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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ironman Kopenhagen 2014
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Alt 26.08.2014, 20:36   #81
Trimone
Szenekenner
 
Registriert seit: 29.07.2009
Ort: NRW
Beiträge: 1.222
Ich habe in Kopenhagen meinen 9. Ironman (/Challenge) gefinisht.

Mein Mann und ich hatten super schöne und beeindruckende Tage in Kopenhagen. Wir hatten in der Nähe des Schwimmstarts ein schönes Apartment. Kopenhagen ist eine schöne Großstadt mit einem tollen Flair und es gibt so viel zu sehen. Man begegnet nur freundlichen u hilfsbereiten Menschen. Vom Wasserbusfahrer angefangen, bis hin zur Autobahnpolizei die uns angehalten haben weil wir zu schnell gefahren sind u uns nett gebeten das wir bitte langsamer fahren sollen (ohne das wir bezahlen mussten). Die Menschen in Dänemark scheinen ein sehr zufriedenes Volk zu sein. Hier hupt auch keiner weil ihm irgendwas nicht passt. Und tausende von Radfahrern beherrschen die Stadt.

Aber nun zum Wettkampf. Die Tage hier waren immer nur ca 17-19 Grad mit kurzen Schauern. Beim Regen wurde es direkt kalt und sehr stürmisch. Am Samstag ging das einchecken sehr entspannt zu. Bei der Wettkampfbesprechung gab man die Empfehlung sich 2 Schwimmkappen oder besser eine Neoprenmütze anzuziehen?! Und das man nicht den Fehler machen sollte sich nur im Einteiler aufs Rad zu setzen. Ich ahnte übles.....Ich wäre gerne mit einem ärmellosen Neo geschwommen was ich dann abgehackt habe.

Sonntag morgen sind wir um 4:30 Uhr aufgestanden, fanden in der Nähe zur Lagune einen Parkplatz. Es waren morgens nur ca 11-12 Grad jedoch sonnig, aber irgendwann musste man mal aus den warmen Klamotten raus. Der Start war um 7:15 Uhr und als ich ins Wasser rein lief dachte ich, das es unmöglich ist in so kaltem Wasser zu schwimmen. Hier hatte man nicht nur die Prügelei sondern auch noch die eisige Kälte zu verkraften die mir fast den Atem nahm. Die Lagune ist nicht wirklich tief und dafür um so erstaunlicher das das Wasser nur 15 Grad hatte. Ich bin noch nie 3,8 km in so kaltem Wasser geschwommen. Der einzigste Vorteil war das Salzwasser nicht so extrem durch die Kälte geschmeckt habe. Nach 2700 m dachte ich nur ....schön locker bleiben in den Beinen weil ich merkte das sich ein Krampf durch die Kälte bemerkbar machte. Die Strecke erschien mir aber doch sehr kurzweilig. Als ich aus dem Wasser stieg (1:16), war mir so kalt das ich mich kaum umziehen konnte...das ging aber nicht nur mir so. Froh mit Sonne auf dem Rad zu sitzen ging es erstmal in die Innenstadt. Die Radspur war nicht sehr breit und zum überholen ziemlich eng. Hinter der Stadt ging es lange Zeit super schön am Wasser vorbei und ich konnte es richtig genießen. Das hielt leider nicht lange an. Ab dem äußersten Punkt ging es ins Landesinnere etwas wellig weiter und dann kam der Gegenwind. Im Trainingslager auf lanza hatte ich schon mit Rückenschmerzen zu tun die ich nach einer Radeinstellung erstmal im Griff hatte...dachte ich zumindest. Ich bin dann ab km 45 mit Rückenschmerzen gefahren und konnte kaum noch im Auflieger fahren. In der zweiten Runde kam dann noch ein Regenschauer mit starkem Wind hinzu. Die letzten 20 km konnte ich fast nur noch rollen. Nach 6:15 stieg ich vom Rad.

Ich war mir aber sicher das es sich einlaufen würde. Leider hatte ich auch hier falsch gedacht. Auf der Laufstrecke mit 4 Runden war fast überall viel los -vergleichbar mit Frankfurt. Auf der Laufstrecke fing es auch immer mal wieder an zu regnen und hier wurde es dann so richtig kalt. Die armen Helfer an der Strecke. Bei km 20 ging es mir so schlecht ...es kam dann auch noch ein
Energietief dazu (dummerweise waren 2 Tüten von meinem Hydrogel undicht und ausgelaufen) das ich mir zum ersten mal in einem Ironman Gedanken gemacht habe auszusteigen. In den Langdistanzen davor habe ich nie einen Gedanken daran verschwendet. Bei ca 22 sagte ich zu André das ich nicht wüsste ob ich es packe :-(. Red Bull hat mich dann die weiteren km irgendwie über die Strecke gebracht und meine Kampfeslust am Leben gehalten -> 4:18 . Irgendwann tut dann einfach alles weh aber das kennt ja jeder der so eine Distanz in den Beinen hat.

Der letzte km war für mich so emotional und ich war so glücklich das ich doch noch ins Ziel geschafft habe 12:05 Stunden. Auch wenn die Rad und Laufzeit nicht meine Wunschzeit war bin ich wieder eine Erfahrung reicher z. B das ich für den Norseman nicht geeignet bin und man bei kälteren Temperaturen noch mehr Energie zuführen muß. Und meine Medaille habe ich mir sowas von verdient.

Alles in allem ist es ein super toller Wettkampf und richtig gut organisiert. Da gab es nichts zu meckern außer das die erste Radrunde zu voll war. Aber wo ist das nicht so. Und wir werden wieder kommen.....

Gestern waren wir am Wasser entlang der Radstrecke gefahren und haben es uns an einem schönen Hafen gut gehen lassen.

Ob mit oder ohne Ironman.....Kopenhagen muß man gesehen haben.

Michael: ich danke Dir für die vielen guten Tipps......und ich beneide Dich um dieses tolle Land in dem Du lebst....dorthin könnte ich auswandern. Auch wenn es bei Euch immer etwas kühler ist :-)
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