Konzept überlegen, wir wir den Menschen, die diese Regionen verlassen wollen, ein lebenswertes Zuhause schaffen können. Allein durch umfassende Asylgewährung wird das nicht funktonieren.

Ich denke, es ist ein sehr grosser Irrtum, anzunehmen, das Hauptmotiv der nach dem 2. Weltkrieg jeweils begonnenen meisten Kriege durch die USA wären die Menschenrechte oder die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen. Bei den nationalen Befreiungskriegen standen die USA und die NATOstaaten meistens auf Seiten der Kolonialisten, in Lateinamerika auf Seiten der Militärdiktaturen, in Kambodscha, als Vietnam Kambodscha vom Massenmörder Pol Pot befreite, sogar auf Seiten von Pol Pot und der roten Khmers (Geschichte_Kambodschas (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Kambodschas#Vietnamesische_Besatzung_un d_zweiter_B%C3%BCrgerkrieg_1979%E2%80%931989)). Die Motive: Kalter Krieg mit regionalen Stellvertreterkriegen, imperiale Interessen (wirtschaftlich, militärisch), Unterdrückung und Ermordung von Sozialisten (weltweit: Lateinamerika, Naher Osten, Asien, Afrika), Rüstungsinteressen. Auch die Kriege der USA / NATO und die Unterstützung der Militärdiktaturen haben jeweils grosse Flüchtlingsströme geschaffen. (Saudi Arabien ist engster Verbündeter der USA im Nahen Osten und bringt einen ins Ausland geflüchteten Landsmann im eigenen Konsulat um.). All diese aus imperialen oder aus Rüstungsinteressen geführten Kriege führten übrigens immer zu Flüchtlingen, von denen die meisten nicht in DE Asyl und eine neue Heimat fanden. Auch der 1. und der 2. Weltkrieg waren Kriege um imperiale (Herrschafts)Einflusssphären unterschiedlich starker Wirtschaftsblöcke.

Die USA erkennen z.B. den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht an und lehnten Ermittlungen zu durch die USA begangenen Kriegsverbrechen in Afghanistan oder Irak ab.

Um auf die Wahl zu kommen: Mittlerweile ist leider in DE die Erinnerung an 2. WK verblasst und DE will wieder im Konzert der Imperien in der NATO und über die EU nach der Wiedervereinigung auch militärisch mitmischen (Stichwort: Europäische Armee). Das geht für die Soldaten und Bürger in DE nicht gut aus wie die Geschichte zeigt. (oder im "Kleinen": Afghanistan). Hoffen wir, dass die in Kabul verbliebenen deutschen HelferInnen und Beschäftigte rechtzeitig und schnell evakuiert werden.

HerrMan
15.08.2021, 08:54
Ich denke, es ist ein sehr grosser Irrtum, anzunehmen, das Hauptmotiv der nach dem 2. Weltkrieg jeweils begonnenen meisten Kriege durch die USA wären die Menschenrechte oder die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen.

Die USA haben vor allem ihre eigenen Interessen im Sinn, da bin ich ganz bei dir. Alles andere ist aber ein weinig komplizierter als zu sagen, wenn wir alle nur brav nix tun und die ANDEREN machen lassen, wird die Welt zumindest nicht schlechter.

Eine Kollegin von mir, politisch ansonsten ganz bei dir, hat im Bosnien-Krieg Verwandte und Bekannte verloren, sie selbst ist Kroatien. Europa hat die ganze Zeit "friedlich zugeschaut", so ihre Worte. Bis die Amis kamen, und das Gemetzel beendeten. Sie wird denen ewig dankbar dafür bleiben.

Hier ein lesenswerter Versuch, das ganze Elend und was jetzt kommt in Afghanistan zu beleuchten. Leider nicht umsonst: https://www.zeit.de/2021/33/afghanistan-einsatz-truppenabzug-nato-bundeswehr-krieg-taliban-westen-demokratie?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.d e%2F

qbz
15.08.2021, 09:08
Die USA haben vor allem ihre eigenen Interessen im Sinn, da bin ich ganz bei dir. Alles andere ist aber ein weinig komplizierter als zu sagen, wenn wir alle nur brav nix tun und die ANDEREN machen lassen, wird die Welt zumindest nicht schlechter.


Würde die Welt nur1/10 der wirtschaftlichen, politischen und intellektuellen Ressourcen für die Kriegsprävention und Verhinderung von Kriegen wie die für Kriege ausgeben, wäre die Welt friedlicher.

noam
15.08.2021, 13:20
Würde die Welt nur1/10 der wirtschaftlichen, politischen und intellektuellen Ressourcen für die Kriegsprävention und Verhinderung von Kriegen wie die für Kriege ausgeben, wäre die Welt friedlicher.

