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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Das Vitamin D Problem
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Alt 20.03.2012, 08:01   #83
pinkpoison
 
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Vitain D und Sport

QUELLE

Zitat:
Was bedeuten optimal gefüllte Vitamin-D-Speicher speziell für ambitionierte Sportler? Oder anders gefragt: Was bedeutet in ihrem Fall ein suboptimaler Vitamin-D-Status?

Grundsätzlich finden sich nach Stand der Forschung so gut wie überall in unserem Körper auf zellulärer Ebene Vitamin-D-Rezeptoren. Dies bedeutet nichts anderes, als dass das Vitamin - nennen wir es besser und der Realität angemessener: Hormon - an einer beeindruckenden Vielzahl von Stoffwechselabläufen beteiligt ist. Viele Zusammenhänge harren noch einer genauen wissenschaftlichen Analyse. Für einen Sportler, der seinem Körper individuelle Höchstleistung im Rahmen seines Talentes abverlangen will, ist sonnenklar, dass das nur funktionieren kann, wenn er für eine reibungslos geschmierte Maschine sorgt. Dazu gehört nun mal - nach allem was wir heute wissen - auch ein ganzjährig optimaler Vitamin-D-Status. Einen Ironman mit im tiefen Bereich dümpelnden Vitamin-D-Werten zu absolvieren ist in etwa so wie eine komplett verrostete Kette an der Zeitfahrmaschine montiert zu haben. Würde niemand machen - mit zu niedrigen D-Werten quälen sich zumindest die Hobbysportler, die nicht wie die Profis im Süden überwintern können, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit reihenweise durch die Gegend. Den Vitamin-D-Status regelmäßig zu checken und ihn mit einer durchdachten Strategie in den Idealbereich zu bringen und dort zu halten, ist eine billige, ungefährliche und in vielerlei Hinsicht gewinnbringende legale Methode der Leistungsoptimierung.

Herauszuheben aus der Vielzahl von für Sportler bemerkenswerten Zusammenhängen, die Ihr in der einschlägigen Fachliteratur nachlesen könnt, sind m.E. der Einfluß des Vitamin-D-Status auf die Knochengesundheit und die Muskel- und Nervenfunktion.

Ohne ausreichend Vitamin D funktioniert der Calzium-Stoffwechsel nicht, auch wenn ausreichend Calzium über die Nahrung zugeführt wird. Die Folgen können sein: Eine verstärkte Neigung zu Knochenbrüchen - z.B. die bei (vor allem weiblichen und/oder vegetarisch lebenden) Ausdauersportlern nicht seltenen Ermüdungsbrüche der unteren Extremitäten, die so manche Läufer- oder Triathletensaison frühzeitig beendet haben.

Eine weitere Folge: Muskelschwäche und Muskelfunktionsstörungen wie z.B. eine verstärkte Neigung zu Krämpfen und chronischen Muskel- und Knochenschmerzen - Fibromyalgie und möglicherweise auch eine Neigung zu Myofaszialen Schmerzsyndromen (Triggerpunkten), die eine Belastung im Training und Wettkampf ausschließen, mit der man sein Potenzial ausreizen kann. Koordinationsstörungen, die bei suboptimalen Vitamin-D-Werten auftreten können, erhöhen gerade bei motorischer Ermüdung das Sturzrisiko und bedeuten z.B. Verletzungsgefahr durch Umknicken im Sprungelenk. Ein Anheben des Vitamin-D-Status in den idealen Bereich kann, das hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen vielfältig bestätigt, zu einer Zunahme der Muskelkraft führen. Dass dies wiederum in nahezu jeder Sportart eine leistungsfördernde Wirkung entfalten wird, brauche ich nicht detaillierter begründen.

Mein Rat also an alle ambitionierten Sportler unter meinen Leserinnen und Lesern: Laßt Euren 25(OH)-D Spiegel beim Arzt bestimmen und besprecht mit ihm, wie Ihr sukzessive und ganzjährig zumindest in den für Nichtssportler empfohlenen Idealbereich von 40-60 ng/ml kommen könnt. Das ist hart genug, wie Ihr schnell merken werdet. Wie bereits geschrieben: Wer Maximalleistung aus sich herauskitzeln will, tut möglicherweise gut daran, sogar auf höhere, als diese Werte abzuzielen - das jedoch solltet Ihr bitte nicht in Eigenregie versuchen, sondern auf jeden Fall mit Eurem Arzt besprechen und Euch an seiner Meinung und Strategie, die er für Euch austüfteln wird, orientieren. Wichtig: Achtet drauf, dass Euer Arzt themenbezogen auf dem neuesten Stand der Forschung ist. Je mehr Ihr wißt, wenn Ihr zum Doc geht, desto leichter wird es Euch fallen, den geeigneten Ansprechpartner für Euer Anliegen als solchen zu erkennen.

Ist das Doping, wenn Ihr Eure Vitamin-D-Spiegel in die Idealbereich pusht indem Ihr mit NEM's oder Medikamenten supplementiert? Selbstverständlich ist es kein Doping, wenn körpereigen gebildete Substanzen, die als Vitamine eingestuft werden von außen zugeführt werden, sofern ihr das nicht über verbotene Techniken wie Infusionen macht, wenn diese nicht (intensiv-)medizinisch indiziert sind. Genaueres dazu erfahrt Ihr im Regelkatalog der WADA. Ein tägliches Sonnenbad, das Euch im Idealfall 20.000 i.E. beschert ist schließlich auch kein dopingrelevantes Vergehen.

Was Ihr anstrebt, wenn Ihr Euren Vitamin-D-Spiegel auf ein Niveau anzuheben, das unsere Urahnen und noch lebende Jäger und Sammler in ihrem natürlichen Umfeld in Afrika hatten und haben, ist nichts anderes, als das biochemische Set-Up, das Ihr in nördlichen Breiten schlicht und einfach auf natürlichem Wege nicht erreichen könnt.
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