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Alt 29.03.2018, 08:47   #643
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Irgendwer hat mir dieser Tage zu der aktuellen Debatte vorgerechnet, dass es sich in einer vierköpfigen Familie gegenüber Hartz IV gar nicht lohnt, zum Mindestlohn arbeiten zu gehen.
Es ist einträglicher, Zuhause zu bleiben und Grundsicherung zu kassieren.

Sollte das so stimmen (klang plausibel aber man kann sichs je nach gewünschtem Ergebnis sicher so oder so schönrechnen), braucht man über die Idee doch gar nicht weiter diskutieren.
Ja - ich meine ich hätte das nebenbei auch mitbekommen.
Das war glaube ich bei Hart aber fair im Ersten vor Kurzem.
Da ging es um Hartz IV.
Wenn man davon ausgeht, dass die vierköpfige Familie von einem Einkommen lebt, man zusätzlich hierbei vom Mindestlohn ausgeht und darüberhinaus Unterkunftskosten bzw. die Ausgaben für die Krankenversicherung berücksichtigt werden (die selbst getragen bzw. übernommen werden), kann ich mir vorstellen, dass das so (in etwa) stimmt.
Wie gesagt finde ich es es gut, wenn über Hartz IV und den Niedriglohnsektor diskutiert wird und zwar auch von Politikern mit relativ viel Einfluß auf Medien u.ä..
https://www.youtube.com/watch?v=eoeyv5LCtPo

Ergänzung:

Ich habe mir die Sendung (Hart aber fair) jetzt zum größten Teil noch einmal angeschaut und aufmerksamer zugehört.
Es wurden zwei interessante Zahlen genannt.
Die eine betrifft eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern im Teenageralter, die von Hartz IV lebt und darüberhinaus eine angemessene Wohnung bezahlt bekommt sowie die Heizkosten.
Im Durchschnitt kamen solche Familien auf ein monatliches Gesamteinkommen von 2047 € (https://youtu.be/eoeyv5LCtPo?t=36m)**.
In diesem Betrag ist das Kindergeld enthalten**.
Das waren 2017 192 € für das erste und zweite Kind (https://www.arbeitsagentur.de/famili...ch-hoehe-dauer) **.
Zieht man diese Beträge ab, kommt man auf 1663 €**.
Da die Beiträge für die Krankenversicherung bei Familien, die von Hartz IV leben übernommen werden, hingegen zur Hälfte (also wenigstens theoretisch) selbst getragen werden müssen von Menschen, die von einem selbst erwirtschafteten Einkommen leben (Unselbstständige), müsste man das berücksichtigen, wenn man da zu einem angemessenen Vergleich kommen möchte.
Man kann da tatsächlich denke ich, je nachdem welchen Eindruck man erwecken möchte, ganz schön an den Zahlen drehen bzw. die Leute in endlose Diskussionsschleifen verwickeln und damit auch ablenken.
Berücksichtigen müsste man dabei ja auch, was sich da für Unterschiede ergeben in Bezug auf die Rente oder Pension und evt. noch anderes, woran man mit noch viel geringerer Wahrscheinlichkeit erst einmal denken würde.
Das macht einen Vergleich nicht leicht und birgt viel Manipulationspotenzial in sich.
Später wurde etwas beiläufig eine andere Zahl genannt ohne Widerspruch.
Ich nehme also an, dass die Zahl passt.
Bei einem Stundenlohn von etwa 12 € würde diesen Familien mehr zur Verfügung stehen (https://youtu.be/eoeyv5LCtPo?t=44m).
Das bezieht sich vermutllich auf eine Vollzeitstelle bei einer wöchentlichen Arbeitszeit so zwischen 35 und 40 Stunden.
Hier wäre es möglich einen falschen Eindruck zu erwecken, in dem man eben das Kindergeld unberücksichtigt lässt, während man es an anderer Stelle (siehe oben**) mit einrechnet.
Hier findet man Angaben zum Thema Hartz IV für Familien: https://www.hartz4.de/familie/
Vom Faktencheck zur Sendung bin ich übrigens schwer enttäuscht (https://www1.wdr.de/daserste/hartabe...check-258.html).
Man ist ziemlich oberflächlich auf ein paar kurze Aussagen eingegangen.
Ganz wesentlich waren aber die beiden genannten Zahlen (2047 € bzw. 12 €/h).
Da hätte ich bei einer politischen Sendung, die was auf sich hält, einen Haufen Hintergrundinformationen erwartet, denn schließlich lief die Sendung im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen und dürfte sehr viele Menschen erreicht und bei einigen doch auch die Meinung beeinflusst haben.

Alles in allem finde ich es nicht gut, solche Vergleiche intensiv zu verfolgen bzw. sich darum zu bemühen sie dauerhaft in den Fokus zu rücken.
Das wäre höchstens gerechtfertigt, wenn man sich entsprechend Mühe gemacht hätte zu einem fairen Vergleich zu kommen, was ich hinterfrage.
Wäre das geschehen, sähe wohl der Faktencheck anders aus.
Sowohl die Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten als auch andere, die von Grundsicherungsleistungen leben, sitzen eigentlich in einem Boot finde ich.
Eine Gruppe wird gegen eine andere ausgespielt.
An anderen Stellen geht es um ganz andere Summen, die völlig ungerecht verteilt werden bzw. verteilt sind.
Wenigstens bin ich davon überzeugt.

Noch eine Ergänzung:

Quelle: http://biaj.de/buero-fuer-absurde-st...vergleich.html

http://biaj.de/ueber-das-institut.html

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/heute...s-job-100.html

Geändert von ThomasG (06.04.2018 um 12:55 Uhr). Grund: Zwei Zitate entfernt
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