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Vollständige Version anzeigen : Hartz IV - demnächst 364 Euro?


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Pascal
28.09.2010, 15:32
Hmm, ja genau... wann hat man Abi? Mit 19... sind also zwei Jahre schon mal weg von den dreien. Und dann ein Studium in einem Jahr?
:Nee:

Fakt ist, das Studium wird so gut wie nicht angerechnet.
Leistungen nehmen wir übrigens alle täglich in Anspruch... ob du nun über eine Strasse fährst oder mit deinem Hund im Park Gassi gehst...

Mit G8 schon mit 18 :)
und schwupps wird aus "Studium wird nicht" ..."so gut wie nicht"...zur Hälfte...angerechnet...;)

Superpimpf
28.09.2010, 16:10
Äusserst erheiternd finde ich immer, dass studieren als Form der Ausnutzung des Staates angesehen wird. Ich könnte mich kringeln vor lachen.

Der Durchschnitt der Studierten bringt dem Staat natürlich im Leben nach dem Studium mehr ein als er gekostet hat, trotz allem sind pro Studenten mehrere! hunderttausend Euro an Ausgaben einzuplanen wenn du es mal runterbrichst.

Gonzo
28.09.2010, 16:34
naaajaaa, aber das sind Visionen die vielleicht mal in ein paar hundert Jahren in Frage kommen ...----nachm dritten Weltkrieg

Ist jetzt ein bißchen spät, hat nichts direkt mit Hartz IV zu tun, aber ich wollte doch noch darauf antworten:

Die "paar hundert Jahre" könnten auch in ein "paar Jahrzehnte" verwandeln. Er argumentiert stark verkürzt so:

Die Produktivität ist durch Erfindungen, technischen Fortschritt usw. schon immer kontinuierlich angestiegen und wird dies auch weiter tun. Ein normaler Prozeß in einer wettbewerbsorientierten freien Marktwirtschaft. Durch die Globalisierung wurde/wird dieser Prozeß noch weiter beschleunigt. Das bedeutet, daß auch zukünftig die benötigten Güter mit immer weniger Arbeitskräften hergestellt werden können. Nur ein Teil der wegfallenden Stellen kann durch das Entstehen neuer Industrien/Innovationen/Dienstleistungen aufgefangen werden, so daß die Arbeitslosenzahl immer weiter ansteigen muß. Es ist einfach nicht mehr genügend Arbeit für alle da. Und dieses Grundproblem läßt sich auch nicht nur durch eine gute Ausbildung lösen.

Aus der Situation tendenziell immer weiter steigender Arbeitslosigkeit sieht er enormen sozialen Sprengstoff entstehen, die die Gesellschaft an die Grenze ihrer Belastbarkeit und darüberhinaus bringen könnte.

Eine Standardlösung bietet er nicht. Er sagt nur, daß man mit dem existierenden Gesellschafts-/Wirtschaftssystem (z.B. Stichwort Generationenvertrag) diese Probleme nicht lösen kann und das man alternative Lösungsmöglichkeiten suchen muß, die aus heutiger Sicht evtl. völlig abstrus und abwegig erscheinen.

maifelder
28.09.2010, 16:47
Eine Standardlösung bietet er nicht. Er sagt nur, daß man mit dem existierenden Gesellschafts-/Wirtschaftssystem (z.B. Stichwort Generationenvertrag) diese Probleme nicht lösen kann und das man alternative Lösungsmöglichkeiten suchen muß, die aus heutiger Sicht evtl. völlig abstrus und abwegig erscheinen.



Bürgerkrieg, Geburtenkontrolle a la China?

Gonzo
28.09.2010, 16:54
Bürgerkrieg, Geburtenkontrolle a la China?

Das Erste hat ja früher die Probleme immer von selbst gelöst. Einmal die große Reset-Taste gedrückt und es ging wieder von vorne los :Cheese:

Stefan
28.09.2010, 17:37
Das bedeutet, daß auch zukünftig die benötigten Güter mit immer weniger Arbeitskräften hergestellt werden können. Nur ein Teil der wegfallenden Stellen kann durch das Entstehen neuer Industrien/Innovationen/Dienstleistungen aufgefangen werden..............

Es stehen aber auch weniger Arbeitskräfte zur Verfügung, die zukünftig irgendwas herstellen können:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/Tabellen/Content50/Bevoelkerungsvorausberechnung,templateId=renderPri nt.psml

ironlollo
28.09.2010, 18:57
ich kann dazu nicht viel beitragen, nur eines:
Meine Frau ist bei einer Wohnungsbaugesellschaft tätig.
Dort hat sie einige Kunden, die durch Hartz IV einen
Wohnberechtigungsschein (weiß nicht genau ob der so heißt) haben.
Diesen Kunden steht ein Anstreicher zu, der für den entsprechenden
Tapetenwechsel sorgt, Fußboden, etc.

Also ich habe das bisher nur in wirklichen Ausnahmefällen gewährt. Bitte hier nicht verallgemeinern.

Alleinerziehend mit 2 Kindern bekommen ca. 55qm bezahlt, inkl. Nebenkosten.

Es sind 72m² (bei 3 Personen) und die Kosten werden nur übernommen, wenn die Miete angemessen ist. Also auch hier wird nicht jede Wohnung finanziert. Genauso verhält es sich bei den Nebenkosten. Übernahme nur, wenn angemessen. Es werden somit mehr eingereichte Wohnungsangebote abgelehnt, weil zu groß, zu teuer etc., als genehmigt.

Obendrauf kommen dann die ~400€ Hartz IV + 2 Kindergeld + Erziehungsgeld + Schulbücher +...

Fast alle Einkünfte (auch Kindergeld) werden als Einkommen auf die gewährten Leistungen angerechnet.


Ich finde einige Kommentare hier echt sehr stammtischlastig und pauschalisiert...

titansvente
28.09.2010, 20:21
Ich finde in diesem Zusammenhang die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens <<klick (http://grundeinkommenimbundestag.blogspot.com/)>> <<klick (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3Bsa=details%3Bpetition= 1422)>> eine sehr zukunftsweisende Vision.

Der Sozialneiddebabtte würde der Nähboden entzogen und man würde zudem den riesigen Bürokratieapparat abbauen und die Gestzbücher ausdünnen :Huhu:

neonhelm
28.09.2010, 20:24
Ich finde einige Kommentare hier echt sehr stammtischlastig und pauschalisiert...

Dem kann ich nur zustimmen.

-------

Ich bin stolz, in einem Land zu leben, das für alle ein 'menschenwürdiges' Leben möglich macht. Was für eine großartige Errungenschaft. Dafür gebe ich gern.

Ich bin beschämt, dass ein Land wie unseres mittlerweile wieder Volksküchen hat.

Zur Diskussion:

Wie bei allem anderen auch: Wenn jemand ein Leben mit ALG2 für erstrebenswert hält oder auf das süße Nichtstun mit 365€ im Monat neidisch ist, dann soll er es doch bitte tun.

Stefan
28.09.2010, 20:27
Eine Auflistung der Regelsätze in der FAZ:

http://www.faz.net/s/RubC9401175958F4DE28E143E68888825F6/Doc~EEA61419361F942778B2B3F79F70EC313~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

3-rad
28.09.2010, 20:27
Also ich habe das bisher nur in wirklichen Ausnahmefällen gewährt. Bitte hier nicht verallgemeinern.

ja du

Es sind 72m² (bei 3 Personen) und die Kosten werden nur übernommen, wenn die Miete angemessen ist. Also auch hier wird nicht jede Wohnung finanziert. Genauso verhält es sich bei den Nebenkosten. Übernahme nur, wenn angemessen. Es werden somit mehr eingereichte Wohnungsangebote abgelehnt, weil zu groß, zu teuer etc., als genehmigt.

ist ja noch schlimmer, 72qm

Fast alle Einkünfte (auch Kindergeld) werden als Einkommen auf die gewährten Leistungen angerechnet.


Ich finde einige Kommentare hier echt sehr stammtischlastig und pauschalisiert...
finde ich nicht.


....

Meik
28.09.2010, 21:13
Wie bei allem anderen auch: Wenn jemand ein Leben mit ALG2 für erstrebenswert hält oder auf das süße Nichtstun mit 365€ im Monat neidisch ist, dann soll er es doch bitte tun.

Auf das Nichtstun und viel Zeit für´s Training haben durchaus. Aber nur Nichtstun und nur 365€, naja, finde ich persönlich nicht wirklich erstrebenswert.

Dass immer weniger Arbeitskräfte für die Produkte benötigt werden ist eine Entwicklung die man nicht aufhalten kann. Aber die Entwicklung dass die paar dann für einen Billiglohn arbeiten um überhaupt einen Job zu bekommen und sich ein paar Wenige die Taschen voll machen darf nicht die Folge sein. Man kann z.B. auch den Weg verkürzter Wochenarbeitszeiten gehen, damit bekommen mehr Leute Arbeit. Längere Lebensarbeitszeit bei so vielen jungen Arbeitslosen finde ich auch einen zweifelhaften Weg.

JF1000
28.09.2010, 21:17
Ich will ja nichts sagen, aber ich verdiene nicht sooo schlecht, aber entsprechend hoch ist meine Kranken-, Renten-, und Pflegeversicherung und die Steuern, die ich zahle. Wenn ich dann noch Miete und Internet abziehe(was Hartzis alles bezahlt bekommen), bleibt bei mir auch nicht gerade sehr viel übrig.
Ich denke es geht vielen so.

Na ich glaube nicht das diese Menschen auch Internet bezahlt bekommen. Von den anteiligen Beträgen kann man das ja wohl kaum?!
Schau Dir doch mal den Posten für Haushaltsgeräte an...wer in Hartz4 gerät, muss ja nicht unbedingt vor kurzem eine Waschmaschiene erworben haben. Was ist, wenn diese defekt ist? Da reichen die monatlichen Positionen dafür nicht. Es geht ja dann auch noch um Kleidung, Bewerbungen, etc.
Gerade war ein Bericht im MDR...über 1 Mio müssen die Tafeln in Anspruch nehmen...das ist nicht schön dort betteln gehen zu müssen...

kullerich
28.09.2010, 21:34
Dass immer weniger Arbeitskräfte für die Produkte benötigt werden ist eine Entwicklung die man nicht aufhalten kann. Aber die Entwicklung dass die paar dann für einen Billiglohn arbeiten um überhaupt einen Job zu bekommen und sich ein paar Wenige die Taschen voll machen darf nicht die Folge sein. Man kann z.B. auch den Weg verkürzter Wochenarbeitszeiten gehen, damit bekommen mehr Leute Arbeit. Längere Lebensarbeitszeit bei so vielen jungen Arbeitslosen finde ich auch einen zweifelhaften Weg.

Du bist nicht auf Stand, was die Beschäftigungszahlen angeht, oder? Es sind so viele Leute in Lohn und (naja, etwas...) Brot wie noch nie in D seit der Wiedervereinigung, über 40 Mio. Es gibt nicht "keine Arbeit", es gibt eher
- Arbeit nicht da, wo die Leute hinwollen (wenig Arbeit in meckpomm, eher mehr um Stuttgart)
- Arbeit nicht hier für Leute, die wenig vorzeigbare Bildungsabschlüsse haben
(ja, das ist pauschalisierend und gegenüber einigen ungerecht)...

Meik
28.09.2010, 22:06
Du bist nicht auf Stand, was die Beschäftigungszahlen angeht, oder? Es sind so viele Leute in Lohn und (naja, etwas...) Brot wie noch nie in D seit der Wiedervereinigung

Statistisch ja. Aber wie viele davon haben wirklich einen Vollzeitjob mit dem sie den Lebensunterhalt von sich bzw. ihrer Familie decken können?

Anja
28.09.2010, 22:30
Statistisch ja. Aber wie viele davon haben wirklich einen Vollzeitjob mit dem sie den Lebensunterhalt von sich bzw. ihrer Familie decken können?

Ein Viertel meines Kundenstamms sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die damit ihren Lebensunterhalt (bzw. den ihrer Familie) nicht sichern können.

DragAttack
28.09.2010, 23:11
Ich finde in diesem Zusammenhang die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens <<klick (http://grundeinkommenimbundestag.blogspot.com/)>> <<klick (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3Bsa=details%3Bpetition= 1422)>> eine sehr zukunftsweisende Vision.

Der Sozialneiddebabtte würde der Nähboden entzogen und man würde zudem den riesigen Bürokratieapparat abbauen und die Gestzbücher ausdünnen :Huhu:Absolute Zustimmung.


Interessant ist übrigends folgendes:
Daher wird für 2010 ein Regelsatzniveau bei Alleinstehenden von 4.368 Euro (364 Euro/Monat) und bei Ehepaaren von 7.860 Euro (655 Euro/Monat) in Ansatz gebracht.
Quelle hierfür ist ein Entwurf zum Existenzminimumbericht (http://www.bundesfinanzministerium.de/DE/Buergerinnen__und__Buerger/Familie__und__Kinder/Familienleistungen/126__Existentmini__anl,templateId=raw,property=pub licationFile.pdf) aus Oktober 2008. Wie glaubwürdig ist es, dass die vollkommen transparente und ergebnisoffene Neuberechnung zufällig exakt zu dem vor zwei Jahren nach verfassungswidriger Berechnungsmethode festgelegten Ergebnis führt?

Ich sehe in dem Verhalten von Frau Leyen eine vorsätzliche Missachtung des Verfassungsgerichturteils und des Grundgesetzes.
Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.
Wäre es zuviel verlangt von Frau Leyen zu erwarten, dass sie ihre politische Zukunft an die Verfassungsmäßigkeit ihres Handelns knüpft?

Gruß Torsten

Gelbbremser
28.09.2010, 23:16
........................
Ich bin stolz, in einem Land zu leben, das für alle ein 'menschenwürdiges' Leben möglich macht. Was für eine großartige Errungenschaft. Dafür gebe ich gern.

Ich bin beschämt, dass ein Land wie unseres mittlerweile wieder Volksküchen hat.

Zur Diskussion:

Wie bei allem anderen auch: Wenn jemand ein Leben mit ALG2 für erstrebenswert hält oder auf das süße Nichtstun mit 365€ im Monat neidisch ist, dann soll er es doch bitte tun.

Das ist mal ´n klasse Beitrag, dem ich mich nur anschliessen kann:)

Campeon
29.09.2010, 08:30
Der Sozialneiddebabtte würde der Nähboden entzogen und man würde zudem den riesigen Bürokratieapparat abbauen und die Gestzbücher ausdünnen :Huhu:

Ein Deutscher der nicht neidisch ist???
Das gibts doch garnicht!!!


Ich bin stolz, in einem Land zu leben, das für alle ein 'menschenwürdiges' Leben möglich macht. Was für eine großartige Errungenschaft. Dafür gebe ich gern.


Da bist du aber einer der wenigen!
Leider!

Gonzo
29.09.2010, 08:48
Es stehen aber auch weniger Arbeitskräfte zur Verfügung, die zukünftig irgendwas herstellen können:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/Tabellen/Content50/Bevoelkerungsvorausberechnung,templateId=renderPri nt.psml

Da hast Du Recht, das entschärft die Lage natürlich. Zusätzlich sieht es bzgl. der Rentenproblematik auch wieder besser aus, wenn die Graphik der Altersverteilung nicht mehr aussieht wie ein Atompilz, d.h. wenn die Generation der Babyboomer vom Rentnerdasein unter die Erde gewechselt ist. Dauert aber noch ein bißchen.

docpower
29.09.2010, 11:04
Es ging hier um die Steuerlast. Ich sehe bei relativ hohen Einkommen einfach nicht die Notwendigkeit, die Steuerlast zu senken, weil den Beziehern dieser hohen Einkommen dadurch kein echter Nachteil entsteht. Schlicht und einfach.


Zum Einen:
Mit 100TEURO/im Jahr kannst Du Dir wohl kaum eine "Luxusjacht" leisten.
Zum Anderen:
Bist Du Dir eigentlich bewusst, wo die "Besserverdiener" ausser der Steuerlast viel mehr Geld ausgeben müssen, als der Normalverdiener? Das fängt zum Beispiel beim Kindergartenbeitrag an.
Zum Dritten:
Meist tragen die "Besserverdiener" die Verantwortung für die Jobs der "Anderen". "Selbstständig" kommt von "selbst" und "ständig". Da fehlt die oft die Zeit zum Shoppen, wobei ein bissel weniger Steuerlast auch ein bissel mehr zum Ausgeben animieren würde.

neonhelm
29.09.2010, 11:39
wobei ein bissel weniger Steuerlast auch ein bissel mehr zum Ausgeben animieren würde.

Du wolltest 'Anlegen' schreiben, oder? ;)

Nordexpress
29.09.2010, 11:56
Zum Einen:
Mit 100TEURO/im Jahr kannst Du Dir wohl kaum eine "Luxusjacht" leisten.

Nein, sicher nicht, aber was ich gemeint hab, ist glaub ich schon rübergekommen, oder?

Zum Anderen:
Bist Du Dir eigentlich bewusst, wo die "Besserverdiener" ausser der Steuerlast viel mehr Geld ausgeben müssen, als der Normalverdiener? Das fängt zum Beispiel beim Kindergartenbeitrag an.

okay, wieder was gelernt, beim Kindergarten fehlt mir noch der Blickwinkel
Aber betrifft das wirklich sooo viele Ausgaben?

Zum Dritten:
Meist tragen die "Besserverdiener" die Verantwortung für die Jobs der "Anderen". "Selbstständig" kommt von "selbst" und "ständig". Da fehlt die oft die Zeit zum Shoppen, wobei ein bissel weniger Steuerlast auch ein bissel mehr zum Ausgeben animieren würde.

und für diese Verantwortung sollen sie auch mehr verdienen, hab ich ja auch nicht in Abrede gestellt.
in Arne's Beispielrechnung betrug der Einkommensunterschied von 770.000 € nach Steuern auf 25 Jahre halt immer noch aus meiner Sicht einen dicken Batzen Geld. immerhin umgerechnet ca. 30.000 Euro jährlich bzw. ca. 2.500 Euro monatlich
Mit diesem Betrag sollte es Person A absolut möglich sein, ein im Vergleich "sehr gutes" Leben zu führen. Mit Annehmlichkeiten, von denen Person B bei 30.000€ Jahreseinkommen vermutlich nur träumen könnte (Reisen, Freizeit, teure Hobbies...).
Wobei ich zugebe: eine Steigerung der Annehmlichkeiten nach oben durch weniger Steuerlast findet sich sicher immer.
Ob man's braucht, wenn andere "nix" haben, muss jeder für sich selbst entscheiden.

keko
29.09.2010, 12:05
Statistisch ja. Aber wie viele davon haben wirklich einen Vollzeitjob mit dem sie den Lebensunterhalt von sich bzw. ihrer Familie decken können?

Diese Zahl nimmt ab und die Zahl sog. "prekärer Arbeitsverhältnisse" steigt.

http://www.boeckler-boxen.de/1920.htm

Deutschland wird zum Billiglohnland! Im Moment nützt scheinbar nur Bildung, aber diese erreicht nicht jeden. Dazu kommt das demographische Problem, auf das wir mit Vollgas zurennen. Das sind alles keine gute Aussichten.

Helmut S
29.09.2010, 12:08
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden, redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer. Da zahl ich lieber n paar Euronen mehr für Harz IV Empfänger. Die meisten davon werden's schon brauchen, also sollen sie's auch kriegen.

neonhelm
29.09.2010, 12:12
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden...

Mit 365€ ist man mittlerweile schon Besserverdienender...? :Lachen2:

keko
29.09.2010, 12:12
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden, redet lieber über die DINKs. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer. Da zahl ich lieber n paar Euronen mehr für Harz IV Empfänger. Die meisten davon werden's schon brauchen, also sollen sie's auch kriegen.

Willst du Kinder gegen Geld aufwiegen? :cool:

Das Wichtigste, was ich meinen Kindern beibringen kann, sind Sprachen. Damit sie später mal genauso woanders leben können und hier nicht die Rente für DINKs erwirtschaften müssen. :Cheese:

ironlollo
29.09.2010, 12:14
Deutschland wird zum Billiglohnland!

Jep. Habe hier nicht wenige Fälle, wo trotz Vollzeitjob (wegen Niedriglohn) der Lebensunterhalt nicht bestritten werden kann und aufstockend Hartz4 gezahlt wird. Und das finde ich, kann nicht sein. Mehr als wirklich arbeiten, kann man ja auch nicht und es gibt eben nicht nur Akademiker etc. und bei vielen ist die Bildung eben nicht besonders. Aber auch die sollten m.E. wenn sie auch Vollzeit arbeiten, den Lebensunterhalt für sich und die Familie sicherstellen können.

Helmut S
29.09.2010, 12:14
Willst du Kinder gegen Geld aufwiegen? :cool

Nein. Du weißt genau was ich meine.

keko
29.09.2010, 12:16
Zum Dritten:
Meist tragen die "Besserverdiener" die Verantwortung für die Jobs der "Anderen". "Selbstständig" kommt von "selbst" und "ständig". Da fehlt die oft die Zeit zum Shoppen, wobei ein bissel weniger Steuerlast auch ein bissel mehr zum Ausgeben animieren würde.

Mir bricht das Herz :Cheese: Die meisten Selbständigen, die ich kenne oder kannte, denken zuerst nur an sich, mehr noch als alle anderen. Die Geschichte mit der "Last der Verantwortung" (--> deshalb besserer Verdienst) nehm ich kaum noch jemandem ab.

titansvente
29.09.2010, 12:19
(...) Im Moment nützt scheinbar nur Bildung, aber diese erreicht nicht jeden. Dazu kommt das demographische Problem, auf das wir mit Vollgas zurennen. Das sind alles keine gute Aussichten.

Das ist wahr. Problem ist nur, und das traut sich keum einer offen auszusprechen, das viele von denen die Transferleistungen erhalten sich garnicht bilden WOLLEN. Klar, keinem ist der Zugang zur Bildung so erschwert wie Menschen/Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen aber es fehlt auch ganz klar die Bildungsbereitschaft, von lebenslangen lernen mal ganz zu schweigen... Um´s auf den Punkt zu bringen, es sind Bildungsverweigerer.
Es geht nur darum so schnell wie möglich Geld zu verdienen um konsumieren zu können. Konsum und Statussymbole sind deren vermeintliche Eintrittskarte in die Gesellschaft. Das sie damit völlig danben liegen ist Ihnen leider in keiner Wiese klar.

Habe ja gestern schon geschrieben, dass ich berufsbedingt sehr viel mit Menschen aus den bildungsfernen Schichten zu tun habe und leider sind die Verhaltensmuster viel zu oft die gleichen - Generationsübergreifend.

Das ist teilweise so frustirierend sich das anzuschauen. Ich schwanke da oft zwischen Mitleid und Abneigung :(

keko
29.09.2010, 12:24
Aber auch die sollten m.E. wenn sie auch Vollzeit arbeiten, den Lebensunterhalt für sich und die Familie sicherstellen können.

Mein Vater konnte das noch als alleinverdienender Facharbeiter: Haus, 3 Kinder, Urlaub. Ich würde sagen, das geht heute nur noch mit Studium + Zuverdienst der Frau. Ich gehe davon aus, dass das in der Generation meiner Kinder nicht mehr reicht. Wir produzieren massenweise "Verlierer" im Kapitalismus: meiner Meinung nach läuft es auf ein paar Superreiche hinaus und in eine irrsinnig große Masse "Verarmter", zu der immer mehr Menschen gehören.

neonhelm
29.09.2010, 12:27
Es geht nur darum so schnell wie möglich Geld zu verdienen um konsumieren zu können.

Da war gerade so ein Banker in der Presse. :cool:

----

Was erwartest du in einer Gesellschaft, die sich über eben diese Symbole definiert?

psyXL
29.09.2010, 12:42
..., redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer.

