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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - The return of the IRONMOM
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Alt 11.12.2017, 09:55   #372
BunteSocke
Szenekenner
 
Benutzerbild von BunteSocke
 
Registriert seit: 07.06.2012
Beiträge: 3.121
Sodele.

Raceday once again.

Haderte ich am Samstag noch hartnäckig mit mir, ob ich denn überhaupt am Sonntag starten wollte, entschied ich mich dann aber für ein klares: „Ja“. Das Wetter war saumäßig und drohte am Sonntag nicht besser zu werden, aber so what. Das Wetter kann man sich ja in der Regel nicht aussuchen.

Mein Ziel war klar: sub 47.

Meine beste Hälfte definierte das Ziel unmissverständlich anders: Sub 46. Nach dem Motto wenn, dann fahre ich da ja nicht zum Spaß hin und etwas motivieren darf es ja auch. Okay. Ich war motiviert

Am Samstag hatte ich gut vorgearbeitet mit jeder Menge Nudeln und die Resultate unserer Weihnachtsbäckerei taten ihr Übriges. Ich fühlte mich folglich bestenfalls mäßig, die Waage unterstrich am Sonntag früh deutlich, dass ich mir wenigstens ein paar Der Kekse hätte sparen können.
Glatte 59 kg.
Meisterleistung – für den Wettkampf von optimal weit entfernt. Kneifen war aber keine Option mehr, schließlich hatte ich die Sportsachen schon so gut wie an…

Nicht übermäßig zu früh aber pünktlich erreichte ich den Parkplatz. Ich ließ meine Sachen alle im Auto stieg aus und trabte unmittelbar los. Nein, nicht weil ich es eilig gehabt hätte, sondern weil das Thermometer gerade mal 1,5 °C anzeigte… traf auf dem Sportplatz, bei dem es losging ein paar meiner Veriensmitstreiter, wir trabten ein paar Runden gemeinsam um den Sportplatz.
Dann eine Ansage – der Start ist erst um 9:45, also 15 Minuten verspätet. Bääääääh, also noch 15 Minuten weiter warmhalten, plötzlich die Ansage es geht loooooos in zwei Minuten… wie planlos!!! Von 15 Minuten Verspätung war das nämlich noch weit entfernt, aber egal, ich bin ja anpassungsfähig.

Also fix ins Startgetümmel gemischt, dort tatsächlich noch O. getroffen, der mir im Vorfeld erklärte, dass er am liebsten was mit 45 Minuten laufen wollte.
Der Startschuss fiel und es ging los. O. und ich bestritten gemeinsam den ersten Kilometer. Fühlte sich seeeehr entspannt an. Blick auf die Uhr: Knapp 5 Minuten so konnte das natürlich nix werden, also zog ich das Tempo etwas an, O. auch. Die nächsten beiden Kilometer bestritten wir schweigsam, Seite an Seite, ich merkte aber zunehmend, dass mir O`s Tempo nicht mehr machbar war. Keine Chance, ich musste ihn also bei km 3 etwas betrübt ziehen lassen, lief mein Tempo weiter. Schielte gelegentlich mal auf die Uhr, allerdings war das Hirn schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich in der Lage, daraus sinnvolle Informationen zu ziehen. Ich jagte mal hier und mal dort einem Zopf hinterher, stellte amüsiert fest, dass die Dichte der Herren der Schöpfung mit Zöpfen heute, die den Damen zum Verwechseln ähnlich waren, ziemlich groß war, und lief. Mein Tempo pendelte sich ganz ordentlich ein, zumindest wie ich das mit meinem nicht mehr ganz funktionstüchtigen Hirn so beurteilen konnte.

Runde 1 absolvierte ich in ziemlich genau 23 Minuten und überraschender Weise erreichte sogar O. bei Kilometer 6 wieder mein Blickfeld.

JA!!!!!!

Endlich!!!


Mein Kampfgeist war plötzlich wieder im XL-Modus, mein Körper spendierte dankenswerter Weise eine neue Portion Adrenalin. Also LAUFEN, LAUFEN, LAUFEN…… immer wieder spannend, was noch so geht, selbst wenn man eigentlich denkt, dass der Akku bereits am Ende ist.

Nach gar nicht allzu langer Zeit hatte ich ihn wieder erreicht, wir schnauften uns ein paar Worte zu und ich zog mutig vorbei. Wo blieb er??? Egal, ich konzentrierte mich auf das Wesentliche, Umschauen kostete gerade zu viel Kraft.

Ich versuchte mich abzulenken.

Laufstil!? Hüfte eher vorne, Fuß unter`m Schwerpunkt aufsetzen, schnelle Schritte… erneuter Blick auf die Uhr. Km 7. Drei Kilometer noch. Wie lange hatte ich noch Zeit??? Die noch "verbliebene" Zeit durch 3 teilen??? Vergesst es. Keine Chance. Dem Hirn wurde offenbar keinerlei Energie mehr bereitgestellt.

Endlich, vor mir mal wieder eine Frau, ein potentielles Opfer. Damit konnte ich eher etwas anfangen – dachte ich. Lustigerweise kann ich mich tatsächlich nicht mehr daran erinnern, ob ich sie irgendwann noch eingeholt habe oder nicht… dieses spannende Detail muss ich Euch leider vorenthalten, sorry

Die letzten Kilometer zoooooogen sich, schlimmer als der billigste Kaugummi. Die Gräten schmerzten, ich litt so vor mich hin, lief mittlerweile an den Hacken eines männlichen Mitstreiters, der etwa mein Tempo lief. Ich erinnere mich, dass er eine überwiegend weiße Jacke trug, mehr nicht.

Kilometer 9, ich schaute verzweifelt auf die Uhr, startete einen letzten kläglichen Rechenversuch. Mein Bauchgefühl sagte mir, das war zu schaffen. Was genau??? Und belegen konnte ich es auch nicht.

Das Ziel kam näher, ich erkannte die letzten Kurven. Wieder: Blick auf die Uhr: da stand was von 45:25 oder so. WAAAAAAAAAAAAAAS??????? Ich nahm die Beine in die Hand, legte einen Endspurt hin, der seines Gleichen sucht. Die Uhr immer wieder im Blickfeld. Die Sekunden tickten unterbittlich. Das Ziel kam näher, ich rannte was die Beine noch hergaben, schoss noch an 2 Mitstreitern vorbei und durchs Ziel.


Aus dem Auto Anruf an meine beste Hälfte, ich beichtete das Unvermeidliche:
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"Verdammt."
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"Ich habe versagt."
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"Nicht geschafft."
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"verfluchte 3 Sekunden"
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46:02 (auf 10,046km!!!)

59 Sekunden schneller als beim letzten Mal, 10./159 gesamt, 1./22 AK.

Läuft!!!!! Ich bin rundum zufrieden!!! (meine beste Hälfte narürlich auch!)

Im Januar kann ich voraussichtlich nicht beim 3. Lauf starten, Mist. Aber ich bin auf der Suche nach Alternativen…

Spätestens im Februar sollte dann eine sichere 45 vorne stehen, im März eine ordentliche Zeit auf 15 Km!!!
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The revenge of the IRONMOM
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