Tag zusammen
ich hab ja im Bericht selber wenig zur Zufriedenheit geschrieben, dass will ich jetzt mal nachholen - und in dem Zusammenhang gleich ein paar eurer Kommentare beantworten.
Die "Ich bin jetzt im Ziel, Endorphin sprüh und froh, dass ich stehen bleiben kann" Zufriedenheit ist so langsam einer realistischen Betrachtung gewichen. Es wäre schneller gegangen!

Aufgrund der 1h Verbesserung gegenüber dem letzten Mal und einer tollen Erfahrung, dass es auch bei widrigen Wetterbedingungen geht, bin ich trotzdem mit mir im Reinen, aber jetzt mal Butter bei die Fische:
Die sub10 war am Sonntag definitiv nicht drin. Wenn ich im Kopf nicht so "abgeschalten" hätte, wäre der Marathon in unter 3:50, mit direkter Konkurrenz meines Freundes wohl vielleicht in ~3:45drin gewesen. Mehr aber definitiv nicht! Mich wurmt es ein bisschen, dass ich mich nicht "einfach so" mehr quälen kann um die paar Minuten noch rauszuholen. Auch meinen Beinen geht es heute schon erstaunlich gut - im Gegensatz zu dem Gejammere gestern. Nur die Fußsohlen schmerzen noch ein wenig - da waren die Wettkampfschuhe und die "Geschwindigkeit" am Ende wohl doch nicht die beste Kombination. Wie auch immer, mit der Laufzeit wären das dann also 10:20. Bessere Wetterbedingungen auf dem Rad vielleicht nochmal 5min dort und ein paar Minuten bei den Wechseln macht
10:10 bis 10:15 - das ist wohl die Zeit, die mein maximal Mögliches am Sonntag dargestellt hätte. Das Ziel der sub10 war trotzdem wichtig, da meine gelegentlichen Demotivationen während der Vorbereitung sonst wohl öfter und länger gewesen wären.
Bevor ich zu den Kommentaren komme, noch ein zwei Gedanken die mir noch in den Sinn gekommen sind:
-Ich bin alleine eingelaufen, das war total fantastisch. Der vor mir und der nach mir gefühlt mindestens 50m weg und so hoffe ich auf ein ordentliches Finisherfoto - hab auch versucht mich in Pose zu werfen
-Ich hab den Wettkampf ja schon sehr gelobt - berechtigter Weise! Einen Kritikpunkt allerdings hab ich vergessen - das kurze Wiesenstück auf der Laufstrecke als es an den See ging. Da waren extrem viele blöde kleine Hügel, hat sich angefühlt als ginge es über einen Acker und vor allem in den letzten beiden Laufrunden war das nicht angenehm!
Zitat:
Zitat von tandem65
Hallo Superpimpf,
toller intensiver und ehrlicher Bericht. Auch zur sportlichen Leistung gratuliere ich Dir.
Ich denke auch daß Du gar nicht so weit von Deinem bestmöglichen Ergebnis weg warst am Sonntag. Swim & Bike waren ja im Plan und um den IM-Marathon in 3:35 zu laufen reicht IMHO ein HM in 1:30 noch lange nicht.
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Siehe oben, 15min wären wohl drin gewesen. Laufen ist halt meine 2. Schwäche nach dem Schwimmen

aber daran wird zeitnah gearbeitet - mehr dazu weiter unten.
Zitat:
Zitat von Michael Skjoldborg
Hej Superpimpf
In diesem Fall ist es ein wenig wie bei Dude, der Glückwünsche für ein Nichterreichen eines Ziels nicht so prall findet: Ich gratuliere, aber irgendwie klingt es doch nur tröstend. Ich stelle mir deine Laune und Stimmung vor, was so alles in deinem Kopf vorgegangen ist. Eine Sache ist, wenn es nur um einen selbst geht. Bei dir war aber noch eine halbe Forumsgemeinde mit an Bord. Das kann dann ja schon auf/an die Nerven gehen.
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Zum "auf die Nerven gehen" - ich kann bei Kommentaren die mir nicht gefallen ganz gut abschalten... Meine Laune ist sehr am hin und her taumeln. Aber die Zufriedenheit überwiegt doch ein bisschen. Gegen Glückwünsche für den WK hab ich nix, für die Zeit ist das halt bei einem ambitionierten Ziel so eine Sache. Mitleid gibt's umsonst, Neid muss man sich verdienen - da hab ich noch was zu tun!
Zitat:
Zitat von Michael Skjoldborg
Was für mich noch an Fragen bleibt, ist Folgendes:
[1] - Warum bist du ohne "Tacho" gefahren? Ich meine gelesen zu haben, dass du bewusst ohne fahren wolltest - dass der kaputt war, tauchte erst später auf. Warum kein Ersatz? Du hast sonst immer dein Training dokumentiert und gemessen, gerade im Wettkampf machst du es dann nicht mehr?
[2] - Warum die schlechte Laune nach dem Schwimmen? Du hattest selbst mit einer 1:13 gerechnet, die (falsche) 1:14 liegt nur unwesentlich daneben, eigentlich war's ja eine Punktlandung.
[3] - Inwiefern warst du falsch vorbereitet? Warst du überhaupt falsch vorbereitet?
[4] - Was wirst du beim nächsten Mal anders machen?
[5] - Wann startet der Kona-Blog - und wann willst du dich qualifizieren?
Bis denne, Michael
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1) Ich habe schon länger überlegt nur nach Gefühl zu fahren. Das allerdings auch wegen der "Garmin-Pulswerte" Geschichte. auf dem Tacho hätte ich aber auch mit GPS nur die Momentangeschwindigkeit stehen gehabt - hab auch im Kraichgau erst ganz am Ende geschaut was als Schnitt raus kam. Natürlich hat man im Rennen anhand der Zeit und der km-Schilder eine ungefähre Ahnung was es wird. Ich werde es wohl so beibehalten, irgendwie gefiel mir das. Der Puls war wahrscheinlich oft viel zu hoch, aber da der Einbruch noch im Rahmen blieb scheint das zu funktionieren. Arnes Ratschläge in diversen Filmen z.B. mit Pulswert auf 3 Schläge einhalten, sonst ist irgendwann die Energie zu Ende und du musst stehen bleiben finde ich in dem Zusammenhang etwas unpassend. Ich werde aber wohl wieder im Training das ganze sehr genau dokumentieren, um dem Körpergefühl die nötige Datenbasis für die prognostizierten Zeiten zu geben.
2) ?keine Ahnung?

Ich habe wohl insgeheim doch damit gerechnet, dass es wenigstens ein bisschen schneller wird. So schlecht war die Laune aber auch gar nicht, hab vielleicht ein bisschen viel gejammert...
3) Schwer zu sagen, das braucht wohl noch ein bisschen mehr Analyse. Von den Intensitäten auf dem Rad werde ich mein Prinzip wohl beibehalten. Also entweder schnell oder langsam, aber wenig im Bereich des WK-Tempo. Was gefehlt hat, waren wohl lange Koppelläufe. Ich hab lange Läufe gemacht und lange Radfahrten, aber nie zusammen - die längesten Koppelläufe waren ~10km. Dann hätte ich den 5er Schnitt auf der Laufstrecke wohl länger halten können. Und ich sollte verdammt nochmal schwimmen lernen!
4) Die langen Koppeleinheiten wie oben aufgeführt werd ich vereinzelt ins Training einstreuen. Versuchen kontinuierlicher zu trainieren. Mehr Krafttraining. Mehr Wettkämpfe, um im Wasser entspannter zu sein - und vielleicht trotzdem schneller. +mehr Lebenskilometer...
5) im Herbst, die Quali 2013 (M30). Anhand der derzeitigen Leistungen nicht realisierbar - aber solche Ziele habe ich ja gerne! Das ist natürlich eine ziemlich lange Zeit in der viel passieren kann, aber Kontinuität etc.....
Zitat:
Zitat von mblanarik
hmmm, das mag jetzt politisch nicht korrekt rueberkommen, doch wenn du weisst, dass du ~3:30 nicht annaehernd laufen kannst, warum dann "das ganze Theater" um die sub-10?
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Mit den optimalen Zeiten hätte eine 3:35 gereicht. Die hab ich mir vorher wenn alles optimal passt zugetraut. Zwischen einer 3:25 und einer 3:35 liegen aber schon gewaltige Unterschiede.
Zitat:
Zitat von carolinchen
...außerdem halte ich deine geschätzte solomarazeit etwas übertrieben....
hast du im marathon nicht mehr anderes als cola und wasser zugeführt?
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Ich nicht. Mit dem Zehner in 40:16 liegen die meisten Prognosen zwischen 3:07 und 3:15. Ich habe ja eher wenig Grundschnelligkeit, kriege diese geringe Geschwindigkeit aber ganz gut über die Zeit. Deshalb halte ich das für machbar. Vor nächstem Herbst werde ich aber definitiv keinen Solo-M laufen, also kann ich das nicht mit Tatsachen hinterlegen.
Im Marathon nur Wasser und Cola. Die Gels das letzte mal (wenn es die waren) haben mir zu sehr im Bauch gegrummelt.
Zitat:
Zitat von Kalle Grabowski
Diese Prognosen, die nur als Best-case Szenario aufgehen, machen doch viele – ich schließe mich da nicht aus. Das ist auch der Grund, warum dann mitunter schon nach dem Schwimmen die Motivation flöten geht. Spätestens nach den Split-Zeiten aus dem Kraichgau war die Sub 10h Ansage zumindest für mich nicht nachvollziehbar. Trotzdem tapfer um jede Minute gekämpft, meinen Respekt hat er.
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Ohne diese best-case Szenarien bräuchte ich nicht an den Start gehen. Wenn ich vorher sage "naja, ich fahre mal so ein bisschen, dass es sich nicht zu schmerzhaft anfühlt und laufe dann in 4h für eine sichere sub11", dann brauch ich keine 1000€ (inkl. Hotel etc.) dafür ausgeben.
Der Saisonaufbau hat wie es schenit insgesamt ganz gut funktioniert. Ich bin in Regensburg 0.5km/h schneller gefahren als im Kraichgau auf einer auch ordentlich profilierten Strecke (auf der man die Höhenmeter ziemlich schnell und sinnlos vernichtet wie ich finde) über die doppelte Distanz und bei deutlich schlechteren Bedingungen. Laufen ging ~bis zum HM auch ganz gut - Gegenmittel siehe oben.
Zum nächsten Blog noch ein paar Visionen. Ich werde nächstes Jahr sehr viele kurze Sachen machen. 10er, HM, ODs, vielleicht auch mal ein paar SDs, und dann evtl. eine MD am Ende. Das alles lokal, hier gibt es viele schöne Wettkämpfe. Nach dem Kraichgau (auch wenn es ein schöner Wettkampf ist) hab ich mir überlegt, dass es sich für 5h Sport eigentlich nicht lohnt durch das ganze Land zu fahren...
Super-geht jetzt Mini-Nichte knuddeln und Sachen packen-pimpf