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Alt 09.10.2017, 11:49   #2425
flachy
Szenekenner
 
Benutzerbild von flachy
 
Registriert seit: 02.08.2007
Ort: Lausitz
Beiträge: 2.890
Aloha Athleten!

Was ist dass denn für ein genialer Herbst, perfekte Tage für herrliche Junkmiles quer durch die buntgefärbten Wälder inmitten prächtiger Schlammpampe!

Gestern zum Beispiel - während ich noch auf der Hütte hocke und am Wettkampfgewicht feile, vermeldet mir die Wetter-App 8°C und Regen für die andere, die dunkle Seite vom Fenster.
Ich zieh mir also im Keller farbenfrohe Regensachen an und schlüpfe samt vierbeiniger Begleiterin durch die Tür - doch statt eiskalter Regenklatsche umweht uns der milde Lausitz-Mumuku.
Also schnell drei Schritte zurück, in luftiges Gewand gekleidet, GPS gestartet und "Feuer Frei" für eine schnelle Runde durch East-Germany's Indian Summer.
Wir waren grad durch das kleine Wäldchen eingelaufen und ich hab' halbohnmächtig sowie schnaufend wie eine Rotte Wildsauen die Kopie der Palani-Road hinter mich gebracht, da dreht doch der Witzbold über uns den blauen Hahn samt Kaltluftföhn im Wolkenhimmel bis zum Anschlag auf.
Zum Glück hatte ich ja nun kaum noch Textil am Leib, so dass der Ärger über zuviel schöne Sachen, welche in Minutenschnelle komplett mit allen bekannten Spielarten von Dreck eingesaut wurden, sich in Grenzen hielt.
Und gegen das aufkommende Frieren halfen die bekannten Zutaten:
Schneller Laufen plus an das erbärmliche Gezitter vom Ironman Wales vor ein paar Wochen sowie bereits an die definitiv anstehenden Hitzewallungen der Ironweek Kona 2018 zu denken!

Und natürlich hatte ich den "neuen" HOKA Clifton 4 am Wochenende am Fuß, für interessierte Laufschuh-Freaks meine kurze Rezension anbei.
Vorab: Was ist das Problem bei den kommerziellen Laufschuhtestern in den Print- als auch Online-Medien, einen Scheissschuh auch einmal als solchen zu bewerten?
Im speziellen Falle des C4 - natürlich wird ein Läufer, der noch nie HOKA am Fuß hatte und erstmalig dieses toll gedämpfte Modell probiert, davon schwärmen, so er über einen schlanken Vorfuß besitzt.
Für mich als HOKA-Kenner jedoch ist es unverändert schwierig zu begreifen, wieso dieses Modell in die Clifton-Reihe eingestuft wird.
Ein paar Beispiele:
Der C4 hat in meiner Größe ca. 10-12 cm² weniger Sohlenauflagefläche als der C3. Das ergibt ca. 20-25 cm³ weniger verbautes Dämpfungsmaterial.
Weniger Material = weniger Gewicht = logisch!
Aber leider nicht bei HOKA!!!
Der Schuh wiegt ca. 40 Gramm mehr als mein C3, hat weniger Sohlenmaterial, baut aber deutlich schlanker (enger!!!) im Vorfuß, das Material ist merklich fester - sowohl der Dämpfungsschaum als auch das Schuhtextil, eine andere Zungengeometrie wurde sowieso eingeführt und die Linienführung des C4 ist markant anders als bei den Clifton-Vorgängern!
Mich erinnert die Form teilweise an die antiquierten "MBT"-Modelle der 80-er Jahre Hausfrauensportgruppen...
Ich bin am Wochenende 30 Kilometer mit der Krücke unterwegs gewesen - vor Ort im kleinen Dresdner 21-RunStore gekauft (er hat sich vor Ort bei mir gegen die Alternativen, die keine waren, durchgesetzt. Denn mit dem Saucony ISO Freedom und der farblich tipptopp-durchgestylten Laufsohle sollten die Saucony-Designer gern mal zur Strafe 20 Kilometer durch das regnerische Herbstwetter Deutschlands schlittern! Und auch der NB 1080 Freshfoam kommt unverändert einfallslos mit der Hexagon-Sohle daher. Jetzt ist sie halt bunt angemalt, ganz toll kreativ, yippieh!) und direkt aus der Box an den Fuß, in den Regen und ab damit, quer durch die Natur!
Um meinen Eindruck "quer zu vergleichen", bin ich heute Früh gleich noch einmal mit dem C3 unterwegs gewesen - es ist definitiv ein komplett anderes Laufen mit dem C4, die Dämpfung erscheint mir straffer aber dennoch merklich angenehm, komisch zu beschreiben.
Mit dem Clifton ist es bei mir ein bissl so wie mit Obama und Trump - sind beides Präsidenten einer Supermacht, aber dennoch so verschieden...
Klar bleib' ich HOKA treu, hier klimpern keine Steinchen in der fein konstruierten Sohle, Blasen sind bei mir&den Clifton's nie ein Thema, auch wenn HOKA so kleine aber feine Details der Anfangsjahre mittlerweile - der erhofften Marge geschuldet - eingestellt hat.
Es gibt sie leider nicht mehr, diese kleinen Aufmerksamkeiten, wie zwei verschiedene Einlegesohlen oder diverse Schnürsenkeloptionen als Zugaben in der Schuhbox.
Der C4 wird ganz klar mein farbenfroher Winterschuh für die vielen geilen Junkmiles - aber er ist definitiv kein Clifton der alten Schule mehr - verglichen zum C1 oder auch C3 ist er ein "schwerer" Dämpfungsschuh geworden, der gut abrollt und für die wunderbaren, herbstlich-winterlichen Kilometer auf dem Weg zum Energy Lab 2018 sorgen wird!

P.S.:
Den schnellen Hügellauf-Zehner, den ich in meine 20 km integriert hatte, schaffte ich "nur" mit 4:14 min/km bei 163 HF/min (sauhoch!!!)- ca. 10 Sekunden hinter der "Norm" der anderen Modelle - diese anstrengende Trödellei mag eine Mischung aus Bequemschuh statt Speedsemmel, kuchenreicher Offseasonstimmung, Sturm und auch Regen gewesen sein, gefühlt ist der C4 im Tempobereich zwischen 4:00 - 4:40 min/km für mich am komfortabelsten. Viel langsamer darf ich also nicht mehr werden...

Sport Frei!

Geändert von flachy (09.10.2017 um 11:54 Uhr).
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