:Nee:

Helmut S
29.09.2010, 12:44
:Nee:

Bist Du auch so Einer?

docpower
29.09.2010, 12:55
okay, wieder was gelernt, beim Kindergarten fehlt mir noch der Blickwinkel
Aber betrifft das wirklich sooo viele Ausgaben?


Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als Privatversicherter inklusive meinen Kindern. Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer. Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen. Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.

Meik
29.09.2010, 13:06
Das Wichtigste, was ich meinen Kindern beibringen kann, sind Sprachen.

Logisch, sonst kannst du dich in Zukunft mit der Hälfte der Bevölkerung ja nicht mehr unterhalten :Lachen2:

Rhing
29.09.2010, 13:08
... DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. ...

Das ist richtig. Schließlich ist z.B. nicht einzusehen, dass allein aufgrund des Trauscheins Steuervorteile rausspringen. Wenn dann gesagt wird, Ehe und Familie stünden unter dem Schutz des Grundgesetzes, dann muß man auch berücksichtigen, dass für den Gesetzgeber die Ehe ja nur ne Vorstufe für die Familie war und vor dem Hintergrund hat er den Schutz gemeint. Wenn ich dann sehe, was Kindergarten etc. kosten: das kann nicht sein, da muß in der Tat ein Ausgleich her.

... DINKS. ... Das sind die echten Sozialschmarozzer. ...
Bisschen turbo gebürstet, oder? Na ja, jeder blamiert sich auf seine Weise.

Bist Du auch so Einer?
DINKS? Ja.

docpower
29.09.2010, 13:15
Mir bricht das Herz :Cheese: Die meisten Selbständigen, die ich kenne oder kannte, denken zuerst nur an sich, mehr noch als alle anderen. Die Geschichte mit der "Last der Verantwortung" (--> deshalb besserer Verdienst) nehm ich kaum noch jemandem ab.

Na ja. Ob Du es mir abnimmst oder nicht ändert sicher nichts an meiner Grundeinstellung und an meinem Verantwortungsbewusstsein.
Ich hab 14 Angestellte. Ich bin in Gedanken auch immer bemüht, diese Jobs zu erhalten. Von meiner beruflichen Verantwortung hab ich an anderer Stelle bereits geredet.

Helmut S
29.09.2010, 13:19
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

keko
29.09.2010, 13:20
DINKS? Ja.

DINKs sind doch gut!! Während ich um 17 Uhr zu meinen Kindern nach Hause gehe, arbeiten die DINKs gern noch bis 20 Uhr. Um 18 Uhr bin ich dann mit meinen Kindern im Freibad, das von den Überstunden der DINKs finanziert wird ;)

Nordexpress
29.09.2010, 13:23
Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als Privatversicherter inklusive meinen Kindern. Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer. Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen. Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.

d.h. Du als Besserverdienender zahlst im Monat ca. 365€ mehr für Dein Kind betreffende Leistungen als jemand mit geringem Einkommen? Mir fehlt ein wenig die Vorstellungskraft...was ist das denn noch außer Kindergarten?

Genauso die versteckten Steuern. Zum Beispiel? (hab leider keine Zeit jetzt große Recherchen anzufangen)

Sei mir nicht bös, aber das klingt mir vom Gesamteindruck her ziemlich egoistisch. Es gibt halt auch Leut, die haben nicht zufällig nen super Job. und nicht alle von denen sind einfach nur zu faul, sich zu bilden. Ich behaupte mal kühn, der großen Masse fehlt schlicht die Fähigkeit, das Bildungsangebot in unserem Land voll zu nutzen. Es kann nicht jeder eine wissenschaftliche Ausbildung absolvieren, so rein vom Geist her...

Wandergsellin
29.09.2010, 13:31
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

Das verstehe ich jetzt nicht :confused: Wieso belaste ich das Sozialsystem, ohne vorher dafür was getan zu haben??

Helmut S
29.09.2010, 13:35
Das verstehe ich jetzt nicht :confused: Wieso belaste ich das Sozialsystem, ohne vorher dafür was getan zu haben??

Schon mal was von Generationenvertrag und Umlageverfahren gehört?

ika
29.09.2010, 13:41
d.h. Du als Besserverdienender zahlst im Monat ca. 365€ mehr für Dein Kind betreffende Leistungen als jemand mit geringem Einkommen? Mir fehlt ein wenig die Vorstellungskraft...was ist das denn noch außer Kindergarten?


Da hat der Doc sogar noch Glück in einer der Gemeinden zu wohnen in denen der Höchstbetrag relativ niedrig ist. In Hamburg liegt der monatliche Höchstbetrag z.B. bei EUR 504,00. Und nein, dafür braucht es kein weit überdurchschnittliches Einkommen. Und wie Doc schon anführte, das ist nur ein Teil der Ausgaben - neben den STeuern - die "Besserverdienende" zusätzlich leisten.

ducrio
29.09.2010, 13:46
Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als Privatversicherter inklusive meinen Kindern. Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer. Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen. Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.

:-((

Ein Posting zum fremdschämen :( :Nee: :Traurig: :Weinen:

Rhing
29.09.2010, 13:50
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet
- ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er
- gekonnt hätte und
obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?
woher weißt Du das?

zur Ergänzung: und sich um anderweitigen Ausgleich drum herum gedrückt hat.

Setzt aber voraus, dass es ne entsprechende Ausgleichsregelung gibt und die sollte und müßte es geben. So geht das an der Sache vorbei und das weißt Du auch, wenn Du die Emotionen raus nimmst.

psyXL
29.09.2010, 13:53
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

Du hast also Kinder auf Grund unserer demographischen Entwicklung in die Welt gesetzt. Wieviel hast du? 1, 2, 3 oder doch 4? Da geht doch noch was. Halt dich ran. Schließlich geht es doch um die demographische Entwicklung in Deutschland, lachhaft.

Es werden Kinder aus rein egoistischen Motiven in die Welt gesetzt und nicht weil die Eltern die Welt ähm ich meine Deutschland retten wollen.

Ich wiederhole mich gerne: :Nee:

docpower
29.09.2010, 14:04
:-((

Ein Posting zum fremdschämen :( :Nee: :Traurig: :Weinen:

Worüber denn? Interessiert mich.

docpower
29.09.2010, 14:08
Sei mir nicht bös, aber das klingt mir vom Gesamteindruck her ziemlich egoistisch.

Ich bin Dir nicht bös, wir diskutieren hier doch ganz offen und ehrlich.
Ist das egoistisch, wenn ich die Hälfte des Tages damit verbringe, Geld für unsere soziale Gemeinschaft zu erwirtschaften?

Es gibt halt auch Leut, die haben nicht zufällig nen super Job.

So zufällig hat man auch keinen Superjob, den Wenigsten fällt das wie im Paradies in den Schoss, auch wenn das politisch oft so polemisiert wird.

..und nicht alle von denen sind einfach nur zu faul, sich zu bilden.

Davon bin ich auch überzeugt.

Ich behaupte mal kühn, der großen Masse fehlt schlicht die Fähigkeit, das Bildungsangebot in unserem Land voll zu nutzen. Es kann nicht jeder eine wissenschaftliche Ausbildung absolvieren, so rein vom Geist her...

Das glaube ich auch.

Helmut S
29.09.2010, 14:09
Es zählt was hinten raus kommt. Das Motiv ist scheißegal. Und ja: Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist. Nicht nur aber auch.


Ausgleich? Ich brauche keinen Ausgleich. Ich kann für mich und meine Familie mit meinen (zwei) Kindern selbst sorgen. Ich sorg auch noch für meine Eltern, wenn das mal sein muss. Ausgleich brauch ich keinen.

Der Sozialstaat kann aber nicht mehr für sich sorgen. Der braucht den "Ausgleich". Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Rhing
29.09.2010, 14:13
Es zählt was hinten raus kommt. ...
Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Dagegen ist ja nix zu sagen, im Gegenteil: Richtig ist, dass es einen Ausgleich geben muß, eben weil es Eltern natürlich deutlich schwerer fällt, zusätzlich für's Alter vorzusorgen. Jedes Wolfsrudel sorgt besser für den Nachwuchs als Menschen, hab ich mal irgendwo gelesen.

psyXL
29.09.2010, 14:16
Es zählt was hinten raus kommt. Das Motiv ist scheißegal.

Und nochmal: :Nee:


Und ja: Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist.

Glaub ich nicht.

eintrachthaiger
29.09.2010, 14:18
Hier (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,720078,00.html) ein, wie ich finde, sehr gut geschriebener Artikel aus Spiegel Online über die soziologischen Zusammenhänge und Gründe, warum sich die Mitte (, die ja auch hier weitestgehend zum Thema schreibt) so schwer mit der Solidarität tut.

Gonzo
29.09.2010, 14:18
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

Und wie würdest Du Politiker nennen, die einen Teil dieses Sozialsystems (Rentenkasse) zusätzlich belasten, obwohl es damit zweckentfremdet wird und obwohl bekannt ist, daß das bereits vorhandene Problem (s.o.) mit diesem Handeln noch verschärft wird.

Kann man auch mal beim Namen nennen.

Meik
29.09.2010, 14:20
Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist. Nicht nur aber auch.

Verpflichtung? Noch mehr Blagen um die sich der Staat kümmern muss? *malbewusststammtischparoleraushol*

Wir haben eh schon Millionen Arbeitslose, nur Halbtagsbeschäftigte usw. für die wir schon keine Arbeit mehr haben. Was sollen wir da noch mit mehr Kindern? Ist langfristig nicht "gesundschrumpfen" das Mittel der Wahl und nicht noch weiter an immer mehr Überbevölkerung arbeiten? :confused:

Helmut S
29.09.2010, 14:30
Also schaffen wir den Staat ab oder was? Oder enigstens den Sozialstaat oder den Generationenvertrag?


OK. Wegen mir. Dann aber "wirtschaftliches Faustrecht". Mir ganz persönlich würde es dann sicher noch besser gehen. Kümmere ich mich halt nicht um andere - ist das die Konsequenz?

Nordexpress
29.09.2010, 14:34
Ich bin Dir nicht bös, wir diskutieren hier doch ganz offen und ehrlich.
Ist das egoistisch, wenn ich die Hälfte des Tages damit verbringe, Geld für unsere soziale Gemeinschaft zu erwirtschaften?

Nein. Du prangerst es aber an. Das vermittelt den Eindruck, Du würdest die Hälfte Deines Tages lieber nicht für die soziale Gemeinschaft opfern.
Bei mir ist netto auch nur die Häflte vom brutto, aber ganz ehrlich: es ist mir (bis jetzt noch) wurscht. Es reicht mehr als genug. Sehe aber, ein das ich als schmarotzender Kinderloser mich hier einfacher tue als ein Ernährer einer mehrköpfigen Familie. Es würde zwar wohl immer noch gut reichen, aber gewisse freizeitliche Einschränkungen gäbe es wohl dann schon.
(und bitte verzeih die persönliche Bemerkung: Du bist Arzt, oder? mit 14 Angestellten (Praxis?) bist Du sicher in einer anderen Einkommensklasse als ich. von daher kann ich Deine Kritik bzgl. Abgaben nicht ganz verstehen.)



So zufällig hat man auch keinen Superjob, den Wenigsten fällt das wie im Paradies in den Schoss, auch wenn das politisch oft so polemisiert wird.


keine Frage. War von mir auf die "Ausbildungsfähigkeit" der Masse bezogen.

keko
29.09.2010, 14:37
Verpflichtung? Noch mehr Blagen um die sich der Staat kümmern muss? *malbewusststammtischparoleraushol*

Wir haben eh schon Millionen Arbeitslose, nur Halbtagsbeschäftigte usw. für die wir schon keine Arbeit mehr haben. Was sollen wir da noch mit mehr Kindern? Ist langfristig nicht "gesundschrumpfen" das Mittel der Wahl und nicht noch weiter an immer mehr Überbevölkerung arbeiten? :confused:

Falls man so denkt, ist es eh besser, keine Kinder zu haben. Dann nämlich, wenn man beim Nachwuchs immer gleich an irgendwelche ökonomischen Aspekte ins Spiel bringt. Das Thema hatten wir hier ja schon oft...: Kinder rechnen sich nicht, sind ein brutales Minusgeschäft usw. Trotzdem hätte ich gern mehr. (Gewollt) Kinderlose kapieren das nicht. ;)

docpower
29.09.2010, 14:41
Nein. Du prangerst es aber an. Das vermittelt den Eindruck, Du würdest die Hälfte Deines Tages lieber nicht für die soziale Gemeinschaft opfern.


Ohne auf Stammtischniveau zu sinken, aber das ist sicher ein Punkt zum Diskutieren. Es geht hier nicht um fehlende soziale Kompetenz, schon gar nicht um die Bereitschaft zu teilen. Und natürlich ist auch genug da, um meine Bedürfnisse ausreichend zu befriedigen. Aber ist es political incorrectness, sich darüber zu ärgern, dass der eine oder andere Schmarotzer sich auf anderer Leute Arbeit ausruht?
Was ist denn "sozial gerecht"?
Klugschnacker hat da sicher einen sehr schönen Beitrag zu geschrieben....

Stefan
29.09.2010, 14:53
Nein. Du prangerst es aber an. Das vermittelt den Eindruck, Du würdest die Hälfte Deines Tages lieber nicht für die soziale Gemeinschaft opfern.

Vielleicht opfert man gerne einen Teil seines Einkommens für die soziale Gemeinschaft, aber nicht für den Teil der Gesellschaft, der es nur darauf angelegt hat, auf Kosten anderer zu leben.

Stefan

ducrio
29.09.2010, 15:00
Worüber denn? Interessiert mich.

Na dann wollen wir mal :Lachen2:

> Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz
> 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Was ist denn das für ein KiGa? Das ist etwa das 3 fache wie das,
was ich für meine Tochter in einem privaten (nicht subventionierten)
KiGa bezahlt habe? Ist wohl mehr als Kernzeitbetreuung, oder?

> Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die
> gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als
> Privatversicherter inklusive meinen Kindern.
Wo genau subventionierst du die GKV?
Du bist in die PKV gegangen (wahrscheinlich aus monetären Gründen) und
jammerst jetzt über die Beiträge für die Kinder?
Das solltest du als Mediziner aber vorher gewusst haben.
Und ja: ich bin freiwillig Versicherter in einer GKV trotz ich über der
Beitragsbemessungsgrenze liege.

> Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer.
DAS ist richtig peinlich, da gehts um Summen die sind im vergleich
zu der "total cost of ownership" einer Immobilie LÄCHERLICH.
Wenn mich meine Grundsteuer irgendwann mal "drückt" werde ich
meine Bude aber ganz schnell verkaufen.
BTW. wieviel deiner Immobilie setzt du von deiner Steuer ab?

> Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von
> der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen.
^^^^^^^^^^^^
ist das jetzt "fishing for mitleid"?
welche versteckten Steuern sind das, die ich nicht erkenne?

Dunkle Mächte die mich auch bedrohen???? :Gruebeln:
:Lachen2: :Cheese:

> Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.
Welche zahlst du extra, die ich nicht bezahle:confused:


Trotzdem:bussi:

ducrio
29.09.2010, 15:06
So zufällig hat man auch keinen Superjob, den Wenigsten fällt das wie im Paradies in den Schoss, auch wenn das politisch oft so polemisiert wird.

Du willst aber nicht bestreiten, daß es einen direkten Zusammenhang
zwischen der Ausbildung der Eltern und der Kinder gibt, oder?
Und als z.B. Akademiker ist es ein bischen leichter an den "Superjob"
zu kommen, oder?
BTW: was waren deine Eltern von Beruf?

Flitzetina
29.09.2010, 15:09
Du willst aber nicht bestreiten, daß es einen direkten Zusammenhang
zwischen der Ausbildung der Eltern und der Kinder gibt, oder?
Und als z.B. Akademiker ist es ein bischen leichter an den "Superjob"
zu kommen, oder?
BTW: was waren deine Eltern von Beruf?


Es gibt einen Zusammenhang aber keinen zwingenden.

Die Eltern meiner Eltern waren schlichte Malocher. Mein Vater hat nach der Berufsausbildung Abi auf der Abendschule gemacht und dann sein Studium nachgeholt.

Meine Mutter hat einen kaufmännischen Beruf gelernt und fertig.

Ich bastle gerade an meiner Promotion.

Es ist sicher leichter, wenn man aus einem "Akademikerhaushalt" kommt, die gleiche Karriere hin zulegen.
Aber NICHT aus einer solchen Familie zu kommen, bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann.

Nordexpress
29.09.2010, 15:14
Aber ist es political incorrectness, sich darüber zu ärgern, dass der eine oder andere Schmarotzer sich auf anderer Leute Arbeit ausruht?


Ist absolut erlaubt. Sehe ich durchaus genauso. Du hast Dich aber über die Abgabenlast insgesamt geäußert. davon werden ja nicht nur Schmarotzer versorgt. Aber ich glaub, ich hgab kapiert, was Du meinst...


Was ist denn "sozial gerecht"?
Klugschnacker hat da sicher einen sehr schönen Beitrag zu geschrieben....

"Sozial gerecht" muss selbstverständlich auch nach oben hin gelten.

Ich würde die Frage bezüglich der Belastung Hochverdienender (also nicht die Mittelschicht!) nur anders herum angehen und fragen, ab wann die Abgabenlast sozial ungerecht würde.
salopper formuliert:
Nehme ich jemandem etwas weg und er hat danach immer noch mehr als genug: Hat derjenige dann irgendeinen Nachteil erfahren?

Ein Problem hat die Frage allerdings: Wo legt man die Einkommensgrenze fest, ab "man nicht mehr mehr braucht"?
Spätestens hier scheiden sich wohl die Geister.

Pascal
29.09.2010, 15:16
Der Sozialstaat kann aber nicht mehr für sich sorgen. Der braucht den "Ausgleich". Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Die keine Kinder haben, also u.a. Singles zahlen ohnehin mehr Einkommenssteuer. Und mit der Argumentation jemand der zwar Kinder wolle, es aber medizinisch nicht könne, müsse dafür finanziell bestraft werden, öffnet die die Kette für Forderungen a la: übergewichtiger rauchender Hypertoniker der regelmäßig Medikamente nehmen muss, soll mehr Krankenkassenbeitrag zahlen als ein fitter gesunder Triathlet.

Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen. Unterschwellig wird immer allen Singles und DINKS ausschließlich Egomanie unterstellt.

ducrio
29.09.2010, 15:27
Aber NICHT aus einer solchen Familie zu kommen, bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann.

Das hab ich nicht behauptet. Es ist aber STATISTISCH viel viel unwahrscheinlicher.
Und da geben mir alle Statistiken recht:Lachen2: :Lachanfall: :Lachanfall: :Cheese:

:Huhu:

Nordexpress
29.09.2010, 15:34
(...) öffnet die die Kette für Forderungen a la: übergewichtiger rauchender Hypertoniker der regelmäßig Medikamente nehmen muss, soll mehr Krankenkassenbeitrag zahlen als ein fitter gesunder Triathlet.


Das passt hier nicht so recht her, finde ich.
Übermäßig Essen, Rauchen & Saufen gehört (in aller Regel) nicht zu den Grundbedürfnissen des menschlichen Daseins.
Und um sozialen Ausgleich diesbezüglich geht die Diskussion gerade.

OT: wer raucht und ständig am Saufen ist, sollte allerdings mehr in die KK einzahlen als Menschen, die sich einigermaßen fit halten. Medikamente selbst aufkommen. zumindest meine persönliche Meinung. Auf welcher Seite (ambitionierte) LD-Athleten stehen, bleibe mal dahingestellt...

Flitzetina
29.09.2010, 15:34
Das hab ich nicht behauptet. Es ist aber STATISTISCH viel viel unwahrscheinlicher.
Und da geben mir alle Statistiken recht:Lachen2: :Lachanfall: :Lachanfall: :Cheese:

:Huhu:

Das ist aber immer Geld das Thema, nicht primär der Bildungsabschluss. Das korreliert zwar oft, aber eben auch nicht immer.
:Huhu:

titansvente
29.09.2010, 15:36
Es ist sicher leichter, wenn man aus einem "Akademikerhaushalt" kommt, die gleiche Karriere hin zulegen.
Aber NICHT aus einer solchen Familie zu kommen, bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann.

Primär ist es doch entscheident, welche Werte man in der Kindheit aus seinem sozialen Umfeld vermittelt bekommt und welche Skills gespiegelt werden.

So lange Kinder vermittelt bekommen, dass es die materiellen Werte sind, die eine Persönlichkeit ausmachen und nicht die idiellen, so lange läuft da was verkehrt.
Wenn Eltern sleber nicht zum Buch greifen, woher sollen es die Kinder lernen, wieviel Geist in einem Buch stecken kann?

Wenn die Eltern sich nur von Junkfood ernähren und ihren Kleinen den selben Mist auftischen. Woher sollen sie denn wissen wie gut frische Sachen schmecken, geschweige denn kochen lernen?

Viele Eltern aus den bildungsfernen Schichten schaffen es ja nichtmal ihren Kindern "nicht diffamierende" Namen zu geben!
... und der Rest der Gesellschaft springt auf diesen Zug auf.
Neulich habe ich im Radio von einer Studie gehört, in der Grundschullehrern ein Aufsatz vorgelegt wurde. Einmal war der Aufsatz mit Maximilian und einmal mit Kevin unterschrieben. Es war ein und der selbe Wortlaut.

Was denkt Ihr, welcher Aufsatz besser benotet wurde? Der von Kevin oder der von Maximilian?
Das ist eine zum Himmelschreiende Ungerechtigkeit aber so tickt unsere Gesellschaft (und wir) leider.

Ich denke, wir müssen mal weg von diesem Kasten-Denken

Christian80
29.09.2010, 15:37
Von den 40 Seiten hab ich jetzt viele gelesen, und schreib mal kurz, wie es bei mir aussieht.
Da es im Internet immer schön anonym läuft, kann ich ja ehrlich sein.

Ich, männlich, 29 Jahre, ledig.
Beamter mittlerer Dienst
Besodlungsstufe A6

Monatsverdienst:
ca. 1780,- netto
- 180,- € private KV
- 25,- € Rechtsschutz (in diesem Job nie verkehrt)
- 100,- € Lebens- und Rentenvers.
- 600,- € Miete warm für 60qm in Frankfurt
- 150,- € Spritkosten für auf die Arbeit
- 20 ,- € GEZ
- 180,- € Finanzierung vom Auto
- 50,- € für Telefon, Handy und Internet

= 475 Euro pro Monat

Von diesem Geld gehen jetzt ja noch Essen, Kleidung, Freizeitvergnügen u.ä. ab.
Die Zahlen oben sind circa-Werte, die mir spontan eingefallen sind, meine genaue Haushaltsrechnung interesiert hier aber wenig.
Fakt ist, dass ich eigentlich nicht sehr viel mehr Geld zur Verfügung habe, als ein Hartz4-Empfänger.

Dafür leiste ich aber wöchentlich 41-Stunden-Schichtdienst als Vollziehungsbeamter in Deutschlands kriminellster Stadt, und Nacht- , Wochenend- und Feiertagsdienste schaffen im Familien- und Freundeskreis nicht wirklich Frieden. Gratis dazu gibst jede Menge Beschimpfungen, Anfeindungen und manchmal auch Handgreiflichkeiten mit unserer Kundschaft. Und das sind meistens junge Hartz-4-ler.

Gerechterweise muss ich aber sagen, dass ich mit knapp 1800 netto im Monat gut bedient bin. Vorher hab ich in nem Autohaus als Bürokaufmann gearbeitet für 1200 netto.

PS:
Übrigens gibts kein Urlaubsgeld und kein Weihnachtsgeld mehr für uns.

Und die versprochene Lohnerhöhung hat sich letztens auf den Weg nach Griechenland gemacht.
Aber vielleicht hebt die Regierung so langsam mal den Beförderungsstop wieder auf...

Campeon
29.09.2010, 15:45
Schon mal was von Generationenvertrag und Umlageverfahren gehört?

hier glaubt noch jemand an die Mähr vom Weihnachtsmann!:Lachanfall:

Es zählt was hinten raus kommt. Das Motiv ist scheißegal. Und ja: Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist. Nicht nur aber auch.


