gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Coaching 2026
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Majak, Tschernobyl, Atomstrom
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.08.2010, 14:55   #60
KalleMalle
Szenekenner
 
Registriert seit: 04.03.2010
Beiträge: 1.135
Bei allem Verständis dafür, daß man sich von einer ganz bestimmten Lobby besonders bedroht oder betrogen fühlt, muß aber auch mal die Kirche im Dorf gelassen werden.
Die Argumentation zum Thema Kosten / Folgekosten / Subventionen läuft doch in der Regel ungefähr wie folgt ab:
  1. Atomstrom ist hochsubventionniert.
    Dazu werden einige Beispiele aufgezählt was in den letzten 50-60 Jahren so alles an “Vergünstigungen” gelaufen ist. Nicht zu vergessen, daß diese aufgezinst werden müssen, damit sie in ihrem heutigen Wert dargestellt sind !!.
    Bei halbwegs vernünftiger Betrachtung läßt sich das alles relativieren und zeigen, daß Atomwirtschaft nicht mehr und nicht weniger begünstigt ist als andere Industrien auch. Deshalb folgt dann Stufe:
  2. Ja, aber da kommen noch ganz ganz viele Kosten für die Entsorgung usw. mit dazu. Und das zahlt alles der Steuerzahler.
    Dabei wird sinngemäß unterstellt, daß bei einem AKW bildlich gesprochen der Müll vor die Tür gestellt wird und der Betreiber damit nichts, aber auch rein garnichts mehr damit zu tun hat. Dies entspricht zum einen nicht der Realität und zum anderen unterbleibt auch hier jeglicher sachliche Vergleich mit anderen Industrien oder auch mit Privathaushalten.
    Wer es dann noch etwas krasser braucht, der geht auf Stufe 3:
  3. Die AKW-Betreiber sind für einen Atomunfall nicht ausreichend versichert.
    Hier kann dann der Phatasie freier Lauf gelassen werden und alles aber auch wirklich alles was man irgendwann irgendwo mal als mögliche Folge von radioaktiver Strahlung gehört, gelesen oder sonstwie aufgeschnappt hat wird da mit eingerechnet. Plus indirekte Schäden. Egal wie lange die Liste ist, am Ende steht immer "und noch viel mehr...". Mit der logischen Schlußfolgerung daß für die potentielle Schadenshöhe schon gar keine Summe mehr angegeben werden kann, weil es so große Zahlen ja garnicht gibt.
    Der hier angelegte Maßstab wurde offenbar extra für diesen Zweck erschaffen. Mir ist jedenfalls kein Beispiel bekannt, bei dem selbst der vorsichtigste Vollkaskodeutsche ein ähliches Schutzbedürfnis entwickelt.
    Aber weil man hier der Apoklaypse schon recht nahe ist, da kann man auch noch gleich weitergehen zur Stufe:
  4. Was ist, wenn eines Tages ein Meteorit auf ein AKW oder ein (randvolles) Endlager stürzt ?
    Dazu fällt mir nur ein: Ja, das kann passieren.
Was ich damit sagen will: Natürlich ist es möglich, das Thema argumentativ tot zu kriegen. Aber die identifizierten Kosten und Gefahren werden in der Regel völlig unrealistisch und verzerrt dargestellt. Und das Bild wird nicht realer, wenn es – ohne darüber nachzudenken – nachgeplappert oder ständig wiederholt wird.
KalleMalle ist offline   Mit Zitat antworten