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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Sendung vomm 22.6.17
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Alt 03.07.2017, 06:53   #3
Sebi
sagt "Hallo allerseits!"
 
Registriert seit: 07.10.2011
Beiträge: 1
Professionelle Feldtests sind möglich!

Vielen Dank für diese Sendung!

Es hat mich sehr gefreut vom "Underdog" Aerodynamik zu hören. Das Potenzial in Sachen Aerodynamik wird aus meiner Sicht noch deutlich unterschätzt. Es wird viel zu oft Geld für Equipment ausgegeben, das einen ggf. gar nicht schlechter macht. Ebenfalls werden oft schlechte Kompromisse zwischen Biomechanik und Aerodynamik gemacht, die die Athleten letztlich langsamer machen. Daher ist die Aerodynamik ein sehr wichtiges Thema und es bleibt die Frage offen, wie und wo ich meine Aerodynamik teste und den damit verbundenen Kosten. Der Feldtest wäre eine sehr gute Lösung, da er vor Ort und ggf. sogar selbst durchgeführt werden kann. Jedoch ist ein Feldtest mit Leistung und Geschwindigkeit im Vergleich nicht ausreichend, um valide Aussagen zu treffen.

Wird der Feldtest jedoch professionell durchgeführt und ausgewertet, können valide Aussagen getroffen werden. Wird in einem standardisierten Testverfahren eine Strecke von einem Kilometer in Hin- und Rückrichtung gefahren, bei gleicher Leistung und Sitzposition, kann mit aufwendiger Mathematik ein Ergebnis erzielt werden, dass auf +-5 Watt bei 40 km/h genau ist. Das entspricht ungefähr einer Toleranz von +- 2 min auf 5:15 h (180 km) Rad fahren mit 200 W bei einem cda–Wert von 0,25 m². Dabei wird mithilfe eines physikalischen Modells des Radfahrens numerisch die Fahrt nach simuliert und dann mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate optimiert. Dieses Verfahren wird standardmäßig in der Wissenschaft angewandt, da damit ebenfalls der statistische Fehler der Messung bestimmt werden kann. So kann dann exakt beurteilt werden, ob der Test valide gewesen ist oder eben nicht.

Mit dieser Methode lassen sich schon sehr deutlich Unterschiede zwischen verschiedenen Laufrädern, Helmen, Einteilern (mit oder ohne Arme) und Sitzpositionen feststellen. Beispielsweise sind bei „Aerodynamik-Neulingen“ oft mehr als 20 W (- 8 min von 5:15 h) durch die Position zu finden. In Einzelfällen sind es auch schon Mal 40 W (-16 min auf 5:15 h). Des Weiteren wird im Feldtest auch der Auftrieb (segeln) von flächigen Profilen deutlich, was beispielsweise bei Hochprofillaufrädern oder Scheiben deutlich wird. Wird dazu der Anströmwinkel berechnet, lassen sich ebenfalls Diagramme erstellen, die den cda-Wert in Abhängigkeit über den Anströmwinkel darstellen.

Viele Grüße

Sebastian Schluricke
Aerotune
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