Szenekenner
Registriert seit: 09.10.2006
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Als ich Anfang der 80ziger mich mit dem Thema "Spiritualität" beschäftigte, begann ich mit Yoga und Meditationen. Dazu gehörte u.a auch eine Fastenphase. Ich habe vier Jahre lang jedes Jahr ein solche Fastenzeit eingelegt, auch als ich mit dem Laufen begonnen hatte, behielt ich es bei.
Es ging mir dabei nicht um Entschlackung, Gewichtsreduzierung oder ähnliches, sondern mehr um eine Reise "nach innen" ... ich meine damit Zeit zu haben, zur Ruhe zu kommen, den Kopf zu entleeren ... Ghandi hat es auf den Punkt gebracht: Ich kann auf das Fasten ebenso wenig verzichten wie auf meine Augen. Was die Augen für die äußere Welt sind, ist das Fasten für die innere.
Was habe ich gemacht?
Zuerst kommen 1-2 Entlastungstage zur Einstimmung auf das Bevorstehende. Ich habe heißes Wasser und Kräutertee getrunken. Zu essen gab es Reis, Gemüse, Gemüsesuppe, Salat, Obst, Sauerkraut oder Sauerkrautsaft, da dies die Darmentleerung unterstützt.
Das eigentliche Fasten beginnt mit der Darmentleerung. Es bieten sich Trockenpflaumen an, für hartnäckige Fälle hilft auch Glaubersalz. Ohne Darmentleerung, wird das Fasten scheitern.
Während des Fastens heißt es Trinken, Trinken, Trinken. Wasser (heiß und kalt), Tee, Ingwerwasser, Kardamomwasser, klare Gemüsebrühe, Molke.
Tees aus allen möglichen Kräutchen z.B.
Hafer, Mariendistel, Rosmarin, Brennessel, Lindenblüten, Verbenenblätter, Lapacho, Rooibusch, Melisse, Johanniskraut, Weisdorn, Anis, Fenchel, Hammemelisblätter, Walnussblätter, Veilchenblätter, Stiefmütterchen, Zitronengras, Birkenblätter, Ringelblumen
Den Tag habe ich mit einer Gruppe verbracht (Leute die ich kannte, Freunde, Bekannte). Wir sind in die Berge gefahren, meistens hatten wir eine Hütte gemietet und verbrachten die Zeit mit Atem-, Körper-, Entspannungsübungen, Yoga, Meditation, Sauna/Schwitzhütte, Wanderungen und langen Gesprächen zu allen Themen die nichts mit Job, Geld o.ä. zu tun hatten. Da ging es ordentlich ans Eingemachte ...
Am letzten Tag findet das Fastenbrechen mit einem Apfel statt. Meistens habe ich nur den halben geschafft und musste dann eine Pause einlegen ... es schlossen sich 1-2 Aufbautage an ...
Meine kürzeste Fastendauer betrug 10 Tage und meine längste 22 Tage.
Eines zum Schluß. Ich fast heute nicht mehr. Während meiner Laufzeit litt ich unter Sportmagersucht und das Fasten hat diese verstärkt und daraufhin habe ich es gelassen. Körperlich vermisse ich nichts, was mir jedoch fehlt ist die Klarheit und Gelassenheit die nach ein paar Tagen des Fastens einsetzte ....
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