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Alt 09.11.2022, 10:25   #8425
Helmut S
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@TriVet: Technologie ist nicht das Problem. Die dauernde Debatte um Technologie ist eine Scheindebatte - aus welchen Gründen auch immer. Das Problem ist der gesellschaftliche Transformationsprozess mit allen Auswirkungen vor dem Hintergrund immer höherer Wahrscheinlichkeit von verkürzten Krisen/non-Krisen Zyklen und bereits bestehender sozialer Probleme.
Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2022, 13:09   #8426
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
@TriVet: Technologie ist nicht das Problem. Die dauernde Debatte um Technologie ist eine Scheindebatte - aus welchen Gründen auch immer. Das Problem ist der gesellschaftliche Transformationsprozess mit allen Auswirkungen vor dem Hintergrund immer höherer Wahrscheinlichkeit von verkürzten Krisen/non-Krisen Zyklen und bereits bestehender sozialer Probleme.
Welches wäre denn die Technologie, mit der wir künftig klimaneutral in den Urlaub fliegen? Oder zu beruflichen Meetings?

Akkus sind zu schwer.

Wasserstoff muss auf -235°C gekühlt sein, im flüssig zu bleiben. Das erfordert eine entsprechende Isolierung im Flugzeug, die schwer ist, Platz verbraucht und Energie kostet. Ein heutiges Flugzeug ist dafür schlicht zu klein (!).

Bei der Erzeugung von Wasserstoff brauchen wir Strom aus Wind- oder Solarkraft. Damit erreichen wir eine Effizienz von nur 20% des eingesetzten Stroms. Rund 80% verlieren wir zwischen der Erzeugung von Strom und seiner Nutzung im Flugzeug.

Wenn ein solches Wasserstoff-Flugzeug nach Istanbul fliegt, muss es für den Rückflug dort betankt werden. Der Flughafen braucht dafür eine Infrastruktur an Tanks und Leitungen – zusätzlich zur bestehenden Kerosin-Infrastruktur für die Flugzeuge aus anderen Teilen der Welt. Wasserstoff ist ein extrem flüchtiges Gas aus winzigen Atomen und kann nicht in normalen Stahltanks gelagert werden. Es muss extrem stark gekühlt sein. Und es ist beim Kontakt mit normaler Luft explosiv.

Doch vor allem: Ein Wasserstoff-Flugzeug hat Wasserdampf als Abgas. Das ist ebenfalls ein starkes Treibhausgas. Vor allem in den hohen Luftschichten, in denen sich ein solches Flugzeug effizient bewegen kann. Dort gibt es normalerweise kaum Wasserdampf. Er hat wahrscheinlich negative Auswirkungen auf die Ozonschicht.

Ich komme daher zu dem Schluss, dass wir die Technologie für einen klimaneutralen Luftverkehr jetzt und mittelfristig nicht haben werden. Vielleicht hebt in ein paar Jahren bei Airbus mal ein Wasserstoff-Modellflieger ab, wer weiß. Das sind Zukunftsvisionen ohne praktische Relevanz für die nächsten 20 oder 30 Jahre.

Ach so, bei Boeing rechnet man mit einer Verdopplung des weltweiten Flugverkehrs bis 2045.
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Alt 09.11.2022, 13:43   #8427
Schwarzfahrer
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Beiträge: 6.184
Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Wie würde Sybi schreiben: "Och Leuts!", lest Ihr vielleicht doch mal, wenn schon nicht das Buch, dann wenigstens die verlinkten Artikel? Alle?
Ja, habe ich mir schon früher angetan. Genau deshalb meine Aussage, technisches Verständnis könnte helfen, Glaubenssachen in das richtige quantitative Verhältnis zu stellen. Nur zwei Beispiele dazu, warum diese Artikel schöne Meinungs-und Propagandartikel sind, ohne überzeugenden technischen Sachverstand dahinter:
Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Zitat aus s.o.
...irritierend wenig beachteten Entwicklung: Windenergieanlagen bzw. WEA wurden in den letzten Jahrzehnten um Größenordnungen effizienter.
"um Größenordnungen" heißt technisch um mehrere Zehnerpotenzen, also min. 100-fach. Effizienter heißt technisch, daß der Wirkungsgrad um diesen Faktor steigt; tatsächlich haben "schlechte" Windenergieanlagen auch min. 30 % Wirkungsgrad, und physikalisch ist die Grenze bei knapp unter 60 %. Mehr als Faktor 2 ist da allein physikalisch nicht drin, geschweige denn "Größenordnungen". Hier ist ein typische Effekthascher-Formulierung zu sehen, ohne technisch belegbaren Hintergrund.

vielleicht meint er das:
Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Zitat aus s.o.
...Vor 30 Jahren hatte das neueste Windrad der ostfriesischen Firma Enercon noch eine Nabenhöhe ( die Höhe auf der die Gondel sitzt) von 34 Metern und 17 Meter lange Rotoren; ... Bei modernen Anlagen beträgt die Nabenhöhe bis zu 180 Meter und die Rotoren messen 90 Meter. ...

