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Alt 05.07.2022, 01:53   #97
JENS-KLEVE
Szenekenner
 
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Registriert seit: 15.10.2009
Ort: KLEVE
Beiträge: 6.126
Es ist 5:00 Uhr morgens, der Wecker klingelt. Es ist schön, wenn man direkt mit seinem Wohnwagen neben dem Start und Zielbereich schläft. 5:15 Uhr jetzt muss ich wirklich aufstehen. Erst mal geht es gemütlich zum Wettkampf-Fahrrad dafür fahre ich 1500 m mit meiner Stadt Schlampe. Jeder unnötige Laufkilometer wird gespart! Essen und Trinken wird angebracht. Die ReifenWerden aufgepumpt, um 6:00 Uhr bin ich zurück am Wohnwagen. Erstmal gemütlich frühstücken . Um 6:20 Uhr ziehe ich den Einteiler an. Ich brauche nur über die Straße zu gehen und schon bin ich im Startbereich. Soeben starten die Profis, ich suche die richtige Box um mich für den Start einzureihen. Hier dauert es nun ungewöhnlich lange, weil sie immer nur drei Schwimmer gleichzeitig losschicken. Irgendwann verliere ich die Geduld und mogel mich einfach in einen schnelleren Startblock. Ich trinke noch gemütlich ein Wasser, damit ich nicht mit einem Defizit starte. Dann geht es in den türkisen See.

Das Wasser ist herrlich warm, es stört mich nicht, dass ich keinen Neoprenanzug benutzen darf. Obwohl ich mich zu den schnellen Leuten gestellt hatte, überschwimme ich permanent langsame Brustschwimmer. Das nervt etwas. Außerdem wundere ich mich darüber, dass es total voll ist. Eigentlich wurden ja immer nur drei Leute gleichzeitig gestartet. Rein mathematisch verstehe ich das nicht. Leider funktioniert meine Uhr nicht richtig, und ich weiß nicht wie meine Zeit und mein Tempo ist. Die letzten Meter im Kanal sind etwas eklig. Aber ansonsten war das Schwimmen toll. Über 1:23 kann ich mich freuen, und nun geht es 800 m bis zum Fahrrad barfuß. Auch hier trinke ich wieder zwei Becher Wasser. Die erste Runde auf dem Fahrrad läuft gut. Ich fahre bewusst langsam, ich habe immer die Watt im Blick. Ich bin langsamer als im Training und das ist okay so.

Zurück in Klagenfurt, trifft mich der Schlag. Hier ist es schon Schweine heiß. Nun beginnt der Terror. Trotz Verpflegungsstellen schaffe ich es nicht meinen Körper zu kühlen, den Kopf zu kühlen, und genug zu trinken. Ich halte sogar jedes Mal an. Der Tacho wird nachher Temperaturen immer zwischen 35 und 40° anzeigen. Schatten gibt es nicht. Die Anstiege sind steil und langsam. Bergab muss ich viel bremsen. Sogar die langsame Geschwindigkeit der ersten Runde schaffe ich nun trotz Anstrengung nicht zu halten. Dies ist das schlimmste Radfahren aller bisherigen Wettkämpfe. 29er Schnitt und durch das Stoppen sogar noch leicht drunter.

Zurück in der Wechselzone überlege ich, ob ich überhaupt noch laufen soll. Ich entscheide mich die ersten 2 km langsam zu laufen und anschließend das geplante Tempo wenigstens zu probieren. Der Plan funktioniert. Aber schon bald merke ich, dass ich dieses Tempo niemals halten kann. Das Radfahren hat mich weich gekocht. Die Uhr spielt wieder verrückt. Auch beim Laufen esse und trinke ich sehr viel, obwohl es wirklich eklig wird. Die Getränke sind warm und es schmeckt nicht gut. Die Laufstrecke ist zum Glück schattiger als ich dachte. Auch mein Kühlungskonzept funktioniert tadellos. Trotz der Leiden ist das laufen nicht so schlimm wie in anderen Jahren in Roth oder Frankfurt. Bis zum Schluss schaffe ich es wenigstens langsam zu joggen. GehPausen gibt es nur an den Verpflegungsstellen. Immerhin habe ich keine Schmerzen, und die Schuhe waren die perfekte Wahl. Sie sind sehr bequem, schade nur dass ich die Geschwindigkeit nicht ausreizen kann.
Der Ziel-Einlauf ist fantastisch. Die Bühne ist wie bei einem open Air Festival, der Moderator gibt Gas und die Zuschauer machen eine große Party. Ich kann lachen und trotz aller Enttäuschungen genieße ich den Einlauf. Das Zelt ist mir zu eklig. Ich gehe lieber 100 m weiter zu meinem Wohnwagen und setz mich erst mal gemütlich in meinem Stuhl. Ich habe so viel gegessen und getrunken dass mir den restlichen Abend übel ist.

Schade um das viele Training, die optimierte Ausrüstung und die ganze Mühe. Ich hatte mir etwas anderes ausgerechnet. Ich bin gut trainiert nach Klagenfurt gefahren und konnte alle gängigen Fehler vermeiden. Ausgerechnet ich bin mal wieder beim heißesten aller Wettkämpfe gelandet. Das ist nicht fair.

Das war aber insgesamt eine schöne Reise. Die Woche hat mir insgesamt gut getan vor allem war es schön, drei tolle Menschen aus diesem Forum kennen lernen zu dürfen. Es gab viele schöne Momente, an die ich mich noch lange erinnern werde. Vielen Dank dafür!
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
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