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Alt 20.01.2017, 08:49   #941
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
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Natürlich; aber sie (die deutsche Kultur) wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.
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in meinen Augen gibt es keine 1000 Jahre "Deutsche Kultur". Der Begriff ist tatsächlich ein nachträgliches Konstrukt um nicht zu sagen eine einseitige Betrachtung bis Verfälschung der Geschichte, entstanden in der Zeit der Romantik unter Novalis, Schlegel als sich Nationalstaaten bildeten und als eine so konstruierte Vergangenheitsbetrachtung mit vielen Legenden identitätsstiftend wirkte (z.B. Wilhelm Tell für die Schweiz), um sich der Adelsherrschaft (bzw. dann Napoleon) zu entledigen, welche supranational dachten und agierten.

Im Mittelalter existierten sehr unterschiedliche Kulturen sowie Ethnien auf dem Boden vom heutigen DE, undurchlässig getrennt durch total verschiedene Lebensweisen der einzelnen Stände. Die Adligen heirateten möglichst europaweit innerhalb ihres Standes, ihrer abgeschlossenen Adelskultur, um so ihre Herrschaft auszudehnen. Welche gemeinsame deutsche Kultur hatte der Bauer, der von den Rittern unterjocht wurde, mit diesen gemein? Welche Kultur der bürgerlichen, freien Städter war mit den Bauern gemein? Ebenso fühlten sich die Mönche ihrem europaweiten Orden allein und mehr verbunden als dem Landarbeiter nebenan, von dem sie den Zehnten einzogen, und sie kommunzierten auf Latein. Selbst Friedrich der Grosse orientierte sich mehr an dem Sonnenkönig, sprach französisch und liess sich von Hugenotten bilden. Die herrschenden Fürsten und Könige warben für ihre Heere europaweit Söldner, die unterschiedlichen Ethnien entstammten, und als Lohn einen Teil der Beute behalten durften. Was hatten die (freien) Städter, die von solchen Heeren belagert wurden, mit diesen Söldnern und ihren adligen Anführern gemein?

Auch die deutsche Sprache reicht nicht, um ein Volk zu definieren, wie man daran sieht, dass sich Österreicher und Schweizer als eigenes Volk verstehen.

Geändert von qbz (20.01.2017 um 09:39 Uhr).
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