Gut, warum mache ich um die Höhe jetzt so ein Gewese? Weil mit der Größe der WEA der Stromertrag überproportional steigt: Das 35-Meter-Windrad von 1988 hatte eine Nennleistung von 300 Kilowatt, die neue Generation Windturbinen für den Einsatz an Land von Siemens Gamesa wird 165 Meter hoch sein und sensationelle 6.200 Kilowatt Nennleistung haben. Der Turm ist also knapp 5 mal höher, die Nennleistung aber 20 mal höher
Das ist kein überproportionaler Anstieg, sondern einfach der logisch physikalische Anstieg (Leistung steigt quadratisch mit der linearen Dimension, sie mit der Fläche steigt, aus der Energie entzogen wird - sollte jeder wissen, der sich zu dem Thema mit technischen Inhalten äußert). Das als überproportional zu bezeichnen ist eine falsche Überhöhung der Bedeutung dieses Effektes, und somit manipulativ. Übrigens, Faktor 20 ist auch nur gerade mal eine Größenordnung udn nicht mehrere, aber nicht in Effizienz, sondern in Größe bzw. Leistung, evtl. noch bzgl. Raumausnützung.

Sein Text ist durchzogen von solchen Halb- und Ganz-Wahrheiten, die er leider nicht immer voll zu verstehen oder einzuordnen scheint, so daß sie ihn an vielen Stellen zu überoptimistischen und undifferenzierten Aussagen verleitet. Ich würde an seiner Stelle einen solchen Text nicht ohne einen technisch richtig versierten Lektor veröffentlichen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Alt 09.11.2022, 13:52   #8428
keko#
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Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
@TriVet: Technologie ist nicht das Problem. Die dauernde Debatte um Technologie ist eine Scheindebatte - aus welchen Gründen auch immer. Das Problem ist der gesellschaftliche Transformationsprozess mit allen Auswirkungen vor dem Hintergrund immer höherer Wahrscheinlichkeit von verkürzten Krisen/non-Krisen Zyklen und bereits bestehender sozialer Probleme.
Am besten ist es, wenn man freiwillig mitmacht. Dann muss es keinen Zwang und keine Debatten geben. Wenn sich die Menschen also freiwillig einschränken und freiwillig verzichten. Für das Klima, für eine bessere Welt usw.
Wenn das hinreichend viele Menschen tun, kann ich weiterhin eine Umweltsau sein
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2022, 16:29   #8429
TriVet
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Dann ist es halt nicht überproportional und um Größenordnungen….
Das scheint mir allerdings Wortklauberei, mir geht es ja auch eher um die Tendenz und Ideen dahinter.
Diese finde ich plausibel und vielversprechend.
Aber natürlich findet sich leicht dieses oder jenes Haar in der Suppe.
Mir sind positive Gedanken und Lösungsansätze jedenfalls „um Größenordnungen“ lieber als die ewige Miesmacherei à la „the german angst“!
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Alt 09.11.2022, 17:08   #8430
TriVet
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Welches wäre denn die Technologie, mit der wir künftig klimaneutral in den Urlaub fliegen? Oder zu beruflichen Meetings?
Umgekehrt: welches wäre denn die Begründung fur die krankhaft viele krankhaft billige Fliegerei?
Notabene, gemeint sind die „mal eben nach Mallorca“-Wochenendflieger und dergleichen.

Wenn die Flugtickets korrekt bezahlt werden müssten, hätte sich das schnell erledigt.
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Alt 09.11.2022, 17:32   #8431
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Umgekehrt: welches wäre denn die Begründung fur die krankhaft viele krankhaft billige Fliegerei? Notabene, gemeint sind die „mal eben nach Mallorca“-Wochenendflieger und dergleichen.

Wenn die Flugtickets korrekt bezahlt werden müssten, hätte sich das schnell erledigt.
Den letzten Satz sehe ich so wie Du.

Jedoch: Eine Prognose des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) geht davon aus, dass sich die Zahl der jährlichen Flugpassagiere bis zum Jahr 2040 mehr als verdoppeln wird:
"Die Passagierzahlen werden laut DLR-Prognose [weltweit] von rund vier Milliarden im Jahr 2016 auf mehr als 9,4 Milliarden 2040 steigen. Die Zahl der Flüge wachse dabei von 35,5 Millionen auf etwa 53 Millionen im selben Zeitraum - das entspreche einer jährlichen Steigerung von 1,6 Prozent." SPON
Ich fürchte, dass diese Prognosen näher an der Wirklichkeit liegen als technologische Zukunftsvisionen wie das klimaneutrale Fliegen mit Wasserstoff, den wir mit Strom aus Windrädern herstellen. Uns läuft da leider die Zeit davon.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2022, 19:11   #8432
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Dann ist es halt nicht überproportional und um Größenordnungen….
Das scheint mir allerdings Wortklauberei, mir geht es ja auch eher um die Tendenz und Ideen dahinter.
Diese finde ich plausibel und vielversprechend.
Aber natürlich findet sich leicht dieses oder jenes Haar in der Suppe.
Mir sind positive Gedanken und Lösungsansätze jedenfalls „um Größenordnungen“ lieber als die ewige Miesmacherei à la „the german angst“!
Nein, es geht nicht um Wortklauberei. Es geht um blauäugige Schönfärberei (ich will nicht mal bösen Willen unterstellen) aus technischem Unverständnis heraus. Das ist aber gefährlich, weil so die Schwierigkeiten unterschätzt und nicht gebührend angegangen werden - und das führt in der realen Welt sehr häufig zum Scheitern auch von eigentlich machbaren Projekten. Was er da beschreibt, ist eine Utopie, die er auf Glauben aufbaut, weil er die Details offenbar nicht ganz versteht.

Ich bin sicher, mit etwas niedrigeren, aber realistischen Erwartungen dient man seinen Zielen mehr, als mit Ignoranz gegenüber der Komplexität. Gerade als Ingenieur liegt mir viel daran, daß man eine Lösung für Probleme findet - das geht aber nicht mit Zweckoptimismus und "Ja wir schaffen das" von Laien, sondern mit pragmatischer Analyse der naturwissenschaftlichen und technischen Realitäten.
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