Zitat:
Zitat von MrHill
Was genau bewirkt denn der Druck auf diese Triggerpunkte?
Habe irgendwo gelesen, dass in diesen Trigger-Bereichen eine Entzündungsreaktion vorliegt und die Konzentration von verschiedenen Neuropeptiden erhöht ist. Inwiefern führt Druck dann zu einer Verbesserung?
|
Was da genau vor sich geht, das ist wissenschaftlich noch immer nicht völlig geklärt. Ich versuchs mal in einfachen Worten zu erklären, auch wenn den Ausführungen natürlich die begriffliche Päzision so fehlt:
Nach herrschender Meinung liegt keine Entzündung, sondern eine Störung im Nährstoff- und Elektrolythhaushalt, also im Zellstoffwechsel der Zelle vor, die zu einem lokalen Übersäuerungszustand der Zelle führt (der ph-Wert im Trigger wude mit ca. 3 gemessen!, normal ist ca. 7-7,4) und zur Folge hat, dass diese sich nach einem Anspannungszustand nicht mehr entspannt. Also in etwa könnte man von einem "Mini-Krampf" sprechen. Die Folge ist, dass der vom Trigger "befallene " Muskelstrang seine Arbeit nicht mehr fehlerfrei ausführen kann und benachbarte Muskelstränge in der Folge dessen Ausfall durch Mehrarbeit kompensieren müssen. Dies führt oft zur Ausbildung weiterer Trigger im betroffenen Muskel, die sich dann als bis zu haselnussgroße "Triggerkomplexe" tasten lassen. Ein einzelner Trigger ist etwa stecknadelkopfgroß. Was Trigger für die meisten laien und schlecht ausgebildeten Schulmediziner tricky macht, ist der "Übertragungsschmerz", dessen Mechanismen ebenfalls noch nicht restlos geklärt scheinen. Hierunter versteht man, dass Trigger ihre Schmerzsignale in zum Teil weit entfernte Zonen des Körper projizieren, d.h. dort wo der Trigger sitzt, tut nichts weh, aber anderswo. Wenn man dann nach der "Davos-Methode" (Da-wo's-weh-tut) rumpfuscht, was die meisten Schulmediziner gerne machen, hilft das überhaupt nichts, weil der Ort der Ursache anderso liegt, als der Schmerz. Siehe die zahlreichen Bildchen, die ich immer wieder poste. Mein Lieblingsbeispiel hier ein Trigger in der Wade (Soleus), der ins Illiosacralgelenk ausstrahlt und so mache sinnlose und langwierige orthopädische Behandlung bis hin zu OP's zur Folge hatte (rechts, TrP3):
Der sog. ischämische Druck, den man bei der Massage ausübt, führt nach dem Lösen des Drucks zu einem vermehrten und kräftigen Einstömen von Blut nebst Nährstoffen/Elektrolythen in die betroffene Zelle und löst die Stoffwechselstörung auf. Die Zelle versieht dann ihren Dienst wieder, als wenn nichts gewesen wäre, auch wenn der Trigger schon Wochen, Monate oder gar Jahre existiert hat.

Robert