Szenekenner
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Der Weg ist das Ziel und nicht das Ziel ist im Weg.
Ein jeder sieht den Triathlonsport ein wenig anders. So glaube ich, dass wir Triathleten eins gemeinsam haben, ein Ziel setzen und dieses eisern verfolgen. Ich hatte mir für Lanzarote ein Ziel gesetzt und dieses eisern verfolgt und umgesetzt und bin darüber echt stolz. Aber nun mal fein von Anfang an.
Ich möchte in meinem kleinen IM-Bericht nun nicht immer wieder darauf hinweisen wie wenig ich doch Trainiert habe und was mich eigentlich behindert hat und das ich gar nicht richtig....... Dieses ist Auslegungssache und so einige könnten diese Aussage falsch interpretieren. Deswegen möchte ich an dieser Stelle nur darauf hinweisen, wen es interessiert, hier im Blog steht einiges darüber wie ich mich für Lanza vorbereitet habe.
Es war 6Uhr am Morgen und ich hatte fein meine ganzen Beutel gepackt und hoffte an alles gedacht zu haben. In der Wechselzone überprüfte ich das Rad, befestigte meine Flaschen und machte mich relativ locker an den Strand von Puerto del Carmen. Auch da war alles ok und es konnte los gehen. Also Neo an welches besser verlief als gedacht, hatte ich wohl doch noch ein wenig abgenommen? Die gute Garmin noch einschalten und los könnte es gehen. Schwups die Wups hatte ich die Tastensperre in der Uhr aktiviert. Nicht das ich die Uhr gebraucht hätte, das Rennen wäre auch ohne Uhr möglich gewesen, doch bin ich so einer bei dem seine Vorstellungen die er so hat auch umgesetzt werden sollten. Ich wusste das die Tastensperre mit Mode+Taste hoch eingeschaltet wird und war mir sicher das sie so auch ausgeschaltet wird. Aber die Sperre wollte nicht raus gehen. Auf einmal fing die Hektik an. Für eine Sache die doch echt total egal ist. Ich fahre nicht nach Puls oder nach Zeit sondern echt nur nach Gefühl aber in mir kochte es. Ein jeden der mit so einer Uhr an mir vorbei lief hielt ich an und befragte ihn. Um so mehr es nicht wussten, um so mehr wollte ich die kleine Welt nicht mehr verstehen. Ging doch alles soweit gut und nun so etwas?? Wie sollte das nur weiter gehen wenn es schon an dem einschalten einer Uhr liegt. Aber ein Glück hatte ein Franzose die Lösung. GLEICHZEITIG die beiden Tasten GLEICHZEITIG. Nun gut alles war wieder OK und der Start war in Sicht. Da ich nicht wusste wie ich das mit dem Salzwasser vertragen würde und wie sich das Salz auf den Lippen verhält schmierte ich mir fast ein halben Labello auf die Lippen. Das Bild welches mir nach dem Rennen zum kaufen angeboten wurde war echt der Lacher. Also geschminkt wie ein Clown in der Manage, ging ich nach ganz rechts, so ca in die Mitte des Startfeldes. Auf einmal lief alles los als wäre der Teufel hinter ihnen her. Da muss eben der Start gewesen sein. Also lief ich mit und stürzte mich in das Meer. Die ersten Züge waren nicht so wie sie sein sollten. Durch den Wellengang legte der Arm nicht da auf wo er normal sich aufgelegt hätte. Nach ca. 20Meter ging es aber doch recht gut. Von meiner Rippe war nix rein gar nix zu spüren. Ich schreibe es dem Neo zu da beim Schlafen die gute Rippe doch noch zwickte. So folgte ein Armschlag den anderen und ich schwamm schön rechts vom Feld meine Bahnen. Ich wusste zu keinen Zeitpunkt wo ich war und wie viel ich noch schwimmen musste. Ich dachte mir nur “Solange das Feld noch neben mir ist kann ich nicht falsch sein“. Der Landgang war erreicht und mir klopfte ein Teilnehmer auf die Schulter und meinte „Thanks for the great job“. Ich schaute auf die Uhr die aufgestellt war und sah eine Zeit von 34Minuten. Nun die Traumzeit von unter 01:05 konnte ich nicht erreichen das war mir nun klar. Dieses war aber auch nicht mein Ziel sondern ein Traum. Das Ziel beim Schwimmen war, zusehen das die Rippe hält, ja keine Prügel einzustecken so das, dass Rennen eventuell gelaufen ist und schauen was ich erreichen kann. Dieses wusste ich nach der zweiten Runde die ebenfalls sehr ruhig verlief. Es ist schon klasse wie klar das Wasser ist und das man beim Schwimmen die Taucher und Fische sehen kann, ein echtes Erlebnis für sich. Die Endzeit beim schwimmen war 01:11:24 und ich bin total zufrieden. Im Wechselzelt angekommen ging es an das umziehen. Ich beschloss nach einer Radrunde hier auf Lanzarote mich komplett umzuziehen. Da der raue Asphalt hier alles anders als das ist was man mit einer dünn gefütterten Triathlonhose fahren sollte. Der Wechsel ging auch reibungslos und eine Helferin rieb mich mit Sonnenmilch ein.
An dem Rad angekommen, welches gefühlte 1000Meter weg stand, schob ich es nochmal gefühlte 1000Meter aus der Wechselzone raus. Diese langen Strecken in der Wechselzone und das komplette umziehen sollten auch die lange Wechselzeit von 00:09:07 erklären. Nun durfte ich endlich kurbeln, mir gefiel es auf dem Rad und ich wollte losfahren wie ein großer. Doch viel Bekannte, Freund und ich mir selber, sagten vor dem Start, dass ich ja nicht über-zocken sollte und das ganze Ding ruhig angehen soll. Ok also fahren wir uns erst mal ein und schauen mal was so passiert. Die ersten 32 Kilometer bin ich unter anderem vorab schon mal abgefahren und ich sah nix hartes an diesem Stück. Als ich nach El Golfo vorab mal geradelt bin hatte ich sogar Rückenwind. So sollte es auch heute am Wettkampftag sein. Somit waren die ersten 30KM echte geschenkte Kilometer und mit dem Rückenwind kam auch richtig Tempo auf. Es machte Spaß dahin zu segeln und ich genoss diese Fahrt, bis auf einmal mich ein anderer Teilnehmer um ein Haar von der Straße befördert hätte. Er überholte mich in einer Linkskurve als ich gerade überholte. Da wir den Mittelstreifen nicht überqueren durften, DSQ drohte, fuhr er zu nah an mich ran und wir toggelten beide kurz über die Straße mit unseren Rädern. Ich frage mich in solchen Fällen immer was so ein Gedrängel bringen soll. Nun ja wir fingen uns wieder, er fragte kurz nach ob alles in Ordnung sei und weiter ging die Fahrt. Klar ist natürlich wo Rückenwind aufkommt ist der Gegenwind nicht weit und die Feuerberge waren auch vor uns. So sollte es die nächsten 25 KM mal etwas härter zugehen. An dem anstieg der Feuerberge angekommen fühlte ich mich noch genau so gut wie beim Start. Mein Gedanke war das ich nun ja eingefahren bin und nun mal etwas mehr Druck machen könnte gerade jetzt würde es gut kommen. Das wellige, stetige bergauf, empfand ich als gerade richtig für einen härteren Antritt. Doch es gab Streckenabschnitte die ich nicht kannte und Hazelman's „bütte bütte net überzocken“ hörte ich aus den Feuerbergen. Also weiter mit der allbekannten Belastung. Schau einer da DieAndy stand so 2 KM vor dem Ende des Feuerbergs und bimmelte mit ihrer Glocke. Fein, mitten auf der Insel ein bekanntes Gesicht zu sehen. Anhalten und begrüße wollte ich aber auch nicht grins. Der Wind sollte aber heftiger werden und von Windstärke 4 ging es nun langsam aber sicher auf Windstärke 5. Es ist schon heftig gegen den Wind zu kurbeln doch kam ich mir da vor wie beim Radeln nach dem Wiedereinstieg. Nicht nachdenken, nicht schimpfen einfach nur kurbeln und immer weiter kurbeln. Was mir sehr große Probleme machte war der Seitenwind und die Böen die es zu Meistern gab. Ich empfand sie als sehr heftig und auch schon Grenzwertig was die Gefahr betrifft. Nun gut ich bin hier ja nicht auf einem Kindergeburtstag und so muss ich auch dagegen halten. Ich erinnerte mich aber auch an andere Ratschläge die meine Verpflegung angehen. Hatte ich mir extra 4 Riegel und 2 Gels in mein Trikot gesteckt und auf einer der bis jetzt 3 Verpflegungsstellen noch ein Riegel ergattert, hatte ich von dem allen noch nix gegessen. Wobei ich die PowerBar-Blöre immer fein leer getrunken habe die ich an den Stationen bekommen habe. In La Santa wollte ich mal wieder ein Schluck trinken. Ein Griff ins leere zeigte mir schnell auf das meine Flasche bei einem dieser Speed-Limit-Hüppel liegen müsste. Komisch echt komisch sobald etwas nicht so ist wie es sein sollte fängt im Kopf etwas an, hin und her zu wandern wie verrückt. Ich beruhigte mich damit das ich doch wohl mal lieber was essen sollte als mich darüber zu mokieren das ich eine Flasche verloren habe. Wobei ich noch eine zweite hatte. An der 4 Station angekommen griff ich mir sofort eine Flasche und einen halben PowerBar. Flasche in den Halter, Bar in die Hand. Danach eine weitere Flache die ich halb leer getrunken habe, gleich weg damit. Man was lagen an den Stationen die Flaschen rum, wobei dabei mir der Gedanke aufkam das wohl schon sehr viele vor mir hier gewesen sein müssten. Also jetzt fängst du mal an Druck zu machen, hoch nach Teguise ging es ja auch nicht so doll. Aber was mach ich mit dem PowerBar in meiner Hand und wie war das mit dem steilen Anstieg zwischen Teguise und Haria den ich nicht kannte. So beschloss ich erst mal den Riegel nicht einzustecken, sondern ihn zu essen und weiter in diesen Rhythmus zu fahren. Zeitgleich mit der Ankunft in Teguise und dem verzehren des Riegels war die Steigung auch schon rum. Die kleinen Abfahrten konnte ich nicht so genießen da wie schon getippt der Wind sehr stark war und ich froh war mein Rad im Griff zu behalten. Schwups die Wups da war also nun der steile Anstieg also legen wir mal los. Als ich richtig anfangen wollte war es aber auch schon vorbei. Die Steigungen auf der Insel hatte ich mir alle viel, viel schlimmer vorgestellt. Die Strecke an sich finde ich total klasse und ist ganz nach meinem Sinn. Ich hätte sie auf alle Fälle vorab mit dem Rad, wie mir mehrfach geraten wurde, mal abfahren sollen. Was das ganze hart macht ist lediglich der Wind, der doch noch immer tobte. Ich nahm mir nun bei jeder Station ein Stück Riegel und auch Banane. So ein Stück Banane ist ja immer schnell weg aber mit so einem Stück Riegel ist es ein Kampf für sich. Gerade wenn man wie ich beide Hände benötigt um das Rad zu kontrollieren fehlt die dritte Hand um den Riegel zu halten. Es muss ein Bild für die Götter gewesen sein. Ich auf dem Rad beide Hände am Lenker konzentriert auf der Gasse und der Riegel schlapperte aus dem Mund. Wie so eine Krokodil schnappte ich nach dem Riegel und bis wieder ein Stück ab. Die gefährlichen Abfahrten, nach Haria runter und vom Mirador del Rio waren schon Konzentrationssache und wie schon so oft getippt machte der Wind es nicht gerade einfach. Da haste starken Gegenwind und kommst in so eine 180° Kurve. Klar ist, da hast du auf einen Schlag Seitenwind und einen Schlag später Rückenwind und das mit einer Windgeschwindigkeit von 35km/h. Nun gut die letzte Abfahrt ist auch geschafft und ab jetzt geht es nur noch Heim. Die Sonne war da, ja sie kam Stück für Stück wieder raus, ich glaube ab Haria, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich fühlte mich wie ein Großer, im Lenker liegend, die Sonne auf den Armen, und mit über 45KM/h auf einer sehr guten Straße. Wir hatten den Wind im Rücken und es lief wie frisch geölt. Ich überholte als wäre ich der Held im Feld und freute mich bei diesem doch echt klassen Ironman dabei zu sein. Es hörte nicht auf, die Gasse schön flach und der Wind schob, der Tacho selten unter 40KM/h. Nun ich musste mir auch sehr sehr viele Meter gegen den Wind erkämpfen, so dahin rasen war auch mal fein. Ich weiß nicht wie lange dieses ging aber ich war total guter Dinge. Nun sollte es wieder hoch nach Nazaret gehen. Wieder sehr harter Gegen- und Seitenwind holten einen in den Wettkampf zurück. Ich wunderte mich das ich die ganze Zeit keine Probleme hatte. Hatte ich doch schon mehr als 150KM hinter mich gebracht und sah nicht nur einen mit technischen Problemen am Rand stehen, war bei mir alles top fitt. Auch meinen Muskeln ging es total gut. Genau in diesem Gedankengang kurz vor Nazaret fing mein linker Oberschenkel in der Innenseite an leicht zu verkrampfen. Das kann doch nicht sein dachte ich mir und schaltetet sofort in den leichtesten Gang. Es wurde eher schlechter als besser und so ging ich in den Wiegetritt und versuchte meine Bewegungen so locker wie es ging zu gestalten. Was freute ich mich als er sich langsam aber sicher verzogen hatte. Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben und so kam mir wieder in den Kopf das dieser Wettkampf noch lange nicht zu ende ist. Auf dem Rad musste ich noch 30KM fahren und der Marathon sollte auch noch kommen. Somit hatte ich auf dem Rad nie so richtig Druck gemacht und mir ging es echt gut. Freute mich am Radeln und der Landschaft und war damit beschäftigt dem Wind ein Schnippchen zu schlagen.
Die Wechselzone kam näher und mir kam Timo Bracht auf der Laufstrecke, welche ein Stück parallel zur Radstrecke verlief, entgegen. Natürlich feuerte ich Timo lautstark vom Rad aus an. Da stellt sich mir immer die Frage was in dem Moment der Profi denkt. Nun gut ich war da, runter vom Rad und ab ins Wechselzelt. Ohhhhhoo was ist das? Mein Rücken schmerzte nicht, ne dem ging es echt gut aber er war total steif. Komisches Gefühl, die PowerBars hüpften hoch und runter und es fühlte sich an als hätte mir einer einen Besenstiel in den Rücken gestellt. Wie getippt es tat nix weh, was ich aber nach ein paar Meter nicht über meinen linken Fuß sagen konnte. Beim Radfahren hatte ich den Radschuh auf einem sehr holprigen Stück hinter Nazaret, etwas gelockert da ich ein komisches Gefühl hatte. Dieses Gefühl war nun kurz vorm schmerzen. So bewegte ich mich zu meinem Wechselzonenbereich und danach ins Zelt. Jetzt fing die Hektik an, Platz suchen, Klamotten tauschen und dabei gleichzeitig nach meinem Mädel suchen. Ulli war als Helferin beim Ironman aktiv dabei und war von 12:30-18:30 im Wechselzonenzelt damit beschäftigt sich den Wechselbeutel nach dem Umziehen zu widmen. Als ich endlich das enge Oberteil angezogen hatte viel mir auf das ich vergessen hatte die Radhose vorab aus zu ziehen. Also die Träger der Radhose unter dem Oberteil raus wurschteln, Frauen sind da geübter grins, und Laufhose an. Ziehe ich mir nun den linken Strumpf aus und schaue was da an der Sole zwickt oder erschrecke ich mich lieber nicht? Diese frage stellte ich mir nun. Dabei immer mit suchendem Blick nach meiner Lieben. Da ich wohl so suchend schaute fragten mich immer wieder Helferinnen ob ich eingecremt werden möchte, welches ich immer verneinte. OK bevor ich nachher leide schau ich nun mal nach. Es war nix zu sehen fühlte sich aber an wie eine Blase. Irgendein Gedankengang brachte mich auf die Idee ein wenig Sonnencreme auf den Fingernagel großen Punkt zu geben. Socken an, Schuhe an und... sollte es jetzt schon weiter gehen? Ich hatte mir eine Flasche mit in den Wechselbeutel gelegt in welche ich 2 PowerGels gefüllt hatte. Ein kleiner Junge stand am Ausgang des Zeltes mit Wasser. Dort füllte ich die kleine Flasche auf. Mein Mädel noch immer nicht gesichtet beschloss ich aus dem Zelt zu gehen. Das gehen war OK der Rücken schmerzfrei aber steif und so ging ich bis ich den späteren Zielbogen erreicht hatte. Der spätere Zielbogen war gleichzeitig das Ende der Wechselzone. Die Zuschauer auf der dort aufgebauten Tribüne schauten mich an als überlegten sie sich ob ich überhaupt starten sollte. Mit einem kleinen inneren Chakkka startete ich und die Zuschauer jubelten und