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Alt 23.08.2020, 20:34   #7614
Keksi2012
Szenekenner
 
Registriert seit: 05.03.2012
Beiträge: 1.232
Ich glaube auch, dass man bei Kindern schon früh ansetzen und viel in die Erziehung/das Begleiten beim Erwachsenwerden investieren sollte. Und zwar Zeit, nicht Geld

Meine Eltern sind mit uns Kindern nie weit in den Urlaub gefahren/-flogen, schon allein deshalb nicht, weil mein Vater nicht fliegt.
Ich weiß nicht, ob es daher kommt, aber so richtig weggezogen hat es mich nie. Ich verstehe schon irgendwo den Reiz, aber ich finde einfach, dass es im Umkreis weniger 100km so viele tolle Landschaften und Städte gibt, dass ich damit genug habe, was ich mir ansehen und erleben kann.
Dafür will ich mich nicht rechtfertigen - genauso wenig wie dafür, dass ich lieber mit dem Rad zur Arbeit fahre und meine selbst gemachten Falafel dem Schnitzel vorziehe.

Ich habe viele Kollegen, für die sind mehrere Fernreisen im Jahr normal. Da frage ich mich häufig auch, wie nachhaltig das ist - und zwar nicht im Sinne von umweltschonend, sondern im Sinne von "wie lange haben die was davon"? Da wird sich auf tagelangen Reisen der Rücken krumm gesessen, 5 Tage am Strand gelegen und danach wieder der Rücken krumm gesessen, so dass man eigentlich hinterher kaputter ist als vorher. Lohnt sich das? Ich versteh's nicht so recht.

Ein anderer Aspekt ist der, dass ich selbst schon erlebt habe, wie man durch "mehr Konsum" versucht, andere Dinge zu kompensieren. Eine Zeit lang war ich sehr, sehr viel dienstlich unterwegs - da ist man dann schon gestresst, kaum zuhause, und wenn, dann nur mit Wäsche waschen und wieder packen beschäftigt.
Und da wurde mir irgendwann bewusst, wie nah der Gedanke ist "dafür will ich jetzt aber auch entlohnt werden". Sei es durch einen tollen Mietwagen, mehr Gehalt oder sonstwas.
Irgendetwas im Leben ist dann "unrund", man tut eigentlich etwas, das man nicht wirklich will und wird unzufrieden - und dann erwartet man, dass das von außen irgendwie wieder geglättet wird.

Ich selbst hab mich versucht, davon frei zu machen. Mir hat es zu dieser Zeit Freude gemacht und ich habe es zwar als anstrengend, aber nicht als wirkliche Last empfunden. Ich kann aber schon verstehen, dass jemand, der das über Jahre hinweg macht und dabei andere Dinge auf der Strecke bleiben (Familie, Freunde, Hobbies, ...) das irgendwie zu kompensieren versucht.
Das sind dann die Fälle von "Ich hab mir das aber hart erarbeitet".


Es ist bestimmt nicht einfach, den Fortschritt zu nutzen und gleichzeitig den Konsum zu bremsen - das ist vermutlich genau der Punkt, an dem die "klugen Konzepte" (@keko) gebraucht werden.

Ich nehme schon wahr, dass es Veränderungen gibt (vegane/vegetarische Gerichte in der Kantine etc), aber es ist nach wie vor so vieles getrieben durch die Sucht einiger Menschen nach Macht und Geld...
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