[flachy]

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Ich war heute morgen hier um 6 Uhr unter anderem auch stellenweise auf einer achtspurigen Autobahn joggen.
Das kam wie folgt:
Meine chinesischen Buddies und ich hatten am Abend in ein antikes Kommunistenhotel eingecheckt, inmitten Hangzhou's, eines verschlafenen Industrie-Kaffs mit 9 Millionen Chinesen und drei Autostunden südwestlich von Shanghai gelegen, kurzum einer Perle am Arsch der Welt.

Dort gibt es zwar über die gesamte sechste Etage ein über 4.000m² ausuferndes Spa mit diversen Schlammkuhlenmassagen und sicher auch einer Ecke zum kommunistischen Ringelpietz mit Pimpern, aber keine einzige Turnmatte oder eingeklemmte Klimmzugstange im Türrahmen war zu finden.
Von einem nicht existenten Schwimmbecken(chen) mit wenigsten 10m Diagonale zum Pseudo-Sportmachen fange ich gar nicht erst an – damit meine ich nicht die schwulen Wellness-Badewannen zum Rumschwabbeln der feisten Wohlstandsbäuche.

Bin ich also, erbost ob der verweichlichten Neureichenausstattung in dieser sozialistischen Bettentrutzburg, in „Kurz-Kurz“ mit meinen leuchtend-azurblauen Kona-Kompressionsstrümpfen zur verschlafenen Rezeptionistin runter.
Es entspann sich folgender Dialog.
Ich: „Nihao. I want to do some sports, where ist he Gym?“
Sie: “Nihao. I’m sorry, we have no Gym, but you can get a good massage!”
Ich: “No massage, I’m not dead yet, I need Action! Where can I go for some running?”
Sie: “Out of the hotel, turn right and run around the gated community.”
Ich: “Traffic?”
Sie: “No, too early.”
Ich: “Excellent! How long is one loop?”
Sie: “Maybe 3 kilometer?!”
Ich: “Great, thank you!”

Während die Tomtom den chinesischen Himmel über Hangzhou nach den GPS-Satelliten absuchte, entstand in meinem rational-effizienten Sportlerhirn flink der geniale Workoutplan – drei Runden um das Wohngebiet progressiv laufen, dann würde die Rushhour langsam einsetzen, daher abschliessend noch 10 Minuten Burpees und Klimmzüge am Fahrradständer links vor dem Hotel, duschen und ab zum Termin!

70 Minuten später schlage ich nach dieser „chinesischen Dreikilometerrunde ohne Verkehr“ mit smoggereizter Kehle, staubigen „Nobody ist der Größte“-Klamotten und schockgeweiteten Augen wieder am Hotel an – vorausgegangen waren bürgersteigfreie 15 Stadtautobahn-Kilometer gegen die Flut an tausenden Elektroscootern und Baustellentrucks, bin ich über ein halbes Dutzend Bauzäune geklettert, unter diversen Schranken hindurch gerobbt sowie durch halbmetertiefe Pfützen und Schlaglöcher gedriftet.
Ein Survivaltrip im 4:30-er Kilometerschnitt (Ergebnis einer gesunden Mischung aus Adrenalin&Todesangst), der den neuwestlichen Adventurerennen á lá „Fishermens Strongmenrun“ locker das Wasser reicht – was für ein Erlebnis, so geil!

Und jetzt ist Wochenende – Zeit für etwas Entspannung im Pool und Gym – wir sehen uns, haut rein!

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Fog or Smog?

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Laufstrecke direkt vor'm Bürofenster - nur leider knapp 350m tiefergelegt...