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Thema: Elbaman
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Alt 04.10.2021, 01:01   #768
Matze8
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.07.2011
Ort: München
Beiträge: 244
Hier nun mein Bericht zur sehr schönen Woche auf Elba mit dem tollen Erlebnis beim Elbaman. Prima, dass der Wettbewerb dieses Jahr stattfinden konnte.

Angefangen hat alles mit den sympathischen Empfehlung vor allen von Hippoman hier im Elbaman-Thread. Geendet hat es mit der philosophischen Betrachtung von flachy, dass einem die epischen Wettbewerbe mehr in Erinnerung bleiben. Dazwischen das Warten an einer roten Ampel! Nach einigen absolvierten Langdistanzen hat der Elbaman für mich dennoch einige neue und besondere Momente geschaffen.

Nach der Ankunft im beschaulichen Marina di Campo habe ich beim Strecken-Check schnell das Schwimmen und Laufen abgehakt. Das Meer hat sich von seiner lieblichen Seite gezeigt, die angenehmen Wassertemperaturen haben die Vorfreude gesteigert. Die Laufstrecke ist zwar ein wenig eckig, dennoch habe ich für den späten Nachmittag beim Wettbewerb auch genug schattige Passagen identifiziert, 6 Runden: Go! Bleibt also die Radstrecke mit ihren Herausforderungen und der Materialwahl. Um es kurz zu machen: Für mich war das Rennrad die richtige Wahl. Bei den nassen Abfahrten und den Abschnitten mit schlechten Strassenbelag war es für mich einfach sicherer.

Der Wettbewerb ist prima organisiert. Die Helfer sind sehr engagiert und motiviert. Die Finisher-Shirts, die die Jungs und Mädels auf der Rückfahrt von der Insel auf der Fähre getragen haben, haben sie sich für den langen Tag verdient. Respekt, sich vom Festland zur Mithilfe bei der Veranstaltung aufzumachen!
Bei der Verständigung auf englisch hat es zwar nicht immer geklappt, dennoch bleibt ein großes Dankeschön für die feine Leistung.
So habe ich bei der Frage am Vortag nach der Abgabe der Eigenverpflegung ein halbes Dutzend Helfer gebraucht, bis ich den Modus am nächsten Morgen verstanden habe. Auch die hektischen Hinweise der Helfer auf italienisch während des Wettbewerbs im Wasser und auf der Radstrecke waren für mich nur sinngemäß zu erahnen.

Beim Check-in hatte ich zum Glück Hilfe von Stefan, das zusätzliche Papier mit Hinweisen nur auf italienisch auszufüllen. Ansonsten war alles rund um Check-in und Radabgabe aufgrund der kurzen Wege sehr schnell erledigt.

Das Training konnte ich in dieser Saison weitestgehend nach meinem nicht vorhandenen Plan absolvieren. Als dann endlich auch wieder Schwimmen Ende Mai möglich war, hat sich das letzte Vierteljahr nach dem angefühlt, was das Triathlon-Training so besonders macht.

Dass ich die wichtigste Einheit am Tag vor dem Wettbewerb absolvieren sollte, kann kein Plan vorher berücksichtigen. Nochmal den Neo anzuziehen und eine halbe Stunde im Meer zu schwimmen, war sehr wichtig. Das Meer zeigte sich bereits am Samstag von seiner rauhen Seite. Die annähernd meterhohen Wellen haben mir bewusst gemacht, worauf es im Wettbewerb ankommen wird. Demut vor der Natur und der Strcke! Ich habe mich an die Schilderungen von Andre Wiersig bei seiner Wahnsinnsleistung erinnert. Das Motto war nun klar: Ich bin zu Gast im Meer, die anderen haben die Uhr und ich habe die Zeit. Und ich werde auch nach der ersten Schwimmrunde am Sonntag noch mit Spaß ein zweites Mal in die Fluten springen! Die Orientierung auf den Wellenbergen war super, im Wellental war dagegen nichts mit irgendetwas erkennen. So hatte auch ein Kajakfahrer sehr robust meinen Weg gekreuzt, um mich wieder auf die richtige Spur zu bringen. Vielleicht hatte er aber auch mit der Naturgewalt zu kämpfen. Nach dem Schwimmausstieg war ich froh, dass ich gut durch die erste Disziplin gekommen bin. Hier haben wohl schon einige den Wettbewerb leider zuvor abgebrochen.