Ausgleich? Ich brauche keinen Ausgleich. Ich kann für mich und meine Familie mit meinen (zwei) Kindern selbst sorgen. Ich sorg auch noch für meine Eltern, wenn das mal sein muss. Ausgleich brauch ich keinen.

Der Sozialstaat kann aber nicht mehr für sich sorgen. Der braucht den "Ausgleich". Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Das heißt also:

Wer keine Kinder hat, hat seine Verpflichtungen nicht erfüllt!?

Du bist wohl mit dem Klammersack als Kind gepudert worden???

Es gibt nicht zu wenig Kinder, es gibt zuviele Menschen!!!

Wer keine Kinder hat leistet doch genug:

Er hat keinen Anspruch auf Mutter(Vater)schaftsurlaub, Erziehungsgeld, Kindergeld, er blockiert kein Krankenbett, Kreißsaal, Hechelgruppe, Schwangerschaftsgymnastik, Rückbildungsgymnastik, für ihn wird kein Kindergarten benötigt, keine Schule, usw.

Und trotzdem finaziert er die ganzen Dinge mit seinen Abgaben. Ist das nicht genügend Schuldigkeit getan.

Und wenn in Deutschland zuwenig Kinder auf die Welt kommen,. woran liegt es denn???
Weißt du darauf ne Antwort???

Wir wollten nie Kinder und jetzt weiß ich auch warum!!!

arist17
29.09.2010, 15:56
Monatsverdienst:
ca. 1780,- netto
- 180,- € private KV
- 25,- € Rechtsschutz (in diesem Job nie verkehrt)
- 100,- € Lebens- und Rentenvers.
- 600,- € Miete warm für 60qm in Frankfurt
- 150,- € Spritkosten für auf die Arbeit
- 20 ,- € GEZ
- 180,- € Finanzierung vom Auto
- 50,- € für Telefon, Handy und Internet

= 475 Euro pro Monat

Von diesem Geld gehen jetzt ja noch Essen, Kleidung, Freizeitvergnügen u.ä. ab.
Die Zahlen oben sind circa-Werte, die mir spontan eingefallen sind, meine genaue Haushaltsrechnung interesiert hier aber wenig.
Fakt ist, dass ich eigentlich nicht sehr viel mehr Geld zur Verfügung habe, als ein Hartz4-Empfänger.
...

das fettgedruckte zahlt ein H4 von seinem regelsatz, macht dann:
180+50+475= 705
(ein auto sollte ein H4 schon haben, damit sind die chancen, einen job zu finden, größer (flexibilität).)

alles gegenrechnen kann man natürlich nicht; der hat z.b geringere spritkosten, aber mehr strom (heizung auch, wird aber bis zu einem bestimmten wert auch bezahlt), weil er mehr zu hause ist.

es sei dir gegönnt. ich denke, du hast nen harten job.

:Blumen:

ducrio
29.09.2010, 15:57
Fakt ist, dass ich eigentlich nicht sehr viel mehr Geld zur Verfügung habe, als ein Hartz4-Empfänger.


Unsinn.


private KV
Rechtsschutz
Lebens- und Rentenvers.
Finanzierung vom Auto
Arbeit


sind alles Dinge, die ein Hartzler nicht (mehr) hat

bleiben also:
GEZ

und "Telefon, Handy und Internet" sind im Hartz Satz drin.


Ich finde es übrigens traurig (und bezeichnend), daß man
Sozialtransferleistungen, nach einem korrupten Kriminellen
benennt. :Nee:

3-rad
29.09.2010, 16:02
Ich, männlich, 29 Jahre, ledig.
Beamter mittlerer Dienst
Besodlungsstufe A6

Aber vielleicht hebt die Regierung so langsam mal den Beförderungsstop wieder auf...

ich glaub dir geht es extrem gut.
Du brauchst dir dein Leben lang keine Sorgen mehr um deinen
Arbeitsplatz zu machen, das ist ein unbezahlbarer Vorteil.

Ansonsten:
Niemand wird zu dem gezwungen, was er gerade macht.
Wenn es dir nicht gefällt, dann mach doch was anderes.
Oder schul um, oder beides oder wander aus.
Die Welt liegt dir zu Füßen.

arist17
29.09.2010, 16:04
bleiben also:
GEZ



die befreiung kann beantragt werden. braucht so nicht bezahlt zu werden, ist also "im regelsatz nicht drin".

ansonsten gut ergänzt.

3-rad
29.09.2010, 16:05
ich fahr gerade von Berlin nach Hamm(Wetfalen) und wer sitzt hier
im 1.Klasse Abteil 2 Plätze weiter?
Der Gabriel. Der ist in Natura noch viel fetter als in der Glotze.
Der gehört übrigens zu meinen Lieblingspolitikern, neben der Grünen Roth und dem Lafontaine.

Vielleicht sollte ich ihm mal diesen Fred unter die Nase reiben und ihn um ein Statement bitten?
Oder soll ich mein eierphone mal auf micro schalten und dann hier posten?

titansvente
29.09.2010, 16:06
Ich finde es übrigens traurig (und bezeichnend), daß man
Sozialtransferleistungen, nach einem korrupten Kriminellen
benennt. :Nee:

Darauf habe ich gewartet!

Warum echauffiert sich denn keiner über die Rolle der SPD in diesem menschenunwürdigen Schmierentheater?
Jetzt sind sie da und rufen "Haltet den Dieb"!
Aber sie selber, unter der Führung ihres cohibapaffenden, neoliberalen "Genosse der Bosse" Schröder mit seinem Luxusnutten-Duz-Freund Hartz haben die ganze Scheisse doch erst zum kochen gebracht :Huhu::Nee:

arist17
29.09.2010, 16:07
ich glaub dir geht es extrem gut.
Du brauchst dir dein Leben lang keine Sorgen mehr um deinen
Arbeitsplatz zu machen, das ist ein unbezahlbarer Vorteil.


ja; wenn er gesund bleibst und bei dem stress nicht ausbrennt, depressiv wird, ..... :-((


Ansonsten:
Niemand wird zu dem gezwungen, was er gerade macht.
Wenn es dir nicht gefällt, dann mach doch was anderes.
Oder schul um, oder beides oder wander aus.
Die Welt liegt dir zu Füßen.

oder beantrag h4.
hat ja jeder die wahl.

scnr

Campeon
29.09.2010, 16:07
Niemand wird zu dem gezwungen, was er gerade macht.
Wenn es dir nicht gefällt, dann mach doch was anderes.
Oder schul um, oder beides oder wander aus.
Die Welt liegt dir zu Füßen.


Wie Recht du hast!!

Auswandern ist bestimmt nicht das Schlechteste, ich weiß wovon ich rede!!!

Wie heißt es so schön:

Nichts ändert sich, außer DU änderst dich!!!

Gruß ans 3-rad, deine Schaltung funzt hervorragend!!! OT

titansvente
29.09.2010, 16:08
Vielleicht sollte ich ihm mal diesen Fred unter die Nase reiben und ihn um ein Statement bitten?
Oder soll ich mein eierphone mal auf micro schalten und dann hier posten?

Lieber Peter, dann nimm bitte mein letztes Posting :Blumen:

maifelder
29.09.2010, 16:11
neben der Grünen Roth und dem Lafontaine.





Die bleiben sich wenigstens treu und drehen ihr Fähnchen nicht nach dem Wind.

Aber sonst, hast Du natürlich recht. :Blumen:

Straik
29.09.2010, 16:12
ich fahr gerade von Berlin nach Hamm(Wetfalen) und wer sitzt hier
im 1.Klasse Abteil 2 Plätze weiter?
Der Gabriel. Der ist in Natura noch viel fetter


... und kleiner!:Lachen2:

keko
29.09.2010, 16:13
hier glaubt noch jemand an die Mähr vom Weihnachtsmann!:Lachanfall:



Das heißt also:

Wer keine Kinder hat, hat seine Verpflichtungen nicht erfüllt!?

Du bist wohl mit dem Klammersack als Kind gepudert worden???

Es gibt nicht zu wenig Kinder, es gibt zuviele Menschen!!!

Wer keine Kinder hat leistet doch genug:

Er hat keinen Anspruch auf Mutter(Vater)schaftsurlaub, Erziehungsgeld, Kindergeld, er blockiert kein Krankenbett, Kreißsaal, Hechelgruppe, Schwangerschaftsgymnastik, Rückbildungsgymnastik, für ihn wird kein Kindergarten benötigt, keine Schule, usw.

Und trotzdem finaziert er die ganzen Dinge mit seinen Abgaben. Ist das nicht genügend Schuldigkeit getan.

Und wenn in Deutschland zuwenig Kinder auf die Welt kommen,. woran liegt es denn???
Weißt du darauf ne Antwort???

Wir wollten nie Kinder und jetzt weiß ich auch warum!!!

Bald muß man sich noch rechtfertigen, wenn man Kinder hat. :Cheese:

3-rad
29.09.2010, 16:14
der Blödmann hat sich schon verpi...
wahrscheinlich in den Speisewagen damit er noch fetter wird.
Ich hatte gerade nur ein prolliges Dosenbier (ist ja schon nach vier)
und ne Brezel (übrigens das erste seit was ich seit heute morgen
5:40Uhr zu mir nehme, und ja ich weiß, es gibt gesünderes aber
die Saison ist rum und überhaupt hatte ich da gerade Lust drauf,
ich würd ja noch eines trinken, ich muss aber in 3h noch Auto fahren...) sorry für OT

Rhing
29.09.2010, 16:16
OT: wer raucht und ständig am Saufen ist, sollte allerdings mehr in die KK einzahlen als Menschen, die sich einigermaßen fit halten. Medikamente selbst aufkommen. zumindest meine persönliche Meinung. Auf welcher Seite (ambitionierte) LD-Athleten stehen, bleibe mal dahingestellt...

Zahlt der dann auch weniger in die Rentenkasse? ;)

docpower
29.09.2010, 16:16
Na dann wollen wir mal :Lachen2:

> Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz
> 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Was ist denn das für ein KiGa? Das ist etwa das 3 fache wie das,
was ich für meine Tochter in einem privaten (nicht subventionierten)
KiGa bezahlt habe? Ist wohl mehr als Kernzeitbetreuung, oder?

> Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die
> gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als
> Privatversicherter inklusive meinen Kindern.
Wo genau subventionierst du die GKV?
Du bist in die PKV gegangen (wahrscheinlich aus monetären Gründen) und
jammerst jetzt über die Beiträge für die Kinder?
Das solltest du als Mediziner aber vorher gewusst haben.
Und ja: ich bin freiwillig Versicherter in einer GKV trotz ich über der
Beitragsbemessungsgrenze liege.

> Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer.
DAS ist richtig peinlich, da gehts um Summen die sind im vergleich
zu der "total cost of ownership" einer Immobilie LÄCHERLICH.
Wenn mich meine Grundsteuer irgendwann mal "drückt" werde ich
meine Bude aber ganz schnell verkaufen.
BTW. wieviel deiner Immobilie setzt du von deiner Steuer ab?

> Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von
> der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen.
^^^^^^^^^^^^
ist das jetzt "fishing for mitleid"?
welche versteckten Steuern sind das, die ich nicht erkenne?

Dunkle Mächte die mich auch bedrohen???? :Gruebeln:
:Lachen2: :Cheese:

> Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.
Welche zahlst du extra, die ich nicht bezahle:confused:


Trotzdem:bussi:

Weisst Du, das ist schon starker Tobak.
Nicht genug, dass Du Dich hier als Gutmensch gerierst, der mit der Moralkeule um sich schlägt und sich fremdschämt.
Ich werde einen Teufel tun und Dir hier meine finanziellen Daten offenlegen. Schon gar nicht werde ich auf Deine persönlichen Diffamierungen eingehen.
Und dann immer schön ganz viel smileys drunter kloppen, damit man Dir auch ja nicht böse ist.

3-rad
29.09.2010, 16:16
Gruß ans 3-rad, deine Schaltung funzt hervorragend!!! OT

OT: freut mich

TriVet
29.09.2010, 16:19
ich glaub dir geht es extrem gut.
Du brauchst dir dein Leben lang keine Sorgen mehr um deinen
Arbeitsplatz zu machen, das ist ein unbezahlbarer Vorteil.

Ansonsten:
Niemand wird zu dem gezwungen, was er gerade macht.
Wenn es dir nicht gefällt, dann mach doch was anderes.
Oder schul um, oder beides oder wander aus.
Die Welt liegt dir zu Füßen.

Naja, EXTREM GUT kann man das nennen, muß man aber nicht.
Ich finde es erstmal mutig, dass er seine Zahlen auf den Tisch legt, war doch abzusehen, dass die Hyänen sich darauf stürzen...

3-rad
29.09.2010, 16:22
Naja, EXTREM GUT kann man das nennen, muß man aber nicht.
Ich finde es erstmal mutig, dass er seine Zahlen auf den Tisch legt, war doch abzusehen, dass die Hyänen sich darauf stürzen...

die Zahlen sind öffentlich.
Jeder kann einsehen, wieviel welcher Beamte verdient, inklusive
irgendwelcher Zuschläge.
Mutig ist höchstens, dass er sagtt, dass er im mittleren Dienst beschäftigt ist und wo bei welchem Alter

Rhing
29.09.2010, 16:23
Die keine Kinder haben, also u.a. Singles zahlen ohnehin mehr Einkommenssteuer. Und mit der Argumentation jemand der zwar Kinder wolle, es aber medizinisch nicht könne, müsse dafür finanziell bestraft werden, öffnet die die Kette für Forderungen a la: übergewichtiger rauchender Hypertoniker der regelmäßig Medikamente nehmen muss, soll mehr Krankenkassenbeitrag zahlen als ein fitter gesunder Triathlet.

Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen. Unterschwellig wird immer allen Singles und DINKS ausschließlich Egomanie unterstellt.

Versteh die Parallele mit dem KK-Beitrag auch nicht. Jedenfalls geht es bei DINKS nicht um Bestrafung, sondern darum, wer belastbar ist und wer was in die Gemeinschaft einbringt. Und da kommt es nicht darauf an, worauf die Kinderlosigkeit beruht.
Dem 2. Absatz stimme ich zu, muß aber noch anfügen, dass z.B. unsere Jugendabteilung zu großen Teilen durch die Eltern der Jugendlichen "am laufen gehalten" wird. Das ist also für alle Hobby. Ich laß mir u.a. deswegen nur nicht gerne sagen, ich sei ein Schmarotzer.

maifelder
29.09.2010, 16:29
Das passt hier nicht so recht her, finde ich.
Übermäßig Essen, Rauchen & Saufen gehört (in aller Regel) nicht zu den Grundbedürfnissen des menschlichen Daseins.
Und um sozialen Ausgleich diesbezüglich geht die Diskussion gerade.

OT: wer raucht und ständig am Saufen ist, sollte allerdings mehr in die KK einzahlen als Menschen, die sich einigermaßen fit halten. Medikamente selbst aufkommen. zumindest meine persönliche Meinung. Auf welcher Seite (ambitionierte) LD-Athleten stehen, bleibe mal dahingestellt...



wenn ich das geschrieben hätte, hätte ich von Dir wieder Haue bezogen. Deine Meinungen sind sehr ambivalent, eine Richtung ist nicht zu erkennen, mal so, mal so. Rosinenpicken geht aber nicht.

Hafu
29.09.2010, 16:34
...
Das heißt also:

Wer keine Kinder hat, hat seine Verpflichtungen nicht erfüllt!?

Du bist wohl mit dem Klammersack als Kind gepudert worden???

Es gibt nicht zu wenig Kinder, es gibt zuviele Menschen!!!

Wer keine Kinder hat leistet doch genug:

Er hat keinen Anspruch auf Mutter(Vater)schaftsurlaub, Erziehungsgeld, Kindergeld, er blockiert kein Krankenbett, Kreißsaal, Hechelgruppe, Schwangerschaftsgymnastik, Rückbildungsgymnastik, für ihn wird kein Kindergarten benötigt, keine Schule, usw.

Und trotzdem finaziert er die ganzen Dinge mit seinen Abgaben. Ist das nicht genügend Schuldigkeit getan.

...

Wir wollten nie Kinder und jetzt weiß ich auch warum!!!

Bist du früher nicht in die Schule gegangen und hast somit von unserem Bildungssystem profitiert?

Das hat Helmut aber nicht gemeint, als er den Generationenvertrag erwähnt hat. Der wurde als Modell nach dem Krieg konzipiert, als man für eine ganze Generation Rentner auf die Schnelle Kapital brauchte, um für diese deren D-Mark-Rente finanzieren zu können.
Falls du (früher) in die Rentenversicherung einbezahlt hast, wurde von diesem Geld die Rente deiner Eltern finanziert. Für deine eigene (gesetzliche) Rente benötigt die DRV die Beiträge der aktuell arbeitenden und sozialversicherungspflichtigen Generation.

Wenn du der Meinung bist, deine Rente ist der verdiente Lohn für deine Beitragsjahre (diesem Irrtum unterliegen viele in Deutschland), dann hätten in dieser Denke deine Eltern ihre Rente zu Unrecht kassiert.

ika
29.09.2010, 16:34
Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist.

Da möchte ich mal aus einem anderen Fred zitieren (weil ich es damals so schön fand) :Cheese:

"Purer Altruismus ist in letzter Konsequenz selten das eigentliche Motiv ...... Allermeistens und höchstens handelt es Selbstverwirklichungsaltruismus."

Flitzetina
29.09.2010, 16:47
Teile und herrsche...

So wie man sich hier die Köppe einschlägt, funktioniert die Taktik immer noch astrein.

Die Niedriglöhner maulen über die "Hartzer"... die Mittelständler maulen über die Hartzer und die "da oben"... die "da oben" maulen, weil sie eh für alle bezahlen... usw usw

Die Malocher schimpfen auf die Akademiker... die Akademiker pflanzen sich nicht angemessen fort...

blablabla

Und irgendwo hocken Leute, die kassieren ab!

Christian80
29.09.2010, 16:55
die Zahlen sind öffentlich.
Jeder kann einsehen, wieviel welcher Beamte verdient, inklusive
irgendwelcher Zuschläge.
Mutig ist höchstens, dass er sagtt, dass er im mittleren Dienst beschäftigt ist und wo bei welchem Alter

Es wäre der Diskussion hier nicht förderlich, mich nun über die Vor- und Nachteile des Beamtentums auszulassen.
Es gibt da ja solche und solche.
Lehrer mit Eingangsamt A 13 und "die forderste Front" mit Eingangsamt A6.
Ich nage nicht am Hungertuch, kann mir aber auch keine großen Sprünge erlauben. Die Aussage "mir ginge es extrem gut" kann ich nur bedingt unterschreiben. Wer mal auf einem normalen Fussballbundesligaspiel sich mit Auswärtsfans beschäftigt hat, oder mal an nem Castor-Transport teilgenommen hat oder bei Minusgraden nachts um 3 im Schnee auf ner Autobahnraststelle sich mit Osteuropäsichen Besuchern über deren Gewohnheiten unterhält, der darf sich darüber Gedanken machen, ob es mir extrem gut geht.
So ne Medaille hat immer 2 Seiten.

phi25
29.09.2010, 16:57
Teile und herrsche...

So wie man sich hier die Köppe einschlägt, funktioniert die Taktik immer noch astrein.

Die Niedriglöhner maulen über die "Hartzer"... die Mittelständler maulen über die Hartzer und die "da oben"... die "da oben" maulen, weil sie eh für alle bezahlen... usw usw

Die Malocher schimpfen auf die Akademiker... die Akademiker pflanzen sich nicht angemessen fort...

blablabla

Und irgendwo hocken Leute, die kassieren ab!

Keiner der brav steuern zahlt oder gerechtfertigt Stütze bezieht ist der Gewinner im System.
Am meisten profitieren die die Sozialhilfe beziehen und nebenbei schwarz arbeiten oder die die im großen Stil ihr Geld in die Schweiz bringen.

maifelder
29.09.2010, 17:19
Ich will noch mal etwas Öl ins Feuer gießen.

Die Harzer beteiligen sich nicht am Aufbau Ost.

Mal gespannt, wie lange es den Solidaritätszuschlag noch gibt? Immerhin haben wir am Samstag 20 Jahre Deutsche Einheit.

Gruß vom Brandstifter

Megalodon
29.09.2010, 17:24
Es wäre der Diskussion hier nicht förderlich, mich nun über die Vor- und Nachteile des Beamtentums auszulassen.


Welche Nachteile?

Also ich, auch Beamter, sehe keine Nachteile.

Das was du machst ist ein schwieriger Job, der uU zu gering entlohnt wird. Das ist aber kein Nachteil des Beamtentums sondern liegt in deinem Job an sich begründet.

Zum Thema selbst:

i) Der Sozialstaat ist eine kulturelle Errungenschaft, die ich sehr begrüsse, und die uns von vielen Ländern dieser Erde positiv unterscheidet, vor allem von so pseudo-sozialen sozialisitischen Ländern wie Nord-Korea, Venezuela, China oder Kuba.

ii) Von 364 Euro kann man angesichts der Tatsache, was davon bestritten werden muss, leben. Man hat ein Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung und ausreichend Nahrung. Eine Grundversorgung eben. Nicht mehr und nicht weniger. Etwas anders hat man als Teil der Gesellschaft, der nichts zum Wohlstand der Gesellschaft beiträgt, sondern nur nimmt, auch nicht zu erwarten. Nur so nebenbei: Ich hatte als Student selbst unter Berücksichtigung der damaligen Kaufkraft weniger, genauer gesagt 850 Mark, von denen ich ALLES bestreiten musste. Wobei auch ich gefördert wurde, indem ich kostenlos unser Bildungsystem in Anspruch nehmen und sehr gute Abschlüsse machen konnte.

Nordexpress
29.09.2010, 17:25
wenn ich das geschrieben hätte, hätte ich von Dir wieder Haue bezogen.

Wie meinen?
Geb ich Dir oft contra? Ist mir gar nicht bewusst. zumal ich mich hier recht selten in solche Diskussionen einbringe. hab jetzt extra noch die Suchfunktion bemüht.
Sorry, ist sicher nicht persönlich gemeint, wenn's tatsächlich so wäre.


Deine Meinungen sind sehr ambivalent, eine Richtung ist nicht zu erkennen, mal so, mal so. Rosinenpicken geht aber nicht.

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Wo picke ich denn Rosinen?
Was hab ich denn gegensätzliches gesagt? meine Aussagen waren doch (so aus'm Gedächtnis jetzt):
- die wenigsten H4-Empfänger sind m.E. vorsätzliche Schmarotzer
- wer viel leistet, soll auch mehr verdienen
- wer viel verdient und genug über hat, sollte kein Problem mit Abgaben an die Sozialgemeinschaft haben
- nicht jeder kann sich eine hohe Qualifikation erarbeiten
(und OT: - wer raucht oder sich blödsäuft, soll bitte für die Behandlung der Folgeerscheinungen stärker herangezogen werden.)

Wo siehst Du jetzt da die Widersprüche?

Megalodon
29.09.2010, 17:27
Ich will noch mal etwas Öl ins Feuer gießen.

Die Harzer beteiligen sich nicht am Aufbau Ost.



Und? Das mach ich auch nicht.

maifelder
29.09.2010, 17:31
Wie meinen?
Geb ich Dir oft contra? Ist mir gar nicht bewusst. zumal ich mich hier recht selten in solche Diskussionen einbringe. hab jetzt extra noch die Suchfunktion bemüht.
Sorry, ist sicher nicht persönlich gemeint, wenn's tatsächlich so wäre.



Verstehe ich jetzt nicht ganz. Wo picke ich denn Rosinen?
Was hab ich denn gegensätzliches gesagt? meine Aussagen waren doch (so aus'm Gedächtnis jetzt):
- die wenigsten H4-Empfänger sind m.E. vorsätzliche Schmarotzer
- wer viel leistet, soll auch mehr verdienen
- wer viel verdient und genug über hat, sollte kein Problem mit Abgaben an die Sozialgemeinschaft haben
- nicht jeder kann sich eine hohe Qualifikation erarbeiten
(und OT: - wer raucht oder sich blödsäuft, soll bitte für die Behandlung der Folgeerscheinungen stärker herangezogen werden.)

