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Alt 17.01.2024, 14:40   #5391
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.788
Das Programm galt eigentlich der Lawinenverschüttetensuche, inkl. allem, was dazugehört.
Wessen Metier das nicht grad ist: wer in ne Lawine gerät und nicht direkt mechanisch umgebracht wird (an nen Felsen geklatscht, irgendwo im freien Fall runtergespült usw.) dabei, hat in den ersten 10-15Minuten so um die 90% Überlebenschance, danach geht die rapide, aber sowas von, in den Keller.
Bergrettung braucht im Schnitt so um die 40Minuten, bis sich alle zsammgesammelt haben und aufn Berg gebracht sind, also von daher und weils durchaus auch mal länger dauern kann oder die Brüder und Schwestern zu Fuss auffe' müssen, droht von da wenig Heil, also müssen die Maeraden einen ausbuddeln und das so fixies wie möglich.
Ne Verschüttung ist auch dann nicht grad ein ausgeprägtes Wellness-Event unds ist kein Fehler, jederzeit die Abläufe parat und ausgiebig trainiert zu haben.
Selbst dann ists nicht in jedem Fall so, dass der oder die Betroffene direkt wieder auf den Beinen und Skiern ist und frohgemut den Weg fortsetzen würde, also alles in allem ist die Sache ziemlich komplex und wird, zumindest in diesem 'Fachbereich', bestenfalls noch von der Lawinenkunde als solche übertroffen.

Bei wie erwähnt knapp 30 Leuts gabs natürlich verschiedene Vorkenntnisse und dementsprechend waren alle in Gruppen unterschiedlicher Programme eingeteilt.

Wir fingen gleich noch Freitagnachmittag erstmal damit an, halberfrorene Lawinenopfer etwas kommoder unterzubringen oder ggf. notdürftig zu transportieren.




Witzig einerseits, was man mit nem gescheiten, robusten Biwaksack anstellen kann, andererseits fraglich, wie weit ein eventuell verletztes Opfer toleriert, solcherart übern Boden geschleift zu werden, egal wie notdürftig oder auch vernünftig versorgt es ist.
Es ist schon im Akja kein Spass, irgendwo runtergekarrt zu werden.

Der Samstag sah uns zunächst bei der klassischen Suche.
Um überhaupt Hoffnung zu haben, gefunden zu werden, gibts LVS-Geräte, die sich mit einem magnetfeld umgeben, das von anderen Geräten gefunden werden kann.
Dazu muss man zuerst das Magnetfeldsignal suchen und wird dann auf der/einer Feldlinie systematisch ans Opfer herangeführt. Das ist, wenns wirklich um Leben und Tod geht, all-out. Die Fortbewegung (ohne Ski) in Schnee abseits der Piste generell ist ätzend, in Lawinenschnee auch mit Ski.
Je näher man dann dem Verschütteten kommt, umso langsamer muss man machen, einerseits angenehm im Laktatnebel, andererseits dem Naturell und der Notlage herzliche unentsprechend.
So kann man sich in Dezimeterschritten an den Verunfallten herantasten, und 'Tasten' ist echt wörtlich zu nehmen, bis man den geringstmöglichen Wert eingegrenzt hat.
An diesem Punkt fängt man dann mit nem dünnen Stengel an zu stochern, bis mans Opfer gefunden hat.







Dann kommt der mit härteste Part, Graben, auch wieder so all-out, und deswegen hoffentlich nicht alleine, so kann man sich die Arbeit teilen und ausserdem wechseln.

Nachdem wir das also bis zur Vergasung geübt hatten, gruben wir noch ein hübsches Loch und wer wollte, konnte sich dort richtig eingraben lassen.







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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
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