Bei der ersten Auffahrt nach Sant'Ilario hat es mich dann gewundert, warum die Führenden eher vorsichtig die Abfahrt absolviert haben. Nach drei Kilometern habe ich gemerkt warum. Die Straße war nun tückisch schmierig, die kurvigen und engen Passagen waren nun herausfordernd. Auf meiner ersten Abfahrt habe ich dann einige Stürze gesehen. Von nun an war klar, dass meine Fahrweise mit noch weniger Risiko behaftet sein wird. Die Strecke entlang der Küste in Richtung Westen war nicht nur mit dem Meerblick sehr schön sondern zum Teil auch absolut still. Immer ein gutes Zeichen, jetzt haben wir Rückenwind!
Einige der Mitstreiter der Mitteldistanz vor mir haben die Strecke eher im RTF Modus bewältigt. Das Überholen klappte aber an den Steigungen problemlos, bei den Abfahrten bin ich zu Beginn noch überholt worden.

Dann kam sie. Die Kurve. Und dahinter die Ampel. Grün? Gelb? Rot?

Bei der ersten Runde schaltet sie gerade auf Gelb, ich komme gerade noch durch. Bei den weiteren Runden habe ich zweimal fast die volle Rotphase mitgemacht. Zwei Minuten haben sicher nicht gereicht. Dann warte ich halt, ich habe ja Zeit, siehe die Gedanken beim Schwimmen! Ich kann mir vorstellen, dass beim Kämpfen um Platzierungen das Warten ganz schon frusten kann. Auch bei mir kam vor allem bei der zweiten Runde der ganze Pulk, den ich hinter mir gelassen habe, wieder aufgefahren. Ging aber wohl nicht anders zu organisieren und die Genehmigung zu erhalten. Nach der Baustelle ging es zum Glück nach oben, ich konnte mich also schnell wieder absetzen.

Die Auffahrt nach Marciana war dann dreimal unterschiedlich. Einmal mit Seitenwind in den Nebelschwaden, einmal mit strammen Gegenwind und Regen sowie einmal angenehm in der Sonne. Wechselhaft, wie auch sonst das Wetter den Tag über.
Die Abfahrt nach Marciana Marina war dann dreimal einfach nur anstrengend. Vor allem zu Ende hin bei den Kurven kurz vor dem Ort haben mich Belag und Seitenwinde stark gefordert. Bei der Radrunde im Westen der Insel machen die Steigungen Spaß und die Abfahrten sind nicht geeignet, um Zeit gut zu machen. Für mich waren Lanzarote und Madrid mit ähnlichem Höhenmetern um einiges flotter. Entsprechend paniert bin ich in der Wechselzone angekommen. Die ersten Meter auf der Laufstrecke waren zäh. Besser wurde es nach der ersten Verpflegungsstation und einem Schluck Cola. Obwohl es nun für zwei Runden relativ schwül war, bin ich nun flott unterwegs gewesen. Da ich wie immer im Wettbewerb keine Uhr hatte, habe ich mich vom guten Gefühl tragen lassen. Bei meinen Besuchen auf dem Dixie habe ich dann zweimal ordentlich Wasser gelassen. Möglicherweise war es inklusive dem Salzwasser vom Vormittag doch mehr Flüssigkeit, als ich gebraucht haben. Mit dem Sonnenuntergang konnte ich dann auch ungefähr meine bisher absolvierte Zeit abschätzen. Zuvor habe ich leider Maximilian gehen sehen, so habe ich meine letzten beiden Runden eher defensiv gestaltet. Wichtig war nun nur noch, meiner Frau im Zielkanal ein großes Dankeschön für den Support zu geben.

Die gute Verpflegung im Ziel und der Austausch mit Markus haben dann einen fantastischen Tag abgerundet. Leider haben nicht alle Mitbewerber dieselben positiven Momente aus dem Wettbewerb mitnehmen dürfen. Ich hoffe, dass alle ihre Sturzfolgen mittlerweile ausgestanden haben.

Gesund und mit Spaß durch das Trainingsjahr und den Wettbewerb zu kommen sowie mit einem Lächeln die Finish-Line erreichen. Nothing else matters im Triathlon ab der AK 50. Zuletzt hat das Hafu herausgestellt.

Habe ich nun mit meinen epischen Wettbewerben in Madrid, Podersdorf und Lanzarote die nötige Erfahrung für den Ironman in Wales? Die Wellen zumindest kann ich mir nicht anspruchsvoller vorstellen. Nächstes Jahr haben wir immerhin ein gerades Jahr.

Als nächstes freue ich mich nun, endlich in 2022 in Nizza zu starten zu dürfen.
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2023
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