Zitat:
Zitat von Matthias75
In letztem Fall hatte ich mal ein Interview mit Precht gesehen, in dem er meinte, es lohne sich nicht, mit diesen zu diskutieren, da es diesen in der Regel nicht um richtig oder falsch geht, sondern darum, recht zu behalten. Selbst wenn du die richtigen Argumente hast, werden sie nie zugeben, dass du recht hast, da das für sie eine persönliche Niederlage wäre. Insofern kann man sich die Diskussion sparen.
Wenn ich aber das Gefühl habe, dass eine konstruktive Auseinandersetzung möglich ist, warum dann nicht?
M.
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Ein Frage zu diesem Gedankengang: Diskutiert man immer mit dem Ziel, daß der andere die Richtigkeit meiner Argumente einsieht? Und ist eine Diskussion ohne dieses Ergebnis keine konstruktive Auseinandersetzung? Muß immer einer am Ende zugeben, daß der andere Recht hat?
Für mich gilt das nicht grundsätzlich. Eine Diskussion führe ich, um die Meinung des anderen Menschen, seine Sicht zu erfahren - weil ich mich für diesen Menschen interessiere. An seinen Argumenten kann ich meine eigenen Argumente schärfen, oder auch verwerfen - unabhängig davon, ob einer den anderen überzeugt, denke ich und entwickle ich mich dadurch weiter, und hoffe, daß er es auch tut. Vielleicht erkennt einer oder der andere seine eigenen Unsicherheiten erst dabei. Konstruktiv kann auch sein, wenn wir dabei auf eine Idee kommen, an die keiner der Beiden vorher gedacht hat. All das entfällt aber m.M.n., wenn das primäre Ziel die Überzeugung des anderen ist, weil ich dann nicht mehr offen für Neues bin.