Hurra, hurra!
Da trennen sich Hardliner von Weicheiern und gestandene Mannsbilder verkommen zu nem Häufchen elend, nachdem sie den fünften Wickel Lenkerband zerrissen haben.
Ich muss gestehen: ich bilde mir ein, dass ichs auch nicht gescheit kann;- dafür sehen die Ergebnisse aber trotzdem recht brauchbar aus.
Vorallem isses mir trotz aller angewandten Anarchie (wie zB. von oben nach unten wickeln, was den Supercracks zufolge mal gar nicht gehen dürfte...) bisher noch nicht gelungen, dass sich das Zeug auflöst.
Zuerst muss ich aber besser die Hosen mal runterlassen, denn mit diesem Schnipsel
kann ich absolut gar nix anfangen. Irgendwo bleiben da immer Löcher, aus denen der Lenker rausblinzelt.
Dafür hab ich schon vor Jahrzehnten ne Technik entwickelt (hähähä: Wortspiel! Wer hats gemerkt?), die den kurzen Streifen unnötig macht.
Es geht am unteren Lenkerende los (früher haben wir oben angefangen und beim Crosser mach ich das auch heute noch so). Man muss nicht unbedingt haargenau wie hier in der Mitte anfangen, ich machs aber so, weil dann das Ende unten ist, wo man nix davon sieht, wenns im Lenker-Endstopfen ne Falte schlägt.
Das Lenkerband zeigt mit dem Anfang von einem weg, so stimmt automatisch die Wickelrichtung, die vorallem für Lenkerwürger wichtig ist, damit sich das Lenkerband nicht abringelt.
Dann wird einmal rumgewickelt, während das Ende festgehalten wird (auch wenns klebt), bis die erste Umdrehung den Anfang überdeckt. So "bekneift" das weitere Gewickel den Anfang und sichert ihn neben dem Kleber und dem Stopfen zusätzlich.
Nach dieser ersten Umdrehung wird spiralförmig weitergewickel.
Auf den drei-vier Umdrehungen bis zur ersten Biegung kann man gemütlich den Wickelabstand etablieren und sich darauf konzentrieren, dass die lagen exakt parallel liegen. Es gibt optisch fast nix Schlimmeres, als hier oder am Oberlenker ungleichmässig gewickeltes Lenkerband.
Die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn die Biegungen kommen, denn hier wird es noch schwieriger, den unterschiedlichen und variierenden Radien mit gleichmässigen Winkeln zwischen den Wicklungen zu folgen...
Man sollte darauf achten, dass sich zwei Wickel immer mindestens zu einem Drittel überdecken, jedoch auch nicht dauerhaft wesentlich mehr, da sonst die Klebebandlagen auf der Unterseite auf dem Lenkerband und somit nicht auf dem Lenker, wo sie das Lenkerband ja halten sollen, kleben.
Wer mit dem extra Streifen für die Bremshebelbandage zurechtkommt, kann munter weiterwickeln und gucken, dass er alles rund um den Bremsschalthebel ordentlich zugedeckt bekommt, wer meiner Methode folgen will, muss gucken, dass vor der Unterkante des Bremshebels etwa ne halbe Lenkerbandbreite frei bleibt.
Wenn man dies einreguliert hat, ohne das Lenkerband durch mehrmaliges auf- und abwickeln zu zerreissen, führt man es auf der Innenseite des Bremshebels senkrecht nach oben, möglichst weit auf den Griffkörper, wickelt es um diesen oben rüber nach aussen und führt es aussenherum hinten um die Bremshebelbandage herum.
Auf der Lenkerinnenseite gehts dann weiter, wieder unterhalb des Bremsgriffkörpers nach aussen.
Alles noch im grünen Bereich? Super;- gleich ist die erste Hürde genommen.
Es geht, die Wickelrichtung natürlich locker weiter beibehaltend, wieder hinten über die Bremshebelbandage nach innen/oben, wo schliesslich wieder die 1/3-Überdeckungsmaxime an der Lage des ersten Turns hier oben rüber anwendend, weiter am Oberlenker gewickelt wird.
Ich würde trocken empfehlen, diesen Zauber erstmal mit irgendnem alten oder nichtklebenden Band auszuprobieren, kann mir aber kaum vorstellen, dass euch diese Idee nicht auch schon gekommen ist.
Ich nehme zwar, wenn ich nicht zu was anderem gezwungen werde, Cinelli-Korkband, für diesen lustigen Spass hier ist aber zB. das teure BBB-Lenkerband ziemlich klasse, weil es keinen Klebestreifen sondern ne Silikonraupe auf der Rückseite hat, die man nahezu beliebig oft ablösen kann, um zu korrigieren.
Dieses Band hat dann allerdings gerade wegen dieser Silikonraupe andere Tücken...