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Alt 18.07.2017, 07:05   #31
Ravistellus
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Registriert seit: 03.05.2007
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Zitat:
Zitat von Fausthandschuh Beitrag anzeigen
Du hast tatsächlich auf den Monitor geschaut? Das würde ich definitiv nicht über mich bringen. Die Geräusche beim Zahnarzt sind schon schlimm genug, aber Hüft-Op stelle ich mir da um einiges schlimmer vor.
Du kriegst ja vorher noch ein paar Medis. Ich habe auch alles mitbekommen, war bester Laune und habe sogar rumgewitzelt. War eine eher interessante Erfahrung. Ohne entsprechende Medikamente hätte das wahrscheinlich anders ausgesehen, aber so war ich sehr gechillt.

Zitat:
Zitat von Fausthandschuh Beitrag anzeigen
Na ja, das mit dem Radfahren zur Reha hätte ich jetzt auch nicht als Empfehlung angesehen Eher als Anregung, dass das Radeln auf dem Rollentrainer nach diesem Zeitraum vielleicht in den Bereich des Möglichen rückt.
Ich bin ca. 2 Monate nach der OP auch mit dem Rad zur ambulanten intensivierten Nachsorge/Reha-Sport (ich glaube, so hieß das) gefahren. Zur eigentlichen stationären Reha bin ich ca. 2,5 Wochen nach der OP mit der Bahn von Berlin nach Usedom gefahren (mit Gehhilfen und Sohn zum Gepäcktragen). War mir lieber als im Krankentransport.

Meine OP ist jetzt 2,5 Jahre her (mit 48). Ich hatte auch keine Schmerzen im Gelenk selbst, aber die Bewegungseinschränkung zog diverse andere Verschlechterungen nach sich. Ich hätte mich auch schon 10 Jahre früher operieren lassen können. Aber ich habe versucht, subjektiv einen Punkt zu finden, an dem ich noch keine allzugroßen Schäden erlitten hatte, die Einschränkungen aber groß genug waren um den Schritt zu tun. Der von dir erwähnte Gedanke an die "Einbahnstraße" hat mich auch lange zweifeln lassen. Man muss aber auch bedenken, dass es mit 65 noch mal viel schwerer ist, sich an das neue Gelenk zu gewöhnen bzw. Bewegungen zu aktivieren, die man in den vielen Jahren davor nicht mehr ausführen konnte.

Ich habe nur ca. ein Dutzend Trias absolviert und keine LD, nur einmal eine MD. Das größte Problem war das Laufen, weniger wegen der Hüfte, aber als vermutete Folge eine chronisch entzündete A-Sehne auf der anderen Seite. Die A-Sehen ist immer noch kritisch, aber versuche gerade wieder ein wenig ins Laufen reinzukommen. Ansonsten kann ich aber fast alles machen.

Ich habe allerdings sehr viel funktionales Training gemacht, da ich schon 2008 hier bei fasttwitch eingestiegen bin und seitdem mehr oder weniger kontinuierlich ein Crossfit-ähnliches Training betrieben habe (mit den Gewichten bin ich natürlich vorsichtig, da gehe ich nicht an die Grenze). Und wenn ich damit pausiere, merke ich auch gleich Nachteile, weil ich unbeweglicher werde und weniger Kontrolle über meine Bewegungen habe.

Beispiel: Während ich vor der OP nie richtige Burpees machen konnte, weil ich das kranke Bein nicht zusammen mit dem gesunden nach vorne bringen konnte, gehen die mittlerweile so gut, dass ich vor kurzem in einer CF-Box für meine Technik ein Lob eingeheimst habe. Auch so was wie Boxjumps bekomme ich gut hin, auch wenn ich inzwischen runtersteige und nicht mehr springe, jedenfalls ab einer gewissen Höhe. Schwierig sind immer noch Lunges. Die gehen auf der operierten Seite merklich unsicherer und mit Gewicht so gut wie gar nicht. Da gibt es noch einiges zu tun. Und auch bei Mobility-Übungen ist der Unterschied deutlich zu merken. Aber meine Kniebeuge ist andererseits erheblich besser geworden und ich kann mein Bein sehr viel weiter zur Brust ziehen als vorher.

Mit Brustschwimmen bin ich immer noch vorsichtig, bekomme es aber wieder gut hin. Mit Kraulen habe ich noch in der Reha angefangen, sobald die Narbe zu war. Und Radfahren habe ich auch in der Reha auf dem Ergometer angefangen, ca. 3 Wochen nach der OP. Rad fahre ich jetzt oft 200k die Woche - allerdings im Alltag, kein Training - und kann auch wieder auf dem RR Unterlenker fahren, was vor der OP undenkbar war.

Ich fahre auch viel Kajak, vor der OP hat mir da oft der Rücken geschmerzt und das Bein hat sich verkrampft, weil ich die Sitzposition nicht gut halten konnte. Seit der OP kein Thema mehr, weder im See- noch im Rennkajak.

Sportlich geht also noch einiges, ist vielleicht kein Leistungssport, aber an einigen Stellen nicht weit entfernt. Meinen 20jährigen Sohn, der grade bei der Bundeswehr ist, habe ich jedenfalls kürzlich bei einem Workout mit Burpees, Boxjumps und Squats schwer gedemütigt

Beim Radfahren und Schwimmen merke ich so gut wie keinen Unterschied zwischen den beiden Gelenken, beim Gehen manchmal schon, bei Lunges (wie oben beschrieben) definitiv. Kommt also immer drauf an, was man vom Gelenk verlangt. Ernsthafte Komplikationen hatte ich jedenfalls kein, es lief alles wunderbar, besser geht wahrscheinlich kaum. Bin im Winter sogar mal bei Schritttempo mit dem Rad gestürzt und voll auf die Hüfte gefallen, was die aber völlig unbeeindruckt weggesteckt hat.

Ich teste auch jetzt, 2,5 Jahre nach der OP, immer noch, was geht und versuche die Grenzen zu erweitern. Und ich bin sicher, dass da noch was geht. Man muss halt einiges an Zeit und Sorgfalt investieren, wenn man eine bestimmte Sache machen will und in angemessenem Tempo darauf hin arbeiten.
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Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
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