Zitat:
Zitat von keko#
Ich finde das faszinierend, interessant oder einfach auch "schön". Mit einem Gott in Form irgendeiner Substanz hat das sicher nichts zu tun. Möglicherweise aber mit Formen oder Strukturen, die erst zukünftige Generationen erforschen werden und die vielleicht weitere Überraschungen bringen werden. (Ist das Universum am Ende nur Mathematik?)
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Wir sind also bereits von Gott abgerückt, und es ist am Ende nur eine Struktur im All?
Der Fehler in Deiner Argumentation besteht nach meiner Meinung in zwei Punkten:
Erstens, Deine Voraussetzung:
Warum deutet ausgerechnet die von Dir rein subjektiv empfundene „Schönheit“ auf diese „Struktur“ hin? Warum nicht Hässlichkeit? Oder Geschwindigkeit? Oder Lautstärke? Du verwendest „Schönheit“ nur deswegen, weil Du bereits weißt, dass Du diese Schönheit im nächsten Schritt zu etwas Göttlichen verklären wirst. Du brauchst eine Rechtfertigung für eine
bereits gezogene Schlussfolgerung.
Zweitens, Deine Schlussfolgerung:
Warum ergibt sich genau diese Schlussfolgerung und keine andere? Die Frage lautet:
„Hier empfinde ich Schönheit. Was kann ich daraus für Schlüsse ziehen?“. Wie um Himmels Willen kommst Du auf die Schlussfolgerung, dass es eine übernatürliche Existenz oder Struktur im All geben soll, die den Naturgesetzen nicht unterworfen ist, sondern diese geschaffen hat oder kontrolliert? Nur weil Du irgendwas „schön“ findest? Ist das nicht ein bisschen sehr dünn und an den Haaren herbeigezogen?
Zugabe: Du weist auf die Beschränktheit unserer Sinne hin. Anschließend baut Deine ganze weitere Argumentation auf einem subjektiven Sinneseindruck auf, nämlich Deinem subjektiven Sinneseindruck von Schönheit. Das ist die verblüffende Kraft der Rhetorik, zwei sich völlig widersprechende Argumente scheinbar widerspruchsfrei zu verbinden.