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Alt 13.11.2017, 22:00   #8737
Hafu
 
Beiträge: n/a
Weitere Hintergründe im Tri-Mag (mit O-Tönen von Roberts), die genau genommen mehr Fragen aufwerfen als beantworten.

Zitat:
Zitat von Triathlon-Magazin
Die Athletin erklärte, ihr sei schon vor einigen Jahren Asthma diagnostiziert worden, woraufhin sie die USADA darüber informierte, welchen Inhalator und wie viel davon sie nutze. "Mir wurde gesagt, für diesen Typ und diese Dosis sei das nicht notwendig. Im Folgejahr meldete ich es erneut, und mir wurde wieder gesagt, das sei für diesen Typ und diese Dosis nicht notwendig", schreibt Roberts. Da die Asthma-Symptome in diesem Jahr aber nicht mehr unter Kontrolle gewesen seien, hätten sie und ihr Arzt die Inhalator-Marke gewechselt. "Ich dachte nicht, dass in diesem Inhalator nun eine Substanz enthalten ist, die eine medizinische Ausnahmegenehmigung notwendig machen würde."
Das alte Spray war vermutlich ein Salbutamol oder Fenoterol-Spray und die angebliche Auskunft daher korrekt.
Wenn die Athletin aber mehrfach als Auskunft erhalten hatte, dass nur für bestimmte Sprays keine Genehmigung notwendig sei, hätte sie allein deshalb eigentlich schon sensibilisiert für die Problematik sein müssen.

Bei einem komplett neuen Spray, das statt einem Wirkstoff plötzlich zwei Wirkstoffe enthält, nicht mehr nachzufragen und auch nichtmal sich zwei Minuten Zeit für eine Google-Recherche zu nehmen ist schon irgendwie schwer nachvollziehbar.

Auf der Hersteller-Website von Breo Ellipta wird mindestens 20mal an unterschiedlichen Stellen erwähnt, dass das Spray Cortison enthält und es wäre auch ein Kunstfehler, wenn ihr Arzt Roberts nicht vor Wechsel des Präparates darauf aufmerksam gemacht hätte, dass das neue Spray im Ggs. zum alten ein Cortisonhaltiges Spray ist.
Welche Beta-Sympathomimetika im Sport erlaubt sind und welche verboten sind, dann muss man nicht unbedingt wissen (aber man kann es mit zwei Mausklicks herausbekommen, dass das im Spray enthaltene Vilanterol zu den von der WADA verbotenenen Substanzen gehört).
Dass Cortison aber zu den im Sport normalerweise verbotenen Substanzen gehört, das weiß eigentlich jeder Laie auch ohne Recherche. Schwer vorstellbar, dass sowas einem Profisportler nicht bewusst oder egal ist.

Das Kernproblem bei den Asthma-Sprays und Cortison-Sprays ist ja, dass man in einer Urinprobe nicht unterscheiden kann, ob die Substanz die man gefunden hat in Form eines Sprays oder in Form einer Spritze oder Tablette aufgenommen wurde.
Und Beta-Sympathomimetika werden in der Kälbermast und im Bodybuilding zum Muskelaufbau als Anabolikum benutzt. Cortison hilft die Ermüdungsschwelle zu verschieben. Man kann also die Sprays verbunden mit einer angeblichen Asthmadiagnose nutzen um Doping mit diesen Substanzen zu verschleiern.

Roberts ist ja bestraft worden und man muss hoffen, dass die USADA sich auch wirklich, so wie sie es darstellen ("after a thorough review of the case") mit den Details des Falles bschäftigt haben, aber dass in der Stellungnahme überhaupt nicht auf die Problematik des in dem Spray enthaltenenen ebenfalls verbotenen Cortisons eingegangen wird, irritiert dann doch ein wenig, denn solche öffentliche Stellungnahmen sollen ja immer auch andere Trainer und Athleten für die Problematik sensibilisieren und helfen, nicht z.B. mit anderen Sprays in ähnlichen Dopingverdacht zu geraten.

Geändert von Hafu (13.11.2017 um 22:06 Uhr).