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Alt 15.09.2016, 09:59   #166
Nilspein
Szenekenner
 
Registriert seit: 04.04.2015
Beiträge: 51
Halllo,
dieser Thread hat mich animiert, nach Jahren hier auch mal wieder zu posten, ist also gut!

Vllt. nur ganz kurz zu meinem Hintergrund: ich mache seit 1987 Triathlon, bis 1990 sehr intensiv, dann 25 Jahre fast gar nicht und seit 3 Jahren wieder intensiver. Durch diesen Werdegang habe ich sehr unterschiedliche Zeiten in allen 3 Disziplinen erlebt.

Mein letzter Wettkampf 1990 war DM Kurz Junioren, Splits: 20.50min (1.5km Swim), 58min (40km Bike) und 38min (10km Run) - bitte jetzt nicht als Posing verstehen, ich will es nur erklären.

Letzten Samstag habe ich dann in Almere meine 1. LD gefinisht. Der Weg dorthin war gepflastert mit Rückschlägen und Verletzungen, wie das bei einem 44J. wohl so passiert. Ich habe 8 Wochen vor dem Wettkampf quasi keine Laufeinheit trainiert, weil ich in Roth einen Muskelfaserriss erlitten hatte und damit dnf.

Mein Ziel war also, den Marathon in Würde durchzulaufen, ohne mich wieder zu verletzten. Ich bin im 7er Schnitt angelaufen und der schnellste KM, den ich hatte, war eine 6.15.

Ich weiss durchaus, wie sich auf einer OD eine 3.30 anfühlt oder auf einer MD ein 4er Schnitt nach hartem Bike.

Guckt man sich jetzt nur die Ergebnisliste aus Almere an, sieht man: Swim 1.04h, Bike 5.21h, Run 4.50h.

Nach eurer Definition kein echter Marathon-LAUF, sondern Wandertag...

Ich habe trotz meiner durchaus anderen Leistungsfähigkeit diesen Marathon nicht als NON SPORT EVENT empfunden, klar war das langsam und die Limitierung war sicher nicht nach HF, VO2max o.ä. Parametern, sondern eher muskulär wegen fehlender Lauf KM im Vorfeld.

Was ich sagen will: dieser LAUF hat mir gezeigt, dass auch eine 6.30 zum Ende eine IM eine gar nicht so leichte Aufgabe ist. Ich habe massenhaft Leute eingesammelt, die im 5er Schnitt angelaufen und dann eingebrochen sind, mein Schnitt von 6.53 habe ich vom ersten bis KM 42 durchgezogen. Leicht war es nicht.

Lehre: Demut vor der Leistung, denn die individuellen Umstände sind sehr unterschiedlich, das Gefühl ist aber für jeden gleich, egal ob er 2.40 oder 6.40 Marathon am Ende läuft. Ich habe Dinge im Wettkampf bei dem Tempo ganz anders wahrgenommen und war dankbar, dass mein Körper dieses Tempo mitgemacht hat und genau so habe ich plötzlich auch auf alle anderen geguckt.

Wichtig ist, niemals aufzugeben. Das ist der Spirit, der wirklich zählt. Und jetzt (bin grad noch so schön after race geschwängert): das Leben ist eh schon bitter genug, versauen wir uns doch nicht unser geliebtes Hobby, weil wir permanent andere öffentlich bewerten oder gar abwerten (alleine vergleicht man sich ja sowieso); kritischer Diskurs mit den Leistungen, wenn man sich dem öffentlich stellt, ist aber OK und genau so habe ich den Ursprungsthread auch verstanden, insoweit alles im grünen Bereich.

Viele Grüße
Nilspein ist offline   Mit Zitat antworten