applaudierten das ich gar nicht wusste was los ist. Aber es war kein Zieleinlauf eines anderen, wie auch Timo war noch auf der Strecke, und ich war der einzige an der Tribüne. Sie meinten echt mich lach. Also lief ich nach ganzen 00:14:19 an und wollte dieses ganz ganz sachte anlaufen. Schon bald musste ich mich aber auf die Promenadenmauer setzen da ich im linken Schuh einen kleinen Stein vermutete. Schuh aus und nach dem Steinchen suchen. Ich habe Ihn nicht gefunden und auch das abtasten des Fußes brachte ihn nicht zum Vorschein. Also Schuh wieder an und weiter geht es. Das Startnummernband war recht locker was ich aber ignorierte und so meinen Lauf vorsetzte. Doch nicht viel später hing das Statnummernband mir in den Knien und das Druckgefühl am Fuß lies einfach nicht nach. Da muss ein Steinchen sein, also wieder Schuh aus und Strumpf aus und suchen, nix zu finden absolut nix. Nachdem ich das Startnummernband verknotet habe Strumpf und Schuh wieder an ging es aber echt weiter. Das Gefühl ignorierte ich und lief so weiter das ich meinte das es mir gut tut. Die Druckstelle verschwand so ca. bei KM 5 und das Band hielte so dass es nur noch an mir lag die restlichen 37KM durch zu laufen. Ich hatte mir im Vorfeld vorgenommen keinen Wandertag einzulegen sondern durch zu laufen. Immer darauf bedacht dieses Ziel zu erreichen hatte ich auch kein verlangen danach das doch sehr langsame Tempo zu steigern. Die erste Runde zog sich wie Kaugummi und ich erhoffte mir hinter jeder Kurve den Wendepunkt zu ersichten. Da ich nicht soviel Nahrung auf der Radstrecke zu mir genommen hatte wollte ich dieses beim Laufen nachholen. So nahm ich jede Verpflegungsstelle mit und haute mir Cola und ein Stück Orange rein. Kappe immer schön nass halten und ein Becher Wasser übern kopf und weiter ging es. Bei Kilometer 10 schaute ich das erste mal auf meine Uhr und bin fast erschrocken. 01:16:xx für 10 KM das sind ja 05:05 auf den Marathon kann das sein. Nun wenn es so ist, ist es so dachte ich mir und hatte gar keine Lust jetzt noch etwas an meinem Laufverhalten zu ändern. Ich war zufrieden mit dem Gefühl das Ding zu enden laufen zu können und diesen IM zu finishen. Bei ca. KM 37 hörte ich auf einmal Super durchgezogen Jörrrch und ich meinte nur das er mich auf alle fälle noch schlucken würde. Irgendwie kam mir dann die Idee bei den Verpflegungsstelle nicht mehr anzuhalten und jetzt mal zu laufen. Ging auch klasse und er Zieleinlauf habe ich voll genossen. So war ich nach 05:03:44 für den Marathon mit einer Gesamtzeit von 13:13:42 im Ziel und freute mich einfach nur. Ulli sitzte hinter der Ziellinie schoss feine Bilder und war auch total zufrieden.
Fazit:
Ein echt feiner Wettkampf einfach super muss man einfach mal gemacht haben. So stellte ich mir Triathlon immer vor und es war ein reiner genuss da mit machen zu können. Leistungstechnisch gesehen komme ich auch jetzt noch immer wieder ins Grübeln. Hätte ich beim Rad mehr geben sollen. Hätte ich mich beim laufen nicht einfach damit zufriedengeben sollen das Ding einfach durchzulaufen. Ulli meinte dass ich nach meinen Trainingsläufen doch immer fertiger ausgesehen hätte was mir mehr als zu denke gab. Nun es ist vorbei und ich bin wie getippt echt zufrieden. Mit diesen Rahmenbedingungen die ich hatte kann ich das glaube ich auch.
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Mehr als ein Hesse kann ein Mensch nicht werden!
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, ich bekenne mich zu meiner Legasthenie.
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