Das Problem ist eben, dass es keine Weltpolizeibehörde gibt.

Ja Krieg ist scheiße, Krieg erfordert immer Opfer auf allen Seiten und bringt auch auf allen Seiten in Angesicht des Todes das schlechteste im Menschen zum Vorschein. Dennoch kommen diplomatische Sanktionen an Grenzen und was dann? Überlassen wir dann die Menschen ihrem Schicksal? Jeder der für Asyl und Zuwanderung ist, muss eben die andere Seite der Medaille auch kennen und das heißt eben zur Not auch militärische Intervention. Diese per se abzulehnen kann keine Lösung sein.

Körbel
15.08.2021, 15:09
Gibt / Gab es deiner Ansicht nach einen Konflikt auf der Welt, der durch militärische Intervention dritter, die Lebenssituation vor Ort für die Menschen nachhaltig im Sinne der intervenierenden Kräfte (westliche Welt) verbessert hat?


Nein und wird es auch niemals geben.

Das Problem ist eben, dass .......


...... die machtgeilen Vollidioten niemals aussterben werden. :dresche

Und wenns nicht um Macht geht, dann um irgendeinen religiösen Scheiss.
Nach so vielen Tausenden von Kriegen steht eins nur fest:

Der Mensch ansich ist ein Arschloch!

keko#
15.08.2021, 18:34
Ich denke, es ist ein sehr grosser Irrtum, anzunehmen, das Hauptmotiv der nach dem 2. Weltkrieg jeweils begonnenen meisten Kriege durch die USA wären die Menschenrechte oder die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen. Bei den nationalen Befreiungskriegen standen die USA und die NATOstaaten meistens auf Seiten der Kolonialisten, in Lateinamerika auf Seiten der Militärdiktaturen, in Kambodscha, als Vietnam Kambodscha vom Massenmörder Pol Pot befreite, sogar auf Seiten von Pol Pot und der roten Khmers...

Ist bei den Großmächten Russland und China nicht anders. Mir sind die Amerikaner trotzdem lieber.
:Blumen:

qbz
15.08.2021, 19:02
Ist bei den Großmächten Russland und China nicht anders. Mir sind die Amerikaner trotzdem lieber.
:Blumen:

Es ging doch um eine Antwort auf eine Frage von Noam über westliche Interventionen im Zusammenhang mit scheinbaren "Menschenrechtskriegen". Die frühere UDSSR, Russland oder China war nicht gefragt, da darf man die auch mal weglassen, oder? :)

Hafu
15.08.2021, 19:06
Es ging doch um eine Antwort auf eine Frage von Noam über westliche Interventionen im Zusammenhang mit scheinbaren "Menschenrechtskriegen". Die frühere UDSSR, Russland oder China war nicht gefragt, da darf man die auch mal weglassen, oder? :)

Wie wäre es, für dieses (durchaus wichtige und diskussionswürdige) Thema einen eigenen Thread zu erstellen?

Ich sehe da wenig Bezug zur Bundestagswahl-

qbz
15.08.2021, 19:09
Wie wäre es, für dieses (durchaus wichtige und diskussionswürdige) Thema einen eigenen Thread zu erstellen?

Ich sehe da wenig Bezug zur Bundestagswahl-

Ich schon und den habe ich auch deutlich ausgedrückt mit Zitaten von Annalena Baerbock zur europäischen Armee und zum Thema der Beteiligung der Bundeswehr an Kriegen im Ausland. Das betrifft auch Mali z.B. Da sind die Erfahrungen aus der Bundeswehrstationierung in Afghanistan bedeutsam. Man kann die Aussenpolitik doch nicht aus der Wahl ausklammern, für mich ist das ein zentrales Politikfeld.

Für die Diskussionen über die politische Situation in Afghanistan hingegen wäre ein eigener Thread sicher sinnvoll.

Hafu
15.08.2021, 20:03
... Man kann die Aussenpolitik doch nicht aus der Wahl ausklammern, für mich ist das ein zentrales Politikfeld.
...

Absolut. Ich habe ja auch vorgestern geschrieben, dass die Außenpolitische Positionen der Linken und die nicht zu Ende gedachten Positionen der Linken in ihrem Verhältnis zum totalitären Regime in Russland bzw. auch zum Umgang mit Weißrussland neben vielen anderen blinden Flecken das Hauptargument sind, warum diese Partei für mich nicht wählbar ist.

Man kann ja eine Wahlentscheidung nicht von ein paar sinnvollen innenpolitischen Ansichten zu Klimaschutz und Mindestlohn abhängig machen und die Außenpolitik ausklammern. Gerade der Klimaschutz hat viel mit Außenpolitik zu tun und wenn Deutschland bei sonstigen (und zukünftigen) außenpolitischen Krisen stets nur auf seine eigenen Interessen schauen würde und die Interessen seiner Bündnispartner ausklammern würde, dann wird es auch keine gemeinsame nationenübergreifende Initiativen zur Co2-Reduktion geben.