Wo siehst Du jetzt da die Widersprüche?



War ja auch nicht böse gemeint.

Ich habe nur nicht mit so einer Meinung in der Richtung gerechnet, die ist eher gegenteilig von dem Kommentar.

arist17
29.09.2010, 17:36
Welche Nachteile?

Also ich, auch Beamter, sehe keine Nachteile.


streikverbot
du darfst dich nebenbei nicht selbstständig machen (soweit ich weiß)
du kannst auch nicht mal so eben einen job woanders (stadt, bundesland) annehmen.

Nordexpress
29.09.2010, 17:38
War ja auch nicht böse gemeint.

Ich habe nur nicht mit so einer Meinung in der Richtung gerechnet, die ist eher gegenteilig von dem Kommentar.

Hab ich nicht böse aufgefasst. Ich verliere nur immer irgendwann den Überblick bei so komplexen Themen.
Drum hat's mich interessiert.

Cruiser
29.09.2010, 17:45
i) Der Sozialstaat ist eine kulturelle Errungenschaft, die ich sehr begrüsse, und die uns von vielen Ländern dieser Erde positiv unterscheidet, vor allem von so pseudo-sozialen sozialisitischen Ländern wie Nord-Korea, Venezuela, China oder Kuba.



Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.

Unser "Sozialstaat" hält "die unten" doch grade so am Leben.
Das ist meiner Meinung nach keine kulturelle Errungenschaft, sonder schlicht Kalkül!

Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

Soziale Markwirtschaft ist schlicht nicht mehr finanzierbar und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein.
Das Rentensystem ist eine Farce, eigentlich auch passe.

"Eigentlich" müsste unser System konsequent restrukturiert werden, aber niemand traut sich das in unserem 4 Jahres-Wahl-Rhytmus.

Ach ja, nichts gegen dich persönlich, aber diesen gesamten EU- Beamtenapperat halte ich für ungeheuer überbezahlt.

Megalodon
29.09.2010, 17:49
streikverbot
du darfst dich nebenbei nicht selbstständig machen (soweit ich weiß)
du kannst auch nicht mal so eben einen job woanders (stadt, bundesland) annehmen.

Streikverbot? In meinem Fall falsch.

Selbstständig machen? In meinem Fall falsch. Ich darf lediglich zB keine Kanzlei aufmachen und Mandaten vertreten, deren Akten womöglich ich oder mir persönlich bekannte Kollegen bearbeiten. Mehr noch, ich darf in keinster weise, also nicht mal in meiner Freizeit an so etwas arbeiten. Ein Weinhandel geht aber durchaus.

Gleiche/ähnliche Job woanders? Stimmt. Geht nicht.

Da wäre noch das Redeverbot; Ich darf mich über unsere Organisation in der Öffentlichkeit nicht negativ äußern und insbesondere nicht aus dem Nähkästchen plaudern.

Und? Das sind doch keine Nachteile.

3-rad
29.09.2010, 17:52
streikverbot
du darfst dich nebenbei nicht selbstständig machen (soweit ich weiß)
du kannst auch nicht mal so eben einen job woanders (stadt, bundesland) annehmen.

Ich erkenn noch immer keine Nachteile.
Im Gegenteil, jeden Monat wird die Kohle ueberwiesen,
egal wie daemlich man sich anstellt.
Wenn es wirklich so schwierig ist, wie bereits erwaehnt auswandern .
Es war nie einfacher, die eu war nie groesser, als heute.
Du kannst sogar mit den gleichen scheinen bezahlen.
Nutella und Aldi gibt es selbst auf lanzarote

3-rad
29.09.2010, 17:57
Ich verliere nur immer irgendwann den Überblick bei so komplexen Themen.
.

Ich auch, worum ging es Anfangs doch gleich?

Megalodon
29.09.2010, 18:02
"Eigentlich" müsste unser System konsequent restrukturiert werden, aber niemand traut sich das in unserem 4 Jahres-Wahl-Rhytmus.

Ich denke, dass die soziale Marktwirtschaft nachwievor das beste aller möglichen Systeme ist. Ich bin auch nicht der Meinung, dass die am unteren und oberen ende der sozialen Leiter benachteiligt werden. Definitiv müssen aber angesichts des demografischen Wandels Korrekturen angebracht werden. Hier wäre zB der Weg weg von der gesetzlichen Renhtenversicherung zu einer privaten Pflichtrentenversicherung zielführend und hätte schon vor 15 Jahren schrittweise gegangen werden müssen.




Ach ja, nichts gegen dich persönlich, aber diesen gesamten EU- Beamtenapperat halte ich für ungeheuer überbezahlt.

Absolute Zustimmung.

Cruiser
29.09.2010, 18:08
Hier wäre zB der Weg weg von der gesetzlichen Renhtenversicherung zu einer privaten Pflichtrentenversicherung zielführend und hätte schon vor 15 Jahren schrittweise gegangen werden müssen.


Korrekt.
Aber es ist immer schwierig, den ersten Schritt zu gehen, weil der a)besonders schmerzt und b) finanziert werden muss (bestehende Rentner mit Ansprüchen).

Das "Aussitzen" macht die Situation natürlich nicht besser, im Gegenteil...

maifelder
29.09.2010, 18:18
Nutella und Aldi gibt es selbst auf lanzarote

Das ist ein Lidl. :cool:

Christian80
29.09.2010, 18:29
Streikverbot? In meinem Fall falsch.

Selbstständig machen? In meinem Fall falsch. Ich darf lediglich zB keine Kanzlei aufmachen und Mandaten vertreten, deren Akten womöglich ich oder mir persönlich bekannte Kollegen bearbeiten. Mehr noch, ich darf in keinster weise, also nicht mal in meiner Freizeit an so etwas arbeiten. Ein Weinhandel geht aber durchaus.

Gleiche/ähnliche Job woanders? Stimmt. Geht nicht.

Da wäre noch das Redeverbot; Ich darf mich über unsere Organisation in der Öffentlichkeit nicht negativ äußern und insbesondere nicht aus dem Nähkästchen plaudern.

Und? Das sind doch keine Nachteile.


Ui, Kanzlei aufmachen und Mandanten vertreten? Ich rieche höheren Dienst, also abgeschlossenes Jura-Studium, Referatsleiter in einem Ministerium oder Dienststellenleiter, vielleicht sogar etwas Richtung Staatsanwalt.
Ob es da Nachteile gibt... Nee, Streiken tut man in solchen Führungspositionen nicht, gegen was auch.
Ich würd gerne mal streiken.

Gegen die Tatsache zum Beispiel, dass ich bundesweit versetzbar bin, und daher schon die ein oder andere Dienststelle gesehen habe. Sozialgründe hin oder her. Von Oben bis Unten.

Gegen die Tatsache, dass ich auf dem Land das gleiche Geld bekam wie in Frankfurt, Stichwort Ballungsraumzulage (die es nicht gibt).

Gegen die Tatsache, dass ich immer mehr Wochenstunden ableiste, aber nicht mehr Gehalt bekomme.

Gegen die Tatsache, dass Urlaub und Weihnachtsgeld abgeschafft wurden.

Gegen die Tatsache, dass ich schon ewig keine Lohnerhöhung mehr bekommen habe und bekommen werde.

Gegen die Tatsache, dass ich aufgrund unseres Beurteilungswesens quasi keine Aufstiegsmöglichkeiten habe.

Gegen die Tatsache, dass ich für meine Schutzweste selber zahlen muss.

Es gibt Beamte, die sitzen "auf dem Amt", kommen morgens um 8 und gehen mittags um 17h, sitzen im Trockenen und die Arbeitsleistung beträgt effektiv 3 Stunden. Sesselpupser halt.

Und es gibt Beamte, die Tag und Nacht ihre Gesundheit dafür riskieren, dass die Allgemeinheit ein klein wenig mehr Sicherheit geniessen kann.

Und sowas macht manchmal sogar Spass.

abgesehen davon wusste ich auch in etwa, auf was ich mich einlasse, als ich die Urkunde empfangen hab, und eigentlich bin ich ganz zufrieden, aber ich musste das jetzt mal loswerden.

Volkeree
29.09.2010, 18:59
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden, redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer. Da zahl ich lieber n paar Euronen mehr für Harz IV Empfänger. Die meisten davon werden's schon brauchen, also sollen sie's auch kriegen.
Die Aussage finde ich eine ziemliche Unverschämtheit von dir.
Warum wurde ja zwischenzeitlich schon geschrieben.

Mal angenommen alle im "Elternalter" schaffen sich jetzt Kinder an. Wovon würde das denn alles gezahlt?

Wenn es zukünftig an Steuer- und Rentenzahlern mangelt, sollte man jetzt bei den asozialen Hartz IV- Beziehern in dritter Generation massiv bei der Erziehung eingreifen.

Gelbbremser
29.09.2010, 19:00
..............
Ob es da Nachteile gibt... Nee, Streiken tut man in solchen Führungspositionen nicht, gegen was auch.
Ich würd gerne mal streiken.
.....................................


Ich hatte in den letzten drei Jahren mehr Streik- wie Krankheitstage:)


Da das Thema mittlerweile ziemlich Crossover hier läuft stelle
diesen Kommentar zur Debatte. Er ist von ARD-Korrespondent Stephan Ueberbach an die Bundeskanzlerin, wie diese die neuesten Sparpläne mit dem Kommentar :
"Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt" vorstellte.
Ich finde, treffender geht's nicht mehr:

Kommentar:

Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?

Von Stephan Ueberbach, SWR, ARD-Hauptstadtstudio

Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,

wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt?

Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich
krankenversichert und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich durch Ihre Abwrackprämie nicht dazu verlocken lassen, einen überflüssigen Neuwagen zu kaufen, ich bin kein Hotelier und kein Milchbauer. Und "Freibier für alle" habe ich auch noch nie verlangt.

Wer war wirklich maßlos?

Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle "über ihre Verhältnisse" gelebt?

Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts gewesen wäre.

Mehr Beispiele gefällig?

Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann Knall auf Fall seinen Posten einfach hinzuwerfen - sein Gehalt läuft ja bis zum Lebensende weiter, Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.
Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann in Sonntagsreden über "Generationengerechtigkeit" schwadroniert. Die von millionenteuren Stadtschlössern träumt und zulässt, dass es in Schulen und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten Geld verpulvert und in der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer nur bei den anderen und nie bei sich selbst.

Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Mit - verhältnismäßig - freundlichen Grüßen,

Ihr Stephan Ueberbach

Gelbbremser
29.09.2010, 19:07
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden, redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer. Da zahl ich lieber n paar Euronen mehr für Harz IV Empfänger. Die meisten davon werden's schon brauchen, also sollen sie's auch kriegen.

Findste? Da gehör ich auch dazu. Aber ich nehm´s nicht persönlich.

Ich glaube wenn du die Abzüge auf meinem Lohnzettel sehen würdest, würden dir die (Freuden)Tränen kommen. Ich denke schon, dass ich nicht zu Knapp zur Kasse gebeten werde.

Volkeree
29.09.2010, 19:11
....
- die wenigsten H4-Empfänger sind m.E. vorsätzliche Schmarotzer
....
Da habe ich, wie schon geschrieben, eine andere Meinung. Bei den unterschiedlichen Meinungen wird es wohl bleiben müssen.

Für mich sind z.B. alle die Schmarotzer, die morgens um halb zwölf mit ner Flasche Bier vor der Glotze sitzen, anstelle in Zeitungen, sonstigen Medien oder in der Umgebung nach Arbeitsmöglichkeiten zu suchen.
Von denen gibt es eine ganze Menge.

Auf jeden Fall müssten die mehr bekommen, die jahrelang gearbeitet haben und dann aufgrund irgendwelcher Umstände keinen neuen Job bekommen.

Meik
29.09.2010, 19:22
Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Ist das so? Bisschen einfach die Schuld auf den anonymen Staat zu schieben, wir sind ja auch irgendwo der Staat. Wen hätten wir denn in guten Zeiten gewählt der Steuererhöhungen vorgeschlagen hätte um für eine evtl. Krise vorzubeugen? Ah, nee, dann lieber den der Steuersenkungen verspricht.

Wir haben in guten Jahren viel Geld ausgegeben. Was haben Ärzte alles für tolle teure Behandlungen, Kuren usw. verschrieben ohne auf die Kosten achten zu müssen. Wie niedrig waren in den guten Zeiten die Steuern auf Energieträger? Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. Jetzt haben wir einen Schuldenberg der immer weiter steigt, müssen in der Krise noch Steuern erhöhen um nicht sofort bankrott zu sein, ...

Ist aber typisch menschlich, in guten Zeiten wird das Leben genossen und das Geld ausgegeben und in der Krise gespart. Auch wenn es eigentlich genau falsch herum ist.

Die "DINKS" halte ich eher für ein gesellschaftliches Problem. Man kann keinem verbieten zu arbeiten, aber es ist auch problematisch dass es auf der einen Seite viele Dinks mit zwei Verdienern gibt die jeder eine Familie ernähren könnten und auf der anderen Seite Familien wo beide arbeitslos sind und die von Hartz IV leben müssen. Unabhängig von den Abzügen, wäre es nicht fairer bei der Arbeitsplatzvergabe den zu bevorzugen der von dem Gehalt eine Familie ernährt als den der schon einen Lebenspartner mit ausreichend Verdienst hat?

Irgendwo geht die Familie flöten. Früher - nein da war nicht alles besser :Lachen2: - war es noch üblicher dass ein Elternteil arbeitet und sich einer um die Kinder kümmert. Heute gehen oft beide arbeiten und um die Kinder kümmert sich keiner.

*jaichweissdassichmichdamitbeieinigenunbeliebtmach e*

Meik
29.09.2010, 19:24
Für mich sind z.B. alle die Schmarotzer, die morgens um halb zwölf mit ner Flasche Bier vor der Glotze sitzen, anstelle in Zeitungen, sonstigen Medien oder in der Umgebung nach Arbeitsmöglichkeiten zu suchen.
Von denen gibt es eine ganze Menge

Stimmt, wobei ich mich da nicht festlegen würde von welcher Sorte es wie viele gibt. Es gibt halt beide Gruppen unter den Hartz IVlern.

Stefan
29.09.2010, 19:29
Früher - ......... - war es noch üblicher dass ein Elternteil arbeitet und sich einer um die Kinder kümmert. Heute gehen oft beide arbeiten und um die Kinder kümmert sich keiner.

Früher war die Ehe auch meist ein Versprechen fürs Leben. Heute is die Wahrscheinlichkeit einer "Beziehung auf Zeit" doch viel höher. Und dann?

Stefan

Meik
29.09.2010, 19:38
Früher war die Ehe auch meist ein Versprechen fürs Leben. Heute is die Wahrscheinlichkeit einer "Beziehung auf Zeit" doch viel höher.

Tja, ich sag ja, nicht jede Entwicklung ist gut. Heute werden die Kinder lieber zu Tagesmüttern, Kinderhorten, Ganztagsschulen etc. abgegeben. Wenn dann noch in der Erziehung was falsch läuft haben die halt dann versagt.

Und eh wieder jemand schreit: Nein, natürlich nicht pauschalisiert für alle Eltern. Es gibt auch genug die sich gut um ihre Kinder kümmern - aber leider eben auch reichlich Gegenbeispiele.

Supernanny lässt grüßen :Lachen2:

Helmut S
29.09.2010, 20:11
Glaub ich nicht.

Dann kann ich Dir auch nicht helfen.

Und wie würdest Du Politiker nennen, die einen Teil dieses Sozialsystems (Rentenkasse) zusätzlich belasten, obwohl es damit zweckentfremdet wird und obwohl bekannt ist, daß das bereits vorhandene Problem (s.o.) mit diesem Handeln noch verschärft wird.

Kann man auch mal beim Namen nennen.

Kann und sollte man. Fühle Dich frei.

Die keine Kinder haben, also u.a. Singles zahlen ohnehin mehr Einkommenssteuer.


Sprichst Du jetzt von dem Kindergeld bzw. alternativ vom KiFreibetrag? Ansonsten gibt es in de Besteuerung keinen Unterschied. Wir reden hier von Almosen. Einzig was in vielen Fällen was bringt ist das Ehegattensplitting.

Ich fürchte Du hast unser Steuersystem nicht wirklich verstanden. Nur weil man andere Steuerklassen hat, zahlt man nicht weniger Steuern. Jeder zahlt am Ende (bei gleichem zu versteuernden EK gleich viel.


Und mit der Argumentation jemand der zwar Kinder wolle, es aber medizinisch nicht könne, müsse dafür finanziell bestraft werden,


Kein Mensch redet von Bestrafung. Es geht darum, dass jeder seinen gerechten Anteil beiträgt.Es geht um die Wahlfreiheit, ob man diesen Anteil über Kinder oder über Geld leisten will.

QUOTE=Pascal;462105]
Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen.[/QUOTE]

Ja. ich z.B. In der Woche ca. 5-8h ehrenamtlich, kostenlos für Kinder. Was machst Du?


hier glaubt noch jemand an die Mähr vom Weihnachtsmann!:Lachanfall:


Das was Du Mähr nennst ist das Kernkonzept unseres Staates. Wenn Du das lächerlich findest, dann weiß ich auch nicht. Ich habe höchsten Respekt von solch einer Errungenschaft. Ok -Du findest es lächerlich.



Du bist wohl mit dem Klammersack als Kind gepudert worden???


A kleins bisserl langsam mein Freund und keine ersönlichen Beleidigungen, ja!? :Huhu:




Und trotzdem finaziert er die ganzen Dinge mit seinen Abgaben. Ist das nicht genügend Schuldigkeit getan.


Das ist nichts was nicht jeder sowieso macht.


Und wenn in Deutschland zuwenig Kinder auf die Welt kommen,. woran liegt es denn???
Weißt du darauf ne Antwort???


Nein. Frag Dich selbst und alle diejenigen, die keine Kinder haben.


Da möchte ich mal aus einem anderen Fred zitieren (weil ich es damals so schön fand) :Cheese:

"Purer Altruismus ist in letzter Konsequenz selten das eigentliche Motiv ...... Allermeistens und höchstens handelt es Selbstverwirklichungsaltruismus."

Dazu stehe ich nach wie vor. Deshalb schrieb ich ja, was Du nicht zitiert hast...


Die Aussage finde ich eine ziemliche Unverschämtheit von dir.
Warum wurde ja zwischenzeitlich schon geschrieben.


Was meinst Du? Ich habe da nix gesehen ausser verletzte Eitelkeiten, weil ich ihnen einen Spiegel vorgehalten habe.


Mal angenommen alle im "Elternalter" schaffen sich jetzt Kinder an. Wovon würde das denn alles gezahlt?


Was ist "alles"?


Wenn es zukünftig an Steuer- und Rentenzahlern mangelt, sollte man jetzt bei den asozialen Hartz IV- Beziehern in dritter Generation massiv bei der Erziehung eingreifen.

Das meinetwegen auch.


Ich glaube wenn du die Abzüge auf meinem Lohnzettel sehen würdest, würden dir die (Freuden)Tränen kommen. Ich denke schon, dass ich nicht zu Knapp zur Kasse gebeten werde.

Na und? Wer viel Steuern zahlt hat viel verdient. Meinste das ist bei mir anders? Glaubst Du auch, dass man mit ner anderen Steuerklasse weniger steuern bezahlt? Wie gesagt: Abgesehen vom Kindergeld bzw. Kinderfreibetrag (was mehr ist). Und wenn man verheiratet ist, dann das Splitting. Das gibt's aber auch ohne Kinder.


Freunde: Wenn man den Sozialstaat als Prämisse festhält, dann muss man diese Dinge angehen. Will man den Sozialstaat runter fahren, dann ist das ein anderer Schnack. Ich muss hier aber nicht über Harz IV reden wenn ich das machen will.

Pascal
29.09.2010, 20:37
Sprichst Du jetzt von dem Kindergeld bzw. alternativ vom KiFreibetrag? Ansonsten gibt es in de Besteuerung keinen Unterschied. Wir reden hier von Almosen. Einzig was in vielen Fällen was bringt ist das Ehegattensplitting.

Ich fürchte Du hast unser Steuersystem nicht wirklich verstanden. Nur weil man andere Steuerklassen hat, zahlt man nicht weniger Steuern. Jeder zahlt am Ende (bei gleichem zu versteuernden EK gleich viel.


Warum gibt es dann Scheinehen als Steuersparmodell?

Gut verdienender Mann heiratet nicht berufstätige Frau, ändert damit seine Steuerklasse von I auf III und zahlt weniger Einkommensteuer. Korrekt?

Meik
29.09.2010, 20:41
Es geht um die Wahlfreiheit, ob man diesen Anteil über Kinder oder über Geld leisten will.

Über Geld leistet man seinen Beitrag - ob man es über Kinder wirklich tut lass ich mal dahingestellt.

Soll jeder Kinder bekommen der möchte, sollte ich mal die passende Frau dazu finden bin ich auch nicht abgeneigt. Aber dieses Märchen von wegen "ich sichere mit meinen Kindern die Zukunft" in Zeiten von mehrern Millionen Arbeitslosen und Überbevölkerung ist doch etwas ... na eben ein Märchen. ;)

Scheinehen? Hat die Ehe etwa einen anderen Grund als Geldsparen? :Cheese:

FinP
29.09.2010, 21:41
Wir sind wohl welche der wenigen, die nach der Hochzeit tatsächlich weniger netto haben als vorher. Nicht viel, aber zählt als Gegenbeispiel!
Erklärung wieso und weshalb wäre hier etwas länglich... :Cheese:

Meik
29.09.2010, 21:43
Wir sind wohl welche der wenigen, die nach der Hochzeit tatsächlich weniger netto haben als vorher.

Das liegt Gerüchteweise am Geschlecht :Cheese:

FinP
29.09.2010, 21:45
Gute Antwort! :Lachanfall:
Hab aber die Gesamtnettosumme meiner Frau und mir gemeint.

huck
29.09.2010, 22:06
Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.
Unser "Sozialstaat" hält "die unten" doch grade so am Leben.
Das ist meiner Meinung nach keine kulturelle Errungenschaft, sonder schlicht Kalkül!
Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

sehr schön gesagt, danke!

Volkeree
29.09.2010, 23:29
Was meinst Du? Ich habe da nix gesehen ausser verletzte Eitelkeiten, weil ich ihnen einen Spiegel vorgehalten habe.

Also ich sehe mich in diesem Spiegel nicht.


Was ist "alles"?

Einerseits alles was für die Kinder seitens des Staates getan wird, wie Kindergeld, Erziehungsgeld, Kindergarten, Schule..... und andererseits alles was sonst von den Steuern gezahlt werden muss.

Sicherlich zahlen 10% der Steuerzahler 50% der Steuern und bei denen ist es egal welche Steuerklasse die haben, aber bei den restlichen macht es schon einen Unterschied, ob aus einer Familie einmal Steuerklasse 3 oder zweimal Klasse 1 oder 4 gezahlt werden.

Somit wären die Ausgaben höher und die Steuereinnahmen niedriger. Das ist auch bestimmt sehr kurzfristig gedacht, aber Politik wird ja leider auch immer nur kurzfristig gemacht.

kury
29.09.2010, 23:50
Kein Mensch redet von Bestrafung. Es geht darum, dass jeder seinen gerechten Anteil beiträgt.Es geht um die Wahlfreiheit, ob man diesen Anteil über Kinder oder über Geld leisten will.

QUOTE=Pascal;462105]
Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen.

