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Alt 02.02.2009, 20:52   #285
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Hi Folks!

Hier nun die (meine persönlichen) "Erkenntnisse" meiner Recherchen insbesondere aus der Suche nach dem heiligen Gral

Auf meiner Suche nach der/den "Tabata Studien" bin ich u.a. auf folgendes Transcript (Übersetzung) gestoßen, die sich mit der Studie 2 auseinandersetzt.

Studie 2 ist die Studie, die in der Quellenangabe (http://myogenic.de/wiki/praxis:tabata-protokoll) im Artikel als Hintergrund angeführt wird.

Hier ist nicht von der aeroben Leistung die Rede, sondern von der Erhöhung der maximalen Sauerstoffaufnahme, die als Bruttokriterium für die Ausdauerfähigkeit gilt. Es geht darum, dass u.a. das aerobe Energiebereitstellungssystem durch Tabata-Intervalle stark gereizt wird. Inwieweit Tabata-Intervalle die Fähigkeit zur Ausnutzung der maximalen Sauerstoffaufnahme entwickeln, steht nirgens - die Unterscheidung wird auch nicht getroffen. Dies ist allerdings entscheidend in der Frage wie das "Bruttokriterium" VO2max in eine echte sportartspezifische Leistungsfähigkeit umgesetzt werden kann.

Sehr wohl macht z.B. Prof. Jürgen Weineck in seinem Buch "Optimales Training" (http://books.google.de/books?id=4jMY...um=2&ct=result) diese Unterscheidung und macht auch Aussagen dazu. Z.B. auf Seite 169ff wo er dies auch am Beispiel zweier Marathonläufer (Shorter und Clayton) beschreibt. Letzlich empfiehlt er z. B. die klassische intensive und sportartspezifische Dauermethode an der aneroben Schwelle.

Letztlich beschreibt Weineck den Grad der Ausnutzung der maximalen Sauerstoffaufnahme als recht gut trainierbar (Steigerungen um bis 45%) während er die maximale Sauerstoffaufnahme selbst als stark genetisch disponiert und nur in einem Bereich von 15-20% als trainierbar beschreibt. Ähnliches beschreibt im Übrigen auch der möglicherweise einschlägig bekannte Arzt Dr. Moosburger auf seiner Website (http://www.dr-moosburger.at/pub/pub027.pdf).

Auch im TSz-Filmbeitrag von Sportwissenschaftler Holger Lüning (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_...o?JumpID=33294) wird nicht empfohlen Tabata-Intervalle als alleiniges Taining zu sehen sondern als Ergänzug zum Training der Langzeitausdauer.

Woher die Verbindung zw. CF und Tabata kommt weiß ich nicht genau. Weder auf Crossfit.com noch auf/in dem zugehörigen Journal finden sich hinweise darauf. Einige der Übungen gehorchen halt dem Tabata Protokoll. Lediglich davon ist die Rede. CF als Konzept ist aber nicht auf Tabata angewiesen.

Aus dem und/oder dem oben Gesagten dann die Studien des Hr. Tabata als einen Beleg für die wissenschaftlich fundierte Wirksamkeit des CF Trainings auf die aeroben Leistungsfähigkeit eines Sportlers zu sehen ist m. E. nicht zulässig.

Aus diesem Grund sollte man evtl. überlegen ob diese Passage nicht besser aus dem Textbeitrag auf TSz genommen werden sollte - auch wenn es sich um ein "Magazin" handelt und deshalb der Anspruch nicht "100%ig" sein muss. Aber evtl. schon alleine deshalb um ggf. keine ungewollten Implikationen zu provozieren, die der Sache CF nicht dienen.

Das Gesagte heißt m.E. übrigens nicht, dass CF keine Wirkung auf die aerobe Energiebereitstellung des Körpers hat. Sicher sind aber die Tabata Intervalle kein Auslöser dafür im Allgemeinen. Z.B. ist bei der Übung Helen (http://media.crossfit.com/cf-video/C...L1OPTHelen.wmv) der Workout nicht nach dem 2:1 Tabata Protokoll und wahrscheinlich ist z.B. die Belastung beim 400m Lauf nicht in der Höhe wie von Tabata gefordert.

Ein klassisches Zirkeltraining mit 40s Belastung / 20s Pause und Explosiver, hoch motivierter und nahezu "all out" Ausführung entspricht dagegen den Tabataforderungen.

Die von Holger Lüning erwähnte flexoible Gestaltung der Pausen, sogar bis hin zu längeren Pausen als Belastungen konnte ich übrigens nicht nachvollziehen. So ein Training ist zwar möglicherweise ein HIIT - dem Tabaprotokoll folgt es m.E. nicht. ich vermute hier eine Ungenauigkeit im Filmbeitrag.

Wichtig scheint mir nämlich, dass der "maximale aerobe Effekt" stark von der Gestaltung der Intervalle - insbesondere der Pause abhängt. Eine Gestaltung von 2:1 / Belastung:Erholung ist kennzeichnend für die Tabatas.

Das hier: http://library.crossfit.com/free/pdf/Foundations.pdf gibt eine Einführung in die "Grundprinzipien". Irgendwo auf der Website des Journals sagt der "Guru" Grassmann auch was über die Gestaltung einer CF Einheit sinngemäß: Es ist irgendwie eine Kunst.

Der Geneigte kann ja selbst mal da rum surfen. Ich habe an dieser Stelle aufgehört mir die Arbeit zu machen, denn mir persönlich ist das zu religiös und erinnert mich sehr an Total Immersion.

Nachdem was ich über CF und Tabata gelesen und von Holger gehört habe, kommt für mich ein HIIT im Tabata Layout - evtl. in Form einer CF Einheit als Ergänzung in Frage bzw. in Form eines klassischen 10-Stationen Zirkels mit 40/20 mache ich das bereits.

Ersatz für das Triathlontraining ist CF aus meiner Sicht keiner. Etwaige Effekte/Erfolge möchte ich nicht verneinen - die existieren. Die Tabata Intervalle sind allerdings bestimmt nicht der (alleinige) Grund. Hier sind wohl andere Effekte dominierend. Evtl. gibt ja der 2. Artikel der Serie darüber Aufschluß.

peace Helmut

P.S. Solle einer tatsächlich den/die Tabata Artikel oder eine Ausgabe dieser Medicine & Sports irgendwas Zeitschrift rumliegen haben, wäre ich für ne PN dankbar. Ich habe einfach keinen Bock nen Artikel für 25$ oder ein Jahresabo für 700 irgendwas $ zu kaufen.
Helmut S ist gerade online