Gestern kam die neue Garmin-Uhr, eine
Vivoactive 3 in der Variante "schiefergrau". Heute ist es an der Zeit, mich etwas auszuheulen.
Einsatzbereich - Uhr fürs Schwimmen
Eigentlich brauche ich fürs Schwimmen nur eine Uhr, die mich die Bahnen zählen lässt, damit ich Buch darüber führen kann, wie weit ich geschwommen bin. Und ab und zu wäre es gut, wenn Sie mir für ein paar Bahnen die Zeit nimmt, mir hinterher die Pace anzeigt und das Ganze speichert.
Die Vorgänger
Super geklappt hat das früher mit der
Garmin Swim, die aber halt nur die Schwimmfunktionen hat, die Uhrzeit anzeigt und sonst nichts kann. (Diese habe ich irgendwann durch die 920XT ersetzt, die mir für den täglichen Gebrauch als Uhr zu auffällig war.)
Später habe ich mir die
Pebble Time zugelegt. Für meine Schwimmwünsche gibt es zwei unterschiedlichen Apps, "swim.com" und "swim counter". Leider wurde letztes Jahr die Firma Pebble von Fitbit aufgekauft. Weil keine Firmware-Updates mehr erstellt werden und die Server demnächst offline gehen, werden lästige Bugs nicht mehr gefixt und das Gerät wird langsam obsolet.
Bei der
Pebble 2, die ich aus Liebhaberei günstig nach dem Verkauf der Firma erworben habe, und die eigentlich eine fantastische Uhr ist, können z.B. aufgrund eines Fehlers in der Firmware die swim.com-Schwimmdaten nicht zum Handy übertragen werden.
Warten auf eine Alternative
Ich habe also immer mal wieder geschaut, was denn eine Alternative sein könnte aber nichts Brauchbares gefunden. Entweder sind die Uhren zu schwer oder sie müssen täglich geladen werden oder sie sind nicht wasserdicht oder kommen ohne Schwimmfunktion.
Meine Anforderungen in Kürze:
- Unauffällige Optik für den Alltag
- Display permanent angeschaltet
- Leichter als 50 g und vergleichsweise klein
- Akkuladung hält mindestens 5 Tage
- Smartwatch-Funktion (SMS, Whatsapp, Anrufe... anzeigen/beantworten/ablehnen etc.)
- Schwimmen: Bahnenzähler und Zeitnahme + Logbuch
- Kein Apple-Produkt

Irgendwann kam Garmin mit der Vivoactive 3 ums Eck. Eigentlich mag ich Garmin und der Papierform nach unterstützt die Uhr die Funktionen, die ich regelmäßig brauche - zudem hätte ich damit auch wieder eine Laufuhr mit GPS gehabt. Also habe ich das Gerät bestellt. Natürlich hat mir die Farbe gefallen, die zuletzt lieferbar wurde...
Der Test
Gestern habe ich sie nun nach langem Warten ausprobiert und bin enttäuscht. Was ist damit nicht in Ordnung?
Die Sportart wird ausgewählt über den Touchscreen. Der Touchscreen ist allerdings vermutlich resistiv, weshalb nicht nur die Finger ihn bedienen, sondern auch Wassertropfen. Schon beim Duschen muss man aufpassen, dass die Touch-Funktion gelockt ist, sonst geht die Post ab. Im Becken ist dann das Starten des Schwimm-Modus eine Herausforderung, weil man ja darauf achten muss, dass keine Tropfen die Uhr fehlbedienen. Deswegen ist auch beim Schwimmen der Touchscreen ausgeschaltet und es wird nur eine Seite angezeigt ohne die Möglichkeit während der Aktivität zur Anzeige anderer Werte zu wechseln.
Die Uhr hat nur einen Knopf, mit dem kann man das Schwimmen starten (drücken), ein Intervall starten (nochmal drücken) oder beenden (nochmal drücken), pausieren (lange drücken) und beenden (nochmal lange drücken). Fürs Bahnenschwimmen soweit alles okay.
Ich dachte mir, dass ich zum Bahnenzählen ohne Zeitnahme (als für Drills) z.B. eine der Kraftsport-Aktivitäten verwenden könnte. Prinzipiell ist das möglich, allerdings ist hier das Problem, dass die "Lap" Taste nicht der Knopf ist, wie man es vielleicht vermuten würde. Stattdessen muss man doppelt auf den Touchscreen tippen. Wasser, Tropfen etc. - man kann sich vorstellen, was dabei herauskommt.
Der Rest
Lange Rede, kurzer Sinn: Für meinen Zweck taugt die Uhr nichts. Ich brauche ein Gerät, das von mir fast unbemerkt den Dienst verrichtet und keine Diva, die ich mit ausgefallenen Verrenkungen bei Laune halten muss - und das für 330 Euro.
Und auch bei den sonstigen Funktionen bin ich durch meine Pebble so verwöhnt, dass ich es mir nicht antun will, mich umständlich durchzuhangeln, nur um einen Alarm zu setzen, einen Timer für meinen Tee zu starten oder den Bahnenzähler aufzurufen; alles Funktionen, für die ich meine Pebble so eingestellt habe, dass sie mit einem langen Tastendruck erreichbar sind.
Das Ende
Ich hatte gehofft, dass die Vivoactive 3 mir meine Pebble ersetzen und diese übertreffen kann. Als Fitness-Uhr ist sie, glaube ich, ganz brauchbar. Aber die Überwachung meiner Herzfrequenz und meiner Aktivität ist das, was mich leider am wenigsten interessiert. Ich werde sie schweren Herzens wieder zurückschicken.
Was zu kurz kam
Ach ja, geschwommen bin ich gestern auch, allerdings war die Hölle los Freitag Abend im Bad und ich habe mit der Uhr gekämpft und rumprobiert. Deswegen wurden es geschätzte 2000 m, die auch nicht besonders befriedigend waren, weil mich das Garmin-Gerät zu sehr abgelenkt und geärgert hat.