@MickFi und alpenfex:
Die Opposition macht in solchen Fällen das was eine Opposition macht: den Rücktritt fordern. Sie hat nicht die Macht diesen auch zu bewirken. Die Vertrauensfrage stellen kann m.W. nur die Person, die das Kanzleramt bekleidet also bleibt nur der geordnete Rückzug.
Warum letztlich zurück getreten wurde, ob der Druck von parteilich intern oder extern kam oder aber extern wissenschaftlich können wir sowieso nicht beantworten. Das es strategisch zu spät war, ist klar aber wer hat was davon?
Am Besten man löst man sich vom Bild, welches die Politik gern darzustellen versuchen: "die gewählten Volksvertreter" und sieht es als ein Spiel, bei dem es darum geht nicht die nächste, sondern die übernächste Wahl und am besten noch die danach zu gewinnen. Letztendlich sind politische Parteien wie die Triathlonteams: Haben das gleiche Röckchen an aber am Ende zählt nur der eigene Sieg.
Wenn man jetzt einzelne Positionen strategisch beurteilt (vll. können ja die Berufsoldaten, die was davon verstehen sollten, etwas dazu beitragen), dann ist folgendes Szenario entstanden:
- Merkel hat keinen ernsthaften innerparteilichen Konkurrenten mehr für die nächste Bundestagswahl (Der Posten Verteidigungsminister sollte eigentlich schon der Mundtodposten sein, das konnte KTG verhindern in dem er lauter und deutlicher wurde).
- Die Bildzeitung hat einen schönen Deal mit der BW bekommen, muss jetzt aber trotzdem niemanden mehr unterstützen.
- KTG verschwindet ganz in der Versenkung.
Strategisch bedeutet das:
- Merkel hat zumindest die geringe Chance Kanzlerin zu bleiben, oder zumindest in einer großen Koalition in der Regierung zu bleiben. Linksdrehung bei der Wahl aber auch möglich, in dem Fall hätte es nichts genützt aber immerhin 2/3 Fällen abgedeckt.
- Die Bildzeitung hat keine Notwendigkeit kritisch gegen KTG vorzugehen. "Zielwechsel rechts" Nachfolger, Opposition, das übliche.
- KTG: es gehört zur Strategie ALLE Ämter niederzulegen, um dann ganz neu aufzubauen. In drei Jahren den Wahlkreis gewinnen, dann Landkreis usw. bis er Landesministerpräsident ist und auf einmal auch statusmäßig (politisch betrachtet) den Anspruch auf eine Kanzlerkandidatur hat.
Ich bin mal gespannt ob und was davon eintritt. Ich setz mir mal einen Reminder...