Ja. ich z.B. In der Woche ca. 5-8h ehrenamtlich, kostenlos für Kinder. Was machst Du?
[/QUOTE]
Wer sagt eigentlich das aus den Kindern die man groß zieht vollwertige Mitglieder der Gesellschaft werden.
Man stelle sich vor man pumpt da jede Menge Geld von Staatseite in die Erziehung Kindergeld Schulen Kitas usw. und dann brechen die Kinder ihre Lehre ab und leben bis an ihr Lebensende von Hartz4.
Vielleicht sollte man Kindergeld usw. als Barfög auszahlen. :Cheese:
Die Medallie hat immer 2Seiten

keko
30.09.2010, 05:51
Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

So einfach ist es dann doch nicht.... Man muß die breite Masse verdummen, z.B. über das Fernsehen. Ihnen Träume vor die Füsse werfen, von denen sie zu Lebzeiten vergeblich träumen ("vom Tellerwäscher zum Millionär") und ihnen gerade so viel Geld zuir Verfügung lassen, dass sie sich irgendwelche sinnlosen Güter kaufen können, die sie bald wieder wegwerfen und wieder kaufen. Immer mal wieder hetzt man dann den Mittelstand gegen die Unterschicht auf oder umgekehrt, um sich weiter ungeniert Millionen in die Taschen zu stopfen.
Im Vergleich zu anderen System halt wohl immer noch das Beste ;)

Helmut S
30.09.2010, 06:19
Gut verdienender Mann heiratet nicht berufstätige Frau, ändert damit seine Steuerklasse von I auf III und zahlt weniger Einkommensteuer. Korrekt?

Ehegattensplitting. Lies doch einfach. Ich schrieb es bereits. Mit Kindern oder nicht hat das aber nix zu tun.

TriBlade
30.09.2010, 07:27
So einfach ist es dann doch nicht.... Man muß die breite Masse verdummen, z.B. über das Fernsehen. Ihnen Träume vor die Füsse werfen, von denen sie zu Lebzeiten vergeblich träumen ("vom Tellerwäscher zum Millionär") und ihnen gerade so viel Geld zuir Verfügung lassen, dass sie sich irgendwelche sinnlosen Güter kaufen können, die sie bald wieder wegwerfen und wieder kaufen. Immer mal wieder hetzt man dann den Mittelstand gegen die Unterschicht auf oder umgekehrt, um sich weiter ungeniert Millionen in die Taschen zu stopfen.
Im Vergleich zu anderen System halt wohl immer noch das Beste ;)

Volle Zustimmung!
Insbesondere der letzte Satz bringt es sehr schön auf den Punkt. Ist nicht alles wirklich toll, es gibt da schon "Ungerechtigkeiten", wo aber gibt es etwas was besser ist (nicht nur theoretisch sondern auch in der Praxis bewährt)

Gonzo
30.09.2010, 07:39
Unser "Sozialstaat" hält "die unten" doch grade so am Leben.
Das ist meiner Meinung nach keine kulturelle Errungenschaft, sonder schlicht Kalkül!

Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

Das halt ich für ein bißchen zuu "klassenkämpferisch", aber .....

Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.

Soziale Markwirtschaft ist schlicht nicht mehr finanzierbar und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein.
Das Rentensystem ist eine Farce, eigentlich auch passe.

"Eigentlich" müsste unser System konsequent restrukturiert werden, aber niemand traut sich das in unserem 4 Jahres-Wahl-Rhytmus.

... dem hier kann ich nur vollstens zustimmen !!!!! (s. auch das vorne im Thread mal erwähnte Buch). Das ist der eigentliche Punkt.


..... aber diesen gesamten EU- Beamtenapperat halte ich für ungeheuer überbezahlt.

Auch full ACK !!!! Von dem Geld, was im Brüsseler Sumpf sinnlos versickert, könnte man eine Menge Gutes im Lande tun.

Gonzo
30.09.2010, 07:51
Ist das so? Bisschen einfach die Schuld auf den anonymen Staat zu schieben, wir sind ja auch irgendwo der Staat. Wen hätten wir denn in guten Zeiten gewählt der Steuererhöhungen vorgeschlagen hätte um für eine evtl. Krise vorzubeugen? Ah, nee, dann lieber den der Steuersenkungen verspricht.

Ja ist so. Seit den 70ern ist schon bekannt, was mit den Sozialsystemen passiert, wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird. Und wenn mir ein Politiker plausibel erklärt, daß gewisse unangenehme Dinge notwendig sind, wähle ich den auch, ohne gleich ans eigene Portemonnaie zu denken.


Wir haben in guten Jahren viel Geld ausgegeben.

Ist aber typisch menschlich, in guten Zeiten wird das Leben genossen...

Und jetzt zahlen wir halt den Preis dafür. Sind wir selbst schuld dran. Ist das ungerecht?

Gonzo
30.09.2010, 07:55
Freunde: Wenn man den Sozialstaat als Prämisse festhält, dann muss man diese Dinge angehen. Will man den Sozialstaat runter fahren, dann ist das ein anderer Schnack

Eben, m.E. in alter Form so nicht mehr bezahlbar. Es sei denn, es wird immer stärker von oben nach unten umverteilt.

Helmut S
30.09.2010, 08:00
in Zeiten von mehrern Millionen Arbeitslosen


Das ist tatsächlich ein Problem. Es MUSS dringend an den Ursachen gearbeitet werden bzw. die hier schon angesprochene radikale Umstellung initiiert werden. Keine Frage. Aus Angst vor dieser enormen Herausforderung aber den Staat oder das staatliche Sozialprinzip abschaffen halt ich für grundfalsch. Rifkin wurde ja nicht nur von mir als mögl. Vorschlag zitiert.



und Überbevölkerung ist doch etwas ... na eben ein Märchen. ;)


Probleme müssen dort gelöst werden wo sie entstehen bzw. wo die Ursachen liegen. Wir wissen alle, dass die Überbevölkerungsproblematik nicht das Problem der Industriestaaten ist. Aber die demographische Entwicklung ist ein Problem der Industriestaaten.

Gonzo
30.09.2010, 08:36
Das ist tatsächlich ein Problem. Es MUSS dringend an den Ursachen gearbeitet werden bzw. die hier schon angesprochene radikale Umstellung initiiert werden. Keine Frage. Aus Angst vor dieser enormen Herausforderung aber den Staat oder das staatliche Sozialprinzip abschaffen halt ich für grundfalsch. Rifkin wurde ja nicht nur von mir als mögl. Vorschlag zitiert.

Die angesprochenen Dinge abschaffen? Natürlich nicht !!! Aber ich verzweifle wirklich daran, daß selbst jetzt, 5 vor 12, sich immer noch kein Politiker findet, der über diesen "Ich-kann-doch-nicht-Dinge-tun-die-die-nächste-Wahl-gefährden-könnten"-Tellerrand rausblicken kann, bzw. will. Da wird einfach so rumgekrautert wie bisher. Weder-Fisch-noch-Fleisch-durchmogeln. Bloß keinem weh tun. Hauptsache Macht erhalten.

Und anstatt die Dinge richtig anzugehen wird groß und breit über Erhöhung von Hartz IV-Sätzen um 5 Euro (!!!!!!!) diskutiert !!!! Ich kann es nicht fassen. :Nee: :Nee:

Joerg aus Hattingen
30.09.2010, 09:52
Gut verdienender Mann heiratet nicht berufstätige Frau, ändert damit seine Steuerklasse von I auf III und zahlt weniger Einkommensteuer. Korrekt?

Wenn die Rechnung unterm Strich mal nicht negativ ausgeht. Außerdem gibt es andere Steuersparmodelle, die vorteilhafter sind. Frag mal Deinen Steuerberater.

Joerg aus Hattingen
30.09.2010, 10:00
Auch full ACK !!!! Von dem Geld, was im Brüsseler Sumpf sinnlos versickert, könnte man eine Menge Gutes im Lande tun.

Das ist Konjunktiv, wäre das Brüsseler 'Schwarze Loch' nicht vorhanden, gäbs ein anderes. Das dort verschwindende Geld sozialen Zwecken zukommen lassen zu wollen, ist pures unrealistisches Wunschdenken.


Und jetzt zahlen wir halt den Preis dafür. Sind wir selbst schuld dran. Ist das ungerecht?

Ungerecht ist es dann, wenn eine Genneration z.Bsp. für die Schieflage verantwortlich ist und eine der folgenden die Zeche bezahlen soll/muss.

F 18
30.09.2010, 10:12
Das ist ja ne nette Diskussion hier

Der ein oder andere hier hat vom Arbeitsmarkt offensichtlich nicht die geringste Ahnung.
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Wenn es keine vernünftige Grundsicherung für solche Leute gibt (der ein oder andere hier fordert ja sogar ganz auf ein Sicherungssystem zu verzichten), besteht natürlich irgendwann der Druck einen Arbeitsplatz anzunehmen der deutlich unterbezahlt ist. Wollen wir so ein System? Und wenn ja was bedeutet das?
Nach meiner Auffassung (und das kann man bei Leiharbeitern ja sehen) führt das dazu, dass der Mitarbeiter der den Job vorher zu besseren Konditionen ausgeführt hat seinen Job an den billigeren verliert. Diese Spirale dreht sich endlos. Ist dies volkswirtschaftlich sinnvoll?

Es ist sehr interressant zu sehen wie hier nach unten getreten wird, macht euch besser mal Gedanken darüber wie Milliarden an Subventionen und Bürgschaften aus Volksvermögen eingsetzt werden, da gibts sicher mehr zu holen.

Gonzo
30.09.2010, 10:17
Das ist Konjunktiv, wäre das Brüsseler 'Schwarze Loch' nicht vorhanden, gäbs ein anderes. Das dort verschwindende Geld sozialen Zwecken zukommen lassen zu wollen, ist pures unrealistisches Wunschdenken.

Klar, das ist so. Aber wo soll das Geld für die "verarmten Schichten", Hartz-IV-Empfänger oder wie immer man die Gruppe relativ niedriger Einkommensempfänger auch bezeichnet, denn herkommen. Entweder der Staat verschuldet sich noch mehr, oder es läuft über Umverteilung. Und wieso sollten die finanziell besser gestellten jetzt den vom Staat verursachten Mist ausbaden?

Ungerecht ist es dann, wenn eine Genneration z.Bsp. für die Schieflage verantwortlich ist und eine der folgenden die Zeche bezahlen soll/muss.

Ungerecht ja, aber das ist halt so. Wer soll sie denn sonst zahlen?

Stefan
30.09.2010, 10:20
Ist dies volkswirtschaftlich sinnvoll?

Ich frage mich häufig "Ist es betriebswirtschaftlich sinnvoll?"

Z.B. das Thema Laufschuhverkäufer: Ist es unterm Strich nicht sinnvoll, eine fähige, fleissige Kraft zu haben, die langfristig im Laden bleibt und dafür vielleicht 50% mehr an Personalkosten verursacht. Unterm Strich holt der Laden die 50% gegenüber der "unfähigen" Kraft doch wahrscheinlich locker wieder über höheren Umsatz, langfristige Kundenbindung..... wieder rein. Das Beispiel ist auf fast jede Branche übertragbar.

Stefan

Gonzo
30.09.2010, 10:27
Der ein oder andere hier hat vom Arbeitsmarkt offensichtlich nicht die geringste Ahnung.
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Bezweifle ich ja gar nicht. Ist schwierig und nicht schön.

Wenn es keine vernünftige Grundsicherung für solche Leute gibt (der ein oder andere hier fordert ja sogar ganz auf ein Sicherungssystem zu verzichten), besteht natürlich irgendwann der Druck einen Arbeitsplatz anzunehmen der deutlich unterbezahlt ist. Wollen wir so ein System? Und wenn ja was bedeutet das?

Auch nicht schön, will auch bestimmt keiner.

Es ist sehr interressant zu sehen wie hier nach unten getreten wird, macht euch besser mal Gedanken darüber wie Milliarden an Subventionen und Bürgschaften aus Volksvermögen eingsetzt werden, da gibts sicher mehr zu holen.

Ist doch keine Menschenverachtung oder soziale Kälte. Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.

Durch die Finanzkrise und die Staatskrisen (Griechenland, PIGS) ist der Schuldenstand nicht mehr kontrollierbar geworden. Natürlich ist das eine Sauerei.

Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.

Meik
30.09.2010, 10:52
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Den Teil der nicht will gibt es auch.

Der andere Teil hat häufig einfach ein Problem mit der (Aus)-Bildung. Ein 45jähriger wo die Ausbildung 25 Jahre zurückliegt und der nie groß an Weiterbildungen teilgenommen hat ist leider nicht mehr überall von heute auf morgen einsetzbar. Der kennt sich nur noch mit dem kleinen Gebiet aus mit dem er sich die letzten 25 Jahre in seinem Job beschäftigt hat.
Der muss erstmal viel Lernen. Viele junge Leute kannst du dank fehlender Berufs- und immer öfter sogar Schulbildung nicht mehr gebrauchen.

IMHO liegt DA der Hauptknackpunkt. Bildung anbieten und den Leuten mehr in den Hintern treten die Angebote auch wahrzunehmen. Von nichts kommt nichts.

Den Sozialstaat abschaffen oder nur nach unten treten ist weder erstrebenswert noch zielführend. :(

Eine Umverteilung ist leider der einzige Weg, wer soll es denn sonst bezahlen. Die "Reichen" sind doch die einzigen die das Geld noch haben. Und das strukturelle Problem dass die Schere immer größer wird und es immer schwieriger wird wenn man einmal unten ist da wieder raus zu kommen. Und von oben wird alles getan damit die Schere größer und die Barriere dazwischen undurchdringlicher wird.

Cruiser
30.09.2010, 10:55
Ist doch keine Menschenverachtung oder soziale Kälte. Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.

Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.

That´s the point!
Und auch hier: Die Masse macht es.

Geld verprasst (aber richtig), dazu kommt die Europäisierung, die ihr übriges zum Arbeitslohn beiträgt.

@ F18
Mal am Rande: Viele Firmen sind doch gar nicht mehr in deutscher Hand.
Dem ausländischen Investor/Firmenkonzern ist es wurscht, ob ein Produkt z.B. im europ. Osten oder in Deutschland gefertigt wird, solange der Preis niedrig und die Qualität grade noch sooooooo akzeptabel ist, daß keine Unsummen an Warrantykosten entstehen.
Das ist modernes Finanzschach...:cool:

Cruiser
30.09.2010, 10:59
Und von oben wird alles getan damit die Schere größer und die Barriere dazwischen undurchdringlicher wird.

Nana, nur bedingt, denn die oben wissen auch sehr genau, das nach Schere größer - größer -größer Schere AB kommt.
Das möchten die im eigenen Interesse vermeiden, wissen aber kaum noch WIE.

Oder?

F 18
30.09.2010, 11:08
Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.

Durch die Finanzkrise und die Staatskrisen (Griechenland, PIGS) ist der Schuldenstand nicht mehr kontrollierbar geworden. Natürlich ist das eine Sauerei.

Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.

So sieht der Haushalt aus, vielleicht werden falsche Prioritäten gesetzt.

http://3.bp.blogspot.com/_LESOJo9VQ8w/S9BUGSUrMTI/AAAAAAAAAd8/0AsRdkV7GvU/s1600/Bundeshaushalt+nach+Einzelpl%C3%A4nen.bmp

Sozialetat sieht wie folgt aus:
Wir haben im Staatsetat für 2010 143,2 MRD € für Arbeit und soziales. Bei 3,03 Mio Arbeitslosen und 7,4 Mio Hartz IV Empfängern macht dies pro Kopf 14300 € pro Jahr also 1191€ pro Monat.

Ich würde erst mal die Frage stellen, wieviele Hartz IV bekommen obwohl sie arbeiten.
Danach würde ich mal prüfen inwiefern Leiharbeiter die zeitweise in Betrieben eingesetzt werden in "Leerlaufzeiten" von den Leihfirmen sofort wieder entlassen werden.
Dann wird man feststellen, das die Flexibiltät und Kostensenkung die über diese Instrumente in der Industrie realsiert wurden über den Etat Arbeit und Soziales gegenfinanziert werden. Verfehlte Arbeitsmarktpolitik würde ich sowas nennen.

Meik
30.09.2010, 11:10
Das möchten die im eigenen Interesse vermeiden, wissen aber kaum noch WIE.

Ich hab das Gefühl die Erkenntnis ist nicht sonderlich verbreitet.

Warum zahlen sonst Firmen Dumpinglöhne um die Gewinne zu erhöhen wenn es doch viel besser wäre denen mehr zu bezahlen damit die Schere nicht "ab" geht. :confused:

Badekaeppchen
30.09.2010, 11:15
So sieht der Haushalt aus, vielleicht werden falsche Prioritäten gesetzt.

http://3.bp.blogspot.com/_LESOJo9VQ8w/S9BUGSUrMTI/AAAAAAAAAd8/0AsRdkV7GvU/s1600/Bundeshaushalt+nach+Einzelpl%C3%A4nen.bmp



Ich finde es alarmierend, dass der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt die Zinslast für Schulden ist.

Gonzo
30.09.2010, 11:22
Eine Umverteilung ist leider der einzige Weg, wer soll es denn sonst bezahlen.

Sorry, aber auf so einen Sozialismus kann ich verzichten. Und der Staat hat es nicht. Das ist dann eben so, daß das eben keiner bezahlt.

Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren. Das ist nämlich definitiv nicht seine Aufgabe!!

Die "Reichen" sind doch die einzigen die das Geld noch haben.

Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.

F 18
30.09.2010, 11:27
Ich finde es alarmierend, dass der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt die Zinslast für Schulden ist.

Allerdings, das ist deutlich alarmierender als eine HartzIV Erhöhung, seltsamerweise diskutiert darüber kaum jemand. Der Posten wird im übrigen deutlich zunehmen, falls die Bürgschaften die wir (der Staat) in der Finanzkrise gegeben haben in Anspruch genommen werden sollten.

Gonzo
30.09.2010, 11:31
Und laß dann irgendwann mal die Zinsen wieder steigen (wir haben ja aktuelle historisch niedriges Niveau). Das wird ein Spaß !

F 18
30.09.2010, 11:31
Sorry, aber auf so einen Sozialismus kann ich verzichten. Und der Staat hat es nicht. Das ist dann eben so, daß das eben keiner bezahlt.

Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren. Das ist nämlich definitiv nicht seine Aufgabe!!



Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.

Keine Angst es nimmt dir keiner was weg, wir sind vom Kommunismus und vom Sozialismus genauso weit weg wie Dagobert Duck und daran wird sich auch nichts ändern.

Gonzo
30.09.2010, 11:35
Keine Angst es nimmt dir keiner was weg, wir sind vom Kommunismus und vom Sozialismus genauso weit weg wie Dagobert Duck und daran wird sich auch nichts ändern.

Kommt drauf an, wer die nächste Regierung stellt ....... ;)

Helmut S
30.09.2010, 11:47
Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.

Das ist eine gute Frage. Die Auswahl an bewährten Marktsystemen ist allerdings gering. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee. Hmmmm ...



Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.


Eher nicht. Die Marktwirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage.

Bzgl. Mitte: Wir haben heute eine Mittelschicht, die Zahlenmäßig zurück geht. Das ist das Thema mit der Schere. Allerdings profitiert die Mittelschicht so wie nie vom "Staat". Man kann das beim DIW und dem dort durchgeführten SOEP (Soziökonomisches Panel) nachlesen.


Soziale Markwirtschaft ist schlicht nicht mehr finanzierbar und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein.
Das Rentensystem ist eine Farce, eigentlich auch passe.


Jetzt nehmen wir mal an, dass ist so. Ich frage mich: Was dann? Freie Marktwirtschaft mit 100%iger Eigenverantwortung? Wo ist der goldene Mittelweg der Systeme? Wollen wir's nochmal mit Kommunismus versuchen aber lassen den gescheiterten Sozialismus weg? Lauter Fragen und keine Antworten .... :(


Korrekt.
Aber es ist immer schwierig, den ersten Schritt zu gehen, weil der a)besonders schmerzt und b) finanziert werden muss (bestehende Rentner mit Ansprüchen).
.

Ne Umstellung vom Umlageverfahren auf das Kapitaldeckungsverfahren ist in der Tat enorm schwer und benötigt viel Zeit. Potentiell wird mind. eine Generation "doppelt belastet". Da es diese Situation durch die sog. "Rentenlücke" ja heute schon gibt, geht man dieses Thema besser heute als morgen an. Insbesondere, weil es kein Problem darstellt sofort von einem Kapitalgedeckten zu Umlageverfahren zurückzukehren (für den Fall eine "Katastrophe" und der "Kapitalstockvernichtung"; Krieg oder ne Megainflation)

...aber bei den restlichen macht es schon einen Unterschied, ob aus einer Familie einmal Steuerklasse 3 oder zweimal Klasse 1 oder 4 gezahlt werden.


Nein. Bis auf das Thema Ehegattensplitting. Es gilt bei uns (i.d.R.) Steuer(EK) > 2*Steuer(EK/2) - das ist Ehegattensplitting, das hat aber nix mit Kinder zu tun. Ansonsten: Jeder zahlt in diesem Land für gleiches zu versteuerndes Einkommen gleich viel Steuern undzwar unabhängig von der Steuerklasse - spätestens wenn er den EkJa-Ausgleich gemacht hat. Der IIIer kreigt quasi über's Jahr vom FA nen kleinen "Kredit", während der V-er dem FA nen Kredit gibt.


Dem ausländischen Investor/Firmenkonzern ist es wurscht, ob ein Produkt z.B. im europ. Osten oder in Deutschland gefertigt wird...

Das ist mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit den Deutschen Investoren auch Wurscht. Es sei denn es handelt sich um so "halbstaatliche" Häuser, denen per "Satzung" (oder was auch immer) Invests in solche Firmen verboten sind bzw. schwer gemacht wird.

Insgesamt möchte ich gerne in einem Staat leben, in dem die Jungen für die Alten sorgen. Ich bin ein Fan des Konzepts des Generationenvertrags. Die praktische Umsetzung (vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen) wie sie jetzt läuft ist allerdings eine Katastrophe. Ich glaube (hoffe) aber nicht, dass dies bedeutet, es kann kategorisch keinen Sozialstaat mehr geben. Egal ob Rente oder andere Sozialsysteme. Hierzu gehört für mich auch "Leistung ohne Gegenleistung für Schwache" - Transferleistung - also auch ALGII.

Ich möchte lieber in einem Staat leben, in dem jeder (aber wirklich jeder) Bedürftige Transferleistungen erhält. Selbst wenn dann ein paar Nutznießer dabei sind, die es eigentlich nicht verdienen. So ist das Leben. Aber auf keinen Fall einen "Unschuldigen" auf der Strecke lassen.

keko
30.09.2010, 11:47
Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.

Es ist doch schon viele Jahre Tatsache, dass es ein Umverteilung von unten nach oben gibt: Es gibt eine immer größerer Anzahl armer Menschen, gleichzeitig werden Reiche reicher und der Mittelstand bricht weg (zum großen Teil nach unten).

Die, die davon profitieren, halten die Fäden in der Hand. In anderen Ländern ist das noch viel krasser und offentsichtlicher. Bei uns läuft es genauso, nur halt auf höherem Niveau.

F 18
30.09.2010, 11:48
Kommt drauf an, wer die nächste Regierung stellt ....... ;)

Nach meinen Erfahrungen ist es völlig uninteressant werd die Regierung stellt, entscheidend ist wer die Politik macht...........

(Wers nicht versteht bitte melden, ich erklärs dann;) )

Helmut S
30.09.2010, 12:04
Hier wird oft von Umverteilung geredet. Und man meint (wohl meist) die Umverteilung von Vermögen (i.w.S. meint man evtl. Geld).

Was aber viel Schlimmer ist, ist die Umverteilung von Chancen und Möglichkeiten. Denn diese sind letztlich das was zu Vermögen führt.

Megalodon
30.09.2010, 12:17
Was aber viel Schlimmer ist, ist die Umverteilung von Chancen und Möglichkeiten. Denn diese sind letztlich das was zu Vermögen führt.


Ja, so ist das wohl.

Buchempfehlung dazu (http://www.amazon.de/Mythos-von-den-Leistungseliten-Spitzenkarrieren/dp/3593371510/ref=sr_1_4?s=STORE&ie=UTF8&qid=1285841645&sr=1-4)

Meik
30.09.2010, 12:27
Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren.

Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie?

Was ist das denn für ein Quatsch?

Nein, der Staat muss nicht für den Wohlstand seiner Bürger garantieren - aber als Sozalstaat sollte er eine Mindestabsicherung bieten.

Man kann es den Reichen nicht ständig abnehmen und es geht auch nicht um Enteignung oder ähnlichen Mist den du unterstellst. Es geht darum dass jemand der sich auf Kosten der Niedriglöhner bereichert auch einen Teil seines Gewinns für die Gemeinschaft abzudrücken hat. Die wenigsten Reichen haben ihren Gewinn nur aus eigener Arbeitsleistung.

Helmut S
30.09.2010, 12:33
Die wenigsten Reichen haben ihren Gewinn nur aus eigener Arbeitsleistung.

Erben und Erbschaftssteuer ist ein Problem. Keine Frage.

Unternehmertum ist aber erlaubt. Auch Gewinne machen. Auch hohe und richtig dick, so dass es nur brummt.

Aber natürlich ist sowas hier sehr gern gesehen (und auch richtig und wichtig): http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,710192,00.html

Ist das ein Modell der Zukunft?

Gonzo
30.09.2010, 12:36
Insgesamt möchte ich gerne in einem Staat leben, in dem die Jungen für die Alten sorgen. Ich bin ein Fan des Konzepts des Generationenvertrags. Die praktische Umsetzung (vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen) wie sie jetzt läuft ist allerdings eine Katastrophe. Ich glaube (hoffe) aber nicht, dass dies bedeutet, es kann kategorisch keinen Sozialstaat mehr geben. Egal ob Rente oder andere Sozialsysteme. Hierzu gehört für mich auch "Leistung ohne Gegenleistung für Schwache" - Transferleistung - also auch ALGII.

Ich möchte lieber in einem Staat leben, in dem jeder (aber wirklich jeder) Bedürftige Transferleistungen erhält. Selbst wenn dann ein paar Nutznießer dabei sind, die es eigentlich nicht verdienen. So ist das Leben. Aber auf keinen Fall einen "Unschuldigen" auf der Strecke lassen.

Das sehe ich genauso.

Die Umsetzung in der aktuellen und sich wahrscheinlich ja noch verschärfenden Situation ist halt das Schwierige. Wie kann man wirklich allen gerecht werden? Ich hab da mit Sicherheit auch keine Standardlösung.

Gonzo
30.09.2010, 12:41
Es ist doch schon viele Jahre Tatsache, dass es ein Umverteilung von unten nach oben gibt: Es gibt eine immer größerer Anzahl armer Menschen, gleichzeitig werden Reiche reicher und der Mittelstand bricht weg (zum großen Teil nach unten).

Die, die davon profitieren, halten die Fäden in der Hand. In anderen Ländern ist das noch viel krasser und offentsichtlicher. Bei uns läuft es genauso, nur halt auf höherem Niveau.

Ich bin mir nicht so sicher, ob die Begriffe "arm" und "reich" richtig verwendet werden. Ich denke, daß zu schnell lediglich "Wohlhabende" in die "Reichen"-Schublade und unterdurschittliche Einkommensempfänger in die "Armen"-Schublade gesteckt werden. Das kann ich ja durch willkürliche Definition völlig unterschiedlich darstellen. Insgesamt befinden wir uns immer noch in einem der reichsten Länder der Erde mit relativ hohem Wohlstand für viele.

schoppenhauer
30.09.2010, 12:42
Ein wenig OT, aber auch hier geht es ja um 'Soziale Kriege'.


"Die Wirtschaft benötige einen egoistischen Hedonisten und unersättlichen Konsumenten, der nie zufrieden ist, disziplinlos in seiner Gier nach mehr. Die Gesellschaft dagegen brauche einen bescheidenen Mitbürger, hilfsbereit und zufrieden. Wie soll man bei solchen Voraussetzungen seine Kinder erziehen?"


Lesenswert: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,719944,00.html

Gonzo
30.09.2010, 12:47
Was ist das denn für ein Quatsch?

Nein, der Staat muss nicht für den Wohlstand seiner Bürger garantieren - aber als Sozalstaat sollte er eine Mindestabsicherung bieten.

Man kann es den Reichen nicht ständig abnehmen und es geht auch nicht um Enteignung oder ähnlichen Mist den du unterstellst. Es geht darum dass jemand der sich auf Kosten der Niedriglöhner bereichert auch einen Teil seines Gewinns für die Gemeinschaft abzudrücken hat. Die wenigsten Reichen haben ihren Gewinn nur aus eigener Arbeitsleistung.

Wieso Quatsch. Viele erwarten genau das vom Staat: ein gewisses Wohlstandsniveau (daran hat man sich ja schließlich gewöhnt und ist auch nicht bereit, in schlechten Zeiten auch Abstriche zu machen). Und das völlig losgelöst von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Die Mindestabsicherung wird ja auch geboten. Vgl. das mal mit z.B. den USA (das soll wahrlich nicht das Vorbild sein; auf deren soziale Absicherung will ich auch gar nicht runterfallen!).

Volkeree
30.09.2010, 12:56
..
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?

Ich glaube das!
..
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Die Gruppe ist leider die, die bei dem System hinten runter fällt. Für diese Menschen müsste eindeutig mehr getan werden.

Warum soll ein gesunder 25jähriger Mann, der nie gearbeitet hat und sich nie darum gekümmert hat, Geld vom Staat bekommen?

Leider kann man die absolut arbeitsunwilligen nicht aussortieren, bzw. man könnte das schon, was aber teurer wäre als denen Hartz IV zu zahlen.


...
Ich würde erst mal die Frage stellen, wieviele Hartz IV bekommen obwohl sie arbeiten.

Diese Personengruppe möchte ich mal in obrige einbeziehen, also in die der Schmarotzer.

Volkeree
30.09.2010, 13:01
Nein. Bis auf das Thema Ehegattensplitting. Es gilt bei uns (i.d.R.) Steuer(EK) > 2*Steuer(EK/2) - das ist Ehegattensplitting, das hat aber nix mit Kinder zu tun. Ansonsten: Jeder zahlt in diesem Land für gleiches zu versteuerndes Einkommen gleich viel Steuern undzwar unabhängig von der Steuerklasse - spätestens wenn er den EkJa-Ausgleich gemacht hat. Der IIIer kreigt quasi über's Jahr vom FA nen kleinen "Kredit", während der V-er dem FA nen Kredit gibt.

Ich weiß nicht warum du immer auf diesem Ehegattensplitting herumreitest.
Ich gehe davon aus, wenn eine Familie Kinder bekommt, geht erst mal nur einer arbeiten.
- Familienvater A verdient 50.000 Euro
- Doppelverdienerpaar B verdient ebenfalls 50.000 Euro
Da zahlt B doch wesentlich mehr Steuern. Oder verstehe ich unser Steuersystem wirklich falsch?

Meik
30.09.2010, 13:03
Wieso Quatsch.

Quatsch war der Bezug zu meinem zitierten Post, weil ich das an der Stelle nicht gemeint hatte. ;)

Generell natürlich leider kein Quatsch, dieses Anspruchsdenken ist weit verbreitet. :Nee:

Klugschnacker
30.09.2010, 13:08
Schmarotzer

Wenn wir schon bei solchen Begriffen sind, sollten wir sie auch exakt definieren. "Schmarotzer" sind vermutlich alle, die weniger in die gemeinsame Kasse zahlen, als sie entnehmen?

Vorsicht, Fangfrage.

Grüße,
Arne

Badekaeppchen
30.09.2010, 13:09
Ich weiß nicht warum du immer auf diesem Ehegattensplitting herumreitest.
Ich gehe davon aus, wenn eine Familie Kinder bekommt, geht erst mal nur einer arbeiten.
- Familienvater A verdient 50.000 Euro
- Doppelverdienerpaar B verdient ebenfalls 50.000 Euro
Da zahlt B doch wesentlich mehr Steuern. Oder verstehe ich unser Steuersystem wirklich falsch?

Wenn bei B JEDER 50.000 Euro verdient, zahlen sie natürlich mehr Steuern. Dann ist deren zu versteuerndes Einkommen aber auch doppelt so hoch :confused:

Wenn A und B beide in Summe 50.000 Euro verdienen, dann zahlen beide gleich viel Steuern, unabhängig von Kindern.

Gonzo
30.09.2010, 13:17
Es geht darum dass jemand der sich auf Kosten der Niedriglöhner bereichert auch einen Teil seines Gewinns für die Gemeinschaft abzudrücken hat.

Aber tun sie das denn nicht?

Klugschnacker
30.09.2010, 13:22
Wenn A und B beide in Summe 50.000 Euro verdienen, dann zahlen beide gleich viel Steuern, unabhängig von Kindern.
Nein. Wenn einer der beiden wenig und der andere viel verdient, zahlen sie als Paar weniger, sofern sie verheiratet sind und nach der Splittingtabelle veranlagt werden.

Grüße,
Arne

F 18
30.09.2010, 13:24
Ich glaube das!



Warum soll ein gesunder 25jähriger Mann, der nie gearbeitet hat und sich nie darum gekümmert hat, Geld vom Staat bekommen?

Leider kann man die absolut arbeitsunwilligen nicht aussortieren, bzw. man könnte das schon, was aber teurer wäre als denen Hartz IV zu zahlen.



Diese Personengruppe möchte ich mal in obrige einbeziehen, also in die der Schmarotzer.

Von 7 Mio sind nach deiner Meinung also über 3,5 Mio zu faul zum Arbeiten?
Es gibt Hartz 4 Empfänger, die gar nicht erwerbsfähig sind
http://www.welt.de/multimedia/archive/00993/lac_hartz_DW_Berlin_993394p.jpg
Jetzt sind schon mal 2 Mio weg.
Dann gibts auch alleinerziehende Frauen, die könnten arbeiten, wenn es nen Job gäbe der irgendwie mit der Erziehungsaufgabe vereinbar wäre. Das ist auch nicht so einfach. Und dann gibts wie gesagt die Generation 55+ die sowieso keinen Job mehr findet.
Dann gibts die, die arbeiten aber trotzdem HartzIV erhalten ,weil der Lohn nicht reicht.
Mit dem Menschen, den du als Schmarotzer bezeichnest habe ich jemanden gemeint der 8h+ am Tag arbeitet und trotzdem HartzIV bezieht (Arbeite mal als alleinstehende Frisörin in einer Großsstadt und bestreite dort von 1000€ Brutto deinen lebensunterhalt)

Pascal
30.09.2010, 13:25
Wenn wir schon bei solchen Begriffen sind, sollten wir sie auch exakt definieren. "Schmarotzer" sind vermutlich alle, die weniger in die gemeinsame Kasse zahlen, als sie entnehmen?



Wobei sich dann die Frage stellt, über welchen Betrachtungszeitraum eine solche Aussage getroffen werden soll. Ein Menschenleben? Wer weiss schon, ob er später ein Jahrzehnt lang Pflegestufe 3 beanspruchen muss? Insofern wären solche Aussagen stets nur retrospektiv machbar.

Klugschnacker
30.09.2010, 13:27
Wobei sich dann die Frage stellt, über welchen Betrachtungszeitraum eine solche Aussage getroffen werden soll. Ein Menschenleben? Wer weiss schon, ob er später ein Jahrzehnt lang Pflegestufe 3 beanspruchen muss? Insofern wären solche Aussagen stets nur retrospektiv machbar.

Guter Punkt!

Badekaeppchen
30.09.2010, 13:28
Nein. Wenn einer der beiden wenig und der andere viel verdient, zahlen sie als Paar weniger, sofern sie verheiratet sind und nach der Splittingtabelle veranlagt werden.

Grüße,
Arne

Ich gebe Dir recht, aber in der Ausgangssituation ging es jeweils um ein Ehepaar. Zumindest hatte ich das so verstanden.

Und das ist ja der einzige Vorteil von Splitting. Einer verdient viel, der andere wenig. Wenn beide gleich viel verdienen, ist es (steuerlich) völlig egal, ob sie verheiratet sind oder nicht.

Gonzo
30.09.2010, 13:30
Aber natürlich ist sowas hier sehr gern gesehen (und auch richtig und wichtig): http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,710192,00.html

Ist das ein Modell der Zukunft?

Eine "Dezentralisierung" der sozialen Engagements könnte ich mir durchaus vorstellen. Mit Stiftungen Superreicher läßt sich natürlich richtig was bewegen. Aber gesellschaftlicher Konsens ließe sich auch im kleinen Rahmen bewerkstelligen.

Einfach mal ein Beispiel aus der Hüfte geschossen: ich hätte als Besserverdiener überhaupt kein Problem damit, die Gesellschaft zu unterstützen, wenn ich sicher sein könnte, daß das Geld dort ankommt, wo es nützt und nicht sinnlos verschwendet wird (EU-Bürokratie, Subventionsdschungel, Mißbrauch der Sozialsysteme usw.). D.h. direkte Spende an Kindergärten, Schulen, medizinische Einrichtungen. Direkte finanzielle Unterstützung von Bedürftigen (wo ich weiß, daß sie es brauchen).

Volkeree
30.09.2010, 13:50
Wenn bei B JEDER 50.000 Euro verdient, zahlen sie natürlich mehr Steuern. Dann ist deren zu versteuerndes Einkommen aber auch doppelt so hoch :confused:

Wenn A und B beide in Summe 50.000 Euro verdienen, dann zahlen beide gleich viel Steuern, unabhängig von Kindern.

Ich ging von gleichem Gesamteinkommen aus, also beide haben Familien haben das gleiche zu versteuernde Einkommen.

Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen.
- A (nur einer hat Einkommen) = 50 Mille zu versteuern nach Klasse 3
- B = 50 Mille beide Klasse 4
Wenn dann beide die gleichen Steuern zahlen, frage ich mich, warum meine Kollegen mit Steuerklasse 3 nur die Hälfte (oder weniger) an Steuern auf der Abrechnung haben.

Helmut S
30.09.2010, 13:50
Ich weiß nicht warum du immer auf diesem Ehegattensplitting herumreitest.
Ich gehe davon aus, wenn eine Familie Kinder bekommt, geht erst mal nur einer arbeiten.
- Familienvater A verdient 50.000 Euro
- Doppelverdienerpaar B verdient ebenfalls 50.000 Euro
Da zahlt B doch wesentlich mehr Steuern. Oder verstehe ich unser Steuersystem wirklich falsch?

Ich "reite deshalb" auf dem Ehegattensplitting herum, weil das der EINZIGE Grund ist, warum man bei gleichem zu versteuerndem Einkommen weniger Steuern zahlt als ohne.

Wenn Du denkst, dass sich Kinder auf den Steuersatz auswirken, dann verstehst Du unser Steuersystem tatsächlich falsch. Es gibt zwar die Geschichte mit den Kinderfreibeträgen vs. Kindergeld aber das habe ich auch schon vorher geschrieben. Also nochmal:

2010 kriegt das Ehepaar mit nem gemeinsamen Kind bei Gemeinsamveranlagung ("Ehegattensplitting) nen Kinderfreibetrag (eigentlich bestehend aus zwei Komponenten) von 7.008 EUR. Das bedeutet, ich (wir/sie) müssen nur den Teil des Einkommens versteuern, der oberhalb des Freibetrages liegt. Je nach Höhe des zu versteuernden Einkommens (i.W.S. Grenzsteuersatz) hat das halt mehr oder weniger Auswirkungen.

Dieser steuerliche Freibetrag wird aber dann noch automatisch zugunsten des Steuerpflichtigen mit dem Kindergeld verglichen/verrechnet. Bringt dir die Steuerentlastung mehr als das bereits bezogene Kindergeld, wird der Freibetrag wirksam - aber erst dann. Ausserdem wird das Kindergeld dann mit dem Steuerentlasung verrechnet - Du musst es faktisch "zurückzahlen". Das "zurückzahlen" funktioniert so, dass das Kindergeld auf die zu zahlende Steuer aufgeschlagen wird.

Nein. Wenn einer der beiden wenig und der andere viel verdient, zahlen sie als Paar weniger, sofern sie verheiratet sind und nach der Splittingtabelle veranlagt werden.


Ja Arne. Aber darum geht es doch - nur um dieses "sofern"! Deshalb "reite" ich ja darauf rum, weil das dieses "sofern" ist. Das meitne Badekaeppchen wohl ...

Volkeree
30.09.2010, 13:55
Wenn wir schon bei solchen Begriffen sind, sollten wir sie auch exakt definieren. "Schmarotzer" sind vermutlich alle, die weniger in die gemeinsame Kasse zahlen, als sie entnehmen?

Vorsicht, Fangfrage.

Grüße,
Arne

Gibt es eine rechtsverbindliche Definition dieses Begriffs?

Ich würde es so definieren, dass Leute gar nichts in die gemeinsame Kasse einzahlen und nichts gegen diesen Zustand tun. Weiter gehören die dazu, die das Sozialsystem "austricksen".

Badekaeppchen
30.09.2010, 13:58
Ich ging von gleichem Gesamteinkommen aus, also beide haben Familien haben das gleiche zu versteuernde Einkommen.

Dann zahlen beide gleich viel.


Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen.
- A (nur einer hat Einkommen) = 50 Mille zu versteuern nach Klasse 3
- B = 50 Mille beide Klasse 4
Wenn dann beide die gleichen Steuern zahlen, frage ich mich, warum meine Kollegen mit Steuerklasse 3 nur die Hälfte (oder weniger) an Steuern auf der Abrechnung haben.

Die Steuerklassen sind nur entscheidend für die monatliche Abrechnung. Am Ende des Jahres, bei der Abgabe der ESt-Erklärung ist es völlig wurscht, welche Steuerklasse auf der Lohnsteuerkarte steht. Die Kollegen mit der Klasse 4 werden am Jahresende wohl was rausbekommen.

Und das ist auch der Grund, warum ein Ehepaar mit den Steuerklassen 3 und 5 VERPFLICHTET ist, eine Jahreserklärung abzugeben.

Volkeree
30.09.2010, 13:59
Ich "reite deshalb" auf dem Ehegattensplitting herum, weil das der EINZIGE Grund ist, warum man bei gleichem zu versteuerndem Einkommen weniger Steuern zahlt als ohne.....

Kinderfreibeträge wollte ich gar nicht berücksichtigen und mir ist bekannt, dass sie mir der Steuerklasse nichts zu tun haben.
Siehe mein Posting vor deinem.

Helmut S
30.09.2010, 14:01
Wenn dann beide die gleichen Steuern zahlen, frage ich mich, warum meine Kollegen mit Steuerklasse 3 nur die Hälfte (oder weniger) an Steuern auf der Abrechnung haben.

Das wird am Jahresende beim Einkommenssteuerjahresausgleich aufgerechnet.

Dein Kollege erhält quasi jeden Monat nen kleinen "Kredit" vom Finanzamt. Wenn er aber nicht aufpasst oder wenig abzugsfähige Kosten hat, wird er Steuern nachzahlen dürfen.

Nochmal: Die Höhe der letztendlich zu zahlenden Steuern ist unabhängig von der Steuerklasse.

Ehepaare können ggf. (bei günstiger Verteilung des EK auf dei Partner) vom Ehegattensplitting steuerlich profitieren.

Eltern können ggf. (bei passenden EK Verhältnissen) durch den Kinderfreibetrag steuerlich profitieren.

Volkeree
30.09.2010, 14:05
Dann zahlen beide gleich viel.



Die Steuerklassen sind nur entscheidend für die monatliche Abrechnung. Am Ende des Jahres, bei der Abgabe der ESt-Erklärung ist es völlig wurscht, welche Steuerklasse auf der Lohnsteuerkarte steht. Die Kollegen mit der Klasse 4 werden am Jahresende wohl was rausbekommen.

Und das ist auch der Grund, warum ein Ehepaar mit den Steuerklassen 3 und 5 VERPFLICHTET ist, eine Jahreserklärung abzugeben.

So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Wo ist mein Denkfehler oder drücke ich mich so krumm aus?

Badekaeppchen
30.09.2010, 14:10
So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Wo ist mein Denkfehler oder drücke ich mich so krumm aus?

Es behauptet auch niemand, dass das deutsche Steuerrecht einfach ist. :Cheese: Glaub mir, das Steuerberater-Examen war kein Spaß! Ich verweise nochmal kurz auf das Posting von Helmut S (#433). Er hat sich wohl etwas deutlicher ausgedrückt als ich :Blumen:

Helmut S
30.09.2010, 14:11
So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.


Auch das nicht wirklich. Du bekommst nichts "wieder". Du kannst ggf. Kosten so geltend machen, dass sie Dein zu versteuerndes Einkommen mindern. Aber vielleicht meisnt Du das mit "anteilig"? Anschließend (nach der Minderung) wird die Steuer berechnet.

Dein Brutto Gehalt ist nicht Dein zu versteuerndes Einkommen, falls die Begriffsverwirrung hier liegt.


Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.


Dann haben sie wahrscheinlich ne Menge an abzugsfähigen Kosten oder der V-er Partner verdient gar nicht so wenig und bezahlt deshalb monatlich im Voraus ne Menge an Steuern (eigentlich zuviel).

FinP
30.09.2010, 14:15
Aber natürlich ist sowas hier sehr gern gesehen (und auch richtig und wichtig): http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,710192,00.html

Nein, ist es nicht. Spenden sind nicht zielführend. Wenn die das Geld dem Staat schenken würden, dann wäre das was anderes.

Es hat einen guten Grund, weshalb Steuern nicht zweckgebunden sind!

qbz
30.09.2010, 14:19
Gibt es eine rechtsverbindliche Definition dieses Begriffs?

Ich würde es so definieren, dass Leute gar nichts in die gemeinsame Kasse einzahlen und nichts gegen diesen Zustand tun. Weiter gehören die dazu, die das Sozialsystem "austricksen".

Dann wäre jemand, der sein Konto um 10000 Euro im Monat z.B. mit der Spekulation in Öl, Getreide, Kaffee u.a. mit wenigen Transaktionen u. geringem Arbeitsaufwand (1 Klick am PC bedient halt viele Nullen gleichzeitig ;-) ) auffüllt und der die Steuern bezahlt, kein "Schmarotzer" ? Er "arbeitet" halt gut als Spekulant :-) (Genauso wie einige namhafte Institutionen) .

-qbz

Helmut S
30.09.2010, 14:20
Nein, ist es nicht. Spenden sind nicht zielführend. Wenn die das Geld dem Staat schenken würden, dann wäre das was anderes.

Es hat einen guten Grund, weshalb Steuern nicht zweckgebunden sind!

Ja. Gut. Aber würdest Du deshalb lieber auf solche Aktionen verzichten wollen?

EDIT: Wobei der Vergleich mit Steuern eher schwer ist, denn hier sind es ja wohl eher Sozialbeiträge ...

Voldi
30.09.2010, 14:24
So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Wo ist mein Denkfehler oder drücke ich mich so krumm aus?

Natürlich hat dein Kollege andere Abzüge auf seinem Lohnzettel. Wenn seine Frau nicht arbeitet müsste er ja aufs Jahr gerechnet auch das doppelte Einkommen haben um pro Person auf die gleichen Abzüge zu kommen :confused:

FinP
30.09.2010, 14:35
Ja. Gut. Aber würdest Du deshalb lieber auf solche Aktionen verzichten wollen?

EDIT: Wobei der Vergleich mit Steuern eher schwer ist, denn hier sind es ja wohl eher Sozialbeiträge ...

Wer was zu verschenken hat, soll das natürlich gerne machen. Auf Leute, die aber massiv Steuersparmodelle über ihre eigenen Stiftungen etc fahren, kann ich verzichten.

Steuern sind gerade dazu da, dass diese demokratisch verteilt werden und nicht nach gutdünken.

