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Alt 24.11.2019, 00:06   #15409
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von schnodo Beitrag anzeigen
Hier z.B. verlangt Jörn von ziel, ihm die Gerechtigkeit von Kinderkrebs zu erklären...
...und hakt später nach, obwohl ziel in der Zwischenzeit zugegeben hat, dass er Gottes Gedanken nicht nachvollziehen kann...
Dann frage ich Dich: Sollte ich zur Antwort von ziel Stellung nehmen, oder sollte ich die Antwort einfach ignorieren und ins Leere laufen lassen? Immerhin hat er sich die Mühe gemacht, auf meine Frage zu antworten. Kann er da nicht ebenfalls eine Antwort von mir erwarten?

--------

Falls sich jemand für die Thematik interessiert: Es ging darum, welche Konsequenzen dennoch feststehen, wenn man sagt, dass man Gottes Gründe für Kinderkrebs nicht kennt. Die vage Antwort suggeriert zwar, nichts stünde fest. Aber das trifft nicht zu. Das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte, vielleicht sogar der entscheidende. Deswegen war es wert, den mühsam vors Tor gedribbelten Ball auch ins Tor zu schießen.

Das Theodizee-Problem (warum gibt es Leid?) sucht eine Antwort auf die Frage, ob Gott gleichzeitig allmächtig und allgütig sein kann. Es ist eine Art "logisch-mathematisches" Problem. Aber hier offenbart sich ein weiteres Problem, nämlich, ob er gerecht sein kann.

Dieses Dilemma ist noch viel fataler. Denn entweder ist Gott gerecht, dann müssen Christen perverserweise sagen, dass Kinderkrebs gerecht wäre. Oder sie müssen zugeben, dass Gott nicht gerecht ist, und dass sie sich ihm dennoch inbrünstig unterwerfen.

Interessant ist dabei, dass die Ausflucht in die Unentschieden hat nicht funktioniert. Die Unentschiedenheit der Christen ("Gottes Wege sind eben unergründlich"), und die Weigerung, ihren Krebsgott einfach in die Wüste zu jagen, bedeutet anders formuliert folgendes: "Ja, es könnte für mich als Christen tatsächlich Gründe geben, die ich noch nicht kenne, die aber Kinderkrebs für mich als Christen rechtfertigen würden; ich schließe es nicht aus".

Jede dieser drei Möglichkeiten ist völlig inakzeptabel und entlarvt das Christentum als moralisch bankrott. Selbst die vorsichtige Enthaltung ist unmoralisch.

Das Christentum sieht sich nicht in der Lage, absichtlich zugefügten Kinderkrebs klipp und klar als unmoralisch zu bezeichnen.

Ich denke, dass diese Konsequenz interessant genug ist, um sie während einer Debatte zur Sprache zu bringen, und ich sehe darin auch keinen persönlichen Angriff.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten