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Alt 17.05.2010, 12:33   #106
Skunkworks
Szenekenner
 
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Blödheit, Glück und ein wenig Können

Der Blog ruht ja nun schon wieder länger aber wenn ich fleißig im Traingslagerthread Bilder einstellt habe, dann muss das nicht hier auch noch geschehen.
Zum Verlauf des Trainingslager will ich auch gar nicht länger eingehen und ob es außer ein wenig Bräune etwas gebracht hat werden wir noch sehen, gestern in Butzbach jedenfalls war davon noch nichts zu merken und so kommen wir auch schon zu Titel des Beitrags.

Butzbach sollte aufgrund der Höhenmeter eine Einstimmung auf Kraichgau werden, doch aufgrund der Wassertemperatur wurde ein Duathlon ausgetragen, was den meisten entgegen kam, mir jedoch nicht. 5KM mit fast 90HM zu Laufen sind NICHT das gleiche wie 1000m mit Neo schwimmen. Auch wenn es für alle gleich ist, macht Laufen meine Beine eher kaputt als schwimmen. Ich bin also nach ca. 25min aus dem Wald und in die Wechselzone gerannt und hoffte, dass meine Beine noch einigermaßen OK waren. Wie immer haben die Veranstalter mich wegen der angegebenen Schwimmzeit in die schnellste Gruppe gesteckt. Das Laufen war zwar anstrengend aber gefühlt eventuell so grade an dem Limit nicht hops zu gehen.

Kaum auf dem Rad und die erste Abfahrt runter, springt eine panische Katze zickzack über die Straße. Der Fahrer vor mir kam glücklicherweise vorbei, ich konnte bremsen. Dem Tier ist also nichts geschehen und sie fand einen Fluchtweg über einen Gartenzaun.

Im Gegenhang fing ich an langsam aber beständig einige von denen einzufangen, die mich beim Laufen haben stehen lassen aber die Beine waren doch noch ziemlich angesäuert und so bin ich bis zum Forsthaus mit wenig Druck gefahren. Den Berg zum Schwimmbad hoch war oben raus schon in der dafür vorgesehenen Anstrengung (pulsmüßig auch, wie die Auswertung ergabt –das hat immerhin schon mal übereingestimmt).

Nach der Wende am Schwimmbad war es dann soweit: Mir ist während des Schaltens die Kette nach außen abgefallen, was normalerweise kein Problem darstellt, denn entweder bekommt man die Kette mit Schalten aufs kleine Blatt und vorsichtigem Treten wieder drauf oder wenn nicht, hält man an und fingert sie drauf. Soweit die Theorie. Da es ja bergab ging konnte man nicht allzu lange nach unten, hinten schauen. Jedenfalls sah ich, dass sich noch eine Kettenschlaufe am hinteren Umwerfer gebildet hat. Ich dachte mir: Roll runter bis zum Kreisel und fummel das raus, doch leider war der nächste Gedanke (Jetzt kommt die Blödheit): Du bist im Rennen, da kannst du nicht anhalten. Also versuche ich mit dem Fuß die Schlaufe herunterzuschütteln. Keine Ahnung ob es mir gelungen ist aber es tut einen Schlag und mein Schuh verfängt sich in den Speichen des Hinterrades und blockiert dieses fortan an der Sattelstrebe. Also beschäftige ich mich sehr naheliegend damit das blockierte und zugleich wild schlingernde Hinterteil meines Gefährts einzufangen und den Rutschvorgang ohne Sturz zu beenden. Ein Glück war zu dem, dass kein anderer Fahrer in der Nähe war, den ich hätte abschießen können. Nach dem Abfangen der ersten Schlenker bei hoher Geschwindigkeit schießt der Wunsch (wie immer in so extremen Situationen) in mir hoch, blos nicht bescheuert auszuschauen, also am Ende der Rutscherei auf die rechte Seite zu fallen, wo ja noch immer der Fuß im Hinterrad steckt. Also wird das Rad kurz vor dem Halt leicht nach links geneigt und ich kann sauber auszuklicken und den Fuß rausstellen. Ich nehme den rechten Fuß aus dem Hinterrad und steige ab, es riecht ordentlich nach Gummi…

Mit leicht zittrigen Beinen kontrolliere ich das Hinterrades, ob Speichen gebrochen sind, die Bremsen und den Sitz des HR im Rahmen. Ein Junge vom THW bietet seine Hilfe an, die ich dankend ablehne, denn ich ahne schon was… Ich Fummel die Kette wieder drauf (Vorderer Umwerfer war leider aufgebogen) und stelle beim Durchschalten fest, dass das HR einen so großen 8er hat, dass selbst mit ganz geöffneter Bremse keine Weiterfahrt mehr möglich ist. So gibt dies mein erstes DNF im Triathlon. Insgeheim freue ich mich schon fast, dass ich nicht mehr Laufen muss, was mich zu einer ganz anderen Krise bringt.

Obwohl ich schon einige knifflige Situationen auf verschiedenen Rädern gemeistert habe, war das das erste Mal wo ich selbstverschuldet gröbsten Unfug gebaut habe. Was hätte passieren können muss man nicht breit ausmalen, es ist letztendlich nicht geschehen. Es wurde nur Material zerstört und genau da suche ich den Ansatz, was ich daraus lernen soll, wenn man einen nagelneuen Laufradsatz durch groben Unfug gleich wieder zerstört.
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