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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ultraman Hawaii 2017 und 2018
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Alt 29.12.2017, 21:45   #205
spanky2.0
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Registriert seit: 15.09.2016
Beiträge: 2.444
Zitat:
Zitat von speedskater Beitrag anzeigen
@Spanky
Habt Ihr Lust,
Euer jeweiliges persönliches Live Erlebnis der Ohana-Kokua-Aloha Philosophie
während der UM Worlds anhand von Beispielen in Worte zu fassen
und für uns Daheimgebliebenen greifbarer zu machen?
Mahalo.
Zitat:
Zitat von spanky2.0 Beitrag anzeigen
Ich denke ich werde den Urlaub und das Event (bzw. das was ich davon gesehen habe) jetzt erst nochmal ein paar Tage sacken lassen und werde dann gerne 2-3 Sätze zu meinen persönlichen Eindrücken des UM Hawaii hier niederschreiben.
Servus speedskater,

erstmal sorry, dass es mit meiner Antwort so lange gedauert hat.
Aber zum einen waren die letzten Wochen sehr "busy" und zum anderen finde ich es schwierig, das Ereignis UM auf Hawaii in ein paar/passende Worte zu fassen. Trotzdem habe ich es Dir ja versprochen ein paar Sätze darüber zu verlieren, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich das so (detailliiert) schildern kann, wie Du es (als großer "UM Hawaii Fan") erwartest bzw. erhoffst.

Der Ultraman Hawaii ist etwas ganz anderes als der IM Hawaii, in fast jeglicher Hinsicht. Das Starterfeld ist sehr überschaubar, das Drumherum fast schon "familiär", die meisten kennen sich untereinander. Der größte Teil der Anwesenden besteht tatsächlich aus Familienangehörigen, Freunden oder sonstigen Helfern, die meistens auch das dazugehörige "offizielle Support"-Team der Athleten bilden. Ohne die Leistung der Athleten schmälern zu wollen, glaube ich, dass es ohne diesen Support (zB Begleitung im Wasser bzw. das ständige Anfeuern oder Anreichen der Verpflegung an der langen Rad- und Laufstrecke) fast nicht möglich wäre, zumindest nicht in dieser Art bzw. diesen Streckenzeiten. Dass auch dieser Support anstrengend und auch sehr emotional sein kann, konnte man dann spätestens im Ziel sehen, wo es bei manchen Supportteams sehr viele Tränen gab, größtenteils vor Freude, teilweise aber auch vor Erschöpfung. Das aber erstmal genug zu den Supportern, zurück zu den Athleten und dem Rennen.

Was die Athleten hier an drei Tagen leisten, ist für mich ein unvorstellbarer Kraftakt, den ich mir aufgrund der Distanzen persönlich nie vorstellen könnte und wirklich aller Ehren wert ist. Hier fällt mir ein Beispiel ein, als ich kurz hinter Weimea am Berg auf Ultrajoe wartete. Es fiel mir schwer, dort die Autotür zu öffnen, so stark kam der Wind von der Seite. Und obwohl es nur leicht nieselte, hat einem der Regen regelrecht ins Gesicht gepeitscht. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an Bob Babbits Interview in diesem Moment auf Instagram, es war "wirklich unwirklich", wenn man kurz vorher aus der Hitze und schönstem Sonnenschein kam. Und wenn man dann sieht, wie sich in diesem Moment die Athleten dort den Berg hocharbeiten oder besser -kämpfen, dann verdient das meinen vollsten Respekt. Es klingt zwar etwas dramatisch, aber in dem Moment hatte es wirklich den Eindruck auf mich gemacht wie Mensch(Athlet) gegen Natur. Das hatte was.

Vom Rennen an sich habe ich ja sonst gar nicht soo viel mitbekommen, da ich ja keiner direkten Support Crew angehörte und lediglich Start, Ziel, Schwimmausstieg und 1-2 Lauf-Radpassagen gesehen habe. Deshalb kann ich zu dieser berüchtigten Hilfsbereitschaft, von der ich schon viel gelesen habe, also wo z.B. notfalls auch eine fremde Crew bei einer Radpanne aushilft, kein persönliches Beispiel schildern, weil ich nicht selbst dabei war. Aber nach allem was ich sonst so gesehen habe, bin ich mir sicher, dass dieser KOKUA Gedanke dort sehr gross geschrieben wird und von fast allen gelebt wird, auch während des Rennens.
Ansonsten ist man beim Ultraman (im Vergleich zum IM) natürlich noch viel näher am Geschehen dran. Beim Start morgens stand ich quasi inmitten der Athleten, die sich auf den langen Tag und das Rennen vorbereiten, also direkt beim Schwimmeinstieg. Die Atmosphäre ist dadurch nochmal eine ganz andere als beim IM Start, womit ich diese nicht schmälern will, nur halt anders.

Nach den vielen positiven Dingen, kommt zum Schluss noch mein größter und ich glaube fast einziger Kritikpunkt an dem ganzen Event. Ich finde es extrem schade, dass die Leistung der Athleten in meinen Augen nicht entsprechend honoriert wird. Weder beim Start (inmitten von Kona) noch beim Zieleinlauf (etwas außerhalb am alten Flughafengelände) gibt es irgendwelche Zuschauer. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass in diesen 3 Tagen eine UM WM stattfindet, hätte man davon gar nichts mitbekommen. Außer (ami)Marc und mir gab es höchstens noch eine Handvoll "externer Zuschauer". Weder einheimische Zuschauer beim Start, noch irgendwelche Presse, auch nicht beim Zieleinlauf...und schon gar nicht an der Strecke. Das fand ich etwas schade und der Leistung der Athleten etwas unwürdig. Aber vermutlich ist es wohl genauso gewollt, um das ganze Event klein und familiär zu halten. Wie sagt man in so einem Fall ganz treffend: "Fluch und Segen zugleich".

Naja, jetzt habe ich einige meiner Eindrücke/Gedanken doch relativ unsortiert und durcheinander niedergeschrieben und es ist am Ende auch etwas mehr geworden als nur die geplanten 2-3 Sätze. Trotzdem hoffe ich, dass man das Geschriebene einigermaßen verstehen und nachvollziehen kann.
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