Keiner von denen sagt: Ihr könnt mir gerne meine Erbschaftssteuer oder meine Kapitalertragssteuer etc erhöhen.

Das ist ein bißchen so wie die freiwillige Kennzeichnung von Produkten der Lebensmittelindustrie, die sich gleichzeitig mit Händen und Füßen gegen die "Ampel" wehrt.
Die wollen das geringere Übel und kalkulieren halt, womit sie besser fahren.

P.S.: Wieviel von dem Geld ist jetzt eigentlich tatsächlich gespendet worden? ODer war das alles gar nur eine PR-Blase?

Volkeree
30.09.2010, 14:35
Auch das nicht wirklich. Du bekommst nichts "wieder". Du kannst ggf. Kosten so geltend machen, dass sie Dein zu versteuerndes Einkommen mindern. Aber vielleicht meisnt Du das mit "anteilig"?
Das meinte ich.


Dein Brutto Gehalt ist nicht Dein zu versteuerndes Einkommen, falls die Begriffsverwirrung hier liegt.

Auch das ist klar.


Dann haben sie wahrscheinlich ne Menge an abzugsfähigen Kosten oder der V-er Partner verdient gar nicht so wenig und bezahlt deshalb monatlich im Voraus ne Menge an Steuern (eigentlich zuviel).
Bei meinen Rechnungen gibt es nur ein Einkommen, also keinen mit Steuerklasse 5, nur einen mit Steuerklasse 3.

Volkeree
30.09.2010, 14:38
...

Es hat einen guten Grund, weshalb Steuern nicht zweckgebunden sind!

Ich überlege darüber schon seit einiger Zeit. Mit dem Austritt aus der Kirche würde das schon gehen. Ok, die gehen eh nicht an den Staat.

Volkeree
30.09.2010, 14:42
Dann wäre jemand, der sein Konto um 10000 Euro im Monat z.B. mit der Spekulation in Öl, Getreide, Kaffee u.a. mit wenigen Transaktionen u. geringem Arbeitsaufwand (1 Klick am PC bedient halt viele Nullen gleichzeitig ;-) ) auffüllt und der die Steuern bezahlt, kein "Schmarotzer" ? Er "arbeitet" halt gut als Spekulant :-) (Genauso wie einige namhafte Institutionen) .

-qbz
Warum sollte der einer sein? Ich gehe mal davon aus, dass er kein H4 bekommt.

Helmut S
30.09.2010, 14:43
Bei meinen Rechnungen gibt es nur ein Einkommen, also keinen mit Steuerklasse 5, nur einen mit Steuerklasse 3.

Das ist ok. Dann wird hier das Ehegattensplitting (ich zitiere sinngemäß Arne) - sofern beide Ehepartner gemeinsam veranlagt werden - wahrscheinlich richtig gut zuschlagen. Wie gut hängt natürlich von den Gesamteinkünften ab.

Das ändert aber nix an der Tatsache: Kinder haben keine Auswirkung auf die Steuerlast (abgesehen von den Freibeträgen - aber darum ging es Dir ja ausdrücklich nicht) und auch die Steuerklasse hat keine Auswirkung auf die letztendliche Steuerlast - abgesehen vom Ehegattensplitting, aber da wolltest Du nicht das ich dauernd drauf rumreite.

Ist dir jetzt aber klar, wie das grundsätzlich funzt?

Volkeree
30.09.2010, 14:52
Von 7 Mio sind nach deiner Meinung also über 3,5 Mio zu faul zum Arbeiten?
Es gibt Hartz 4 Empfänger, die gar nicht erwerbsfähig sind
http://www.welt.de/multimedia/archive/00993/lac_hartz_DW_Berlin_993394p.jpg
Jetzt sind schon mal 2 Mio weg.
Dann gibts auch alleinerziehende Frauen, die könnten arbeiten, wenn es nen Job gäbe der irgendwie mit der Erziehungsaufgabe vereinbar wäre. Das ist auch nicht so einfach. Und dann gibts wie gesagt die Generation 55+ die sowieso keinen Job mehr findet.
Dann gibts die, die arbeiten aber trotzdem HartzIV erhalten ,weil der Lohn nicht reicht.
Mit dem Menschen, den du als Schmarotzer bezeichnest habe ich jemanden gemeint der 8h+ am Tag arbeitet und trotzdem HartzIV bezieht (Arbeite mal als alleinstehende Frisörin in einer Großsstadt und bestreite dort von 1000€ Brutto deinen lebensunterhalt)
Wenn 3,5 Mio die Hälfte ist, dann glaube ich das.
Fallen Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zu Verfügung stehen auch unter Hartz IV oder bekommen die Sozialhilfe alter Art?

Ich meinte die Hartz IV- Bezieher die nebenher schwarz arbeiten gehen. Die Niedriglöhne sind teilweise wirklich erschreckend. Das von dir genannte Beispiel kenne ich auch, die Schwester einer Arbeitskollegin verdient als Frisörin netto 800 Euro. Das kann natürlich nicht reichen.

Volkeree
30.09.2010, 14:58
Ist dir jetzt aber klar, wie das grundsätzlich funzt?
Ich denke schon. :Blumen:

Campeon
30.09.2010, 16:28
Bist du früher nicht in die Schule gegangen und hast somit von unserem Bildungssystem profitiert?

Das hat Helmut aber nicht gemeint, als er den Generationenvertrag erwähnt hat. Der wurde als Modell nach dem Krieg konzipiert, als man für eine ganze Generation Rentner auf die Schnelle Kapital brauchte, um für diese deren D-Mark-Rente finanzieren zu können.
Falls du (früher) in die Rentenversicherung einbezahlt hast, wurde von diesem Geld die Rente deiner Eltern finanziert. Für deine eigene (gesetzliche) Rente benötigt die DRV die Beiträge der aktuell arbeitenden und sozialversicherungspflichtigen Generation.

Wenn du der Meinung bist, deine Rente ist der verdiente Lohn für deine Beitragsjahre (diesem Irrtum unterliegen viele in Deutschland), dann hätten in dieser Denke deine Eltern ihre Rente zu Unrecht kassiert.

Klar war ich in der Schule, bestand ja Schulpflicht!
Ich kann nichts dafür, ich habe die Gesetze nicht gemacht und das ich auf der Welt bin, geschah ganz ohne mein dazutun!

Das meine Eltern Rente bekommen ist das auch gut so, haben ja schließlich genug dafür getan und ob ich jemals welche bekomme, das weiß ich nicht und ob andere hier welche erhalten, auch das steht in den Sternen.
Ich persönlich verlasse mich nicht auf den Rentenscheiß, habe selbst vorgesorgt und zahle seit fast 5 Jahren auch nichts mehr ein und es ist mir auch egal ob es später was gibt, dauert ja auch noch mind. 20 Jahre bis ich einen Anspruch hätteund wer weiß was bis dahin ist.

Für mich ist das jedenfalls der berühmte Glaube an den Weihnachtsmann!!!

KalleMalle
30.09.2010, 17:26
die Schwester einer Arbeitskollegin verdient als Frisörin netto 800 Euro
Das "schöne" am Frisörbeispiel - da es nun schön öfters kam - ist ja , daß in dieser Branche meines Wissens nach nicht besonders viel "Großkonzerne" unterwegs sind oder ähnliche Strukturen vorliegen, denen man ja gerne unterstellt, daß sie die Mitarbeiter mittels Neidriglöhnen ausbeuten.
Wer ist denn stattdessen für das Gehalt einer Friseurin fast unmittelbar verantwortlich ?

Davon abgesehen weiß ich nicht, was daran verwerflich sein soll, wenn man jemendem der nur 800.- € im Monat verdient vorschlägt, daß er sich ja einen besser bezahlten Job suchen könnte. Wer aber darauf besteht einen ganz bestimmten Beruf ausüben zu wollen, der darf sich nicht beschweren.

psyXL
30.09.2010, 17:34
Wer aber darauf besteht einen ganz bestimmten Beruf ausüben zu wollen, der darf sich nicht beschweren.

Sehe das genauso.
Jeder, der den Beruf ergreift wird eine Vorstellung davon haben, was er verdient.

Stark vereinfacht:
Sofern jetzt potentielle Frisöre sich dazu entschließen diesen Beruf nicht mehr auszuüben, steigt die Nachfrage und damit der Preis (Lohn).

Anja
30.09.2010, 17:36
Das "schöne" am Frisörbeispiel - da es nun schön öfters kam - ist ja , daß in dieser Branche meines Wissens nach nicht besonders viel "Großkonzerne" unterwegs sind oder ähnliche Strukturen vorliegen, denen man ja gerne unterstellt, daß sie die Mitarbeiter mittels Neidriglöhnen ausbeuten.
Wer ist denn stattdessen für das Gehalt einer Friseurin fast unmittelbar verantwortlich ?

Davon abgesehen weiß ich nicht, was daran verwerflich sein soll, wenn man jemendem der nur 800.- € im Monat verdient vorschlägt, daß er sich ja einen besser bezahlten Job suchen könnte. Wer aber darauf besteht einen ganz bestimmten Beruf ausüben zu wollen, der darf sich nicht beschweren.

Im Helferbereich wird über Zeitarbeitsfirmen im glücklichen Fall ca. 7,50 €/Stunde bezahlt. Diesen Bereich sucht sich selten jemand bewußt aus, weil er genau das machen will - aber es ist oft die einzige Chance, überhaupt Arbeit zu finden. Davon kann kaum einer leben und schon gar nicht eine Familie finanzieren.

qbz
30.09.2010, 17:44
Warum sollte der einer sein? Ich gehe mal davon aus, dass er kein H4 bekommt.

weil er unter Umständen ein klein wenig dazu beiträgt, einen knappen u. begrenzten Rohstoff wie Öl kurzfristig künstlich zu verteuern u. alle Verbraucher letztlich den rein spekulativen Zwischenhandel bezahlen.

-qbz

Ps: Gab es nicht mal einen deutschen Philosophen / Politökonom, der auch "die Couponsabschneider" als Schmarotzer ansah.

Campeon
01.10.2010, 09:05
Das "schöne" am Frisörbeispiel - da es nun schön öfters kam - ist ja , daß in dieser Branche meines Wissens nach nicht besonders viel "Großkonzerne" unterwegs sind oder ähnliche Strukturen vorliegen, denen man ja gerne unterstellt, daß sie die Mitarbeiter mittels Neidriglöhnen ausbeuten.
Wer ist denn stattdessen für das Gehalt einer Friseurin fast unmittelbar verantwortlich ?

Davon abgesehen weiß ich nicht, was daran verwerflich sein soll, wenn man jemendem der nur 800.- € im Monat verdient vorschlägt, daß er sich ja einen besser bezahlten Job suchen könnte. Wer aber darauf besteht einen ganz bestimmten Beruf ausüben zu wollen, der darf sich nicht beschweren.

vergesst bei diesem Beruf das Trinkgeld nicht und das bewegt sich bei guten Friseuren so um die 250 - 400 € im Monat!!!!
Und das was nebenbei noch gemacht wird, ist ja auch nicht wenig.
Ich kenne/kannte Friseure die haben mehr mit Trinkgeld und Nachbarschaftsschnippelei verdient, als das was sie am Monatsende von ihrem Arbeitgeber erhielten!


Stark vereinfacht:
Sofern jetzt potentielle Frisöre sich dazu entschließen diesen Beruf nicht mehr auszuüben, steigt die Nachfrage und damit der Preis (Lohn).

na ich glaube, das du dich damit ein wenig irrst!
Friseure haben niemals Nachwuchsprobleme, außer das die vermeintlichen Lehrlinge immer weniger motiviert sind!

psyXL
01.10.2010, 10:22
Na, ich irre mich nicht. Sehe es doch genauso. Gerade weil viele nachrücken, ist der Lohn niedrig. Marktwirtschaft halt, Angebot und Nachfrage.

KalleMalle
01.10.2010, 10:43
Na, ich irre mich nicht. Sehe es doch genauso. Gerade weil viele nachrücken, ist der Lohn niedrig. Marktwirtschaft halt, Angebot und Nachfrage.
Theorie und Praxis halt.
Aber wenn mein Friseurladen eines Tages die Preise verdoppeln würde mit dem Hinweis, daß er sonst kein gescheites Personal bekommt dann würde ich vermutlich erst woanders gucken und - wenn's überall so ist - die Preiserhöhung dann eben hinnehmen.

Aber wenn junge Leute sich ihren Traumberuf Friseur aussuchen, obwohl sie wissen (müssen), daß dort saumäßig schlecht bezahlt wird dann sind das Idealisten. Ebensowenig dürfen sich Triathlonprofis der zweiten Reihe nicht über ihren Stundenlohn beschweren.

Ich bin nicht der Ansicht, daß die Gesellschaft für den Lebensstandard von Idealisten verantwortlich ist.

Volkeree
01.10.2010, 10:48
Na, ich irre mich nicht. Sehe es doch genauso. Gerade weil viele nachrücken, ist der Lohn niedrig. Marktwirtschaft halt, Angebot und Nachfrage.

Stimmt, jede Woche ist bei uns wieder ein Flyer im Kasten, dass wieder in der Nähe ein neuer Frisör eröffnet.

KalleMalle
01.10.2010, 10:51
Im Helferbereich wird über Zeitarbeitsfirmen im glücklichen Fall ca. 7,50 €/Stunde bezahlt.
Das meinte ich mit "ähnliche Strukturen". Ich unterstelle dabei, daß in der Friseurbranche Zeitarbeit besonders verbreitet ist - aber ich lasse mich gerne korrigieren wenn Du da nähere Einblicke hast.

Wie auch immer - gerade bei Friseuren müßten IMHO gute Voraussetzungen sein, um auch ohne Schwarzarbeit auf vernünftige Stundenlöhne zu kommen. Es erfordert halt ein wenig Engagement.

Volkeree
01.10.2010, 10:52
Theorie und Praxis halt.
Aber wenn mein Friseurladen eines Tages die Preise verdoppeln würde mit dem Hinweis, daß er sonst kein gescheites Personal bekommt dann würde ich vermutlich erst woanders gucken und - wenn's überall so ist - die Preiserhöhung dann eben hinnehmen.
.....
Jeder wie er mag.
Dann ist aber auch die Frage, was du jetzt zahlst. Es gibt Frisöre, da zahlt man für den Herrenschnitt 8 Euro oder auch 20 Euro. In letzterem Laden werden die Frisörinnen auch entsprechend mehr verdienen.

Den Haarschnitt kann man aber auch nicht nach Osteuropa oder China verlegt werden :Lachen2: .

Helmut S
01.10.2010, 11:14
Aber wenn junge Leute sich ihren Traumberuf Friseur aussuchen, obwohl sie wissen (müssen), daß dort saumäßig schlecht bezahlt wird dann sind das Idealisten.


Oha! Denkst Du nicht, dass es für den/die einen/eine oder anderen/andere nicht der einzige Weg ist überhaupt ne Ausbildungsstelle/Job zu kriegen?

KalleMalle
01.10.2010, 11:29
Oha! Denkst Du nicht, dass es für den/die einen/eine oder anderen/andere nicht der einzige Weg ist überhaupt ne Ausbildungsstelle/Job zu kriegen?
Ich gebe zu, daß ich dazu keine eigene Erfahrung aus meinem direkten Umfeld habe.
Aber bei allem was man hört und liest gibt es diverse Branchen und Betriebe die händeringend Azubis suchen.
Ich hab' mir gerade mal den Spaß gemacht und auf der Seite der Arbeitsagentur nach offenen Ausbildungsplätzen in meiner Gegend (Aschaffenburg + 50km) zu suchen.
Ergebnis: > 200

Es mag sein, daß ich damit Einzelnen unrecht tue. Aber ein generelles Problem, daß jemand ausgerechnet Friseur lernen muß, scheint es - jedenfalls derzeit - nicht zu geben.

neonhelm
01.10.2010, 11:52
Aber bei allem was man hört und liest gibt es diverse Branchen und Betriebe die händeringend Azubis suchen.

Das Problem ist doch, dass wir seit Jahr und Tag ein Passungsproblem haben. Ich habe in meinem Leben schon viele Jugendliche betreut, die zwar lieb und nett waren, aber bei denen es halt vom Vermögen her 'nur' zum Haareschneiden gereicht hat. Haare wachsen halt wieder nach, wenn du Mist baust. Bei der teuren CNC-Fäse sieht's da schon ein bisschen anders aus...

Volkeree
01.10.2010, 11:56
Dazu kommt abert auch noch, dass der eine oder andere sicherlich ganz gute praktische Begabungen hat, aber nicht eingestellt wird, weil der Chef Angst hat, dass er die Schule nicht schafft und er deshalb Ärger hat.

ps. meine Frisörin hat Abitur :Nee:

neonhelm
01.10.2010, 12:00
ps. meine Frisörin hat Abitur :Nee:

Das lässt jetzt verschiedene Schlussfolgerungen zu... :Lachen2:

Volkeree
01.10.2010, 12:03
Das lässt jetzt verschiedene Schlussfolgerungen zu... :Lachen2:

Stimmt. Stimmt aber nicht.

Die hatte damals andere Pläne, wofür die Frisörausbildung erfoderlich war. Aber ersten kommt es anders als man zweitens plant.

Helmut S
01.10.2010, 12:10
ps. meine Frisörin hat Abitur :Nee:

Gehört ihr der Laden?

dirkdrifter
01.10.2010, 12:13
Eine Frisörmeisterin, die ich kenne, würde keine Frisörin ausbilden wollen, die nicht mindestens Realschulabschluss hat, weil die Ansprüche in der Berufsschule so hoch geworden sind.

Volkeree
01.10.2010, 12:15
Gehört ihr der Laden?

Ne, sie ist ganz normal angestellt, verdient aber wohl überdurchschnittlich, was aber immer noch nicht wirklich viel heißt.

Campeon
01.10.2010, 15:27
Aber wenn mein Friseurladen eines Tages die Preise verdoppeln würde mit dem Hinweis, daß er sonst kein gescheites Personal bekommt dann würde ich vermutlich erst woanders gucken und - wenn's überall so ist - die Preiserhöhung dann eben hinnehmen.

Ich bin nicht der Ansicht, daß die Gesellschaft für den Lebensstandard von Idealisten verantwortlich ist.

da liegt halt das Problem, Qualität will jeder haben, aber möglichst billig!

Aber mit dem 2. gebe ich dir zu 100% Recht!


Stimmt, jede Woche ist bei uns wieder ein Flyer im Kasten, dass wieder in der Nähe ein neuer Frisör eröffnet.

das ist leider auch ein Riesenproblem in dieser Branche. Nur noch Verdrängungswettbewerb!


Dann ist aber auch die Frage, was du jetzt zahlst. Es gibt Frisöre, da zahlt man für den Herrenschnitt 8 Euro oder auch 20 Euro. In letzterem Laden werden die Frisörinnen auch entsprechend mehr verdienen.

Das glaubst aber nur Du. Höhere Preise bedeutet auf garkeinen Fall höhere Löhne/Gehälter für die Angestellten!

Das Problem ist doch, dass wir seit Jahr und Tag ein Passungsproblem haben. Ich habe in meinem Leben schon viele Jugendliche betreut, die zwar lieb und nett waren, aber bei denen es halt vom Vermögen her 'nur' zum Haareschneiden gereicht hat. Haare wachsen halt wieder nach, wenn du Mist baust....

Was heißt denn hier. "Nur"???
Zum Frisör rennt doch jeder!!

Und für manche bricht ne Welt zusammen wenn die gewünschte Frisur mal nicht so ist wie gewünscht.
Da spielen sich im Salon dann wahre Dramen ab.
Und Leute ich weiß wovon ich rede, war jahrelang Kopfgärtner!:Huhu:


Eine Frisörmeisterin, die ich kenne, würde keine Frisörin ausbilden wollen, die nicht mindestens Realschulabschluss hat, weil die Ansprüche in der Berufsschule so hoch geworden sind.

Die Ansprüche sind nicht höher, die Azubis´s nur ungebildeter!!!
Wir haben während unser 11 jährigen Selbständigkeit mehr als 30 junge Leute ausgebildet und leider ist die fehlende Bildung eines der Hauptprobleme.
Die Bedienungsanleitung vom neuesten Mobiltelefon kapiert, aber Grundrechnen, Fehlanzeige!!

Volkeree
01.10.2010, 15:38
..
Das glaubst aber nur Du. Höhere Preise bedeutet auf garkeinen Fall höhere Löhne/Gehälter für die Angestellten!

Nicht automatisch.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem teureren Salon die Gehälter höher sind, ist aber da. In einem "10 €- Salon" wird es aber nur Niedriglöhne geben.
Ein etwas "besserer" Salon will auch die besten Frisörinnen haben und muss dann auch was tiefer in die Tasche greifen.

Ebenso ist das in der Floristikbranche, wird ja ähnlich schlecht bezahlt. Da bekommen die wirklich besseren Floristinnen auch mehr als Tarif. Da kenne ich nun einige.

Anja
01.10.2010, 18:37
Das meinte ich mit "ähnliche Strukturen". Ich unterstelle dabei, daß in der Friseurbranche Zeitarbeit besonders verbreitet ist - aber ich lasse mich gerne korrigieren wenn Du da nähere Einblicke hast.

Wie auch immer - gerade bei Friseuren müßten IMHO gute Voraussetzungen sein, um auch ohne Schwarzarbeit auf vernünftige Stundenlöhne zu kommen. Es erfordert halt ein wenig Engagement.

Bei Friseuren ist Zeitarbeit überhaupt nicht verbreitet. Jedoch in der Industrie und zunehmend auch im Baubereich.

Anja
01.10.2010, 18:44
Die Ansprüche sind nicht höher, die Azubis´s nur ungebildeter!!!
Wir haben während unser 11 jährigen Selbständigkeit mehr als 30 junge Leute ausgebildet und leider ist die fehlende Bildung eines der Hauptprobleme.
Die Bedienungsanleitung vom neuesten Mobiltelefon kapiert, aber Grundrechnen, Fehlanzeige!!

Sicher gibt es jetzt Jugendliche, denen nach 9 Schuljahren grundlegendes Wissen fehlt - aber es ist auch richtig, daß viele der früher "einfachen" Berufe künstlich aufgewertet wurden, in dem das Berufsschulwissen massiv angehoben wurde. Dafür wurden einige 2-jährige Ausbildungsberufe neu geschaffen - die jedoch sofort auch wieder geringeres Gehalt mit sich bringen und eher den "ausgebildete Helfer" darstellen. Bsp: Der auch für Hauptschüler gut zu schaffende Kfz-Mechaniker wurde vom Kfz-Mechatroniker abgelöst - spätestens im dritten Lehrjahr haben die Hauptschüler mit der Elektronik massive Probleme. Neu geschaffen wurde der Servicemechaniker. Der schreibt seine Abschlußprüfung dann, wenn die Mechatroniker ihre Zwischenprüfung schreiben. Hat damit zwar einen Abschluß ohne die Mechatronik, wird jedoch schlechter bezahlt - und vor Ort trotzdem meistens genauso eingesetzt.
Das gleiche gibt es mittlerweile in fast allen gängigen Ausbildungsberufen.

Anja
01.10.2010, 18:46
Nicht automatisch.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem teureren Salon die Gehälter höher sind, ist aber da. In einem "10 €- Salon" wird es aber nur Niedriglöhne geben.
Ein etwas "besserer" Salon will auch die besten Frisörinnen haben und muss dann auch was tiefer in die Tasche greifen.

Ebenso ist das in der Floristikbranche, wird ja ähnlich schlecht bezahlt. Da bekommen die wirklich besseren Floristinnen auch mehr als Tarif. Da kenne ich nun einige.

Ich hab letztens mit einem Friseur gesprochen der mir ganz klar sagte "ich schneide immer gleich - ob mein Chef für den Schnitt am Ende 10 € oder 100 € verlangt. Und am Gehalt merk ich auch nichts - nur mein Chef verdient mehr. Meinen Stammkunden ist es daher liebe, ich werde von einem Billigfriseur beschäftigt, dann kostet sie der gleiche Haarschnitt weniger."

