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Zitat von FlyLive
Auch Forscher, Ingenieure und Wissenschaftler beginnen mit Vermutungen und dem Glauben an eine Sache, bevor diese Belege liefern kann.
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Das ist nicht zutreffend. Ein Wissenschaftler beginnt keineswegs mit "Glauben". Sondern er beginnt mit Daten.
Die "Wissenschaftliche Methode" hat klare Regeln. Nicht die Hypothese steht am Anfang, sondern Daten, und zwar unterschiedslos alle Daten, die mit einem Aspekt in Zusammenhang stehen, ohne Auswahl.
Um diese Daten zu erklären, formt man anschließend eine Hypothese, die jedoch strikten Kriterien entsprechen muss. Beispielsweise muss die Hypothese widerspruchsfrei sein. Außerdem muss sie verifizierbar und/oder falsifizierbar sein.
Daraufhin startet eine rigorose Prüfung, und erst wenn diese erfolgreich war und keine Widersprüche erkennbar sind, bekommt die Hypothese den Rang einer These. Dieser Vorgang kann locker Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Auch danach bleibt jede These angreifbar.
Einen kurzen Überblick über die Methoden der Wissenschaftlichen Methode gibt es
hier. (Wurde schon mehrfach gepostet.)
Hier eine kurze Leseprobe, weil es so grandios ist:
Folgende Regeln sind für das Sammeln von Daten unumgänglich:
I. Das Sammeln ist strikt zu trennen vom Deuten! Eine Deutung noch während des Sammelns von Daten „engt das Blickfeld ein“. Man beginnt automatisch die passenden Daten zu berücksichtigen und anderes zu vernachlässigen, was nicht in das „richtige“ Bild paßt.
II. Es müssen ausreichend viele Daten vorhanden sein. Um so weniger Daten vorhanden sind, um so größer ist der Interpretationsspielraum. Beim Sammeln von Daten muß man sich darüber im Klaren sein, daß der Fehler in diesen Daten selbst, um so größer ist, um so weniger Daten man hat. (Siehe ausgewählte Fachliteratur über Statistik.)
III. Das Sammeln der Daten muß objektiv und emotionslos erfolgen. Eine Beurteilung der Daten ist, wie das Deuten während des sammelns, fatal. Ob nun ein Holzstückchen oder gar der Kadaver einer Hauskatze bei einer Ausgrabungsstelle wichtig ist, oder nicht, ist erst bei der Deutung festzustellen.
IV. Alle Daten müssen nachprüfbar sein! Dies bedingt unter anderem auch, daß die Daten frei zugänglich sein müssen, und daß jedermann diese zu Gesicht bekommen kann, bzw. diese Daten sich selbst beschaffen kann.
V. Daten dürfen nicht bereits im Vorfeld einseitig ausgewählt worden sein. (Siehe auch Punkt I. und III.)
Das ist wohl etwas anderes als zu sagen:
"Öh, naja, also nach meiner Meinung war die Jungfrau nur frei von, öh, Sünden."