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Alt 07.11.2018, 10:21   #176
Acula
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.12.2013
Beiträge: 2.461
Bioelektrische Impedanzanalyse kurz BIA

Wie bereits vor einiger Zeit angekündigt, kam ich durch mein Studium zu der Gelegenheit eine BIA durch zuführen. Diese misst den elektrischen Widerstand im Körper und ermöglicht so die Beurteilung von Fett freier Masse (FFM), Fettmasse (FM), Körperfettanteil und Wassergehalt des Körpers. Bei einer genaueren Auswertung wären auch noch weitere Faktoren berechenbar wie die intrazelluläre Flüssigkeit oder das Gewicht von Muskulatur, Organen und ZNS.
Bei der Messung sind einige Faktoren zu beachten. Der Phasenwinkel, welcher letztendlich gemessen und in seine Bestandteile (Resitanz und Reaktanz) zerlegt wird, kann durch einige Faktoren beeinflusst werden und so das Ergebnis verfälschen. Dazu zählen:
  • Hunger
    Fehlernährung
    Stress
    Krankheiten
    Sport und v.a. Muskelkater
    Medikamente
    Außerdem ist er Abends um bis zu 0,4° höher
Desweiteren sollte man 4-5 Stunden nüchtern sein, Alkoholkonsum 24 Stunden zurück liegen, Sport 12 h zurück liegen und die Hände sowie Füße am Tag der Untersuchung nicht eingecremt werden.
Man befestigt dann 4 "Pflaster" auf dem Körper, jeweils 2 an der dominanten Hand und dem entsprechenden Fuß. Diese müssen in einer Linie, mittig auf dem jeweiligen Körperteil liegen. An dem Handrücken also am Ende der Hand und zu Beginn der Finger. An die Pflaster werden Stromgebende und -messende Elektroden angebracht. Gemessen wird dann im horizontalen Liegen, wobei die Arme und Beine weder den Körper noch Metall berühren dürfen.

Nun zu meinem Ergebnis.
Resistanz = 458
Reaktanz = 53
Prüfsumme = 337
Phasenwinkel = 6,6° Die Messung erfolgte Abends, d.h. theoretisch könnte diese auch etwas niedriger sein im Bereich von 6,4°. Da ich aber schleht in Mathe bin, kann ich das nicht umrechnen und musste deshalb mit den Werten der 6,6° weiter rechnen. Bei der niedrigeren Zahl, wäre meine FFM höher und meine FM niedriger gewesen, von daher ist das ja auch gar nicht verkehrt.

zur Einordnung sei noch gesagt, dass mein Phasenwinkel etwas über der 10. Perzentile liegt. Das bedeutet also, dass ich statistisch irgendwo im Bereich der 20 % schlankesten Personen bin. Wozu diese Information auch immer gut sein soll

Also wie rechnet man nun weiter. Es gibt 2 Formeln die als relativ genau gelten und doch stark unterschiedliche Ergebnisse liefern. Formel A ist nach Lukaski & Bolonchuk (1987), Formel B nach Segal et al. (1985).

Formel A: FFM (kg) = 0,734*(KH2/R) + 0,116*(KG) + 0,096*(Xc) + 0,878*(S) - 4,03 (S=1 bei Männern, 0 bei Frauen)

Formel B: FFM (kg) = -8,98751 + 0,36273*(KH2/R) + 0,21411*(KH) + 0,1329*(KG) - 5,61911*(S) (S= 0 bei Männern, 1 bei Frauen)

Formel liefert dabei Ergebisse, die stärker streuen und im Schnitt eine geringere FFM haben als Formel B, bei der die Ergebnisse weniger stark streuen, aber eine höhere FFM liefern.

So nun wirklich zu meinem Ergebnis.

A: FFM von 61 kg bzw. 86 %, FM von 10 kg bzw. 14 %
B: FFM von 63 kg bzw, 90 %, FM von 8 kg bzw. 10 %
Größe ca. 1,79 m und Gewicht irgendwo zwischen 71 und 72 kg.

Diese Ergebnisse haben mich überrascht, erklären aber auch einiges für mich. Ich habe mal eine Zeit lang meinen KFA mit einem Calipper gemessen, welcher niedrige Werte im Bereich von 11-13 % produzierte. Ich habe dies für unrealistisch gehalten und gedacht der Calipper taugt nichts. Grund dafür war, dass ich keinen besonders niedrigen BMI habe, gleichzeitig aber auch wenig Oberkörpermuskulatur und auch kein definiertes Sixpack. Gut letzteres hängt natürlich auch von den anatomischen Gegebenheiten wie den Sehnen ab. Die BIA ist zwar, wie jede Methode, auch nur eine annäherung, gilt aber als valide und wird deshalb im Gesundheitsbereich auch genutzt. Die BIA bestätigt mir nun den geringen KFA, wobei ich zur Zeit auch etwas muskulöser und dünner bin, als zu den Zeiten der Calipper-Messung (muss so im März oder so gewesen sein). Mein Oberkörper ist zwar weiterhin nicht sehr muskulös, aber meine Oberschenkel und Waden sind dies (und waren es auch immer schon). Ich denke die machen hier einiges aus bei der FFM.
Die Schlussfolgerung daraus ist nun sowohl positiv als auch negaitv. Zum einen erklärt es, warum es mir so schwer fällt mein Gewicht unter 70 kg zu bringen. Selbst mit der Formel A, welche eine höhere FM angibt, käme ich bei einem Gewicht von 68 kg nur noch auf einen KFA von ca. 10 %. Ein KFA bis 8 % gilt in meinem Alter zwar als gesund, trotzdem ist dies ein Bereich wo die individuelle Verträglichkeit unterschiedlich ist und ich war eigentlich nie ein besonders schlankes Kind. Dies ist also zum einen schön, da ich für ein gutes Wettkampfgewicht wohl nur 2-3 kg abbauen sollte.
Auf der anderen Seite, hat dies auch einen Nachteil. Ich dachte immer, dass ich ein Wettkampfgewicht von ca. 65 kg erreichen könnte. Auf 10 km würde dies beim Laufen im Vergleich zu 68 kg ja nochmal ca. 1:30 Minuten ausmachen. Eine zeiteinsparung die schön gewesen wäre. Auch meine w/kg kann ich damit weniger stark aufpolieren und die Gegend hier ist nun mal hügelig. Am ärgerlichsten ist es aber, dass ich die Belastung meines Fußes nicht so stark reduzieren kann wie erhoft. Weniger Gewicht bedeutet schließlich deutlich weniger Fußbelastung beim Laufen. Aber das ist dann halt nun mal so und ich muss den Fuß halt wie bisher ganz langsam daran gewöhnen.

So und nun geht es auf die Rolle, es wird schließlich Zeit.
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