Die Beweggründe der Afghanistan-Intervention der USA und inwieweit sich Deutschland einer Mithilfe vor 20 Jahren hätte verweigern können, eignet sich aber nicht wirklich für eine aktuelle Wahlentscheidung.

Anders als der aktuelle Umgang mit Afghanistan und den langjährigen Ortskräften im Jahr 2021:
Noch vor ein paar Tagen, als der Vormarsch der Taliban längst in vollem Gang war versuchte die Union (=unionsgeführtes Innenministerium) mit ausdrücklicher Unterstützung des Kanzlerkandidaten Scholz (im ZDF-Sommerinterview) straffällig gewordene afghanische Asylbewerber nach Kabul abzuschieben.
Die Grünen (und übrigens auch die Linken) haben diese Praxis, die auf der irrwitzigen Hypothese des auswärtigen Amtes beruhte, dass Afghanistan im August 2021 ein sicherer Abschiebestaat sei, aufs Schärfste kritisiert.

Ende Juni hatte die Grüne Bundestagsfraktionbeantragt, ein Gruppenverfahren zur unbürokratischen Aufnahme hochgefährdeter langjähriger afghanischer Ortskräfte einzuführen. (https://www.gruene-bundestag.de/themen/sicherheitspolitik/abzug-der-bundeswehr-aus-afghanistan)
Union und SPD haben diesen Antrag abgelehnt.
Seit wenigen Tagen hat die aktuelle Regierung aber eine Kehrtwendung vollzogen und versucht hastig noch einige wenige Ortskräfte auszufliegen. Für die große Mehrheit wird diese geänderte politische Lage wohl zu spät kommen.

Das ist ein mögliches Wahlkampfthema, nicht Entscheidungen längst in Rente befindlicher früherer US- und Bundesregierungen.

qbz
15.08.2021, 20:34
.....
Das ist ein mögliches Wahlkampfthema, nicht Entscheidungen längst in Rente befindlicher früherer US- und Bundesregierungen.

Es handelt sich doch um die Entscheidungen des Bundestages, in dem über die gesamte Zeit Jahr für Jahr die Stationierung der Bundeswehr in Afghanistan auch von den Grünen und Annalena Baerbock sowie der FDP in einer breiten Koalition unterstützt wurde und nicht allein der Regierung, wie Du es darstellst. Ausserdem gehört es zur Programmatik der Grünen, CDU/CSU, SPD, FDP, dass sich die Bundeswehr an Auslandseinsätzen wie in Afghanistan oder in Mali beteiligt(e). Insofern spielt genau dieses Thema auch für die Zukunft eine wichtige und auch umstrittene Rolle in der Aussenpolitik, weil bekanntlich grössere Teile der Bevölkerung (als die Parlamentsmehrheiten dafür) die Afghanistanstationierung der Bundeswehr und auch andere Auslandseinsätze in Kriegsgebieten ablehnen. Und die Linke brachte und wird das im Parlament zum Glück zum Ausdruck bringen!

Natürlich ist auch der Umgang mit Flüchtlingen generell und aus Afghanistan ein Thema. Ich glaube, da würden die Grünen und die Linke leicht einen Konsens finden. Ich habe das übrigens inbezug auf die Afghanistan Flüchtlinge und Unterstützer der Bundeswehr schon vor Monaten im Flüchtlingsthread thematisiert.

Hafu
15.08.2021, 20:56
Es handelt sich doch um die Entscheidungen des Bundestages, in dem über die gesamte Zeit Jahr für Jahr die Stationierung der Bundeswehr in Afghanistan auch von den Grünen und der FDP in einer breiten Koalition unterstützt wurde und nicht allein der Regierung, wie Du es darstellst...

Wenn ich mir -nur als Beispiel- den Beschluss von 2017 herauspicke zur Fortsetzung des Afghanistaneinsatzes , dann sehe ich dort (genauso wie bei allen späteren Fortsetzungsbeschlüssen des Bundestags) , dass die Mehrheit der Grünen-Bundestagsfraktion gegen eine Fortsetzung gestimmt haben.
(https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/19/abstimmungen/verlaengerung-des-bundeswehreinsatzes-afghanistan-2017)

Bei den Linke haben alle dagegen gestimmt. Und wenn du das gut findest, dann kannst du auch gleich der AFD applaudieren, denn auch in dieser Fraktion haben ausnahmslos alle gegen eine Fortsetzung des Bundeswehrmandats in Afghanistan gestimmt.

