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Alt 08.01.2009, 14:39   #1462
dude
Bunte-Tussi des Triathlon
 
Benutzerbild von dude
 
Registriert seit: 07.03.2007
Ort: NYC
Beiträge: 19.259
Man findet nicht alle Tage jemanden mit Messer im Bauch.

Der Central Park gilt heutzutage zumindest zwischen den fruehen Morgenstunden und bis Einbruch der Dunkelheit als sehr sicher. Die Groesse des Parks - die Strasse innerhalb ist immerhin 10km lang - laedt natuerlich auch finstere Gestalten ein. Und besonders der noerdliche Teil, die "Harlem hills" sind aufgrund ihrer Nachbarschaft und der geringeren Frequenz durch Sportler etwas anfaelliger. Dort wurde vor Weihnachten ein Laeufer von Kids mit einer Kette geschlagen, passiert ist aber sonst nichts. Die NYPD patrouillert regelmaessig und hat zwei Standposten. Trotzdem waere es manchem noch mehr Praesenz lieber, aber man kann es nicht jedem recht machen. Nach allgemeiner Ansicht ist der Park sehr sicher und mein Eindruck bestaetigt dies.

Um 6.30h war es heute Morgen noch dunkel, doch das Wetter war viel einladender als am Vortag. Trocken und zwei Grad, da wuerde bestimmt wieder ordentlich was los sein. Am Vortag schuettete es bei einem Grad, was zur Folge hatte, dass man gerade mal einer handvoll der ach so harten NYer begegnete. Doch heute wuerden es wieder Hundertschaften sein, wie in Deutschland bei gleichem Wetter am gesamten Rhein.

Noch am Central Park South sehe ich einen Mann am Strassenrand, gegen eine Laterne gelehnt. Latino, klein und zwischen 25 und 35, so genau war das in der Dunkelheit nicht auszumachen. Er weinte und jammerte vor sich hin. Immer wieder mal verirrt sich ein geistig behinderter Mensch in den Park und - ganz ehrlich - das war mein erster Eindruck, so gekruemmt wie er da lag und jammerte. Etwa 50m weiter die Strasse hoch stand eine Gruppe von Laeufern. Ich zoegerte kurz und ging dann auf ihn zu. "Are you ok?" Er jammerte weiter und als ich naeher kam, sah ich etwas in seinem Bauch stecken, vermutlich ein Messer. Au Scheisse. Ich blieb vorsichtig, denn schliesslich koennte es auch ein Fake sein und ich zum wahren Opfer werden. Doch ziemlich schnell war klar, dass hier kein Fake stattfand. Mittlerweile war eine Gruppe Rennradfahrer aufgetaucht. Einer sprach Spanisch, doch der arme Mann reagierte nicht mehr als mit Geheul und Gejammer. Die weiter weg stehende Gruppe war offensichtlich gerade dabei, mittels einem der fest installierten Notrufapparate Hilfe zu holen. Lange kann er da noch nicht gelegen haben, denn mindestens alle Minute kommt um diese Zeit dort jemand vorbei.
Ich ging meines Weges, sobald ich Hilfe kommen sah. Spaeter kreisten Hubschrauber ueber den Park und ab und an fuhr ein Streifenwagen vorbei. Das bringt wohl auch nicht mehr, als ein wenig Beruhigung fuer all' diejenigen, die jaehrlich tausende Dollar spenden, damit der Central Park ein friedlicher Ort ist und bleibt.
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