Rolling Start bedeutet halt netto und brutto Zeitnahme. Entsprechend hat man als Sportler respektive Wettkämpfer kaum einen Überblick auf welcher Position man gerade liegt. Das ist im sinne des Wettkampfs doch totaler Mist, gerade wenn so omninöse Rankings wie Hawaii oder 70.3 WM Slots als Ziel im Raum stehen.
Auch bietet der Roling start dem gewieften Hobbyathleten, der gerne mal nach Hawaii will unglaublich gute Pacingschummeleimöglichkeiten. Nehmen wir Athlet H, der nach Hawaii möchte. Er ist ein mittmäßiger Schwimmer, Radfahrer und Läufer, profitiert aber unglaublich von gutem Pacing und Renneinteilung. Er ist ein angesehner liquider Typ und ihm ist für die Hawaiiquali alles recht, weil es sein großer Traum ist. Also schickt er einen starken Radfahrer gleich zu Beginn ins Wasser und startet selber zusammen mit einem starken Schwimmer 20min Später. Der starke Schwimmer macht ihm die Bahn frei und zieht ihn mit unglaublich guten Füßen mit PB zum Schwimmausstieg. Da der gute Radfahrer ja ein gutes Pacing hatte, gehen sie zeitgleich aus T2. Der gute Radfahrer zieht H. dann im erlaubten Windschatten über die 180km und H geht relativ frisch totz PB auf dem Rad und im Wasser auf die Laufstrecke und rettet seinen Slot ins Ziel. Ergo begünstigt der Rolling Start Sportler mit guter Infrastruktur, wenn sie es darauf anlegen, ohne wirklich zu schummeln.
Im nicht ambitionierten Hobbyereich, wo es um das reine Finish geht und man fern jeglicher Quali und Titel unterwegs ist, ist der Rolling Start sicher gut um das Feld zu entzerren, aber ich finde man sollte dem Wettkämpfer auch gerecht werden. Man sollte eine Startgruppe Pros gemeinsam losschicken und dann noch eine Racegruppe gemeinsam starten. Nur wer in diesen Gruppen startet fightet um eine Platzierung. Alle anderen fighten mit Rolling start lediglich für sich und gegen die Uhr. So hätte man zwei fliegen mit einer Klappe geschlagen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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