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Zitat von schnodo
Interessant finde ich, wie sich nach der Wahl die Auswahl der "AfD-Stimmen aus dem Volk" in den Medien ändert. Vorher hatte man sich überwiegend Dumpfbacken ausgesucht, die man gut als Dorfdeppen vorführen konnte; vermutlich um zu illustrieren, wie bescheuert man sein muss, wenn man sein Kreuz bei der AfD machen möchte.
Nun, da das Kind im Brunnen liegt, kommen tatsächlich eher verhaltensunauffällige Leute zu Wort, die mit vielen Inhalten der AfD nichts anfangen können und angeben, diese quasi aus Notwehr gewählt zu haben. Wer weiß, wie die Sache ausgegangen wäre, hätte man sich um diese "knallharten Rassisten" im Vorfeld etwas ernsthafter bemüht.
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Du bist doch sonst so reflektiert und trotzdem bringst du hier so eine naive Medienschelte. Es gab auch im Vorhinein genug differenzierte Medienberichte zur AfD, der neuen Rechten und den Veränderungen der rechten Szene. Jeder ist frei, sich dieser Information zu bedienen und sein eigenes Urteil zu fällen. Kritik an der Programmkoordination der ÖR ist hier allerdings trotzdem vonnöten. Mit einem Bericht hängt allerdings auch immer eine Fragestellung zusammen. Diese ist vor der Wahl natürlich eine andere als danach.
Die Partei ist auch nicht mit ihren Wähler/-innen gleichzusetzen. Es handelt sich nunmal bei der AfD um eine rechtskonservative/nationalistische Partei. Einzelne Mitglieder mögen von dieser Klassifizierung abweichen, genauso wie auch einige Wähler/-innen, an der Klassifizierung der Partei ändert das vorerst aber nichts. Mit der AfD steigt demnach auch der Anteil "knallharter Rassisten" im Bundestag und damit auch der (rassistische) Einfluss der AfD auf die öffentliche Diskussion.
Das Ergebnis der AfD kann nicht überraschen. Es gibt in Deutschland nunmal ein äußerst rechtes Potential, welches von verschiedenen Seiten seit Jahren auf ungefähr 10% geschätzt wird. Mit dem Einzug einer eindeutig rechtskonservativen/nationalistischen Partei in den Bundestag wird die Notwendigkeit einer politischen/demokratischen Erwachsenen- und Jugendbildung deutlicher als je zuvor. Hier muss auch klar gesagt werden, dass der Umgang mit der AfD von einigen eher "suboptimal" ist. Die Amadeo Antonio Stiftung hat dazu eine lesenswerte Broschüre veröffentlicht:
„Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen. Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD."