gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 24.07.2018, 14:58   #103
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Mauna Kea Beitrag anzeigen
Die FAZ nimmt sich, wie so oft, eine völlig unbedeutende Person, damit diese sagt, was die FAZ gerne sagen wollte. Danach wird man von dieser Person nie wieder etwas hören.

Der Artikel trifft aber den Punkt nicht. Der Boxer in dem Interview mag für alle seine Ansichten (gegen Özil) gute Argumente haben. Er mag sogar objektiv recht haben, falls man das objektiv feststellen könnte. Nehmen wir an, er läge hundertprozentig richtig, und Özil läge hundertprozentig falsch.

Dann hätte Özil trotzdem das Recht, seine Meinung zu äußern und entsprechend zu handeln. Meinungsfreiheit meint nämlich nicht "Pflicht zur objektiven Wahrheit", sondern die Freiheit, seine derzeitige Auffassung zu vertreten und zu äußern. Diese Freiheit kann man nicht durch dadurch aushebeln, indem man sagt: "Ja, aber als Mitglied der Nationalmannschaft muss er...".

Es ist auch nicht zutreffend, dass ein gemeinsames Foto bedeutet, dass sich die abgelichteten Personen in allen Dingen einig sind. Dass Özil alle Handlungen von Erdogan unterstützt, ist eine Unterstellung. Mit keiner Silbe hat Özil etwas gesagt, was unseren üblichen deutschen Werten widerspricht.

Die deutsche Nationalmannschaft hat gemeinsam den Papst besucht. Bedeutet dass nun, dass die Mannschaft alle seine wirren Thesen über Homosexuelle unterstützt oder den Glauben an den Satan fördern will? Nein, sondern es war eben ein Foto-Termin, und man sah sich geschmeichelt, dass man vom Papst empfangen wurde.

Ebenso sah sich die französische Nationalmannschaft geschmeichelt, den WM-Pokal aus der Hand von Putin zu empfangen. Und der französische Präsident sah kein Problem darin, bei der Abschlussfeier neben Putin im Regen zu stehen und gefilmt zu werden. Das ist alles im Rahmen dessen, was der Alltag eben so mit sich bringt, und was man für ein friedliches Miteinander akzeptieren muss.

Mir geht es nicht darum, eine bestimmte Meinung oder Sichtweise zu vertreten; sondern darum, dass jeder die Freiheit haben sollte, seine eigene Meinung zu haben. Soweit ich es überblicke, hat Özil niemandem geschadet, und daher überwiegt für mich der Aspekt der Meinungsfreiheit.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten