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Alt 04.05.2012, 10:15   #34
chris.fall
Keko-Bezwinger
 
Benutzerbild von chris.fall
 
Registriert seit: 11.03.2009
Ort: Browntown
Beiträge: 2.960
Moin,

Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Naja, der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
Wenn ich mein Kind mit 11 7km schwimmen lasse, würd ich schon ein bisschen drauf achten, was seitens der Trainer kommt, unds auch sonst in die richtige Richtung zu führen wissen.
(...)
die schwimmen z.T. zwei Einheiten/Tag >= 7km, aber das nur am Rande.

Ich muss zugeben, dass ich mich an der Stelle selber vergaloppiert habe, und zu sehr auf das Thema Doping abgehoben bin. Es ging mir eigentlich darum, dass "Gerade an Profis doch Erwartungen gestellt werden, die diese kaum erfüllen können:" und dass "Keiner zum Profidasein gezwungen wird."

Ich kenne es aus unmittelbarer Erfahrung nur vom Schwimmen, denke aber, dass es sich in anderen Sportarten in den Bereichen, wo die potentiellen zukünftigen Medaillengewinner gefördert werden, ähnlich verhält.

Die Jungs und Mädchen also, die ich fast täglich bei mir im Hallenbad erlebe, haben schon in sehr jungen Jahren - wie schon gesagt, die sind z.T. erst zehn oder elf Jahre alt - ein unglaubliches Trainingspensum. In diesem Fall z.T. zwei Einheiten pro Tag mit jeweils sieben oder mehr Kilometern. Dazu kommt ein immenser Leistungsdruck: Nicht mindestens dritter bei den Niedersachsen Meisterschaften, oder bestimmte Zeiten nicht geschafft, dann sind sie raus aus dem Kader. Dazu kommt noch das "Veto-Recht" des Trainers. D.h. selbst wenn sie die Normen schaffen, können sie aus dem Kader fliegen.

Ohne die Unterstützung der Eltern würde da auch nichts gehen. Ganz viele wohnen gar nicht in Browntown, sondern bis zu vierzig Kilometer weit weg, und werden täglich von den Eltern zu den Trainingseinheiten gekarrt. Eine dieser Mütter trainiert manchmal mit mir zusammen (wenn sie dann eh schon in der Halle ist), und hat mir erzählt, dass sie 600km/Woche fährt, um ihre sehr talentierte Tochter (Jg. '99: 200F 2:19, 400F 4:56) zum Training zu bringen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser große Aufwand bei Einigen auch ganz schönen Druck erzeugt.

Gerade im Schwimmen kommen Talente sehr früh ganz nach oben. Michael Phelps ist mit 15 seinen erst WR geschwommen, Franziska van Almsick war 14, als sie erste internationale Siege errungen hat. Das wird in anderen Sportarten ein paar Jahre später sein. Trotzdem finde ich, dass man es sich viel zu einfach macht, wenn man von so jungen Menschen, die jahrelang nur für ihren Sport gelebt haben, die von solchen Möglichkeiten geträumt haben, die jahrelang sehr großem Druck stand gehalten haben, verlangt, dass sie die Tragweite solcher Entscheidungen erkennen, und nur ganz lapidar schreibt, dass ja niemand gezwungen wäre, Profi zu werden.

Viele Grüße,

Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek Beitrag anzeigen
(...) Foren lesen macht langsam...
chris.fall ist offline   Mit Zitat antworten