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Thema: China
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Alt 05.06.2022, 09:08   #21
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.291
Zitat:
Zitat von HerrMan Beitrag anzeigen
Die Globalisierungsgegner halten sich ja sich ja nicht selten für ganz besonders gute Menschen, haben aber keine Lösung gefunden für ein ganz zentrales Problem: Wie vermeiden wir den aus reduziertem Welthandel folgenden Anstieg der extremen Armut.

Die weltweite Quote der extremen Armut ist laut UN im Jahr 2020 zum ersten mal wieder gestiegen. 22 Jahre lang ist sie signifikant gesunken, was ohne Zweifel auf die in dieser Phase stark ansteigende Globalisierung und dem damit verbundenen Wohlstandgewinn zusammenhängt. Fahren wir die Globalisierung runter, freut sich das Klima aber die Armen dieser Welt werden wieder noch mehr leiden.

Friday for Future und unreflektierte Globalisierungkritik haben häufig etwas unglaublich arrogantes, kommt ja auch gerne von Kindern aus gutbürgerlichen Familien.
Danke für deine Antwort, ich bin kein Globalisierungsgegner, denke global, handle (und kaufe soweit möglich) regional. Es gibt ja zwei Fraktionen: die einen meinen, dass weltweit Frieden herrschen müsste (z.B. Prof. Dr. Harald Lesch), um in den Weltraum zu kommen, andere meinen das nicht. Vielleicht haben die, die erst Frieden wollen, Recht?

Ich glaube, dass der Grundannahmefehler der Betriebswirtschaftslehre lineares Wachstum ist. In den späten 60zigern und noch in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts sprachen sich noch viele führende Ökonomen für Nullwachstum aus. Zum Beispiel prägte Hubert Reeves vom C.R.N.S den Begriff "planetares Bewusstsein" und verglich Menschen mit Heuschrecken, die sich, was die Ressourcen anbelangt, nicht unterschiedlich verhalten.

Die Ressourcen sind endlich, das Wachstum nicht. Zugleich steigt die Bevölkerungsanzahl. Auch hier glaube ich, dass es nicht schwer ist zu erkennen, wohin das führt. Wollen wir (der zivilisierte und kultivierte Westen; Nordamerika, Australien, Neuseeland, Europa, Israel, mainly,) unseren Wohlstand halten, müssen wir schonender und effizienter mit unseren Ressourcen umgehen wie auch nachhaltiger? Da könnten wir nun stundenlang diskutieren. Wer, wieviel, und warum usw.?

Der Kampf um die letzten Ressourcen wird sich verschärfen. Konflikte haben wir ja genügend? Krisen auch? Altmeier hat einmal gesagt, dass es keine Alternative zum Kapitalismus gibt, weil er funktioniert. Das mag schon sein, nur machen wir damit mittelfristig alles kaputt hier, Klimakrise, Artensterben und Verschmutzung der Meere, auch Klimasünder China ist das egal, so dass zwar der Handel gut weitergeht und der Kapitalismus funktioniert, wobei die Kehrseite der Medaille ist, dass die absolute Armut zunimmt, und damit die Konflikte und Krisen (wollen wir das wirklich? Oder wollen wir Frieden?) und wir mittelfristig auf den Totalschaden zusteuern. Der ist auch für diejenigen schlecht, die sehr, sehr reich sind. Oder siehst du das anders?

Oder um Reeves sinngemäß zu zitieren und den Begriff zu explizieren: "Wir fressen alles kahl, obschon wir wissen, dass die Ressourcen endlich sind und damit es Heuschrecken gleich tun, anschließend schrumpft die Population der Heuschrecken, weil nichts mehr zu fressen da ist." Das Problem dabei ist dann aber, dass auch nicht mehr viel wachsen wird. Weil die Erde durch das "große Fressen" der Menschen vergiftet, ausgebeutet, und aufgeheizt ist und damit unbewohnbar wird.

Ich finde es sehr gut, dass sich zumindest einige junge Menschen dafür einsetzen (FFF, Extinction Rebellion, etc.), dass dieses nicht passiert. Hat mehr mit Naturwissenschaft und weniger mit Bürgertum oder Wohlstand (Ökonomie, BWL, VWL) zu tun, wobei Bildung wohl der Koeffizient ist, an dem geschraubt werden kann. Mit dem Internet könnte man viel machen und erreichen, heißt ja world wide web.

Und damit ist imho die Globalisierung sowieso nicht aufzuhalten, weil nicht nur Waren, sondern auch Werte "gehandelt" werden. Am Besten miteinander verknüpft, nicht getrennt von einander (vgl. z.B. FAIRTRADE).

Geändert von Trimichi (05.06.2022 um 09:43 Uhr).
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