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Thema: Griass eich
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Alt 30.11.2018, 12:01   #37
TriaMary
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Nicht-Triathlon-Geschichten einer Multisportlerin

Oft muss man extreme Erfahrungen machen, um die einfachen Dinge, wie ein warmes Bett, die heiße Badewanne oder sonst was, zu schätzen weiß.

Der Bergfanatismus nimmt kein Ende. Die Projekteliste füllt sich und leert sich und füllt sich und leert sich. Das LD-Training geht so nebenbei einfach mit, das macht man einfach und spult sein Training runter. Viel mehr wird sich mit Berge, Touren, Sicherungsmaßnahmen oder Material beschäftigt.

Mary: „He Roli, geh ma Wildspitze Nordwand de Woche, was meinst? Was is wenn ma dann vielleicht oben wo pennen im Zelt?“ Aus blöde Redereien werden ernsthafte Vorhaben. Probieren geht über Studieren…
Also Termin fixiert und dann ging es auch schon los. Puh so viel Klump und Zeug was ma alles mitschleppt. Auf Pflegeutensilien wurde platz- und gewichtstechnisch verzichtet

Da wir die einzigen Hanseln waren, mussten wir spuren und eine Skispur anlegen. Ersten Teil spurte ich, was sehr kräfteraubend war mit dem schweren Rucksack und unverspurten Schnee. Da es nicht ganz ungefährlich war wegen den vielen Spalten, erforderte es höchste Konzentration und Vorsicht über die unberührte Gletscherfläche zu "spazieren". Da das Spuren mit der Zeit ziemlich anstrengend wurde, übernahm bis zum Nordwandeinstieg mein Bergkamerad die Führung. Als es dann zu steil wurde, mussten die Ski auf den Buckel. Bis zu dem besagten Schrund war es eine reine Wühlerei im losen Schnee, richtig kake. Über den Schrund rüber zu kommen war etwas knifflig, da die Schneebrücken immer wieder durch brachen. Irgendwann fanden wir eine Eisfläche wo wir dann problemlos den Schrund passieren konnten. Danach war es reiner Genuss!!!! Zwei Schritte vor, Eisgeräte setzen, zwei Schritte nach vor, Eisgeräte setzen,… so ging es dann den Rest der Wand dahin. Die Stille, Konzentration, nur die Geräusche der Atmung, das schnelle pochen des Herzes und Schritte- hat schon fast was Meditatives.

Oben angekommen wurden wir von den letzten Sonnenstrahlen belohnt- wir krebsten ja den ganzen Tag nur im Schatten herum… Ohne lange rum zu stehen gingen wir vom Nordgipfel zum Hauptgifpel der Wildspitze 3774m.
Da auf dem Nordgipfel ein ideales flaches Areal gab, beschlossen wir unser Zelt aufzubauen und halt dann auf dem Gipfel zu schlafen.
Kaum war die Sonne weg, begrüßte uns die Kälte mit heftigen Temperaturen. Bis es einem so halbwegs warm wurde brauchte es seine Zeit. Da wir durch den Wind keine Hitze beim Gaskocher zusammen brachten, mussten wir unser warmes Essen verzichten. Stattdessen gabs einen Teil vom Frühstück und die guten alten Riegel.

Die Nacht selber wurde eine Herausforderung. An Schlaf war weniger zu denken, viel mehr ging es darum, wo ist es einem kalt ist und welche Stellen am Körper wieder erwärmt werden müssen
Irgendwie ging die Nacht dann auch vorüber und am nächsten Tag hieß es dann „nur“ mehr den Abstieg zu meistern. Dieser führte wieder zum Hauptgipfel, anschließend den Normalweg zum Gletscher und die Abfahrt zurück zum nahegelegenen Skigebiet zurück.

Zuhause wartete die heiße Badewanne und kuscheliger Bademantel schon auf mich
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