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4 Radtage Südbaden
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Traumhafte Trainingsstrecken
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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - 100% Work-Life Blending
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Alt 03.10.2023, 15:29   #1
365d
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100% Work-Life Blending

Mein aktuelles Leben wird mit "Work-Life Blending" beschrieben, wenn Arbeit und Privates nicht mehr voneinander trennbar sind.

Als Radladenbesitzer mit Spezialisierung auf Rennräder/Triathlon/Gravel, und dann noch Triathlet, dreht sich eigentlich täglich alles ums Rad. Egal ob ich nun bei der Arbeit bin oder nicht. Erschwerend kommt bei der Trennung dazu, dass das Wort «selbstständig» ohnehin von «selbst» und «ständig» kommt, und daher schwer zu unterscheiden ist, wann man am Arbeiten ist und wann nicht.

Ich habe 25Jahre lang Mannschaftssport betrieben. Ich war ein Vierteljahrhundert Floorball-Torhüter (Unihockey, Salibandy, Innebandy..) bis hinauf in die höchste Schweizer Liga. Und als Hockeytorhüter macht man nicht wirklich viele Kilometer, was mir sehr entgegen kam. Laufen war nämlich schon immer meine Achillessehne.

Irgendwann vor ca. 15 Jahren – mittlerweile leidenschaftlicher Motorradfahrer – wurde ich von einem Freund aus der Motoradgruppe gefragt, ob ich als Helfer für einen Triathlon zur Verfügung stehen würde. Man müsse da auf der Radstrecke Passagiere befördern. Triathlon kannte ich wie viele ausserhalb der Bubble nur eingeschränkt.
Ich war dann also 2008 oder 2009 das erste Mal beim 70.3 Rapperswil als Motorradfahrer im Einsatz und für mich war die sportliche Leistung unfassbar, weil ich das totales Ausdauer-Antitalent war – oder immer noch bin. Ihr könnt Euch mein Kopfschütteln vorstellen, als ich von der doppelten Distanz von Zürich erfahren habe.

Die Motivation auf Ausdauersport war aber geweckt, und so fing ich wieder an Rad zu fahren, was ich als Teenager sehr gerne gemacht hatte. Bald kaufte ich ein gebrauchtes Rennrad und schraubte stundenlang dran rum, ich wurde ein richtiger Techniknerd.

Und weil mich das was ich am wenigsten kann am meisten herausfordert, reifte nach zwei weiteren Teilnahmen als Motorradhelfer der Gedanke, auch einmal einen Triathlon machen zu wollen. Ich lief als 35jähriger das erste Mal mehr als 15km und meine Exfrau – früher Wasserballerin – machte mit mir ein paar Schwimmtrainings und zeigte mir, wie man krault.

2012 machte ich dann meinen ersten Sprint, 2013 meine erste OD und 2014 stand ich das erste Mal in Rapperswil am Start, 2016 in Zürich.

2018 vollzog ich auch beruflich den Wechsel. Ich hängte meinen Job als Wirtschaftsinformatiker an den Nagel und wechselte in die Geschäftsleitung bei einem Fahrradproduzenten und Teiledistributor. Da war ich dann auch unter anderem verantwortlich für die Produktion und für den firmeneigenen Radladen.

Hier hatte ich meine Berufung gefunden. Nach knapp einem Jahr kündigte ich im Frühling 2019, um auf grüner Wiese meinen eigenen Radladen zu eröffnen. Seither dreht sich an 365 Tagen im Jahr alles rund ums Rad.

Sportlich bin ich noch immer nicht die Rakete, bin aber recht stolz, talentfrei schon an zwei 70.3 Weltmeisterschaften gewesen zu sein, und es sogar im vorderen Drittel ins Ziel geschafft zu haben. Hin und wieder reicht es sogar beim Dorftriathlon aufs Podest.


Mittlerweile habe ich fünf Lang- und 19 Mitteldistanzen gefinisht.

Für nächstes Jahr werde ich eine nächste grosse Herausforderung in Angriff nehmen und werde ich für den Swissman 2024 anmelden. Eine zweite Langdistanz ist mit Tallinn schon fix, und meine zwanzigste Mitteldistanz soll 2024 ebenfalls auf dem Programm stehen.

Nach dem missratenen IM in Cervia (mit der Feuerqualle im Gesicht) bin ich direkt in die Offseason gestartet, mache aktuell sportlich nur planlos was mir Spass macht, aufgrund eines grossen Umbaus im Geschäft und wegen der Zivildienstabwesenheit des Werkstattchefs während des ganzen Novembers wird dies hauptsächlich die Arbeit sein.

Ich werde hier Geschichten von beiden Seiten meines Lebens liefern.

Ab Dezember startet der Trainingsplan für 2024.
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