Es gibt gute Gründe sehr genau zu untersuchen, was in Afghanistan alles falsch gemacht worden ist und ob man den Einsatz überhaupt hätte beginnen sollen, aber was ein überhastetes Ende des Einsatzes, so wie es jetzt von den USA (und stümperhaft flankiert von der aktuellen Regierung) umgesetzt wurde für die Menschen in Afghanistan (insbesondere auch die Frauen, die immerhin fast zwei Jahrzehnte lang Schulen besuchen durften) bedeutet, kann man gerade sehr eindrücklich beobachten.

sabine-g
15.08.2021, 21:05
Ich frage mich: wo kommen die taliban auf ein Mal alle her , dass sie die Macht haben ganz Afghanistan von jetzt auf gleich einzunehmen?

Edit: vielleicht sind ja einige oder sogar sehr viele erfreut über diesen Umstand, mal abgesehen von den derzeitigen Leidtragenden

qbz
15.08.2021, 21:09
Wenn ich mir -nur als Beispiel- den Beschluss von 2017 herauspicke zur Fortsetzung des Afghanistaneinsatzes , dann sehe ich dort (genauso wie bei allen späteren Fortsetzungsbeschlüssen des Bundestags) , dass die Mehrheit der Grünen-Bundestagsfraktion gegen eine Fortsetzung gestimmt haben.
(https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/19/abstimmungen/verlaengerung-des-bundeswehreinsatzes-afghanistan-2017)
....


Okay, danke, dass Du da nachgeschaut hast. Ich hatte das für diese Jahre nicht mehr einzeln recherchiert. Allerdings würde ich in der Regierung mit Beteiligung CDU/CSU und mit den jetzigen Fraktionsvorsitzenden eher wieder eine geschlossene Abstimmung der Grünen Fraktion pro Bundeswehrauslandseinsätze erwarten und man kann sich relativ sicher sein, wie Baerbock oder Habeck abgestimmt hatten.

Applaudierst Du der AFD, weil sie mal zufällig gleich wie die Grünen, SPD, FDP oder CSU bei einem Antrag abstimmen? Weshalb soll ich das tun? :Nee:

merz
15.08.2021, 21:32
Ich frage mich: wo kommen die taliban auf ein Mal alle her , dass sie die Macht haben ganz Afghanistan von jetzt auf gleich einzunehmen?


Die Erklärung die im Moment gegeben wird: die waren die ganze Zeit schon da, wurden aber von den ausländischen Kräften in Schach gehalten und haben geduldig gewartet. Der Aufbau einer eigenen afghanischen Armee - auf die Biden noch im Juli viel gegeben hat - ist gescheitert, einfach kollabiert....

m.

sabine-g
15.08.2021, 21:45
Die Erklärung die im Moment gegeben wird: die waren die ganze Zeit schon da, wurden aber von den ausländischen Kräften in Schach gehalten und haben geduldig gewartet. Der Aufbau einer eigenen afghanischen Armee - auf die Biden noch im Juli viel gegeben hat - ist gescheitert, einfach kollabiert....

m.
Die laufen in schlappen durch die Gegend und haben nur leichte waffen.
Ich verstehe es nicht

qbz
15.08.2021, 21:48
Die Erklärung die im Moment gegeben wird: die waren die ganze Zeit schon da, wurden aber von den ausländischen Kräften in Schach gehalten und haben geduldig gewartet. Der Aufbau einer eigenen afghanischen Armee - auf die Biden noch im Juli viel gegeben hat - ist gescheitert, einfach kollabiert....

m.

Auch die Bundeswehr hat Tausende von Soldaten der »Afghan National Army« (209. Armeekorps wie SPON berichtet) , ausgebildet und trainiert sowie das KSK eine spezielle Kommandoeinheit.

Durch die sog. "Afghanisierung" des Krieges haben die letzten Jahre die Verluste die Infanterie der »Afghan National Army« erlitten, ca. 45 000 Tausend, nicht die NATO, welche hauptsächlich aus der Luft und mit Drohnen operierte und ihre Stützpunkte verbarrikadierte. Wofür sollten die einfachen Soldaten jetzt weiter ihr Leben aufs Spiel setzen und kämpfen, wenn quasi die Auftraggeber (NATO) abzogen. Für korrupte Marionettenregierungen und Offiziere, welche sich teilweise gleich nach dem Abzug der NATO ins Ausland absetzten? Wiederum andere haben vermutlich mit den Talibans regionale Deals geschlossen, damit es zu keinen Kämpfen kommt.

TRIPI
16.08.2021, 03:52
Biden am 8. Juli zur Lage in Afghanistan. Sorry dass ich es nur noch auf 9gag gefunden habe, aber was solls. (https://9gag.com/gag/aQo5M7W)