Volkeree
01.10.2010, 19:16
Ich hab letztens mit einem Friseur gesprochen der mir ganz klar sagte "ich schneide immer gleich - ob mein Chef für den Schnitt am Ende 10 € oder 100 € verlangt. Und am Gehalt merk ich auch nichts - nur mein Chef verdient mehr. Meinen Stammkunden ist es daher liebe, ich werde von einem Billigfriseur beschäftigt, dann kostet sie der gleiche Haarschnitt weniger."

Einen Mehrverdienst wird es wohl auch erst beim Wechsel des Salons geben.

Wie lange mag so eine Frisörin wohl für einen 10 Euro- Haarschnitt brauchen dürfen, ohne dass der Chef minus macht?

Campeon
02.10.2010, 08:46
Meinen Stammkunden ist es daher liebe, ich werde von einem Billigfriseur beschäftigt, dann kostet sie der gleiche Haarschnitt weniger."

wenn ja die Qualität stimmt, dann ist es ja ok!!

Sicher gibt es jetzt Jugendliche, denen nach 9 Schuljahren grundlegendes Wissen fehlt - aber es ist auch richtig, daß viele der früher "einfachen" Berufe künstlich aufgewertet wurden, in dem das Berufsschulwissen massiv angehoben wurde. Dafür wurden einige 2-jährige Ausbildungsberufe neu geschaffen - die jedoch sofort auch wieder geringeres Gehalt mit sich bringen und eher den "ausgebildete Helfer" darstellen. Bsp: Der auch für Hauptschüler gut zu schaffende Kfz-Mechaniker wurde vom Kfz-Mechatroniker abgelöst - spätestens im dritten Lehrjahr haben die Hauptschüler mit der Elektronik massive Probleme. Neu geschaffen wurde der Servicemechaniker. Der schreibt seine Abschlußprüfung dann, wenn die Mechatroniker ihre Zwischenprüfung schreiben. Hat damit zwar einen Abschluß ohne die Mechatronik, wird jedoch schlechter bezahlt - und vor Ort trotzdem meistens genauso eingesetzt.
Das gleiche gibt es mittlerweile in fast allen gängigen Ausbildungsberufen.

aber nicht im Friseurhandwerk!!!



Wie lange mag so eine Frisörin wohl für einen 10 Euro- Haarschnitt brauchen dürfen, ohne dass der Chef minus macht?

na auf keinen Fall länger als 10 - 15 min!!!
Und das muß sie dann im Grunde den ganzen Tag 8 std lang, denn sonst rentiert sich das Ganze nicht!!!

Und das ist echt nicht mehr lustig!!!

ironmansub10h
02.10.2010, 09:04
Die zwei Frisörinnen die ich kenne , schneiden nebenher so vielen Leuten die Haare, dass sie eigentlich den festen Job nur nebenbei machen. Das wissen die Chefs und der Verdienst würd künstlich niedrig gehalten.

Meik
02.10.2010, 09:54
Der auch für Hauptschüler gut zu schaffende Kfz-Mechaniker

Zu Zeiten eines VW-Käfers vielleicht, bei den heutigen Autos ist der KFZ-Sektor einer der anspruchsvollsten Ausbildungsberufe.

Den Servicemechaniker hat man geschaffen damit nicht nur noch wirklich gute Leute einen vernünftigen Abschluss erreichen. Von gleich eingesetzt können die aber auch nur träumen, die machen Öl- und Bremsenwechsel, an alles was komplizierter ist lässt man die nicht ran. Es gibt heute kein Auto mehr ohne Elektronik, ohne das Fachwissen in dem Sektor ist das Arbeitsfeld nunmal deutlich eingeschränkt.

Helmut S
02.10.2010, 12:54
M.E. wurde mit der "Qualifikationsspirale" in der Automobilindustrie angefangen. Jeder Sachbearbeiter/Planer musste plötzlich nen (völlig unnötigen) FH Abschluß haben. Nur damit's auf der VCard stand. Techniker oder Meister reichte nicht mehr. Dieses Level setzte sich dann nach unten fort. Die Schwächsten in der Kette fallen dann unten raus.

Flitzetina
04.10.2010, 09:35
Sicher gibt es jetzt Jugendliche, denen nach 9 Schuljahren grundlegendes Wissen fehlt - aber es ist auch richtig, daß viele der früher "einfachen" Berufe künstlich aufgewertet wurden, in dem das Berufsschulwissen massiv angehoben wurde. Dafür wurden einige 2-jährige Ausbildungsberufe neu geschaffen - die jedoch sofort auch wieder geringeres Gehalt mit sich bringen und eher den "ausgebildete Helfer" darstellen. Bsp: Der auch für Hauptschüler gut zu schaffende Kfz-Mechaniker wurde vom Kfz-Mechatroniker abgelöst - spätestens im dritten Lehrjahr haben die Hauptschüler mit der Elektronik massive Probleme. Neu geschaffen wurde der Servicemechaniker. Der schreibt seine Abschlußprüfung dann, wenn die Mechatroniker ihre Zwischenprüfung schreiben. Hat damit zwar einen Abschluß ohne die Mechatronik, wird jedoch schlechter bezahlt - und vor Ort trotzdem meistens genauso eingesetzt.
Das gleiche gibt es mittlerweile in fast allen gängigen Ausbildungsberufen.

Aaaalso:
Ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung zur Industriemechanikerin absolviert, sass also in der Berufsschule mit Leuten, die einen Hauptschul- oder Realschulabschluss hatten. Das waren Leute, die eine Ausbildungsstelle ergattert hatten, also nicht annähernd das Unfähigste, was die Schulen sonst noch so entlassen.
Und trotzdem konnten einige - wohl gemerkt deutsch-stämmige - Mitschüler kaum einen Text "Sinn entnehmend" vorlesen. Oder eine Mini-Formel mit einem Unbekannten nach dieser Unbekannten umstellen. Einfachste Bruchrechnung war ein Problem, von so Dingen wie Satz von Pythagoras brauchen wir gar nicht erst reden. Das war das reine Grauen. :Nee:
Und selbst diese Leute haben am Ende zum grossen Teil ihren Abschluss gemacht und eine Stelle bekommen mit diesen sehr beschränkten Grundfähigkeiten.
Und kommt mir nicht damit, dass die ja dann dafür vielleicht im praktischen Teil sehr gut waren. Noch nicht mal da waren sie wirklich gut. Hab die Ausbildung in knapp 2 Jahren mit Zustimmung meines Betriebes und der Schule abgeschlossen, die sonst auf 3,5 Jahre angelegt ist. Und war trotzdem auch im handwerklichen Teil, der sehr viel mit Erfahrung und Übung zu tun hatte, besser als die meisten.
Dass die Ausbildungsberufe angepasst werden finde ich richtig, denn die Anforderungen haben sich doch auch gravierend verändert. Ich habe in der praktischen Abschlussprüfung noch stundenlang irgendwelche Nuten und Fasen und was weiss ich mit der Feile herstellen müssen. Das ist sowas von antiquiert und hat mit der Arbeit im Betrieb gar nichts zu tun. Dort müssen Industriemechaniker heute CNC-Programme schreiben und komplexe Fertigungsautomaten bestücken und am Laufen halten. Davon lernt man nach dem üblichen Lehrplan aber annähernd nichts. Die Arbeit ist eben komplexer geworden und man muss selbst da Kenntnisse von Elektronik, Pneumatik und Programmierung haben.

Grüsse

Klugschnacker
12.10.2010, 18:22
Aus dem Spiegel:
Für eine Studie wurde rund 500 Haushalte mit einem frei verfügbaren Kapitalvermögen von mindestens 200.000 Euro befragt - also die obersten drei Prozent der Haushalte in Deutschland.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,722537,00.html

Frage: Mit normalen Jobs, auch wenn man topqualifiziert ist, wird man also nicht reich?

Lauterbach: Es gibt natürlich Ausnahmen wie Top-Manager, Partner großer Beratungsfirmen oder Chefärzte. Doch als Angestellter sind die Chancen eher gering. Auch erben oder heiraten führt weitaus seltener zu einem großen Vermögen als gemeinhin angenommen. Erben macht höchstens reicher: Da, wo schon Geld ist, wird es vermehrt. Unsere Studie aber zeigt, dass mehr als 55 Prozent durch eigener Hände Arbeit reich geworden sind. Und das heißt in den meisten Fällen: durch Gründung eines Unternehmens. Ein hoher Bildungsgrad ist dafür oft eine notwendige, aber keinesfalls hinreichende Bedingung.

Frage: Ist die Welt der Vermögenden ein "closed shop" oder gibt es häufiger soziale Mobilität bis an die Spitze?

Lauterbach: Der Aufstieg ist sogar die Regel. 64 Prozent der Befragten stammen aus einem Elternhaus der Mittelschicht. Zählt man die 21 Prozent dazu, die von "ganz unten" aufgestiegen sind, handelt es sich bei stattlichen 85 Prozent der Vermögenden um Aufsteiger. Diese rekrutieren sich jedoch nicht repräsentativ aus der Bevölkerung, sondern stammen eben sehr viel häufiger aus der Mittelschicht, wo mit Bildung und einem gewissen materiellen Hintergrund bereits die Fundamente gelegt wurden.

Frage: Die Mitte als Sprungbrett also?

Lauterbach: In der Tat... (gekürzt)

Frage: Was machen die Reichen dann mit ihrem Geld?

Lauterbach: Überraschend viele sind sehr stark in Stiftungen oder mit Spenden engagiert. Vier von fünf Reichen geben in irgendeiner Form einen Teil ihres Geldes für gemeinnützige Zwecke... (gekürzt)

----

Mir fiel dieses Interview wegen seiner Aussage auf, dass man in Deutschland vor allem durch Arbeit und Unternehmertum wohlhabend wird. Das scheint mir im Kontrast zu der Auffassung zu stehen, die Wohlhabenden seien die wahren Parasiten der Gesellschaft.

Grüße,
Arne
(armes Schwein, braver Steuerzahler)

Meik
12.10.2010, 18:27
Mir fiel dieses Interview wegen seiner Aussage auf, dass man in Deutschland vor allem durch Arbeit und Unternehmertum wohlhabend wird. Das scheint mir im Kontrast zu der Auffassung zu stehen, die Wohlhabenden seien die wahren Parasiten der Gesellschaft.

Sehe ich nicht zwingend als Kontrast. Nur weil einer als Unternehmer mit viel Arbeit erfolgreich wird lässt das IMHO keine Rückschlüsse zu wie er z.B. mit seinen Mitarbeitern umgeht. Es gibt wie überall solche und solche.

merz
28.10.2010, 22:11
eine Revolution kündigt sich an, naja, wir haben eine Chance > 0 auf "endlich mal eine Idee": Gruppe in der CDU erwägt Bürgergeld für alle (600 E)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,725864,00.html

m.
die Sache lief schon eine Weile, aber es spitzt sich etwas zu .....

Helmut S
29.10.2010, 05:55
Die Frage ist ja, wird es am Ende an Bedingungen geknüpft. Es gibt ja viele Modelle.

M.E. ist ein bedingungsloses Grundeinkommen die logische Antwort auf viele der sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Ich plädiere dafür schon lange (das interessiert nur keinen ;) )

ironlollo
29.03.2011, 11:31
Zwar etwas offtopic aber irgendwie passt es hier doch ganz gut: Eine Kollegin sprach mich heute an, ob ich wisse, dass "ganz besonders nette Kunden", die ich betreue, 2009 in New York waren. Es kam raus, weil eine Kollegin bei WKW Bilder, auf denen die Kunden mit ihrem "Entdeckertum" prahlten, entdeckte. Weder ich als Sachbearbeiter noch der persönliche Arbeitsvermittler wusste Bescheid, dass sie ortsabwesend waren (das muss vorher beantragt und genehmigt werden). Ich frage mich auch, woher sie das Geld haben, denn jeden Monat denken sie sich andere Ausreden aus, um zusätlich zu der regulären Leistung noch Beihilfen, Darlehen etc. zu bekommen. Was ich mit denen für Ärger habe (erst 22 Jahre alt und die Akte hat bereits 6 Bände)... Wegen diverser Streitigkeiten trafen wir uns auch schon vor Gericht. Und jetzt die Sache mit New York. Scheinbar können manche Leute von Hartz 4 (oder diversen, uns nicht bekannten, Nebengeschäften) doch ganz gut leben. Ich habe gerade einen ziemlichen Hals, wenn ich solche Sachen erfahre. Und das Schlimme: Wenn es Knall auf Fall kommt, werden wir wohl nix machen können, da sie 3 Kleinkinder haben und jegliche Art von Sanktion zu deren Lasten gehen würde und somit nicht durchzusetzen sind. Und das wissen sie und nutzen das voll aus. GRRRRRRRRRRR...

sybenwurz
29.03.2011, 16:36
Wozu noch Sanktionen?
Das nächste mal, wennse zum "Betteln" nach Darlehen und Beihilfen kommen, einfach die Bilder wortlos übern Schreibtisch schieben...

maifelder
29.03.2011, 16:39
Zwar etwas offtopic aber irgendwie passt es hier doch ganz gut: Eine Kollegin sprach mich heute an, ob ich wisse, dass "ganz besonders nette Kunden", die ich betreue, 2009 in New York waren. Es kam raus, weil eine Kollegin bei WKW Bilder, auf denen die Kunden mit ihrem "Entdeckertum" prahlten, entdeckte. Weder ich als Sachbearbeiter noch der persönliche Arbeitsvermittler wusste Bescheid, dass sie ortsabwesend waren (das muss vorher beantragt und genehmigt werden). Ich frage mich auch, woher sie das Geld haben, denn jeden Monat denken sie sich andere Ausreden aus, um zusätlich zu der regulären Leistung noch Beihilfen, Darlehen etc. zu bekommen. Was ich mit denen für Ärger habe (erst 22 Jahre alt und die Akte hat bereits 6 Bände)... Wegen diverser Streitigkeiten trafen wir uns auch schon vor Gericht. Und jetzt die Sache mit New York. Scheinbar können manche Leute von Hartz 4 (oder diversen, uns nicht bekannten, Nebengeschäften) doch ganz gut leben. Ich habe gerade einen ziemlichen Hals, wenn ich solche Sachen erfahre. Und das Schlimme: Wenn es Knall auf Fall kommt, werden wir wohl nix machen können, da sie 3 Kleinkinder haben und jegliche Art von Sanktion zu deren Lasten gehen würde und somit nicht durchzusetzen sind. Und das wissen sie und nutzen das voll aus. GRRRRRRRRRRR...


Und ich dachte, Du wärst ein Bulle. :Cheese:

Nicht aufregen, meine Vadder hatte wegen dem ganzen P*** einen Herzinfarkt. Zum Glück habe ich die soziale Schiene meines Vadders nicht geerbt und mache was komplett anderes. Wenn ich an die 80iger denke, wo es noch Freizeiten gab und wo wir jetzt gelandet sind, ein himmelweiter Unterschied.

JF1000
29.03.2011, 17:27
das ist aber sicher eine Ausnahme...das man bei so kleinem Geld sich so eine Reise erlauben kann...

neonhelm
29.03.2011, 21:20
Ich habe gerade einen ziemlichen Hals, wenn ich solche Sachen erfahre.

Sieh's doch einfach gelassen: Du wirst sie wegen NY eh nicht drankriegen. Und selbst wenn, der Schaden ist lächerlich gering und dann betuppen sie den Staat halt auf eine andere Weise. Zurückzahlen können sie eh nicht... Und wer sich drüber aufregt, soll sich fragen, ob er in seinem Leben schon mal was schwarz gemacht hat oder schwarz hat machen lassen...

Ich lebe ja in einem sozialen Brennpunkt, in dem auch viele meiner Schwimmkinder leben. Da macht mit ALG 2 keiner große Sprünge, ganz im Gegenteil...

sybenwurz
29.03.2011, 21:28
das ist aber sicher eine Ausnahme...das man bei so kleinem Geld sich so eine Reise erlauben kann...

Scheinbar können manche Leute von Hartz 4 (oder diversen, uns nicht bekannten, Nebengeschäften) doch ganz gut leben.

Wahrscheinlich eher sowas in der Art.
Man hat ja den ganzen Tag Zeit dafür...
Wenn jemand mit 22 sechs Ordner füllt, geh ich mal davon aus, dass der sich in seinem "Beruf" Hartz4-Empfänger so gut eingerichtet hat, dass garantiert was nebenher läuft.
Sonst wär ja Arbeiten gehen lukrativer.

ironlollo
29.03.2011, 21:38
Wozu noch Sanktionen?
Das nächste mal, wennse zum "Betteln" nach Darlehen und Beihilfen kommen, einfach die Bilder wortlos übern Schreibtisch schieben...

Das werde ich auch machen. Nur haben wir aufgrund der Kinder bzw. deren Wohl kaum Handhabe. Denn die Sanktionen würden sie treffen und das kann keiner wollen.

Normal seh ich das (leider) mittlerweile auch gelassener. Nur ausgerechnet bei denen regt es mich aufgrund der Art ihres Auftretens extrem auf.

ironlollo
29.03.2011, 21:43
Wenn jemand mit 22 sechs Ordner füllt, geh ich mal davon aus, dass der sich in seinem "Beruf" Hartz4-Empfänger so gut eingerichtet hat, dass garantiert was nebenher läuft.
Sonst wär ja Arbeiten gehen lukrativer.

Zum Glück bekommen wir jedes Quartal von Krankenkassen, Banken und Rententrägern einen Datenabgleich. Dort stehen dann alle drauf, die entweder Zinseinkommen erzielen (meist durch Guthaben auf nicht angegebenen Konten) oder aber irgendwo geringfügig oder sozialversicherungspflichtig angemeldet wurden und das Einkommen bei uns nicht angegeben haben. Und da stehen ne Menge Leute in jedem Quartal drauf. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren aber es sind keine Einzelfälle. Und da sie bewusst getäuscht haben, zieht das immer ne Strafanzeige nach sich. Die gucken dann meist ziemlich komisch, wenn man sie mit der Angelegenheit konfrontiert und fragen sich, woher wir das wissen ;)
Klar, kann man damit nicht alle schwarzen Schafe filtern aber man kann eine Menge damit erreichen.

ironlollo
29.03.2011, 21:48
Und ich dachte, Du wärst ein Bulle. :Cheese:

Bin ich nicht, war ich nicht und werde ich auch nicht sein. Diabetiker haben da keine Chance ;)

FinP
29.03.2011, 22:39
Mal ne Frage - darfst Du eigentlich davon wissen? Nachforschungen sind ja nur begrenzt erlaubt, wie ist das bei solchen Zufallsfunden?

(Ist überhaupt kein Angriff, sondern reine Neugier über die Rechtslage)

maifelder
29.03.2011, 22:46
Bin ich nicht, war ich nicht und werde ich auch nicht sein. Diabetiker haben da keine Chance ;)

war mir jetzt klar, entweder Sozialarbeiter oder Sachbearbeiter beim Sozialamt (Verwaltungsfachangestellter), oder wie das hier in Hessen heißt.

merz
29.03.2011, 23:08
ich wiederhole mich da ja gerne, bis es mir selbst aus den Ohren rausquillt: Mit Grundeinkommen könnten wir uns das alles sparen, diesen thread, den ganzen anderen Klump, inklusive "Datenabgleich" (das ist eine neuere Errungenschaft, oder?) , gell und mal an den wirklich wichtigen Sachen arbeiten, Schwimmtraining zum Beispiel

m.
ach so und P.S.: der zitierter Fall lässt sich wohl in die Gruppe der "welfare queen"-Phänomene einordnen - ist einfach so, wer mal einen business case zu fraud detection gesehen hat, weiss, daß man die geschätzten Prozentsätze von Betrug mit Schaden quantifizieren muss und gegen die Kosten ihn zu verhindern (mit einer geschätzten Wahrscheinlichkeit) abzuwägen hat - lohnt oft nicht, "egal"-Schaden

ironlollo
30.03.2011, 07:15
Mal ne Frage - darfst Du eigentlich davon wissen? Nachforschungen sind ja nur begrenzt erlaubt, wie ist das bei solchen Zufallsfunden?

(Ist überhaupt kein Angriff, sondern reine Neugier über die Rechtslage)

Man muss ja nicht sagen, dass es sich um einen solchen Zufallsfund handelt. Kann ja zum Beispiel eine anonyme Anzeige gewesen sein, die uns auf die Spur gebracht hat... ;)

ironlollo
30.03.2011, 07:16
war mir jetzt klar, entweder Sozialarbeiter oder Sachbearbeiter beim Sozialamt (Verwaltungsfachangestellter), oder wie das hier in Hessen heißt.

Jep. Bin aber kein Angestellter.

Pascal
01.04.2011, 10:38
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kann auf eine besondere Einnahmequelle verweisen, die 2010 verstärkt sprudelte. Die Summe der Verwarnungs- und Bußgelder stieg um knapp 30 Prozent auf 4,8 Millionen Euro.

Der Grund hierfür: Die BA erwischte 2010 offenbar so viele Hartz-IV-Empfänger beim Schummeln erwischt wie nie zu vor. 2010 wurden 226.269 Straf- und Bußgeldverfahren wegen Leistungsmissbrauch eingeleitet, wie die Berliner Zeitung unter Berufung auf eine Übersicht der Bundesagentur berichtete. Das waren 61.636 Fälle oder 37,4 Prozent mehr als 2009. (http://www.sueddeutsche.de/politik/sozialleistungen-aufgedeckter-hartz-iv-betrug-steigt-massiv-an-1.1080072)

ironlollo
01.04.2011, 10:45
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kann auf eine besondere Einnahmequelle verweisen, die 2010 verstärkt sprudelte. Die Summe der Verwarnungs- und Bußgelder stieg um knapp 30 Prozent auf 4,8 Millionen Euro.

Der Grund hierfür: Die BA erwischte 2010 offenbar so viele Hartz-IV-Empfänger beim Schummeln erwischt wie nie zu vor. 2010 wurden 226.269 Straf- und Bußgeldverfahren wegen Leistungsmissbrauch eingeleitet, wie die Berliner Zeitung unter Berufung auf eine Übersicht der Bundesagentur berichtete. Das waren 61.636 Fälle oder 37,4 Prozent mehr als 2009. (http://www.sueddeutsche.de/politik/sozialleistungen-aufgedeckter-hartz-iv-betrug-steigt-massiv-an-1.1080072)

Sag ich doch: Es handelt sich nicht um Einzelfälle.

Nordexpress
01.04.2011, 11:01
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kann auf eine besondere Einnahmequelle verweisen, die 2010 verstärkt sprudelte. Die Summe der Verwarnungs- und Bußgelder stieg um knapp 30 Prozent auf 4,8 Millionen Euro.

Der Grund hierfür: Die BA erwischte 2010 offenbar so viele Hartz-IV-Empfänger beim Schummeln erwischt wie nie zu vor. 2010 wurden 226.269 Straf- und Bußgeldverfahren wegen Leistungsmissbrauch eingeleitet, wie die Berliner Zeitung unter Berufung auf eine Übersicht der Bundesagentur berichtete. Das waren 61.636 Fälle oder 37,4 Prozent mehr als 2009. (http://www.sueddeutsche.de/politik/sozialleistungen-aufgedeckter-hartz-iv-betrug-steigt-massiv-an-1.1080072)


Das sind aber nur 5% der Leistungsempfänger.
zumindest laut Bayern5-Nachrichten heute morgen.
Sollte man vielleicht fairerweise auch erwähnen.
Aber die SZ ist ja mittlerweile auch kein tiefgründiger Journalismus mehr...


Ach, und Edith sagt noch: zu den 37% Steigerung meinte ein BA-Sprecher noch, es wären wahrscheinlich nicht mehr Bescheißer als früher, aber die Kontrollen wären jetzt besser, es werden also mehr erwischt.

FinP
01.04.2011, 11:01
Ist halt die Frage ob 5% viel oder wenig ist.