Habe ein (un)schönes Beispiel für manipulierte Berichterstattung gefunden.
Aus einem
frischen Artikel zum Fall Zierke, der zwar keine neuen Fakten enthält, dafür aber dies:
Zitat:
Gerade in den Ausdauersportarten sind Dopingmittel unter Hobbyathleten nicht selten: im Radsport, beim Triathlon, beim Langstreckenlauf. "In Deutschland sind bisher keine Dopingfälle bei Breiten- und Freizeitsporttreibenden nachgewiesen geworden", heißt es zwar in einem Bericht des Robert-Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamts. Die Forscher schicken aber eine Begründung hinterher: "Das liegt daran, dass dieser Bereich des Sports nicht kontrolliert wird."
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Die Originalquelle, aus der das Zitat stammt, bringt nicht nur keinerlei Hinweis auf weit verbreitetes Doping im Freizeit-Ausdauersport (im Gegensatz zu Fitnessstudiokunden), der nicht zitierte Satz unmittelbar vor dem Zitat belegt sogar exakt das Gegenteil:
Zitat:
Untersuchungen aus der Schweiz bei Breitensportereignissen dokumentierten, dass dort keine besondere Dopingproblematik vorliegt, auch wenn die Bevölkerung Schlimmeres vermutet.
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Und an anderer Stelle ausführlicher:
Zitat:
In der Schweiz wurden weitergehende Untersuchungen bei einer großen Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Marathonläufen durchgeführt. Die Ergebnisse belegen zwar den häufigen Gebrauch von Arzneimitteln unter Breiten- und Freizeitsportlern, klassische Dopingsubstanzen wurden aber nur in einem Fall entdeckt. Bei den Arzneimitteln handelte es sich in den meisten Fällen um Schmerzmittel, Asthmamittel, Rheumapflaster.
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