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Alt 23.02.2018, 08:41   #1301
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Körbel Beitrag anzeigen
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Wenn man im Handwerk die Löhne zahlen würde, wie sie als Beispiel im Bankgewerbe üblich sind, dann würde noch mehr Schwarzarbeit die Runde machen.

Das Problem liegt im Grunde darin, das "geistige Arbeit" viel höher entlohnt wird,
als "handwerkliche Arbeit".

Ich frage mich dann immer: Mit welchem Recht ist das so?
Vielleicht weil die gesellschaftlich geachteteren Arbeiten, alle mit Schlips und Kragen verrichtet werden.
.........
Ausbildung:
Meines Erachtens liegt es daran, dass sich die Gehälter von Lohnabhängigen im massenhaften Durchschnitt mit einem Faktor auch nach der Ausbidungszeit bzw. Ausbildungskosten richten. Im sozialen Bereich z.B. geht die Staffelung über Erzieher, Sozialarbeiter/pädagoge, Dipl. Psychologe, was auch der Ausbildungszeit entspricht. Würde sich die Vergütung nach dem Stresspotential richten, käme man vielleicht auf eine andere Eingruppierung.

Wertschöpfung:
Dann gibt es natürlich Unterschiede nach der Wertschöpfung und Branchen. Da wo pro Zeiteinheit mehr Werte geschaffen werden, erhalten auch die Lohnabhängigen mehr vom Kuchen, weil die Gewerkschaft da für die Lohnabhängigen mehr verlangen kann. Sowohl der Arbeiter wie der Akademiker verdienen mehr in der Autoindustrie als z.B. im sozialen oder Gesundheitsbereich oder in einem kleinen Dienstleistungsbetrieb. Das Geld für Dienstleistungen wird halt ausserhalb des Dienstleistungssektors "geschaffen" bei der Warenproduktion.

Angebot/Nachfrage:
Ein weiterer Faktor wäre Angebot/Nachfrage nach bestimmten Arbeitskräften. Die Unternehmer versuchen immer eine möglichst grosses Angebot zur Verfügung zu haben, um die Löhne zu "drücken". Für schneller auszubildende oder gar anzulernende Kräfte ist das Angebot halt oft viel grösser als für akademische Fachkräfte, deren Ausbildung mit höheren Kosten für die Gesellschaft verbunden ist.

Gewerkschaften:
Bei Tarifverhandlungen versuchen die Gewerkschaften auf das Tarifgefüge insofern Einfluss zu nehmen, als sie jeweils bei ihren Forderungen einen fixen Betrag für alle kombiniert mit einem Prozentbetrag fordern, damit die unteren Lohngruppen aufholen oder mindestens die Einkommensschere zwischen den Lohngruppen sich nicht vergrössert, wie das bei einer reinen Prozentforderung der Fall wäre. Insofern hängt die Höhe der Einkommen gerade für die Lohnabhängigen generell auch davon ab, wie stark die Gewerkschaften sind (Mitgliederstärke, Streikbereitschaft, Finanzkraft). Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ist auch der Schwäche der Gewerkschaften in diesen Branchen geschuldet, wo ausnahmsweise der Staat statt die Tarifpartner die Löhne reguliert.

Geändert von qbz (23.02.2018 um 10:15 Uhr).
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